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Der High End In Ear Thread

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Beitrag
XperiaV
Inventar
#18851 erstellt: 15. Nov 2020, 18:18

Senderson (Beitrag #18850) schrieb:
Knowles Dual BA für den Bass, Knowles Single BA für Mitten und Höhen


Du meinst den CTM CE320?
Wo steht das?
Ich konnte nix finden.
Senderson
Stammgast
#18852 erstellt: 15. Nov 2020, 18:35
Ja natürlich den CE320. Du brauchst hier gar nicht weiter nach Infos im Netz suchen, sondern den Inear einfach mal unter ne Büro/Nachtischlampe oder ähnliches halten und dann einfach ablesen. Das kleine süße K steht übrigens für Knowles

Dementsprechenden Input zur Aussage hast du im Übrigen selbst (unbewusst) geliefert. Nämlich durch deine angehängten Bilder im entsprechenden Beitrag, auf denen man ein wunderbar transparentes Gehäuse erkennen kann.
XperiaV
Inventar
#18853 erstellt: 15. Nov 2020, 18:52
Ups, Danke... so genau habe ich mir das im Inneren noch gar nicht angeschaut
Schon krass dass eine Ami Marke ein 3BA Set in der Qualität zu dem Preis anbieten kann.

Wozu ich nix gefunden habe ... man kann das vordere Teil der Düse abschrauben, aber zu weiteren Filtern ect kann ich nix finden. Ist auch nix auf der Verpackung dazu vermerkt, auch nicht zum IE selbst bei CTM.
Aber der CE320 hat ja die Verwandtschaft zum AS-7 zB

"The CE320 is a triple-driver earphone, which carries the same technology, components and engineering as our top of the line models such as the AS-7 and award nominated Da Vinci X."

Beim AS-7 hat man Filter zur Auswahl.

51U7RpKFhcL._AC_SL1000_


[Beitrag von XperiaV am 15. Nov 2020, 18:56 bearbeitet]
rollomat
Stammgast
#18854 erstellt: 15. Nov 2020, 20:23

Senderson (Beitrag #18844) schrieb:
:X, dachtest du die Universal Testhörer geben nachher das Gleiche aus wie die Customvariante?

Ooops, ähm nein.


Hey,

naiverweise habe ich das gedacht. Dann ist ja jeder Custom ne Wundertüte und das Testen eigentlich sinnlos oder sind die Unterschiede - wenn vorhanden - minimal?
Senderson
Stammgast
#18855 erstellt: 15. Nov 2020, 20:59
Ok.... dachte das wäre ohnehin klar, bzw hab ich einfach mal jemandem unterstellt, der halt unbedingt Customs will. Lies dich vielleicht mal ganz allgemein zum Thema Resonanzen ein (Brücke zum Thema "S-Laute", wie du es nennst).

Um nicht lange um den heißen Brei rumzureden. Custom Inears sitzen tiefer und sind näher am Trommelfell dran. Im Gegensatz zu deinen Universal Testhörern wirst du hier eine unterschiedliche Response bei den Resonanzpeaks (falls es denn mehrere sind..) wahrnehmen. In der Regel verschieben sie sich nach hinten in Richtung Superhochton, nicht selten wird auch der Pegel als solches beeinflusst, Tendenz hier Richtung smooth. Liest man auch sehr sehr häufig, da haben die Leute nun ihren tollen Custom und vermissen etwas Treble. Wenn du dir auf headflux mal den Qdc Gemini in der Custom Variante ansiehst, siehst du, dass der Peak im Hochton ungewöhnlich spät ist, nämlich erst nach 8khz. Der Universal peakt früher.

Aber das wird dir zu fachspezifisch sein..

Was für dich unterm Strich wichtig ist: Den Sound, den du am Ende an deinem persönlichen Custom haben wirst, kannst du vorher nicht anhören. Und das Fazit, dass du daraus geschlossen hast, ist goldrichtig.
John22
Inventar
#18856 erstellt: 15. Nov 2020, 20:59

XperiaV (Beitrag #18845) schrieb:
Ich bezweifle dass es aktuell Chi-Fi IE um die 300€ gibt die mit dem CE320 mithalten können. Weder klanglich, haptisch und vor allem was die Bequemlichkeit angeht. Von der Optik ganz zu schweigen.
Das schaffen nicht mal westliche Marken mit Topp Bekanntheitsgrad-/Ruf wie ich heute herausfand


Was soll man von dem Aufdruck "Extra Bass" auf der Verpackung halten?
XperiaV
Inventar
#18857 erstellt: 15. Nov 2020, 21:07

John22 (Beitrag #18856) schrieb:

Was soll man von dem Aufdruck "Extra Bass" auf der Verpackung halten?


Ich denke genau das was man darunter versteht wenn man die sonstigen CTM IEM's kennt ... ich kenne nur Frequenzmessungen, und die sind dann sehr dünn im Bass Bereich, sprich sehr neutral gehalten.
Beim CTM CE320 gibt es halt eine etwas spaßige Abstimmung mit mehr Bass. Jedoch nicht vergleichbar mit vielen anderen IE wo der Begriff "Extra Bass" nicht drauf steht sondern eh Programm ist ...
Habe leider keine Messung vom CE320, aber ich denke es gibt ca. +5-7db im Bassbereich.
Hartgesottene Bassheads oder Beats-Fans wäre der Bass sicherlich zu wenig.
ApeOfTheOuterspace
Inventar
#18858 erstellt: 16. Nov 2020, 00:35

XperiaV (Beitrag #18853) schrieb:

"The CE320 is a triple-driver earphone, which carries the same technology, components and engineering as our top of the line models such as the AS-7 and award nominated Da Vinci X."


Ich finds bisschen mystisch, was damit gemeint ist/ sein könnte. Der AS-7 ist ja schon auf den ersten Blick ein völlig anders ausgelegter IEM (7 Treiber und 4 Wege).
YMaxP
Stammgast
#18859 erstellt: 16. Nov 2020, 14:28

Allgemeiner68er (Beitrag #18835) schrieb:
PP8 ist ein Allrounder Dann wäre der UERR auch einer? Ich empfand den UERR immer als neutralen Referenzhörer. Aber Allrounder?

Klar ist Allrounder eine sehr subjektive Bezeichnung. Ein betonter Bass kann für ein Genre besser sein, für ein anderes wieder schlechter.
Für mich ist daher der perfekte Allrounder, einer der absolut neutral das wiedergibt, was auf der Audiodatei gespeichert ist.



Der PP8 klingt halt im Stimmbereich absolut unverfärbt und sehr klar, das sieht man aber auch am Frequenzgang. Aber er ist was die Direktheit der Stimmen angeht ein gutes Stück entfernt von sowas wie... Meinetwegen Fidue Sirius oder Moondrop Kanas etc...

