Gehe zu Seite: |vorherige| Erste ... 300 .. 400 .. 500 .. 600 . 610 . 620 . 630 . 640 . 646 647 648 649 Letzte

Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

+A -A
Autor
Beitrag
klutzkopp
Inventar
#32676 erstellt: 18. Nov 2025, 20:14
Die Goldbergs habe ich auch mit Schiff (ECM), Gould (1981) und Angela Hewitt. Letztere gefällt mir persönlich am besten.
boltwoodit
Stammgast
#32677 erstellt: 19. Nov 2025, 09:49

arnaoutchot (Beitrag #32674) schrieb:
Hier nochmals zurück zu András Schiff: Bach - Goldberg Variationen - ECM NS 2003 - aufgenommen live im Stadtcasino Basel 2001. Nun mangelt es mir nicht an guten Goldberg-Aufnahmen, aber Schiffs Darbietung ist schon wirklich exquisit. Wenn es hier im Thread jemanden gäbe, der keine Aufnahme davon je gehört hätte, dann würde ich zu dieser hier raten.


Wenn ich kein Problem mit einzeln stehenden, hohen Klaviertönen hätte, würde ich ja...gibt es die Goldbervariationen auch mit Celli, Oboen oder Hörnern?

BTT
Irgendwie war mir gestern nach "viele Töne, russisches Gemüt und russisches Dirigat", deshalb

amazon.de

Alexander Skriabin (Skrjabin), 2. Sinfonie, Moscow Symphonie Orchestra, Igor Golovschin

Ja, ok, mal wieder nur Naxos, aber erstens ist die Aufnahmequalität deutlich(!) besser als bei der Einspielung der 1. Sinfonie unter den gleichen Bedingungen UND Golovschin schraubt die Tempi schön runter, sodass ich wunderbar mitschwelgen kann, vor allem natürlich im dritten Satz, in dem sich Geige und Flöte ca. eine Viertelstunde lang "unterhalten".
Fazit (ihr ahnt es schon ): mal gucken, wie mir die 3. Sinfonie in dieser Aufstellung gefallen wird (die ist in den Neunzigern iwie komplett an mir vorbeigegangen).

Viele Grüße
bolt
Hüb'
Moderator
#32678 erstellt: 19. Nov 2025, 10:32
Scriabins Sinfonien haben sich mir bisher noch nicht erschlossen.
Wäre vielleicht mal wieder einen Versuch Wert.
boltwoodit
Stammgast
#32679 erstellt: 19. Nov 2025, 11:48
@Hüb'
Mir "muss danach sein"; erinnert mich manchmal etwas(!) an die Schwüle bei Wagner (sry an alle Wagner-Fans ), ist zugleich aber auch schon etwas(!) moderner und für mein Empfinden zutiefst russisch, aber weder im Sinne von Tschaikowski- noch von Rachmaninow-Sinfonien (gerade Rach. 2. Sinf. "ertrage" ich max. einmal jährlich; eine Stunde russische Schwerstmütigkeit ist selbst mir zuviel :)); vllt.(!) ein bißchen Rimsky-Korsakow, aber ohne dessen Farbigkeit. Empfehlung: 2. Sinfonie oder bei der 1. erstmal den sechsten Satz weglassen + gib Golovschin eine Chance; die meisten Dirigenten rennen mir da zu schnell durch.

Viele Grüße + viel Spaß
bolt


[Beitrag von boltwoodit am 19. Nov 2025, 11:50 bearbeitet]
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#32680 erstellt: 19. Nov 2025, 14:20

boltwoodit (Beitrag #32677) schrieb:
Wenn ich kein Problem mit einzeln stehenden, hohen Klaviertönen hätte, würde ich ja...gibt es die Goldbervariationen auch mit Celli, Oboen oder Hörnern? ;)

Mir ist zwar der Zusammenhang zwischen "Problem mit einzeln stehenden, hohen Klaviertönen" und deiner Frage nach anderen Besetzungen nicht ganz klar geworden, aber ja, nächstliegend wäre wohl die Besetzung, für die das Werk einmal komponiert wurde, nämlich das Cembalo.

jpc.de

Bach: Goldberg-Variationen
Andreas Staier - Nachbau eines historischen Cembalos von Hieronymus Albrecht Hass (1734) / HMF 2010

Oben gezeigte kann ich uneingeschränkt empfehlen, wegen der klanglichen Möglichkeiten des wirklich guten Instruments und wegen Staiers herrlich differenzierten Ausdrucksfähigkeiten. Natürlich gibt es viele weitere, auch empfehlenswerte Aufnahmen auf dem Cembalo.

