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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)+A -A |
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Autor |
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op111
Moderator |
14:19
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#32325
erstellt: 06. Okt 2025, |||
Hallo zusammen, der Ruf dieser CD gründet sich m.E. auf unterschiedliche Fakten. Kleiber war Kult. Als die Aufnahme vor ca. 45 Jahren herauskam, war es eine der raren CDs des Dirigenten. Die Wiener Philharmoniker geniessen immer noch Kultstatus. Kleiber geht ziemlich klar und unsentimental vor. Überhört hat man damals, die Aufnahme klingt dünn, substanzlos und etwas undurchsichtig, wie manche Aufnahmen aus Wien. Das Konzept ist dem von Herbert v. Karajan (der war aber böse ![]() ![]() Klanglich ist HvK's Berliner Aufnahme überlegen. Zieht man den Kultfaktor ab und hört mal im Blindvergleich würde ich u.a. die Aufnahmen von Furtwängler, Toscanini,Szell, Klemperer, Karajan (75er), Chailly (Leipzig) in der Oberliga sehen. ![]() Franz |
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Mars_22
Inventar |
14:38
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#32326
erstellt: 06. Okt 2025, |||
Das sind Einige ![]() ![]() |
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Hüb'
Moderator |
14:50
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#32327
erstellt: 06. Okt 2025, |||
Kleiber jr. hat sich mit Aufnahmen stets rar gemacht, was wohl maßgeblich zu seinem Kultstatus beigetragen hat. Zur Zeit der Beethoven-Einspielungen dürfte der Katalog greifbarer Aufnahmen noch nicht ganz so überfüllt gewesen sein wie heute. Zudem ist das Neue immer ein wenig interessanter als das Altbekannte – selbst dann, wenn kaum wirklich Neues gesagt wird. All das sind wohl weitere Gründe, die zum Nimbus dieser Aufnahmen beigetragen haben. ![]() |
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klutzkopp
Inventar |
15:00
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#32328
erstellt: 06. Okt 2025, |||
Ja. Das gilt auch für die vielfach fast kultisch gelobte Liveaufnahme der Pastoralen von 1983 ![]() Die habe ich ebenso wie seine genannte Brahms # 4 und kann nicht finden was an beiden Aufnahmen so überragend und besonders sein soll. Die Klangqualität ist jeweils mäßig - das Masterband der Pastoralen ist eine AudioCassette. ![]() Meine Einsame Insel - Pastorale ist Böhm/WPh. [Beitrag von klutzkopp am 06. Okt 2025, 15:03 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
16:34
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#32329
erstellt: 06. Okt 2025, |||
Ja, stimmt schon, bei den Symphonien habe ich das Herausragende auch noch nicht feststellen können. Ich habe die Complete DGG Recordings Box, vorwiegend w/ den Atmos-Mixen. Meine Lieblingsaufnahme darin ist der Freischütz, der ist wirklich genial. Wieviel davon an Kleiber liegt, kann ich nicht beurteilen. PS: Ich höre gerade Böhm/VPO mit Beethovens Pastorale. Wirklich sehr schön, guter Tipp ! ![]() ![]() [Beitrag von arnaoutchot am 06. Okt 2025, 16:36 bearbeitet] |
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op111
Moderator |
17:26
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#32330
erstellt: 06. Okt 2025, |||
Hallo zusammen, die kommerziellen Beethoven-Aufnahmen finde ich nicht optimal, 1974 hat er mit dem WDR-Orchester eine 7. Beethoven aufgeführt, die mich erst auf Kleiber aufmerksam gemacht hat, der WDR hat sie mehrmals gesendet. Vielleicht gibt's davon eine Aufnahme. Der Tristan (DG) ist auch nicht übel. Vielleicht gibt es eine Ähnlichkeit zu Celibidache, die Tonträger vermitteln nur ein Schwarzweißbild. ![]() Franz |
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Hüb'
Moderator |
