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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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Mars_22
Inventar
#32476 erstellt: 17. Okt 2025, 07:15
Bilder hochladen geht nur noch z.B. über imgbb.com, oder du setzt den Amazon oder Jpc Link oberhalb des Eingabefeldes.
audiosit
Schaut ab und zu mal vorbei
#32477 erstellt: 17. Okt 2025, 08:02
Danke für den Hinweis...!
Mars_22
Inventar
#32478 erstellt: 17. Okt 2025, 10:25
Hier spielt Hilary Hahn das Fünfte von Mozart und das vierte Violinkonzert von Henry Vieuxtemps, wobei Letzteres für mich neu und interessant ist.
Eine CD, die Freude macht.
Enthalten in DG120 Concertos 2.

amazon.de
boltwoodit
Stammgast
#32479 erstellt: 17. Okt 2025, 11:19
Hui, ihr seid in den drei Wochen meiner Abwesenheit aber ganz schon weit in der Musikwelt herumgereist
Ich "hänge" noch bei Vaughan Williams herum; genauer gesagt bei dieser Box mit EMI-Aufnahmen:

amazon.de

Vaughan Williams, Symphonies 1-9, Royal Liverpool Philharmonic Choir and Orchestra, London Philharmonic Orchestra, Vernon Handley

Festgebissen habe ich mich erstmal an der CD mit der Zweiten und Achten; gute Kopplung finde ich, seeehr britisch
Watt'n Kitsch, watt'n Bombast, watt'n Pathos - also geanu so, wie ich es machnmal mag!

Handlay geht es mMn hier eher um das große Ganze, weniger um manche Innenstrukturen wie bei Barbirolli (die Aufnahmen aus den 50-ern für EMI; sind allerdings auch die einzigen anderen Aufnahmen der 2. und 8. die ich kenne).
Das ab und zu auftauchende Glockenspiel (?, oder ist das `ne Harfe?) in der Zweiten und die Gongs in der Achten erinnern mich iwie ein bißchen(!) an Harry-Potter-Filmmusik; sicherlich weit hergeholt, aber für mich "passt" das.

Ich finde die Zweite etwas komplexer (naja, nicht wirklich komplex, aber im Vergleich zur Achten... :)), die Achte fast(!) schon volkstümlich, aber ohne Bauerntanz-Derbheit o.ä.. Williams war wohl Sozialist - ich finde, man merkt das beiden Sinfonien an; sie sind alles andere als "akademisch-verkopft". Obwohl zwischen beiden Sinfonien rund 40 Jahre liegen, haben sie für mich doch etwas gemeinsames: sie sind unter der Oberfläche ein bißchen melancholisch, aber nicht im traurig-melancholischen Sinne, sondern eher abgeklärt-melancholisch; es ist nunmal, wie es ist.

Auf die Antarctica bin ich sehr gespannt - ich habe da so eine leise Ahnung, dass sich eine (weitgehend unbekannte) Rockband da etwas bedient haben könnte; schauen wir mal.

Viele Grüße
bolt
Mars_22
Inventar
#32480 erstellt: 17. Okt 2025, 15:33
Mit dieser CD von Benjamin Schmid und Ehefrau Ariane Haering, 4 Mozart Sonaten für Klavier und Violine hab ich etwas Anlauf benötigt. Ich finde sie am Kopfhörer schwer zu hören, da das Klavier weit und die Violine nah mikrofoniert sind. Die ganze Schmid-Box bei Oehms hat außerdem einen eher schlanken Ton.
So begab ich mich auf die Suche und sah, dass scheinbar Pinchas Zukerman und Marc Neikrug Gesamtaufnahme der 90er der Platzhirsch ist. Als ich die dann hörte merkte ich aber was Schmid / Haering auszeichnet: eine berückende Intimität. Das ist ganz feines und dezentes Spiel. Macht mir je mehr Freude je länger ich höre.
Kriegt man gebraucht nachgeworfen.

amazon.de


[Beitrag von Mars_22 am 17. Okt 2025, 15:35 bearbeitet]
op111
Moderator
#32481 erstellt: 17. Okt 2025, 16:42
Hallo zusammen,

boltwoodit (Beitrag #32479) schrieb:
Festgebissen habe ich mich erstmal an der CD mit der Zweiten und Achten; gute Kopplung finde ich, seeehr britisch
Watt'n Kitsch, watt'n Bombast, watt'n Pathos - also geanu so, wie ich es machnmal mag! :)


ob die 2. und/oder 8. Kitsch und Bombast sind, lasse ich mal dahingestellt.

