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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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Mr._Lovegrove
Inventar
#21373 erstellt: 01. Mai 2022, 08:32
Hatte im Nachgang gesehen, dass es doch der Erich Fiedler Film war. Den kannte ich schon und kann ihn nur empfehlen!

Hier hat mich gestern eine Scheibe unvermittelt gepackt. Ich wollte eigentlich nur reinhören, aber die Musik war wie ein Sog und wie ein guter Thriller, sie hat mich gepackt:

R-1114414-1555604338-6640
David Murray Trio
The Hill
1988

Bass – Richard Davis
Drums, Vibraphone – Joe Chambers
Tenor Saxophone, Bass Clarinet – David Murray

Ich bin ja seit längerem schon ein Freund von Murrays Musik, aber diese Scheibe hier ist schon geiles Zeug! Mit Davis am Bass hat Murray einen Bruder im Geiste gefunden, der seit jeher schon ein Modernist und Nonkonformist an seinem Instrument ist. Jazz ohne Piano als harmonische Stütze ist ja eh schon schwierig und manchmal vermisst man halt auch die Klangfarben der 88 Tasten, aber nicht hier. Davis ersetzt gefühlt 20 Instrumente, so ungewöhnliche Klänge holt er aus seinem Bass raus. Chambers ist wahrlich kein Aggressor mit den Stöcken, aber auch er gestaltet kreativ mit. Und Murray tut das, was er am besten kann: Er ist und bleibt auch hier der Herrscher über das avantgardistisch- freiheitsliebende Saxophon. Diese Musik ist so dicht und so intensiv, so fesselnd, auch free, aber doch auch zugänglich, sie spiegelt die Atmosphäre des düsteren Covers perfekt wieder.

Und zum leichten Runterfahren, aber ganz ohne Entschlummerungseffekt gibts dann diese fünf Herren:

3
Manhattan Jazz Quartet
Face to Face
, 1989

Bass – John Patitucci
Drums – Dave Weckl
Piano – Dave Matthews
Saxophone – George Young
Trumpet – Lew Soloff

Der musikalische Tausendsassa Dave Matthews (nicht der von der gleichnamigen Band!) gründete dieses Ensemble 1983 und es gab einige Aufnahmen mit wechselnden Besetzungen. Diese hier lohnt sich alleine wegen der wirklich genialen Version von "Take Five", auf der Lew Soloff mit seinen absolut unlimitierten Fähigkeiten an der Trompete die Hütte abreißt! Weckls Solo ist auch fein, aber da ziehe ich Morellos Original vor.
Doch auch ansonsten zeigen die eigentlich eher in Fusiongefilden schwimmenden Musiker, wie Klassiker und Standards des Jazz erfrischend, aber immer wohlklingend und erkennbar in die Moderne übertragen werden können.
Mars_22
Inventar
#21374 erstellt: 01. Mai 2022, 08:59
amazon.de

Grant Green, Idle Moments
vampula
Stammgast
#21375 erstellt: 01. Mai 2022, 17:08
gute Doku zurzeit in der ARTE-Mediathek
Thelonious Monk & Pannonica
Eine amerikanische Geschichte
Don_Tomaso
Inventar
#21376 erstellt: 03. Mai 2022, 15:44

vampula (Beitrag #21375) schrieb:
gute Doku zurzeit in der ARTE-Mediathek
Thelonious Monk & Pannonica
Eine amerikanische Geschichte

Dazu gibt es auch Doku im Internet, ein sehr schönes Interview mit dem Sohn von Thelonius Monk, T. S. Monk. Der coolste Teil darin ist für mich der:


T. S. Monk schrieb:
...Der FBI-Chef J. ­Edgar ­Hoover fand es zum Beispiel inakzeptabel, dass eine schwarze Sängerin wie ­Billie ­Holiday einen Nerzmantel besaß. Meinen Vater hielt er für arrogant, und dass ein solches schwarzes Genie [Thelonius Monk] mit einer Baroness [Pannonica de Koenigswarter aka "Nica"] befreundet war, erschien völlig abwegig. ­Hoover versuchte sogar, Nica deportieren zu lassen. Aber das konnte er nicht, weil sie dafür einfach zu viel Geld und Einfluss besaß. Uns gegenüber hat sie allerdings nie betont, dass sie mehr Geld hatte als wir – dabei hatte sie mehr Geld als die ­Rockefellers und die ­Vanderbilts!

Quelle: https://www.arte-magazin.de/wir-liebten-sie-von-beginn-an/

Ich finde das soooo geil. Die Frau ist dermaßen reich, daß der Chef des FBI, Mr. fu&%$ing J. Edgar Hoover höchstpersönlich, ihr nichts anhaben kann, und sie hilft schwarzen Musikern, die in Not gekommen sind, ihre Instrumente auszulösen oder die Miete zu bezahlen oder Windeln für die Babys zu kaufen! Sehr, sehr lässig, chapeau!
Mia_Davidson
Gesperrt
#21377 erstellt: 03. Mai 2022, 18:04
Ich habe mir die beiden Dokus auch angesehen, für mich als Techniker ist die Geschichte des Jazz sehr interessant, um so mehr war ich erschrocken das alle Junkies gewesen sind. Nach einer Internetrecherche war ich noch mehr verstört das fast alle ausnahmslos Heroinabhäng gewesen sind. Es ließt sich das die Geschichte des Jazz vollständig aus Heroin entstanden sei. Sehr verstörend für mich. Da ich als Physiker keinerlei Verständnis für die High-End Technik habe und mir nun die Musik selbst noch sehr unsympathisch geworden ist, denke ich darüber nach mein Hobby anderweitig zu verlegen, oder nur noch Klassik oder anderen Jazz (was das auch immer heißen mag) zu hören.