Mancher Mitlesende mag da die Nase rümpfen, mit Goldberg auf dem Cembalo kämst du aus dem Regen in die Traufe... Nun, dann sei es eben eine der ungezählten Bearbeitungen des Werks für unterschiedlichste Instrumente und Instrumentengruppen, für Streicher, Oboen, Fagotte, Orgel, Gitarre(n), Saxophone etc. Unter den ernst zu nehmenden Arrangements ragt für mich diese mit Streichtrio heraus:

jpc.de

Bach: Goldberg-Variationen
Trio Zimmermann / BIS 2019

Oder du suchst bei jpc unter "Goldberg-Variationen für" und lässt dich inspirieren.

Torrente


[Beitrag von G.S.Torrente am 19. Nov 2025, 14:22 bearbeitet]
boltwoodit
Stammgast
#32681 erstellt: 19. Nov 2025, 15:21
@G.S.Torrente
Vielen Dank! Cembalo...ach, ich Banause weiß nicht...aber das mit dem Streichertrio klingt ja schon mal gut und ich werde mich, so wie von dir vorgeschlagen, bei einer Suche inspirieren lassen, Oboen und Fagotte klingt für mich ja seeehr verlockend Noch dazu ist jpc bis Sonntag versandkostenfrei
Noch schnell zum Hintergrund: ich habe mir, jugenddumm wie man nur sein kann, vor Jahrzehnten die Ohren im Proberaum kaputt gemacht; seitdem habe ich nicht nur sprichwörtliche Schmerzen, wenn viele hohe Töne (vor allem Klavier und Violine) längere Zeit auf meine Ohren "einprasseln".

Viele Grüße
bolt
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#32682 erstellt: 19. Nov 2025, 16:01

boltwoodit (Beitrag #32681) schrieb:
Noch schnell zum Hintergrund...

Oh, das wusste ich nicht. Das ist natürlich besonders für einen Musiker/Musikhörer bemitleidenswert. Und das erklärt es auch.
klutzkopp
Inventar
#32683 erstellt: 19. Nov 2025, 19:09
Ich mach mal mit bei den Goldbergs mit Sir Schiff

amazon.de

Sein typischer silbriger Ton und der akzentuierte Anschlag - das hat schon was bei Bach. Seine Partitas und WTK I und II stehen auch im Regal.

Was mich bei den Goldbergs noch reizt ist die Aufnahme von Murray Perahia. Mal schauen… 👀


[Beitrag von klutzkopp am 19. Nov 2025, 19:11 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#32684 erstellt: 19. Nov 2025, 19:21

boltwoodit (Beitrag #32677) schrieb:
Scriabin: Irgendwie war mir gestern nach "viele Töne, russisches Gemüt und russisches Dirigat"


Hmm, ich kenne die Naxos-Aufnahme nicht, aber die Sachen aus den 1980ern und 1990ern waren mir oft schnell und billig zusammengeschustert. Bei den Scriabin-Symphonien kommt es sehr auf den Überblick des Dirigenten an, damit das nicht alles in einem Gefühls-Sumpf versackt. Gute Erfahrungen habe ich mit Svetlanov, Muti oder Ashkenazy gemacht. Ich kann nur immer wieder Werbung für die Scriabin - The Complete Works-Box machen, zB hier erwähnt. Die gab es tw. spottbillig und die Aufnahmen darin sind durch die Bank sehr gut !

@klutzkopp & Goldberg: Den Perahia hab ich auch, der ist sehr sehr gut ! Bei Schiff hab ich das WTK (komplett) und Goldberg behalten, die Partiten gingen heute in den Laden zurück. Da gefiel mir der harte Klavierklang nicht. Viellicht bin ich überempfindlich.
klutzkopp
Inventar
#32685 erstellt: 19. Nov 2025, 19:25
Die beste Medizin gegen harten Klavierklang hat einen Namen: Angela Hewitt

amazon.de

Es gibt von ihr noch eine neuere Aufnahme mit „ihrem“ Fazioli-Flügel, die kenne ich allerdings nicht.