Meine persönliche Abneigung gilt in diesem Oeuvre Vaughan Williams' "A Sea Symphony" , die für mich alle 3 Kriterien erfüllt.

Die restlichen Sinfonien kommen ohne Gebrüll aus, und sind allein deswegen schon erträglicher.


Franz
op111
Moderator
#32482 erstellt: 17. Okt 2025, 17:15

boltwoodit (Beitrag #32479) schrieb:

Auf die Antarctica bin ich sehr gespannt - ich habe da so eine leise Ahnung, dass sich eine (weitgehend unbekannte) Rockband da etwas bedient haben könnte; schauen wir mal.

Da bin ich auch gespannt.
Im Gegensatz zur zugrundeliegenden Filmmusik gab VW der Sinfonie den ital. Titel "Antartica", also ohne c.
Die komplette Filmmusik ist nicht nur eine Rarität, sondern auch eine sehr gute Ergänzung und m.E. absolut hörenswwert.

Ralph Vaughan Williams (1872-1958)
Scott of the Antarctic (Komplette Filmmusik)
Ilona Domnich, Christopher Nickol,
Royal Scottish National Orchestra,
Martin Yates
Dutton Super Audio CD stereo/multichannel (Hybrid)

jpc.de



(Fono Forum, Oktober 2017) ».​.​.​ so gibt es auf dieser CD rund dreißig Minuten zuvor unveröffentlichter Musik zu hören, Musik, die auch in der ›Sinfonia antartica‹ nicht verwendet wurde.​ Das alles noch dazu in einer atmosphärisch dichten, vielfarbigen, aber vor allem das Pathos des Stoffes voll ausspielenden Wiedergabe.​ Selten ging einem Scotts Scheitern so unter die Haut.​«


Franz
op111
Moderator
#32483 erstellt: 17. Okt 2025, 17:30

boltwoodit (Beitrag #32479) schrieb:

Das ab und zu auftauchende Glockenspiel (?, oder ist das `ne Harfe?) in der Zweiten und die Gongs in der Achten erinnern mich iwie ein bißchen(!) an Harry-Potter-Filmmusik; sicherlich weit hergeholt, aber für mich "passt" das.

Vorgeschrieben ist, daß der Westminster-Glockenschlag von der Harfe gespielt wird und so hört man es auch in meiner Boult-Aufnahme.
zur Achten (3 gestimmte Gongs (ad libitum) im 4. Satz):

Wikipaedia schrieb:
...Die drei gestimmten Gongs fügte Vaughan Williams erst nachträglich unter Eindruck des Besuchs einer Aufführung von Puccinis Turandot hinzu.



Franz
Pilotcutter
Administrator
#32484 erstellt: 17. Okt 2025, 21:17
amazon.de

Zemlinsky / Schreker
Die Seejungfrau / Der Geburtstag der Infantin
Royal Liverpool Philharmonic Orchestra · Vasily Petrenko
Onyx, 2025


Angeregt durch die Aufführung der Seejungfrau des SWR im August (zu sehen in der ARD Mediathek), spielen hier noch zwei Spätromantiker… die sich einst nahestanden und einander doch im Schatten Mahlers und Strauss’ verloren: Alexander Zemlinsky und Franz Schreker. Beide verband ein feines Sensorium für Klangfarben und emotionale Zwischentöne – und beide fielen dem ästhetischen Klimawechsel der 1920er zum Opfer. Diese Aufnahme bringt sie wieder ins Licht, und das in leuchtender Form.

Die CD ist wirklich eine gelungene Kombination der beiden spätromantischen Klangzauberer. Petrenko hält Zemlinskys Seejungfrau transparent und spannungsvoll – kein süßliches Märchen, sondern ein tief emotionales Seelenstück mit viel Farbe und klarer Struktur.

