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Der Classic-Rock-Stammtisch

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Jason_King
Inventar
#1754 erstellt: 27. Aug 2012, 13:25

arnaoutchot schrieb:
Mir ist es egal, wir können auch diesen Thread nehmen. Was sagt ihr ?

Denke, ein eigener Blues-Thraedist nicht erforderlich. Man könnte das gut in diesem Thread integrieren. Haben wir doch schon zu Hauf gemacht, Ausflüge in "fremde" Gefilde. Finde ich nicht schlimm, mal ein bischen Prog/Blues/ Blues-Rock. Hauptsache, es ist gute Musik.
Was mich persönlich nicht so anspricht, ist neuere Musik aktueller Bands. Da habe ich zum einen keine Ahnung und zum anderen gibt es noch so viel "altes" zu entdecken. Da bin ich irgendwie stehen geblieben. Finde ich auch nicht schlimm.
In diesem Sinne...Rock on!
mr_highfidelity-blues
Inventar
#1755 erstellt: 27. Aug 2012, 13:47

Jason_King schrieb:

arnaoutchot schrieb:
Mir ist es egal, wir können auch diesen Thread nehmen. Was sagt ihr ?

Denke, ein eigener Blues-Thraedist nicht erforderlich. Man könnte das gut in diesem Thread integrieren. Haben wir doch schon zu Hauf gemacht, Ausflüge in "fremde" Gefilde. Finde ich nicht schlimm, mal ein bischen Prog/Blues/ Blues-Rock. Hauptsache, es ist gute Musik.


Das stimmt auch wieder!
arnaoutchot
Moderator
#1756 erstellt: 27. Aug 2012, 14:52

Jugel schrieb:
Positiv bei dem o.g. Thread fand ich u.a. den weitestgehenden Verzicht auf Nennungen der jeweils ultimativen Pressung/Ausgabe eines Albums (nach dem Motto: Schau mal, ich habe den längsten - sorry!). Die Angabe der Spieldauer ist m.E. sooo schlecht nicht. Auch eine Widergabe des Covers ist mitunter hilfreich und stets interessant.


Die Nennung der "ultimativen" Ausgabe einer Platte ist aber aus meiner Sicht der zentrale Sinn eines solchen Threads. Das hat auch nichts mit Schwanzlängen zu tun, sondern dient den Lesern einfach zur Orientierung. Beim Blues ist es natürlich nicht so einfach, weil wir immer wieder in Mono- oder Schellack-Zeiten hinuntersteigen müssten. Spielzeiten sind mir völlig piepegal, eine Platte ist noch nie besser geworden, nur weil sie länger war. CDs, die nur 28 Minuten lang sind, kann man natürlich kurz erwähnen. Cover haben wir in allen Threads zur Genüge gezeigt, denke ich.

Tja, ich bin auch unentschlossen. Ich hab auch nur rd. 200 Blues-Platten, das ist nicht allzuviel für einen umfassenden Thread (und auch im Vergleich zu den anderen drei existierenden). Mal sehen, was die anderen sagen.
Kumbbl
Inventar
#1757 erstellt: 27. Aug 2012, 16:03

arnaoutchot schrieb:

Tja, ich bin auch unentschlossen. Ich hab auch nur rd. 200 Blues-Platten, das ist nicht allzuviel für einen umfassenden Thread (und auch im Vergleich zu den anderen drei existierenden). Mal sehen, was die anderen sagen. :.


schwierig - ich kenn diesen anderen Thread, aber im wesentlichen stimme ich MIchael zu:

völlig unsortiert, deswegen schwer was zu finden: ja, unser audiophile3r Classic Rock ist in den letzten seiten auch ausgefranst, nachdem wir mit dem ABC einmal durch wahren, schlitweg durch viel nachträge, aber trotzdem kann man sich davon abgesehen noch ganz orientieren - ich hab auch schon öfter mal wieder nachgeschaut und recht schnell gefunden...

unsinnige Albumlängen angaben: keine ahnung, welchen sinn das haben soll: die dauer eines Albums ist nicht mal ein nachrangiges Kriterium, sie ist schlichtweg gar keins... lieber eine 28 minuten Platte mit durchwegs tollen Songs als ein 75 minüter mit 50% ausschuß, den niemand braucht - wie es leider heutzutage in Mode gekommen ist...

Somit bleiben für mich eigentliuch nur noch zwei Alternativen:

a) nen Neuen aufmachen, so wie Michael obne geschrieben
b) den Classic Rock Stammtisch hier nehmen, vor allem wegen der zu erwartenden großen Überschneidungen zwischen Blues Rock und Classic Rock

beides ist für mich ok, ich hab aber ne leichte Tendenz zu a), da ich in der Tat auch wieder ein Augenmerk auf klanglich gute Ausgaben haben möchte... was übrigens überhaupt nix mit "meiner ist der längste" zu tun hat, weil eben bei weitem nicht immer die sündteuren vergriffenen DCC- oder XYZ-Label-Ausgaben die besten sind, sondern oft auch recht billig zu habende Erst-CD oder sonstioge günstig zu habende aktuelle Remaster-Ausgaben... und auch empfehlungen von teuren Ausgaben hat nix mit Prahlerei zu tun, sondern sind schlichtweg als service für diejenigen gedacht, die ja vieleicht doch dran interessiert sind, ob es das viele Geld auch wert ist...
arnaoutchot
Moderator
#1758 erstellt: 27. Aug 2012, 17:33
Also, Schluss damit, hier ist der neue Thread. Rege Beteiligung ist erwünscht !

Aufbau einer Blues-Sammlung in möglichst guter Klangqualität
Kumbbl
Inventar
#1759 erstellt: 27. Aug 2012, 18:17

arnaoutchot schrieb:
Hier mal ein kleiner Schnäppchentipp: Die ersten fünf Platten der Paul Butterfield Blues Band sauber und platzsparend gebündelt. Klanglich ist die Rhino-Ausgabe in Ordnung, ich konnte keine Unterschiede zu meiner Elektra CD-Erstausgabe von 1987 feststellen. Die ersten drei Platten darin sind essentieller Blues-Rock.


yo, würde ich auch so sehen - ich hab von den beiden ersten Butterfield Blues Band Alben "S/T" und "East West" die originalen Mono-Platten, die klingen sogar sehr gut... beides absolute Pflichtalben für Blues/Blues Rock Fans - gehören zu meinen Lieblings Blues Alben...

ich ergänze hier was aus der gleichen Serie:

Spoonful-Box

The Lovin' Spoonful - die ersten 3 Alben sind sehr gute Rock, Folk Rock oder irgendwas dazwischen Alben, mindestens "Hums Of The Lovin' Spoonful" ist essentiell, tolle scheibe, aber auch "Do You Believe In Magic" und Daydream sind gut bis sehr gut... die letzten beiden Alben muss man jetzt nicht mehr haben (speziell das letzte nicht), aber auch für nur 3 alben ist der Preis sehr fair....klanglich sind das die ausgezeichneten Buddha-Remaster von den Original Masterbändern (hier auch wirklich und nicht nur so ein Werbe-Schlagwort wie oftmals) - klingt alles sehr klar, rein und ausgewogen, nicht harsch, nicht aggresiv, nicht dünn - minimal auf der helleren Seite aber nicht störend... kann ich nur empfehlen...
Kumbbl
Inventar
#1760 erstellt: 27. Aug 2012, 18:29
Höre gerade Pathfinder von beggars Opera:

Front

und muss sagen: interessantes Album... ich hab aber nur das 2005-Reissue, welches schon eine recht Kompressions-Ausgeburt ist... kann jemand eine andere gut klingende Ausgabe empfehlen?
chriss71
Inventar
#1761 erstellt: 27. Aug 2012, 19:01
@Kumbbl: Soweit ich weiß, beste digitale Version ist die original West German 1st Press.
Ich glaube aber, dass in diesem Fall einige LP's besser klingen werden.



[Beitrag von chriss71 am 27. Aug 2012, 19:04 bearbeitet]
Jason_King
Inventar
#1762 erstellt: 27. Aug 2012, 19:38

Kumbbl schrieb:

kann jemand eine andere gut klingende Ausgabe empfehlen?

