Gehe zu Seite: |vorherige| Erste ... 200 .. 300 .. 400 .. 500 .. 590 . 600 . 610 . 620 . 626 627 628 629 630 631 632 633 634 Letzte |nächste|

Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

+A -A
Autor
Beitrag
Hörstoff
Inventar
#31673 erstellt: 10. Apr 2025, 19:27
Für einige gilt sie als beste Cellistin aller Zeiten: die 1987 verstorbene Britin Jacqueline du Pré, die einstige Eherfrau von Daniel Barenboim, die aufgrund ihrer Erkrankung nur in jungen Jahren wirken konnte. Für "The Great Cello Concertos" habe ich nun sehr gern meinen Stereogrill angestellt und vorab ein wenig warmlaufen lassen. Durch die Elektronenröhren verstärkt ertönen zunächst Einspielungen von ihr aus 1965, Elgar mit dem LSO/Sir John Barbirolli, in Kürze dann auch Delius mit dem RPO/Sir Malcolm Sargent. Klanglich, gemessen an aktuellen audiophilen Einspielungen - auch wenn Details und Dynamiken schön repräsentiert sind - trotz HD Remastering nicht hervorstechend ist der herausragende künstlerische und Repertoirewert zweifelsohne vorhanden.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 10. Apr 2025, 19:28 bearbeitet]
op111
Moderator
#31674 erstellt: 11. Apr 2025, 17:52
Hallo zusammen.
Jacqueline du Pré war in der Tat ein Ereignis. Eine Cellstin mit sehr persönlichem Stil und manchmal sehr mittelpunktstrebig.

Nochmal Parsifal, diesesmal als Orchesterereignis mit Sängern
Richard Wagner (1813-1883)
Parsifal
Peter Hofmann, Jose van Dam, Kurt Moll, Dunja Vejzovic u.a.
Berliner Philharmoniker,
Herbert von Karajan
DGG 1980
jpc.de

Im Vergleich zu Boulez, Solti und Heras-Casado eine vor allem sängerisch problematische Aufnahme, Ausnahmen Jose van Dam Kurt Moll.


Franz
Hörstoff
Inventar
#31675 erstellt: 12. Apr 2025, 16:43

op111 (Beitrag #31674) schrieb:
Jacqueline du Pré war in der Tat ein Ereignis. Eine Cellstin mit sehr persönlichem Stil und manchmal sehr mittelpunktstrebig.

Barenboim hat sie musikalisch einmal so charakterisiert, dass sie ihren ursprünglichen jugendlichen Elan zeitlebens in der Musik umgesetzt hat sowie dieselbe Zentrum ihres Lebens war. Ich hoffe, das habe ich einigermaßen korrekt erinnert und aus dem Englischen übersetzt.

Jedenfalls haben mich die folgenden, etwas späteren (bis 1968) Aufnahmen - Discs 2-4 der Warner-Zusammenstellung - immer stärker gepackt. Sehr beeindruckend war das offenkundige, auf höchstem Niveau umgesetzte Verständnis mit Daniel Barenboim und dem English Chamber Orchestra (Haydn, Boccherini).

Jetzt laufen frühe Klavierwerke Per Nørgårds: Sonata determina, Miniature Concerto in G major, Sonata capricciosa, Trifoglio, Sonata in One Movement, Toccata von Niklas Sivelö. Nicht zu anspruchsvoll, jedenfalls entdecke ich derzeit keine versteckten Ebenen, eher eine musikalische Reise.

Wen es interessiert, derzeit schön günstig erhältlich.

jpc.de
Hörstoff
Inventar
#31676 erstellt: 13. Apr 2025, 10:03

op111 (Beitrag #31674) schrieb:
Nochmal Parsifal, diesesmal als Orchesterereignis mit Sängern
Richard Wagner (1813-1883)
Parsifal

Bei mir nun auch. Aus der - gemessen an den von dir genannten Riesen - Brüsseler Nische spielen das Orchestre symphonique de la Monnaie/Hartmut Haenchen mit dem Chœurs de la Monnaie sehr schön tiefgründig und durchartikuliert auf. Höre ich nicht zum ersten Mal, gefällt mir sehr gut. Problematisch empfinde ich die Interpretationen, auch den Gesang hier nicht, das ist sehr schön stimmig und angemessen.

amazon.de
Hüb'
Moderator
#31677 erstellt: 15. Apr 2025, 11:44
jpc.de
Johannes Brahms (1833-1897)
Symphonie Nr. 2

Wiener Philharmoniker, Carlo Maria Giulini
DGG, 91

Die zweite Symphonie von Johannes Brahms, entstanden im Sommer 1877, gehört zu seinen zugänglichsten und sonnigsten Werken – gelegentlich liebevoll als seine "Pastorale" bezeichnet. In der Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Carlo Maria Giulini, erschienen bei DGG, wird dieser warme, fast heitere Grundton wunderbar eingefangen. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1991, also aus der Spätphase von Giulinis Karriere – und genau das hört man: eine tiefe Reife, viel Atem, und ein fast schon meditativer Zugang zur Musik.

Die Wiener Philharmoniker spielen mit ihrer gewohnten Eleganz, und Giulini lässt ihnen Raum zu singen. Die Streicher schwelgen, die Bläser glänzen – aber nie protzig, sondern stets mit einer gewissen inneren Ruhe. Wer auf klangliche Opulenz steht, ist hier gut aufgehoben: Die DGG-Produktion punktet mit einem vollen, warmen Sound, der dem romantischen Geist des Stücks gerecht wird.

Die Kritik war größtenteils begeistert: Man lobte besonders Giulinis Fähigkeit, musikalische Tiefe ohne Pathos zu schaffen. Sein Dirigat ist nie auf Effekt getrimmt, sondern besticht durch musikalische Klarheit und einen langen Atem. Manche Rezensenten sprechen gar von einer "idealen Spätlese" – Brahms ohne Druck, aber mit umso mehr innerer Größe.