[Beitrag von klutzkopp am 19. Nov 2025, 19:31 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#32686 erstellt: 19. Nov 2025, 19:37
Ja, das stimmt. Ich hab auch was von Bach mit Angela (Fantasie & Fuge, Sonata und weitere kleinere Klavierstücke) auf SACD, das ist sehr gut. Bei Beethoven-Sonaten hab ich sogar eine signierte SACD im Bestand ... ... aber leider halt keinen Goldberg.

Hören tue ich auch: Mahler #9 - Christoph von Dohnanyi / Cleveland SO - Decca 2CD 1999. Das ist nicht schlecht, aber bei Mahler #9 ist die Konkurrenz einfach erdrückend gross und Dohnanyi kommt bei mir über das Mittelfeld nicht raus. Das Cover ist auch schon wieder grenzwertig mit dem verwischten Mahler-Kopf.




Jetzt aber noch etwas ganz anderes: Toshiro Mayuzumi - Nirvana Symphony (1958) - Hiroyuki Iwaka, Tokyo Metropolitan SO & Chorus - Denon Mastersonic 1996. Mayuzumi (1929-1997) gehörte zur japanischen zeitgenössischen Avantgarde und zu den Pionieren der elektronischen Musik und schrieb auch viele Filmmusiken. Die Nirvana-Symphonie ist eine faszinierende Verbindung von avantgardistischer Orchestermusik mit archaischen buddhistischen Gesängen. Jedenfalls mal etwas anderes



[Beitrag von arnaoutchot am 19. Nov 2025, 20:37 bearbeitet]
klutzkopp
Inventar
#32687 erstellt: 20. Nov 2025, 19:08
Ich habe bei Elgars Zweiter noch mal nachgelegt und sie läuft jetzt:

amazon.de

Habe das LSO Live- Originalcover.
boltwoodit
Stammgast
#32688 erstellt: 21. Nov 2025, 10:09

arnaoutchot (Beitrag #32684) schrieb:
...

Hmm, ich kenne die Naxos-Aufnahme nicht, aber die Sachen aus den 1980ern und 1990ern waren mir oft schnell und billig zusammengeschustert. Bei den Scriabin-Symphonien kommt es sehr auf den Überblick des Dirigenten an, damit das nicht alles in einem Gefühls-Sumpf versackt. ...


Ja, die Naxos-Aufnahme der Ersten ist maximal zum Kennenlernen geeignet, die der Zweiten sticht für mich etwas heraus (gute Ortung (nicht nur örtlich :)) der Instrumente), zur Dritten kann ich noch nichts sagen, die ist noch unterwegs

Toshiro Mayuzumi - Nirvana Symphony (1958) - Hiroyuki Iwaka, Tokyo Metropolitan SO & Chorus - Danke für den Tipp: ist schon mal (als mp3) auf dem Wunschzettel gelandet.
Ich wollte eh irgendwann mal fragen, was ihr so an Orchestermusik "mit orientalischem/asiatischem Einschlag" kennt; da ist das ja ein sehr guter Anfang.

Bei den Goldberg-Variationen ist es jetzt die hier geworden

jpc.de

Goldberg-Variationen BWV 988 für Fagott-Ensemble

Lieferzeit mind. vier Wochen - also entweder ein (verspätetes) Weihnachts- oder ein verfrühtes Ostergeschenk an mich selbst; aber ich habe ja nun so lange damit gewartet , da kommt es auf die vier Wochen auch nicht mehr an

@klutzkopp
Stimmt, Elgar könnte ich auch mal wieder hören; Danke für die "Erinnerung".

Viele Grüße
bolt


[Beitrag von boltwoodit am 21. Nov 2025, 14:24 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#32689 erstellt: 21. Nov 2025, 13:41
jpc.de
Carl Nielsen (1865-1931)
Symphonien Nr. 2 & 6

Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, Sakari Oramo
BIS, Aufnahmejahr ca.: 2014, Erscheinungstermin: 25.2.2015

Diese BIS-Einspielung gehört zu den moderneren, klar fokussierten Nielsen-Interpretationen. Die Aufnahme profitiert deutlich von Oramos analytischem Ansatz: Er legt Strukturen offen, ohne den musikalischen Fluss zu zerstören. Die Tontechnik tut ihr übriges – Transparenz, Raum und Dynamik sind exzellent, ohne unnatürlich zu wirken.