17:29
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#32331
erstellt: 06. Okt 2025, |||
op111
Moderator |
17:34
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#32332
erstellt: 06. Okt 2025, |||
1972 habe ich die bestimmt nicht gehört. Muß später gewesen sein, vielleicht nicht live. "WDR Symphony Orchestra Cologne conducted by Carlos Kleiber Recorded 26 May 1972 at the WDR Funkhaus, Cologne" |
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klutzkopp
Inventar |
19:01
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#32333
erstellt: 06. Okt 2025, |||
Bei mir wurde es mal wieder Zeit für Schuberts „Große C-Dur“. Die Wahl unter diversen Aufnahmen fiel heute auf diese Liveeinspielung mit Jünter W. aus Elberfeld ![]() ![]() Was ist das doch für herrliche Musik ![]() [Beitrag von klutzkopp am 06. Okt 2025, 19:27 bearbeitet] |
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atoenne
Stammgast |
19:23
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#32334
erstellt: 06. Okt 2025, |||
Hüb'
Moderator |
08:17
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#32335
erstellt: 07. Okt 2025, |||
![]() Modest Mussorgsky (1839-1881) Bilder einer Ausstellung (Orchester Fassung) Chicago Symphony Orchestra, Carlo Maria Giulini DGG, Aufnahmejahr ca.: 1975, Erscheinungstermin: 24.3.1987 Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ gehören vielleicht zu den faszinierendsten Klangwanderungen der Musikgeschichte – ursprünglich für Klavier komponiert, später in zahllosen Orchestrierungen berühmt geworden. In der prachtvollen – und sicher bekanntesten – Instrumentierung von Maurice Ravel entfaltet sich das Werk zu einem farbenprächtigen musikalischen Rundgang durch eine imaginäre Galerie, in der jedes Gemälde lebendig wird. Carlo Maria Giulini und das Chicago Symphony Orchestra bringen in dieser Aufnahme aus der Mitte der 1970er-Jahre die ganze Spannweite dieser musikalischen Bilderwelt zum Leuchten: Giulini verzichtet auf grelle Effekte oder plakative Schärfe, er lässt die Musik atmen, modelliert jede Episode mit warmem Klang und großer Noblesse. Unter seiner Leitung klingt der „Promenade“-Gang zwischen den Bildern nicht wie ein bloßer Übergang, sondern wie ein inneres Innehalten – ein Nachdenken über das Gesehene. Das „Ballett der Küchlein“ schwebt tänzerisch leicht, der „Marktplatz von Limoges“ pulsiert vor Leben, und das „Große Tor von Kiew“ erhebt sich mit monumentaler Würde, aber ohne jede Übertreibung. Giulinis Ansatz ist eher kontemplativ als spektakulär – ein Blick auf Mussorgskys Fantasie mit der ruhigen Autorität eines großen Humanisten. Der Vergleich mit Reiner drängt sich natürlich auf. Dessen Lesart ist ein Musterbeispiel für Präzision, Struktur und orchestrale Brillanz. Seine „Bilder“ sind scharf konturiert, rhythmisch ziseliert und voller elektrischer Spannung. Reiner dirigiert mit der Kälte und Kontrolle eines Architekten: jeder Akzent sitzt, jede Farbe ist sorgfältig austariert. Das Chicago Symphony spielt hier mit fast unheimlicher Disziplin – man spürt den drillartigen Anspruch, den Reiner an sein Orchester stellte. Die klangliche Balance ist analytisch, metallisch glänzend, in den Blechbläsern fast furchteinflößend. Die „Promenaden“ wirken bei ihm wie ein majestätischer, formaler Marsch, die „Hütte der Baba Yaga“ ein orchestraler Hexenkessel, und das „Große Tor von Kiew“ gipfelt in einem Triumphzug, der mehr mit imperialer Macht als mit menschlicher Emotion zu tun hat. Giulini, fast zwei Jahrzehnte später, steht für das Gegenteil: Er sieht in Mussorgskys Werk weniger ein virtuos aufpoliertes Schaustück, sondern ein seelisches Porträt – eine Meditation über Erinnerung, Kunst und Vergänglichkeit. Seine Tempi sind breiter, die Übergänge fließender, das Orchester darf