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Neues System bis 120€ für Rock

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Fhtagn!
Inventar
#153 erstellt: 23. Jan 2009, 17:39
Ich glaube "Herbert" hatte das eher im Vergleich VM-110 gemeint.

"Hochtonpfeffer" ist nämlich meistens Mist. Gerade bei Klassik und Jazzhörern wie mir, die sehr viele Scheiben aus den 60ern haben, ist ein ausgeglichenes Klangbild wichtig.
Der Bass soll so kommen, wie er auch aufgenommen wurde.

So seltsam es klingt: Bei Hörern aktueller Pressungen ist das eigentlich noch viel wichtiger.
Aus Deutschland kommen nur noch sehr sehr wenige gute Pressungen, in Japan gibt man sich echte Mühe und bringt auch einige wirklich gute Sachen zustande.
In den USA beschränkt man sich seit neuestem auf 45er Pressungen, die aber auch nicht sooo geil sind.

Punktum: Ein Vinylliebhaber muss heute auch an das Rohmaterial denken, dass ihm zur Verfügung steht.

Die "fetzigen" Dinger gehen nach spätestens einem Monat nur noch auf den Nerv .

Gruß
Haakon
Hörbert
Inventar
#154 erstellt: 23. Jan 2009, 17:56
Hallo!

Nun ja, nur weil ich mittlerweile weiß wie man Systeme einschätzen muß heißt das nicht daß ich mich nicht mehr an meine Anfänge mit den Dingern erinere.

Das dir Baß fehlt kommt m.E. daher daß dein AT-110 den Obermaß (oder auch untere Mitten genant) etwas aufdickt, das Ortofon macht genau das eben nicht sondern ist grade da recht schlank, liefert aber dafür etwas Tiefbaß den du beim AT-110 vergeblich suchen würdest.

Der Hochtonbereich des AT wirkt im direken Vergleich sehr viel Präsenter, dafür hast du eine leichte Absenkung der Mitten die das VM-red auch nicht in diesem Maße hat. Der Hochtonanstieg (den beide Systeme haben, machen wir uns da nichts vor) ist beim -110 sehr viel ausgeprägter als beim -red. Das soll Brillanz vorspiegeln. Aber das geht zu Lasten der Schwebungen im Mittel-Hochtonbereich.

Wenn du beim -red mal auf die Feinheiten achtest wirst du Sachen hören die das -110 mehr oder minder nicht so präsentierte wärend andere die dir vom -110 serviert wurden jetzt eher etwas zurückhaltent dargeboten wurden. Jetzt mußt du dich nur mal auf diese neue Art der Darbietung einlassen. Dann wird auch das Vergnügen an dieser Art der Darbietung kommen, -das ist mal sicher-.

Noch ein Tipp, lege mal genau die Schallplatte auf die dir mit dem AT an wenigsten gefallen hat, b.z.w. höre einfach mal deine schlechsteste Aufnahme an. Eventuell erlebst du eine Überraschung.

MFG Günther
Fhtagn!
Inventar
#155 erstellt: 23. Jan 2009, 18:12
Ich würde die Abhandlung abkürzen:

AT-110e = Teenagersystem, grell und bombig, fürs Geld kaum zu schlagen aber für E-Musikhörer der Horror.

Schlecht ist es trotzdem nicht.

PS: Ich habe meins neulich als Dreingabe zu einem Vintage Kenny weggegeben. Nie wieder.

Was auffällt ist, dass noch niemand vor der "Unwiederbringlichkeit" eines MCs gewarnt hat.
Wenn man da einmal beim Putzen ausrutscht, ist alles hinüber. Beim MM kann man immerhin die Nadel tauschen .

Das Gefühl ein "Goldfinger" beim Staubwedeln abzuknicken möchte ich mir gar nicht vorstellen.....

Gruß
Haakon
piccohunter
Hat sich gelöscht
#156 erstellt: 23. Jan 2009, 18:26
Na ja... bei einem MM macht die Nadel auch fast 90% des Gesamtsystempreises aus... also ist der unterschied nicht so dramatisch.
Hörbert
Inventar
#157 erstellt: 23. Jan 2009, 18:50
Hallo!

@Fhtagn!

Es reicht ja darauf hinzuweisen daß nicht alle Hersteller von MCs ein Tauschservice haben, -einer der Gründe daß meine MCs vorwiegend von Benz-Micro und Ortofon kommen-. Für andere gibt es immer noch die Retipping-Services.

MFG Günther
Fhtagn!
Inventar
#158 erstellt: 23. Jan 2009, 19:04
Wobei das Problem das alte ist: Kauf die Nadel, kauf das System .

Beim MC ist es eben noch viel teurer als beim MM.

Das "Retipping" bei meinem V15-III ist auf jeden Fall einfacher, billiger und flexibler als bei irgendeinem MC .

Ein VM kann man beim "Retipping" sogar aufwerten. Geht das bei irgendeinem MC?


Gruß
Haakon


[Beitrag von Fhtagn! am 23. Jan 2009, 19:06 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#159 erstellt: 23. Jan 2009, 19:16
Hallo!

@Fhtagn!

Retipping bei einem AT-OC9 ist genau so teuer wie bei einer V-15/III Nadel (beide Male Shibata nackt) und beide klingen hinterher gut aber leider nicht mehr ganz Original.

Das Aufwerten von MCs ist genau so Problemlos möglich wie bei MM-Nadelträgern. Es dürfte keinerlei Probleme bereiten z.B. ein Shelter 501 MK II (sphärischer Stein) z.B. mit einem Shibata-Diamanten retippen zu lassen. (es sei denn Ideologische Probleme des Shelter-Besitzers die vertreten da eine eigene Philosopie) Retippte DL-103 mit wer-weiß-was für Schliffen sind in gewissen Kreisen das A&O der Plattenabtastung (Ha No, wers mag ) Für mich ist der Unterschied zwischen MM und MC bis hin zu den hohen Preisklassen in denen keine MMs mehr vertreten sind (Wohl aber Low-Output MIs) zumeist eine reine Tonarmfrage, zudem ist ein MC gleicher Qualität zumeist einige Euro teuerer als ein entsprechendes MM. Nur was willst du bei Tonarmen von 18-24 Gramm eff. bewegter Masse sonst nehmen?