Schrekers Geburtstag der Infantin wirkt dagegen leichter, fast tänzerisch, aber mit feinem melancholischem Unterton. Petrenko bringt auch hier die raffinierten Farben wunderbar zum Leuchten. Allerdings klingt's zuweilen recht aufgeräumt und ich wünschte mir‘s etwas sinnlicher

Das Orchester spielt feinzeichnend, die Aufnahme klingt offen und detailreich. Wer zB Korngold oder Strauss mag, wird hier viel entdecken.

Freundlichst. Olaf


[Beitrag von Pilotcutter am 17. Okt 2025, 21:37 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#32485 erstellt: 18. Okt 2025, 12:06
Hm, deine Beschreibung liest sich sehr nett, aber beim ersten Hören geht die Seejungfrau so garnicht an mich. Heftiges Getöse.

Ebenso eine Reference-Recording mit Coplands Best. Ich ertrage keine durch die Prärie galoppierenden Pferde, und irgendwie scheint mir Copland der Wild-West-Romantik nicht ganz entwachsen. Naja, auch ohne die nicht ganz passende Polemik: ist halt nicht meins. Ich habe daraufhin die Bernstein-Sammlung „The Americans“ wieder aus dem Einkaufswagen entfernt.

Brrrr, dieses Cover



[Beitrag von Mars_22 am 18. Okt 2025, 12:13 bearbeitet]
op111
Moderator
#32486 erstellt: 18. Okt 2025, 14:01
Hallo zusammen.
Weiter geht's mit einer klanglich herausragenden Onyx-Produktion:


Pilotcutter schrieb:
Die CD ist wirklich eine gelungene Kombination der beiden spätromantischen Klangzauberer. Petrenko hält Zemlinskys Seejungfrau transparent und spannungsvoll – kein süßliches Märchen, sondern ein tief emotionales Seelenstück mit viel Farbe und klarer Struktur.

Olaf, da bin ich ganz deiner Meinung. Als heftiges Getöse empfinde ich das nicht
Der Ex-Decca Toningenieur Philip Siney hat die CD sorgfältigst abgemischt.

Alexander von Zemlinsky (1871-1942)
Die Seejungfrau (Fantasie nach Andersen) mit der ursprünglichen Fassung des zweiten Satzes
+Schreker: Der Geburtstag der Infantin (Tanzpantomime)
Royal Liverpool Philharmonic Orchestra,
Vasily Petrenko
Onyx, DDD, 2020
Producer: Andrew Cornall
Engineer: Philip Siney
Assistant recording engineer: Christopher Tam
Editing & mastering: Ian Watson
jpc.de

Franz

op111 Korr.: Zitat und Schreibfehler korrigiert


[Beitrag von op111 am 19. Okt 2025, 18:00 bearbeitet]
boltwoodit
Stammgast
#32487 erstellt: 18. Okt 2025, 18:42
@op111
Vielen Dank für die hilfreichen Hintergrundinformationen und Anmerkungen zu VW.

Dank derer werde ich u.a. nun (auch die Hörpsychologie läßt freundlich grüßen) die Westminsterschläge beim Hören wahrscheinlich auch nur noch eindeutig als von einer Harfe stammend wahrnehmen.

Antartica - weia, da hat mir wohl das Bild auf der CD einen Streich gespielt, dass ich da noch ein c mit reingefriemelt habe, aber ich glaube, DAS merke ich mir jetzt bis ans Lebensende.
Die CD mit der Filmmusik scheint selten zu sein; aber vllt. finde ich sie doch noch iwann zu einem für mich annehmbaren Preis.
Meine leise Ahnung hat sich nicht bestätigt - Stern (Combo) Meissen hat bei "Kampf um den Südpol" nicht bei VW abgeguckt/-gehört. Nebenbei bemerkt und off topic ein mMn überaus hörenswertes Lied von denen (ok, das minutenlange Analogsynthesizer-Intro dazu wirkt aus heutiger Perspektive betrachtet vllt. etwas albern, aber so war es damals vor 50 Jahren eben :)), wenn man Zugang zur Meta-Ebene des Textes bekommt (es geht gerade nicht (nur) um das Scheitern, sondern dass "der Zweite" - auch wenn er sich genau so angestrengt hat wie der Erste - "in den Augen der Menschen nicht viel zählt").