singen statt funkeln. Die Klangfarben erscheinen weniger hart abgegrenzt, dafür weicher verschmolzen; der Gesamtbogen wichtiger als das Einzelbild. Die „Promenade“ wird hier zu einem inneren Monolog, die „Alte Burg“ zu einer kleinen Tragödie, das „Große Tor“ zu einem spirituellen Höhepunkt, nicht zu einem Sieg. So entsteht ein „Bilder“-Zyklus voller Tiefe und orchestraler Wärme: kein Showpiece und weniger eine grelle Ausstellung, mehr ein Gang durch die eigene Vorstellungskraft – getragen vom luxuriösen Klangkörper des Chicago Symphony Orchestra in seiner vielleicht klangschönsten Phase. Viele Grüße Frank ![]() |
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Mars_22
Inventar |
17:40
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#32336
erstellt: 07. Okt 2025, |||
Mir fällt gerade auf, wie unterschiedlich man den Umgang mit „Raum“ auf einer Aufnahme beurteilen kann. Man hört viel davon, oder wenig, scheint zu den Variablen zu gehören, die ganz gezielt eingesetzt werden können. Für jedes Werk kann das Eine oder das Andere optimal sein, jedenfalls nach dem geschmacklichen Ermessen des Hörenden. Ich merkte bei zwei nacheinander gehörten Werken, die nichts miteinander zu tun haben, mir völlig verschiedene Raumkonzepte richtig erschienen, richtig im Sinne von „den Ausdruckswillen stützend“. Die erste Aufnahme bringt einen so sehr in Touch mit Orchester und Solisten, dass man gefühlt mit auf dem Hocker des Pianisten sitzt, eine Aufnahme von Beethovens 4. Klavierkonzert bei der ich erst merkte, dass das Klavier in der Solopassage zu Beginn des 2. Satzes von einem Cello begleitet wird - denn das Cello sitzt rechts neben mir. Ein unwichtiges Detail, das aber typisch ist für die Aufnahme, die den Blick auf jedes Detail lenkt. Die direkt danach gehörte Aufnahme schwelgt in ihrer makellosen Ausleuchtung eines erhabenen, weiten Konzertsaals. Das verleiht der Aufführung von Brahms 1. Sinfonie etwas Weihevolles, Festliches. Beides ist auf seine Weise richtig und passend. Die erste Aufnahme ist Hough/Lintu und FRSO, die Zweite ist Abbado mit den Berliner Philharmonikern. ![]() |
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atoenne
Stammgast |
19:01
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#32337
erstellt: 07. Okt 2025, |||
klutzkopp
Inventar |
19:02
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#32338
erstellt: 07. Okt 2025, |||
Mars_22
Inventar |
19:14
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#32339
erstellt: 07. Okt 2025, |||
Da täte ich einen Mozart gerne zu mir nehmen ![]() Wir haben hier in Kairo ein altertümliches Palais auf einer Nilinsel, dass man mieten kann für Empfänge - den fantastischen Garten dieses Palais imaginiere ich da mit Mozart. Allerdings eher nicht das Requiem... [Beitrag von Mars_22 am 07. Okt 2025, 19:15 bearbeitet] |
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WolfgangZ
Inventar |
20:44
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#32340
erstellt: 07. Okt 2025, |||
Echt? Viel Freude beim Entdecken. Viele seiner Werke sind noch einmal gefälliger als diese Orgelsinfonie - also schwer geprägt von Cowboy-Flair. Er hat allerdings später auch mehr oder minder fast Atonales verfasst. Viel falsch machen kannst Du mit keiner Form der Vertiefung. Ich mochte zunächst - also vor fünfzig Jahren - die gepflegt sentimentale Suite Appalachian Spring an erster Stelle. Den unverwechselbaren Sound lernst Du da (zum Beispiel) noch einmal besser kennen als mit der Orgelsinfonie. Und ansonsten bemerkst Du den Cowboy oft bereits an den Titeln. ![]() ![]() |
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klutzkopp
Inventar |
21:18
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#32341
erstellt: 07. Okt 2025, |||