Das leider nicht, aber vielleicht als Ergänzung: Die erste s/t und "Waters of Change" sind sehr, sehr gut. Nur falls Du die noch nicht kennst/hast. Es lohnt sich!
Kumbbl
Inventar
#1763 erstellt: 28. Aug 2012, 09:03
die S/T kenn ich und die ist in der tat gut, anfangs kam ich nicht damit zu recht, aber nach mehrmaligem Hören fand ich sie immer besser... Raymond\'s Road ist ein saugeiler Song...
Jason_King
Inventar
#1764 erstellt: 28. Aug 2012, 09:24
Auch immer wieder eine Empfehlung wert ist "Stray". Falls Du die Möglichkeit hast, hör mal in die s/t rein. Mich wundert bis heute immer wieder die Eingängig der Stücke und die Wucht der Musik. Classic-Rock im wahrsten Sinne des Wortes.
Kumbbl
Inventar
#1765 erstellt: 28. Aug 2012, 13:59
so, alle leute, die nicht an irgendwelchen Klangbeurteilungen interessiert sind, können meinen Post überspringen, alle, die aber Wheels of Fire von Cream als großartiges Album schätzen, und die dieses gerne möglichst perfekt hören wollen, können hier mal tief eintauchen in die Wunderwelt von Mastering

Worum gehts: Ich habe 4 Versionen diese Albums von Cream in einem intensiven Shootout verglichen:
- Original CD pressing (Dennis Drake Mastering)
- SHM-SACD
- DCC Gold CD
- MFSL 2066 LP, mastered by Jack Hunt - und - eminent wichtig - in den betroffenen Tracks CSG corrected (dazu unten mehr)

Alle Versionen exakt ausgepegelte und mittels Replaygain angeglichene Ripps - die CDs als Redbook, die SACD als 24/88.2 native DSD-Rip und die LP als 24/96 Ripp (VIP Laufwerk + Lyra Cartridge)

Vorne weg: alle Versionen klingen mindestens gut bis sehr gut, aber auch alle anders:

Original CD: gut, ausgewogen, aber es fehlt tw. Kontur und präzision; leicht aufgedicktes klangbild - in summe die am wenigsten gute Ausgabe

SHM-SACD: sehr neutrale und ausgewogene Überspielung; keine Überbetonung eines Bereichs... trocken aber nicht dünn; nicht so anmachend wie die DCC; teilweise schiefe Kanalbalance (siehe aber auch Infos unten zu CSG)

DCC CD: Sehr anspringend und hochdynamisch gemastered; etwas übertriebener Oberbass und dadurch etwas fettes klangbild, was aber höllisch spaß macht; bessere Kanalbalance als die SACD

MFSL LP - CSG corrected: sehr trocken, klar, durchhörbar, sehr ausgewogen, Klangbild etwas auf der hellen seite - tiefer, aber schlanker bass; einziger Bassbereich, beim eine Bassdrum sich nach Bassdrum anhört: trocken, tief; beste Kanalbalance durch CSG-Korrektur, alle Instrumente am richtigen Platz und keine Kanalschieflage wie bei ALLEN anderen Ausgaben
Vor allem Deserted Cities of the Hear und Passing the time (man vergleiche hier nur mal den anfang, die ersten 40 sek.) klingen so auf der MFSL ne ganze Liga besser als auf allen anderen Ausgaben. Auf Sitting on top of the world trifft das etwas abgeschwächt zu.

Somit sind für mich zwei Ausgaben am besten:

Die DCC als Spaßausgabe, um es krachen zu lassen
Die korrigierte MFSL-LP als neutralste und stimmigste Ausgabe, bei der wohl em ehesten das ganze so zu hören ist, wie es eingespielt wurde...

Jetzt ein paar Details für die Interessierten:

Steve Hoffman höchstpersönlich über sein mastering der DCC CD:

"Well, it was the first DCC gold disc I worked on. I picked the title myself
and there was a lot of pressure to get it to sound good. Also, it had to be
a double disc and was going to cost $50.00 right out of the gate. Ouch.

I’ll skip over the artwork adventures, how we found the original foil vendor
and day-glow ink vendors so we could exactly duplicate the first Atco LP pressing.
That took months. Also, I’ll skip over PolyGram’s righteous indignation when we
reproduced the ATCO in the album cover. Wow, were they mad! They were also mad
when they found out that our buddy at PolyGram Bill Levenson sent us “extras”
to use on the disc like the edit outtake pieces of “Passing The Time” and
“Anyone For Tennis”.

When I first got the tapes, I was not thrilled. We got many reels including
the master mixes, retrieved by Bill Inglot from Atlantic where they had sat
since 1968, even though they lost rights in the 1970′s. They sounded ok, but
muddy and the safety reels and the overseas copies sounded shrill and thin.
Someone tried to compensate for the muddiness by just jacking up the upper
midrange and top end. Urrgh.

I listened to all copies of the original LP, the original ATCO, the recut ATCO,
the Record Club versions, the Polydor UK versions, etc. Also the current
PolyGram CD version. I sure didn’t like the way ANY of them sounded.

I guess I had forgotten how much I wasn’t thrilled about Tom Dowd’s mixes
and how there seemed to be no bass but just mud down there. Some of the mixes
were the dreaded CSG and some were plain stereo. But, it was too late to turn
back so I went into the studio (Location Recording Service in Burbank) and
started listening to the tapes on the big ol’ vintage studio monitors they
had in Studio B. I guess I wanted to hear what Tom Dowd heard when he mixed
everything and why he did what he did (soon to be repeated for “Hotel California”
and other strange sounding master mixes for DCC’s Gold Disc projects).
After a week of scratching my head, I realized that my best chance to get
this to sound improved over other versions was to NOT try and fix the top
end and NOT try to “mask” everything (like console noise, pops and pot crackle)
and just concentrate on the midrange and the bass.

I needed a LOT of extra EQ to make my ideas about how to fix the bass work,
so we patched in three Sontec Paramterics in a row and I set to work. I tried
a lot of stuff and finally got the low end the way I liked it; you could hear
Ginger’s bass drum now and less mud in Jack’s six string bass.

I lived with this a month and then tried to do something (anything) to fix the
“practice pad” of Ginger Baker’s snare drum sound. I wasted a week on this
before I decided to SCREW IT and just focus in on the vocal sound. If I could
get that to sound “lifelike”, I could live with the crappy snare sound. So, I
discovered some of my (soon to be used all of the time) tricks to enhance the
vocals so they would at least sound like real people. Tubes came in to play here
for the first time on one of my projects. Kevin Gray turned me on to the use of
tubes and I always try and thank him for that, even though it raises the
temperature by at least 10 degrees in the room.

When I got everything fixed to my satisfaction, I scheduled a real MASTERING
date and we lined up all of the gear and I gave it a shot in real time using
the actual master tapes instead of the tape copy I made to save wear and tear.
Too many mastering moves for one pair of hands so I drafted Kevin Gray and even
my ex-girlfriend Robin to “do stuff” during the songs. Six hands working the
mastering console was pretty trippy. Too bad I didn’t take any photos.

At any rate, I was finally happy with everything and even though it’s not a
great recording to begin with, I think the DCC version sounds the best that
it can. I love the album so I forgive the sonic weaknesses.

When the DCC version was issued, both Ginger Baker and Jack Bruce loved it(phew!)
I was worried that I would get a lot of letters complaining about the noisy
Atlantic mixing console and hissy mic pre’s because I left all of the non-musical
“sounds” of the recordings intact, but I was mistaken. No one complained.

I could go on, but I think you get the idea. I can still listen to the DCC version
of “Wheels Of Fire” without thinking that something needs changing or fixing;
in other words, with pleasure."


Hier die Hintergründe von CSG und der Korrektur dessen (was IMO sehr wirkungsvoll ist):

the Haeco-CSG "Compatible Mono/Stereo" Process.
The idea behind HAECO-CSG was to create stereo records which when played on
monaural equipment would "fold-down" properly to mono,
Predictably, the process also resulted in lessening of sound quality.

The HAECO-CSG process can make the original record sound dark and muddy.
CSG basically leaves the sound of the individual channels intact.
But it does however shift the phase of the right channel with 90 degrees, so when folding the
two channels together all elements that are mixed in the centre (vocals, drums) aren't
doubled in volume as opposed to anything that isn't panned in the centre.
When played in stereo, it results in a less definable panorama and a volume decrease
of all elements in the centre as opposed to everything that is panned sideways.