Weil alles was du bislang geschrieben hast deutet eigentlich auf einen ausbalancierten Hörer hin, eventuell noch mit dem Sonderanspruch, dass du den Stimmbereich etwas direkter willst. Bezüglich des PP8 sollte dann wohl der Basschalter besser an sein. Leider klingt der PP8 (für mich) nicht wirklich hochauflösend im Hochton. Der Superhochton ist eigentlich komplett abhanden gekommen. Manchmal kratzt er einfach nur und nervt und bei manchen Songs geht das schon hart an die Sibilanzgrenze. Bevor ich mir nen PP8 hole würde ich eher zu nem Shanling Me700 greifen, zu einem Drittel des Preises. Ein Bekannter hat ihn und ist begeistert und die Messung sieht auch sehr gut aus.

Meine Meinung zum PP8 ist eigentlich ähnlich. Einziger Kritikpunkt ist der früh abfallende Hochton.
Wenn du den Hochton beim PP8 mit einem EQ anhebst bekommst du, meiner Meinung nach, die fehlende Details im Hochton zurück.

Kann der Shanling Me700 in Sachen Details, Bühne usw. mit dem PP8 denn mithalten? Die Messungen schauen ja wirklich vielversprechend aus!
Senderson
Stammgast
#18860 erstellt: 16. Nov 2020, 18:30
@YmaxP

Gegenfrage: Wieso sollte der Shanling nicht mithalten können?
YMaxP
Stammgast
#18861 erstellt: 16. Nov 2020, 19:13
Weil er "nur" 400/500€ kostet und aus meiner Erfahrung nochmal eine Steigerung in Sachen Auflösung, Bühne, etc. zwischen der 500€ und 1000€ Preisklasse ist.
Senderson
Stammgast
#18862 erstellt: 16. Nov 2020, 19:34
Und wann verdient ein Hörer das Prädikat 500 Euro bzw >1000 Euro?Das würde ja bedeuten, dass man schon bevor der Inear fertiggestellt ist, eindeutig sagen kann:

"Wenn ich jetzt diesen Treibertyp, diese Anzahl an Treibern und genau diese Implementierung an genau diesem Gehäusedesign nutze, dann habe ich den klassischen 500 Euro Hörer mit so und soviel Auflösung und solch einer Bühnendarstellung etc..... Und wenn ich dieses und jenes nutze, dann habe ich den typischen 1000 Euro Hörer ".

Wenn du das wirklich glaubst dann holla die Waldfee, es lebe das Marketing und die Marktwirtschaft.
YMaxP
Stammgast
#18863 erstellt: 16. Nov 2020, 19:56
Ich denke wir reden sehr stark aneinander vorbei.

Hast du den Shanling schon testen können? Bzw. hat dein Bekannter ihn mit einem PP8/Vision Ears/etc. vergleichen können?
XperiaV
Inventar
#18864 erstellt: 16. Nov 2020, 20:01
Vielleicht gab es mal Zeiten (als Bad_Robot hier noch aktiv war zB) wo man sagen konnte desto teurer, desto "besser" - wobei es sicher auch damals Ausnahmen gab.

Ich richte mich zwar nicht stark nach der Bewertung bei crinicles, aber manche Ranking Plätze und die dazugehörigen Reviews sind echt "lustig", sofern man sich dieses Model nicht gekauft hat.
Was wirklich an diesem Zerriss dran ist ... keine Ahnung.
Aber ein 7000$ Effect Audio King Arthur (16 BA) wird dermaßen niedergemacht
Auch andere Modelle im vierstelligen Bereich wurden in der Kategorie "D" eingeordnet, da findet man normalerweise Konsorten wie KZ ZST oder CCA C10 ect.
Auch findet man krass abgestimmte IEM's, wie den Ambient Acoustics AM7 (wenn man sich den FG anschaut).

Viele IE im hohen dreistelligen $ Bereich sind als "E" kategorisiert ...
Der größte Witz ist wohl ein oBravo Ra C-Cu für schlappe 10.000$
So ein Frequenzgang kann wohl nur nach nix klingen ... kann mir nicht vorstellen dass den jemand tatsächlich gekauft hat oder zugibt ihn zu besitzen
oBravo Ra C-Cu: $10,000 Joke

Also man sollte nicht zwingend vom Preis auf die Qualität schließen - ebenso bei der Anzahl an Treibern.
Reine 2 oder 3 Treiber Konfigurationen können schon ziemlich geil klingen.
Joescrib
Stammgast
#18865 erstellt: 16. Nov 2020, 21:11
[quote="YMaxP (Beitrag #18859)"]
Meine Meinung zum PP8 ist eigentlich ähnlich. Einziger Kritikpunkt ist der früh abfallende Hochton.
[/quote]


Kann absolut nicht nachvollziehen wieso der PP8 im Bezug auf den Höhen so stark kritisiert wird, genau das macht den Hörer so langzeittauglich ohne ermüdend zu werden. Finde mit dem aktiven Hochtonschalter (Hochton um 2db angehoben), wird das anstregend nach paar Minuten hören.


[Beitrag von Joescrib am 16. Nov 2020, 21:30 bearbeitet]
YMaxP
Stammgast
#18866 erstellt: 16. Nov 2020, 21:31

Kann absolut nicht nachvollziehen wieso der PP8 im Bezug auf den Höhen so stark kritisiert wird, genau das macht den Hörer so langzeittauglich ohne ermüdend zu werden. Finde mit dem aktiven Hochtonschalter (Hochton um 2db angehoben), wird das anstregend nach paar Minuten hören.


Die generelle Hochtonanhebung empfinde ich auf Dauer auch als zu Anstrennung.
Wenn du dagegen speziell den Bereich zwischen 9500Hz und 10.000Hz etwas anhebst, kommen meiner Wahrnehmung nach nochmal die Details von Seitenanschlägen bei Gitarren, HiHats, etc. nochmal deutlich besser raus. Diese sind ohne EQ Anhebung auch vorhanden aber einfach nicht präsent.
Wer das nicht gewohnt ist, wird nichts vermissen.
Wer allerdings von einem UERM oä. kommt, wird denken, dass beim PP8 im Hochton etwas fehlt.
Joescrib
Stammgast
#18867 erstellt: 16. Nov 2020, 21:43

YMaxP (Beitrag #18866) schrieb:

Kann absolut nicht nachvollziehen wieso der PP8 im Bezug auf den Höhen so stark kritisiert wird, genau das macht den Hörer so langzeittauglich ohne ermüdend zu werden. Finde mit dem aktiven Hochtonschalter (Hochton um 2db angehoben), wird das anstregend nach paar Minuten hören.