Als Kontrapunkt gab es jedoch auch Stimmen, die Giulinis Zugang als zu getragen empfanden. Gerade im ersten Satz und im Finalsatz vermissten einige den Elan, das Feuer, das Brahms’ Musik stellenweise in sich trägt. Die noble Zurückhaltung, kippe stellenweise ins Bedächtige – fast, als wolle man die Musik in Watte packen (Celibidache grüßt zumindest von weitem...). Wer also auf Spannung, Dramatik oder klare Kontraste hofft, könnte sich hier und da nach mehr Impulsivität sehnen.

Trotzdem bleibt diese Aufnahme ein feinsinniger, in sich ruhender Blick auf Brahms’ Zweite – und vielleicht gerade deshalb für viele ein echtes Highlight im riesigen Brahms-Kanon. Ich möchte sie nicht missen.

Viele Grüße
Frank
klutzkopp
Inventar
#31678 erstellt: 15. Apr 2025, 19:02
Genau die habe ich gestern auch gehört

Jetzt Giulini/Wien mit Bruckner # 7

amazon.de
arnaoutchot
Moderator
#31679 erstellt: 16. Apr 2025, 16:30
Hier höre ich gerade ein kleiner Vergleich von verschiedenen Aufnahmen der Drei Orchesterstücke von Alban Berg. Ich muss zugeben, dass ich mich bis dato zu wenig mit diesem eindrucksvollen Werk beschäftigt habe. Vier der sechs unten gezeigten Aufnahmen sind relativ neu und auf SACD, haben ein differenziertes und breites Klangbild. Aber dennoch neige ich dazu, dass mir Karajans 1972er Aufnahme (links oben) inhaltlich immer noch am besten gefällt.

Hüb'
Moderator
#31680 erstellt: 16. Apr 2025, 16:35

Aber dennoch neige ich dazu, dass mir Karajans 1972er Aufnahme (links oben) inhaltlich immer noch am besten gefällt.

Ja, schon bemerkenswert, wie gut er mit dieser doch so sperrigen Musik umgehen konnte, ähnlich wie bei Honegger, siehe oben.
Hörstoff
Inventar
#31681 erstellt: 18. Apr 2025, 16:51
Tonight 'Tonight' - zwar keine klassische - im klassischen Sinne - Einspielung, in between eher jazzig. Aber: mit klassiktauglichen Instrumenten und als 'Neue Musik' gelabelt, sicher auch in diesem Fred präsentabel. Allemal als kleine freudvolle Abwechslung bei all der E-Musik (nun, auch die kann Freude bereiten, wie wir wissen ).

Wer hat, das Surroundformat ist überzeugend, die Einspielung an sich ist aber auch audiophil. Ein sehr guter Sampler amerikanischer Komponisten vom Linos Saxophon Quartett.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 18. Apr 2025, 16:54 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#31682 erstellt: 20. Apr 2025, 12:35
Es läuft Georges Bizets Carmen in einer Einspielung aus 2002 mit Anne Sofie von Otter u. a. sowie Philippe Jordan/London Philharmonic Orchestra und Glyndebourne Chorus. Gesungen in französisch mit englischen Untertitel. Nun gern DVD 2.

amazon.de
Hörstoff
Inventar
#31683 erstellt: 20. Apr 2025, 17:40
Eine weitere schöne Einspielung aus der Glyndebourne Festival Opera: Donizettis L'alisir d'amore mit Maurizio Benini/Singende, London Philharmonic Orchestra und The Glyndebourne Chorus. Vorher war die DVD noch ungehört in der OVP. Jetzt nicht mehr, was gut und richtig ist.

jpc.de


"It is a beautifully achieved piece of work...Peter Auty's Nemorino is world-class in his vocal accomplishment and touching presentation of the character's plight. Alfredo Daza sounds exactly the right notes of God's gift to women bumptiousness and fundamental decency with his good-looking, healthy sounding Sergeant Belcore. Luciano Di Pasquale hits the spot as the fake potion seller Dulcamara, bringing colour and vivacity to his every appearance. The chorus are marvellous. Maurizio Benini maintains lively music-making in the pit." (The Stage)

"An enchanting account. Set in Mussolini's Italy, but without distorting the plot or detracting from the pervasive charm of the piece, it is wonderfully cast and a perfect team effort. " (BBC Music Magazine ★★★★★)
Amazon-Zitate



[Beitrag von Hörstoff am 20. Apr 2025, 17:45 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#31684 erstellt: 20. Apr 2025, 22:39
jpc.de
Georg Friedrich Händel (1685-1759)
Messiah
Solisten: Miriam Allan (Sopran), Michael Chance (Alt/Mezzosopran), Mark Le Brocq (Tenor), Christopher Purves (Bass) - Chor: Maulbronner Kammerchor - Orchester: Hannoversche Hofkapelle - Leitung: Jürgen Budday
Aufnahme: 24. und 25. September 2005 in der Klosterkirche des Klosters Maulbronn (Baden-Württemberg)

Messiah wird ja traditionell zur Vorweihnachtszeit aufgeführt, aber ich denke inhaltlich passt es besser zur Osterzeit.

Ich kenne nur ein paar Aufnahmen des Werkes, aber diese hat mir immer gut gefallen. Die Solisten sind gut, aber vor allem gibt es hier einen erstklassigen Chor. Michael Chance singt auch in der berühmten Trevor Pinnock-Einspielung mit, allerdings nicht dieselben Stücke.

Dies ist eine Live-Aufnahme. Dies hört man aber erst nach dem Schlusschor.

Schöne Osterfeiertage Euch allen!