I have decoded the HAECO-CSG process by correcting the phase of the right channel
using a nifty VST plugin that allows exact phase shifting.
Then I synced the channels together up to the millisecond.
With these two steps the phase between the left and right channel was restored as
closely as possible (this certainly couldn't have been done in the analogue domain).
Suddenly, the vocal and drums are right there in the middle and right up front.

Here’s the real reason why those tracks were processed with CSG.
- White Room
- Passing the Time
- Politician
- Those Were the Days
- Born Under a Bad Sign
- Deserted Cities of the Hear
Take a look at the recording info and location for the CSG songs,
and then take a look at the info for the non-CSG songs. Remember this fact:
Haeco-CSG was used almost extensively by Atlantic (and A&M, the creators) in 1968.
The CSG ones were recorded at Atlantic Studios, and during the final mixing stage,
Tom Dowd (the producer) mixed them straight through the Haeco-CSG machine.
The non-CSG tracks, “Sitting on Top of the World” (Tr02); “As You Said” (Tr04);
and “Pressed Rat and Warthog” (Tr05); were recorded and produced at IBC Studios
in London; the only reason I can give for Disc 2 escaping the CSG process is that
there was a different mixing engineer taking care of the mixing for the second LP
and it wasn’t recorded at Atlantic Studios, where it would have surely faced the
fate of the CSG process. Apologies for butting in, but I’ve been quite obsessed
with this album and its peculiar production history for quite a while (because
of its CSG) and wanted to get the facts out there.

Steve Hoffman did NOT fix the CSG process for the DCC, all he did was give the midrange
a boost (my guess) to make the vocals stand out and he tried to make the bass less
muddy and stand out more, which he succeeded in doing. All the other flaws like
crackles and pops and CSG were kept in, however. Indeed, he “fixed what was not
broken” and left in plain view what WAS broken. The improved results speak for
themselves immensely, IMO.


[Beitrag von Kumbbl am 28. Aug 2012, 13:59 bearbeitet]
chriss71
Inventar
#1766 erstellt: 28. Aug 2012, 14:56
Arrggghhhh... Und wieder die Suche nach einem LP Rip.
Diese ganzen Plattenfirmen gehören geschlossen... oder nur noch eine LP wenn es dasselbe Mastering auch auf digitaler Ebene gibt.

Zum Thema: Ich habe folgende CD's und SACD's ebenfalls: Dennis Drake, SHM-SACD und DCC.
Ich stimme dir im großen und ganzen zu, doch in diesem Fall gefällt mir (persönliche Klangpräferenz) die SHM-SACD besser als die DCC. Sie klingt für mich einfach am neutralsten. Komisch bei der Queen ANOTO DCC taugt mir der Wumms, hier ist er mir zu viel.



PS: Super informativer Post von dir, mehr davon...


[Beitrag von chriss71 am 28. Aug 2012, 15:12 bearbeitet]
MacClaus
Hat sich gelöscht
#1767 erstellt: 28. Aug 2012, 15:02
Die SHM-SACD finde ich minimal besser als die DCC. Klingt hervorragend mit dem richtigen DSD-Filter am dCS Die MFSL ist auch keine schlechte Wahl, wenn auch im direkten A/B keine Chance gegen die SACD.
Kumbbl
Inventar
#1768 erstellt: 28. Aug 2012, 18:02

MacClaus schrieb:
Die SHM-SACD finde ich minimal besser als die DCC. Klingt hervorragend mit dem richtigen DSD-Filter am dCS Die MFSL ist auch keine schlechte Wahl, wenn auch im direkten A/B keine Chance gegen die SACD.


Auch mir gefällt die SACD sehr gut, habe sie ja oben auch so eingeordnet...der klangvorteil der MFSL liegt für mich weniger in diesem speziellen Mastering, denn das ist in der tat ne spur zu hell und schlank, sondern in der Korrektur dieses CSG Prozesses. Denn alle anderen Ausgaben Leiden für meinen Geschmack in der Tat an einem etwas undefinierten und leicht schwammigen raumdarstellung in diesen Tracks. Und vor allem der hier auch recht schiefen kanalbalance, Schlagzeug oft nur auf einem Kanal oder deutlich auf einen Kanal verschoben...CSG begründet wie die Korrektur zeigt... Dies fällt allerdings vor allem mit KH auf, zugegeben. Mit LS gewinnt die Klarheit und das stereopanorama zwar auch, aber da fällt der zugewinn deutlich moderater aus.

Und da die SACD bei auch hoher Neutralität etwas fülliger klingt als die MFSL LP, kann ich schon nachvollziehen, dass einem die über LS noch besser gefällt... Ohne die CSG-Korrektur wäre die MFSL LP bei mir hinter DCC und SACD...

@chriss: ja, schon lustig, dass wir beide das bei ANATO und hier bei Wheels Of Fire genau umgekehrt sehen

@McClaus: die DCC würde ich ganz nüchtern auch leicht hinter der SACD einordnen, da die DCC es definitiv unten rum übertreibt... Aber da ich unter dem Aspekt der "Richtigkeit" obige MFSL (bzw. Die Korrektur) noch höher einschätze als die SACD, habe ich die DCC noch hervorgehoben, weil die den Spassfaktor klar gewinnt, ist sozusagen der USP der DCC ;)....

Wie auch immer: letztendlich kann man mit jeder der oben erwähnten Ausgaben glücklich werden, gut ist da jede....und lässt einen das Album genießen

Imteressant wäre, die SACD CSG-korrigiert zu hören, das könnte die ultimative Ausgabe sein.. Denn die SACD hat in jedem Fall dieses CSG-Processing in sich....
Kumbbl
Inventar
#1769 erstellt: 28. Aug 2012, 18:09

Jason_King schrieb:
Auch immer wieder eine Empfehlung wert ist "Stray". Falls Du die Möglichkeit hast, hör mal in die s/t rein. Mich wundert bis heute immer wieder die Eingängig der Stücke und die Wucht der Musik. Classic-Rock im wahrsten Sinne des Wortes.


Hmmmmmmm.....nö hier teile ich deine Meinung nicht...aufs erste hören nicht schlecht, macht an... Aber mit fortschreitender albumdauer wird's etwas eintönig.... Paar gute Tracks drauf, aber als Album sagt es mit weniger zu....kein vgl. Zu Beggars opera.... Höre gerade Poet and peasart, toller Song.... Ich glaube ich muss mir schleunigst auch noch das zweite Album von beggars opera kaufen....
Jason_King
Inventar
#1770 erstellt: 28. Aug 2012, 19:03
Schade, aber man kann ja nicht immer Volltreffer landen. Mit Beggars Opera machste nichts verkehrt. Die ersten beiden Alben sind allerdings mit Abstand die Besten.
Kumbbl
Inventar
#1771 erstellt: 28. Aug 2012, 20:26
Nachdem ich gerade auf nem Sandy Denny tripp bin und die drei Klassiker von fairport Convention und auch die erste Fotheringay rauf und runter höre, hab ich mir ne sensationell klingende LP von Richard und Linda Thompson "i want to See the bright light tonight" besorgt...tolles Album, absoluter superklang....und man muss ehrlicherweise sagen, Linda kann mit Sandy absolut mithalten...