Die generelle Hochtonanhebung empfinde ich auf Dauer auch als zu Anstrennung.
Wenn du dagegen speziell den Bereich zwischen 9500Hz und 10.000Hz etwas anhebst, kommen meiner Wahrnehmung nach nochmal die Details von Seitenanschlägen bei Gitarren, HiHats, etc. nochmal deutlich besser raus. Diese sind ohne EQ Anhebung auch vorhanden aber einfach nicht präsent.
Wer das nicht gewohnt ist, wird nichts vermissen.
Wer allerdings von einem UERM oä. kommt, wird denken, dass beim PP8 im Hochton etwas fehlt.


Ich hatte den UERM im Bestand und es war genau der Grund wieso ich den abgegeben habe, die Anhebung bei 10kHz ist auf Dauer einfach nicht zu ertragen. Im Allgemeinen ist der PP8 defintiv technisch besser als der UERM.
rollomat
Stammgast
#18868 erstellt: 17. Nov 2020, 00:23
Hat hier jemand Erfahrungen mit der Headphone Company?
YMaxP
Stammgast
#18869 erstellt: 18. Nov 2020, 11:37

Ich hatte den UERM im Bestand und es war genau der Grund wieso ich den abgegeben habe, die Anhebung bei 10kHz ist auf Dauer einfach nicht zu ertragen. Im Allgemeinen ist der PP8 defintiv technisch besser als der UERM.

Das war auch der Grund, warum ich mir den UERM nie gekauft habe. Das was der PP8 im Hochton zu wenig hat, hat der UERM zu viel.

Wenn du dir bei der Messung auf crinacle den Bereich bei 9500Hz anschaust, sieht man das auch nochmal.
Grün=ProPhile8
Rot=UERM
Bildschirmfoto 2020-11-18 um 09.34.15
BartSimpson1976
Inventar
#18870 erstellt: 26. Nov 2020, 16:13
Hab die Info hier noch nicht gesehen oder überlesen: Es gibt jetzt alle Vision Ears-Modelle auch als Universals, aber mit der Möglichkeit
von customized designs.
RunWithOne
Inventar
#18871 erstellt: 26. Nov 2020, 21:56

rollomat (Beitrag #18868) schrieb:
Hat hier jemand Erfahrungen mit der Headphone Company?

Dort kannst du bedenkenlos bestellen oder auch ein Probehörer/Gerät gegen Kaution erhalten. Das kann ich dir so aus mehrfacher Erfahrung bestätigen.
XperiaV
Inventar
#18872 erstellt: 26. Nov 2020, 22:44
Haben denn hier im Forum 4 - 5 User Interesse den CTM (Clear Tune Monitors aus den Staaten) CE320 zu testen?
Habe bei prof-x eine Rundreise organisiert, aber das Interesse ist überschaubar ...
Könnte hier also noch paar Eingefleischte IEM-Freaks mit an Bord nehmen

Richtig super wäre es wenn den jemand messen könnte.
Frequenzgänge sucht man vergebens, leider.
Ok das ist wohl ein relativ neues Model, einer eher nicht soooo verbreiteten Marke.

Es handelt sich allerdings NICHT um ein hybrides Model, sondern ist mit 3 BA Technik bestückt.
Betonte Bässe und Mitten ... hatte ja schon erwähnt dass mir das Teil extrem gut gefällt.

User die in den vergangenen Jahren messen konnten scheinen nicht mehr aktiv zu sein, also bartzky und Randysch zB
Echt schade eigentlich.
frankytankyy
Hat sich gelöscht
#18873 erstellt: 04. Dez 2020, 20:51
Hab den CE320 seit 2 Stunden im Ohr und bin echt begeistert. Sollte man gehört haben
XperiaV
Inventar
#18874 erstellt: 04. Dez 2020, 21:10
Das ist schön zu lesen!
Der CE320 ist sicher auch nicht perfekt - den perfekten IE kann es auch nicht geben bei Millionen unterschiedlicher Erwartungen bzw Vorstellungen ... aber für den Preis ist dem noch relativ jungen Ami Team von CTM ein echt toller Universal IEM gelungen.
Bekanntere Marken würden dafür deutlich mehr Geld verlangen.
frankytankyy
Hat sich gelöscht
#18875 erstellt: 04. Dez 2020, 21:16
Richtig. Perfekt nicht aber schon verdammt nah dran wie ich finde. Was mir auch super gefällt ist der Sitz im Ohr. Hatte ich so noch nicht. Selbst der Bass ist echt super obwohl ich ja eher den nachschwingenden dynamischen bevorzuge. Aber der hat es mir echt angetan. Freue mich schon auf das restliche Wochenende
XperiaV
Inventar
#18876 erstellt: 04. Dez 2020, 22:39
Der Bass ist schon auf sehr musikalischem Niveau.
Würde gerne mal den Vergleich zum neuen ULTRASONE Saphire hören.
Der kostet schlapp 3000€
Killerweman
Inventar
#18877 erstellt: 09. Dez 2020, 19:39
Zieht ihr eig. alle die Inears zuhause den OverEars vor oder hört ihr dann immer mit derm großen Bruder? Bei mir ist es so, dass ich da lieber Overtheears nutze, weshalb ich noch nie viel Geld für InEars ausgegeben habe. Von Inears bekomme ich eher ein bedecktes Ohr als von OverEars, zudem muss ich mich bei OverEars nicht um den richtigen Seal bemühen.
Bookutus
Stammgast
#18878 erstellt: 09. Dez 2020, 21:13
In der Tat höre ich im Moment lieber mit dem direkteren InEar Klang.
Ich greife seltener zu meinen „Großen“.

Das kann sich aber ich ml wieder ändern. Mal so mal so..
XperiaV
Inventar
#18879 erstellt: 14. Dez 2020, 16:22
Letzte Woche ein FA Rapture IEM in der Bucht gekauft. UVP war über 500€, kostet immer noch gut 480€.
Ich habe keine 150€ bezahlt. Ok, gebraucht und ohne OVP, ohne Zubehör, nur dir reinen IEM's mit Kabel.

Sind heute Mittag angekommen.
Im Vergleich zu den CE320 irgendwie auf Augenhöhe, könnte mir vorstellen dass der Frequenzgang beider Modelle ähnlich aussehen ... Nur hat der FA Rapture leicht betontere Höhen (und dementsprechend gefühlt leicht bessere Auflösung), nicht ganz so dunkel wie der CTM. und zum Glück nicht mit diesem 7kHz Peak wie beim FA-4E XB.
Das Gehäuse ist beim FA kleiner.
Der bisherige Vergleich zeigt mir wie gut doch das P/L Verhältnis beim CTM CE320 ist.