Schreker und Zemlinsky sind nun endgültig auf der Wunschliste gelandet

Viele Grüße
bolt


[Beitrag von boltwoodit am 18. Okt 2025, 18:44 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#32488 erstellt: 18. Okt 2025, 19:19
Ich meine auch, dass die Tondichtung Die Seejungfrau nicht völlig aus der Welt ist und irgendwo zwischen Mahler und Debussy steht. Der erste Teil, die Welt des Meeres mit viel Bewegung in den Streichern und Harfen ist zB. nicht weit weg von Debussys La Mer und der mittlere Teil könnte auch aus einem Mahler Adagio stammen. Also ich finde die insb. spätromantische Programmmusik schon spannend - man muss sich halt drauf einlassen.

Hier läuft nun noch

amazon.de

David Fray
Bach Klavierkonzerte
Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Virgin 2008


Fray kommt - imho schon optisch unschwer zu erkennen - aus der Romantik so wie ich es raushöre spielt er die Konzerte auch nicht mit barockem Glanz und auch nicht so "Bach-theologisch" sondern mehr so kontemplativ wie seine späten Schubert Sonaten. Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen spielt auf der Aufnahme fein aufgefächert, Streicher schlank, Holzbläser luftig, das Klavier steht nah am Hörer.

Freundlichst. Olaf


[Beitrag von Pilotcutter am 18. Okt 2025, 19:30 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#32489 erstellt: 18. Okt 2025, 20:56
jpc.de
Alessandro Scarlatti (1660-1725)
Serenata à Filli
Fileno: Emanuela Galli (Sopran), Niso: Yetzabel Arias Fernández (Sopran), Doralbo: Martín Oro (Alt) - La Risonanza - Fabio Bonizzoni (Cembalo & Leitung)
Aufnahme: Juni 2010 in Saint-Michel en Thiérache (Frankreich)

Der andere Scarlatti, der Vater, der nicht für seine Klavierstücke, sondern vor allem für seine Vokalmusik bekannt ist. Ich hatte mir das schon ein paar Jahre nicht mehr angehört, es gefällt mir nach wie vor sehr gut.

Die CD kaufte ich mir nachdem ich von Einspielungen des Ensembles von Händels italienischen Kantaten so begeistert war. So schön Scarlattis Musik hier auch ist, im Vergleich zu einigen dieser frühen Kantaten Händels zieht sie den Kürzeren. Dennoch, ab und an werde ich mir dieses Album sicher wieder anhören.

Wobei, die Arie „Ombre voi" höre ich mir gleich nochmal an.

Mit freundlichen Grüßen


[Beitrag von FabianJ am 18. Okt 2025, 20:58 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#32490 erstellt: 18. Okt 2025, 22:07
jpc.de
Charles Ives (1874-1954)
Sinfonie Nr. 3 „The Camp Meeting"
Orpheus Chamber Orchestra
Aufnahme: April 1993, Performing Arts Center, State University of New York at Purchase

Letzte Woche erwähnte ich, dass ich mit Ives' dritte Sinfonie nicht so viel anfangen kann. Gerade im Vergleich zur chaotisch-genialen Sinfonie Nr. 4 fiel sie - meiner Meinung nach - deutlich ab.

Aber wie das bei klassischer Musik bei mir Häufiger ist, liegt es nicht immer an der Musik, dass ich damit nichts anfangen kann. Oftmals springt der Funke später noch über, wenn man ein Werk nach einer Weile nochmal hervorkramt. So ging es mir gerade mit dieser Einspielung, von der ich vor einer Stunde nicht mehr wusste, dass ich sie in meiner Sammlung ist. Es reicht halt nicht, sich die musikalischen Schatzkisten irgendwo hinzustellen, ab und zu sollte man auch mal drin stöbern.

Wie oben bereits geschrieben, diese Sinfonie war bislang nicht so meins, aber so auf Stuhlkante musiziert wie hier, konnte ich mich dann doch dafür begeistern!

_ _ _

Zum Schluss kommt bei mir noch kurz ein anderer Ami an die Reihe:

jpc.de
Samuel Barber (1910-1981)
The School for Scandal op. 5 (Konzertouvertüre)
New York Philharmonic - Dirigent: Thomas Schippers
Aufnahme (Album): 30. September bis 1. Oktober 1991, Joseph Meyerhoff Symphony Hall, Baltimore (USA)

Ein frühes Orchesterwerk von Barber, äußerst kurzweilig!