[Beitrag von Kumbbl am 28. Aug 2012, 20:27 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#1772 erstellt: 29. Aug 2012, 13:44
Mir scheint, nachfolgender Programmhinweis könnte hier auf fruchtbaren Boden fallen:

einsfestival: Johnny Cash at Folsom Prison - Mi 29.08. um 20.15 Uhr
blitzschlag666
Hat sich gelöscht
#1773 erstellt: 29. Aug 2012, 13:55
im freien Rockpalast TV gibts auch den ein oder anderen Classic-Rock Gig zum anschauen.

http://www.wdr.de/tv/rockpalast/videos/uebersicht.jsp
Kumbbl
Inventar
#1774 erstellt: 29. Aug 2012, 18:38
Ich verlagere mal eine Künstler-Diskussion aus dem neuen Blues Thread an den Stammtisch, in dem ich auf dieses Posting dort antworte: http://www.hifi-foru...ad=1018&postID=32#32

Die Kernaussage ist eine Beurteilung des Albums Black Rock von Joe Bonamassa:

"(...) Denn in meinen Ohren ist diese Scheibe nicht weniger als das bisherige Meisterwerk des immer noch ziemlich jungen Himmelsstürmers der vertrockneten und im eigenen Saft schmorenden Bluesrockgemeinde, trotz stetig neuer 'Wunderkinder' des Genres.
Machen wir uns doch nichts vor, in gefühlt 9 von 10 Fällen gniedelt uns der Nachwuchs Saitensalven und Rhythmuseskapaden um die Ohren, die Jimi Hendrix und sein bis heute einziger legitimer Nachfahre namens Stevie Ray Vaughan schon längst in allen Facetten abgefeuert haben.
Das ist mir persönlich früher, bei meinen Entdeckungsreisen in Sachen Blues Rock, nie so aufgefallen, aber zunehmend nerven alle Saitenhexer, die letztlich bemüht sind, ihren großen Vorbildern noch richtig fett einen draufzusetzen.
Okay, gerne werden in diesem ausgelutschten Genre noch Vorbilder wie die gesamte 'King-Family', Otis Rush, Buddy Guy, Albert Collins oder weiße Epigonen/Erneuerer vom Schlage eines
Eric Clapton, Jeff Beck, Jimmy Page, Peter Green to be continued genannt, aber letztlich stecken so gut wie alle in der Falle, mehr Noten in einem Gitarrensolo unterzubringen, als unsere Glimmer-Twins am Tage schreien können.
Und hier kommt nun 'old' Joe Bonamassa ins Spiel. Seit genau 10 Jahren (!) mischt er in dem Spiel mit, hat sich zu Beginn seiner Karriere genau dem hingegeben, was ich in den vorangegangenen Zeilen zu beschreiben versucht habe, um aber mittlerweile einen Entwicklungsschritt erreicht zu haben, der ihn tatsächlich ein gewisses Stück weit vor seiner mannigfaltigen Konkurrenz platziert, insbesondere mit "Black Rock"! Nie klangen Led Zeppelin-Zitate selbstverständlicher ("Blue And Evil"), ein Solo wie im B.B. King-Aufwärmfetzer "Three Times A Fool" (written by Otis Rush) spielt ein Eric Clapton wirklich nicht besser, das Aufwärmen der Jeff Beck Group-Nummer "Spanish Boots" (1969) hat noch nie so wunderbar die Talente des besagten Jeff Beck (einer DER großen Vorbilder von Joe Bonamassa) mit denen eines Jimmy Page vereint, das John Hiatt-Werk "I Know A Place" ertönt plötzlich im Gov't Mule-Gewand, nie klang Joe gelöster, befreiter und lockerer als auf dem Rausschmeißer "Baby You Gotta Change Your Mind", nie klang Bonamassa mehr nach eigenständigem Bonamassa als auf dem Eigenbau "Quarryman's Lament", trotz griechisch/arabisch folkloristischem Instrumentariumbeiwerks, nie fetzte Joe Bonamassa vergleichsweise unangestrengt durch Vorgaben wie "Steal Your Heart Away" oder gar "Night Life", ein Showcase für very very old B.B. King, vom ebenso very very old Willie Nelson.
Ich will damit sagen, "Sloe Gin" und "The Ballad Of John Henry" waren sicherlich Karrieremeilensteine, um sich von den ganzen Saitenquälerwundergitarristen abzugrenzen, verbunden mit zunehmender Kritik am Verrat des 'wahren' Bluesrocks, aber erst "Black Rock" ist nahe dran am Meisterwerk!
Entscheidend ist nämlich nicht der Anteil der Eigenkompositionen, sondern der Anteil an Eigenständigkeit. Und letzterem ist Joe Bonamassa in beeindruckender Weise ein großes Stück näher gekommen! (...)"


Nun, eine durchdachte und sehr gut geschriebene Kritik, die ich als meinung respektiere wenn auch nicht teile - aber der obigen Auszeichnung "Meisterwerk" muss ich nun doch was entgegenhalten - der Reihe nach, erstmal die Songs:

Steal Your Heart Away: passabler rockiger Einstieg mit guter Gitarre, eher Rocker denn Blues Rock

I Know A Place: fader langweiliger schwerer Zwitter zwischen Bluesrock und Hardrock... der arme John Hiatt

When The Fire Hits The Sea: treibender Rhythmus mit nettem Piano-geklimper...gut

Quarryman's Lament: etwas lästiger Panflöter-Kleister, aber ansonsten ne schöne akustische ruhige nummer, hat was...

Spanish Boots: schrott im Vgl. zum original der Jeff beck Group - wo letztere federnd pusliert, vorantreibt, spannung auf- und abbaut, als Band brilliert (drums!), da stampft Bonamassas version nur schwerfällig vor sich hin... Rohkrepierer, eine der Nullnummern des Albums

Bird On A Wire: seichtestes Balladen Cover von leonard Cohen - dieses Cover hätten auch die Scopions so hinbekommen (ok, das war jetzt gemein, geb ich zu )... siehe fazit zu spanish Boots

Three Times A Fool: genau das meinte ich mit durchschnittlichstem Durchschnitts Blues Rock nach Schema F, genau wie ein uninspirierter Clapton es auch manchmal verbricht...

Night Life: lockerer schwungvoller Song, gute gespielt, leider etwas mit Bläsern zugekleistert

Wandering Earth: schwere rhythmusbasierte Nummer, hat was, gefällt mir, hat was eigenständiges

Look Over Yonder's Wall: durchschnitts Mid-tempo-Bluesrocker, fette Drums, bischen Gitarrensolo, that's it

Athens To Athens: rtecht guter akustischer Song, luftig, stimmig

Blue And Evil: reiner Hardrock song, led zeppelin verschnitt, der dem aber nix neues abgewinnt nur leider aufs schlimmste offenbart, dass das gepresste Stimmchen von Joe nicht zu so nem schlachtschiff passt... er ist einfach kein Shouter wie Plant

Baby You Gotta Change Your Mind: das highlight der Platte am schluss, schön swingend...sehr gut.

was bleibt also als finale Erkenntnis: ein paar wenige gute Songs, maximal ne Handvoll, der Rest nicht völlig schlecht, aber auch nur druchschnittsware, die sich nicht recht entscheiden kann, ob sie Blues Rock, hard Rock oder irgendwas dazwischen sein soll... unsäglicher Klang der CD, keinerlei dynamik, alles ein einziger Brei und Matsch.

zwei Empfehlungen für Joe: eventuell sollte er sich mal auf ruhige akustische Nummern konzentrieren, denn diese stechen noch am positivsten heraus (von Bird on the wire mal abgesehen, welches einfach schlecht ist)... da könnte er eigenständigkeit zeigen... aber vielleicht ist man bei dem album oben einfach auch nur mal Abwechslung von der schweren Rockmuskel-Soße froh.... und er sollte sich tunlichst nen neuen Produzenten suchen...

Aber wie man dieses Album ein Meisterwerk bezeichnen kann, wird mir ein Rätsel bleiben...habs mal mit Ballad of John henry quergecheckt - letzteres auch kein Meisterwerk, aber es zeigt doch durchaus weitaus besseres Songwriting - denn auch maue Covers können hier Mängel auf Black Rock nicht überdecken...