Nur die Standard Kabel bei FA machen nicht den besten Eindruck. Das beiliegende vom CE320 ist qualitativ besser.

edit:
Also der Fischer Amps Rapture ist doch 'nen Zacken besser als der CE320, und das darf der auch bei OVP über 500€.
Die 2 Treiber im Bassbereich machen sich durch eine strukturiertere Staffelung bemerkbar.

Kein Plan warum man den für so wenig Kohle verkaufen muss ... ich find's gut


[Beitrag von XperiaV am 14. Dez 2020, 21:08 bearbeitet]
hanesbeef
Stammgast
#18880 erstellt: 15. Dez 2020, 11:41

Killerweman (Beitrag #18877) schrieb:
Zieht ihr eig. alle die Inears zuhause den OverEars vor oder hört ihr dann immer mit derm großen Bruder? Bei mir ist es so, dass ich da lieber Overtheears nutze, weshalb ich noch nie viel Geld für InEars ausgegeben habe. Von Inears bekomme ich eher ein bedecktes Ohr als von OverEars, zudem muss ich mich bei OverEars nicht um den richtigen Seal bemühen.


Hab den Ultasone gehört und der war einfach so überhaupt nicht meins. In meinen Ohren klang der einfach nur durchschnittlich. Weder auffallend gut aufgelöst noch sonst irgendwas anderes Spannendes. Verbaute Technik hin- oder her, aber vom Klang wäre er mir auf garkeinen Fall 3000 Euro wert. Aber das wären ohnehin die Wenigsten. Ich finde echt zunehmend, dass sich die High End Kopfhörerindustrie im Kreis dreht. Diese ganzen neuen Treibermixe werden hauptsächlich dafür genutzt um einfach was Neues zu machen oder die immer höher werdenden Mondpreise zu rechtfertigen. Aber den Klang wirklich deutlich verbessern tun sie oft nicht, nur verändern.
rollomat
Stammgast
#18881 erstellt: 17. Dez 2020, 11:04
Hi!

Gefährliches Terrain - ich weiß - aber was denkt ihr über Kabelklang? Voodoo oder lohnt sich ein Upgrade-Kabel für In-Ears?
Bookutus
Stammgast
#18882 erstellt: 17. Dez 2020, 11:15
Ein gutes Kabel lohnt sich immer - aber nicht aus Klanggründen. Ich persönlich "glaube" nicht an Kabelklang. Erst einmal meinte ich, einen Unterschied gehört zu haben.

Aber: Ich mag es einfach, wenn sich auch das Kabel gut anfühlt und schön flexibel ist. Und nicht wie ein störrischer Draht ein Eigenleben entwickelt....
rollomat
Stammgast
#18883 erstellt: 17. Dez 2020, 11:26
Vielen Dank für Deine Rückmeldung.

Ich habe da bisher nicht wirklich dran geglaubt. Jetzt habe ich derzeit die FIBAE 7 zum Test zuhause und wenn der Hörer infrage kommt, hätte ich gerne CustomArts-Kabel mit Mikro und Fernbedienung gehabt. Davon hat mir der Hersteller abgeraten, da der Klang schlechter würde.

Habe dann mal das mitgelieferte Kabel (Null Audio Arete) gegen mein Vision Ears Standardkabel mit Mikrofon und Fernbedienung getauscht. Und ich habe einen Unterschied gehört, weiß aber nicht, ob's nur am unterschiedlichen Pegel liegt. Denn stecke ich das jeweils andere Kabel an, springt der Lautstärkeregler am iPhone automatisch um und es ist schwierig, genau die gleiche Lautstärke zu erzielen. Jetzt grüble ich: Liegt's am Pegel oder macht das Kabel tatsächlich einen Unterschied. Der Klangunterschied war übrigens v.a das wahrgenommene Volumen.
Killerweman
Inventar
#18884 erstellt: 17. Dez 2020, 14:17
Ich möchte in diesem Thread jetzt gar nicht mehr über spezielle Hörer reden, wollte aber noch einmal fragen, ob ihr das auch so seht, wenn es nur um die Abstimmung geht? Das würde mir schon immens helfen, weil das so für mich am meisten Sinn macht, um dann eigenständig weiterzuzuschen:

Sehr gut geeignet für Rock / Metal sind: bass-rolled neutral, neutral with bass boost, v-shaped, u-shaped, warm v-shape, warm with bass boost, warm, df-neutral with bass boost
Gut geeignet: warm neutral, warm bassy
Weniger geeignet geeignet: harman neutral, harman, neutral, balanced, df-neutral, dark
Gar nicht geeignet: bassy, bright neutral, bright

Würdet ihr das so stehen lassen oder anders ranken? Sry für die Frage, aber es bringt ja nichts, wenn ich einen Blessing 2 kaufe, nur weil er gut bewertet ist, wenn er für das bevorzugte Genre dann gerade nicht geeignet ist. Da wäre schön, wenn ihr dazu etwas sagen könnt.
Vollker_Racho
Inventar
#18885 erstellt: 17. Dez 2020, 14:24
Wie jede Verallgemeinerung krankt auch diese an persönlichen Präferenzen - ich mag bei Rock zB keinen betonten Bassbereich, andere wiederum brauchen das um den Fuß wippen zu lassen.

Außerdem:

Killerweman (Beitrag #18884) schrieb:
Sehr gut geeignet für Rock / Metal sind:neutral with bass boost, v-shaped, u-shaped, warm v-shape, warm with bass boost, warm,
Gut geeignet: warm neutral, warm bassy
Gar nicht geeignet: bassy

Ist mir das alles zu wischiwaschi und teilweise widersprüchlich. "warm with bass boost" (was auch immer das sein soll - ich verstehe darunter doppelt betonten bass) ist doch ähnlich zu "bassy" - das eine meinst du nun sei sehr gut geeignet und das andere nicht geeignet?
Killerweman
Inventar
#18886 erstellt: 17. Dez 2020, 14:32
Eig. wollte ich ja den Blessing 2 kaufen, aber dann kam mir der Gedanke, dass die Abstimmung vielleicht doch nicht das richtige ist und ein "Schönfärber" mehr Sinn macht. Man sagt ja im Metalbereich gibt es nur miese Aufnahmen. Trifft das bspw. auch auf Nuclear Blast & Co. zu? Darum dachte ich mir, ich versuche mal die einzelnen Abstimmungen zu unterteilen, weil ein Hörer, der gnadenlos alles offen legt beim Musikgenuss dieses Genres vielleicht sogar hinderlicher sein kann.

Ja, genau. Ich habe versucht nur laienhaft einzusortieren, aber stimmt, dann muss "bassy" auch ganz rauf.


