Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Jim Hall / Concierto / CTI / 1975 / MFSL SACD

arnaoutchot (Beitrag #9656) schrieb:

1) Rypdal - Vitous - DeJohnette: same, ECM 1979 fand ich schon sehr sphärisch und düster, ich kenne sie schon seit Erscheinen, aber hatte sie nie selbst auf einem Tonträger. Wie gesagt, heute Vormittag fand ich sie musikalisch trübe und diffus.

Die kann man ja auch nur bei Dunkelheit und Regen und Gewitter hören. Und das meine ich ernst! Aber diffus ist die auf keinen Fall. Ich finde sie sogar sehr strukturiert und gut zu rezipieren.
Aber die zweite Scheibe von den drei Herren ist deutlich heftiger. Bewegen sich die drei auf dem Erstling noch in diesen sphärischen Feldern und verbreiten eine dichte und intensive Atmosphäre, so geht es auf dieser hier richtig rund:

To be continued
Gerade Rypdal dreht hier teilweise richtig auf. Im Titelstück muß seine Strat ganz schön leiden. Es gibt aber auch hier wieder dieses dichte und ganz intensive Moment von Düsternis und endloser Weite.

Zur Zeit spielen diese netten Herren sehr relaxt und wunderbar locker auf:

Wes Montgomery/Milt Jackson
Bags meet Wes ( bei mir als OJC 20 BIT Digipack)

cds23 (Beitrag #9649) schrieb:

Hey Chrissi, es handelt sich um den Original Mix, also auch ohne Bonus Track. Die HDTracks Version kenne ich (noch) nicht, aber das was ich in diversen Foren aufschnappen konnte lässt für mich den Schluss zu, dass MFSL noch ein bisschen mehr aus den Tapes gekitzelt hat als die ohnehin hochgelobte Version von HDTracks.

Danke an dich...

arnaoutchot (Beitrag #9656) schrieb:

Ich habe die japanische SACD, hat jemand einen Vergleich dazu ? Ich fand die klanglich ziemlich gut.

Erstens, welche? Es gibt 2 japanische SACD Versionen. Die 2002er Single Layer mit Feio als Bonus Track und die 2007er. Beide haben den Wilder Remix. Sind also komplett unterschiedliche Geschichten. Der HDTracks Download, die neue MFSL SACD und die 1996er Japan Mastersound CD haben den original Teo Macero Mix.

Ein paar Eindrücke der letzten Tage:

In den vergangenen zwei Tagen überwiegend Live-Musik gehört: vorgestern den wunderbaren Pianisten Enrico Pieranunzi mit Gabriele Mirabassi (Klarinette) und Luca Bulgarelli (Bass). Ihr Programm „Racconti Mediterranei – New Mediterranian Tales“ wird von einer Idee italienischem Folk getragen. Doch über allem steht Pieranunzis beeindruckendes, polyphones Spiel. Selten so einen guten Pianisten gesehen/gehört.

Leider gibt es kein aktuelles Album dieses Trios, so dass man eventuell auf ein Album von 2000 (Racconti Mediterranei mit Gabriele Mirabassi und dem Bill Evans‘ früheren Bassisten Marc Johnson) zurückgreifen müsste. Es wurden auch keine anderen Alben der Musiker angeboten, diese Zurückhaltung ist in den heutigen Zeiten schon fast wieder sympathisch. Jetzt überlege ich, ob ich auf die recht aktuelle CAM Jazz Produktion "Live at the Village Vanguard" zurückgreife, bei Pieranunzi bin ich aktuell auch sehr am Liveeindruck interessiert.



Gestern ging es dann zum Jochen Rueckert Quartett featuring Mark Turner.
Rueckert hat lange Jahre mit Marc Copland gespielt, auch mit Kurt Rosenwinkel und Nils Wogram. Sein Quartett mit dem Tenoristen Mark Turner spielt schon etwa fünf Jahre zusammen. Mark Turner ist wohl derzeit einer der angesagtesten Saxophonisten, aktuellste Aufnahmen mit Stefano Bollani, Billy Hart, FLY (2009+2012) oder schon 2009 mit Enrico Rava (alle bei ECM) und sein eigenes ECM-Debut als Leader sind Beispiele dafür.
Gleich am Eingang kaufte ich mir die beiden angebotenen CDs von Rueckerts und Turners Quartett. Die laufen heute zum wiederholten Male.