Symphonie Nr. 2 („Die vier Temperamente“)
Oramo trifft in dieser Sinfonie einen guten Mittelweg: Das Allegro des „Cholerischen“ ist energisch, aber nicht gehetzt; die rhythmische Prägnanz bleibt immer sauber nachvollziehbar. Die Blechgruppe klingt druckvoll, ohne zu dominieren. Im zweiten Satz – dem melancholischen Temperament – zeigt das Orchester ein warmes, eher rundes Klangbild. Hier wirkt nichts übertrieben sentimental, eher kontrolliert und unsentimental, was gut zur herben Harmonik passt. Der „Phlegmatiker“ wirkt angenehm federnd, fast kammermusikalisch, und das Finale besitzt genug Esprit, ohne in überdrehten Jubel abzugleiten. Insgesamt entsteht ein Bild, das nicht so wild oder eruptiv ist wie bei manch älterer Einspielung (z. B. Blomstedt od. Bernstein), dafür aber ungemein klar und präzise.

Symphonie Nr. 6 („Sinfonia semplice“)
Die sechste Sinfonie ist komplexer, ironischer und in ihrer Tonsprache brüchiger. Oramo behandelt den Werkcharakter nicht als Chaos oder Parodie, sondern als bewusst konstruiertes Spiel mit Erwartung und Form. Im ersten Satz bleibt das Klangbild transparent; die abrupten harmonischen Wendungen wirken nicht als Brüche, sondern als gezielte Kontraste. Das Prokofjew-haft spitze Scherzo gelingt mit beißendem Humor. Der dritte Satz, „Proposta seria“, wirkt kontemplativ und klar, mit einem feinen Sinn für Linienführung. Im Finale schließlich findet Oramo die richtige Mischung aus Leichtigkeit und Distanz: Es klingt unterhaltsam, aber nie beliebig. Die feine Artikulation hilft, die ironischen Gesten als Teil einer größeren Idee hörbar zu machen.

Aufnahmequalität
Klanglich ist die Produktion auf einem sehr hohen Niveau: breites Stereo-Bild, plastische Instrumententrennung, sehr gutes Verhältnis von Direktschall und Raum. Die Dynamik ist groß, aber nicht künstlich aufgeblasen.

Diese Produktion ist weniger impulsiv-rustikal als manche Klassiker des Katalogs, dafür strukturell überzeugend, intelligent phrasiert und hervorragend aufgenommen. Sie eignet sich besonders für Hörer, die Nielsen nicht als nordischen Berserker hören möchten, sondern als einen Komponisten, der Witz, Ernst und Modernität mit präziser musikalischer Architektur verbindet.

Dicke Empfehlung, trotz aller Alternativen.

Viele Grüße
Frank
Hörstoff
Inventar
#32690 erstellt: 21. Nov 2025, 17:21
Marin Alsop dirigiert das Baltimore Symphony Orchestra: Antonín Leopold Dvořáks Sinfonie 7 ertönt feinsinnig und zünftig. Die Auseinandersetzung der Dirigentin und des Orchesters mit den Kompositionen war spürbar intensiv. Ebenso wirkt die reproduzierte Musik.

Dabei sanft und ohne markerschütternde Klänge á la Pettersson. Wobei ich letzterem seine Eigenwirkung und -qualitäten nicht absprechen möchte. Hier jedoch erklingen assoziierte Antipoden, die eher ein wenig an den Thielemann-Wienerschen Bruckner erinnern. Nur entspannter: wunderbar, sehr fein.

Eine Einladung zu einem walzerinspirierten Wochenausklang.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 21. Nov 2025, 17:24 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#32691 erstellt: 21. Nov 2025, 20:15

boltwoodit (Beitrag #32688) schrieb:
Ich wollte eh irgendwann mal fragen, was ihr so an Orchestermusik "mit orientalischem/asiatischem Einschlag" kennt; da ist das ja ein sehr guter Anfang.