[Beitrag von Kumbbl am 29. Aug 2012, 18:48 bearbeitet]
Kumbbl
Inventar
#1775 erstellt: 29. Aug 2012, 18:49

Hüb' schrieb:
Mir scheint, nachfolgender Programmhinweis könnte hier auf fruchtbaren Boden fallen:

einsfestival: Johnny Cash at Folsom Prison - Mi 29.08. um 20.15 Uhr
:prost


ah, danke für den Tipp.... ich fand den Kinofilm mit Joaquim Phoenix auch gut....schönes und vor allem toll gespieltes Biopic...
Jugel
Inventar
#1776 erstellt: 29. Aug 2012, 19:01
Mal wieder was aus der guten alten Classic-Rock-Zeit (vor 1970):

Julie Driscoll etc - Streetnoise
Julie Driscoll, Brian Auger & the Trinity - Streetnoise

Nach ihrem bemerkenswerten Erstling "Open" und der viel beachteten Single "This Wheel´s On Fire" präsentierte dieses Team die grandiose DoLP Streetnoise. Von Jazz bis Singer/Songwriting findet sich hier ein sehr, sehr breites musikalisches Spektrum.
Es ist jammerschade, dass das dann auch schon das Ende dieser Gruppe war. Was die Protagonisten danach ablieferten kam leider nie mehr an diese Klasse heran.. (Frau Dricoll liess nach ihrer Heirat als Julie Tippetts weiter von sich hören - u.a. mit Working Week )

Gruß
Jugel


[Beitrag von Jugel am 29. Aug 2012, 19:20 bearbeitet]
Jason_King
Inventar
#1777 erstellt: 29. Aug 2012, 19:07

Kumbbl schrieb:

was bleibt also als finale Erkenntnis:[/b][/u] ein paar wenige gute Songs, maximal ne Handvoll, der Rest nicht völlig schlecht,

Naja....das kam hier ja schon irgendwie mal durch, das der Mann eher Durchschnitt ist und der ganze Hype um ihn doch nicht so ganz gerechfertigt ist.
Außerdem fehlt ihm auch irgendwie die Ausstrahlung. Gut Gitarre spielen konnten Andere schon früher und wahrscheinlich auch besser.
Also, was soll`s? Kann.... muss aber nicht. Nichts für mich. Ich bleib dann lieber bei seinen Vorbildern.
Jason_King
Inventar
#1778 erstellt: 29. Aug 2012, 19:11

Jugel schrieb:
Mal wieder was aus der guten alten Classic-Rock-Zeit (vor 1970):

Das ist in der Tat ein Hammer-Album! Der Spirit der Endsechziger wird hier phänomenal eingefangen und wiedergegeben.
Keith Tipett ist, sag ich mal, nicht jedermanns Sache. Freejazz, wie er "free-er" nicht sein kann. Brian Auger ist und war schon ein Super-Keyboarder.
chriss71
Inventar
#1779 erstellt: 29. Aug 2012, 19:17
Bei mir jetzt im Player - Joe Bonamassa - Black Rock

amazon.de

Meine Bewertung folgt...

Kumbbl
Inventar
#1780 erstellt: 29. Aug 2012, 19:20

Jugel schrieb:

Julie Driscoll, Brian Auger & the Trinity - Streetnoise

Nach ihrem bemerkenswerten Erstling "Open" und der viel beachteten Single "This Wheel´s On Fire" präsentierte dieses Team die grandiose DoLP Streetnoise. Von Jazz bis Singer/Songwriting findet sich hier ein sehr, sehr breites musikalisches Spektrum.


jugel, vielen Dank - mal wieder was neues kennengelernt - hab noch nie was von diesem Album gehört und auch nicht von den Künstlern (nun ja, wenns ne schande ist, dann muss ich jetzt dazu wohl stehen ) - aber ein erstes Reinhören in die Amazon-Schnippsel ist sehr vielversprechend... kommt auf den einkaufszettel.... taugt die erhältliche CD-Ausgabe was?
mr_highfidelity-blues
Inventar
#1781 erstellt: 29. Aug 2012, 19:38

Kumbbl schrieb:
taugt die erhältliche CD-Ausgabe was?


Nein!
Da ich mich so gerne selbst zitiere :

"Was ist flüssiger als flüssig? Überflüssig!

Um es gleich vorwegzunehmen - es ist meine eigene Schuld! Ich hätte viel gründlicher recherchieren sollen, dann wäre mir aufgefallen, dass es von der derselben Plattenfirma dieser Veröffentlichung eine andere Ausgabe dieser ursprünglichen Doppel-LP gibt, die im letzten Jahr herauskam, zusätzlich noch die Compilation "The Mod Years" beinhaltet und immerhin hübsch als doppelt aufklappbares Digi-Pack aufgemacht ist. Blöd nur, dass das schicke Teil hier bei Amazon nur sündhaft teuer via Marketplace angeboten wird.
Also ordere ich die Version von diesem Jahr, im einfachen Jewel-Case, ohne zusätzliche Compilation (was aus der Produktbeschreibung ja auch ersichtlich ist) und, jetzt kommt es, ohne eine einzige Information im Booklet oder sonstwo auf diesem Produkt! Keine Songwriter-Credits, keine Musikerangaben, keine Angabe des Erstveröffentlichungsjahres, keine Produzentenangaben, keine Liner-Notes, einfach nichts!
Liebe Freunde von der noch jungen Nachfolgeorganisation des ehemaligen Plattenlabels 'SPV' - mit so einem Produkt gesellt ihr euch zu den nicht wenigen Totengräbern des Mediums CD!
Ich habe wohl noch nie, gerade von einem noch jungen Label, ein derart liebloses Produkt in den Händen gehalten.
Da brauche ich auf die musikalischen Qualitäten des immerhin beiliegenden Tonträgers gar nicht weiter eingehen, Musik ist letztlich ohnehin reine Geschmackssache, dieses Produkt ist leider flüssiger als flüssig, nämlich überflüssig und verdient keinen einzigen Stern (was leider gar nicht geht). Hier reicht vollkommen der schnöde Download, oder mensch greift zur letztjährigen Ausgabe, sofern er denn ausreichend informiert ist. So wird jedenfalls dem im Sinkflug befindlichen Tonträgerverkauf nicht entgegengewirkt.
Ganz im Gegenteil, so wird Verdruss bei den Menschen erzeugt, die noch gerne etwas Physisches in den Händen halten möchten, inklusive einem gewissen Informationsgehalt."


Rock on ,
Olli
Jugel
Inventar
#1782 erstellt: 29. Aug 2012, 19:46
[quote="Kumbbl"
... taugt die erhältliche CD-Ausgabe was?[/quote]

Kann ich Dir leider nicht sagen, da meine CD schon über 20 Jahre im Regal steht...

Das ist bei den "alten" Sachen halt oft so; die Platten waren damals schon nicht wirklich audiophil (meine Fräse allerdings auch nciht) und die CD-Erstpressung (meine habe ich 89 angeschafft) war auch keine Offenbarung. Bleibt zu hoffen, dass die aktuelle Ausgabe nicht digitally remastered ist - das ist ja leider oft kein gutes Zeichen.

Gruß
Jugel


[Beitrag von Jugel am 29. Aug 2012, 19:56 bearbeitet]
mr_highfidelity-blues
Inventar
#1783 erstellt: 29. Aug 2012, 20:01

Kumbbl schrieb:

was bleibt also als finale Erkenntnis: ein paar wenige gute Songs, maximal ne Handvoll, der Rest nicht völlig schlecht, aber auch nur druchschnittsware, die sich nicht recht entscheiden kann, ob sie Blues Rock, hard Rock oder irgendwas dazwischen sein soll...


Nun ja, auch die Grenzen von Bluesrock und Hardrock waren schon immer fließend und ich persönlich verstehe unter Durchschnittsware etwas anderes.


Kumbbl schrieb:
unsäglicher Klang der CD, keinerlei dynamik, alles ein einziger Brei und Matsch.


Das kann ich mir bei Deinem Equipment durchaus vorstellen, deshalb auch meine Vinylempfehlung, da diese eigentlich ein anderes Mastering haben müsste.


Kumbbl schrieb:
.... und er sollte sich tunlichst nen neuen Produzenten suchen...


Hier bin ich tatsächlich der gleichen Meinung , gleichwohl ist Kevin Shirley, so glaube ich jedenfalls (ich komme derzeit wegen einer häuslichen Großbaustelle weder an die Kasperanlage, noch an die Sammlung), nicht für das Mastering verantwortlich.


Kumbbl schrieb:
Aber wie man dieses Album ein Meisterwerk bezeichnen kann, wird mir ein Rätsel bleiben...


Nun, ich habe es als Meisterwerk (besser: Nahe dran am Meisterwerk) innerhalb des Bonamassa-Schaffens eingestuft, nicht als allgemeines Meisterwerk der Unterhaltungsmusik. Das ist ein kleiner , aber feiner Unterschied!