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 23. Jan 2009, 19:18 bearbeitet]
Fhtagn!
Inventar
#160 erstellt: 23. Jan 2009, 19:32
Ähh, selbst für einen interessierten HiFi-Jünger liegen die von Dir genannten "Aufträge" etwas fern.

Wo du sicher nicht widersprichst: Eine neue Nadel kann ich bei einem MM System ohne Probleme selbst einstecken und justieren.

Ich habe auch keine Lust auf eine (900000ste) Diskussion über das für und wieder von MC und MM.

Auf dass der TE mit seinem AT glücklich wird (ich glaubs schon)!


Gruß
Haakon
Hörbert
Inventar
#161 erstellt: 23. Jan 2009, 19:47
Hallo!


Auf dass der TE mit seinem AT glücklich wird (ich glaubs schon)!


Das denke ich auch.

Na so fern auch wieder nicht, zumindestens die Retippten OC-9er sind mir schon mehrfach untergekommen und ich denke selbst über das Retipping eines solchen gegenwärtig nach.

Der Shelter-Shibata-Retipper saß erst vor einigen Wochen bei einem meiner HiFi-Händler, -hat sich aber dann doch für ein neues 501 entschieden-. Eine Shibata-retippte V-15/III Nadel habe ich im übrigen hier, sie klingt mindestens so gut wie meine Original NOS-HE Nadel aber eben anders.

Die DL-103 Retipper sind sogar eine eigene Gemeinde die auf dem Netz sehr wohl präsent ist, gehe mal zu Google und gebe die entsprechenden Bergriffe ein.

MFG Günther
rorenoren
Hat sich gelöscht
#162 erstellt: 23. Jan 2009, 22:16
Moin,

wobei ich das Retippen des DL103 aus der Ferne für sinnvoller halte, als eines der teuren DL103 x irgendwas zu erstehen.

Ob die Wicklung aus Silber, Gold oder Holz, ääh Kupfer ist, dürfte den Klang entscheidend weniger beeinflussen als eine Nadel anderen Schliffs.

Keine Ahnung ob die Limitationen des DL103 eher in der Nadel oder im Generator zu suchen wären.

Beim Shure V15III wird der Klang schon recht deutlich von der eingesetzten Nadel bestimmt.

Wobei deutlich natürlich relativ ist.

Als meine Jico neu war, musste ich doch schon etwas länger gegentesten, um Unterschiede zur DN352 (normale, elliptische Nadel) zu hören.

Gegen die Nachbauten war das eher leicht.

Viel mehr ist das Abtastverhalten auffällig, wo ich bisher nichts der Jico/SAS vergleichbares hatte.


Warum dem Elektrogitarristen das VM Red nicht gefällt, kann ich nicht nachvollziehen, da ich es nicht kenne.

Ich bin aber nicht sicher, ob sich diese Abneigung noch ändert.

Vieles ist ja Geschmackssache, besonders in der Analogtechnik, wo es noch "richtige Unterschiede" gibt.

Mir gefiel zum Beispiel das Taurus (Benz MC20-E/Excel) nie besonders.

Das Denon hat etwas weniger fein aufgelöste Höhen, klingt aber trotz des etwas präsenteren Mitteltones für mich weniger aggressiv.

Ein anderes recht bekanntes System, das mir eine kurze Zeitlang gut gefiel (schon länger her) war das Ortofon OMB10.

Im Gegensatz zum OMB5 und dem AT95 klang es deutlich "erwachsener".

Es dauerte aber nur einige Tage, bis ich merkte, dass im Hochton irgendwie einiges fehlte, nämlich Details.

Das OMB5 war vom Gefühl her zwar detailreicher, machte den Eindruck aber vermutlich durch eher unsaubere Abtastung zu Unrecht.

Das AT94 war da doch etwas besser, wenn es auch nicht allzu sauber abtastete (hatte ab Werk einen verdrehten Diamanten)

Dann kam das Taurus/Benz/Excel.

Natürlich war das erstmal ein Quantensprung, aber der Bass war mir etwas zu dünn und der Hochtonbereich eben zu aggressiv.

Bis dahin aber das Beste das ich je hatte.

Zusammen mit einem Telefunken S600 kam dann ein Shure V15III mit im Nachhinein betrachtet sehr guter Nachbaunadel.

Das ersetzte das Taurus ohne grosses Hin und Her.
(auf Thorens TD160, nach etlichen Versuchen, das Taurus auf Technics SL1500 u.a. Drehern zu verwenden)

Das war dann der Punkt, an dem ich nicht mehr über ein anderes System nachgedacht habe.

Ich war zufrieden.

Irgendwann brach die Nadelspitze (war geklebt) ab und ich besorgte eine neue Nadel im Systemshop in Hamburg. (R.I.P)

Diese kostete dort 90DM und sie klang einfach nicht so gut wie ihre Vorgängerin.
(auch hier war, wie sich später herausstellte der Diamant verdreht eingesetzt)

Von da an kaufte ich mir diverse 5-10 Euro- Flohmarktdreher, nur um mal andere Systeme ausprobieren zu können.
(die Verbauten nämlich)

Es gab da einige, die mir dann recht gut gefielen.
(AT13EaV, Shure M95, Ortofon VMSirgendwas, usw.)

Aber keines konnte mich so zufriedenstellen wie das V15III mit der ersten Nadel.

Ein Zufall liess mich eine zweites V15III geschenkt bekommen.

Dieses hatte eine deutlich besser klingende Nachbaunadel.

Nicht genau so wie ich die Erste in Erinnerung hatte, aber da war ich mir nicht ganz sicher.

Dann kam nach längerer Zeit die Möglichkeit, die Jico SAS Nadel zu bekommen.

Die war es dann, ich habe "mein System" gefunden.

Trotzdem ist es für mich immer noch interessant, andere System hören zu können.

Das DL war ein System, das ich einfach haben musste!

Ich würde es keinesfalls gegen das Shure tauschen wollen, könnte mir aber schon vorstellen, es bei bestimmten Platten lieber einzusetzen.

Beispiel:

Judas Priest "Rocka- Rolla".
(alle Stücke)

Die Platte klingt mit fast allen Systemen etwas muffig.

Beim DL103 ist plötzlich Leben in der Bude und es rockt.

Das V15III macht einen zwar feinen, aber eher langweiligen Job bei dieser Platte.

Hmm, blabla,

was ich nur sagen wollte, es ist eben Geschmackssache.