Da fällt mir auf Anhieb zB Alexander Tcherepnin ein. Dessen Symphonien und Klavierkonzerte haben teilweise einen starken asiatischen Einfluss, er lebte auch einige Zeit in Shanghai und war mit einer Chinesin verheiratet. Die u.g. Box deckt sein Schaffen in diesen Genres schon ziemlich gut ab ... Rimsky-Korsakovs Scheherazade sollte bekannt sein, hat auch ein paar Orientalismen.


Tcherepnin - Symphonies and Piano Concertos - Singapore SO / Lan Shui / Noriko Ogawa, BIS 2008.

R-3664183-1550960824-2071.jpeg
https://www.discogs....rtos/release/3664183
WolfgangZ
Inventar
#32692 erstellt: 22. Nov 2025, 13:08
Ja, bei Tscherepnin und bei dieser Veröffentlichung bin ich auch.

Die markanteste Melodie, die zumindest nach Kitsch-Orient klingt, aber einfach gut erfunden ist, wobei dann typischerweise nichts daran verarbeitet wird - vermutlich zu kompliziert auch, findet sich bei Michail Ippolitov-Iwanov, Kaukasische Skizzen, hier Hörprobe 4 - die Aufnahme kenne ich nicht, meine müsste ich erst nachsehen. Wohl wurscht, welche man hört.

jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#32693 erstellt: 22. Nov 2025, 15:21
Noch weiter östlich und näher am oben gezeigten Mayuzumi ist der deutlich bekanntere Toru Takemitsu. Eine gelungene und preiswerte Einstiegs-CD ist die Spirit Garden - Orchestral Works mit einigen seiner bekanntesten Werke wie das Titelstück oder November Steps. Klick the pic für mehr.

amazon.de
WolfgangZ
Inventar
#32694 erstellt: 22. Nov 2025, 15:37
Langweilig, aber diese CD kann ich ebenfalls nur dringend empfehlen! Man kriegt sie aktuell auch unter 150 Euro!


[Beitrag von WolfgangZ am 22. Nov 2025, 15:39 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#32695 erstellt: 22. Nov 2025, 23:17
Östlich nur bis Estland und südlich bis Italien ist eine ebenfalls "seltsame" CD, die zeitgenössische Werke von Pärt und Tormis mit Gregorio Allegris berühmtem Miserere von 1600 kombiniert, und das sehr wirkungsvoll. Das Miserere entfaltet hier eine wunderschöne Dreaminess. Die extremen Höhen des Soprans kommen traumwandlerisch sicher und entspannt. Der Kirchenraum entfaltet seinen Hall hier zum Besten. Dass das Werk historisch-kritisch eingespielt ist kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, es wirkt derart zeitlos.
Aus reiner Neugier werde ich mir auf Spotify alternative Einspielungen anhören, aber eigentlich liebe ich diese CD seit sie 2006 erschien, einer meiner CDs für die Insel. Und es gibt sie immer noch!

jpc.de


[Beitrag von Mars_22 am 22. Nov 2025, 23:17 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#32696 erstellt: 23. Nov 2025, 10:31
Wenn ich zum Vergleich Anamorfosi höre, ist das schön und habe ich das Gefühl, es kommt historischen Aufführungen nahe.
Aber ich bin nicht im Himmel, und himmlische Musik soll das Werk, das hundert Jahre lang nur in der sixtinischen Kapelle aufgeführt werden durfte (bis ein gewisser WA Mozart es dort hörte und danach den Notentext auswendig aufschrieb), sicherlich sein. Es ist eher sachlich aufgenommen und ohne Hall.

Auf der oben genannten CD Light wird eine himmlische Wirkung erreicht, indem gelegentlich Akkorde aufgefaltet werden - jeder hält seinen Ton länger und überlagert ihn im Hall mit den anderen Stimmen, ehe allmählich alle wieder zusammen finden in einem Ton. Außerdem arbeitet Light mit mittelalterlichen Trompeten. Himmlisch! Wer einen Streamingdienst hat, mal reinhören!

amazon.de


[Beitrag von Mars_22 am 23. Nov 2025, 10:33 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#32697 erstellt: 23. Nov 2025, 13:24

Mars_22 (Beitrag #32695) schrieb:
Aus reiner Neugier werde ich mir auf Spotify alternative Einspielungen anhören, aber eigentlich liebe ich diese CD seit sie 2006 erschien, einer meiner CDs für die Insel. Und es gibt sie immer noch!