Jochen Rueckert - We Make The Rules
2014 (erscheint am 14. Oktober), Whirlwind Recordings



Mark Turner Quartet - Lathe Of Heaven
2014, ECM

In Rueckerts Band spielt der norwegische Gitarrist Lage Lund ganz introvertiert, ein wenig kühl. Turners schöner Ton auf dem Tenorsaxophon überzeugt.

Beide Aufnahmen gefallen mir auch, wobei Turners ECM-Debut Lathe Of Heaven sehr viel zurückhaltender klingt, ein bisschen die altbekannte ECM-Aufnahme-Philosophie. Rueckerts We Make The Rules kommt deutlich frischer daher. Das fällt aber eigentlich nur im direkten Vergleich zu Lasten der ECM-Session.
Vielleicht mag es auch daran liegen, dass ein Quartett mit Sax, Trompete (Avishai Cohen: sehr gut), Bass und Schlagzeug etwas spröder wirkt?
Bei beiden Produktionen war übrigens James Farber im Spiel, bei Turner wie so oft der Tontechniker im New Yorker Avatar Studio und bei Rueckert übernahm er die Abmischung.

Beide CDs möchte ich nicht missen.
Und besonders möchte ich die Besuche der beiden sehr unterschiedlichen Konzerte (Pieranunzi und Rueckert) empfehlen.

dietmar_ (Beitrag #9661) schrieb:

Jochen Rueckert - We Make The Rules 2014 (erscheint am 14. Oktober), Whirlwind Recordings

Ich habe gerade mal bei Amazon in die Hörproben reingehört und muss sagen, dass mich das nicht überzeugen konnte. Das Spiel des Saxophons war sicher toll, aber mir fehlte bei den Stücken das Gesamtkonzept, die einzelnen Spieler harmonierten nicht. Wie immer ist das völlig subjektiv.

Ich habe die japanische SACD, hat jemand einen Vergleich dazu ? Ich fand die klanglich ziemlich gut.

Solltest Du die Hybrid SACD (also von 2006 oder 2007) haben, dann ist das die klar beste Version vom Remix. Das Mastering ist dasselbe wie auf der DSD mini LP von 2006, welche ich auch besitze und die bis dahin meine Referenz bei "BB" war. Da ich aber generell ein Freund davon bin, den originalen Mix zu verwenden, so wie es MFSL fast immer tut soweit möglich, freue ich mich sehr über die neuen SACDs.

volschin (Beitrag #9662) schrieb:

Wie immer ist das völlig subjektiv. ;)

Bei mir auch.

chriss71 (Beitrag #9660) schrieb:

Es gibt 2 japanische SACD Versionen. Die 2002er Single Layer mit Feio als Bonus Track und die 2007er. Beide haben den Wilder Remix. Sind also komplett unterschiedliche Geschichten.

Ich habe die 2002er SACD mit dem Bonus Track. Ich fand die immer ziemlich gut. Welche Version ist denn in der Complete-Columbia-Albums-Box ?

arnaoutchot (Beitrag #9665) schrieb:

chriss71 (Beitrag #9660) schrieb: Es gibt 2 japanische SACD Versionen. Die 2002er Single Layer mit Feio als Bonus Track und die 2007er. Beide haben den Wilder Remix. Sind also komplett unterschiedliche Geschichten. Ich habe die 2002er SACD mit dem Bonus Track. Ich fand die immer ziemlich gut. Welche Version ist denn in der Complete-Columbia-Albums-Box ?

Da ist der Original Mix von der japanischen Mastersound Version drauf.

ok, das reicht dann für mich, 1 x Original-Mix, 1 x Remix. Muss die Platte demnächst mal wieder auflegen, hatte sie schon länger nicht mehr in Rotation.