Wenn der E- Guitarman trotzdem noch Freundschaft mit dem Red schliesst, wäre es natürlich schön, wenn nicht, ist es halt so.

Vielleicht gibt es ja andere Systeme, die seinen Vorlieben besser entsprechen.

Gruss, Jens
Hörbert
Inventar
#163 erstellt: 23. Jan 2009, 23:01
Hallo!

Na ja, es ist m.E. immer ein Wechselspiel zwischen Generatoreigenschaften Nadelschliff und allgemeiner Verarbeitung der Systeme.

Der Löwenanteil trägt natürlich die Verarbeitung des Nadelträgers samt gutem Schliff bei. Allerdings sollte man den Generator nicht allzu gering schätzen. Irgendwann werde ich mal zwei Systemkorpusse mit unterschiedlichem Generator die man mit der gleichen Nadel fahren kann durchmessen und natürlich auch Gegenhören, geplant ist ein Vergleich OM-30S mit einem OMB-Generator. Aber erst brauche ich wieder ein S-Generator, der letzte icht schon eine Weile nicht mehr in meinem Besitz.

Wenn man erstmal die bedenken gegen Retipping über Bord geworfen hat und erlebt hat daß man für relativ wenig Geld ein ehemaliges Top-System wieder auf die Beine stellen kann und mit den Abstrichen leben kann kommt man schon mal zum Experimentieren. Z.B. gibt es eine ganze Gruppe von Hörern die auf AT-95 mit Shibata Retipp schwört.

Allerdings würde ich bei den 2,5 Gramm Auflagekraft die ein DL-103 erfordert und bei der niedrigen Compliance des Systems nicht unbedingt zu einem Shibata Retipp greifen, der Schliff wurde für Systeme mit einer Auflagekraft zwischen 0,75 und 1,5 Gramm entwickelt. Keine Ahnung wie sich ein Shibata-Stein bei 2,5 Gramm verhält. Da würde ich eher einen normalen elliptischen Schliff vorziehen. Das System wurde schließlich so wie es ist auf eine Rundnadel konzipiert.

Na ja, das Taurus-Benz war offenbar nicht mehr das allerneueste als du es bekamst? Gerade für Rock ist das für mich das High-Output schlechthin. Aber präzisen schlanken Baß mit einigermaßen Tiefgang mag ich ohnehin.

MFG Günther
Hörbert
Inventar
#164 erstellt: 23. Jan 2009, 23:17
Hallo!

@rorenoren

Schau dir mal das Bild in diesem Tread an, da wirst du neidisch : http://www.hifi-foru...086&postID=last#last

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 23. Jan 2009, 23:18 bearbeitet]
CyberSeb
Inventar
#165 erstellt: 23. Jan 2009, 23:19
LOL!

Jens, Günther - wieder mal hochinteressant Eure Diskussion hier!



Gruß, Seb
Hörbert
Inventar
#166 erstellt: 23. Jan 2009, 23:30
Hallo!

Nun, ich finde den zusätzlichen "Freiheitsgrad" der einem das Retipping eröffnet als hochinteressante Möglichkeit gerade alte MCs von Firmen ohne Tauschservice wieder aufzuarbeiten. Natürlich kann man dabei auch fürchterlich auf die Nase Fallen. Aber das gehört beim Analoghobby m.E. einfach dazu. Wer hat nich schon auf Ebay oder auf einem Flohmarkt eine Ruine erworben und diese für mehr Geld wieder instande Gesetzt als ihn z.B. ein Pro-Ject Debuet gekostet hätte? Ohne auch nur einen Cent davon zu bereuen,-versteht sich-.

MFG Günther
Fhtagn!
Inventar
#167 erstellt: 23. Jan 2009, 23:36
[quote="Hörbert"]Hallo!
Wer hat nich schon auf Ebay oder auf einem Flohmarkt eine Ruine erworben und diese für mehr Geld wieder instande Gesetzt als ihn z.B. ein Pro-Ject Debuet gekostet hätte? Ohne auch nur einen Cent davon zu bereuen,-versteht sich-.
/quote]


Ich .

Wenn ich schon 200+€ ausgebe, dann auch für was amtliches, will sagen Braun oder Dual .
Richtig Geld geht immer nur in Tonabnehmer und Vinyl.

Gruß
Haakon
Hörbert
Inventar
#168 erstellt: 23. Jan 2009, 23:47
Hallo!

Na ja kommt ja eventuell noch. Dabei geht es eigentlich mehr um den Bastelspaß der sich dann doch zu einer ernsthaften Restauration auswächst. Wenn das Gerät dann tipp-topp Restauriert ist kann man es zumeist nur für einen Bruchteil dessen was man reingesteckt hat wieder loswerden. Behalten möchte man es aber auch nicht, es passt einfach nicht in die Sammlung.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 23. Jan 2009, 23:48 bearbeitet]
stbeer
Hat sich gelöscht
#169 erstellt: 23. Jan 2009, 23:58
Hallo,

ich klinke mich nochmal ein hier ...

Ich wuerde vom Retippen bei MMs die Finger lassen: Eine geringfuegig andere Masse des Abtastdiamanten, und schon stimmen Schwerpunkt des Centilevers mit dem Drehpunkt nicht mehr ueberein! Mitunter ein Grund, warum Nachbauten schlecht klingen. Bei MCs ist das Problem nicht gegeben, da diese anders "aufgehaengt" sind.

Ansonsten gebe ich einem MM mit hochwertigem Nadelschliff dem Vorzug gegenueber MCs mit "nur" elliptischer Nadel.

Wenn gute MMs nicht klingen moegen (wie es offensichtlich bei Stromgitarre der Fall ist) liegt es m.E. zwingend an der Guete der nachgeschalteten Phonostufe; natuerlich darf auch die Verkabelung zwischen PS und Phono-MM nicht unbeachtet bleiben - bildet dies letztendlich das Salz in der Suppe!

Stefan
Hörbert
Inventar
#170 erstellt: 24. Jan 2009, 00:16
Hallo!

@stbeer

Ich denke mal das es sich bei Stromgitarre einfach nur um die Umstellung der Hörgewohnheiten handelt. Der Umstieg auf ein neues System ist nicht immer auf Anhieb ein Aha-Erlebniss.

