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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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FabianJ
Inventar
#15823 erstellt: 25. Jan 2016, 23:32
Bevor ich mich an die Kopatchinskaja-Aufnahme davon heranwage, möchte ich erst einmal mein Erinnerung an dieses Werk auffrischen. Es ist schon lange her, dass ich mir Tschaikowskis Violinkonzert das letzte Mal anhörte.

jpc.de
Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893)
Violinkonzert D-Dur op. 35
Vadim Gluzman (Violine) - Philharmonisches Orchester Bergen, Andrew Litton (Dirigent)

Nun, nachdem der Kopfsatz des Konzert nun seit gut 7 Minuten läuft, ist mir das Werk schon wieder deutlich präsenter. Eine schöne und auch gut klingende Aufnahme, nebenbei bemerkt.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Joachim49
Inventar
#15824 erstellt: 27. Jan 2016, 00:03
Der Brahmsfreund und Musikkritiker Hanslinck kam ja durch Taschaikowskys Violinkonzert ».... auf die schauerliche Idee, ob es nicht auch Musikstücke geben könnte, die man stinken hört«. Mit Patkop stinkt es jedenfalls ein bisschen weniger.
FabianJ
Inventar
#15825 erstellt: 27. Jan 2016, 00:07
jpc.de
Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840-1893)
Violinkonzert D-Dur op. 35
Patricia Kopatchinskaja (Violine) - MusicAeterna (Orchester) - Dirigent: Teodor Currentzis

Der Unterschied zu der gestern gehörten Aufnahme könnte wohl größer kaum sein. Diese Aufnahme lebt von den Kontrasten, was Lautstärke und Tempowechsel angeht. Es gibt, stellenweise auch im Kopfsatz, die kammermusikalisch lyrischen Stellen, bei denen nur sehr wenige Instrumente des Orchesters zu spielen scheinen, aber andererseits auch die sehr wilden, rau klingenden Stellen, bei welchen das gesamte Ensemble aufs Gas drückt.

So habe ich dieses Konzert jedenfalls noch nie gehört. Wer dieses Violinkonzert erst noch kennenlernen möchte, dem würde ich von dieser Aufnahme jedoch eher abraten. Sie ist einfach sehr eigenwillig. Im Moment bin ich mir noch nicht sicher, ob mir diese Eigenwilligkeit gefällt oder nicht. Dazu werde ich mir diese Aufnahme wohl noch das eine oder andere Mal anhören müssen.

Diese CD hatte ich mir aber eigentlich eher wegen Les Noces geholt. Da bin ich auch mal gespannt. Zum Vergleich habe ich noch die schöne Aufnahme mit Karel Ančerl (Supraphon).

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Joachim49
Inventar
#15826 erstellt: 27. Jan 2016, 01:44
"Hier sucht eine Künstlerin nicht in erster Linie nach Schönheit, sondern nach Wahrhaftigkeit. Und damit bewahrt sie Tschaikowskys Violinkonzert davor, zu einer pappig-süßen, pseudo-romantischen Klangsoße zu werden."
So steht es in einer Rezension im Deutschlandfunk. Und in der Tat: man hat die Wahl zwischen 100 pappig-süssen Klangsossen und dieser Aufnahme. Der einzige Grund sie nicht vorbehaltlos zu empfehlen, besteht darin, dass man die Leistung dieser Aufnahme nur dann richtig einschätzen kann, wenn man die 100 Standardaufnahmen kennt, die sich alle ähneln wie ein Ei dem andern.
Gewiss, die Tempi sind recht flexibel. Na und ? Werktreue bedeutet heute ja in der Regel "Austauschbarkeit". Jeder Solist kann mit jedem Orchester und jedem Dirigenten ohne viel Proben spielen, da alles von gleicher Machart ist.
Gut, wir haben hier "Eigenwilligkeiten". Die Frage ist, ob sie glaubhaft sind. Die Antwort ist oft ja. Gut wenn Patkop ihren Einsatz fast schon zart und zögernd spielt, dann weiss ich nicht ob es in der Partitur steht. Aber in der Partitur steht wahrscheinlich auch nicht, dass der Interpret von Anfang bis Ende immer dieselbe Klangfarbe produzieren muss. Bei Patkop bekommen wir eine in diesem Konzert unerhörte Bandbreite an Klangfarben und Stricharten. Dazu mag beitragen, dass die Solistin auf Darmsaiten spielt.
Kurzum: Wenn es sein muss, dass man sich das Konzert zulegt, dann Kopatchinskaja-Currentzis. Und damit man es richtig geniessen kann, zum Kontrast irgendeine andere Aufnahme.
Moritz_H.
Stammgast
#15827 erstellt: 27. Jan 2016, 13:21

Joachim49 (Beitrag #15826) schrieb:
Kurzum: Wenn es sein muss, dass man sich das Konzert zulegt, dann Kopatchinskaja-Currentzis. Und damit man es richtig geniessen kann, zum Kontrast irgendeine andere Aufnahme.


@Joachim: Danke für Deine Einschätzung.

Über kurz oder etwas später wird sich diese Einspielung zu den meinen gesellen …
Moritz_H.
Stammgast
#15828 erstellt: 27. Jan 2016, 13:24
Und was ich gerade höre:

amazon.de

Reger, Max (1880-1911)
Romantische Suite op 125 · Linos Ensemble
arnaoutchot
Moderator
#15829 erstellt: 27. Jan 2016, 23:37
Hier gerade Alfred Brendel mit Mozart-Konzerten (Lützow No. 8 KV 246, No. 11 KV 413, Krönungskonzert No. 26 KV 537). Habe seit ein paar Tagen mit dem Kauf der neu erschienen gewaltigen 114-CD-Box (!) seiner kompletten Philips-Aufnahmen gehadert, aber diesen nun aufgrund der schieren unbewältigbaren Menge und der vielen Dopplungen doch verworfen. Die Box enthält zB zwei komplette Zyklen der Beethoven-Sonaten, nun, bei aller Liebe, das muss ich dann doch nicht haben. Aber die Mozart-Konzerte, die ich bislang nur eher verstreut habe (wie zB auf der gerade gehörten CD), wollte ich ganz gerne. Ich halte Brendel in seiner unübertriebenen, aber dennoch lyrischen Art für einen der besten Mozart-Interpreten.

