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Der "Heute gesehen" Thread (ohne Serien)

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HighDefDoug
Inventar
#16421 erstellt: 06. Jan 2011, 15:19
@ hifi

Yes, "Donnie Darko" ist richtig gut, aber noch besser fand ich "Butterfly Effect", den ich irgendwie immer "Donnie Darko" vergleiche, obwohl sie eine andere Thematik beinhalten, aber sich auch - zumindest für mein Empfinden -sehr ähneln.

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"CAST AWAY - VERSCHOLLEN"

Tom Hanks strandet völlig allein und auf sich gestellt auf einer einsamen Insel..

Also Regisseur Zemeckis präsentiert hier wie so oft einen handwerklich routiniert guten Film, der hauptsächlich von der Präsenz der One Man-Show des Tom Hanks' lebt (im Grunde ähnlich wie z.B. Will Smith in "Iam legend").
Die Story ist gut, der Charakter des von Tom Hanks verkörperten FedEx-Mitarbeiters Chuck wird ausreichend eingeführt, um dann im späteren Verlauf mit ihm mitzufiebern.
Auch schön fand ich, dass es nicht
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wieder das oft übliche kitschige Happy End gab, denn er wird zwar nach 4 Jahren gerettet, aber seine große Liebe hat er in der Zwischenzeit - auch wenn nicht gefühlsmäßig - an einen anderen verloren.


8/10

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"THE FOG - NEBEL DES GRAUENS" (Remake)

Gleich vorweg, das Original gefällt mir (8/10), ist aber nicht mal John Carpenter's beste Arbeit.
Das Remake hingegen ist irgendwie in sich unstimmig, denn eigentlich ist "The Fog" ein Film, der von seiner Spannung lebt(e). Doch Spannung kann man nicht erzeugen, wenn man diese nicht kontinuierlich aufbaut. Ganz im Gegenteil, im Original setzte Carpenter z.B. auf lange und intensiv auf den Zuschauer wirkende Szenen, um Spannung zu erzeugen und den Spannungsbogen immer weiter aufzubauen.
Regisseur Wainwright hingegen hetzt einen dazu im Vergleich durch schnelle Cuts förmlich durchs Remake.
Dazu sind die Charaktere total oberflächlich und teilweise den gängigen Klischee's angepasst, die Darsteller können auch nicht überzeugen.
Fazit: Hier sieht man, wie sehr ein Remake dem Vergleich zum Original nicht standhalten kann, große Enttäuschung!

3/10


MfG HDD
hificinema
Inventar
#16422 erstellt: 06. Jan 2011, 15:25
@ HDD: Nana, da postet aber jemand ein Horror-Film-Review nicht in Horror-Film-Thread

Zu Cast Away: Ich hab den schon länger nicht mehr gesehen, finde den Film aber auch sehr gut. Würde dem vielleicht sogar 9/10 geben. Ich war so fertig, als
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Wilson im Meer verloren ging
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#16423 erstellt: 06. Jan 2011, 15:27
@HighDefDoug Damit orientiert sich Cast Away auch schön an Robinson Crusoe, da das zweite Buch ausschließlich von seiner Zeit nach der Insel und seinem ehemaligen Umfeld und der jetzigen Situation handelt.

Mir hat Cast Away gut gefallen und würde ebenfalls 8/10 vergeben. Alleine weil der Film zeigt, wie sehr man sich vor Einsamkeit und Verzweiflung schützt, indem etwas Imaginäres geschaffen wird. Wilson hat in mir mehr Emotionen ausgelöst, wie die meisten Sidekicks in Actionfilmen.


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 06. Jan 2011, 15:29 bearbeitet]
HighDefDoug
Inventar
#16424 erstellt: 06. Jan 2011, 15:50
@ hifi

Ja, man glaubt kaum, wie einem ein Volleyball ans Herz wachsen kann.

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Man konnte seine innerliche Zerissenheit regelrecht spüren, als er das Floß nicht verlieren durfte, er aber "Wilson retten" bzw nicht verlieren wollte, das war schon rührend.