Hier etwas aus aktuelles Skandinavien: Tingwall Trio - Norr

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[Beitrag von Mia_Davidson am 04. Mai 2022, 00:29 bearbeitet]
vampula
Stammgast
#21378 erstellt: 04. Mai 2022, 05:28

Da ich als Physiker keinerlei Verständnis für die High-End Technik habe und mir nun die Musik selbst noch sehr unsympathisch geworden ist, denke ich darüber nach mein Hobby anderweitig zu verlegen, oder nur noch Klassik oder anderen Jazz (was das auch immer heißen mag) zu hören.
da stehe ich jetzt auf dem Schlauch.
und Drogen gab es wohl in jedem Musik Genre ob Heroin,Koks,LSD(Rock und Pop),Speed,Schnaps und Bier(Country)Morphium,Barbiturate(Klassik),ist nicht toll aber Fakt.


[Beitrag von vampula am 04. Mai 2022, 05:44 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#21379 erstellt: 04. Mai 2022, 06:31
Um dieses kurze OT meinerseits schnell abzuhaken:
Dass Musiker Drogen genommen haben und weiterhin nehmen, ist mit Sicherheit selbstzerstörerisch und nicht schön, dass soll aber ihre Leistungen nicht schmälern. Vorallem ist dein Eindruck "Es ließt sich das die Geschichte des Jazz vollständig aus Heroin entstanden sei." ganz sicher nicht korrekt. Viele der Bebop Musiker als Beispiel, die für den modernen Jazz prägend waren, haben den Absprung frühzeitig geschafft und danach erst richtig losgelegt. Andere prägende Gestalten des Jazz waren nie abhängig.
Ich sehe das so: Entweder fasziniert mich eine Musikrichtung oder nicht. Das mache ich aber nicht abhängig von der Geschichte einzelner Protagonisten. Nur mal als sehr polarisierendes Beispiel: Chick Corea war Zeit seines Lebens bekennender Scientologe; eine der bekanntesten Figuren dieser Sekte, der dies auf einigen späten Scheiben ("The ultimate Adventure" z.B) auch offen kund tat. Auf der anderen Seite war er einer der genialsten Musiker des Jazz. Ich liebe einige seiner Scheiben. Höre ich die wegen seiner "religiösen" Zugehörigkeit nun nicht oder ignoriere ihn? Geht ja gar nicht, die Platten sind zu gut.
Ich möchte hier bitte kein OT als Diskussion aufmachen. Ich halte es nur nicht für zielführend, einen Musikstil auf Grund einer zugegebenermaßen subjektiven Sichtweise abzutun.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 04. Mai 2022, 06:47 bearbeitet]
buggydevil_No5
Hat sich gelöscht
#21380 erstellt: 04. Mai 2022, 10:10
Moin,

Musik ist ja auch immer ein Spiegelbild der Zeit in der sie entsteht. Gerade in Amerika und zu der Zeit wurden Drogen sogar als therapeutisches Mittel von Ärzten zur Überwindung von persönlichen Krisen eingesetzt.
Die Erkenntnis das dies nicht wirklich sinnvoll ist kam natürlich bald. Doch die Musikscene bedient sich bis heute berauschenden Mitteln.

Man kann natürlich trotzdem die persönliche Leistung eines Musikers hinterfragen wenn das Geschaffene unter dem Einfluß von Drogen entstanden ist.
Mia_Davidson
Gesperrt
#21381 erstellt: 04. Mai 2022, 18:29
John Coltrane - A Love Supreme - 1965 - Impulse!

Bildschirmfoto 2022-05-04 um 18.28.36
arnaoutchot
Moderator
#21382 erstellt: 04. Mai 2022, 19:50
Oh, Coltrane, ein ganz böser Drogen-Finger. Bis Ende der 1950er Jahre schwer abhängig von Heroin ! Gerade die A Love Supreme ist die Platte, wo er sich in einen neuen, allerdings spirituellen, Rausch spielte ...

Hier eine (für mich) völlig unbekannte Neuentdeckung: a/b trio - Trioliloquy - Chronograph Records Canada 2018. Ein kanadisches Trio (Dan Davies (saxes), Josh McHan (ac-b) und Thom Bennett (dr)) und als Gast Kevin Turcotte (tp). Wunderbar präziser moderner, aber nicht freier Jazz für zwei Bläser und sehr selbständig agierendes Rhythmus-Duo. Selten in den letzten Jahren so etwas Gutes gehört. Wird leider unbekannt bleiben, befürchte ich ... auf den Fotos der Musiker hat keiner eine Spritze in der Vene, deswegen denke ich, nicht abhängig und clean !