Rock on ,
Olli
chriss71
Inventar
#1784 erstellt: 29. Aug 2012, 20:09
Meine Review: Joe Bonamassa - Black Rock

Steal Your Heart Away: passabler rockiger Einstieg mit guter Gitarre, eher Rocker denn Blues Rock
tja, mag ja sein, aber das ganze ist purer Kommerz. Also vom Hocker reißt einem das nicht.

I Know A Place: fader langweiliger schwerer Zwitter zwischen Bluesrock und Hardrock... der arme John Hiatt
Nun ich halte The Tiki Bar is open für ein schwaches Hiatt Album (aber für diesen einen Song mal gegengecheckt), aber Kumbbl hat recht. Die Originalversion schlägt das Cover um Längen

When The Fire Hits The Sea: treibender Rhythmus mit nettem Piano-geklimper...gut
Ähm, was soll daran gut sein? Die drei Duren die er spielt? Absolute Nullnummer

Quarryman's Lament: etwas lästiger Panflöter-Kleister, aber ansonsten ne schöne akustische ruhige nummer, hat was...
Doch die Nummer ist wirklich gut, gefällt mir. Abwechslungsreich und mit der Flöte eine schöne Schattierung in der Nummer.

Spanish Boots: schrott im Vgl. zum original der Jeff beck Group - wo letztere federnd pusliert, vorantreibt, spannung auf- und abbaut, als Band brilliert (drums!), da stampft Bonamassas version nur schwerfällig vor sich hin... Rohkrepierer, eine der Nullnummern des Albums
OK, das brauche ich gar nicht gegenchecken - SKIP

Bird On A Wire: seichtestes Balladen Cover von leonard Cohen - dieses Cover hätten auch die Scorpions so hinbekommen (ok, das war jetzt gemein, geb ich zu )... siehe fazit zu spanish Boots
Oh Mann, was soll das denn? Freunde, wie man von dieser Nummer eine Cover Version hinbekommt hat Jennifer Warnes gezeigt.

Three Times A Fool: genau das meinte ich mit durchschnittlichstem Durchschnitts Blues Rock nach Schema F, genau wie ein uninspirierter Clapton es auch manchmal verbricht...
Mr. Bonamassa sollte mal bei Johnny Rivers - Live at Whisky a gogo nachhören, wie man so ne Covernummer spielt.

Night Life: lockerer schwungvoller Song, gute gespielt, leider etwas mit Bläsern zugekleistert
OK, Song sehr gut und ich finde nicht das da was mit Bläsern zugekleistert worden ist. Mehr als 3 Duren (was schonmal super ist). Yep, die Nummer gefällt mir definitiv (ist ja auch von Willie Nelson).

Wandering Earth: schwere rhythmusbasierte Nummer, hat was, gefällt mir, hat was eigenständiges
tja, unentschlossen, nicht schlecht, gut aber auch nicht...

Look Over Yonder's Wall: durchschnitts Mid-tempo-Bluesrocker, fette Drums, bischen Gitarrensolo, that's it
Yep, deiner Meinung... (aber ganz nettes Solo - weniger wäre mehr gewesen...)

Athens To Athens: recht guter akustischer Song, luftig, stimmig
Nicht nur gut, der ist sehr gut. Gefällt mir...

Blue And Evil: reiner Hardrock song, led zeppelin verschnitt, der dem aber nix neues abgewinnt nur leider aufs schlimmste offenbart, dass das gepresste Stimmchen von Joe nicht zu so nem schlachtschiff passt... er ist einfach kein Shouter wie Plant
Na gut, den Song lasse ich noch durchgehen, ist nicht so schlecht... Kommerz eben

Baby You Gotta Change Your Mind: das highlight der Platte am schluss, schön swingend...sehr gut.
Erinnert an Chet Atkins, yep sehr gut...


Klangqualität: absolute Sch**ßproduktion von meinem persönlichen Freund Kevin Shirley (wann schießt denn endlich wer zum Mond), DR Wert: 7 und so klingt sie auch.

MEIN FAZIT: Also, dann rechnen wir mal zusammen. Einige Rohrkrepierer (3,5), einige Kommerznummern (1,9,10,12), einige verunglückte Coverversionen (2,6,7) und einige gute Nummern (4,8) und zwei sehr gute (11,13) kein einziger hervorragender...
Im großen und ganzen deckt sich meine Meinung mit der von Kumbbl.


Aber wie man dieses Album ein Meisterwerk bezeichnen kann, wird mir ein Rätsel bleiben

Yep, mir auch...

Kumbbl
Inventar
#1785 erstellt: 29. Aug 2012, 20:24
Chriss Kann man alles so sehen wie du schreibst.... Letztlich unterscheiden wir uns nur bei Nummer 3.... Nun ja, ist halt ne lockere Nummer, aber ich kann deine Beurteilung auch irgendwie nachvollziehen.... Gut, lassen wir Joe.... Gibt besseres zu diskutieren ....

Wie wäre es mal mit ein bisschen Ry Cooder:

Into the purple Valley oder paradise and Lunch....beides sehr schöne Alben...

Oder noch besser: seine Mitwirkung auf Safe as milk von Captain beefheart, einem meiner Lieblingsalben aus der Zeit...Nö, dass muss ich eindeutiger formulieren: ein hammeralbum!


[Beitrag von Kumbbl am 29. Aug 2012, 20:31 bearbeitet]
chriss71
Inventar
#1786 erstellt: 29. Aug 2012, 20:42

Kumbbl schrieb:

Wie wäre es mal mit ein bisschen Ry Cooder:


Yep, das ist ein ganz anderes Kaliber als der Herr Bonamassa. Wobei die ganz neue ein Drama ist, das schlechteste Album seiner Karriere (Election Special).

Ich habe von ihm:

Boomer's Story
Buena Vista Social Club
Chicken Skin Music
Buena Vista Social Club - Live at Carnege Hall
Pull Up Some Dust And Sit Down
Chávez Ravine
Into The Purple Valley
Paradise and lunch
The Slide Area
Mambo Sinuendo
Bob till you drop



PS: Wie oft im SH Forum da schon requested wurde, endlich den alten Katalog zu remastern (AFZ). Nein, aber Scorpions bringen


[Beitrag von chriss71 am 29. Aug 2012, 20:44 bearbeitet]
mr_highfidelity-blues
Inventar
#1787 erstellt: 29. Aug 2012, 20:45

Kumbbl schrieb:

Oder noch besser: seine Mitwirkung auf Safe as milk von Captain beefheart, einem meiner Lieblingsalben aus der Zeit...Nö, dass muss ich eindeutiger formulieren: ein hammeralbum!


Hi, hi, ein Paradebeispiel von einem völlig unterschiedlichen musikalischen Kosmos und dem Vergleich von Äpfeln mit Glübirnen. Also, ich meine jetzt die Herleitung von Joe zu etwas 'besserem'.
Etwas 'besserem'?
Gewagte Behauptung.
Ich persönlich kann mir das 'Hammeralbum' leider nicht anhören - das stehe ich nicht durch. Ich stehe zu meinem musikalischen Trivialgeschmack

Rock on ,
Olli
mr_highfidelity-blues
Inventar
#1788 erstellt: 29. Aug 2012, 20:53

chriss71 schrieb:

Yep, das ist ein ganz anderes Kaliber als der Herr Bonamassa.


Jo, wie war das mit den Äpfeln und Glühbirnen?

Ich kann doch nicht ernsthaft die Durchschnittlichkeit eines Herrn Bonamassa unter anderem mit dem 'Kaliber' eines Herrn Cooder rechtfertigen.
Oder verstehe ich da was falsch? Musikhistorische Deutungen in diesem Zusammenhang übrigens mal außen vor gelassen, denn auch hier würden Vergleiche viel zu sehr hinken.