@ Leon

Ja das stimmt, gerade die Zeit nach der Insel fand ich mindestens genauso interessant, da man da sieht wie sich der Mensch und erst recht sein bis dahin gewohntes Umfeld sich verändert.
Richtig, mir gings mit "Wilson" genauso, siehe Spoiler.
Deswegen fand ich auch schön zu sehen,
Geschützter Hinweis (zum Lesen markieren):

als Tom Hanks gegen Ende des Films im Auto einen "neuen Wilson" neben sich "sitzen" hat.

Insgesamt jedenfalls ein sehenswerter und mal ganz anderer Film, als das, was man da sonst so aus Hollywood gewohnt ist.

MfG HDD


[Beitrag von HighDefDoug am 06. Jan 2011, 15:52 bearbeitet]
poppeye
Inventar
#16425 erstellt: 06. Jan 2011, 16:12
gerade Cast Away führt einem vor Augen, dass es neben dem Berufsleben auch noch ein anderes Leben gibt, das es nicht zu vernachlässigen gilt
hificinema
Inventar
#16426 erstellt: 06. Jan 2011, 18:34
nachdem ich von Hitgirl in Kick-Ass mal wieder begeistert war, hatte ich Lust mir Leon anzusehen, den ich noch nie ganz gesehen habe, immer nur stückchenhaft damals im Free-TV.

Leon - Der Profi


(internationaler Director's Cut)

amazon.de

Kaum zu glauben, dass soetwas wie "Ghettogangz 2" oder "From Paris With Love" aus der Feder des Mannes stammt, der uns diesen wunderbaren Film beschert hat. Der gesamte Film ist konsequent in einer sehr objektiven Weise auf Film festgehalten, finde ich. Die sehr ruhige Inszenierung ist aber ziemlich stark und macht so manche Szene erst zu dem was sie in dem Film ist. Gigantisch zB ist die Szene in der Mathilda an der Wohnungstür ihrer Familie vorbeigeht, direkt auf Leons Wohnung zu und dort klingelt. Auch die Story gefällt mir sehr gut, ich finde Filme mit Rache als Thema häufig sehr interessant. Auch die Actionszenen, bei denen eine vernünftige Inszenierung und "Auf-dem-Boden-bleiben" meiner Meinung nach immer das ist, was den meisten Filmen fehlt, sind hier genau richtig gemacht und passen sich perfekt in den restlichen Film ein. Die darstellerische Leistungen Jean Renos und Natalie Portmans sind beide herausragend. Das Finale - genial. Das Ende - super. Der Film - spitze!

8,5 - 9/10
schmul
Inventar
#16427 erstellt: 06. Jan 2011, 18:46

hificinema schrieb:
Kaum zu glauben, dass soetwas wie "Ghettogangz 2" oder "From Paris With Love" aus der Feder des Mannes stammt


Das stimmt so nicht ganz. Zu From Paris With Love hat Besson nur die Story entwickelt, nicht das Drehbuch.
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#16428 erstellt: 06. Jan 2011, 19:42
Einer meiner Lieblingsfilme. Die Entscheidung, die sexuelle Beziehung zwischen Leon und Mathilda zu entfernen, war richtig und hätte die subtile, liebenswürdige Beziehung zwischen den Beiden beeinträchtigt. Laut Angaben, waren Natalie Portmans Eltern gegen eine sexuelle Beziehung und es hätte den naiven, liebenswürdigen Charakter von Leon zerstört. Ein Film, welchen ich mir nur alle drei Jahre ansehe, damit er das Besondere nicht verliert. Schade, das Besson kaum noch einen guten Film produziert hat.

Neben Jean Reno und Natalie Portman, sollte Gary Oldman nicht vergessen werden. Eine meiner Lieblingsszenen, neben dem gut inszenierten Ende, war Mathildas Rückkehr in ihre Wohnung, als sie die Umrisse ihres Bruders begutachtet und sein Stofftier mitnimmt.