Das,
Eine geringfuegig andere Masse des Abtastdiamanten, und schon stimmen Schwerpunkt des Centilevers mit dem Drehpunkt nicht mehr ueberein!


sehe ich eigentlich nicht so kritisch, wenn der Retipper sein Geschäft versteht liefert er auch eine recht ordentliche Arbeit ab. Daß ein Retipptes System nicht mehr wie das Original klingen kann versteht sich von selbst wenn der Schliff des retippten Steines ein anderer ist.

Natürlich ist es auch eine Frage der Verfügbarkeit von Abtastnadeln bei MMs und bei MCs zusätzlich eine Geld- und Gewissensfrage falls der Hersteller keinen Umtauschservice anbietet.

Darüber hinaus aber auch eine Möglichkeit zum Experimentieren mit unterschiedlichen Schliffen die der Systemhersteller so nicht anbietet. Wenn ich den unverfälschten Originalklang eines Systems haben will aber ganz sicher der falsche Weg.

MFG Günther
piccohunter
Hat sich gelöscht
#171 erstellt: 24. Jan 2009, 18:26

Hörbert schrieb:


Allerdings würde ich bei den 2,5 Gramm Auflagekraft die ein DL-103 erfordert und bei der niedrigen Compliance des Systems nicht unbedingt zu einem Shibata Retipp greifen, der Schliff wurde für Systeme mit einer Auflagekraft zwischen 0,75 und 1,5 Gramm entwickelt. Keine Ahnung wie sich ein Shibata-Stein bei 2,5 Gramm verhält. Da würde ich eher einen normalen elliptischen Schliff vorziehen. Das System wurde schließlich so wie es ist auf eine Rundnadel konzipiert.



Vielleicht irre ich mich ja... aber hängt das Auflagegewicht nicht fast nur von der verwendeten Nadel ab, und nicht vom Generator bzw. Systemkorpus? Siehe Shure M44... mit der N44-7 Nadel bei ca. 2,5g, mit der N44G Nadel 1,25 bis 1,5... oder die Ortofon... nehme ich ein Concorde-Korpus, fahre ich daran eine OM20iger mit ca. 1,5g, und eine Pro S Nadel mit ca. 4g...
rorenoren
Hat sich gelöscht
#172 erstellt: 24. Jan 2009, 18:39
Moin,

beim DL103 (wie bei allen MCs?) wird beim Retipping nur das Nadelröhrchen mit dem Diamanten ersetzt.

Die Aufhängung die für die Nadelnachgiebigkeit verantwortlich ist bleibt exakt gleich.
(wenn die Länge des Nadelträgers bleibt, auch die Nachgiebigkeit)

Bei MM Systemen ist die Gummiaufhängung Teil des Nadeleinschubs.

Daher lassen sich in ein System verschieden hart/weich aufgehängte Nadeln stecken.

Der Sytemkörper ist dafür nicht relevant.

Wenn du eine weiche OM20 Nadel verwendest, kannst du daher 1,5g fahren, mit der härteren DJ- Nadel eben 4g.
(der Nadelschliff hängt damit auch noch zusammen)


Wenn beim Denon eine Nadel anderen Schliffes verwendet wird, ändert sich die Auflagefläche des Diamanten eventuell.

Wenn jetzt bei 2,5g eine sehr schmale Auflagefläche vorliegt, ist das Gewicht je Fläche grösser.

Ob das dann den Platten guttut, ist fraglich.

Würde man die Nadelaufhängung weicher machen und evtl. noch das Gewicht der bewegten Massen verringern, hätte man ein ganz anderes System.

Gruss, Jens
Hörbert
Inventar
#173 erstellt: 24. Jan 2009, 19:30
Hallo!

@rorenoren

Genau das ist der Knackpunkt, bei der sehr niedrigen Comliance und dem für einen Scharfen Schliff recht hohem Auflagedruck könnten sich bei hohen Schnellen probleme ergeben. Das muß zwar nicht sein aber das System ist eben nicht unbedingt für Shibata-Steine konzipiert.

Auch die Rondo-Serie von Ortofon arbeitet mit recht hohen Auflagedrücken (2,3 Gramm) und zumindestens beim -bronze mit FG-80 Schliff, aber hier liegt die Compliance bei 15.

MFG Günther
piccohunter
Hat sich gelöscht
#174 erstellt: 24. Jan 2009, 20:54
@rorenoren

OK, das leuchtet ein, habe ich irgendwie nicht dran gedacht.
Hörbert
Inventar
#175 erstellt: 26. Jan 2009, 00:20
Hallo!

@All

Ach ja, kleine Entwicklung in Sachen JICO-SAS Ersatznadeln: http://www.williamth...AS_c10-13-316_x1.htm Erspart dem einen oder anderen wohl eine Bestellung in Japan, sag da noch einer unsere Forumsdisskussionen hätte keinen Einfluß.

MFG Günther
rorenoren
Hat sich gelöscht
#176 erstellt: 26. Jan 2009, 00:46
Moin,

he, sogar mit richtigem Foto!

Etwas teurer, aber liegt noch im Rahmen.

Gruss, Jens
sveze
Inventar
#177 erstellt: 26. Jan 2009, 00:48
Wenn ich das richtig verstanden habe, kommt man mit diesem Einschub in den Genuss eines der besten und wohlklingendsten Systeme, richtig?

Welche(n) Träger benötigt man für diesen Einschub?
Hörbert
Inventar
#178 erstellt: 26. Jan 2009, 00:49
Hallo!

Schade nur daß wir nie erfahren werden inwieweit unsere ständige Disskussion über die Ersatznadeln für das V-15/III hier diese Angebotslage beeinflußt haben. Es wäre schon mal interessant zu erfahren wie groß der Einfluß der Internetforen tatsächlich ist.

@sveze

du brauchst ein Shure V15 Typ III

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 26. Jan 2009, 00:56 bearbeitet]
CyberSeb
Inventar
#179 erstellt: 26. Jan 2009, 00:51

sveze schrieb:
Wenn ich das richtig verstanden habe, kommt man mit diesem Einschub in den Genuss eines der besten und wohlklingendsten Systeme, richtig?


Sagen wir es so: Mit der Jico steht mein Plattenspieler erstmals einem CD-Player in nichts nach. So unglaublich sauber tastet die Jico ab.

Dual 701 + Shure V15-III + Jico-SAS ... meine Erfüllung.