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Don_Tomaso
Inventar
#21383 erstellt: 05. Mai 2022, 09:33
Jazz und Drogen, das ist doch Kindergarten. In der Volksmusik, da gehts ab! Ich sag nur: Bratwurst! Verstehste!
Mia_Davidson
Gesperrt
#21384 erstellt: 05. Mai 2022, 18:44
Hier etwas aus Israel - Shai Maestro Trio - Shai Maestro - 2012 - Laborie Label

https://de.wikipedia.org/wiki/Shai_Maestro

https://www.shaimaestro.com

Bildschirmfoto 2022-05-05 um 18.43.29


[Beitrag von Mia_Davidson am 05. Mai 2022, 18:51 bearbeitet]
Don_Tomaso
Inventar
#21385 erstellt: 06. Mai 2022, 13:12
Na, hoffentlich ist der clean!
buggydevil_No5
Hat sich gelöscht
#21386 erstellt: 06. Mai 2022, 13:53

Don_Tomaso (Beitrag #21385) schrieb:
Na, hoffentlich ist der clean! :D


Keine Ahnung ob man auf Kosten Anderer hierso in relativer Anonymität seine Witze machen sollte.
Das kann auch verletzend sein.
ardina
Stammgast
#21387 erstellt: 06. Mai 2022, 14:31
Wie ich in den Wald hinein rufe so hallt es heraus!

Die Äußerungen von dem Kollegen bezüglich drogenabhängiger Musiker war auch ziemlich daneben, hörte sich etwas naiv und kindlich an, um das freundlich auszudrücken. Da erwartet man von einem „Physiker“ doch mehr Bildung und Niveau. Gefühlt hörte sich die Aussage von Ihm wie von einem Jugendlichen an und nicht wie von einem Akademiker.



[Beitrag von ardina am 06. Mai 2022, 14:34 bearbeitet]
buggydevil_No5
Hat sich gelöscht
#21388 erstellt: 06. Mai 2022, 14:40
Persönlichkeitsprofile zu erstellen so ohne Face to Face zu sein ist schon sehr gewagt.
Auch das ist nicht auf Top Niveau.
Mr._Lovegrove
Inventar
#21389 erstellt: 06. Mai 2022, 16:24
Ich bitte hier um etwas Contenance.
"Daneben" waren diese Äußerungen sicher nicht. Es war halt eine Momentaufnahme, so nehme ich an. Ich darf mal spekulieren, daß Mia_Davidson sich u. U. noch nicht so allzu lange mit dem Jazz beschäftigt und erst am Anfang steht. Und der eine hört Anfangs ganz viel ohne sich mit dem Hintergründen zu beschäftigen, der andere forscht etwas und zieht womöglich zu voreilige Schlüsse. Ihm deshalb ein negativ behaftetes Charakterbild zu attestieren, halte ich aber für unpassend.

Ich schlage hier eine Ende dieser Diskussion und ein back to topic vor.
Mia_Davidson
Gesperrt
#21390 erstellt: 06. Mai 2022, 17:18
Etwas Deutsches aus der Neuzeit das aktuell in den Jazz Charts ganz oben steht. Till Brönner aus Düsseldorf ist Professor für Musik in Dresden und wurde von Obama Weiße Haus eingeladen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Till_Brönner

https://tillbroenner.de

Till Brönner - Bob James - ON VACATION

Bildschirmfoto 2022-05-06 um 17.13.44
vampula
Stammgast
#21391 erstellt: 06. Mai 2022, 18:39
habe ich vor kurzem mal reingehört,mir viel zuviel Honig.Brönner bleibt sich treu,kein Risiko eingehen.
Aber warum nicht wenn sich die Gelegenheit ergibt mit dieser Größe eine Platte aufzunehmen.
Glaube nicht das Brönner in naher Zukunft jemals auch nur annähernd an sowas wie Avantgarde,Modern oder gar das freie Spiel an sich ranlässt.
Ok,die Arbeit mit Dieter Ilg aber.....


[Beitrag von vampula am 06. Mai 2022, 18:47 bearbeitet]
buggydevil_No5
Hat sich gelöscht
#21392 erstellt: 06. Mai 2022, 23:07

vampula (Beitrag #21391) schrieb:
habe ich vor kurzem mal reingehört,mir viel zuviel Honig.Brönner bleibt sich treu,kein Risiko eingehen.
Aber warum nicht wenn sich die Gelegenheit ergibt mit dieser Größe eine Platte aufzunehmen.
Glaube nicht das Brönner in naher Zukunft jemals auch nur annähernd an sowas wie Avantgarde,Modern oder gar das freie Spiel an sich ranlässt.
Ok,die Arbeit mit Dieter Ilg aber.....


Auch dort spielt er mit

https://mandoki-soulmates.com/music

Und wenn man seinen channel bei Klassik Radio verfolgt wird schon klar wo seine Wurzeln sind.
Mr._Lovegrove
Inventar
#21393 erstellt: 07. Mai 2022, 08:36
Zu Brönner sag ich nix mehr. Wer mich kennt, weiß, dass er und ich keine Freunde sind und wenn er so weiter macht, auch nicht mehr werden.

Hier läuft eine Scheibe, die mich noch zum Pianotrio- Liebhaber machen könnte :
R-3375547-1327930281
Uri Caine Trio
Live at the Village Vanguard,
2004

Bass – Drew Gress
Drums – Ben Perowsky
Piano – Uri Caine

Oha, hier geht die Post ab! Aber nicht wie beim Powertrio von Myra Melford, die ja fortwährend wie aufgeputscht auf das Klavier einhämmert, sondern Caine verteilt seine Kraft ganz anders. Natürlich ist das hier enorm kraftvoll und voranschreitend, doch der geniale Pianist und seine beiden exzellent interagierenden Partner vertiefen sich in energetischen Modern Jazz, der einen mitreißt. Dass der Virtuose, der auch in der Klassik zu Hause ist, nicht nur spielen, sondern arrangieren kann, zeigt er gleich zu Beginn in einer wirklich überragenden Version von Miles Davis' "Nefertiti" (!), das er genüsslich seziert und vollkommen katalysiert und auf den Kern gefiltert wieder auslässt.
Der Rest der Platte ist großenteils geprägt von Originals, die keinen Zweifel daran lassen, dass Caine zu den ganz großen Pianisten unserer Zeit zählt (kein Geheimnis). Hier spielen sich drei Herren mit äußerster Freude in einen teils avantgardistisch durchzogenen modernen Triojazz mit vielen Ecken und Kanten, mit Rauheit aber auch Ruhe, mit Direktheit und Dynamik. Brillant!