Hm, ich war 12 Jahre als ich den Film zum ersten mal gesehen habe. Der einzige negative Aspek ist, dass man das Ende bereits seit Beginn des Filmes kennt. Scheint der bittere Nachgeschmack von Rache zu sein


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 06. Jan 2011, 20:03 bearbeitet]
hificinema
Inventar
#16429 erstellt: 06. Jan 2011, 21:18

schmul schrieb:

hificinema schrieb:
Kaum zu glauben, dass soetwas wie "Ghettogangz 2" oder "From Paris With Love" aus der Feder des Mannes stammt


Das stimmt so nicht ganz. Zu From Paris With Love hat Besson nur die Story entwickelt, nicht das Drehbuch.


achso, gut zu wissen, auch wenn das nicht grade besseres Licht auf ihn wirft


Leon_der_Profi_5080 schrieb:
Die Entscheidung, die sexuelle Beziehung zwischen Leon und Mathilda zu entfernen, war richtig und hätte die subtile, liebenswürdige Beziehung zwischen den Beiden beeinträchtigt.


Ich finde diese Entscheidung auch gut, denn wie du schon sagst, hätte das einfach nicht zu dem im Film argestellten Wesen von Leon gepasst (und wäre zu eklig, das würde es wohl sehr schwierig machen den film zu gucken).


[Beitrag von hificinema am 06. Jan 2011, 21:23 bearbeitet]
hificinema
Inventar
#16430 erstellt: 07. Jan 2011, 03:51
Das Fenster Zum Hof

amazon.de


Mit großen Erwartungen ging ich an diesen Film. Die Gründe für diese hohe Erwartungshaltung war die 8,7er-Wertung auf IMDB, der Name Hitchcock und der Film Disturbia, den ich sehr gerne mag und der sich stark an "Das Fenster Zum Hof" orientiert. Vermutlich bin ich wegen meiner Erwartung enttäuscht worden.
In dem Film passiert einfach zu wenig unterhaltsames. Es wird auf zu viele Aspekte eingegangen, was vielleicht die jeweilige Charakterausbauung stärkt, allerdings den Unterhaltungswert zu sehr sinken lässt. Ich hätte den Film 95 Minuten laufen lassen. Die Story in dem Setting des Hinterhofs ist natürlich (im wahrsten Sinnes des Wortes) schlicht genial. Und auch schauspielerisch haben mich die Hauptdarsteller überzeugt (nur der Darsteller des Privatdetektiv hats nicht so gebracht). Weiterhin sind die vielen Details die alle eine Bedeutung haben sehr nett, das hat mich ein wenig an "Die 12 Geschworenen" erinnert, den ich aber um Längen besser fand, da er kein einziges Mal Langeweile aufkommen ließ.
Die 20 Minuten, die "Das Fenster Zum Hof" zu viel hat, hätte man meiner Meinung nach lieber in einen guten Anfang stecken sollen, sodass man wie bei "Disturbia" in die Situation des Protagonisten mit hineinrutscht und seine Umgebung und den Alltag kennenlernt, was bei Disturbia eine Menge der Atmosphäre ausmacht.
Dass nebenbei das Thema der Beziehung zwischen den Protagonisten mit eingebaut wurde finde ich gut, passend und am Ende auch ganz gut gelöst.
Ich komme auf:

7/10
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#16431 erstellt: 07. Jan 2011, 11:18
@Hificinema Vertigo oder Mein Freund Harvey (Nicht von Hitchcock) könnten dir sehr gut gefallen. Eine meiner Hitchcockfavoriten sind noch vor Psycho, Vertigo, Der Fremde im Zug und Frenzy,