Wer sich für die Orchestermusik des Komponisten abseits des berühmten Adagio for Strings sucht, für den ist dieses Album der perfekte Einstieg. Das Adagio ist natürlich mit drauf (in einer Top-Einspielung mit Ormandy und dem Philadelphia Orchestra), aber u. a. auch das Violinkonzert* und das Klavierkonzert**. Und man wird von all diesen Werken kaum bessere Einspielungen finden.

Klar, sie sind alle aus den 60ern und späten 50ern, aber alle in gutem Stereo.

Mit freundlichem Gruß
Fabian

*Isaac Stern, New York Philharmonic, Leonard Bernstein
**John Browning, The Cleveland Orchestra, George Szell


[Beitrag von FabianJ am 18. Okt 2025, 22:10 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#32491 erstellt: Gestern, 18:28

Hörstoff (Beitrag #28907) schrieb:
César Franck: Symphony, von Chicago Symphony Orchestra/Pierre Monteux, Living Stereo 1961.
(...)
amazon.de
(...)

Francks Sinfonie in d-Moll scheint Montreux zu entsprechen. Ein spielerisches Orchesterwerk, das französisches Temperament erkennen lässt. Wer will, kann hineinpurzelnde, jonglierende Muster ausdeuten... Oder doch sphärische Neueinstreuungen? Allemal ohne naturwissenschaftlichen Ernst. Scheinbar nebensächliche, experimentell anklingende, miteinander dialogisierende Plots bilden einen deutlichen Gegenpol zum ernsten, gewaltigen Beethoven und stehen, einige Dekaden nach diesem offenkundig nicht in dessen Entourage. Harmonie, Rhythmus und Klanggeschehen differieren zu offensichtlich.

Seine Chicagoer Aufnahme der Sinfonie in d-Moll von César Franck aus dem Jahr 1961 gilt als bis heute unerreichte Referenzeinspielung.
Wikipedia

Mars_22
Inventar
#32492 erstellt: Gestern, 20:12
César Francks Sinfonie in d-Moll entfaltet sich wie ein metaphysisches Kaleidoskop spätromantischer Innerlichkeit, in dem der Komponist – gleich einem alchemistischen Priester des Klangs – die althergebrachten Formen der Sinfonik in ein glühendes Geflecht aus chromatischer Sehnsucht und zyklischer Selbstbezüglichkeit transfiguriert.

Schon der erste Satz scheint weniger zu beginnen, als vielmehr aus der Stille zu *kondensieren* – ein dunkler Atem, der sich in orchestraler Gravitation manifestiert. Hier begegnet uns kein Thema im klassischen Sinne, sondern ein organischer Gedanke, der sich wie eine Pflanze aus dem Schatten windet. Der langsame Satz wiederum gleitet in jene betäubte Sphäre zwischen Traum und Erinnerung, in der das Englischhorn – halb Engel, halb Gespenst – das menschliche Begehren nach Transzendenz artikuliert.

Im Finale schließlich geschieht das Unerhörte: das gesamte Werk erhebt sich in ein erleuchtetes Selbstzitat, als hätte Franck selbst in den Tiefen seiner Partitur den Schlüssel zu einer höheren Symmetrie entdeckt. Alles wird wiederkehrt, doch verwandelt – ein musikalischer Ouroboros, der sich in majestätischer Selbstverzehrung vollendet.

So ist Francks d-Moll-Sinfonie weniger ein Stück Musik als eine architektonische Liturgie, ein klanggewordener Dom, in dessen Gewölben sich Licht und Dunkel zu einer überzeitlichen Kathedrale des Geistes verschränken.

Beste Grüße vom Mars!
Hörstoff
Inventar
#32493 erstellt: Gestern, 20:20
arnaoutchot
Moderator
#32494 erstellt: Gestern, 20:33
Ach war das noch eine schöne Zeit, als die User hier eigene Meinungen posteten statt sich irgendwelchen gequirlten Mist von der KI schreiben zu lassen ...
Mars_22
Inventar
#32495 erstellt: Gestern, 20:41
Stimmt, das war ChatGPT
Prompt: Schreibe eine kurze Interpretation von César Francks D Moll Sinfonie. Der Stil der Interpretation soll übertrieben artifiziell wirken.