Hier Reggae-Jazz, angeregt durch eine aktuelle Reggae-Phase bei mir. Ernest Ranglin - Below the Bassline - Island 1996, im wesentlichen ein Quartett feat. Monty Alexander, Ira Coleman und Idrees Muhammad. Witziger instrumentaler Reggae-Jazz, sicherlich verwandt mit den Reggae-Platten, die Monty Alexander unter seinem Namen veröffentlicht hat.

Also gut, Taten statt Worte, hier Miles Davis - Bitches Brew - Columbia Sony Japan SACD DSD Stereo SIGP 20-21 1970/2002. Fand ich schon immer die Hammerausgabe der Aufnahme, absolut plastisch und natürlich klingend und weit über den damals (2002) erhältlichen normalen CD-Ausgaben. Das einzige, was mich noch reizen könnte, wäre die MFSL-Vinyl-Ausgabe ... Kennt die jemand ?

So, jetzt war auch ich neugierig auf diese Sache mit der "Bitches Brew".
Ich habe zwar weder eine Japan Press, noch eine MoFi, aber zumindest die
reguläre Sony Legacy mit dem Remix und ein CBS Originalmix CD (CDCBS 66236).
Selbst wenn gerade letztere sicher nicht der letzte Weisheit Schluß ist, kann man dem
original Macero Mix seine Attrakativität nicht absprechen. Oder andersrumr gesagt,
diese maximale Entstaubung und Klarheit und auch anders gelagerte tonale Balance
passt weniger zur Musik, als dieser typisch dumpfe, aber auch seiner Zeit entsprechende,
blecherne Originalsound. Das klingt irgendwie harmonischer und einheitlicher.
Nichtsdestotrotz bleibt das Hurengebräu aufnahmetechnisch eine Gräueltat, egal wie man es mixt....

Mr._Lovegrove (Beitrag #9669) schrieb:

Nichtsdestotrotz bleibt das Hurengebräu aufnahmetechnisch eine Gräueltat, egal wie man es mixt....

Das hast Du schon mehrfach geschriieben, und ich habe es noch nie verstanden. Die von mir gezeigte SACD mit dem Wilder-Remix kann ich nicht schlecht finden, bei mir klingt das ok.

Hab noch eine Version gefunden, die ich habe: "The Complete Bitches Brew Sessions", ganz übersehen. Ist auch der Wilder-Mix. Auch diese kann ich klanglich gut hören.

Burton, Corea, Metheny, Haynes, Holland: Like minds



Bei mir eine Erstlauschung, gefällt mir gut.

Tingvall Trio - Beat

Hier nach dem Original-Miles zwei Hommagen, die sich mit der Musik aus der "Bitches Brew"-Phase beschäftigen: Bob Belden's "Miles from India" (4Q 2007), der Versuch, die Musik noch stärker nach Indien zu verschieben, als das indische Element ansatzweise schon enthalten ist. Das Ergebnis hat mich trotz eines grossen Auftriebs von Ex-MD-Leuten noch nie so recht gefesselt. Besser ist Colin Towns' grossorchestrales Projekt "Visions of Miles" mit der HR Big Band (In & Out 2009), die die elektrische Phase der frühen 70er auf ein Big-Band-Konzept zurücküberträgt. Das hat was, auch klanglich sehr druckvoll und räumlich eingefangen.

... und bei Colin Towns kam ich dann zu seinen Projekten mit der NDR Big Band "Frank Zappa's Hot Licks and Funny Smells" (Provocateur Records 2005) und mit der HR Big Band bei "Meeting of the Spirits - A Celebration of the Mahavishnu Orchestra" (In & Out 2006) mit Gaststar Billy Cobham an den Drums. Die Zappa-Platte ist gut, wenngleich nicht überragend, aber das Feld der mehr oder weniger grossorchestralen Hommagen ist da recht gut besetzt. Bei der Mahavishnu-Platte steht Killy Bobham, wie ihn böse Zungen nennen, schon sehr im Vordergrund, bei fast allen Stücken wünsche ich mir, das Original zu hören. Aber unbestritten ist, dass Towns ein sehr fähiger Arrangeur ist.