Wirklich sehr schön, eine tolle Zusammenstellung und Einspielung.

Bei mir geht es nach der Alsopschen 6. und 9. Sinfonie von Dvořák - auch kein Fehler - weiter mit Markus Stenz und dem Gürzenich-Orchester zu Köln, die Mahlers 2. Sinfonie "Auferstehung" eingespielt haben. Das dynamische Intrudio (eigenes Wort, in etwa eine Mischung aus Opening und erneutem Aufbau nach einer Phase der Entspannung ) des Allegro maestoso gefällt mir sehr gut. Ein Klangtest für ein Surroundsystem mit Subwoofern. Mahler ertönt dann wieder durchaus bedächtig und mit gelegentlich verborgener Kraft, ein Ereignis. Diese Einspielung ist leider auf 2 SACDs verteilt, da sie mit 82:17 Minuten relativ lange dauert. Für Mahlersche Verhältnisse ist das allerdings im durchschnittlichen Bereich. SACD-Hörende müssen für einen ungestörten, vollständigen Hörgenuss ohne Discwechsel daher vielfach, CD-Hörende wohl fast immer auf andere Medien ausweichen. Allerdings wünschte Mahler ohnehin eine Pause nach dem ersten Satz, nach dem die von mir gehörte Einspielung zu wechseln ist.
Das Gürzenichorchester fällt mir einmal mehr positiv auf.

jpc.de jpc.de


[Beitrag von Hörstoff am 23. Nov 2025, 13:34 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#32698 erstellt: 23. Nov 2025, 16:45
Eine Weitere meiner ältesten CDs sind diese 3 mit Orgelwerken Bachs mit Karl Richter.
Richter war ein hervorragender Organist und die Aufnahme aus den 60ern ist erstaunlich, immer noch klanglich für mich ohne Fehl und Tadel, ohne zu viel Hall. 4 Stunden einer sehr schönen Auswahl aus Bachs unendlich vielen Orgelwerken, darunter die Hits, aber auch sehr viel Ruhiges und weniger Bekanntes, das große Freude macht. Abwechslung gibt es auch dadurch dass er etwa für die dorische Toccata&Fuge die spektakuläre Silbermann-Orgel Freiburg spielt statt der sonst genutzten schönen Orgel der Jaegersborg-Kirche Koppenhagen.

Irgendein Idiot hat die alten CDs bei meinem Umzug weggeworfen und nur vorher ein MP3 draus gemacht Nun habe ich sie mir neu gekauft.

Huch, Amazon geht nicht, dann anders



[Beitrag von Mars_22 am 23. Nov 2025, 17:22 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#32699 erstellt: 23. Nov 2025, 19:20

Mars_22 (Beitrag #32698) schrieb:
Irgendein Idiot hat die alten CDs bei meinem Umzug weggeworfen

An was und wen erinnert mich das gerade? Unter meinem Bett lagert noch eine Schublade alter CDs, wird aber nur bedingt Klassik sein. Zudem stammt das Zeug aus meinem früheren Dasein, während dein Umzug vermutlich noch in HF-Zeiten und gar nicht weit zurück liegend stattgefunden hat...

Ich bleibe im zünftigen sinfonischen Bereich - die gewohnt bedarfsweise großmotorig aufspielenden Berliner Philharmoniker erweisen Robert Schumann dem ihm gebührenden Feinsinn. Die günstig geschossene Doppelt-SACD-Einspielung macht, wie ich gerade bemerke durchaus Spaß.

Die 4 Sinfonien des Komponisten - besser 1 und 4 der ersten SACD - sind nicht nur audiophil eingefangen, zusätzlich gibt es im gewohnt ausführlichen Booklet auch Zitate und Erläuterungen sowie eine Einschätzung von Martin Demmler "Der entzauberte Romantiker" (wen's interessiert). Vergleiche maße ich mir mangels tieferer Kenntnisse der durchaus auch unterhaltsamen Werke nicht an, aber mit der GE Sir Simon Rattles mit den BPH dürften auch andere Hörende nichts falsch machen.