Und wer dann noch nicht genug hat von Ecken und Kanten und es noch dichter, noch intensiver, noch kompakter und freier wünscht, der greift zu immer noch aktuellen Platte der großartigen holländischen Saxophonistin Tineke Postma:

jpc.de
Tineke Postma
Freya, 2020

Alto Saxophone, Soprano Saxophone – Tineke Postma
Double Bass, Electric Bass – Matthew Brewer
Drums – Dan Weiss
Piano – Kris Davis
Trumpet – Ralph Alessi

Die Niederländerin kehrt nach langer Pause und Familiengründung mehr als furios zurück. Sie war ja nie eine Spielerin des Mainstreams und ihre geradlinigste Platte war das 2011er Album "The Dawn of Light", das sie sehr nahe an eine kommerziell ausgerichtete Linie gebracht hatte.
All das ist hier vergessen! "Freya" hat mit Kommerz, Mainstream und Angepasstheit rein gar nichts zu tun. Sogar der Klang ist ein ganz anderer, als auf den früheren Alben; sehr erdig, analog, vollmundig warm und dynamisch produziert erklingt hier eine der brillantesten Jazzalben und Comebacks seit sehr langer Zeit.
Und kompromißlos gibt sich die Postma. Sie verzichtet großenteils auf das Klavier, Kris Davis ist nur selten und eher als Klangfarbenmaler zu hören. Ohne die Brillanz und den Klangfarbereichtum eines Flügels ergeben sich für den Hörer ja ganz andere Herausforderungen; für die Musiker auf Grund eines fehlenden harmonischen Hauptinstrumentes ja sowieso. Und genau deshalb ist diese Platte so brillant. Hier schreitet die Saxophonistin mal beherzt und mal ganz leise direkt an die Grenze zur tonalen Freiheit ohne diese aber zu überschreiten. Zusammen mit Ralph Alessi, einem der großen neuen Trompeter, wagt sie sich in intensiven Exkursionen auf eine Entdeckungsreise, die zwar immer harmonische und melodische Grundstrukturen als Basis hat und eben kein Freejazz im Sinner völliger tonaler Auflösung ist, aber sich dennoch befreit aller spielerischer Zwänge und Mäntel gibt.
Dabei gelingt Tineke Postma ein erstaunlicher Spagat. Sie spielt zwar befreit auf und lässt ihre Kanne auch mal kreischen, jedoch bleibt sie im Grunde immer ihrer sensiblen und feinsinnigen Spielweise treu und ist eben kein Berserker, sondern das ganze Gegenteil. Und genau dieser Spagat macht die Platte zu einem der herausragenden Jazzdokumente der letzten Jahre.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 07. Mai 2022, 14:28 bearbeitet]
Mia_Davidson
Gesperrt
#21394 erstellt: 07. Mai 2022, 15:40
Danke für die ausführliche Beschreibung, beide Alben finde ich sehr gut! Till Brönner konnte ich mir kein zweites mal anhören, zu viel Mainstream...

Hier etwas aus New York wo der Saxofonist im Vordergrund steht.

https://www.discogs.com/de/release/2850548-James-Farm-James-Farm
http://www.joshuaredman.com
https://www.jamesfarmmusic.com
https://de.wikipedia.org/wiki/Joshua_Redman

James Farm - James Farm - 2011

Hier kann man reinhören --> https://music.youtub...z3GWSA7A7GaPHKGI_lkw

Bildschirmfoto 2022-05-07 um 15.39.59


[Beitrag von Mia_Davidson am 07. Mai 2022, 15:55 bearbeitet]
flexiJazzfan
Inventar
#21395 erstellt: 08. Mai 2022, 13:26
Dauner Tribute to the Past

HGBS 2010, Solo Piano

Für einen ruhigen Sonntagmittag mit Sonnenschein ! Kein Brönner, kein Brötzmann, keine Popschnulze, kein Bassgewitter - nur Geklimper.

Dauner spielt vor sich hin mit allem, was ihm so durch den Kopf geht.

Gruß
Rainer


[Beitrag von flexiJazzfan am 08. Mai 2022, 13:28 bearbeitet]
Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast
#21396 erstellt: 08. Mai 2022, 20:02
Nicht durchgehend Jazz aber schön gemodded mit Weller Sound.

DSC00001 (1)

...The Style Council – Café Bleu
arnaoutchot
Moderator
#21397 erstellt: 10. Mai 2022, 13:24
Na gut, dann mal wieder richtig traditioneller Jazz. Chris Barber Band - Come Friday - Jeton Direct to Disc 1979. Live im Tonstudio Bauer im Oktober 1979 aufgenommen. Inhaltlich noch eher auf der traditionellen Dixie-Seite als die spätere bluesigere Who's Blues für das Label. Klanglich superb und sehr unterhaltsam, wie ich gerade finde.