Apropos Miles. An so einem Abend kurz vor dem Weg ins Bettchen hole ich mir noch
ein bißchen Film Noir Stimmung:

Ascenseur pour L'echafaud

Wie man aus so wenigen Akkorden und ein paar Melodiefetzen derart coole und
stimmungsschwangere Musik machen kann, ist schon sehr faszinierend.
Und Davis zeigt, dass er als Trompeter vorrangig in den mittleren Lagen eine ungeschlagene
Gestaltungsvielfalt inne hat und mit Dämpfer einzigartig war.

Hallo,
ich muss dazu sagen, dass ich absoluter Jazz-Neuling bin, aber schon laenger mal reinschnuppern wollte.
Daher habe ich mir die Jazz Collection Vol. 1 bei amazon bestellt. Da kann man wohl nicht viel falsch machen...

Eher zufaellig bin ich an diese beiden Werke gekommen, die ich aber sensationall finde und gerade abwechselnd in Dauerrotation habe...

Snarky Puppy - We Like It here


Wycliff Gordon - Dreams of New Orleans

arnaoutchot (Beitrag #9670) schrieb:

Hab noch eine Version gefunden, die ich habe: "The Complete Bitches Brew Sessions", ganz übersehen. Ist auch der Wilder-Mix. Auch diese kann ich klanglich gut hören.

Ich habe diese The Complete Bitches Brew Sessions-Version von 2004, die gut klingt.

arnaoutchot (Beitrag #9668) schrieb:

was mich noch reizen könnte, wäre die MFSL-Vinyl-Ausgabe ... Kennt die jemand ?

Die ist von 2014, oder nicht?

Merkwürdig, bei Amazon .de und .com gibt es Rezensionen dazu ab dem Jahr 2001.

Ich habe sie bestellt.

HansFehr (Beitrag #9677) schrieb:

Ich habe diese The Complete Bitches Brew Sessions-Version von 2004, die gut klingt.

Hans, die sollte inhaltlich mit meiner identisch sein, ich habe die stoffbezogene Box mit Metallrücken, die von Dir gezeigte ist die preiswertere Longbox-Ausgabe.

Die neue MFSL-LP ist von 2014, ja. Es hat aber möglicherweise schon mal früher eine gegeben. Bin gespannt, zu hören, wie sie Dir gefällt. Eigentlich brauche ich nicht wirklich noch eine vierte Version, aber wenn, würde mich Vinyl reizen.

arnaoutchot (Beitrag #9679) schrieb:

Eigentlich brauche ich nicht wirklich noch eine vierte Version

Das ist natürlich richtig.

Aber eben, diese Vinyl reizt mich auch.

Ab dem 10. Oktober lieferbar. Ich werde berichten.

dietmar_ (Beitrag #9661) schrieb:

Mark Turner Quartet - Lathe Of Heaven 2014, ECM

Bei mir auch gerade Erstlauschung. Turner im Pianolosem Quartett und bewegt sich zwischen Post-Bop und kammermusikalischem Jazz. Erinnerungen an Ornette Coleman und dem ebenfalls pianolosem Chet Baker/Gerry Mulligan Quartett werden wach. Es ist doch etwas freier und meditativer. Gefällt mir ganz gut, muss ich aber noch ein paar Mal hören um ein endgültiges Urteil abzugeben.... Michael, könnte was für dich sein...

Spannender und auch etwas kostspieliger Bitches Brew-Tag heute für mich. Ich habe ja schon die eine oder andere Version seit 1970.

Nach der brandneuen Vinyl noch diese CD, Zitat von weiter oben, "stoffbezogene Box mit Metallrücken". Das muss nachgeholt werden. Gerade bestellt. Amazon ab USA. Ich freue mich drauf.