Gruß, Seb
rorenoren
Hat sich gelöscht
#180 erstellt: 26. Jan 2009, 00:55
Moin,

aaalso, ich find´s ja auch ganz gut, das V15III mit Jico SAS Nadel!

(könnten ja mal fagen, ob es für das Forum Rabatt gibt beim Thakker, für das Werbungmachen)


Gruss, Jens
Hörbert
Inventar
#181 erstellt: 26. Jan 2009, 01:00
Hallo!

So, jetzt braucht es noch eine ähnlich gute Qualität für die alten Elacs ESG 796 und für AKG P-8 Dann hätten wir das alte Dreigestirn der guten MM-Systeme wieder zusammen.

MFG Günther
sveze
Inventar
#182 erstellt: 02. Feb 2009, 17:55

sveze schrieb:
Ich bestelle jetzt ein Audio Technica 440 MLa, weil

Das AT ist ein pfizel dynamischer, etwas kratziger in den Höhen und bei schlechten Aufnahmen etwas gnädiger.


...beide stehen in dieser Preisklasse an der Spitze dessen was man als MMs bis 250 Euro bekommen kann.

und weil ich mich entscheiden muss, heute entscheiden will, das AT deutlich günstiger zu bekommen ist und ich immer noch upgraden kann !


Seit gestern abend ist es montiert, justiert und spielt . Das hat soweit alles sehr gut funktioniert und ich bin mit den ersten Höreindrücken sehr zufrieden.

Jetzt gab's aber doch eine Besonderheit bei der Einstellung des Auflagegwichts, mit der ich so noch nicht ganz klar komme .

Nachdem ich den Arm am 316er (Tonarm TP-21) ausbalanciert und das Gegengewicht in Nullstellung gebracht habe, wollte ich auf 1,5 Gramm einstellen. Drehe ich am Gewicht in Richtung 1,5 wird der Arm hinten schwerer und die Nadel geht gen Himmel. Also habe ich in die entgegengesetzte Richtung bis (3,5 Gramm) gedreht... in der Hoffnung auf diese Weise auch bei ca. 1,5 Gramm zu landen.

Hat jemand so etwas bei Thorens schon einmal festgestellt? Oder stehe ich einfach nur auf dem Schlauch .
WenigWatt
Stammgast
#183 erstellt: 02. Feb 2009, 18:04
Hallo sveze,
gehe ich recht in der Annahme, daß Du bei ausbalanciertem Arm das Skalenrad auf Null gestellt und dann gegen den Uhrzeigersinn in Richtung 1,5 gedreht hast?
Gruß Micha
sveze
Inventar
#184 erstellt: 02. Feb 2009, 18:14
Ja, so habe ich das gemacht. Und das Ergebnis war das Gegenteil dessen, was ich erwartet habe .
WenigWatt
Stammgast
#185 erstellt: 02. Feb 2009, 18:28
Hallo sveze,
das ist mir zu hoch , Du wirst ja sicherlich kein Sondermodell mit Linksgewinde haben . Das Gewicht bewegt sich beim Drehen doch in Richtung Nadel?
Gruß Micha
Hörbert
Inventar
#186 erstellt: 02. Feb 2009, 18:47
Hallo!

@sveze

Das klingt für mich geradezu als hättest du das Gegengewicht mit der Skala nach hinten auf den Tonarm gesteckt. Oder so als hättest du ein gefälschtes Chinesisches Gegengewicht mit gespiegelter Skala.

Allerdings sehr ich dabei kein Problem. Wenn du einfach von 0,5 Gramm pro Teilstrich ausgehen kanst nimmst du einfach drei dieser 0,5 Segmente und gut isses. Genauer geht es natürlich mit einer Tonarmwaage.

MFG Günther
sveze
Inventar
#187 erstellt: 02. Feb 2009, 18:52

Hörbert schrieb:
@sveze

Das klingt für mich geradezu als hättest du das Gegengewicht mit der Skala nach hinten auf den Tonarm gesteckt.


Schlimm ?

Genau das habe ich getan . Ich habe natürlich die Gelegenheit genutzt und den Dreher ein wenig gereinigt. Dazu habe ich auch das Gegengewicht abgenommen und wohl falsch wieder montiert.

Dachte mir sowas schon, hab's mir dann nochmal angeschaut und gedacht, passt schon .


Allerdings sehr ich dabei kein Problem. Wenn du einfach von 0,5 Gramm pro Teilstrich ausgehen kanst nimmst du einfach drei dieser 0,5 Segmente und gut isses.


Danke Günther .
Hörbert
Inventar
#188 erstellt: 02. Feb 2009, 19:02
Hallo!

@sveze

Schlimm sind nur die Sachen die man nicht gleich beheben kann. Sowas kann passieren, zumal wenn man nicht Tagtäglich justiert, schraubt oder sonstwas an dem Dreher fummelt. Eigentlich ist das Ding ja den Großteil seiner Zeit zum Musikhören da anstatt zum Friemeln.

Schreibe doch nach erfolgter Justage und anschließendem Hörtest deine ersten Eindrücke des Systems. Klar daß es noch eine Weile zum Einspielen brauch, aber der erste Eindruck ist zumeist recht wichtig, da findet sich deine Grundeinstellung zum System wieder.

MFG Günther
sveze
Inventar
#189 erstellt: 03. Feb 2009, 12:17

Hörbert schrieb:
Schreibe doch nach erfolgter Justage und anschließendem Hörtest deine ersten Eindrücke des Systems. Klar daß es noch eine Weile zum Einspielen brauch, aber der erste Eindruck ist zumeist recht wichtig, da findet sich deine Grundeinstellung zum System wieder.


Das mache ich sehr gerne. Verbunden mit einem nochmaligen Dank für eure Hilfe und insbesondere Deine Einschätzungen der klanglichen Charaktere .


Sonntag abend hab' ich mir den Thorens vorgenommen und ihm neben einer Reinigung das neue AT-System verpflanzt. Da ich in diesen Arbeiten nicht sehr geübt bin, hat das ganze ein Weilchen gedauert aber auch Spass gemacht. Nicht erwartet hatte ich, dass alles so reibungslos über die Bühne geht.