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Mia_Davidson
Gesperrt
#21398 erstellt: 11. Mai 2022, 21:01
Hier mal wieder etwas skandinavisches aus Norwegen in der Tradition von e.s.t. . Wie gewohnt ist das Album sehr ruhig und minimalistisch meditativ und von ausgezeichneter Soundqualität. Das Album ist gerade erschienen.

Espen Erikson Trio - In the Mountains - 2022 - Rune Grammofon

https://en.wikipedia.org/wiki/Espen_Eriksen_Trio

https://www.jpc.de/j...ntains/hnum/10899060

http://www.espeneriksentrio.com

Hier kann man sich das Album anhören --> https://music.youtub...DgcL5To2Cx-8YFNnyFKk

Frage in die Runde: Kennt noch jemand Filme über Jazz oder die Geschichte des Jazz die Er/Sie empfehlen kann?

--
Grüße
Christoph

Bildschirmfoto 2022-05-11 um 20.56.39


[Beitrag von Mia_Davidson am 12. Mai 2022, 08:22 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#21399 erstellt: 13. Mai 2022, 06:28
Vorgestern gab es für mich nach über zwei Jahren Pause das erste Mal wieder Jazz live. Glücklicherweise sind wir in und um Kassel herum ja mit dem Theaterstübchen mit einem der besten Jazzclubs der Republik (und das sogar prämiert) gesegnet. Inhaber Markus Knierim holt auch immer wieder großartige Acts an Land. Und dass der Laden einen Namen und eine einzigartige Qualität (auch akustisch) aufweist, davon zeugen u. A. zwei dort aufgenommene offizielle Live-Alben von Ron Carter!

Am vorigen Mittwoch nun war die äußerst sympathische holländische Saxophonistin Tineke Postma mit ihrem exzellenten Quartett vor Ort und gab den zahlreichen Anwesenden eine ziemlich kompromisslose Lehrstunde in Sachen Modern Jazz. Mit ihr spielten der fantastische Ralph Alessi (tp), eine der Top Bassisten unseres Landes, Robert Landfermann und der brillante und sehr energetische Drummer Tristan Renfrow.

Man gab das Repertoire ihrer immer noch aktuellen und von mir schon vorgestellten Platte "Freya" zum besten und das in einer absolut intensiven Art und Form. Nachdem das Quartet sich zu Beginn kurz finden mußte, ging es auf eine Reise in die Tiefen des Modernjazz. Die Stücke des Albums lassen den Solisten ja vielen Freiraum und sind auch kompositorisch verquer bis nahe an die Freejazzgrenze ausgelegt. Live funktionierte dies bestens und die Saxophonistin spielte starke Soli geprägt von Freiheit, Selbstbewußtsein und stilistischer Sicherheit. Ihr Zusammenspiel und ihre Kommunikation mit Ralph Alessi waren faszinierend. Alessi selbst bekam als unglaublich versierter Solist enormen Spielraum, oftmals die ersten Soli und gab sich als eine Art asketischer Professor auf der Bühne, der äußerlich zwar kaum eine Regung zeigte, dessen Spiel aber umso aufregender war. Und die Herren Landfermann und Renfrow waren mehr als eine Rhytmuseinheit. Dem Bassisten erlag ja mangels eines Harmonie- begleitenden Instrumentes, sprich eines Pianos z.B., viel Last auf, aber die wuppte er mit locker und mit viel Freude weg. Und Renfrow war ein virtuoser und rhythmisch delikat agierender Drummer, der die beiden Solisten ganz stark durch dieses komplexe Programm trug.

Kurzum, es war ein toller Abend für den fortgeschrittenen Jazzfan, der hier miterleben konnte, dass der Jazz unendliche Klangwelten zu bieten hat.
IMG_20220511_212040

Und direkt nach der Show gab Tineke Postma auch noch Autogramme und stellte sich in einem kurzen Plausch als äußerst sympathischer und "normaler" Mensch vor, mit dem man noch viel länger hätte quatschen können.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 13. Mai 2022, 06:47 bearbeitet]
Mia_Davidson
Gesperrt
#21400 erstellt: 14. Mai 2022, 11:41
Erstklassischer und interessanter Bericht Mr._Lovegrove... Besonders die hier schon vorgestellte Saxophonistin Tineke Postma gefällt mir gut...

Hier etwas bewegtes, schnelles und aktuelles von 2021 aus London. James Beckwith a is keyboard player, composer and producer based in South London. Combining big synth sounds, beautiful melodies and jazz music together...

James Backwith - SE10 - 2021

Hier gehts zum Musiker --> https://www.jamesbeckwith.com

Hier gehts zum reinhören --> https://music.youtub...J2R3lIRyubHbACstr4-s

f41bf1996aba9bcc02d066499fad8b5e3b9182d0


[Beitrag von Mia_Davidson am 14. Mai 2022, 12:02 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#21401 erstellt: 15. Mai 2022, 08:13
Hier mal was ganz leichtes und kaum mehr wirklich jazziges, also eigentlich astreiner Smoothjazz:
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Chris White
Shadowdance, 1991