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 20. Apr 2025, 22:41 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#31685 erstellt: 21. Apr 2025, 14:22
Dir auch schöne Osterfeiertage, Fabian. Au weia, der Papst ist tot. Aber: er hat ein stattliches Alter erreicht und gestern noch einen Segen gesprochen. Mein Mitgefühl an alle, die sich ihm verbunden fühlten und jetzt vielleicht trauern.

Hier liefen vier Kompositionen von Jay Schwartz, die von den Musikgruppen Neue Vocalsolisten Stuttgart, HR-Sinfonieorchester, Kairos Quartett und Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR mit den Dirigenten Diego Masson und Erik Nielsen gekonnt in Szene gesetzt wurden. Entfaltet haben sich auf mich sphärisch, teils kosmisch, teils düster wirkende Klangskulpturen. Bilder einer Ausstellung ließe sich die Einspielung auch nennen - das ist zumindest meine Assoziation. Hörenswert.

amazon.de
arnaoutchot
Moderator
#31686 erstellt: 23. Apr 2025, 18:14
Hier Aram Khachaturian - Gayane - Complete Ballet - USSR Radio & TV Large SO / Djansug Kakhidze - Melodiya/MFSL 2CD 1978/1988. Meines Wissens die einzige wirklich komplette Aufnahme dieses Balletts mit über zwei Stunden Laufzeit, alle anderen Aufnahmen, die ich kenne, sind entweder gekürzte Fassungen oder ohnehin nur Ausschnitte bzw. Suiten. Was auf den ersten Blick lang und ermüdend klingt, ist erstaunlich abwechslungsreich, farbig und unterhaltsam. Klanglich sind die Aufnahmen aus der UdSSR, die MFSL übernommen hat, kraftvoll und dynamisch.

Hörstoff
Inventar
#31687 erstellt: 25. Apr 2025, 19:32
Violins of Hope - ein grandioser Start mit Intonations von Jake Heggie (*1961).

Heggie: Intonations - Songs from the Violins of Hope
Schubert: Quartettsatz
Mendelssohn: String Quartet No. 6

Sasha Cooke, mezzo
Daniel Hope, Sean Mori, Dawn Harms & Kay Stern, violins
Patricia Heller, viola
Emil Miland, cello

HARBINGERS OF HOPE DURING MANKIND’S DARKEST HOUR

Violins of Hope presents instruments that were owned by Jewish musicians before and during the Holocaust, representing strength and optimism for the future during mankind’s darkest hour. They have been refurbished by luthiers Amnon and Avshalom Weinstein, founders of the Violins of Hope project. On this album, recorded live at Kohl Mansion, the instruments are used to perform two string quartet masterpieces by Schubert and Mendelssohn, alongside a new composition by Jake Heggie, inspired by the violins’ histories.
hraudio.net


jpc.de

Neben hochinteressanter Musik ein sehr schöner Klang.

Apropos: neulich habe ich das Elphi-Eröffnungskonzert unter Ausblendung des Videomitschnitts gegengehört und war nicht mehr sehr angetan. Im Vergleich zu anderen audiophilen Einspielungen leicht klinisch, wenn auch ein sehr sauberer Sound. Die Interpretationen stachen auch nicht besonders hervor. Die aktuelle Liveeinspielung gefällt mir besser, auch wenn die Musiken nicht direkt vergleichbar sind und das "große" gegen "kleines" Besteck ausgetauscht wurde. Sry, Mr Hengelbrock.


[Beitrag von Hörstoff am 25. Apr 2025, 19:37 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#31688 erstellt: 26. Apr 2025, 20:24
Weiter geht's mit Tschaikowski-Kleinodien. Guy Braunstein zelebriert das Violinkonzert und weitere Werke mit dem BBC Symphony Orchestra/Kirill Karabits. Herausragend.

jpc.de
FabianJ
Inventar
#31689 erstellt: 26. Apr 2025, 22:35
jpc.de
Gioachino Rossini (1792-1868)
Streichersonaten Nrn. 1 - 3
Streicher der Academy of St Martin in the Fields - Dirigent: Neville Marriner
Aufnahme: 1966

Ähnlich wie Mendelssohns 12 Streichersinfonien sind Rossinis 6 Streichersonaten geniale Frühwerke, die der Komponist noch als Kind schrieb. Rossini hat sie mit 11 oder 12 Jahren geschrieben. Bezaubernde Musik, von der Academy of St. Martin in the Fields und Neville Marriner ebenso interpretiert.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 26. Apr 2025, 22:35 bearbeitet]
frankbln
Stammgast
#31690 erstellt: 27. Apr 2025, 08:33
Back on the block!

Mein letztes Posting war am 26. Dezember. Dann Schlaganfall und nachfolgend 3 Monate Reha. Alles nicht schön, aber nicht änderbar. Es wird mich auch noch einige Zeit im Griff haben.

Bin auf jeden Fall wieder daheim und habe erst einmal die Beiträge gelesen, die ich verpasst habe. Die Nutzung dieses Forums per Smartphone ist [bitte hier ein geeignetes abwertendes Adjektiv einfügen].

Die neue Funktion "listen later" bei Roon ist sehr hilfreich.

Selbst habe ich weiterhin die Sinfonie 39 von Mozart aus meinem letzten Posting immer noch im Fokus. Heute in einer Interpretation eines mir bis dahin unbekannten Dirigenten. Gleiches gilt für das Orchester. Klangschön und ich höre nur über ein Teufel Motiv 2 Set am PC. Die Aufnahme gefällt mir sehr.

jpc.de

Hier bei Qobuz ...

Mchael hatte vor ein paar Tagen ein eigenes Bild gepostet. Wie hast du das angestellt? Hier klappt das immer noch nicht.