[Beitrag von Killerweman am 17. Dez 2020, 14:34 bearbeitet]
score_P.O
Inventar
#18887 erstellt: 17. Dez 2020, 14:39
Stell dir vor, du machst bei Essen solche Attribut-Tabellen.
Hättest du dann eine Ahnung wie es schmeckt?

Ausprobieren hilft...
Vollker_Racho
Inventar
#18888 erstellt: 17. Dez 2020, 14:40

Killerweman (Beitrag #18886) schrieb:
Man sagt ja im Metalbereich gibt es nur miese Aufnahmen.

Suchst du die Hörer für dich oder jemand anderen? Würdest du selbst Metal hören, wüsstest du, die Aussage ist Blödsinn.
Killerweman
Inventar
#18889 erstellt: 17. Dez 2020, 14:51
Ausprobieren ist natürlich am besten, nur hilft mir da die Abstimmung schon sehr. Dann kann man schon mal eingrenzen. Drum schrieb ich ja "man sagt", ich habe das ja selbst nicht behauptet.


[Beitrag von Killerweman am 17. Dez 2020, 14:51 bearbeitet]
XperiaV
Inventar
#18890 erstellt: 17. Dez 2020, 15:12
Man darf das natürlich nicht verallgemeinern mit den schlechten Aufnahmen im Metal-Genre.
Da kommt es sicher auch auf das Studio/Label an.
Quantitativ ist da mMn was dran....

Es gibt da auch einen Thread zu
Warum sind Metal-CDs oft so schlecht produziert?
Bookutus
Stammgast
#18891 erstellt: 17. Dez 2020, 15:31

Killerweman (Beitrag #18884) schrieb:


Sehr gut geeignet für Rock / Metal sind: bass-rolled neutral, neutral with bass boost, v-shaped, u-shaped, warm v-shape, warm with bass boost, warm, df-neutral with bass boost




Hier muss ich klar (für mich) wiedersprechen!
V- und U-Shape, also im Grunde die olle Badewanne, finde ich für Metal eher ungeeignet.
Denn die hier (für mich) wichtigen Mitten (Gitarren!) sind hier zu oft zu saft- und kraftlos...

Also: Alles relativ und subjektiv - selbst hören und ausprobieren!
Killerweman
Inventar
#18892 erstellt: 17. Dez 2020, 15:51
Nochmals danke für eure Antworten. Das werde ich machen. Dann geht das Ganze schon eher in Richtung warm - neutral - bass boost. Am besten die Mitte mit ein bisschen von links oder rechts. Trotzdem werde ich dann mal einen Blindkauf tätigen müssen. Moondrop - Hörer kann man schwer probehören. Ich weiß nur im Overearbereich sind von div. teuren Top-Hörern dringendst abzuraten, weil sie zu ehrlich sind und alles offen legen, was gerade hier eher ein Nachteil ist. Ist der Blessing 2 auch so einer? Seziert der zu sehr?
Bookutus
Stammgast
#18893 erstellt: 17. Dez 2020, 17:41
Auch das ist natürlich Ansichtssache. Ich mag es gerade bei Metal, wenn es sehr ehrlich ist. Gerade bei vielspurigen Bombast Aufnahmen á la Ayreon, Avantasia oder Blind Guardian ist doch so einiges los. Und für das ganz harte und schnelle Zeug ist Wärme auch nicht soooo prickelnd. Um da den Überblick zu bewahren, braucht´s schon eine ordentliche Separation - falls Du das mit "ehrlich" meinst...

Ich mag für Metal grade sehr gern den iBasso AM05 - und der ist ziemlich ausbalanciert.
Mehr Bass findest DU beim FiiO FH3 - und das zu einem unschlagbaren Preis.....
Vollker_Racho
Inventar
#18894 erstellt: 17. Dez 2020, 17:44
Ich bleib dabei, ein guter Hörer sollte alle Spielarten beherrschen.
Killerweman
Inventar
#18895 erstellt: 17. Dez 2020, 19:09

Bookutus (Beitrag #18893) schrieb:
falls Du das mit "ehrlich" meinst...


Ja, so war es gemeint. Also bei "warmen" Kopfhörern auch aufpassen und nicht blind zugreifen. Der LCD-2 ist das auch, aber für Rock trotzdem gut geeignet. Ja, genau. So war es gemeint. Es ist auch ein schmaler Grad. Ich habe leider kein Bsp. im InEar-Bereich, da gibt es sicher ähnlich abgestimmte Hörer, aber einen Beyerdynamic T90 oder Sennheiser HD800 haben ja auch eine große Bühne und unterteilen alles bis ins kleinste Detail, aber die würde ich jetzt gerade für Rock wirklich nicht empfehlen. Du in etwa schon? Da gefiel mir ein D7000 / HE-500 wesentlich besser. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die zu hell sind. Aber weil es hier um InEars geht, wären da Beispiele gut, nur InEars kenne ich leider so gut wie gar keine. Darum musste ich die Großen heranziehen.
ReekGreyjoy
Ist häufiger hier
#18896 erstellt: 18. Dez 2020, 20:35
Ich hab mal den PP8 besessen und einen UERM damals probegehört. Vor Paar Wochen in den sauren Apfel gebissen und mir einen Blessing 2 gegönnt. Kommt denen aus der Erinnerung vom Sounding echt nah. Tolle weite Bühne mit Tiefe und ausgewogen / neutraler Klang. Bis ca. 800€ hab ich nichts besser gehört...Von der Passform ist er nem PP8 echt super ähnlich und für mich nochmal bequemer, da er Luftlöcher hat auf Kosten der Isolation.
Pd-XIII
Inventar
#18897 erstellt: 27. Dez 2020, 22:09
Na dann will ich auch mal meine Eindrücke zum Highend IEM aus dem MidBudget Sektor wiedergeben. Zugegeben, das ist für mich eine ziemliche Achterbahn gewesen. Aber erstmal von vorne:
Dank einer weiteren von XpiriaV organisierten Rundreise durfte ich noch einmal in diesem Jahr ein paar Hörer in meine Ohren stecken, welche ich sonst wohl nie zu hören bekommen hätte. An dieser Stelle noch einmal meinen Dank für die Organisation. Nachdem ich in den letzen Wochen mehr IEMs unterschiedlichster Preisklassen gehört habe bin ich ziemlich angefixt, den für mein Budget perfekten Hörer zu finden. Mit dem Peacock Reecho von Infinity650 war ich dem schon sehr nahe. Schon während die Shure Aonics bei mir waren wurde mir der CTM nahegelegt, er hatte mich aber auf den ersten Blick nicht wirklich angesprochen. Glücklicherweise bin ich dann aber doch noch auf die Rundreise hingewiesen worden und die Chance wollte ich mir nicht entgehen lassen. Und so erreichte mich am Tag vor Heilig Abend das Päckchen mit dem CE320.