Also Coplands Dritte hat mir auf Anhieb gut gefallen, die Orgelsinfonie ist da schon deutlich „sperriger“. Öfter hören hilft wahrscheinlich, mit Bruckner konnte ich bei meinem „Erstkontakt“ auch nicht viel anfangen. ![]() |
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WolfgangZ
Inventar |
21:36
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#32342
erstellt: 07. Okt 2025, |||
klutzkopp
Inventar |
21:41
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#32343
erstellt: 07. Okt 2025, |||
Ich habe mich einfach mal aufs Internet verlassen dass Bernstein eine gute Adresse für Coplands Musik ist und mich für seine älteren Aufnahmen entschieden. Gruß, auch Wolfgang ![]() [Beitrag von klutzkopp am 07. Okt 2025, 22:01 bearbeitet] |
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arnaoutchot
Moderator |
07:55
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#32344
erstellt: Gestern, |||
Bernstein war mit Copland eng befreundet, das ging wohl sogar über eine platonische Beziehung hinaus ... auf jeden Fall ist Bernstein einer der besten Sachwalter seiner Musik. Meine Lieblingsstücke von Copland sind auch der Appalachian Spring und die 3. Symphonie (die wiederum im 4. Satz die berühmte Fanfare for the Common Man enthält). Das Klarinettenkonzert ist auch schön ... höre auch gerade den Frühling mit der 1982er Digitalaufnahme auf DGG aus meiner Box. ![]() |
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Hüb'
Moderator |
08:26
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#32345
erstellt: Gestern, |||
arnaoutchot
Moderator |
08:30
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#32346
erstellt: Gestern, |||
Das könnte gut sein. Da warte ich aber, bis das in einer Box erscheint ... ![]() |
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Hüb'
Moderator |
08:36
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#32347
erstellt: Gestern, |||
Ja. Ob die Reihe bereits beendet ist? Es wundert mich, dass von "Appalachian" und "Billy" nur die Suiten eingespielt wurden. "Billy" ist als Suite bspw. rund 13 Minuten kürzer, als in der vollständigen Fassung. ![]() |
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arnaoutchot
Moderator |
08:47
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#32348
erstellt: Gestern, |||
Nun, der vierte Teil wurde schon 2018 veröffentlicht. Da glaube ich kaum, dass da noch etwas kommt. Aber Du hast ich schon wieder angetriggert, jedoch €80 für 4 SACDs sind jetzt auch kein Pappenstiel und der Apfel hat alles in HiRes im Stream. ![]() Edit: .... und das hier fiel mir noch ein. Ich glaube kaum, dass das von der Chandos-SACD klanglich übertroffen wird, die war grandios in MCh. Der damals aussortierte Bernstein ist mit der Box nun wieder zurück ... ![]() [Beitrag von arnaoutchot am 08. Okt 2025, 08:55 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
11:48
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#32349
erstellt: Gestern, |||
![]() Aaron Copland (1900-1990) Appalachian Spring Samuel Barber (1910-1981) Adagio for Strings op. 11 Leonard Bernstein (1918-1990) Candide-Overture William Schuman (1910-1992) American Festival Overture Los Angeles Philharmonic Orchestra, Leonard Bernstein DGG, Aufnahmejahr ca.: 1982, Erscheinungstermin: 26.6.1984 Leonard Bernstein war nicht nur einer der charismatischsten Dirigenten seiner Zeit, sondern auch ein leidenschaftlicher Anwalt der amerikanischen Musik. Diese Aufnahme mit dem Los Angeles Philharmonic aus den frühen 1980er-Jahren ist dafür ein Partadebeispiel: Sie vereint vier Komponisten, die das amerikanische Klangbild des 20. Jahrhunderts geprägt haben – jeder auf seine eigene Weise. Aaron Coplands „Appalachian Spring“ klingt hier wie eine musikalische Hommage an das Ideal des schlichten, hoffnungsvollen Amerika. Bernstein