jpc.de


[Beitrag von Hörstoff am 23. Nov 2025, 19:32 bearbeitet]
boltwoodit
Stammgast
#32700 erstellt: 24. Nov 2025, 10:55
Hach, ihr seid super; Danke!
Alle Vorschläge und Empfehlungen zu Orchestermusik mit (fern-) östlichem Einschlag sind auf dem Wunschzettel gelandet (auch das nahöstliche "Light"; manchmal "brauche" ich Sphärenmusik :)). R-K`s "Scheherazade" und auch seine 2. Sinfonie/sinfonische Suite "Antar" habe und mag ich - u.a. die waren der Ausgangspunkt für meine Frage

Von Charles Tomlinson Griffen gibt es leider nicht viel (und davon ist auch noch viel für Klavier komponiert ); er wurde mit ca. 35 Jahren ein Opfer der Spanischen-Grippe-Welle von 1920. Ich habe am Wochenende die hier gehört:

amazon.de

Charles Griffes, Pleasure Dome of Khubla Khan (u.a.), Buffalo Philharmonic Orchestra, JoAnn Falletta

Insgesamt sind elf Stücke enthalten, davon drei mit Gesang (Three Poems of Fiona McLeod). Vorrangig ist das natürlich erstmal "schöne, gefällige" Musik. Mit viel impressionistischer Spätromantik, manchmal klingt die Moderne auch schon ganz schön mit an und an manchen Stellen (vor allem in "Poem for Flute And Orchestra") wird mir plötzlich das Herz ganz weit. Ob das nun Kitsch ist (OK, "The White Peacock" ist natürlich schon vom Namen her vorbelastet; würden wir das auch über V. Williams "The Lark Ascending" sagen?), oder nur harmlos oder doch schon Kunst kann ja jeder selbst für sich entscheiden. Der Sound der CD ist ganz ok, geht sicherlich besser, aber mir reicht das so

Viele Grüße
bolt


[Beitrag von boltwoodit am 24. Nov 2025, 10:58 bearbeitet]
op111
Moderator
#32701 erstellt: Gestern, 19:10
Immer wieder gern gehörte Musik ohne jeden billigen cross over Appeal.
Diese Mal nicht Charles Mingus aber
Duke Ellington (1899-1974)
Black, Brown and Beige - Suite
Mit weiteren Werken von: Billy Strayhorn (1915-1967)
+Harlem; The River
+Strayhorn / Ellington: Take the 'A' Train

Buffalo Philharmonic Orchestra,
JoAnn Falletta

Naxos 2012
jpc.de

jpc schrieb:
...Mit dem ungestümen und aufrüttelnden „Harlem“ erinnert Ellington an seine Wurzeln, im Titelstück der CD „Black, Brown, and Beige“ setzt er Arbeitslieder und Spirituals um, und mit „The River“ stellt er sein großes Talent für die Bühne zu schreiben unter Beweis. Das als Ballett begonnene „Three Black Kings“ blieb zwar bei seinem Tode unvollendet liegen, zeigt jedoch besonders deutlich Ellingtons niemals nachlassende Schaffenskraft und Kreativität.



Franz
op111
Moderator
#32702 erstellt: Gestern, 19:17
Und nun etwas Mainstream

Peter Tschaikowsky
Violinkonzert op 35

Hilary Hahn, Violine
hr-Sinfonieorchester
Andrés Orozco-Estrada
hr-Sendesaal Frankfurt, 7. September 2023 ∙




Franz
arnaoutchot
Moderator
#32703 erstellt: Gestern, 22:09

op111 (Beitrag #32701) schrieb:
Duke Ellington (1899-1974) - Black, Brown and Beige


Als grosser Freund von Duke Ellingtons Werk (je früher entstanden, desto besser) fand ich Black Brown & Beige schon immer etwas ambitioniert. Ob das das Buffalo PO wirklich besser machen kann, wage ich zu bezweifeln ...