Grüße aus dem sonnigen Berlin
Franco


[Beitrag von frankbln am 27. Apr 2025, 08:36 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#31691 erstellt: 27. Apr 2025, 09:55
Zunächst tut es mir sehr leid, von Deinem Schicksal zu hören. Ich wünsche Dir gute Rekonvaleszenz ! 👍

Eigene Bilder lassen sich aktuell und b.a.w. nur mit einem externen Bilderhoster hochladen, zB dieser hier. Den erzeugten Link dann als Image einfügen. Geht fast genauso schnell wie über den Forum-Hoster, aber hat vermutlich eine kürzere Verweildauer der Bilder.

@Rossini/Marriner: Absolute Zustimmung, eine sehr schöne Aufnahme, die hatte ich auch schon mehr als 1x hier im Thread gehört, z.B. hier

Und gehört habe ich auch was: Mozart - The Tube Only Night Music - Rajski / Polish CO - TACET SACD MCh 2005. Ich mag Mozart, ich mag die Polen (zB mit ihren Beethoven-Symphonien), die Nachtmusik geht auch noch, aber die Divertimenti finde ich einfach langweilig . Klanglich ist es fein.



[Beitrag von arnaoutchot am 27. Apr 2025, 10:48 bearbeitet]
frankbln
Stammgast
#31692 erstellt: 27. Apr 2025, 11:47
Dann hier mein Workaround. Inspiriert von Michael.

Auch eine Version der 39., die ich mir in den letzten Tagen angehört habe. Stammt aus der Box "Norrington - The complete Erato Recordings"

Bild bei Dropbox ... bitte klicken

Grüße
Franco


[Beitrag von frankbln am 27. Apr 2025, 11:48 bearbeitet]
Michael_aus_LH
Stammgast
#31693 erstellt: 27. Apr 2025, 12:59
Willkommen zurück Franco!

Und weiterhin gute Erholung, wünscht

Michael
Hörstoff
Inventar
#31694 erstellt: 27. Apr 2025, 13:42

frankbln (Beitrag #31690) schrieb:
Mein letztes Posting war am 26. Dezember. Dann Schlaganfall und nachfolgend 3 Monate Reha. Alles nicht schön, aber nicht änderbar. Es wird mich auch noch einige Zeit im Griff haben.

Herzlich willkommen zurück, Franco, vor allem eine gute und stetige Besserung hin zu guter Gesundheit. Vielleicht war das wuselnde Berlin etwas stressig und hatte einen negativen Beitrag? Am Lebensstil mit Klassik für sich betrachtet kann es imo nicht liegen. Sei's drum. Vielleicht helfen Spaziergänge durch die schönen 1920er-Jahre-Siedlungen und zu den Bauausstellungen, frische Luft zu schnappen und alte Gesundheit wiederzuerlangen.

Hier läuft das Boulder Bach Festival mit und unter Mina Gajić sowie Zachary Carrettin, ein weiterer Einwurf mit Bedeutung. Well done.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 27. Apr 2025, 13:48 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#31695 erstellt: 27. Apr 2025, 13:53

arnaoutchot (Beitrag #31691) schrieb:
Eigene Bilder lassen sich aktuell und b.a.w. nur mit einem externen Bilderhoster hochladen, zB dieser hier. Den erzeugten Link dann als Image einfügen. Geht fast genauso schnell wie über den Forum-Hoster, aber hat vermutlich eine kürzere Verweildauer der Bilder.

Wie umständlich und auch teuer - warum geht das nicht wie früher über den Forum-Hoster?

J. und A. sind aber auch gute Alternativen, ich nehme meistens den mit dem günstigeren Angebot.
WolfgangZ
Inventar
#31696 erstellt: 27. Apr 2025, 14:55
An frankbin auch von mir die besten Wünsche!

Wolfgang
FabianJ
Inventar
#31697 erstellt: 01. Mai 2025, 21:36
Ich wünsche Dir weiterhin gute Genesung, Franco!

Gerade angehört:
jpc.de
Manuel de Falla (1876–1946)
Noches en los jardines de España (Nächte in spanischen Gärten)
Robert Casadesus (Klavier) - Philharmonic-Symphony Orchestra of New York (= New York Philharmonic) - Dirigent: Dimitri Mitropoulos
Aufnahme: 2. November 1956 sowie 21. März 1957 (Einspielung Harfe), Columbia 30th Street Studio, New York

Musikalisch eine gelungene Einspielung, hat mir sehr gefallen. Klanglich gibt es natürlich besseres. Leider ist es noch keine Stereoaufnahme. Sie ist trotzdem schön und die Musik passt eigentlich ganz gut zum frühsommerlichen Wetter hier heute.

Mit freundlichem Gruß
FabianJ
Inventar
#31698 erstellt: 02. Mai 2025, 00:00
Zu später/früher Stunde noch ein Klavierkonzert:

jpc.de
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Klavierkonzert Nr. 17 G-Dur KV 453
Christian Zacharias (Klavier und Dirigent) - Orchestre de Chambre de Lausanne
Aufnahme: 28., 30. und 31. März 2007, Métropole Lausanne (Schweiz)

Dieses Klavierkonzert habe ich mir schon lange Zeit nicht mehr angehört, Zeit das zu ändern.

Diese Serie war der zweite komplette Zyklus von Mozarts Klavierkonzerten (ohne Pasticcio-Konzerte Nr. 1 - 4) in meiner Sammlung, der erste war mit Mitsuko Uchida und Jeffrey Tate.

Gerade bei den bekannteren Konzerten wird man sicher seine persönlichen Favoriten haben, aber alles in allem musikalisch ein sehr gelungener Zyklus. Er wurde auf Hybrid-SACD veröffentlicht. Ich kenne nur die Stereo-Tonspur und die ist klanglich erstklassig. Die Mehrkanal-Tonspur klingt vermutlich noch besser.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
arnaoutchot
Moderator
#31699 erstellt: 02. Mai 2025, 07:25

FabianJ (Beitrag #31698) schrieb:
Gerade bei den bekannteren Konzerten wird man sicher seine persönlichen Favoriten haben, aber alles in allem musikalisch ein sehr gelungener Zyklus. Er wurde auf Hybrid-SACD veröffentlicht. Ich kenne nur die Stereo-Tonspur und die ist klanglich erstklassig. Die Mehrkanal-Tonspur klingt vermutlich noch besser.