Interessant ist auch der Arbeitstitel von Bitches Brew. "Listen to This". Wirkt eher harmlos.

Heute hier ganz spirituell und sphärisch.

chriss71 (Beitrag #9681) schrieb:

Mark Turner Quartet - Michael, könnte was für dich sein... ;)

Danke für den Tipp, werde ich mir bei Gelegenheit anhören.

Hans_Fehr schrieb:

Spannender und auch etwas kostspieliger Bitches Brew-Tag heute für mich. Ich habe ja schon die eine oder andere Version seit 1970. Nach der brandneuen Vinyl noch diese CD, Zitat von weiter oben, "stoffbezogene Box mit Metallrücken". Das muss nachgeholt werden. Gerade bestellt. Amazon ab USA. Ich freue mich drauf.

Grins ... Du bist ja noch verrückter als ich ... Freu Dich auf die schöne Box mit dem schimmernden blauen Stahlrücken ...

Mimi001 schrieb:

Alice Coltrane - Heute hier ganz spirituell und sphärisch.

Diese hier würde ich noch empfehlen, wenn noch nicht bekannt.

Bei mir gerade das hier im Player: Bill Evans-You Must Believe in Spring

Gestern habe ich mich mit während des Hörens weiter wachsender Begeisterung
durch diese durchgehört:

Jon Balke & Magnetic North Orchestra
Kyanos
Jazz muß nicht immer nur eine unterhaltende Basis haben und wer eher Blue Note und
Verve Zeugs der 50er und 60er hört, der hält hier eh am falschen Bahnhof.
Die, die gerne hochkomplexe Musik hören und nach jeder Antowrt eine weitere Frage haben,
sind hier richtig.
Balke spinnt ein dichtes und herausfordernd schwer zu durchdringendes Beziehungsgeflecht
zwischen einer agil wirkenden Rhythmusgruppe, nordisch- folkesk arrangierten Bläsern, asymetrisch
agierenden Streichern und einem (bzw. seinem) extrem stark zwischen Harmonie, Gegenläufigkeit und
Abstraktion pendelndem Pianospiel.
Das verhält sich oft wie zwei spiegelverkehrt gegeneinander gelegte Amplitudenverläufe und
dementsprechend mverläuft die Rezeption beim Hören. Schwierig, aber unglaublich faszinierend
und deutlich komplexer, als das erste Album "Further" dieser Gruppe.

arnaoutchot (Beitrag #9684) schrieb:

Freu Dich auf die schöne Box mit dem schimmernden blauen Stahlrücken ...

Ich freue mich. Gerade mal zwei Metallrücken ist ja nicht besonders viel.





Brandneu. Aufgenommen 1966. Wenige Monate vor seinem Tod. Am Piano Alice Coltrane. Spannende Musik mit afrikanischen Einflüssen durch die Perkussionsten.

John Coltrane - Offering: Live at Temple University

HansFehr (Beitrag #9687) schrieb:

Ich freue mich. Gerade mal zwei Metallrücken ist ja nicht besonders viel.

Stimmt, ist etwas mickrig ...

arnaoutchot (Beitrag #9688) schrieb:

HansFehr (Beitrag #9687) schrieb: Ich freue mich. Gerade mal zwei Metallrücken ist ja nicht besonders viel. Stimmt, ist etwas mickrig ...

Ist bei mir noch schlimmer ich habe nur eine mit Papprücken. Gibt/gab es diese auch mit Metallrücken? (Was auf der Blauen steht, kann ich nicht lesen.)

dietmar_ (Beitrag #9689) schrieb:

Gibt/gab es diese auch mit Metallrücken? (Was auf der Blauen steht, kann ich nicht lesen.)