Hier Calefax - Organisms - BIS SACD MCh 2025. Das niederländische Holzbläserquintett nimmt sich Orgelstücke von der Renaissance bis zur Neuzeit vor, die sie mit einer breiten Palette an Blasinstrumenten vertonen (siehe Coverbild). Das gelingt sehr gut ! Klanglich hilft die MCh-Aufnahme, um an das Raumgefühl einer Orgel heranzukommen. Gefällt mir ausgezeichnet !

jpc.de

Anmerkung: Ich habe im Laden noch eine originalverpackte Ausgabe der weiter oben gezeigten Toru Takemitsu - Spirit Garden gefunden. Gebe ich gerne preiswert ab.
kallix
Stammgast
#32704 erstellt: Gestern, 22:17
Ich bin zur Zeit auf dem Haydn Trip.....auch die frühen haben ihren Reiz.

jpc.de


[Beitrag von kallix am 26. Nov 2025, 22:18 bearbeitet]
Klassikkonsument
Inventar
#32705 erstellt: Heute, 16:56
jpc.de

Helmut Lachenmann (*1935): Streichtrio [Nr. 1] (1965)
Trio Recherche (Wergo, 2018).
Hörstoff
Inventar
#32706 erstellt: Heute, 18:57

kallix (Beitrag #32704) schrieb:
Ich bin zur Zeit auf dem Haydn Trip.....auch die frühen haben ihren Reiz.

Haydn wäre auch für mich durchaus eine Alternative gewesen.

Da ich es nicht besser wusste, dachte ich Brahms aus berufener Quelle sollte ein Genuss sein. Und, nunja, die 2. Serenade des Bernard Haitink mit dem LSO, sie läuft... und läuft... und ist immer noch ganz nett. Wirkt auf mich allerdings ziemlich belanglos. Dass Brahms sich dafür mit Mozart beschäftigt hat, ehrt letzteren, finde ich nicht unbedingt. Das Ergebnis wirkt ein wenig wie eine fortgeschrittene Probestunde.

Nunja: Geschmackssache. Andere sehen das ganz anders. Und gleich ertönt nach dem Warmspielen das große Besteck: die 3. Sinfonie.

amazon.de

EDIT:
Hörstoff (Beitrag #32706) schrieb:
gleich ertönt nach dem Warmspielen das große Besteck: die 3. Sinfonie.

Und die ist tatsächlich hervorragend sowie grandios vielschichtig-dynamisch aufgeführt.
So verstanden, war das Warmspielen imo überaus erfolgreich.


[Beitrag von Hörstoff am 27. Nov 2025, 19:47 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#32707 erstellt: Heute, 21:24
Simone Young dirigiert Bruckners Urfassung der 3. Sinfonie - live, sehr gut. Allerdings ist es seltsam, dass die Einspielung sich auf einen Zeitraum von 3 Tagen aus 2006 verteilt. Offenbar eine Zusammenstellung der am besten gelungenen Passagen.

amazon.de
Suche:
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste ... 300 .. 400 .. 500 .. 600 . 610 . 620 . 630 . 640 . 646 647 648 649 Letzte
Das könnte Dich auch interessieren:
Was hört Ihr Klassik-Fans gerade jetzt, wenn ihr mal keine Klassik hört?
Hüb' am 27.08.2010  –  Letzte Antwort am 08.01.2024  –  575 Beiträge
Stilblüten aus der Klassik - Kritiken und mehr
Hüb' am 01.08.2008  –  Letzte Antwort am 11.08.2008  –  5 Beiträge
Wie hört Ihr unterwegs Klassik? cd, mp3, ?
Wilke am 08.05.2006  –  Letzte Antwort am 03.11.2006  –  34 Beiträge
Klassik-Radio unbegrenzt
Marthaler am 23.12.2006  –  Letzte Antwort am 14.02.2007  –  9 Beiträge
Bekannte Klassik
HiFi-Tweety am 09.10.2011  –  Letzte Antwort am 17.10.2011  –  25 Beiträge
"Heute gekauft","was hört ihr gerade jetzt" Threads
Martin2 am 07.03.2005  –  Letzte Antwort am 13.03.2005  –  16 Beiträge
Klassik via Techniradio
wolfi16 am 06.12.2005  –  Letzte Antwort am 17.12.2005  –  5 Beiträge
Wer von Euch hört Klassik im Radio?
Wilke am 27.09.2011  –  Letzte Antwort am 27.09.2011  –  8 Beiträge
Klassik für Kids
Hilda am 19.04.2004  –  Letzte Antwort am 08.10.2005  –  45 Beiträge
Klassik Neulingsfragen
tuxix am 17.12.2009  –  Letzte Antwort am 01.01.2010  –  6 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder930.369 ( Heute: 14 )
  • Neuestes Mitgliedcb17
  • Gesamtzahl an Themen1.562.671
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.806.408