Das kann ich vollumfänglich unterschreiben, auch was den Klang der MCh-Spur betrifft. Ich nannte eine dieser Aufnahmen hier einmal eine derjenigen, bei denen ich glaube, dass sie Mozart gefallen würden. 👍
Hörstoff
Inventar
#31700 erstellt: 02. Mai 2025, 10:48

FabianJ (Beitrag #31698) schrieb:
Gerade bei den bekannteren Konzerten wird man sicher seine persönlichen Favoriten haben, aber alles in allem musikalisch ein sehr gelungener Zyklus. Er wurde auf Hybrid-SACD veröffentlicht. Ich kenne nur die Stereo-Tonspur und die ist klanglich erstklassig. Die Mehrkanal-Tonspur klingt vermutlich noch besser.

Getreu dem Motto "Mut zur Lücke" kenne ich Vol. 3 noch nicht, 2, 4 und 5 allerdings schon. Klanglich hatte ich hinsichtlich der Mehrkanalspur durchweg nichts auszusetzen, interpretatorisch habe ich die Reihe etwas schwankend wahrgenommen.

Im Zweifel gilt bei mir gerade: nicht verzagen, Messiaen fragen.
#31657 läuft gern noch einmal.


[Beitrag von Hörstoff am 02. Mai 2025, 10:49 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#31701 erstellt: 02. Mai 2025, 13:08
@ 31657: Genau diese Aufnahme besitze ich nicht, aber die Musik kann auch im August laufen. Kein Nachbar merkt das, selbst wenn er es hört ...
Hörstoff
Inventar
#31702 erstellt: 02. Mai 2025, 17:39
Eine sehr seriöse und in meinen Ohren dennoch vergnügliche, sowieso audiophile Einspielung, lieber Wolfgang. Die Jahreszeit ist da für das Hören imo schnuppe. Ich habe mir auch gerade einige andere Tonträger zu hoffentlich auch im Nachhinein guten Kursen bestellt, schaue gleich mal am Briefkasten vorbei.
Cheers.


[Beitrag von Hörstoff am 02. Mai 2025, 17:40 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#31703 erstellt: 02. Mai 2025, 18:58
Vielen Dank, Andreas! Ich lege die Scheibe mal aufs Laufband. Noch ist sie preisgünstig - und irgendwann wird sie gar nichts mehr kosten ...

Es wäre in etwa meine vierte oder sogar fünfte Orgel-Messiaen für Weihnachten. Mal schauen!

Wolfgang
FabianJ
Inventar
#31704 erstellt: 02. Mai 2025, 20:01
You messiaened that up, the link doesn't work!

Was ist das für eine Scheibe, bei mir wird nichts angezeigt. Gelegentlich höre ich Messiaen ja auch ganz gerne. (Außer die Turangalîla-Sinfonie, davon bekomme ich Kopfschmerzen).

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Hörstoff
Inventar
#31705 erstellt: 02. Mai 2025, 22:52

Hörstoff (Beitrag #31657) schrieb:
(...) Orgel-SACD von Olivier Messiaens Le Banquet Céleste, La Nativité du Seigneur, umgesetzt durch Wolfgang Sieber an der Kuhn-Orgel der Philharmonie Essen.

jpc.de :prost

Hörstoff
Inventar
#31706 erstellt: 04. Mai 2025, 09:24
Der sekulare Bach der Gesamteinspielung des Bach Collegium Japan/Masaaki Suzuki lohnt immer mal wieder - analog gilt das natürlich auch für die geistlichen Kantaten. Und wenn durchgehört, ist eine Wiederholung garantiert nicht falsch.

amazon.de
Hörstoff
Inventar
#31707 erstellt: 04. Mai 2025, 14:24
Vllt bin ich der Einzige hier, der gerade Bach hört?

amazon.de

Wie ich gerade feststelle, sind die genannten GE der geistlichen und weltlichen Kataten so gar nicht mehr erhältlich. Dafür eine neue Zusammenstellung mit weiterem Vokalwerk (Passionen, Oratorien, Messen, Motetten) - und damit auf insgesamt sogar 78 statt 55+10 SACDs.

jpc.de


[Beitrag von Hörstoff am 04. Mai 2025, 14:39 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#31708 erstellt: 04. Mai 2025, 17:38
Das würde ich mir, als bekennender Bach-Fan, nie kaufen.
Wegen Suzukis Japanern nicht (Bach mit japanischem Dialekt ), aber mehr noch wegen Bach nicht. Die weltlichen Kantaten finde ich lächerlich, und einige der Geistlichen gehen mir auf Dauer mit ihrem Gebarme furchtbar auf die Nerven.

Es gibt Wunderbare darunter, keine Frage, aber so unverdünnt vertrage ich Kantaten nicht.

Ich habe einige von den Suzukis, technisch ist das alles Klasse, wenn auch sehr clean, ähnlich Herreweghe. Aber technisch perfekt reicht mir nicht, bzw. da ziehe ich Gardiner und auch die technisch unperfekten (aber erstaunlich guten) Harnoncourt vor. Von dem habe ich mir erst neulich eine Auswahl Kantaten ab dem Aufnahmejahr 1965 gekauft.
Hörstoff
Inventar
#31709 erstellt: 04. Mai 2025, 18:34

Mars_22 (Beitrag #31708) schrieb:
(Bach mit japanischem Dialekt )

Genau da hakt es imo nicht - sehr gute Solisten. Dialekte mögen gelegentlich erkennbar sein, dann aber nicht unbedingt japanische. Abgesehen davon macht mir das nichts aus, denn auf die Texte achte ich sowieso nicht. Sonst bleibt gelegentlich nur

Mars_22 (Beitrag #31708) schrieb:
Das würde ich mir, als bekennender Bach-Fan, nie kaufen. (...) Ich habe einige von den Suzukis, technisch ist das alles Klasse, wenn auch sehr clean, ähnlich Herreweghe. Aber technisch perfekt reicht mir nicht, bzw. da ziehe ich Gardiner und auch die technisch unperfekten (aber erstaunlich guten) Harnoncourt vor.