Gut aufgepasst, nein, diese gab es in der normalen CD-Box-Grösse (wie die anderen gezeigten) nur mit einem Papp-Rücken. Deswegen habe ich die Complete In a Silent Way-Sessions auch nur als Longbox. Ich hätte sie mal ausgetauscht, aber hab sie nie mehr preiswert gesehen. Die Box mit dem blauen Rücken ist die besagte Complete Bitches Brew-Session. Die Box ganz rechts auf dem Bild ist die "Cellar Door" in einer Kunstleder-Box, die gehört nicht zu den Complete Sessions. Die erste Box links Miles Davis & John Coltrane ist sogar Metallbox in Metallrücken ... insgesamt sehr schöne Ausgaben.

arnaoutchot (Beitrag #9690) schrieb:

Gut aufgepasst, nein, diese gab es in der normalen CD-Box-Grösse (wie die anderen gezeigten) nur mit einem Papp-Rücken. Deswegen habe ich die Complete In a Silent Way-Sessions auch nur als Longbox. Ich hätte sie mal ausgetauscht, aber hab sie nie mehr preiswert gesehen.

Ich habe die letzte günstig - etwa 30 € - erworben.

Die erste Box links Miles Davis & John Coltrane ist sogar Metallbox in Metallrücken ... insgesamt sehr schöne Ausgaben. ;)

Na hoffentlich rostfrei, nicht wie die Bill Evans Complete Verve Recordings, die man am besten nur mit Handschuhen und in Blaumannn anfasst.


Hier ein Duke Ellington sehr intim, im Trio mit Joe Benjamin und Rufus Jones, aber eigentlich meistens allein darbietend.
Allerdings höre ich im Auto.



Duke Ellington - Live At The Whitney
1972, Impulse, 1995

Paul Bley - Play Blue - Oslo Solo - ECM 2014 (aufgenommen 2008). Nun auch bei mir angelangt. Interessantes Konzert, im Gegensatz zu seinen früheren Platten wie "Open to Love" ausufernder. Irgendwie auch ohne Konzessionen, man merkt, dass er niemandem etwas beweisen will oder muss.

Ein Klassiker mit vielen Highlights aus seinem Schaffen.

Stefano Bollano / Joy In Spite Of Everything / ECM / 2014



Echt, ein wirklich klasse Album. Habe es auf Empfehlung meines Vaters gekauft, demnächst kommt noch die neue Mark Turner. Ich kann mit ECM in der Regel ja weniger anfangen, aber wenn hier jemand einen Thread eröffnet und einige Empfehlungen für kontemporären Jazz (egal aus welchem Hause) geben kann, der jedem gefällt, der mit Turner und, Frisell und Konsorten was anzufangen weiß, dann her damit!!!

Ja der Turner ist ein richtig guter. Ich empfehle (Neben seinen eigenen Aufnahmen versteht sich) die New York Season 8 Aufnahme des SF Jazz Collective wo er mit Avishai Cohen (tp), Robin Eubanks (tb), Stefon Harris (vib) und den fabulösen "Rhythmuckern" Matt Penman und Obed Calvaire spielt. In der Folge wurde Turner dann von David Sanchez ersetzt (dat is bei denen so, die kommen und gehen, ist so eine Art Ehrensache, Lovano und Dave Douglas haben auch schon dort gepustet) und die neue Aufnahme 2013 kommt demnächst heraus. Live sind die eine Bank

SFJAZZ Collective

Bobby Timmons - This Is Bobby Timmons

Wunderbare Scheibe von Bobby Timmons, dem Komponisten des Jazz-Klassikers "Moanin' ". Die wohl bekannteste Aufnahme von "Moanin' " stammt von Art Blakey And The Jazz Messengers auf dem gleichnamigen Album. Bei dieser Blakey-Aufnahme wirkte Timmons auch bei den Messengers am Piano mit.

Das Stück ist auch auf dieser CD enthalten, aber eben in der Interpretation des von Bobby Simmons (p) angeführten Piano-Trios zusammen mit Sam Jones (b) und Jimmy Cobb (dr).

Insgesamt eine sehr schöne Hard Bop Platte.

"This Here" (siehe die Zusammenarbeit mit Cannonball Adderley) und "Dat Dere" sind auch klasse. Ein Klassiker!