Die Justage habe ich mit ruhiger Hand und der Audio-Schablone vorgenommen. Das hat soweit auch ganz gut funktioniert, wobei mir die Vorgehensweise noch nicht ganz klar ist (die Justage erfolgt übrigens per Auge; ich hatte keine Bleistiftmine zur Hand ):
Wenn ich die Nadel auf Punkt A platziert habe (keine Angst, ich habe nicht aufgesetzt), verschiebe ich den TA dazu in Längsrichtung. Ich muss aber zwangsläufig den TA auch ein wenig verdrehen, um ihn parallel zu den Linien ausrichten zu können. Die Aurichtung auf Punkt B, C oder D stimmte bei mir dann nach Augenmaß eigentlich schon . Ich glaube, ich habe hier allerdings noch etwas grundsätzlich missverstanden... Egal.

Die ersten Höreindrücke waren zunächst 'Wow'. Dies ist allerdings nicht verwunderlich ob des Alters des K5 . Abtastung blitzsauber und verzerrungsfrei. Abgehört habe ich allerdings bisher nur etwas über Zimmerlautstärke über die LS. Ein intensiver Test via KH steht noch aus.

Gestern abend habe ich mir dann ein paar Scheiben angehört, die ich sehr gut im Ohr habe. Nicht unbedingt audiophiles Material, einfach Musik die mir gefällt.

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Das war noch nicht sehr rockig und auch Frauenstimmen hab' ich auch noch außen vor gelassen. Es soll ja aber auch nur um die ersten Höreindrücke gehen.

Diese wissen zu gefallen. Das AT macht auf mich einen sehr ausgewogenen Eindruck und bringt Bässe (sowohl Bass-Drum als auch Bassgitarre) viel sauberer und konturierter rüber.

Die Auflösung einzelner Instrumente (insbesondere bei Joe Jackson) fand ich auch fantastisch. Besonders Percussion-Einsätze machten richtig Spass. Gerade bei dieser Scheibe und bei Roger Hodgson meinte ich doch einige Klänge und Töne zu hören, die mir so nicht bewusst waren. Böse formuliert könnte man sagen, diese seien beim K5 im Klangbrei verschwunden. Das wäre letztlich aber übertrieben, da auch das K5 noch in der Lage war viele Platten sauber abzuspielen (wenn sehr gute Pressung, saubere Produktion und sauberes Mastering zusammenkamen). Diese Tests werden noch folgen.

Bisher macht das neue System viel Spass. Ich werde meine Anfangseuphorie ob des neuen Systems nun erstmal verfliegen lassen, dem System noch ein paar Stunden Einspielzeit gönnen und dann nochmal neu bewerten. Ich schreib' dann auch wieder was .


Bei der Länge sollte ich fast einen eigenen Thread dazu aufmachen, was...?
Hörbert
Inventar
#190 erstellt: 03. Feb 2009, 19:56
Hallo!

Der Überhang den du an Punkt "A" einstellst sollte 17,7 Millimeter betragen. Dazu mußt du den TA nur nach vorne oder hinten schieben, nicht verdrehen, sonst stimmt der Überhang vorne und hinten nicht. Verdrehen ohne zu verschieben mußt du an Punkt "BCD" (wobei bei dir wohl Punkt "D" in Frage kommt) Ich nehme Jetzt mal an daß du die alte Audio-Schablone benutzt. Damit hast du ja leider keine Möglichkeit den Überhang indirekt grob einzustellen. So mußt du erstmal den Tonarm ganz zur Mitte schwenken und den Überhang direkt messen. (Plattentellermitte und dann mit der Nadelspitze die 17,7 mm weiter.) Sollte das auch nicht gehen ist Messen und rechnen angesagt. Aber das ist nicht Wild, den Abstand vom Tellermittelpunkt bis zum Tonarmlagerdrehpunt messen und Plus Überhang auf die Tonarmlänge übertragen. Schon hast du exakt den Punkt an dem sich die Nadelspitze befinden muß.

Deine Klangliche Einschätzung ist jetzt schon recht interessant und die Systemwahl hat wohl voll ins Scharze getroffen. Mal gespannt wie es dir nach der Einspielphase gefällt.

MFG Günther
sveze
Inventar
#191 erstellt: 03. Feb 2009, 20:08

Hörbert schrieb:
Der Überhang den du an Punkt "A" einstellst sollte 17,7 Millimeter betragen. Dazu mußt du den TA nur nach vorne oder hinten schieben, nicht verdrehen, sonst stimmt der Überhang vorne und hinten nicht. Verdrehen ohne zu verschieben mußt du an Punkt "BCD" (wobei bei dir wohl Punkt "D" in Frage kommt) Ich nehme Jetzt mal an daß du die alte Audio-Schablone benutzt. Damit hast du ja leider keine Möglichkeit den Überhang indirekt grob einzustellen. So mußt du erstmal den Tonarm ganz zur Mitte schwenken und den Überhang direkt messen. (Plattentellermitte und dann mit der Nadelspitze die 17,7 mm weiter.) Sollte das auch nicht gehen ist Messen und rechnen angesagt. Aber das ist nicht Wild, den Abstand vom Tellermittelpunkt bis zum Tonarmlagerdrehpunt messen und Plus Überhang auf die Tonarmlänge übertragen. Schon hast du exakt den Punkt an dem sich die Nadelspitze befinden muß.


Wieder mal klasse beschrieben, Danke. Da muss ich wohl nochmal ran, denn der Überhang dürfte wohl nicht stimmen .

Nach Deiner Beschreibung brauche ich also bei der Einstellung A nichts ausrichten, richtig? Nur den richtigen Überhang einstellen. Warum steht das auf der Audio-Schablone dann anders drauf ?


Deine Klangliche Einschätzung ist jetzt schon recht interessant und die Systemwahl hat wohl voll ins Scharze getroffen. :)


Das hat sie wohl . Aber wir wollen den Tag nicht vor dem Abend loben .
Hörbert
Inventar
#192 erstellt: 03. Feb 2009, 20:54
Hallo!

Doch, klar mußt du am Punkt "A" den Überhang ausrichten. Das System muß vor und zurück geschoben werden. Wenn es vorher leicht verdreht war solltest du es vor der Überhangjustage erstmal ausrichten. Der von mir beschriebene Meßvorgang ist erstmal eine grobe Einstellung so daß´du den Überhang erst einmal hast.