formt die Linien mit einem wunderbar natürlichen Atem, lässt die pastorale Ruhe leuchten und setzt zugleich die rhythmischen Akzente so lebendig, dass man die Weite der Landschaft fast spüren kann. Samuel Barbers „Adagio for Strings“ – längst ein Klassiker der Trauer und Erhabenheit – erhält unter Bernstein eine fast opernhafte Intensität. Das Los Angeles Philharmonic spielt mit glühendem Ton, und Bernstein lässt die Spannung bis in die feinsten Phrasen auskosten. Ich kann durchaus verstehen, wenn man dieses Stück nicht mehr hören, vielleicht sogar nicht mehr ertragen kann. Ich mag es nach wie vor einfach sehr. Im Kontrast dazu ist die Ouvertüre zu Bernsteins eigener Operette „Candide“ dann pure Lebensfreude: funkelnd, spritzig und rhythmisch präzise – ein kleines Feuerwerk orchestraler Virtuosität, bei dem man dem Dirigenten seine sichtbare Freude förmlich anhört. William Schumans „American Festival Overture“ schließlich bringt eine rauere, kraftvollere Seite amerikanischer Musik ins Spiel: urbane Energie, jazzige Rhythmen und orchestrale Brillanz, die Bernstein mit federnder Spannung dirigiert. Klanglich gehört die Einspielung – typisch DGG Anfang der 1980er – zu den etwas direkter aufgenommenen Bernstein-Produktionen: klar, präsent, mit einem Schuss Live-Atmosphäre. Insgesamt ist diese CD eine wunderbar runde Momentaufnahme amerikanischer Orchesterkunst – emotional, energiegeladen und zugleich von tiefem humanistischem Geist getragen. Viele Grüße Frank ![]() [Beitrag von Hüb' am 08. Okt 2025, 11:49 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
12:21
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#32350
erstellt: Gestern, |||
![]() Aaron Copland (1900-1990) Orchesterwerke Vol.2 - Symphonien Symphonie für Orgel & Orchester; Symphonie Nr. 2 "Short Symphony"; Symphonische Ode; Orchester-Variationen (nach den Variationen für Klavier) Jonathan Scott, BBC Philharmonic Orchestra, John Wilson Chandos, Aufnahmejahr ca.: 2015, Erscheinungstermin: 2.9.2016 Und weiter mit Copland... Auf dieser großartig klingenden Chandos-Produktion widmet sich John Wilson mit dem BBC Philharmonic einer eher selten gespielten, aber ungemein spannenden Seite des Komponisten. Im Zentrum stehen Coplands orchestrale Großwerke jenseits der bekannten „Appalachian Spring“- oder „Rodeo“-Suiten – kraftvolle, modernistisch geprägte Kompositionen, die seine Entwicklung vom energiegeladenen Avantgardisten der 1920er Jahre zum gereiften Symphoniker der späteren Zeit zeigen. Die „Symphonie für Orgel und Orchester“ (1924) ist ein echter Paukenschlag seines frühen Schaffens: ein monumentales, farbenreiches Werk, das damals sogar Nadia Boulanger in Paris aufführte – und dabei so manchen Zuhörer schockierte. Jonathan Scott an der Orgel bringt die eruptive Wucht und die kantigen Harmonien mit beeindruckender Präzision und klanglicher Balance zur Geltung. Die „Short Symphony“ von 1933 ist alles andere als „kurz“ im Ausdruck – ein brillantes, rhythmisch vertracktes Stück mit jazziger Energie, das Wilsons detailverliebtem Dirigat und dem präzisen Spiel des BBC Philharmonic perfekt liegt. Hier funkelt Coplands frühe Modernität, pulsierend und scharf konturiert. Mit der „Symphonic Ode“ und den „Orchestral Variations“ schließt sich der Kreis: zwei Werke, die Coplands ausgeprägtes Gespür für Struktur, Klarheit und instrumentale Transparenz zeigen. Wilson gestaltet sie mit bewundernswerter Klarheit – nichts wird verschmiert, jede Linie bleibt durchsichtig. Klanglich ist die Aufnahme – typisch Chandos – ein Genuss: weit ausladende Dynamik, tiefe Orgelgrundtöne, gläserne Höhen und ein plastisch greifbarer Orchesterraum. Wer Copland bisher nur über seine „amerikanische Weite“ kennt, entdeckt hier den aufregend kantigen, rhythmisch hochpräzisen Komponisten neu. Viele Grüße Frank ![]() |