Der britische Studiomusiker hat unter seinem eigenen Namen letztlich nur diese Platte veröffentlicht. Und ich wäre nie darauf gekommen sie zu kaufen, aber ich habe eine Schwäche für in Scheiben gepresstes Gold!
Nun, da wanderte sie auch gleich in den Player. Ich war relativ angenehm überrascht. Natürlich ist das Smoothjazz, der von zeittypischem Rhythmusmaschinen- Geblubber dominiert wird, aber Whites Songs und Arrangements klingen bei weitem nicht so belanglos und monoton wie die eines Kenny G.. Außerdem ist er ein wirklich guter Saxplayer und weiß sich zu präsentieren. In Sachen Smoothjazz ist das Album schon ganz oben anzusiedeln. Zudem es wirklich exellent, um nicht zu sagen audiophil produziert ist. Sehr dynamisch, sehr transparent und präzise klingt das alles.
Das macht mich ganz sicher nicht zum Smoothjazz-Fan, aber wer drauf steht, sollte mal ein Ohr riskieren.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 15. Mai 2022, 08:14 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21402 erstellt: 16. Mai 2022, 16:43

Mr._Lovegrove (Beitrag #21401) schrieb:
Hier mal was ganz leichtes und kaum mehr wirklich jazziges, also eigentlich astreiner Smoothjazz - Chris Brown


Ich erinnere mich, dass ich die auch mal hatte als audiophile LP. Erwähnenswert vllt noch, dass Mark Knopfler als Gast dabei ist. Für mich war das aber nichts ...

Hier zahnscharfe Fusion aus Japan: Yohichi Murata Solid Brass - Double Edge - JVC 20bit K2 Super Coding 1995. Ich sortiere gerade mal wieder ein wenig aus (siehe Hintergrund), aber diese darf bleiben. Stahlharter Blechbläser-Funk aus Japan, Randy Breckers Some Skunk Funk spielen sie besser als Brecker selbst, finde ich.

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crim63
Inventar
#21403 erstellt: 16. Mai 2022, 21:11
Hallo !

Wenn Du die Chris White LP suchen solltest, hier steht sie Michael.........
Am 21.4.20 war meine Erstlauschung des Albums also hast Du sie mir kurz vorher verkauft.
Musikalisch ist das wirklich sehr ruhiger Smooth Jazz und das muß ich auch nicht immer haben, aber der Sound der Aufnahme,
ein abgöttlicher Klang.

CW S

Gruß Maik
vampula
Stammgast
#21404 erstellt: 17. Mai 2022, 05:57
von der Chris White gab es auch diese Ausgabe,sollte die klanglich so weit auseinanderliegen,oder stimmt der Spruch ''es ist nicht alles Gold was glänzt''
s-l500 (1)
crim63
Inventar
#21405 erstellt: 17. Mai 2022, 08:33
ich weiß jetzt nicht so richtig was Du meinst, klingt Deine gezeigte LP durchschnittlich oder schlechter ?
Ich habe nur diese eine Ausgabe, vergleichen kann ich also nicht.

Gruß Maik
vampula
Stammgast
#21406 erstellt: 17. Mai 2022, 11:08
ich meinte die CD-Ausgabe,ob die 24 Karat klanglich besser ist als die promotete vom Privat Sender Tele 5.
vampula
Stammgast
#21407 erstellt: 17. Mai 2022, 11:45
nun gut,aber hier eine Platte die mich zurzeit sprachlos macht ist zwar Weltmusik,aber wie ich finde aussergewöhnlich.
Ein Projekt von Zeus B. Held(genau der) und Jim Lampi sowie indigenen Musikern aus Australien.Gesang ist auch dabei .Wer sich darauf einlässt wird mit einem Performance-Event der Extraklasse belohnt.Klanglich perfekt.

Held | Lampi Project Dream to Machine 2014

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auf Bandcamp kann man reinhören ,aber man sollte sich das unkomprimierte Format holen um die Klangfülle zu genießen.
Mr._Lovegrove
Inventar
#21408 erstellt: 18. Mai 2022, 05:58
Hier lief gestern abend eine ganz klassische Blue Note:
jpc.de
Donald Byrd
The Cat Walk 1962
Baritone Saxophone – Pepper Adams
Bass – Laymon Jackson
Drums – Philly Joe Jones
Piano – Duke Pearson
Trumpet – Donald Byrd

Tolle Session mit ausgezeichnetem Hard Bop. Die Scheibe liegt als Bulette zwischen den beiden größeren Klassikern "Royal Flush" und "A New Perspective" etwas im Schatten, ist aber auf keinen Fall zu verkennen. Vorallem weil Philly Joe Jones die Felle mächtig vibrieren lässt und seinen typischen Philly- Lick gekonnt einsetzt. Über Byrd brauche ich nix mehr zu sagen. Unter den technisch virtuosen Power- Trompetern der Zeit war er ganz sicher der mit dem meisten Soul im Blut.
arnaoutchot
Moderator
#21409 erstellt: 18. Mai 2022, 20:06
Hier etwas von Eric Alexander Quartet - Recado Bossa Nova - Venus Jazz Hyper Magnum Sound Direct Mix, Japan 2013, das in meiner kleinen Sammlung von Alexander noch gefehlt hat. Kraftvoller Latin Jazz, mit Harold Mabern am Piano. Böse Zungen könnten sagen, den Nordamerikanern fehlt ein bisschen südamerikanische Gelassenheit und der druckvolle Venus-Sound lässt sie überambitioniert wirken, aber das wollen wir einfach mal dahingestellt lassen. Mir gefällt es. Passt jedenfalls zum wärmeren Wetter, der süffige Barbera hinkt noch ein wenig aus dem kühleren Frühjahr hinterher, die Caipirinha-Saison war noch nicht eröffnet ...

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crim63
Inventar
#21410 erstellt: 18. Mai 2022, 20:48
Hallo Michael,
die Präsentation Deiner Musik wird ja schon zum eigenen Kunstwerk,
da muß ich mir langsam was einfallen lassen mit meinen 2 Bleistiften.......