Schon beim Auspacken kam mir sofort in den Sinn, warum dieser Hörer für mich völlig uninteressant wirkt. Die Verpackung ist derart nüchtern gehalten, dass es nicht den Anschein erregt, man hätte es mit einem HighEnder zu tun. Verpackung in dieser Art findet man im ChiFi Bereich schon in der unteren zweistelligen Preisklasse. Einzig die glänzend hervorgehobenen Partien erwecken den Anschein, dass sich hier jemand über das Design der Verpackung Gedanken gemacht hat. In dem grauen Karton wird es dann erst mal gruselig, denn die Innenverpackung ist eine Hartplaste Tiefzugform billigster Art und Weise. Machen wir uns nichts vor, der Erste Eindruck, welcher durch die Verpackung entsteht stimmt nicht sonderlich zuversichtlich. Zumindest den Standard Consumer, der hier über die letzten Jahre sehr verwöhnt wurde. Dass die Verpackung jedoch keine Rückschlüsse auf das eigentliche Produkt zulässt, sieht man auch bei anderen Herstellern wie bspw. Grado. Man muss es eben anders sehen. Der CTM ist nicht für den HiFi Kunden entwickelt, sondern für den Profi, der damit arbeiten will. Dem ist in erster Linie die Verpackung wurscht(so wie vermutlich mehr Leuten als es den Marketing Abteilungen lieb ist). Der Lieferumfang ist ebenfalls spartanisch, aber völlig ausreichend. Und das mitgelieferte Case ist stabil, wertig verarbeitet und bietet genug Platz für den Hörer, ist jedoch gelichzeitig klein genug um es in die Jackentasche zu stecken. Ein Reinigungstool hätte dem Lieferumfang noch gut gestanden aber sei es drum. Kommen wir zum CE320 selbst.

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Schwarztransparenter Kunststoff mit dem CTM Logo aufgedruckt: Unscheinbar. Die beiden Gehäusehälften sind sauber mit einander verbunden und es gibt keine scharfen Kanten oder ungleiche Spaltmaße.So weit so gut, aber das bekomme ich bei einem 12€ KZ genauso. Einzig das Schallrährchen aus Aluminium sticht heraus, schon weil es der schwerste Teil des gesamten Hörers zu sein scheint. Und dann diese Zacken am Ende des eh schon recht dick wirkenden Kanals, ist das nicht unangenehm? Allgemein fällt auf, dass der CTM sehr leicht ist und sich dadurch im ersten Moment etwas billig anfühlt. Das ist dieses „Qualität hat sein Gewicht“ Denken, dass zumindest mir sehr inne ist. Auch die Gehäuseform wirkt auf mich „komisch“. Um das zu definieren muss ich mir wirklich zeit nehmen um überhaupt einmal herauszufinden, warum ich es merkwürdig finde. Ich versuche es einfach einmal zu beschreiben. Es sieht groß aus, größer als es tatsächlich ist. Das kommt daher, dass der für die Fläche der Baseplate doch noch relativ flach ist. Dann noch diese Schallröhrchen, das in einem sehr hart wirkenden Winkel aus dem Gehäuse kommt und wie beschrieben sehr wuchtig aussieht. Ein bisschen rustikal sieht das schon aus, und nach den im Vergleich dazu filigranen Shure Hörern oder den aufwendig gedruckten Gehäusen von Kinera wirkt der CE320 eher hemdsärmelig, etwas aus der Zeit gefallen und…ja, er sieht unbequem aus.
Das Kabel hingegen enspricht voll meinem Geschmack. Zwar ist es auch geflochten, aber sehr dünn, schwarz und mit exakt der richtigen „Steifigkeit“. Unauffällig in jeder Hinsicht. Lediglich bei der Verlegung auf blanker Haut, bspw. den Rücken herunter könnte das Geflecht unangenehm werden, das ist aber reine Spekulation, ich habe es nicht ausprobiert, weil ich die Hörer so nicht trage. Riesiger Pluspunkt ist das mitgelieferte Klettband um das Kabel ordentlich aufzuwickeln. Ich liebe so was und habe es an nahezu allen meinen kabelgebunden Werkzeuge.
So, die erste DIN A4 Seite ist voll und eigentlich hab ich gar nicht so viel Lust weiterzutesten, denn der erste Eindruck ist für mich ultra ernüchternd und ich hatte in der Preisklasse mehr erwartet. Der DTM hat für mich jetzt schon keine Chance mehr, seinen Preis zu rechtfertigen. Außerdem ist Weihnachten, Lockdown und die Kinder wollen beschäftigt werden. Ich habe eh nicht viel Zeit bis Montag und schon jetzt mehr geschrieben als die Sache wert sein wird. Naja, es wäre aber doch unfair, wenn mir schon die Möglichkeit gegeben wird und ich nicht wenigstens ansatzweise so viel Aufwand betreibe für das Review, wie bei den letzten Kandidaten. Na dann kören wir eben mal kurz rein und lassen die Standardwerke durchlaufen. Nach einer Halben Stunde müsste ich genug Notizen beieinander haben um einen Eindruck vermitteln zu können.

Also die mitgelieferten Coply Foams aufgezogen und rein in Ohr mit diesen sperrigen unbequemen Gehä…hääää. Okay. Die Gehäuse flutschen nur so ins Ohr. Ich muss nichts verdrehen oder sonst etwas. Und ich habe auf Anhieb Seal. UUUUUND ich spüre die Hörer nicht wirklich. Der CE320 sitzt dermaßen bequem im Ohr, dass ich es fast nicht glauben kann. Ich kann mir das nur so vorstellen, dass das geringe Gewicht der Gehäuse gepaart mit dem etwas höheren Gewicht des Schallröhrchens den Schwerpunkt des Höhrers exakt dahin verlagert, wo es ingehört: So nahe an den Gehörgang wie möglich. Und noch faszinierender: Der optisch etwas abwegige Austrittswinkel des Gehörgangs passt haargenau zur Geometrie meiner Ohren. Dadurch sitzt das restliche Gehäuse satt in meiner Concha und durch die etwas flachere Bauweise ragt es auf keiner Seite aus dem Ohr heraus sondern passt einfach nur perfekt ins Ohr. Die Isolation ist nahezu vollständig und ich bin mir sicher, man könnte den CTM auch als Gehörschutz einsetzen. Das Niveau ist zu vergleichen mit dem der Shure SE Reihe.