Insofern habe ich diese Box hier gekauft, die mit 18 CDs förmlich eine Sparversion der oben genannten ist. Enthält zB auch das Schönberg-Konzert, das in der Originalveröffentlichung zuletzt nur noch teuer zu bekommen war, und das ich noch nicht habe.

jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#15830 erstellt: 28. Jan 2016, 01:32
.. und danach noch etwas Andres Segovia - The Art of Segovia - DGG 2CD 2002. Immer noch der ehrfurchtsgebietendste der klassischen Gitarristen mit einem repräsentativen Querschnitt durch sein Repertoire. Das Mastering ist gut, allerdings sind auch einige frühe historische Mono-Aufnahmen dabei.

amazon.de
Hüb'
Moderator
#15831 erstellt: 28. Jan 2016, 10:17
Hallo Michael,

in Bezug auf Brendel überlege ich noch hinsichtlich des Kaufs der Philips-Gesamtbox. Der Preis ist mir momentan einfach noch zu hoch. Wenn die Edition mal für um die 100 EUR zu haben sein sollte - und nicht gerade Ebbe auf dem Konto herrscht - würde ich wohl zuschlagen. Die Sammlung gehört sicher zu den Dingen, die ich gerne hätte, aber eben nicht zu jedem Preis.

Viele Grüße
Frank
Kreisler_jun.
Inventar
#15832 erstellt: 28. Jan 2016, 13:30
Ich habe diese Tschaikowsky-Neuaufnahme nicht gehört (und werde wohl auch nie, da ich das Stück nicht mag). Aber zum einen meine ich, dass ein gewisses Maß an "Süßlichkeit" dem Werk inhärent ist, zum anderen, dass es durchaus Einspielungen gibt (z.B. Heifetz, da ich das Stück nicht mag, kenne ich nicht viele), die ungeachtet dessen keineswegs pappig-süße Klangsoße produzieren.
Kurz, pappig-süße Klangsoße vs. schräge Dekonstruktion ist eine falsche Dichotomie, auch wenn diese Art Rhetorik seit Jahrzehnten zum Rezensentensprech gehört).

Von Brendels Philips-Aufnahmen ist doch das meiste problemlos zu greifen (oft schon in günstigen Boxen) und ein gut Teil dürften viele Musikfreunde schon im Regal haben. Dazu fehlen (die gab es aber mal superbillig bei Brilliant) natürlich die (m.E. oft frischeren) frühen Aufnahmen bei Vox und Vanguard. Aber allzu viel Brendel habe ich auch nicht. Außer bei Mozart halte ich ihn für überschätzt, zumal es in seinem Kernrepertoire natürlich zig hochklassige Optionen gibt. Zumindest die DG-Aufnahme des Schönberg-Konzerts war auch schon in mehreren preiswerten Reihen zu haben.
Joachim49
Inventar
#15833 erstellt: 28. Jan 2016, 14:17
Brendel überschätzt? Merkwürdig, seine Mozartkonzerte mit Marriner/ASMF haben mir nie so recht zugesagt. Aber als Schubertinterpret ist er nach meinem Geschmack nun wirklich ganz vorzüglich und kann man ihn kaum überschätzen.
Natürlich ist die Gegenüberstellung Pappig/süss oder Kopatchinskaja etwas übertrieben, aber da hier eine gewisse Tendenz in den Beiträgen war, vor ihrem Tschaikowsky abzuraten, fühlte ich mich genötigt die Gegenpartei zu ergreifen (ich finde auch ihren Beethoven mit Herreweghe einen Meilenstein in der Interpretationsgeschichte; die Leute die da Buh rufen, müssen irgendwie taub sein).
arnaoutchot
Moderator
#15834 erstellt: 28. Jan 2016, 15:08

Kreisler_jun. (Beitrag #15832) schrieb:
Von Brendels Philips-Aufnahmen ist doch das meiste problemlos zu greifen ... Außer bei Mozart halte ich ihn für überschätzt


Nun, die oben gezeigte Box mit den Concerto Recordings ist ja nun eine problemlos verfügbare und für mich gut zusammengestelle Box. 40 Euro für 18 CDs finde ich auch preislich attraktiv. Nur die Beethoven-Konzerte mit Rattle habe ich allerdings schon in der Originalveröffentlichung. Ich mag Brendels Stil und freue mich auf die Konzerte.

@ Hüb: Der Preis wäre nicht das Hindernis gewesen für die Grossbox, aber von den CDs hätte ich nur einen Bruchteil gehört, das ist zu schade dafür.
Hüb'
Moderator
#15835 erstellt: 28. Jan 2016, 15:38
Tatsächlich anhören wird überschätzt.

cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#15836 erstellt: 29. Jan 2016, 00:28
Mittlerweile besitze ich so viele Aufnahmen von Dvorak "Aus der neuen Welt", dass ich mal in die Runde der Experten Frage: "Kennt ihr diese Aufnahme und wie ist eure Meinung dazu?"

amazon.de

Würde man mich spontan Fragen: Meine Lieblingsaufnahme ist die mit Solti:

amazon.de

Klanglich ist Andris Nelsons ganz weit vorne:

amazon.de


[Beitrag von cello_perfekt am 29. Jan 2016, 00:33 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#15837 erstellt: 29. Jan 2016, 00:50

cello_perfekt (Beitrag #15836) schrieb:
Dvorak # 9 - Kennt ihr diese Aufnahme und wie ist eure Meinung dazu?