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klutzkopp
Inventar |
14:06
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#32351
erstellt: Gestern, |||
Danke für die Tipps. Ich werde sie mal im Rest meines verbliebenen Pensionärshirns abspeichern ![]() Einer meiner Lieblingskomponisten wird Copland aber aller Voraussicht nach nicht. ![]() |
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Hüb'
Moderator |
14:10
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#32352
erstellt: Gestern, |||
Dafür ist er in seinen populären Werken zu gefällig (seicht?), ohne dass sich der Mitteleuropäer thematisch gut darin wiederfindet, und in seinen weniger bekannten Werken zu wenig gefällig. ![]() ![]() ![]() [Beitrag von Hüb' am 08. Okt 2025, 14:11 bearbeitet] |
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WolfgangZ
Inventar |
14:11
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#32353
erstellt: Gestern, |||
Freilich, es gibt noch ein paar xx0 andere ... Ach so, das bezog sich auf obiges Zitat klutzkoppens. [Beitrag von WolfgangZ am 08. Okt 2025, 14:12 bearbeitet] |
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klutzkopp
Inventar |
14:33
![]() |
#32354
erstellt: Gestern, |||
Ich höre die Bernstein-CD gerade nochmal und finde die Dritte Symphonie keineswegs als seicht. Die Tonsprache erinnert mich ein bisschen an Strawinsky. Es gibt bei mir eine Grenze wie „ schräg“ die Musik sein darf die ich mit Genuss und Interesse hören kann. Bartoks Streichquartette z.B. befinden sich jenseits dieser Grenze. Da streike ich. ![]() ![]() P.S. Ich bin offenbar zu blöd um hier Zitate zu bearbeiten ![]() ![]() EDIT Mod.: Zitat repariert. [Beitrag von Hüb' am 08. Okt 2025, 15:19 bearbeitet] |
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Hüb'
Moderator |
14:37
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#32355
erstellt: Gestern, |||
![]() Alberto Ginastera (1916-1983) Cellokonzerte Nr.1 & 2 Mark Kosower, Bamberger Symphoniker, Lothar Zagrosek Naxos, Aufnahmejahr ca.: 2009/2010, Erscheinungstermin: 2.5.2011, Naxos Latin American Classics Sperriger geht immer... ![]() Mark Kosower meistert diese Gratwanderung zwischen technischer Brillanz und emotionaler Tiefe beeindruckend. Sein Spiel ist kantig, mutig und zugleich von großer lyrischer Empfindsamkeit – genau das, was Ginasteras Musik verlangt. Unter Lothar Zagrosek entfalten die Bamberger Symphoniker eine geradezu körperliche Präsenz: messerscharfe Rhythmik, glühende Streicher und präzise gesetzte Schlagwerkattacken verleihen der Musik jene unbändige Energie, die sie zwischen archaischer Volksmagie und moderner Klangkunst schweben lässt. Die Naxos-Aufnahme überzeugt mit klarer, direkter Klangbildgestaltung – nichts wird geschönt, alles bleibt transparent und unmittelbar. So entsteht ein authentisches Porträt Ginasteras, das seine kompromisslose Modernität ebenso würdigt wie seine Leidenschaft für südamerikanische Rhythmen. Eine Aufnahme, die gleichermaßen analytisch faszinierend und sinnlich mitreißend ist – und ein echtes Highlight der "Latin American Classics"-Serie. Alternative Deutungen scheint es auf Tonträgern nicht zu geben (EDIT: ![]() Viele Grüße Frank ![]() [Beitrag von Hüb' am 08. Okt 2025, 15:16 bearbeitet] |
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klutzkopp
Inventar |
15:04
![]() |
#32356
erstellt: Gestern, |||
Das liest sich nach „Nix für mich“ ![]() ![]() |
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Hüb'
Moderator |
15:20
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#32357
erstellt: Gestern, |||
Ist doch auch gut, wenn man Dinge gleich "abhaken" kann. Es bleibt ja immer noch "viel zu viel". ![]()