Gruß Maik
arnaoutchot
Moderator
#21411 erstellt: 18. Mai 2022, 21:00

crim63 (Beitrag #21410) schrieb:
Hallo Michael, die Präsentation Deiner Musik wird ja schon zum eigenen Kunstwerk, da muß ich mir langsam was einfallen lassen mit meinen 2 Bleistiften.......


Danke für die Blumen ... vllt müssen wir mal mehr Abwechslung in Deine Bleistifte bringen ... siehe unten. Höre gerade weiter im Zuge einer Bereinigung der Jazz-Regale: Matthias Spillman mats-up - Same Pictures - New Exhibition - Unit Rec. Schweiz 2006. Eine Jazz-Bearbeitung der Bilder einer Ausstellung von Mussorgsky. Steht schon länger hier, hatte ich hier auch schon mal besprochen, aber seitdem ein paar mal angetestet und nie zu einer Entscheidung gekommen, ob sie bleiben kann oder gehen muss. Heute gefällt sie mir ganz gut ... wird erst mal noch bleiben ...

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crim63
Inventar
#21412 erstellt: 18. Mai 2022, 21:17
wenn ich mal viel Zeit habe werde ich mir mal paar Stifte mit Instrument schnitzen......

Gruß Maik
arnaoutchot
Moderator
#21413 erstellt: 18. Mai 2022, 21:45
Ich kann Dir auch mal wieder ein Paket zusammenstellen ...

Nächste Testhörung: Antonio Sanchez - Live in New York at Jazz Standard 2008 - CamJazz 2CD 2010. Wanderte nach einer kurzen Anhörung auch (zu) schnell ins Keller-Lager. Die Platte macht es einem auch nicht ganz leicht: In zwei Stunden Laufzeit werden nur 8 Titel gespielt, die Besetzung unter dem Ex-Pat-Metheny Drummer Antonio Sanchez, Bassist Scott Colley und den zwei Hörnern von Miguel Zenon (as) und David Sanchez (ts), letzterer nicht verwandt mit Antonio, ist frei schwebender improvisierter Jazz ohne Harmonieinstrument, aber mit umso mehr Power. Das grenzt in Stücken von bis zu 20 Minuten Dauer schon an die Free-Jazz-Imrovisatoren an. Nachdem die Live-Aufnahme auch klanglich mehr als knackig eingefangen ist, darf sie auch bleiben. Ich sehe schon, heute bin ich wieder nicht streng genug .. so wird das nichts mit Aussortieren

IMG_3703
Mr._Lovegrove
Inventar
#21414 erstellt: 19. Mai 2022, 06:21

arnaoutchot (Beitrag #21413) schrieb:
so wird das nichts mit Aussortieren

Da bin ich in den letzten Jahren sogar den gegenteiligen Weg gefahren . Mein Regal quillt leider mittlerweile fast über. Aber es ist so schwer, schöne Alben deshalb nicht zu kaufen.

Eine, die nicht geblieben ist und mich nun rückwirkend faustdick überrascht hat, lief hier:
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Nicholas Payton
Into The Blue, 20087
Bass – Vicente Archer
Trumpet, Vocals, Synthesizer – Nicholas Payton
Drums – Marcus Gilmore
Percussion – Daniel Sadownick
Piano, Piano [Fender Rhodes Piano] – Kevin Hays

Das ist so eine dieser Platten, bei denen man zu keiner Sekunde zu stark an irgendeinen größeren Einfluss erinnert wird. Das macht Paytons 2008er Werk wirklich zu einer starken Scheibe. Der Trompeter wandert hier sehr sehr geschickt auf einem spannenden Pfad zwischen Modernjazz, Funk und einer leichten Duftnote Hip Hop. Marcus Gilmore und Kevin Hays sind dabei hier die Schlüsselfiguren, die das Album so einzigartig machen. Gilmores pulsierende, fliessende und auch mal fibrige Variationen des Funkgrooves plus ein paar Spritzer Hip Hop lassen den Hörer vibrieren, während Hays am E-Piano leuchtende und intensive Noten einwirft. Er ist beleibe nicht Herbie Hancock an diesem Instrument, aber macht seine Sache erstaunlich gut.
Payton nimmt all diesen Vibe mit und spielt sich als cooler und gewitzter Trompeter ganz lässig hinein in diesen Groove, in dem Daniel Sadownick mit geschickten Percussioneinlagen die rechte Würze darstellt.
Der Truppe gelingt es, diese Musik so frisch zu gestalten, dass man nie denkt, sie würden retro klingen oder zu gewollt irgendwelche Stile zu vermischen. Es groovt einfach nur herrlich vor sich hin und man geht unweigerlich mit.
Mars_22
Inventar
#21415 erstellt: 19. Mai 2022, 11:42
amazon.de

Somi, Petite Afrique

Petite Afrique, ein Quartier in NewYork inspiriert Somi hier zu Stücken auf dem Energielevel vieler afrikanischer Musik, aber mit Elementen aus Soul, Jazz und Pop authentisch und überzeugend aggregiert.

Nb.: Ich konnte nicht feststellen, ob Somi hier schonmal genannt wurde, denn eine Lieblingsnennung des Threads (etwa 100 mal) ist eine mir unbekannte Kombo namens „Somit“
arnaoutchot
Moderator
#21416 erstellt: 19. Mai 2022, 12:19
Doch, eine hatte ich schon mal erwähnt, siehe unten. Fand ich angenehm, aber nur teilweise dem Jazz zugehörig ...