Leider kenne ich die drei gezeigten Aufnahmen nicht. Kubelik und Solti sollten aber sichere Banken für das Stück sein. Ich hab zwei andere als Favoriten:

Istvan Kertesz / LSO - Decca Classic Sound 1965 (eine alte SXL-LP). Klanglich schon sehr gut und von der Interpretation ein Klassiker ! Kenner diskutieren, ob Kertesz Aufnahmen mit den Wienern oder den Londonern besser sind, aber das sollten Nuancen sein.

amazon.de

Ivan Fischer / Budapest SO - Philips SACD MCh 2002. Klanglich perfekt und gut interpretiert.

amazon.de
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#15838 erstellt: 29. Jan 2016, 01:09
Vielen Dank Michael. Mensch,- gerade auf dich habe ich gesetzt, Wo du doch so viele CD´s und dazu noch "Exoten" (Denon) dein Eigen nennst.

Die Istvan Kertesz / LSO habe ich in dieser Box:

jpc.de

Die ist ohne Zweifel komplett zu empfehlen. Wurde aber auch bereits von anderen Mitgliedern immer wieder erwähnt,- zurecht!
dktr_faust
Inventar
#15839 erstellt: 29. Jan 2016, 01:32
Also bisher würde ich sagen, dass wenn ich nur eine Aufnahme der 9ten behalten dürfte ich diese nehmen würde:

jpc.de

Super aufgenommen, mit Verve interpretiert und gespielt.

Die anderen Aufnahmen kenne ich nicht - ich habe noch Masur mit NY Philharmonic (etwas behäbig) und die Gesamtaufnahme von Belohlavek (zu der ich noch nichts wirklich sagen kann).

Grüße
wilder-Denker
Stammgast
#15840 erstellt: 29. Jan 2016, 01:48

cello_perfekt (Beitrag #15838) schrieb:

Die Istvan Kertesz / LSO habe ich in dieser Box:


... Kertész ist bei Schubert und Dvorák mit Sicherheit eine dicke Empfehlung wert, aber wenn du gerade das Universum der Dvorák #9 erkundest, dann könnte ich noch zwei "Hör-mal-rein"-Empfehlungen abgeben:

amazon.de

Dvorak #9, George Szell - Cleveland Symphony Orchestra


amazon.de

Dvorak #9, Ferenc Fricsay - Berliner Philharmoniker



... wenn schon Vielfalt, dann richtig / Als Szell-Freund brauche ich die auf jeden Fall, ansonsten ist Kertész meiner bescheidenen Meinung auf jeden Fall eine "sichere Bank" ... du siehst aber auch aufgrund der Empfehlungen wieviele Einspielungen es gibt und m.M. eine möglichst gute audiophile Einspielung ist sehr nett, ABER leider auch nur "die halbe Miete"
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#15841 erstellt: 29. Jan 2016, 09:48

wilder-Denker (Beitrag #15840) schrieb:

Dvorak #9, Ferenc Fricsay - Berliner Philharmoniker[/b]
… m.M. eine möglichst gute audiophile Einspielung ist sehr nett, ABER leider auch nur "die halbe Miete" ;)
Daher habe ich auch bislang bei dem Malaysischen Philharmonikern mit Peter Flor Zurückhaltung geübt .

Guten Morgen wilder-Denker,

vielen Dank für deine Anregungen und selbstverständlich hast du völlig recht. Rein audiophil ist zu kurz gesprungen. Da ich aber weiß, dass gerade Kubelik einen guten Ruf hat und es sich um eine DENON-Aufnahme handelte hatte ich gedacht, dass die jemand aus dem Forum kennt.

Dvorak #9, Ferenc Fricsay - Berliner Philharmoniker habe ich auch hier, die Aufnahme mit Szell habe ich noch nicht gehört. Die Fricsay-Inetrpretation hat sich bei mir noch nicht wirklich "eingebrannt", obwohl die sehr häufig extrem positiv bewertet wird. Naja, vielleicht habe ich schon alles, was man braucht … .


[Beitrag von cello_perfekt am 29. Jan 2016, 09:50 bearbeitet]
dktr_faust
Inventar
#15842 erstellt: 29. Jan 2016, 12:00
Ich kenne die Aufnahme von Szell - für mich ist sie interpretatorisch ein historisches Tondokument aber nicht mehr. Szells Leistungen in allen Ehren, aber der Mann ist seit über 45 Jahren tot, seine Aufnahmen mindestens 50 Jahre alt. Was will man erwarten? Selbstredend hat sich das Wissen und die Praxis um Interpretationen weiterentwickelt.

Natürlich ist das alles in erster Linie Geschmackssache und jeder soll das halten wie er möchte, aber ich persönlich finde die insbesondere im Bereich der klassischen Musik grassierende Rückwertsgewandheit was Künstler und Aufnahmen angeht als nicht zielführend. Nach *hier beliebigen Namen eines toten Musikers* einfügen kommen noch viele andere und die sind nicht deswegen schlechter weil sie noch leben. Und wir alle wissen auch, dass "Bekanntheit" und "Fähigkeit" nicht zwingend Hand in Hand gehen bzw. das Fehlen von Bekanntheit nicht auf ein Fehlen von Fähigkeit schließen lässt.

Daher sind wir in der glücklichen Lage nicht uralte Aufnahmen hören zu müssen um eine gute Interpretation geboten zu bekommen sondern können gute Interpretationen auf zeitgenössischen Aufnahmen genießen.



Deswegen aus

jpc.de

Antonin Dvorak
Tschechische Suite op. 39
Malaysian Philharmonic Orchestra, Claus Peter Flohr
BIS, DDD, 2012

Kannte ich bisher noch nicht, ist aber wirklich schöne Musik.