Ungelogen, ich war von dem Sitz so fasziniert, dass es etwas gedauert hatte, bis ich mir meinen FiiO geschnappt hatte um die ersten Töne zu hören. Also eingeschaltet das Dingens, mal schauen was ich zu letzt gehört hatte, ah ja Fynn Kliemann mit „nur noch eine Minute“. Passt als easy Einstieg mit trotzdem guter Produktion, lassen wir doch mal so durchlaufen. Erste Töne klingen so wie sie sollen. Zu früh um Details zu bewerten aber im Moment ist alles unscheinba---BASS. Der ist da in dem Moment wo er kommt. Und zwar tief, wuchtig aber „trocken“. Er ist da und wieder weg ohne nachzuschwingen. Das könnte er sein, der Hörer mit dem Bass den ich suche. Im ersten Moment merkt man schon, dass der Bass angehoben ist, für den auf der Verpackung versprochenen „EXTRA BASS“ fehlt aber noch eine gute Schippe. Es ist eher eine Loudnessabstimmung. Nicht neutral, nein sicher nicht, zumindest nicht gemessen. Aber musikalisch. Wenn ich Kopfhörer per Sweeps, PEQ und Gehör entzerre kommt in etwas diese Quantität an Bass raus. Die Qualität aber eher selten bei CHIEMs. Da bin ich doch mal gespannt wie sich der Bass bei ordentlichem Prog klingt, wo mehr als nur eine Bass-Drum mitmischt. Aber bei Pop taugt mir der Hörer schon echt gut. Je länger ich höre desto mehr vergesse ich erstens den Hörer im Ohr weil er wirklich gut sitzt und zweitens die Zeit. Das Album POP ist schon fast wieder durch. Was machen die Kids? Säen Legosteine in der Wohnung in der Hoffnung auf eine reiche Ernte an Heilig Abend. Die Holde liegt auf dem Sofa und ließt das Buch das vor 800 Seiten noch eine absolute Enttäuschung war. Ich werde also nicht gebraucht. Aber Kliemann weiß, wie man gute Musik mit teils stark deprimierenden Texten bestückt. Das kann ich jetzt nicht brauchen. Ich will jetzt Stimmung und dabei im Genre bleiben. Deichkind dürfen somit verkünden, dass die Welt fertig ist und der CE320 macht einfach genau das, was er soll. Die angestrebte Stimmung transportieren. In wenigen Momenten bin ich in Partystimmung. Der Bass pusht nach vorne, Stimmen werden klar verständlich wiedergegeben, ohne hervor- oder zurückgestellt zu werden. Es hört sich einfach alles richtig an. Gut gut, mit der bisherigen Auswahl war das jetzt nicht so schwer. Wir brauchen etwas, was vielschichtig aufgebaut ist und wobei schon das ein oder andere Detail untergebracht ist, das gerne mal versteckt wird. Und somit lande ich bei alt-J. Hier kann ich mich durch die gesamte Pallette hören, angefangen von „every other freckle“, über „Breezeblocks“ bis hin zu „in cold blood“ und ich bekomme das Grinsen nicht aus dem Gesicht. Es ist alles da und ggf. noch hier und da etwas bisher Unbekanntes. Zum Abschluss kommt hier noch der Track, vor dem ich etwas Angst habe: 3WW, der gefühlt nur aus Bass besteht und auf den meisten bisher gehörten IEMs unangenehm bis unhörbar war. Hier erwischt der CE320 das richtige Maß und dadurch dass der Bass wirklich trocken ist entsteht auch nicht der Eindruck von Dröhnen. Und solbald die Stimmen einsetzen wird mir eines erst so richtig bewusst. Die Separation, die Ortung das Bühnenbild ist so klar aufgeführt und zwar in allen drei Dimensionen. Dabei ist die Bühne nicht sonderlich weit, eher auf einem natürlichen Niveau.
Nun aber genug von diesem Gewäsch, es wird Zeit den härteren Gang einzulegen und die frisch geteerte Straße zu verlassen. Als ich vor einigen Jahren mal Mastodon in München gesehen hatte, hat dort als Vorband Big Business den Abend mit Chump Chance begonnen und damit mein persönliches Highlight des Abends manifestiert. Maßgeblich in diesem sehr düsteren Song ist das Schlagzeug und meine Fresse, das klingt mit dem CTM genauso, wie ich es in Erinnerung habe. Mit Druck und Differenziertheit wird hier jedes Fell spielend leicht unterschieden. Talking ´bout drumms: didida didida dididadada…Und wer von euch hat schon Custer von Slipknot im Ohr. Jawohl meine Damen und Herren auch hier gilt es: Die Hörer arbeiten jedes Schlaginstrument sauber heraus, ohne das Schlagzeug zu sezieren. Wer auf gutes Schlagzeug steht, dem sei der CTM ans Herz gelegt. Momomoment mal: Gutes Schlagzeug und der Typ redet über Slipknot? Ihr habt recht, abschließend muss der Meister Charly Antolini ran. Allerspätestens nach „Godzilla´s Birthday“ kenn der versierte Drummer sicherlich den gesamten Aufbau des Sets auswendig, denn die Position jeder einzelnen Komponente ist klar erkennbar.
Zwischenzeitlich ist es spät geworden und somit schlage auch ich einen ruhigeren Kurs ein und navigiere zum Klassik Ordner. Zugegeben, hier bin ich etwas mager und einseitig aufgestellt, aber Kunzel kann ich. Und weil ich erst die Filme wieder gesehen habe starte ich einfach das Theme von Back to the Future. Es ist herrlich. Das Orchester spielt über eine angenehm breite, nicht weite, Bühne und jedes Instrument hat einen zugewiesenen Platz. Und zum ersten mal stelle ich fest, dass die Pauken nicht mittig platziert sind. Dieser differenzierte Bass begeistert mich wirklich nachhaltig, aber ich denke, den Punkt habe ich zu Genüge dargestellt. Was ist eigentlich mit den Höhen? Hierzu muss ich in die Trickkiste greifen und etwas anstrengenderes Material heraus kramen. Meine Wahl fällt auf die Twiolins, ein Geschwisterpärchen das alle paar Jahre einen Wettbewerb für junge Komponisten ausruft, Ihnen neue Stücke für zwei Violinen zuzusenden. So wunderbar die veröffentlichten Ergebnisse auch sind muss man sagen, dass zwei Violinen einem auch gehörig auf den Zeiger gehen können, wenn der Hochton dann doch etwas zu harsch ist. Keine Spur hier. Die Höhen sind wohl abgestimmt, sodass der Spagat zwischen Details und Schärfe in meinen Ohren perfekt gelingt. Sibilanten stellen kein Problem dar und obwohl die Höhen nicht zum Sezieren neigen, wirkt der Hörer nicht muffig. Allgemein würde ich sagen, dass der Tiefton schon leicht angehoben ist aber von den unteren Mitten bis zum Hochton ein sehr ausgeglichener Frequenzgang getroffen wurde. Somit geraten auch Blechbläser nicht zu nervzehrenden Gesellen sondern reihen sich angenehm in jede Konstellation mit ein. Sein es die progressiven Pustefixe des Tokio Ska Paradise Orchesters oder auch ein Kamasi Washington, der mit seinem Saxophon schon sehr aufwühlend sein kann und regelmäßig ist.
Somit wären wir also beim Jazz angekommen und man kann es sich denken, auch hier gibt sich der CA320 keine Blöße, ganz im Gegenteil. Die leicht warme Abstimmung zaubert eine wunderbare intime Stimmung und man fühlt sich bei geschlossenen Augen mitten drin im verrauchten Jazzkeller mit Dexter Gordon auf der Bühne. Und wenn ich mir Maria Markesini durch die Ohren flüstern lasse fühlt es sich wie ein Privatkonzert an. Alles, wirklich alles ist exakt an der Stelle, wo ich es gerne habe. So komme ich auch einmal in den Genuss Hans Theessink mit einer Begeisterung zu hören, die ich ihm bisher unberechtigterweise vergönnt hatte.
So langsam ist die Zeit rum und ich wollte eines nicht unversucht lassen: Auch noch das letzte aus dem Hörer herauskitzeln und den PEQ darüber jagen. Gar nicht so einfach, da ich wie gesagt nichts finde, wo mich der Hörer stören würde oder überhaupt etwas besser machen könnte. Wenn ich den Bass etwas herausnehme vermisse ich ihn kurz darauf, wenn ich die Höhen anhebe stören mich diese beim nächsten Lied. Letztendlich habe ich nur meine Gehörgangresonanzen etwas ausgeglichen und fertig. WAS WILL ICH MEHR?
Bevor nun der traurige Moment kommt, da ich ihn reinigen und wieder verpacken muss genieße ich noch einmal das binaurale Chesky Album von Amber Rubarth während ich die geschossenen Fotos auswähle und abgleiche…muss ich diesen Hörer wirklich hergeben?