Ich finde zahlreiche der Einspielungen brillant und der kammermusikalische Bach ist imo ein Komponist, dessen Werke dankbar für eine ausdrucksstarke wie auch technisch perfekte Wiedergabe sind.

Die aktuell bei mir laufende SACD 6 scheint es solitär nicht zu geben. Dann verlinke ich einfach die weltliche GE (die es noch gibt).

amazon.de
Hörstoff
Inventar
#31710 erstellt: 06. Mai 2025, 20:34

Diese Hybrid-SACD von COVIELLO ist wenn man so will nur etwas für Mutige, denn sie hält Klangmassen parat, die für manche Anlagen (und Nachbarn!) eine Herausforderung sein können. Erstmals werden hier alle vier Orgeln des Freiburger Münsters simultan von einem Spieler bedient. Domorganist Gerhard Gnann hat als Programm originale Bach-Werke und romantische Adaptionen seiner Musik ausgewählt. Die akustischen Bedingungen waren dabei ebenfalls eine große Herausforderung, die der Tonmeister und Labelmiteigner Moritz Bergfeld allerdings bravourös gemeistert hat. Das Ergebnis ist mehr als ein audiophiles Erlebnis, es ist ein wahrer Klang-Tsunami.
Amazon wie auch JPC


Läuft... Der Beginn überrascht mit einer enorm subtilen und differenzierten Klangschönheit, die so gar nichts mit "Toccata und Fuge" gemein zu haben scheint. Ich denke aber, dass es sinnvoll ist, die hochgeregelte Lautstärke nach dem Präludium, der einleitenden Fuge, den ersten Chorälen bald wieder zu verkleinern. Eine audiophile Entdeckung.

amazon.de
arnaoutchot
Moderator
#31711 erstellt: 09. Mai 2025, 15:54
Hier brandneu, heute erschienen: Jevgeny Sudbin - Scriabin - Vers la Flamme - BIS SACD MCh 2025. Jevgeny kehrt zu Scriabin zurück, dem er 2006 schon eine seiner ersten BIS-Aufnahmen gewidmet hatte. Seine Faszination für den Komponisten - schreibt er im Booklet - sei über die Jahre eher noch gewachsen. Seine Auswahl zieht sich quer durch Scriabins Schaffen, alles hörbar mit Herzblut dargebracht. Klanglich sind die zwischen 2020 und 2024 entstandenen Aufnahmen state of the art.

jpc.de
Hörstoff
Inventar
#31712 erstellt: 09. Mai 2025, 20:44
Solo Klavier - für mich ist das gerade nichts. Vielleicht einmal später bei einer günstigen Gelegenheit. Hatte aber neulich noch eine hervorragende Klaviersolistin im Player, das war Spitze... Vor allem aber, was sparsame Instrumentierung angeht gestern Michal Kanka (Cello) mit Ivan Klánský - französische romantische Cellosonaten auf Surround-SACD von Praga Digitals. Sehr zu empfehlen.

Robin Ticciati assoziierte ich seit einer seiner Interpretationen von Berlioz´ Symphonie fantastique auf Linn-SACD regelmäßig mit einem künstlerischen, etwas blumigen Trojaner(kunst)helden. Nun denn, die Einschätzung, dass er sich semantisch ein wenig in einer belagerten Stadt aufhält - und dort höheren Künsten frönt - war noch nie realistisch. Spätestens durch die nun laufende Dvořák-Inszenierung mit den Bamberger Symphonikern ist diese passé. Eine (mich) sehr stark überzeugende Interpretation der 9. Symphonie.

jpc.de


[Beitrag von Hörstoff am 09. Mai 2025, 20:47 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#31713 erstellt: 10. Mai 2025, 15:04

arnaoutchot (Beitrag #31711) schrieb:
Hier brandneu, heute erschienen: Jevgeny Sudbin - Scriabin - Vers la Flamme - BIS SACD MCh 2025.

Bestimmt sehr hörenswert. Ein Proseminar über Scriabin würde ich gerne mal besuchen. Vielleicht werde ich ein Renter-Student mit Fach Musikwissenschaft.

Bestimmte Prosa bleibt mir aber fremd.


Hörstoff (Beitrag #31712) schrieb:
... künstlerischen, etwas blumigen Trojaner(kunst)helden. Nun denn, die Einschätzung, dass er sich semantisch ein wenig in einer belagerten Stadt aufhält - und dort höheren Künsten frönt - war noch nie realistisch. ...


Was bedeutet das?
Hörstoff
Inventar
#31714 erstellt: 10. Mai 2025, 20:12

Mars_22 (Beitrag #31713) schrieb:
Was bedeutet das?

Das ist Fantasie. Vielleicht hast du auch einmal die Saga der kunstbewanderten Trojaner gehört. Deren Haupt- oder Schutzgott Apollon war unter anderem zuständig für Musik, Dichtkunst und Gesang. Ein Gott der Künste. Die Griechen, gemäß Homer-Überlieferung die Belagerer und Vernichter Trojas - Konfliktauslöser war der "Raub" der schönen Helena - dagegen waren umfassender orientiert. Du könntest dir somit eine Stadt vorstellen, in der musiziert wurde, während sich ein Drama ankündigt. In der Symphonie Fantastique ist ein Satz mit einem wiederholten Rummsen enthalten, welches an einen Rammbockangriff auf eine belagerte Stadt - gemäß Vorstellung auf Troja - erinnert.