Grüße
wilder-Denker
Stammgast
#15843 erstellt: 29. Jan 2016, 12:42

dktr_faust (Beitrag #15842) schrieb:
Nach *hier beliebigen Namen eines toten Musikers* einfügen kommen noch viele andere und die sind nicht deswegen schlechter weil sie noch leben. Und wir alle wissen auch, dass "Bekanntheit" und "Fähigkeit" nicht zwingend Hand in Hand gehen bzw. das Fehlen von Bekanntheit nicht auf ein Fehlen von Fähigkeit schließen lässt.


... sehr schön formuliert und meinerseits vollste Zustimmung. Während ich das im Jazz (eigentlich mein "Territorium") genau so halte, mag ich mich aber bei symphonischer Musik ganz gerne an den "Alten" orientieren und sei es nur, um mal eine Ausgangsbasis zu haben. Ich habe da allerdings auch nur sehr begrenzte Kenntnisse ... Motto: wer das Dunkel nicht kennt, weiß nicht was Licht ist


Kreisler_jun.
Inventar
#15844 erstellt: 29. Jan 2016, 13:13

Joachim49 (Beitrag #15833) schrieb:
Brendel überschätzt? Merkwürdig, seine Mozartkonzerte mit Marriner/ASMF haben mir nie so recht zugesagt. Aber als Schubertinterpret ist er nach meinem Geschmack nun wirklich ganz vorzüglich und kann man ihn kaum überschätzen.


Brendel wurde von Universals Marketingmaschinerie seit den 1970ern als DER Interpret schlechthin für mindestens Mozart, Schubert, Beethoven dargestellt. Da das alles Musik ist, bei der es schon vor 35 Jahren nicht ganz wenige hochklassige Alternativen gab, sollte man da gleich Verdacht schöpfen.

Was ich von seinen Beethoven-Sonaten gehört habe, ist teilweise weit überschätzt, nicht in der ersten Liga, u.a. die befremdlichste und schwächste Interpretation von op.90, die mir je begegnet ist, mit einem ganz verfehlten, "milden und laschen" ersten Satz (einem der "zornigsten" Stücke Beethovens). Die Mozart-Konzerte mit Marriner finde ich auf ihre Art schon sehr gut, aber natürlich gibt es hier auch zig hochklassige Alternativen.

Bei Schubert kann er schon deshalb nicht Papst sein, weil er nicht an die Heilige Schrift glaubt und eine wichtige Wdh. (der Exposition in der letzten Klaviersonate) routinemäßig weglässt. Ich kenne da auch nicht allzu viele seine Aufnahmen und die Klavierstücke (Impromptus u.a.) der frühen Vox-Aufnahmen gefallen mir gut, aber sein D 894 fand ich eher enttäuschend. Weder die "Tiefe" und Emotionalität der (zu langsamen) "russischen" Aufnahmen Richters u.a. noch ein überzeugender "klassizistischer" Ansatz wie z.B. bei Zacharias, sondern irgendwo dazwischen. Gewiss nicht schlecht, aber mein Eindruck insgesamt ist, dass Brendel für "extreme Musik" wie Beethoven und späten Schubert einfach nicht genügend an die Grenzen geht. Das zeigt sich für mich in ganz banalen Dingen wie bei D 894 in einer seltsam "flachen" Dynamik, die bei einer Einspielung aus den 1980ern kaum technisch zu erklären sein kann.


[Beitrag von Kreisler_jun. am 29. Jan 2016, 13:15 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#15845 erstellt: 29. Jan 2016, 21:37

Kreisler_jun. (Beitrag #15844) schrieb:
Brendel wurde von Universals Marketingmaschinerie seit den 1970ern als DER Interpret schlechthin für mindestens Mozart, Schubert, Beethoven dargestellt. Da das alles Musik ist, bei der es schon vor 35 Jahren nicht ganz wenige hochklassige Alternativen gab, sollte man da gleich Verdacht schöpfen.


Hier ist nun die o.g. und unten nochmals gezeigte Box der "Concerto Recordings" eingetroffen. Es laufen gerade die Mozart Concerti No. 5 (KV 175), No. 6 (KV 238) und No. 10 (KV 365/316a, für zwei Klaviere). Alfred Brendel mit der Academy of St.Martin-in-the-Fields unter Neville Marriner, aufgenommen für Philips 1978-84. Es gibt in der Box einen erhellenden Essay von Brendel zu seiner Karriere als Recording Artist. Im Prinzip sagt er, dass man seine frühen Aufnahmen insbesondere für Vox oder Vanguard nicht beachten solle, da er seine späteren Aufnahmen für wesentlich gehaltvoller empfindet, da sie einem deutlich verbesserten Verständnis für die Werke entsprächen. Im übrigen sieht er sich als eher ehrlichen Arbeiter, dem weder eine frühkindliche Begabung, noch eine sich später entwicklende Exzentrik gegeben waren. Irgendwie ist mir der Mann (schon immer) sympathisch.

Die einzigen Kritikpunkte an der Box (auf den ersten Blick): Das Booklet ist nur in englisch und italienisch. Und warum man für die letzte, 18. CD mit dem relativ kurzen Schönberg-Konzert (nur etwas über 20 Minuten) nicht noch ein Pendant gefunden hat und die CD ansonsten leer liess, verstehe ich nicht.