Am Anfang ist die Justage m.E. vor allem deswegen ein verwirrender Vorgang weil man da die nötigen Hintergrundinformationen noch nicht so ganz verdaut hat und sich noch nicht über die häufigsten Fehlerquellen dabei im klaren ist.

Im Wesentlichen dient die Justage dazu den Fehlwinkel an zwei Punkten -den sogenannten Nulldurchgangen-, zu minimieren. Dazu wird beim Punkt "A" der Überhang -also die Entfernung vom Plattentellermittelpunkt die die Nadelspitze uber diesen hinausragen würde wenn sie genau darüber stünde-, eingestellt. Bei dem weiter aussen liegenden Punkt wird das System soweit verdreht das Paralellität zu den Linien auf der Schablone besteht. Danach gehts wieder zurück zu Punkt "A" wo nochmals überprüft und gegebenenfalls korrigiert wird. Dann wieder zum äusseren Punkt. U.s.w. der Zweck der Übung ist eine weitgehende Übereinstimmung an diesen beiden Punkten zu schaffen. -Für einen erfahrenen Justieren eine Sache von Minuten- und für einen Neuling ein Quälendes Procedre das sich über einige Zeit hinziehen kann. Was dabei wichtig ist: Ein Fehler im Überhang wirkt sich vor allem bei den kleinen Radien der Plattenmitte zu aus, da hier die Systembedingten Verzerrungen beim Plattenabtasten ohnehin am größten sind wirkt sich ein Überhangfehler besonders unangenehm aus. Ein Kröpungsfehler bewirkt natürlich ebenfalls Verzerrungen -aber diese sind in der Regel nicht ganz so drastisch hörbar. Deswegen ist es im Zweifelsfalle immer besser bei der Überhangjustage am penibelsten vorzugehen. (Ideal ist natürlich uberall gleich gut zu Justieren, aber gerade am Anfang ist man manchmal froh wenigstens einen der Punkte exakt zu treffen)

Im Endeffekt solten die Verzerrungen an den drei Maxima-Punkten in etwa gleich groß sein (Aussenrille, Inenrille und der Punkt dazwischen etwa in der Mitte der Schallplatte.) nichts anderes bezweckt eine Justage. Das resultierende Ergebniss heißt der relative Spurfehlwinkel. Eine Optimale Justage ist demnach gegeben wenn dieser etwa 0,15% gemittelt über den gesamten Schallplattenradius beträgt.

So, ich hoffe das war jetzt nicht zuviel Theorie. praktisch heißt es einfach daß eine Justage immer eine Nährung darstellt und niemals ganz perfekt sein kann. Du brauchst dir um den allerletzten Zehntelmillimeter als Anfänger erstmal gar keinen Kopf zu machen. Übung macht hier den Meister und du wärst der erste der nich immer wieder mal nachprüft und versucht die Justage zu verbessern. Allerdings solltest du es -gerade am Anfang- nicht übertreiben. Mein Vorschlag wäre einfach mal nit einem Lineal den Überhang grob zu Prüfen (aber bitte sehr Vorsichtig) und wenn dein Überhangfehler unter einem halben Millimeter liegt alles erstmal so zu lassen wie es ist und das System einzuspielen. Danach kannst du ja dann Nachjustieren.

MFG Günther
sveze
Inventar
#193 erstellt: 03. Feb 2009, 22:04
Hallo Günther,

das war nicht zuviel Theorie. Das war in klaren Sätzen kurz erklärt, wo der Hase bei der Justage lang läuft . Ich zumindest hab's verstanden und werde die Tage mal den Überhang, wie von Dir vorgeschlagen, prüfen... und selbstverständlich berichten.

Da man sich die Infos sicher auch im Forum oder im Web zusammensuchen kann, ein doppeltes Danke schön für Deine Mühe. Du hast was gut bei mir .

Edit: Ich hör' dann jetzt auch auf mit der Lobudelei, sonst wird's noch albern .


[Beitrag von sveze am 03. Feb 2009, 22:06 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#194 erstellt: 03. Feb 2009, 22:21
Hallo!

Klar kannst du das alles auch auf dem Netz in ca. 10-15 Minuten finden. Aber betrachte es mal so, auch für mich ist es wichtig mir die Zusammenhänge ab und an mal vor Augen zu halten. Das schärft das Bewußtsein für die realen Tatsachen. Schließlich sollte sich jeder der sich mit der Thematik beschäftige zuweilen vor Augen halten daß es eine Perfekte Justage schlichtweg nicht gibt. Du kannst immer nur eine mewhr oder weniger exakte Nährung an das Ideal erreichen, -wobei der allerletzte zehntel Millimeter im Grunde vergleichsweise wenig bringt-.

MFG Günther
sveze
Inventar
#195 erstellt: 03. Feb 2009, 22:38
Und mir hilft's ungemein weiter .
Hörbert
Inventar
#196 erstellt: 03. Feb 2009, 23:01
Hallo!

Na, dann passt´s ja. Am besten lehnst du dich jezt zurück genießt das neue System und wundere dich nich wen´s ab und an während der Einspielzeit (ca. 20-50 Stunden) irgendwie seltsam Klingt. Das ist völlig normal, solange die Dämpfergummis durchgewalkt werden ergeben sich immer einige Nichtlineariäten die Überhöhungen im Frequenzgang verursachen können. Der Durchwalkprozess verläuft in der Regel ungleichmäßig und das wirkt sich aus.

MFG Günther
sveze
Inventar
#197 erstellt: 03. Feb 2009, 23:03
Den Effekt hatte ich gestern schon. Hab' mir aber erstmal nichts dabei gedacht. Werde den Dreher am Wochenende nochmal neu justieren. Bis dahin genieße ich .
sveze
Inventar
#198 erstellt: 03. Feb 2009, 23:39

sveze schrieb:
...da auch das K5 noch in der Lage war viele Platten sauber abzuspielen (wenn sehr gute Pressung, saubere Produktion und sauberes Mastering zusammenkamen).


Täuscht dieser Eindruck eigentlich?
Hörbert
Inventar
#199 erstellt: 03. Feb 2009, 23:54
Hallo!