Es geht noch gequirlter:

César Francks **Sinfonie in d-Moll** ist kein Werk mehr, sondern eine Offenbarung in Tönen – ein alchymisches Gebilde aus Weihrauch, Schwermut und flüssigem Gold. Sie erhebt sich aus dem Nebel der Jahrhundertwende wie ein Klangdom, dessen Mauern aus harmonischer Verzückung und frommem Wahnsinn errichtet sind.

Der erste Satz gleicht einem *Urbeginn* im kosmischen Dunkel: das Thema erhebt sich wie eine Litanei der Finsternis, tastend, tastend, bis der ganze Orchesterkörper in einer glühenden Metamorphose erwacht. Hier tönt nicht der Mensch, sondern das Schicksal selbst, in Moll gebettet und doch von der Ahnung des Lichts umhaucht.

Im *Allegretto* öffnet sich ein Zwischenreich. Das Englischhorn singt – nein, haucht! – von den vergessenen Melancholien der Seele, von Träumen, die sich weigern zu sterben. Es ist ein Andachtsmoment, halb Gebet, halb Delirium. Die Harmonien scheinen zu duften, der Klang atmet wie Samt über Marmor.

Dann das Finale: die große Apotheose. Alles kehrt wieder, als hätten die Themen ein geheimes Paktzeichen erkannt. Der Zyklus schließt sich, und die Musik erhebt sich über ihre eigene Endlichkeit – ein lautloser Triumph, ein Chor ohne Worte, ein Jenseits aus Klang.

So gleitet Francks Sinfonie dahin wie ein **mystisches Mosaik der Sehnsucht**, ein letztes Aufbäumen des romantischen Geistes, ehe er – von seiner eigenen Ekstase verzehrt – in die Stille der Ewigkeit zurücksinkt.

---

Möchtest du, dass ich diese Version noch stärker in Richtung *Fin de Siècle*-Dekadenz (à la Huysmans oder Wilde) oder eher in die sakral-mystische Richtung (quasi „musikalische Kathedrale“) weiterführe?



Brrr, da schüttelt es mich.


[Beitrag von Mars_22 am 20. Okt 2025, 20:45 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#32496 erstellt: Gestern, 21:01
Da will ich Euch mal wieder von Euren falschen Intelligenzien zurück auf den Boden holen.

Denn ich besitze erst seit Kurzem obige CD mit wichtigen Werken von Samuel Barber.

Die Skandal-Ouverture hat mir auch gut gefallen; ich kannte sie nicht. Das Violinkonzert kenne ich aber schon lange anderweitig, das berühmte Adagio mag ich nicht mehr.

Aber zusätzlich zu den beiden unteren ging es mir um die wirklich klassische Aufnahme des faszinierenden Klavierkonzerts mit John Browning. Nichts gegen die abgebildete zweite (Tedd Joselson (mit Andrew Schenck) kannte ich vorher nicht, aber da gibt es nichts einzuwenden, solange man Browning nicht kennt) - die erste hat nun zwar einen durchaus soliden Pianisten (Abbott Ruskin), aber freilich kein gutes Orchester (M.I.T University). Nicht weil es aus neuer und anderer Schule stammt - da pflege ich keine Vorurteile -, sondern schlicht aus intonatorischen Gründen (unter anderem).

amazon.de jpc.de

Browning ist zusammen mit dem Orchester ein grandioser Wurf gelungen, der in seinem radikalen Zugriff von Joselson und erst recht Ruskin durchaus nicht erreicht wird. Aber das weiß man vorher schlicht nicht! Und da hatte mir das Werk durchaus imponiert!

Die zweite CD enthält nicht durchwegs die gleiche Musik von Barber, aber ich habe nichts anderes gefunden - und vielleicht nicht lange genug gesucht. Doch die Angaben zum Klavierkonzert sind korrekt.