jpc.de
Joachim49
Inventar
#15846 erstellt: 29. Jan 2016, 23:48
Ich weiss nicht, ob es fair ist, bei einem Pianisten, der zahlreiche Werke (auch wiederholt) aufgenommen hat, die Beurteilung auf die Aufnahmen zu stützen, die einem weniger behagen. Hier läuft gerade Beethovens op.90, also befremdlich würde ich das nicht nennen (es weicht ja nicht so stark vom interpretatorischen mainstream ab). Gewiss, das kann verbissener, grimmiger, obwohl Beethovens Angaben ("Lebhaft, durchaus mit Empfindung und Ausdruck") nicht gerade darauf hinweisen, dass Brendel gänzlich fehlorientiert ist. Die 19. Schubertsonate mag auch nicht die stärkste sein, aber viel Brendelscher Schubert ist doch wirklich erste gross. (Die späten Sonaten, ob nun mit oder ohne Wiederholung, die kleineren Stücke, die Wandererfantasie und manches mehr.) Da gibt es ja durchaus die verbissene Wut und Verzweiflung, die Johannes im op 90 LvBs vermisst.
Seinen Beethoven kenne ich weniger, als seinen Schubert, aber ihn nun als zweitklassig zu deklarieren, dazu besteht kein Grund. Ich habe einmal den Kopfsatz des op. 101 zwischen Brendel und Horowitz verglichen (Horowitz hat op 101 sehr oft gespielt, in der neuen Box ist sie mindestens 5 mal). Das ging recht eindeutig zugunsten Brendels aus, der viel weniger Töne verwischt hat (allerdings war Horowitz live). Und Brendels eigene Empfehlung, die frühen Aufnahmen (Vox) links liegen zu lassen, der würde ich nicht folgen. Überhaupt gibt es da Schätze, etwa das 4-händige Spiel mit Klien oder die Gesamtaufnahme der Variationswerke Beethovens.
Konkurrenzfähig ist doch auch sein Liszt. Und welch Vergnügen, den Haydn zu hören oder die Petitessen Mozarts oder Beethovens. Auch die Schumannfreunde können nicht klagen. Schade, dass er so wenig Bach aufgenommen hat. Und wer unbedingt Chopin hören will - da mag man die frühen Versuche Brendels bedenklich finden - der hat ja nun wirklich Alternativen. Kurzum: Natürlich gehört Brendel in das obere Drittel der Ersten Liga.
arnaoutchot
Moderator
#15847 erstellt: 30. Jan 2016, 14:08
Hier weiter aus der Brendel-Box, jetzt Beethoven - Klavierkonzerte No. 1 & 4. Sehr schön, kannte und hatte ich aber schon. Um genau zu sein, sind die Aufnahmen von Brendel und Rattle aus 1997 & 1998 unter den mehr als 30 kompletten Aufnahmen der Konzerte, die ich besitze, klanglich und interpretatorisch in meiner absoluten Spitzengruppe. Die Originalbox ist übrigens Teil meiner kleinen Verkaufsaktion, siehe Link unten . Ich zeige mal das Originalcover ...

amazon.de

... weiter ging es dann noch mit dem Schönberg-Konzert mit dem SWR Sinfonieorchester unter Michael Gielen. Sehr interessant, ich habe zum Vergleich nur Uchida/Boulez, Brendel kommt mir hier - erwartungsgemäss - etwas milder vor, aber ich kann nicht wirklich profund dazu etwas sagen. Immerhin erstaunlich, dass sich Brendel auf für ihn so fremdes Terrain bewegt hat. Auch hier das Original-Cover ...

amazon.de


[Beitrag von arnaoutchot am 30. Jan 2016, 14:15 bearbeitet]
driesvds-1
Stammgast
#15848 erstellt: 30. Jan 2016, 20:22
eine sehr schöne Aufnahme aus 1959 mit den Berliner Philharmoniker und Herbert von Karajan am Pult.

Richard Strauss - ein Heldenleben op. 40.

Foto
FabianJ
Inventar
#15849 erstellt: 31. Jan 2016, 01:53
Auf dem Sender ARD-alpha lief bis vor einigen Wochen immer sonntags eine Folge der Doku-Reihe „Meisterwerke der klassischen Musik", in welcher jeweils ein berühmtes, eigentlich immer sinfonisches Werk (z. B. La Mer oder Dvořáks neunte Sinfonie) vorgestellt wurde. In einer Folge ging es um Bruckners achte Sinfonie. Und wen sehe ich da beim Dirigieren der kurzen Musikbeispiele? Jemand, den ich bis dahin nicht unbedingt mit der Musik Bruckners in Verbindung gebracht hätte. Pierre Boulez! Und es klang richtig gut!

Da sich dieses Werk inzwischen zu einer meiner Lieblingssinfonien gemausert hat, war ich also neugierig auf eine vollständige Aufnahme von ihm.

jpc.de
Anton Bruckner (1824-1896)
Sinfonie Nr. 8 c-Moll WAB 108 (Fassung: Robert Haas)
Wiener Philharmoniker - Dirigent: Pierre Boulez

Man kennt von diesem Werk sicher Aufnahmen mit mehr Pathos und auch von dieser mystischen Stimmung, welche andere mir bekannte Aufnahmen stellenweise und gerade im Adagio verströmen, ist hier kaum etwas geblieben. Überraschenderweise nimmt dies der Musik nichts von ihrer Spannung. Alles in allem eine tolle Aufnahme und für mich eine willkommene Alternative zu den favorisierten Einspielungen von Stanisław Skrowaczewski mit dem Yomiuri-Nippon-Sinfonieorchester oder Günter Wand mit den Berliner Philharmonikern.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
arnaoutchot
Moderator
#15850 erstellt: 31. Jan 2016, 12:36

FabianJ (Beitrag #15849) schrieb:
Anton Bruckner - Sinfonie Nr. 8 c-Moll - Wiener Philharmoniker - Dirigent: Pierre Boulez


Diese Aufnahme würde mich auch interessieren, der eher strenge und unsentimentale Boulez und dieses überbordende Werk funktionieren sicherlich gut. Ähnlich wie beim gelungenen Mahler von Boulez.

Auf die Gefahr hin, zu langweilen, hier weiteres aus meiner Brendel-Kiste: Sein Schumann-Konzert mit Kurt Sanderling und dem Phiharmonia Orchestra von 1997 ist exquisit. Das kannte ich noch nicht von ihm. Auch hier wieder das Original-Cover ...

amazon.de
Lepantho
Schaut ab und zu mal vorbei
#15851 erstellt: 31. Jan 2016, 15:14
Gestern Abend habe ich mir seit Jahren mal wieder einen Verdi im Opernhaus angesehen und angehört und war wieder mal schlicht weg begeistert.
Verdi habe ich völlig zu Unrecht nach meinem Renaissance- und Barockkram in die zweite Reihe geschoben.
Angehört habe ich mir in der Deutschen Oper Berlin "Nabucco", in einer sehr guten Inszenierung, mit guten Sängern, gutem Dirigenten und einem erstklassigen Chor und Orchester. Wobei das Blech besonders hervorzuheben ist.