Ich auch nicht. Ich würde sie aber als "weniger Populär" ansehen, verglichen mit "Billy", "Rodeo" oder "Appalachian". ![]() [Beitrag von Hüb' am 08. Okt 2025, 15:26 bearbeitet] |
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WolfgangZ
Inventar |
15:22
![]() |
#32358
erstellt: Gestern, |||
Dat weeß ik nich, wie die Chinesin sagt. [Das bezieht sich schon wieder auf den vorletzten Beitrag.] Ich finde die Sachen sehr originell und man muss noch kein Avantgarde-Liebhaber sein, meine ich. Oder höchstens ein ganz klein wenig. Wobei ich zugebe, dass die Spätphase des Argentiniers schon in eine andere Richtung geht als die folkloristischen Nummern. Doch irgendwie ist es bei Copland so gänzlich anders nicht. ... @ letztem Beitrag erster Teil [1]: Stimmt allerdings ....... Es ist einfach zu viel los hier [1] ... [Beitrag von WolfgangZ am 08. Okt 2025, 15:24 bearbeitet] |
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klutzkopp
Inventar |
15:37
![]() |
#32359
erstellt: Gestern, |||
Hier jetzt zur „Erholung“ ![]() ![]() Einfach himmlisch schöne Musik und ein hervorragendes Orchester. Gibt’s eigentlich irgendwas von diesem äußerst sympathisch wirkenden Dirigenten das nicht mindestens sehr gut gelungen ist? Ich habe einiges im Regal und wüsste nicht. Habe Blomstedt vor einigen Jahren in der Philharmonie Berlin live mit Berlioz‘ Fantastique erlebt. Da ging die Luzie ab, es war toll. ![]() [Beitrag von klutzkopp am 08. Okt 2025, 15:45 bearbeitet] |
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Mars_22
Inventar |
16:33
![]() |
#32360
erstellt: Gestern, |||
Huch, das gibt’s doch nicht? Habe ich noch nie gehört! Zum Glück habe Lennys Version mit dem Concertgebouw und kann es gleich nachholen ![]() |
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Hüb'
Moderator |
16:42
![]() |
#32361
erstellt: Gestern, |||
Schubert 5 & 8 ??? ![]() |
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Mars_22
Inventar |
16:46
![]() |
#32362
erstellt: Gestern, |||
5 hatte ich noch nie gehört. 6-9 habe ich in verschiedenen Einspielungen. Und Wolfgang hat recht, das ist einfach schöne Musik, im besten Sinne. |
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klutzkopp
Inventar |
16:46
![]() |
#32363
erstellt: Gestern, |||
Die habe ich auch, und noch einige andere. ![]() P.S. Ich meinte ## 8 und 9 mit Lenny/CGO, nicht ## 5 und 8. Letztere habe ich nicht. [Beitrag von klutzkopp am 08. Okt 2025, 17:54 bearbeitet] |
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klutzkopp
Inventar |
19:20
![]() |
#32364
erstellt: Gestern, |||
Mars_22
Inventar |
19:31
![]() |
#32365
erstellt: Gestern, |||
Mit Schubert ist es bei mir seltsam, ich habe 33 Schubert-Alben, zusätzlich 10-Cd Boxen von Uchida, Leonskaja, und alles was Arrau eingespielt hat. Ich liebe einige Klavierwerke wie die wunderbare 14. Sonate A-Moll, die gerade läuft, liebe einige Streichquartette, habe mehrere Winterreisen… nur mit den Sinfonien haperts. Da kenne ich eigentlich nur die Unvollendete gut. [Beitrag von Mars_22 am 08. Okt 2025, 19:33 bearbeitet] |
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klutzkopp
Inventar |
19:34
![]() |
#32366
erstellt: Gestern, |||
Dann hör Dir unbedingt noch mal die Neunte - die sog. Große C-Dur - an. Ich möchte wetten dass es sich lohnt. ![]() [Beitrag von klutzkopp am 08. Okt 2025, 19:44 bearbeitet] |
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Mars_22
Inventar |
19:46
![]() |
#32367
erstellt: Gestern, |||
Hab ich vorhin, auch mit Lenny. Hab sie auch mit Wand, Janssons und Harnoncourt. Es lohnt sich absolut! Ich will die Sinfonien garnicht schlechtreden. Wahrscheinlich gebe ich auch den Jugendsinfonien 1-4 nochmal eine Chance. [Beitrag von Mars_22 am 08. Okt 2025, 20:04 bearbeitet] |
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