Rock on ,
Olli
Kumbbl
Inventar
#1789 erstellt: 29. Aug 2012, 20:56

chriss71 schrieb:
Ry Cooder:
Yep, das ist ein ganz anderes Kaliber als der Herr Bonamassa. Wobei die ganz neue ein Drama ist, das schlechteste Album seiner Karriere (Election Special).
PS: Wie oft im SH Forum da schon requested wurde, endlich den alten Katalog zu remastern (AFZ).


ich habe:

Ry Cooder
Boomer's story
Into The Purple Valley
Paradise and Lunch
Chicken Skin Music
Showtime
Bop Till You Drop
Borderline
Get Rhythm
My Name Is Buddy
I, Flathead
Pull Up Some Dust and Sit Down
Election Special
Buena Vista social Club

Nicht alle davon MUSS man haben ;), aber ein paar sind schon sehr gut - Chriss, dir fehlt definitiv die "Get Rhythm" - einige sehr schöne Tracks drauf, u.a. der Titelsong, toll.

hmm, die Klangqualität ist doch meistens gar nicht schlecht... siehst du da so großen Remasterbedarf?
Kumbbl
Inventar
#1790 erstellt: 29. Aug 2012, 21:02

mr_highfidelity-blues schrieb:

Also, ich meine jetzt die Herleitung von Joe zu etwas 'besserem'.
Etwas 'besserem'?


das meinte ich im übertragenen Sinne - in etwa so: "... zu etwas, worüber es sich mehr lohnt zu diskutieren"... ähm...trotz Äpfel und Birnen: Ja, Ry Cooder IST natürlich eine ganz andere Gewichtsklasse als Bonamassa - vielleicht nicht körperlich (obwohl der gute Joe ja jetzt auch abgenommen hat ) aber sicher musikalisch... man vergleicht ja auch nicht Bayern München mit Erzgebirge Aue...(liebe Aue-Fans - sofern auch hier am Stammtisch - nicht böse sein )....


mr_highfidelity-blues schrieb:

Ich persönlich kann mir das 'Hammeralbum' leider nicht anhören - das stehe ich nicht durch.

...man muss an seinen herausforderungen wachsen
mr_highfidelity-blues
Inventar
#1791 erstellt: 29. Aug 2012, 21:06

Kumbbl schrieb:

Nicht alle davon MUSS man haben ;), aber ein paar sind schon sehr gut - Chriss, dir fehlt definitiv die "Get Rhythm" - einige sehr schöne Tracks drauf, u.a. der Titelsong, toll.


Das ist die einzige Scheibe von ihm, die mich persönlich fast durchgehend begeistert. Was nicht heißen soll, dass nicht auch andere Werke toll wären.

Übrigens hervorragender Klang, sehr leise gemastert.

Rock on ,
Olli
chriss71
Inventar
#1792 erstellt: 29. Aug 2012, 21:08

mr_highfidelity-blues schrieb:
Musikhistorische Deutungen in diesem Zusammenhang übrigens mal außen vor gelassen, denn auch hier würden Vergleiche viel zu sehr hinken.

Rock on ,
Olli


Olli, ich würde gerne deine Einschätzung lesen, warum ein Vergleich von Ry Cooder mit Bonamassa hinkt?
Ähm, vielleicht weil Cooder halt doch zumindest zwei Hammeralben herausgebracht hat...

Von der Musikhistorie mal ganz abgesehen... (denn da ist Cooder einfach eine andere Galaxie)



[Beitrag von chriss71 am 29. Aug 2012, 21:09 bearbeitet]
mr_highfidelity-blues
Inventar
#1793 erstellt: 29. Aug 2012, 22:34

Kumbbl schrieb:

... ähm...trotz Äpfel und Birnen: Ja, Ry Cooder IST natürlich eine ganz andere Gewichtsklasse als Bonamassa - vielleicht nicht körperlich (obwohl der gute Joe ja jetzt auch abgenommen hat ) aber sicher musikalisch...


Diese Einschätzung sei dir selbstredend unbenommen, aber worin begründet sich diese unterschiedliche Gewichtsklasse?
Wenn ich mal die musikhistorische Bedeutung der Protagonisten weglasse (Bonamassa hat da ... noch ... keine), beides sind Eklektiker unterschiedlicher Generation, bedienen sich zwar auch teilweise aus dem gleichen musikhistorischen Fundus, sind aber letztlich mit ihrer Katalyse in gänzlich unterschiedlichen Genres unterwegs.
Der eine ist eine Slidekoryphäe, der andere lässt es an der rockorientierten E-Gitarre krachen, manchmal auch akustisch, gerade auf Konzerten mit gewaltigem Showeffekt.
Show, ein Aspekt, der Ry Cooder gänzlich abgehen dürfte.
Ry Cooder hat, so mein Eindruck, (fast) immer ein sehr persönliches, fokussiertes Ding durchgezogen, macht Konzeptalben, schreibt politisch motivierte Texte, hat wohl selten kommerziellen Zwängen nachgegeben und war konsequenterweise mit Projekten wie "Talking Timbuktu" (1994) mit Ali Farka Touré oder dem "Buena Vista Social Club" (1997) sehr erfolgreich.
Bonamassa ist da auf einer ganz anderen Schiene unterwegs. Nur ist er deswegen gleich ein musikalisches Leichtgewicht?
Ich halte dieses Aufwiegen in Gewichtsklassen für problematisch, denn das Ergebnis ist letztlich immer meinem subjektiven Musikgeschmack geschuldet. Und dieser hat nun mal keine Allgemeingültigkeit.

Rock on ,
Olli
mr_highfidelity-blues
Inventar
#1794 erstellt: 29. Aug 2012, 22:58

chriss71 schrieb:

Olli, ich würde gerne deine Einschätzung lesen, warum ein Vergleich von Ry Cooder mit Bonamassa hinkt?


Da verweise ich doch gleich mal auf den Post davor .

Bei der musikhistorischen Bedeutung sind wir uns ja einig, aber das ist doch im Kontext dieser beiden Musiker kein Vergleichsparameter!

Bleiben die vermeintlichen Hammeralben. Okay, ich maße mir hier kein Urteil an, weil ich zwar einiges von Ry Cooder 'im Keller' habe, aber höchst unvollständig. Etwas platt gesagt halte ich Ry Cooder für feingeistig, Bonamassa ist da eher der Mann für's Grobe, aber deutlich über dem Status eines soliden Handwerkers. Beide Musiker sprechen in Summe (habe ich mir bei Kumbbl abgeschaut ) eine andere Zielgruppe an. Diese Zielgruppen definieren für sich auch 'Hammeralben' völlig anders.
Insofern ist für mich ein Gewichtsklassenvergleich dieser beiden Protagonisten unsinnig und kann nur hinken.

Rock on ,
Olli


[Beitrag von mr_highfidelity-blues am 29. Aug 2012, 23:01 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#1795 erstellt: 29. Aug 2012, 23:18
Bonamassa/Black Rock - Das nenne ich mal sogfältige Analyse eines Werks. Leider hab ich es nicht, um qualifiziert mitzudiskutieren. Irgendwie bewegt mich nun aber nichts, hier zuzugreifen ... ich bleibe bei der vorhandenen Sloe Gin und warte mal ab ...


[Beitrag von arnaoutchot am 29. Aug 2012, 23:21 bearbeitet]
Kumbbl
Inventar
#1796 erstellt: 30. Aug 2012, 00:44

mr_highfidelity-blues schrieb:

Kumbbl schrieb:

... ähm...trotz Äpfel und Birnen: Ja, Ry Cooder IST natürlich eine ganz andere Gewichtsklasse als Bonamassa - vielleicht nicht körperlich (obwohl der gute Joe ja jetzt auch abgenommen hat ) aber sicher musikalisch...


Diese Einschätzung sei dir selbstredend unbenommen, aber worin begründet sich diese unterschiedliche Gewichtsklasse?
Wenn ich mal die musikhistorische Bedeutung der Protagonisten weglasse (Bonamassa hat da ... noch ... keine), beides sind Eklektiker unterschiedlicher Generation, bedienen sich zwar auch teilweise aus dem gleichen musikhistorischen Fundus, sind aber letztlich mit ihrer Katalyse in gänzlich unterschiedlichen Genres unterwegs.
Der eine ist eine Slidekoryphäe, der andere lässt es an der rockorientierten E-Gitarre krachen, manchmal auch akustisch, gerade auf Konzerten mit gewaltigem Showeffekt.
...<gekürzt> ....
Bonamassa ist da auf einer ganz anderen Schiene unterwegs. Nur ist er deswegen gleich ein musikalisches Leichtgewicht?


vergleichsweise eindeutig JA...nur in technischer Hinsicht bewegen sich die beiden in den gleichen Spähren und das auch nur, wenn man genau ein Instrument nimmt: Slide vs. E-Gitarre... Cooder ist aber nicht nur ein Meister der Slidegitarre, sondern beherrscht ne Vielzahl an Saiteninstumenten, speziell aus dem südamerikanischen Raum (Mandoline etc..)...

der große gewichtsklassenunterschied liegt aber in der kompositorischen Power. Cooder mit seiner Vielzahl an - auch Oscarprämierten - Filmmusiken - ich denke nur an Paris-Texas, an seine Weltmusikprojekte, an seine unglabliche Bandbreite mit country, Folk, Calypso, Salsa,, Ragtime und sogar Jazzanleihen.... Bonamassa dümpelt dazu vglweise primitiv den Blues-Missouri... diese Einflüsse in seine meistens homogenen Kompositionen einzuweben, da kannste von nem Eklektiker reden, Bonamassa ist dazu vergleichsweise mehr ein reiner Kopist...