Deswegen habe ich mir meine Aufnahme von 1965, remastered 1995 von Lamberto Gardelli, Tito Gobbi (!) wieder rausgesucht und höre sie mir gerade an.

amazon.de

Superaufnahme, bei der alles passt. Sowohl technisch, als auch sängerisch, Orchester und Chor.

Ich werde mich wieder mehr dem Meister aus Le Roncole zuwenden, der es meisterhaft wie kein zweiter verstand, die italienische Seele in Noten zu übersetzten.
driesvds-1
Stammgast
#15852 erstellt: 31. Jan 2016, 21:21
diese musik macht einfach gute Laune - dazu noch eine hervorragende Aufnahme aus 1960 (eh klar).

http://www.allmusic.com/album/adam-giselle-mw0001552510

Foto
Hüb'
Moderator
#15853 erstellt: 02. Feb 2016, 16:14
Tag,

jpc.de
Gabriel Faure (1845-1924)
Kammermusik mit Klavierbegleitung


Werke für Cello & Klavier: Romanze op. 69 für Cello & Klavier; Cellosonaten Nr. 1 & 2 (opp. 109 & 117); Elegie op. 24 für Cello & Klavier; Serenade op. 98 für Cello & Klavier; Papillon op. 77 für Cello & Klavier; Berceuse op. 16 für Cello & Klavier; Trio op. 120 für Cello, Klarinette & Klavier; Klavierquartette Nr. 1 & 2 (op. 15 & 45); Klavierquintette Nr. 1 & 2 (opp. 89 & 115); Dolly op. 56 für Klavier 4-händig; Masques et bergamasques op. 112 für Klavier 4-händig; Souvenirs de Bayreuth "Fantaisie en forme de quadrille ... de R. Wagner" für Klavier 4-händig; Fantaisie op. 79 für Flöte & Klavier; Morceau de concours für Flöte & Klavier; Sicilienne aus Pelleas et Melisande op. 78 für Flöte & Klavier; Klaviertrio op. 120; Apres un reve für Cello & Klavier; Sicilienne op. 78 für Cello & Klavier; Violinsonaten Nr. 1 & 2; Berceuse op. 16 für Violine & Klavier; Morceau de lecture für Violine & Klavier; Romance op. 28 für Violine & Klavier; Andante op. 75 für Violine & Klavier

Eric Le Sage, Daishin Kashimoto, Francois Salque, Lise Berthaud, Alexandre Tharaud, Paul Meyer, Emmanuel Pahud, Quatuor Ebene
Alpha, DDD, 2011/2012
5 CDs

Gabriel Faurés Kammermusik ist ein wohlklingender Schatz. Melancholisch und wunderschön. Insbesondere das 1. Klavierquintett schätze ich sehr. Es gehört zu meinen liebste Werken überhaupt. Wie schon in der Serie der Kammermusik Schumanns mit Klavierbegleitung unter Beteiligung von Eric Le Sage, so dominiert auch hier ein klarer, transparenter Blick auf diese herrlichen Kompositionen. Die Mitstreiter sind dem Pianisten absolut ebenbürtige Musiker, so dass mit dieser Edition in meinen Ohren eine neue Referenz in Sachen Fauré vorliegen dürfte (Alternativen: Brüder Capucon, Brilliant, EMI/Warner). Einziges Manko: es fehlt das Streichquartett. Etwas ärgerlich, dass dieses mit dem Quatuor Ebène - die grundsätzlich auch bei der vorliegenden Alpha-Produktion mitgewirkt haben - in der verlinkten Capucon-Box enthalten ist.

Viele Grüße
Frank
arnaoutchot
Moderator
#15854 erstellt: 02. Feb 2016, 16:20

Hüb' (Beitrag #15853) schrieb:
so dass mit dieser Edition in meinen Ohren eine neue Referenz in Sachen Fauré vorliegen dürfte


Das sehe ich ähnlich, sehr schöne Box. Dass das Streichquartett fehlt, ist sicherlich unschön, aber die Box ist ja auch "Komplette Kammermusik mit Klavier" betitelt. Da passt es dann nicht dazu ...
Hüb'
Moderator
#15855 erstellt: 02. Feb 2016, 16:25
Wie ich schrieb ist das Quartett mit dem Quatuor Ebène bei Virgin (Warner) erschienen.
Ich vermute, dass Lizenrechte bzw. vertragliche Künstlerbindungen es waren, die hier Komplettheit verhindert haben.

arnaoutchot
Moderator
#15856 erstellt: 02. Feb 2016, 22:07
Hier eine Neuentdeckung, kannte ich noch nicht: Alfonso Ferrabosco (Il Padre; 1543-1588) - Psaume 103, Motets & Madrigaux - Huelgas Ensemble, Paul van Nevel - Harmonia Mundi 2005.

Ferrabosco der Ältere war eine schillernde Gestalt, die heute noch am ehesten durch die Einführung der italienischen Vokalpolyphonie ins elisabethanische England bekannt ist und ein massgeblicher Einfluss für William Byrd und Thomas Tallis war. Gleichzeitig soll er aber auch als Spion für Elisabeth in seinem heimatlichen Italien fungiert haben und in England sogar einen Raubmord begangen haben. Musikalisch eher konservativ, haben seine Werke doch das gewisse Mass an Eigenwilligkeit, das das Besondere ausmacht. Schon die Eingangs-Motette "Dolci ire" ist zum Niederknien schön.