Hier nach langer Zeit wieder die kompletten Lee Konitz - Motion Aufnahmen, 3 CDs in der Verve Elite Edition.



1961/1998

Die originalen LP-Aufnahmen mit Sonny Dallas am Bass, Ray Jones am Schlagzeug, bei den zuvor unveröffentlichten Aufnahmen wird Jones von Nick Stabulas ersetzt.

dietmar_ (Beitrag #9697) schrieb:

"This Here" (siehe die Zusammenarbeit mit Cannonball Adderley) und "Dat Dere" sind auch klasse. Ein Klassiker!

Jawoll, so isses!

Nat Adderley - Work Song

So weiter geht's. Auch hier ist Bobby Timmons bei mehreren Stücken am Piano mit von der Partie. Auch dieses Album darf wohl mit Fug und Recht als Klassiker bezeichnet werden.

Hier läuft heute morgen:

Ralph Towner
Batik

Hier schwerer Stoff: John Coltrane feat. Pharoah Sanders - Live in Seattle (Sep. 30, 1965) - Impulse 1971/2011. Coltrane im reinen Free Jazz, er liefert sich Duelle mit dem jungen wilden Sanders, die teilweise in fast unerträgliche Überblas- und Quietschorgien münden. Während zB Brötzmann aus meiner Sicht immer die Lust und der Spass am reinen anarchischen Krach antrieben, so kann man hier bei Coltrane beobachten, wie schwer und ganz anders er sich von den gebundeneren tonalen Strukturen losreissen muss, um tonal neue Welten zu erschliessen. Sanders bringt unglaubliche Töne aus dem Saxophon, und wenn das nicht reicht, schreit er auch noch ins Horn. McCoy Tyner "compt" nebenher, musikalisch ist er Lichtjahre hinter Coltrane und Sanders zurückgeblieben. - Wie gesagt, nichts für schwache Nerven, aber emotional unglaublich packend. Klanglich so la la, man kann es noch hören.

So habe jetzt endlich auch diese hier als Ron McMaster Variante:

Cannonball Adderley
Somethin' else
Im direkten Vergleich zur APO (nur CD Spur) und zur Phönix zeigt sich,
wie gut ein so alter Digitaltransfer sein kann. Der Unterscheid zur Phönix ist
marginal, die APO ist halt etwas milder in den Höhen und etwas wärmer.
Das Stereopanorama bilden alle drei annähern gleich ab.

Mr._Lovegrove (Beitrag #9702) schrieb:

Cannonball Adderley Somethin' else Im direkten Vergleich zur APO (nur CD Spur) und zur Phönix zeigt sich, wie gut ein so alter Digitaltransfer sein kann. Der Unterscheid zur Phönix ist marginal, die APO ist halt etwas milder in den Höhen und etwas wärmer. Das Stereopanorama bilden alle drei annähern gleich ab.

Zu einem ähnlichen Schluss bin ich vor zwei Jahren auch schon mal gekommen ... http://www.hifi-foru...d=778&postID=798#798. Wer die McMaster Original-CD hat, kann sich relativ beruhigt zurücklehnen.


Hier gerade Zufallsfund: Nguyen Le - Tales from Viet-Nam - ACT 1996. Le's etwas eigentümliche aber fantasievolle Kombination vietnamesischer Volksmusik mit sanftem und etwas fusionistischem Jazz, mit dabei Leute wie Paolo Fresu und Steve Argüelles.

Locker flockig geht es mit Tweedle Dee Dee in den Mittag

arnaoutchot (Beitrag #9703) schrieb:

Nguyen Le - Tales from Viet-Nam

Ja, die Scheibe liebe ich schon lange. Diesen Abwechslungsreichtum und eine äußerst
gelungene Variante von World Jazz (das stand übrigens früher auch für das ganze ACT Label;
die nannten sich ACT World Jazz.) kommt nicht so häufig vor. Hier spielen die Welten nicht nebeneinander,
sondern miteinander. Und es klingt rasend gut!

Eric Dolphy - Last Date