Im vergleich zu Cooder gehen die kompositorische Kraft und die songwriter-Fähigkeiten von Bonamassa gegen NULL... und das sag ich schon immer: technik zählt wenig bis nix, wie Michael mal so schön sagte: saitengewichse können viele. Aber Seele und Komposition, das trennt die Spreu vom Weizen...

Und was die Masse betrifft: so nen weltweiten Erfolg (bei Masse und Musikkritik) wie mit dem Buena Vista ocial Club muss Bonamasse erstmal vorlegen, das wird aber nie eintreten...


mr_highfidelity-blues schrieb:

Ich halte dieses Aufwiegen in Gewichtsklassen für problematisch, denn das Ergebnis ist letztlich immer meinem subjektiven Musikgeschmack geschuldet. Und dieser hat nun mal keine Allgemeingültigkeit.


nun, deinen subjektiven Musikgeschmack will dir auch niemand nehmen, der ist in der tat gleichberechtigt zu jedem anderen...ich will auch gar nicht behaupten, dass ich den besseren habe, wie käme ich dazu... aber rein subjektiv ist nun doch nicht alles, vor allem nicht die Einteilung in Gewichtsklassen - hier gibts durchaus objektive Maßstäbe: Du wirst ja auch nicht den Walzerkönig Johann Strauss jun. als Komponist eher einfacher gestrickter musikalischer Strukturen mit seinen Operetten mit Komponisten-Schwergewichten wie Mahler, Beethoven oder Bach vergleichen wollen - auch hier gibts natürlich Leute, deren persönlicher und subjektiver Musikgeschmack Strauss ganz klar vorzieht - ist ja auch nicht verwerflich - nur bitteschön nicht alles in einen Topf und alles in die gleiche musikalische Gewichtsklasse...

Möglicherweise hinkt der gewählte Vergleich etwas, aber zu folgender Aussage stehe ich: Ry Cooder und dessen Fußabdruck in der Musikgeschichte entspricht dem eines Koloss von Rhodos (vglweise zu Bonamassa), während der von Bonamassa dem meines 4-jährigen Sohnes entspricht - und an diesen Verhältnissen wird sich auch nichts mehr ändern...

und das hat alles rein gar nichts mit subjektiven Musikgeschmäckern zu tun, weder deinem noch meinem noch dem von Kermit dem Frosch oder dem des Krümelmonsters
MacClaus
Hat sich gelöscht
#1797 erstellt: 30. Aug 2012, 09:17
Man kann Bonamassa m.E. nicht direkt mit Ry Cooder vergleichen. Nicht ganz fair. Es sind Gitarristen unterschiedlicher Generationen.... Cooder war auch schon 51 als er Buena Vista Social Club produziert hat, während Bonamassa noch 16 Jahre Zeit hat so ein Meisterwerk oder ähnliches aufzustellen. Cooder hat seine "Lehrjahre" als Sessionmusiker (Captain Beefheart, Randy Newman, Rolling Stones etc) verbracht, während Bonamassa nichts dergleichen aufweisen kann. Und wenn man den Vergleich mit der Musikhistorie bemüht... gegen einen Hendrix ist selbst ein Ry Cooder ein "Leichtgewicht."
Kumbbl
Inventar
#1798 erstellt: 30. Aug 2012, 09:23

MacClaus schrieb:
Man kann Bonamassa m.E. nicht direkt mit Ry Cooder vergleichen. Nicht ganz fair. Es sind Gitarristen unterschiedlicher Generationen....


doch kann man, bzgl. der musikalischen Gewichtsklasse und dem Abdruck, den der Künstler hinterlässt, kann man das in in jedem Fall - wo ich dir recht gebe, dass Bonamassa noch zeit hat - ich bezweifle zwar derzeit, dass sich da groß was ändert, aber prinzipiell weiß man das nie, das stimmt... ev. wird ja noch was richrtig großes aus dem guten Joe jetzt stand heute ist er es jedenfalls noch nicht, auch wenn seine treue Fangemeinde das möglicherweise etwas anders sieht


MacClaus schrieb:

Und wenn man den Vergleich mit der Musikhistorie bemüht... gegen einen Hendrix ist selbst ein Ry Cooder ein "Leichtgewicht."


keine Frage, deswegen hab ich ja oben bis zum exzess immer geschrieben "im Vgl. zu Bonamassa" - das Cooder selbst nicht DAS schwergewicht aller Zeiten ist, das braucht man glaube ich nicht zu erwähnen... da hatten wir schon noch andere Kaliber zu Beginn unseres Stammtischs keine Frage
chriss71
Inventar
#1799 erstellt: 30. Aug 2012, 09:50

Kumbbl schrieb:

Im vergleich zu Cooder gehen die kompositorische Kraft und die songwriter-Fähigkeiten von Bonamassa gegen NULL... und das sag ich schon immer: technik zählt wenig bis nix, wie Michael mal so schön sagte: saitengewichse können viele. Aber Seele und Komposition, das trennt die Spreu vom Weizen...


Yep, genau dieser Meinung schliesse ich mich an. Dasselbe gilt für Clapton. Deswegen kann man eben NICHT einen Cooder mit Bonamassa vergleichen. Ich vergleiche ja auch nicht die Stones mit Rush.



[Beitrag von chriss71 am 30. Aug 2012, 09:50 bearbeitet]
MacClaus
Hat sich gelöscht
#1800 erstellt: 30. Aug 2012, 09:59
Der musikalische Vgl Rush vs Stones ist deplatziert. Man sollte schon in den jeweiligen Musikstilen bleiben.

Rush sollte man eher im Vgl mit den anderen Prog-Schwergewichten stehen, siehe Dream Theater, Gentle Giant, Early Genesis, Jethro Tull, King Crimson, Marillion, Yes.
joneu
Stammgast
#1801 erstellt: 30. Aug 2012, 10:20
... kleiner break : gab's hier schon was zu R.E.M. ?

thx
Kumbbl
Inventar
#1802 erstellt: 30. Aug 2012, 10:31
Nö, Leg los ;).... Auch wenn für mich r.e.m. Kein Classic Rock ist... Aber definitiv sehr gute Rockmusik...zumindest teilweise
chriss71
Inventar
#1803 erstellt: 30. Aug 2012, 10:33
Nicht das ich wüßte, aber ich kann meine Meinung dazu posten: Bis Monster eine Wahnsinnsband (unglaublich in welcher Regelmäßigkeit die zumindest sehr gute Alben herausgebracht haben (mal abgesehen von Krachern wie Murmur, Document, Green usw.), dann hätten sie sich auflösen sollen. Was dann kam hat für mich mit Geld verdienen etwas zu tun.

joneu
Stammgast
#1804 erstellt: 30. Aug 2012, 11:24
nun ja, ich habe folgende :

1991 Out of Time
1992 Automatic for the People
1994 Monster
1996 New Adventures in Hi-Fi

sowie die DVD-Audio's

wobei mir New Adventures schon nicht mehr so recht gefallen hat

die davor kenn ich (teilweise) nur vom Hören, davon gibt es recht preiswerte
Neuausgaben ( 25th remasterte Doppel-CD's )

falls keiner eine Einschätzung dazu geben kann, werd ich einfach mal zuschlagen
und ( falls es von Interesse ist ) berichten ...
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