Jede schöne Zeit neigt sich einmal dem Ende entgegen. Bei mir ist es die Lauschung der letzten weltlichen Kantaten-SACD des Bach Collegiums Japan - zumindest zum ersten Mal, zumindest nach meiner Reihenfolge. Erneut ein sehr hohes Darbietungsniveau.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 10. Mai 2025, 20:13 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#31715 erstellt: 11. Mai 2025, 09:37

Hörstoff (Beitrag #31714) schrieb:
Jede schöne Zeit neigt sich einmal dem Ende entgegen.

Aber das macht nichts. Die nächste schöne Serie steht gleichauf an - in diesem Fall ungehörte sakrale Bachkantaten ebenfalls vom Bach Collegium Japan mit SolistInnen und Masaaki Suzuki. Feinstes Niveau! #2 zählt zu den SACD-Einspielungen, die nachträglich (unschädlich) für die Surround-GE gemastered wurden. Einzeln gibt es diese nur auf CD.

amazon.de
Hörstoff
Inventar
#31716 erstellt: 11. Mai 2025, 11:43
Let's listen to #3.

amazon.de
Hörstoff
Inventar
#31717 erstellt: 11. Mai 2025, 11:48

Mars_22 (Beitrag #31713) schrieb:
Vielleicht werde ich ein Renter-Student mit Fach Musikwissenschaft.

Hört sich interessant an, Mars. Dein altergemäß nachlassendes Hörvermögen könntest du durch erste Belesenheit ausgleichen. Sonst sorgen schlechte Noten für Demotivation. Zudem solltest du als Bachverehrer neben Gardiner doch auch einmal Suzuki ausführlicher degustiert haben.
Hörstoff
Inventar
#31718 erstellt: 11. Mai 2025, 15:23
#5 ist nun nicht der allerletzte Schrei. Die Einspielung wirkt zwischendurch ein wenig vorgespielt und -gesungen. Aber: wie meistens ist auch diese sehr gut geeignet, um parallel noch etwas anderes zu erledigen.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 11. Mai 2025, 15:40 bearbeitet]
klutzkopp
Inventar
#31719 erstellt: 11. Mai 2025, 19:19
Angeregt durch den Brahms-Symphonienthread jetzt # 3 mit Jünter W. und „seinem“ NDRSO (live 1995)

amazon.de
Hörstoff
Inventar
#31720 erstellt: 11. Mai 2025, 20:17
Sehr gut. Hier - als Lauschabschluss des Tages und der "roten" Fraktion in der sakralen Bachkantaten-GE - welche das Wirken des Komponisten 1703-23 in Arnstadt, Mühlhausen, Weimar und Köthen erfasst - #7. In meinen Ohren ist die interpretatorische Souveränität zurückgekehrt. Die klangliche war nie abhanden.

amazon.de
klutzkopp
Inventar
#31721 erstellt: 12. Mai 2025, 18:46
Darf man mit Mahlers pathetischer Dritter so umgehen wie „Iceman“ Pierre Boulez?

amazon.de

Bei mir hin und wieder schon, z.B. jetzt gerade.


[Beitrag von klutzkopp am 12. Mai 2025, 18:57 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#31722 erstellt: 13. Mai 2025, 11:28
jpc.de
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Klavierkonzerte Nr. 9, 15

Wilhelm Kempff, Stuttgarter Kammerorchester, Karl Münchinger
DGG, mono

Die Mozart-Konzerte Nr. 9 (KV 271) und Nr. 15 (KV 450) mit Wilhelm Kempff, dem Stuttgarter Kammerorchester und Karl Münchinger sind eine jener Einspielungen, die im besten Sinne aus der Zeit gefallen scheinen – und genau deshalb ihren ganz eigenen Charme entfalten. Wer hier virtuose Effekthascherei oder „HIP“-getunte Rasanz erwartet, liegt falsch. Stattdessen bekommt man Mozart mit sanftem Ton, edlem Fluss und einer Prise altmodischer Noblesse serviert – nicht unähnlich einem perfekt temperierten Wiener Kaffeehaus an einem stillen Vormittag.

Wilhelm Kempff war nie ein Mozart-Pianist im engeren Sinn, aber genau das macht seine Deutungen so reizvoll. Er nähert sich dem Klavierpart mit einer fast liedhaften Innerlichkeit, als würde er Beethoven durch ein galantes Prisma betrachten. Besonders im Neunten Konzert – dem „Jeunehomme“-Konzert – ist das bemerkenswert. Wo andere Pianisten den Witz und die überraschenden Modulationen pointieren, lässt Kempff die Musik eher sprechen als tanzen. Der erste Satz bleibt elegant, mit einem weich schwingenden Anschlag, fast ohne Attacke, aber nie ohne Richtung. Das Andantino gelingt ihm besonders anrührend: Da ist keine große Dramatik, aber viel kontemplative Wärme – ein Mozart der stillen Zwischentöne.

Münchinger und das Stuttgarter Kammerorchester agieren dabei als unaufdringliche, aber feinfühlige Partner. Die Tempi sind eher auf der gemütlichen Seite, doch nie schleppend – es ist ein Mozart, der atmen darf. Die Streicher klingen seidig, fast ein bisschen romantisch, ohne je in Schmalz zu kippen. Man spürt, dass hier nicht auf Originalklang gedrängt wird, sondern auf Verständlichkeit und Balance.

Im 15. Konzert ist der Ton etwas gelöster. Dieses Werk hat von Natur aus nicht ganz die dramatische Tiefe des „Jeunehomme“-Konzerts, aber Kempff spielt es mit jener sanften Autorität, die seine Beethoven-Interpretationen so besonders macht. Der Finalsatz ist vielleicht kein Feuerwerk, aber er glitzert – wie ein silberner Bachlauf im Abendlicht.