@ Fabian, das sollte Dir gefallen.

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FabianJ
Inventar
#15857 erstellt: 03. Feb 2016, 00:24
Wie ist das eigentlich bei den Alpha-Boxen, sind da auch Booklettexte bei? Ich habe von diesem Label nur eine Box, die mit den Konzerten Johann Sebastian Bachs, gespielt von Café Zimmermann. Dort waren die Booklettexte dabei, aber die Box war damals auch ein bisschen teurer.

Mit Ferraboscos Musik habe ich mich noch gar nichts beschäftigt. Da werde ich wohl mal in die CD hineinhören...
arnaoutchot
Moderator
#15858 erstellt: 03. Feb 2016, 01:17

FabianJ (Beitrag #15857) schrieb:
Wie ist das eigentlich bei den Alpha-Boxen, sind da auch Booklettexte bei?


Welche meinst Du ? Ich habe zB A Tribute to Gustav Leonhardt, da gibt es nur ein "Gesamtbooklet", aber die 5 CDs stecken nur in Papphüllen (allerdings mit dem Original-Coverdesign).

jpc.de
Hüb'
Moderator
#15859 erstellt: 03. Feb 2016, 10:28

arnaoutchot (Beitrag #15858) schrieb:
Welche meinst Du ? Ich habe zB A Tribute to Gustav Leonhardt, da gibt es nur ein "Gesamtbooklet", aber die 5 CDs stecken nur in Papphüllen (allerdings mit dem Original-Coverdesign).

Ist bei der Fauré-Box ebenso. Ich kann heute Abend mal nachsehen, ob das Booklet eine deutsche Übersetzung enthält.
Der Text der CD-Hüllen ist auf französisch.

arnaoutchot
Moderator
#15860 erstellt: 03. Feb 2016, 23:07

Hüb' (Beitrag #15859) schrieb:
Ist bei der Fauré-Box ebenso. Ich kann heute Abend mal nachsehen, ob das Booklet eine deutsche Übersetzung enthält.


Es gibt ein dickes Booklet (100 Seiten) mit Texten in französisch, englisch und deutsch. Scheint mir der Originaltext der Booklets zu sein. Also keine Sorge ..


Hier Leos Janacek - Piano Works - Danae Dörken - Ars SACD MCh 2012. Eine junge und hübsche deutsch-griechische Pianistin (*1991, ziemlich gleich alt wie meine Tochter, hüstel) mit einem ansprechenden und anspruchsvollen Programm. Auf verwachsenem Pfad, Sonate 1. X. 1905 und die Zdenka Variationen. Ruhiges und ausgewogenes Spiel, das mir aufs erste Hören gut gefällt. Ich muss es mal mit der Referenz Firkusny vergleichen. Klanglich top.

jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#15861 erstellt: 04. Feb 2016, 00:40
.. und hier noch ein Zufallsfund, der sich als Leckerbissen entpuppte: Liszt & Wagner - Sonatas & Metamorphoses - Thomas Hitzlberger (Steingraeber 1873 Liszt Piano) - Ambronay 2006. Hitzlberger stellte ein Programm rund um die Verbindung von Liszt und Wagner zusammen, das als wesentliche Bausteine die Sonate von Liszt, Liszts Bearbeitung von "Isoldes Liebestod" und Wagners Wesendonck-Sonate enthält. Eröffnet wird es mit Liszts tief bewegtem "Am Grabe Richard Wagners" aus dem Jahr 1883, eines der letzten Stücke von Liszt, der seinen Schwiegersohn ja um zwei Jahre überlebte.

Eingespielt hat es Hitzlberger auf einem Steingraeber-Flügel aus dem Jahr 1873, den sowohl Liszt als auch Wagner in Bayreuth bespielt haben. Der Flügel klingt zwar hörbar antiquierter als ein moderner Flügel, aber hat nichts mit einem klimperigen Hammerklavier zu tun. Es mag an dem Original-Flügel liegen, der möglicherweise eine besonders klare Spielweise erfordert (ich bin kein Pianist, kann das nur vermuten), aber gerade die Liszt-Sonate habe ich noch selten so detailliert und dynamisch gespielt gehört. Klanglich ist die Aufnahme hervorragend, sie wird auch als "Uncompressed Full Dynamic Range 24bit Recording" im Booklet angepriesen, und das stimmt auch ! Leider scheint die Platte trotz ihres jugendlichen Alters schon wieder vergriffen zu sein ...

amazon.de
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#15862 erstellt: 04. Feb 2016, 22:17
Schönes Ballettstück unter der Leitung von Vladimir Ashkenazy, die Königin von Saba (Ottorino Respighi). Noch dazu exzellent aufgenommen von Exton.

amazon.de
Kitoma
Ist häufiger hier
#15863 erstellt: 05. Feb 2016, 00:53
Moin Gemeinde,

bei mir gibt es grade

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via Amazon Prime Music auf die Ohren.

Gruß aus der Heide

Heiko
phr34K
Neuling
#15864 erstellt: 05. Feb 2016, 03:24
Mein erster Post hier: Hallo zusammen!
Ich höre gerade meine Referenz von Rachmaninovs 4. Klavierkonzert: Ashkenazy/Haitink mit dem Royal Concertgebouw Orchestra aus der Decca "Complete Works" Sammlung, ich glaube die Aufnahme ist von 1989. Mit Sicherheit eines meiner Lieblingskonzerte.
Überhaupt eine tolle Sammlung, gerade diese Einspielungen von Ashkenazy und Haitink sind wirklich grandios auf den Punkt, lediglich beim Zweiten (beim Dritten steht es unentschieden) KK gebe ich Gavrilov/Muti (mit dem Philadelphia Orchestra, erschienen bei EMI) den Vorzug, da ist direkt der Anfang des ersten Satzes einfach kraftvoller.