Ein Fisch namens Wanda

Wanda

„Ein Fisch namens Wanda“ ist eine schwarze, sarkastische Komödie über einen Diamantenraub, dessen Schwierigkeiten sich erst danach entwickeln. Wanda nimmt mit ihrem vermeintlichen Bruder Otto, welcher in Wahrheit ihr Geliebter ist, einem stotternden, naiven Tierliebhaber und dem Anführer der ganzen Organisation George Thomason an einem Diamantenraub teil. Nachdem George die Beute in einem Tresor versteckt, wird die Gier jedoch zu Groß und das Geschwisterpaar verrät ihn an die Polizei. Leider müssen sie feststellen, dass der Tresor leer und der Aufenthaltsort unbekannt ist. Wanda versucht nun, sich Georges Anwalt zu nähern, da dieser früher oder später von den Diamanten erfahren muss, während Otto vor Eifersucht vergeht und Wanda beschattet. Ken, der Tierliebhaber, bekommt in der Zwischenzeit den Auftrag, eine alte Frau zu ermorden, welche George identifizieren könnte. Ein Fisch namens Wanda lebt vor allem durch seine skurrilen Charaktere. Wanda ist manipulativ und beeinflusst ihr gesamtes Umfeld mit ihren weiblichen Reizen, gibt sich einmal als die Geliebte von George, natürlich Otto und später von Archie, dem Anwalt aus. Dabei würde sie auch Otto jederzeit verraten und wollte ihn bereits bei dem Tresor niederschlagen um selbst die gesamte Beute zu erhalten. Sie besitzt eine Schwäche für Fremdsprachen und wird dadurch sexuell erregt, was dazu führt, dass Otto irgendwelche unzusammenhängende Phrasen auf italienisch wiedergibt (Mozzarella, Gorgonzola, Mussolini). Otto hält sich für sehr intelligent, liest Nietzsche, beschäftigt sich mit dem Buddhismus und philosophiert über das Leben. Jedoch wird er permanent auf seine nicht vorhandene Intelligenz hingewiesen, hält London Underground für eine Geheimorganisation, lässt sich ständig von seinen Aggressionen leiten, welche von seinem Buddhismus verstärkt werden und rastet aus, wenn ihn jemand als dämlich bezeichnet. Kevin ist ein sehr introvertierter Charakter, welcher sich für Tiere einsetzt und seine Aquariumfische liebt. Leider erhält er den Auftrag, eine alte Frau zu ermorden, tötet jedoch immer versehentlich ihre kleinen Hunde statt die Besitzerin. Durch sein Stottern wird er von den meisten Charakteren, bis auf George nicht ernst genommen. Archie befindet sich in einem zwiespältigen, familiären Verhältnis. Seine Frau ist arrogant und ignoriert ihn stetig, seine Tochter gibt sich egoistisch und verzogen und im Gegensatz zu dieser Scheinwelt, stellt die hübsche Jurastudentin Wanda einen natürlichen Kontrast dar.

Otto

Ein Fisch namens Wanda überzeugt besonders durch seine ungleichen Charakere und der Situationskomik, welche jeden Aspekt aufgreift und parodiert. London selbst bietet ebenfalls humorvolle Inhalte, da Otto dieses niveauvolle, gediegene Schauspiel der Londoner Gentleman nicht ertragen kann und sie ohne den Amerikaner bereits den ganzen Tag Sauerkraut essen und Marschmusik hören müssten. Archie lebt lieber auf diese Weise, als wie Otto ein Prolet aus Vulgarien zu sein. Bei soviel Situationshumor sind gelegentlich auch Inhalte vorhanden, welche nicht jeden Geschmack treffen und intelligenter Witz wandelt sich gelegentlich in etwas zu flache Anspielungen. Eine sehr empfehlenswerte Komödie, welche viel Charme besitzt, jedoch nicht jeden Zuseher überzeugen wird. Wer englischen, schwarzen Humor liebt, wird definitiv unterhalten.

8/10


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 07. Jan 2011, 11:21 bearbeitet]
HighDefDoug
Inventar
#16432 erstellt: 07. Jan 2011, 12:53

Leon_der_Profi_5080 schrieb:

Hm, ich war 12 Jahre als ich den Film zum ersten mal gesehen habe. Der einzige negative Aspek ist, dass man das Ende bereits seit Beginn des Filmes kennt. Scheint der bittere Nachgeschmack von Rache zu sein ;)


Ohha, da bist du jünger als ich dachte!
Übrigens hab ich mal eine Frage an dich.. deine Reviews sind auffällig gut und wie ich das glaube in Erinnerung zu haben, hast du quasi dein Hobby zum Beruf gemacht!?
Wie gesagt, da deine Reviews auffällig gut geschrieben sind, würde ich viel Wert auf ein Review von dir zum Film "Die Jungfrauenquelle" (von Ingmar Bergman und mit Max von Sydow, aus dem Jahr 1960) legen, da ich "nur" dessen Remake von Wes Craven kenne.
Gibts zu o.g. Film schon irgendwo ein Review von dir?
Danke im voraus!

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"SLEEPY HOLLOW"

Johnny Depp muss im kleinen Städtchen "Sleepy Hollow" im 18. Jahrhundert eine Reihe von grausamen Verbrechen aufklären.. und darf dabei nicht "kopflos" agieren!