Schlußendlich denke ich mal das daß K-5 am Schluß gerade bei weniger guten Pressungen mit geringerer Dynamik noch eine recht gute Figur gemacht haben dürfte. Gerade in dieser Qualitätsklasse (K-5) sind stärkere Verzerrungen bei guten Pressungen mit höchen Dynamikwerten noch an der Tagesordnung. Ein guter Test für eine höhere Systemqualität ist es immer Schallplatten mit höheren Verzerrungen anzuhören. Oftmals sind diese Verzerrungen nichts weiter als Informationen die ein einfaches System nicxht so sauber aus der Rille holen kann, ein besseres sehr wohl. Also würde ich mir gerade mal die Schallplatten bevorzugt anhören die mit dem K-5 nicht so sauber klangen.

MFG Günther
sveze
Inventar
#200 erstellt: 06. Feb 2009, 18:27
Gestern abend habe ich mich wieder den unendlichen Freuden der TA-Justage gewidmet . Der Abend hinterließ am Ende dann aber doch eher gemischte Gefühle. Der Überhang und ich... Freunde werden wir wohl nicht .


Das mit den 17,7 mm ist mir eigentlich klar. Nur... wie einstellen? Die Messung Tonarmdrehpunkt-Plattentellerachse ist an sich ja schon schwierig (falls ich das millimetergenau machen möchte). Wie allerdings finde ich dann die Position für die Nadel am Tonarm? Wie soll ich von Tonarmdrehpunkt bis Nadelspitze messen ? Vor allem, weil ich den Arm gar nicht bis über die Tellerachse schwenken kann... Vielleicht stelle ich mich blöd an, mir ist aber nicht klar, wie die Messung millimetergenau vonstatten gehen soll?


Daraufhin habe ich mich wieder mit meiner Audio-Schablone beschäftigt.

1. Warum eignet sich Punkt A nicht zur genauen Justage?
2. Nur durch Verschieben des TA in den Langlöchern ist er nie parallel zu den Hilfslinien ausgerichtet. Das geht nicht, ohne ihn zu verdrehen?

Ich habe gestern noch die Original-Thorens-Schablone gefunden, die beim Dreher dabei war. Geht es mit der besser? Gibt es überhaupt eine andere Schablone mit der ich zum richtigen Ergebnis komme?

BTW: Bei der Gelegenheit habe ich natürlich auch das Gegengewicht wieder richtig herum angebracht .


Nachdem ich mit dem Thorens gestern abend fertig war, habe ich mir nochmal meinen 704er vorgenommen und das Nagaoka angebracht. Das ist ja nun eine Fitzelarbeit ohne Ende .
Halte ich den TA beweglich in der Aufnahme und verschiebe ihn hin und her (analoge Vorgehensweise wie beim Thorens; also auch hier das Problem mit dem Überhang; der Arm des 704 lässt sich noch weniger weit in Richtung Tellerachse drehen, als der des Thorens ), muss ich die TA-Aufnahme am Ende ja nochmal von der Headshell entfernen, um den TA festschrauben zu können. Beim Anziehen der Schrauben hat sich das System dann wieder leicht versetzt .


Im Moment bin ich mit der Justage beider System nicht zufrieden und kann gegen Plattenende leichte Verzerrungen wahrnehmen. Ich muss also nochmal ran . Bin für jede Hilfe dankbar .
Fhtagn!
Inventar
#201 erstellt: 06. Feb 2009, 18:43
Moin,

Soo schlimm ist das nicht.

Du misst einfach den Abstand zwischen Tonarmachse (da wo er festgeschraubt ist) und Tellerachse.
Mehr brauchst du nicht. Der Abstand Tonarmachse und Nadelspitze ist egal!
NIEMALS versuchen, den Tonarm bis zur Tellerachse zu drehen!!! Bloss nicht, vor allem bei Halb/Vollautomaten wie dem Dual!


Dann bei der AUDIO Schablone auf Punkt A grob justieren, etwas Abweichung kann sein.

Danach die TA-Schrauben soweit anziehen, dass du das System gerade so bewegen kannst, es aber schon recht fest sitzt.

Dann nach gemessenem Abstand auf den jeweiligen äußeren Punkt einstellen.
Leicht hin und her biegen reicht meistens, die Winkelkorrekturen sind nach erfolgreicher Einstellung auf Punkt A sehr gering. Ansonsten nochmal vor oder zurückbewegen.
Hin und her bis es passt.
Ich klebe immer einen in der Mitte mit Teppichklebeband unwickelten Zahnstocher an den Tonabnehmer zur Ausrichtung. Wer hat schon Bleistiftminen im Haus?


Ich mache das in ca. 5 Minuten. Am Anfang kanns aber gut und gerne 30 min. dauern!

Viel Spass dabei!

Haakon
sveze
Inventar
#202 erstellt: 06. Feb 2009, 18:59

Fhtagn! schrieb:
Du misst einfach den Abstand zwischen Tonarmachse (da wo er festgeschraubt ist) und Tellerachse.
Mehr brauchst du nicht. Der Abstand Tonarmachse und Nadelspitze ist egal! [...]

Dann bei der AUDIO Schablone auf Punkt A grob justieren, etwas Abweichung kann sein.


Davon ausgehend. Wozu muss ich hier den Abstand messen, wenn ich so vorgehe ?

So bin ich beim ersten Mal vorgegangen, kann aber nie Parallelität zu den Hilfslinien herstellen, ohne den TA in der Shell zu verdrehen.


Die Einstellung nach Punkt C (so ist es bei mir) ist problemlos.
Hörbert
Inventar
#203 erstellt: 06. Feb 2009, 19:07
Hallo!

Wenn du den Abstand Tonarmdrehpunkt- Plattentellermittelpunkt hast zählst du noch den Überhang dazu. Mun legst du die Audio-Schablone auf den Teller und Verschiebst Punkt "A" soweit daß er dieser Entfernung vom Tonarmdrehpunkt her entstspricht. Das geht mit Hilfe eines Lineals recht einfach. Ohne diese Position nun zu verändern bringst du nun den Tonarm über Punkt "A" und verschiebst den Tonabnehmer soweit daß die Nadelspitze im abgesenktem Zustand auf Punkt "A" zum liegen kommt. Nun hast du den Überhang.

Ach ja, da fällt mir gerade noch ein: Die Audio-Schablone hast du schon Maßstabsgerecht ausgedruckt? Das kannst du recht einfach mit einem Lineal kontrollieren. Sollte die nämlich nicht korrekt stimmen kannst du dir natürlich einen Wolf Justieren ohne zu einem vernünftigem Ergebniss zu kommen.

MFG Günther
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