Kommen wir zur endgültigen Beurteilung:

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Der CTM CE320 ist vieles, aber kein High Ender. Zumindest nicht nach meiner Definition. High End ist eben doch mehr als nur die Technik. Dazu gehört schon auch eine gehörige Packung Prestige und ggf. Extravaganz. All das hat der CE320 nicht im Angebot. Die Verpackung könnte exakt so auch in der Grabbelkiste liegen und die Kunden würden wahrscheinlich immer noch zum JBL greifen. Der Hörer selbst bietet optisch wie haptisch nichts, was an etwas Besonderes denken lässt, eher das Gegenteil. Aber genau hier liegt der Knackpunkt: CTMs Zielgruppe sind Profis, keine Consumer die sich auf das Preisschild oder die Mythenumrankte Werbeschwurbeley einen wedeln würden. Nein, die Kundschaft von CTM sind Musikschaffende. Und die wollen etwas, was genau das tut, was es soll und nicht mehr. In diesem Fall heißt das, dass Musik so wiedergegeben wird wie sie gespielt wird. Nicht Poppig aufgebläht und nicht künstlich seziert. Ehrlich und natürlich, aber eben auf einem Niveau, bei welchem einem schon jeder Fehler auffällt und man schnell Ungereimtheiten ausfindig machen kann. Hinzu muss der CE320 mitunter stundenlang im Ohr sitzen können, ohne unangenehm zu sein. Und dort soll er auch bitte bleiben, also keine schweren glatten Hochglanzschönlinge, bei denen man bei einem Kratzer schon Pipi in den Augen bekommt. Ein knallhartes, pragmatisches und zweckmäßiges Werkzeug ohne den Anspruch mit dem Attribut High End in Verbindung gebracht werden zu wollen. Ein richtiges NoNonsense-Produkt…und noch dazu eines, dass zur Physiologie meiner Ohren und dem Geschmack des Rechenzentrums zwischen eben jenen Ohren passt.

Überspitzt auf den Punkt: Der CTM CE320 ist High End Technik im low budget Kostüm.


Ich hatte in den letzten Wochen 8 IEMs hier, einen ganzen Packen günstiger Chinesen im Schub und vier sehr gute OverEars in ihren Vitrinen…und ich werden diesen CE320 aus dem Hause CTM brauchen. Von den letzten 7 Hörern fiel es mir bei keinem schwer, mich davon wieder zu trennen, aber der CE320 macht einfach alles richtig was mir wichtig ist. Er hat bereits eine „Kostenstelle“ bei bekommen. Ich denke, die Begeisterung liest sich aus den Zeilen heraus.
frankytankyy
Hat sich gelöscht
#18898 erstellt: 27. Dez 2020, 22:33
Schönes Review Deckt sich ziemlich mit meinen Eindrücken.
liesbeth
Inventar
#18899 erstellt: 27. Dez 2020, 23:56
Vielen Dank für das sehr ausführliche Review. Seit dem Xperia von dem Hörer gesprochen hat bin ich auch ziemlich neugierig auf den.

Nach deinem Review ist er sogar noch etwas interessanter geworden.
Allgemeiner68er
Inventar
#18900 erstellt: 28. Dez 2020, 03:36

Wenn ich den Bass etwas herausnehme vermisse ich ihn kurz darauf, wenn ich die Höhen anhebe stören mich diese beim nächsten Lied. Letztendlich habe ich nur meine Gehörgangresonanzen etwas ausgeglichen und fertig

@Pd-XIII
Was genau meintst du denn damit
Pd-XIII
Inventar
#18901 erstellt: 28. Dez 2020, 12:09
Der Bass ist ja unbestreitbar angehoben, wesshalb ich ihn auf ein neutrales Maß herabsetzen wollte um eventuell einen noch besseren Eindruck zu gewinnen. Aber selbst 3db Absenkung haben mir bei bspw. Jazz nichts ausgemacht, bei Rock fehlt mir aber dieses Fitzelchen wieder. Wenn ich die Höhen ab ca. 10khz angehoben habe hat das in ruhigen Klassik Passagen wunderbar gepasst, wenn es aber intensiver in der Musik wurde, war mir das wiederum zu anstrengend. Sicher kann man das richtige Level finden, dafür braucht es aber Zeit und auch ein paar Abende mit unterschiedlicher Stimmung. Ich hab es aber nicht für nötig empfunden, dem FG großartig zu verbiegen.
Lediglich die beiden Resonanzfrequenzen der Gehörgänge nehme ich gerne heraus, da ich mir zumindest einbilde, dass die Räumlichkeit dadurch noch einmal zunimmt und das Hören noch einmal etwas entspannter wird.
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