Fazit? Diese Aufnahme ist sicher keine Referenz im Sinne heutiger Mozart-Deutungen, aber sie besitzt ein poetisches Eigenleben. Sie ist wie ein Brief aus einer vergangenen musikalischen Epoche. Wer Mozarts Konzerte einmal nicht als Virtuosenvehikel, sondern als empfindsame Dialoge hören möchte, wird hier reich belohnt.

Viele Grüße
Frank
Hüb'
Moderator
#31723 erstellt: 13. Mai 2025, 17:27
jpc.de
Gustav Mahler (1860-1911)
Symphonie Nr. 3

Anne Sofie von Otter, Wiener Sängerknaben, Wiener Philharmoniker, Pierre Boulez
DGG, 2001

Pierre Boulez und Gustav Mahler – das ist auf den ersten Blick keine naheliegende Paarung. Der kühle französische Modernist, analytisch bis ins Letzte, trifft auf den spätromantischen Seelenentblößer mit Hang zur Überlänge und zum Weltschmerz. Und doch birgt genau diese Reibungspotenz der beiden Persönlichkeiten einen ganz eigenen Reiz, gerade in der monumentalen Dritten Symphonie. Die Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern für die Deutsche Grammophon ist da ein faszinierendes Zeitdokument – und ein Statement.

Mahler selbst nannte die Dritte eine „Natur-Symphonie“, ein kosmisches All-Inclusive-Paket vom stummen Gestein bis zur göttlichen Liebe. In sechs Sätzen breitet er ein ganzes Universum aus: Marschierende Naturkräfte, pastorale Hirtenidylle, Nietzsche-Zitat mit dunklem Alt-Solo, Engelsgesang mit Kinderchor – und am Ende ein episches Adagio von entwaffnender Wärme.

Boulez nähert sich dem Ganzen mit chirurgischer Präzision. Emotionale Wucht? Ja, aber bitte mit Kontrolle. Wo andere Dirigenten (denken wir an Bernstein oder Tennstedt) tief ins Expressive greifen und das Pathos feiern, seziert Boulez den riesigen Organismus mit fast wissenschaftlicher Klarheit. Der erste Satz – dieser riesige, titanische Brocken – wird unter Boulez' Händen nicht zum Klangrausch, sondern zur tektonischen Studie: glasklar strukturiert, straff geführt, ohne jedes Sentiment. Man kann das als kühl empfinden – oder als befreiend.

Was bei dieser Herangehensweise besonders auffällt, ist die luzide Transparenz: Vielleicht nie zuvor hat man die Wiener Philharmoniker so „modern“ gehört. Die Schichten der Musik sind klar voneinander getrennt, die Stimmen präzise artikuliert. Selbst das finale Adagio, das bei vielen Einspielungen ins Sakrale kippt, bleibt bei Boulez geerdet, strömt eher gelassen als erhaben – und berührt gerade dadurch auf unerwartete Weise.

Nicht jeder wird das mögen. Manche vermissen hier die große Geste, das „Herz auf der Zunge“. Doch man sollte Boulez' Mahler nicht am Maßstab der Romantik messen, sondern als das sehen, was es ist: ein Versuch, Mahler aus dem Geist des 20. Jahrhunderts zu lesen – als komplexen Denker, nicht bloß als Überwältiger. Und in dieser Lesart ist diese Aufnahme nicht nur schlüssig, sondern stellenweise großartig.

Zusammenfassend: Diese Dritte ist nichts für Schwelger, aber eine Offenbarung für Strukturhörer. Sie bleibt ein ziemlicher Brocken. Wer Mahler neu entdecken möchte – oder sich einmal von der Idee verabschieden will, dass Größe immer mit Pathos zu tun hat –, der sollte hier unbedingt reinhören.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 13. Mai 2025, 17:28 bearbeitet]
Suche:
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste ... 200 .. 300 .. 400 .. 500 .. 590 . 600 . 610 . 620 . 626 627 628 629 630 631 632 633 634 Letzte |nächste|
Das könnte Dich auch interessieren:
Was hört Ihr Klassik-Fans gerade jetzt, wenn ihr mal keine Klassik hört?
Hüb' am 27.08.2010  –  Letzte Antwort am 08.01.2024  –  575 Beiträge
Stilblüten aus der Klassik - Kritiken und mehr
Hüb' am 01.08.2008  –  Letzte Antwort am 11.08.2008  –  5 Beiträge
Wie hört Ihr unterwegs Klassik? cd, mp3, ?
Wilke am 08.05.2006  –  Letzte Antwort am 03.11.2006  –  34 Beiträge
Klassik-Radio unbegrenzt
Marthaler am 23.12.2006  –  Letzte Antwort am 14.02.2007  –  9 Beiträge
Bekannte Klassik
HiFi-Tweety am 09.10.2011  –  Letzte Antwort am 17.10.2011  –  25 Beiträge
"Heute gekauft","was hört ihr gerade jetzt" Threads
Martin2 am 07.03.2005  –  Letzte Antwort am 13.03.2005  –  16 Beiträge
Klassik via Techniradio
wolfi16 am 06.12.2005  –  Letzte Antwort am 17.12.2005  –  5 Beiträge
Wer von Euch hört Klassik im Radio?
Wilke am 27.09.2011  –  Letzte Antwort am 27.09.2011  –  8 Beiträge
Klassik für Kids
Hilda am 19.04.2004  –  Letzte Antwort am 08.10.2005  –  45 Beiträge
Klassik Neulingsfragen
tuxix am 17.12.2009  –  Letzte Antwort am 01.01.2010  –  6 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder929.672 ( Heute: 6 )
  • Neuestes Mitglied-Ghost66-
  • Gesamtzahl an Themen1.560.973
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.764.259