[Beitrag von phr34K am 05. Feb 2016, 03:29 bearbeitet]
Klassikkonsument
Inventar
#15865 erstellt: 05. Feb 2016, 06:32

arnaoutchot (Beitrag #15861) schrieb:
.. und hier noch ein Zufallsfund, der sich als Leckerbissen entpuppte: Liszt & Wagner - Sonatas & Metamorphoses - Thomas Hitzlberger (Steingraeber 1873 Liszt Piano) - Ambronay 2006.

Ja, wenn man die h-moll-Sonate von Liszt liebt, ist diese Scheibe unbedingt empfehlenswert. Nicht nur, weil - wie du schilderst - man es wegen dem Instrument gewissermaßen mit einer HIP-Interpretation zu tun hat, sondern u.a. auch, weil hier außerdem eine frühere Version des Schlusses der Sonate eingespielt wurde.


[Beitrag von Klassikkonsument am 05. Feb 2016, 06:42 bearbeitet]
Klassikkonsument
Inventar
#15866 erstellt: 05. Feb 2016, 06:49
Aus dieser Box mit Mozarts letzten 8 Klavierkonzerten (Schiff / Camerata Academica / Végh - Decca)

amazon.de

last, but not least Nr. 27 B-dur KV 595.
Klassikkonsument
Inventar
#15867 erstellt: 05. Feb 2016, 07:48
Seit längerem mal wieder:

jpc.de

Gottfried Michael Koenig (*1926): Funktion Grün (1967)

Elektronische Komposition, Institut für Sonologie in Utrecht (Edition RZ, 2006).

Die Suite "Materialien zu einem Ballett" (1961) auf der gleichen CD, ebenfalls ne elektronische Komposition & aber mit gut 20 Minuten recht lang, finde ich wesentlich eingängiger.
Dafür klingt das Stück aus Utrecht (~ 8½ Minuten) rein klangtechnisch immer noch aktuell. Es weckt bei mir Assoziationen von Fabrikhallen & Stromverteilerkästen, die für meinen Geschmack durchaus nicht ohne angenehmen Reiz sind. Und zwischendurch fühle ich mich an mehr so knarrige, knarzige Orgelregister erinnert.

Danach womöglich:

Schumanns Humoreske B-dur op. 20, gespielt von Annerose Schmidt (VEB Dt. Schallplatten Berlin / edel / Berlin Classics, 1979 / 2006).

jpc.de
Klassikkonsument
Inventar
#15868 erstellt: 05. Feb 2016, 08:56
Einer geht noch rein:

jpc.de

Arnold Schönberg (1874 - 1951): 5 Klavierstücke op. 23

Pi-Hsien Chen, Klavier (HatArt, 1996).
EKBT
Stammgast
#15869 erstellt: 05. Feb 2016, 09:47
Nicht gerade, sondern schon gestern:

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Antonín Dvořák
- Symphonie Nr.3 Es-Dur op.10
- Symphonie Nr.4 d-moll op.13
Tschechische Philharmonie
Václav Neumann

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Anton Bruckner
- Symphonie Nr.7 E-Dur
Wiener Philharmoniker
Karl Böhm

Kitoma
Ist häufiger hier
#15870 erstellt: 05. Feb 2016, 15:49
Jetzt in der Mittagspause und grade frisch geliefert bekommen:

jpc.de

Mal schauen ob ich es schaffe wenigstens einmal durchzuhören bevor der nächste Kunde kommt
arnaoutchot
Moderator
#15871 erstellt: 05. Feb 2016, 20:48

Kitoma (Beitrag #15870) schrieb:
Mal schauen ob ich es schaffe wenigstens einmal durchzuhören bevor der nächste Kunde kommt :)


Ich habe mich den ganzen Nachmittag gefragt, in welchem Gewerbe man tätig sein muss, um evtl. über eine Stunde Zeit zu haben, in der überraschend kein Kunde kommt ?

Hier eine neue kleine Gemme, die ich eher zufällig entdeckt habe: The Birds and the Springs - Bengt Berg - Orgelstücke von Bruhns, Daquin, Buxtehude, Vierne, Pachelbel, Sweelinck, Bach und Messiaen - Proprius SACD MCh 4.0 1974/2006. Das schwedische audiophile Label Proprius hat hier den schwedischen Organisten in zwei Kirchen in Stockholm und Östergotland mit einem Programm von (mir) weniger bekannten Orgelstücken aufgenommen. Aufmerksam wurde ich auf die CD über die wunderschöne Ciacona in f-moll von Johann Pachelbel. Klanglich sind die vergleichsweise trockenen Aufnahmen meisterhafte Beispiele einer gelungenen Orgelaufnahme mit warmen Bässen und glänzenden Höhen.

amazon.de
Kitoma
Ist häufiger hier
#15872 erstellt: 05. Feb 2016, 21:22

arnaoutchot (Beitrag #15871) schrieb:
Ich habe mich den ganzen Nachmittag gefragt, in welchem Gewerbe man tätig sein muss, um evtl. über eine Stunde Zeit zu haben, in der überraschend kein Kunde kommt ?


och...das geht ganz einfach...

ich habe ein kleines EDV Geschäft mit Fachrichtung Netzwerktechnik für kleine Unternehmen und hocke da als "El Cheffe" im Büro.... und draußen regnet es "junge Hunde"... dann kommt keiner

um beim Topic zu bleiben...

schon wieder Vaughan Williams... diesmal zu Hause auf dem Sofa

Gruß aus der Heide

Heiko
EKBT
Stammgast
#15873 erstellt: 05. Feb 2016, 21:47
Heute:

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Wolfgang Amadeus Mozart
- Klavierkonzert Nr.5 D-Dur KV175
- Rondo D-Dur KV382
- Klavierkonzert Nr.6 B-Dur KV238
- Klavierkonzert Nr.8 C-Dur KV246
- Klavierkonzert Nr.9 Es-Dur KV271
Rudolf Buchbinder, Klavier & Leitung
Wiener Symphoniker

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