Nicht wirklich Jazz, aber unter dem gelistet und mit Okeh auch auf einem alten Jazzlabel erschienen: Somi - The Lagos Music Salon - Okeh 2014. Normalerweise bin ich bei etwas Neuem eher skeptisch, aber die samtene Stimme von Somi (eine andere dunkelhäutige Sängerin der 80er kommt in Erinnerung ... Sade) vor einem sehr abwechslungsreichen und farbigen afro-soul-jazz-Hintergund ist nicht schlecht.

jpc.de
Mars_22
Inventar
#21417 erstellt: 19. Mai 2022, 12:27

arnaoutchot (Beitrag #21416) schrieb:
Fand ich angenehm, aber nur teilweise dem Jazz zugehörig ...

Ist ja auch so. Wobei ich das interessant finde, wie nahtlos und elegant hier völlig verschiedene Stile verschmolzen werden.
Interessante Formulierung: Normalerweise bin ich bei etwas Neuem eher skeptisch


[Beitrag von Mars_22 am 19. Mai 2022, 12:29 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#21418 erstellt: 19. Mai 2022, 17:29
BD5951B7-41E6-48E7-90C4-2B75BDCA75F1

Terry Evans, Puttin‘ it down
Mars_22
Inventar
#21419 erstellt: 20. Mai 2022, 16:48
Hier schon lange nicht mehr erwähnt, obwohl er z.B mit Wolfgang Haffner (und mit Sting, wahrscheinlich deshalb ) gespielt hat: Der Gitarrist Dominic Miller.
Sein Album Silent Light ist wie der Name. Angenehm nebenbei und dabei nicht zu leise zu hören wegen der vielen schönen Details.

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Mars_22
Inventar
#21420 erstellt: 21. Mai 2022, 16:39
amazon.de

Elodie Pasquier an der Bassclarinette und Gregoire Gensse am Piano. Sehr freies Spielen, und die Hälfte ist Geräusch und wie gut dieses auf der Anlage wiedergegeben wird. Ist das gegeben, kann einen die Platte regelrecht in Bann ziehen.


[Beitrag von Mars_22 am 21. Mai 2022, 16:42 bearbeitet]
Mia_Davidson
Gesperrt
#21421 erstellt: 21. Mai 2022, 20:39
Hallo,
hier etwas aktuelles von 2021 aus New York (Brooklyn) von dem aktuellen (neuen) Blue Note Label.

Joel Ross - The Parabel of the Poet

https://de.wikipedia.org/wiki/Joel_Ross

http://www.iplayvibes.com

https://www.jpc.de/j...e-poet/hnum/10776389

R-22989956-1650774113-8010
Sam's_Best_Friend
Ist häufiger hier
#21422 erstellt: 22. Mai 2022, 01:38
Danke für den Tipp, finde ich ein schönes Album von Joel Ross. KingMaker fand ich auch schon ordentlich; dieses hier eher noch besser, abwechslungsreicher. Die "jungen Leute" wie Theo Croker, Brandee Younger, Christian Scott oder Nubya Garcia werden hier ja sonst eher nicht erwähnt...

Paquito D\'Rivera - Portraits of Cuba

Paquito D'Rivera
Portraits of Cuba
Chesky, 1996

Auch wenn man sich für Bigband-Jazz eher nicht so begeistern kann, gibt es immer wieder Aufnahmen in größerer Besetzung, die einen ziemlich anmachen, finde ich. Das hier ist so ein Ding; ein bisschen clichéhaft, aber schön arrangiert, und ein toller Bläsersound. Den irgendwo gelesenen Vergleich mit "Sketches of Spain" sehe ich hier nicht so unbedingt. Eher ein orchestrales "Afro Cuban" (Kenny Dorham). So oder so sicher keine Spaßbremse.
Mr._Lovegrove
Inventar
#21423 erstellt: 22. Mai 2022, 09:00
Die "Portraits of Cuba" ist grandios und zudem Grammy- prämiert! Die verbindet alles, was ein Meisterwerkt benötigt, brillante Arrangements, exzellente Kompositionen, großartige Solisten und eine hochaudiophile Produktion jenseits von Gut und Böse. Klischees kann ich darin übrigens nicht erkennen.

So, hier nimmt uns Clark Terry mit auf eine wunderbare Zeitreise in die 40er und 50er:
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Clark Terry
Having Fun, 1990

Alto Saxophone – Bunky Green
Bass – Major Holley
Drums – Lewis Nash
Piano – John Campbell
Tenor and Alto Saxophone – Red Holloway
Trumpet, Flügelhorn – Clark Terry
Vocals – Clark Terry, Major Holley

Terry hat einige Zeitgenossen eingeladen um das Rad der Zeit einfach mal zurückzudrehen und äußerst vital, frisch und spielfreudig den Jazz der 40er und 50er aufleben zu lassen; manchmal geht man sogar noch weiter zurück. Swing, Bebop, Hardbop, Blues, all das findet sich hier in einer richtig leckeren Mischung. Es ist eine Art Revue der alten Zeiten und doch wirkt die Performance nie angebiedert oder gar angestaubt. Ganz im Gegenteil, die Jungs swingen mächtig, haben noch richtig Dampf im Kessel und spielen eher, als wenn sie direkt aus der Vergangenheit gekommen sind. Hier ist der Albumtitel hörbar Programm!


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 22. Mai 2022, 09:01 bearbeitet]
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