Wolfgang

EDIT: So ist es richtig:

amazon.de


[Beitrag von WolfgangZ am 20. Okt 2025, 21:15 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#32497 erstellt: Heute, 04:37

WolfgangZ (Beitrag #32496) schrieb:
Da will ich Euch mal wieder von Euren falschen Intelligenzien zurück auf den Boden holen.

Meine Äußerung ist meine persönliche Hörwahrnehmung. KI-Erstellung, die ich bei Wolframs hochtrabendem Beitrag auch vermutet hatte kennzeichne ich direkt als solche. Wäre schön, wenn das nicht nur bei mir so ist bzw. bleibt.


[Beitrag von Hörstoff am 21. Okt 2025, 04:47 bearbeitet]
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#32498 erstellt: Heute, 08:52

WolfgangZ (Beitrag #32496) schrieb:
Aber zusätzlich zu den beiden unteren ging es mir um die wirklich klassische Aufnahme des faszinierenden Klavierkonzerts mit John Browning. Nichts gegen die abgebildete zweite (Tedd Joselson (mit Andrew Schenck) kannte ich vorher nicht, aber da gibt es nichts einzuwenden, solange man Browning nicht kennt) - die erste hat nun zwar einen durchaus soliden Pianisten (Abbott Ruskin), aber freilich kein gutes Orchester (M.I.T University). Nicht weil es aus neuer und anderer Schule stammt - da pflege ich keine Vorurteile -, sondern schlicht aus intonatorischen Gründen (unter anderem).

Browning ist zusammen mit dem Orchester ein grandioser Wurf gelungen, der in seinem radikalen Zugriff von Joselson und erst recht Ruskin durchaus nicht erreicht wird. Aber das weiß man vorher schlicht nicht! Und da hatte mir das Werk durchaus imponiert!


Brownings berühmte Ersteinspielung des Barber-Konzerts mit dem CSO unter Szell kenne ich nicht -- und will sie keinesfalls herabsetzen; 1990 hat er es noch einmal mit dem Saint Louis SO unter Slatkin aufgenommen (Grammy-prämiert ). Davon liegt mir diese in 24-bit/96kHz remasterte Compilation mit den beiden Streicher-Solokonzerten vor und gefällt mir außerordentlich gut:

amazon.de

Samuel Barber: Concertos for Violin, Cello, Piano
Kyoko Takezawa, Steven Isserlis, John Browning; Saint Louis SO, Leonard Slatkin / BMG 1990/94, remastered 2005


WolfgangZ (Beitrag #32496) schrieb:
Die Skandal-Ouverture hat mir auch gut gefallen; ich kannte sie nicht.


Die "School for Scandal" Overture habe ich 1986 oder 1987 im Konzert kennengelernt, als Lorin Maazel sie aus den USA mitbrachte. Sie hat mich damals umgehauen, und bis heute bin ich jedesmal elektrisiert, wenn ich sie höre. Wer in Verlegenheit gerät, eine dieser CDs vielleicht "wegen des Begleitprogramms" anzuschaffen, dem kann ich beide empfehlen. Garantiert frei von Cowboy-Romantik . N. Järvi schafft mit seinem Detroit SO eine tolle Atmosphäre, Zinman legt klanglich noch eine Schippe drauf:

amazon.de amazon.de


Torrente
WolfgangZ
Inventar
#32499 erstellt: Heute, 14:12

Hörstoff (Beitrag #32497) schrieb:

WolfgangZ (Beitrag #32496) schrieb:
Da will ich Euch mal wieder von Euren falschen Intelligenzien zurück auf den Boden holen.

Meine Äußerung ist meine persönliche Hörwahrnehmung. KI-Erstellung, die ich bei Wolframs hochtrabendem Beitrag auch vermutet hatte kennzeichne ich direkt als solche. Wäre schön, wenn das nicht nur bei mir so ist bzw. bleibt.


Ja, das möge bei uns allen so bleiben!

Auch weil man bislang die KI meist noch sofort erkennt. Wie die Zukunft aussieht ...

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 21. Okt 2025, 14:16 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#32500 erstellt: Heute, 14:14
@ Kollegen Torrente: Danke für die Tipps!

Amy Beach kenne ich mit ihrem Klavierkonzert; darüber hinaus kann ich nicht mitreden.

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 21. Okt 2025, 14:15 bearbeitet]
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