Absolut herrlich was Regisseur Tim Burton hier auf die Leinwand gezaubert hat!
Der ganze Film besticht durch seine atmosphärische Optik, die oftmals an Klassiker aus den 60er Jahren erinnert.
Skurille Charaktere (wie man sie von Tim Burton ja auch gewohnt ist), die hervorragend von den Darstellern verkörpert werden (allen voran Johnny Depp und Christopher Walken ) und die Story des Films, machen "Sleepy Hollow" zu einem echten (gruseligen) Erlebnis der anderen Art.

Ich kann den Film jeden empfehlen, der was für Filme übrig hat, die ich zumindest etwas fernab des gängigen Mainstreams einordnen würde.

9/10

MfG HDD
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#16433 erstellt: 07. Jan 2011, 13:19

HighDefDoug schrieb:

Leon_der_Profi_5080 schrieb:

Hm, ich war 12 Jahre als ich den Film zum ersten mal gesehen habe. Der einzige negative Aspek ist, dass man das Ende bereits seit Beginn des Filmes kennt. Scheint der bittere Nachgeschmack von Rache zu sein ;)


Ohha, da bist du jünger als ich dachte!


26 Danke für das Lob. Beruflich bin ich Behindertenpädagoge und ehrlich gesagt, möchte ich auch keine Reviews professionell oder beruflich verfassen, da man so gezwungen ist, auch Filme anzusehen, die nicht gefallen und so wird eine schöne Beschäftigung, zu Arbeit. Sleepy Hollow gefiel mir auch gut (8/10). Wie bereits erwähnt, die düstere Atmosphäre und Christopher Walken. Derzeit arbeitet Tim Burton an einer Eigeninterpretation der Addams Family.

So sehr ich Tim Burton mag, gewisse Aspekte lassen sich nicht abstreiten.

Tim Burtons Geheimnis

Über die Jungfrauenquelle habe ich tatsächlich bereits geschrieben:

Die Jungfrauenquelle

jungfrauenquellekarin

Die Jungfrauenquelle beruht auf einer alten, schwedischen Sage und handelt von Unschuld, Rache und Sühne. Karin ist die Tochter eines wohlhabenden Gutsherren und soll Kerzen in einer weit entlegenen Kirche weihen lassen, welche Aufgabe nur eine Jungfrau durchführen sollte. Das unschuldige und etwas naive Mädchen trägt zu diesem Anlass ihr schönstes Kleid und reitet mir der schwangeren Magd Ingeri durch den Wald. Nachdem Ingeri sich vor dem Wald fürchtet und flüchtet, reitet Karin alleine weiter und trifft auf zwei Wegelagerer, welche das Mädchen brutal vergewaltigen und ermorden. Ein Schicksal, für welches Ingeri aus Eifersucht und Arroganz zu Wodan gebetet hat. Während sich Vater Töre und Karins Mutter bereits sorgen, beginnt es zu schneien und drei Fremde bitten um Schutz vor der frostigen Nacht. Die Ironie lässt es zu, dass ausgerechnet Karins Mörder, nicht wissend um welchen Hof es sich handelt, bei ihren Eltern übernachten. Während die älteren Brüder keine Reue zeigen, fürchtet sich der kleine Junge und sein Gewissen lastet schwer auf ihm. Als die Fremden der Mutter jedoch das Kleid ihrer geliebten Tochter zum Kauf anbieten, kann Töre seine Wut nicht mehr zügeln und auch sein Glauben wird auf eine schwere Probe gestellt. Die Jungfrauenquelle ist ein sehr ruhiger Film, welcher kaum Dialoge besitzt und durch viel Symbolik, Mimik und Gestik nahegebracht wird. Besonders Karins freundliche, unschuldige Persönlichkeit ist dabei hervorzuheben, welche die Figur sehr natürlich und menschlich wirken lässt. Eine Tugend, welche viele Menschen während ihres Lebens verloren haben oder das selbige ihnen entrissen hat.

diejungfrauenquelletre

Durch die explizite Darstellung der Vergewaltigung und Mordszene wurde der Film trotz der überwiegend hervorragenden Rezension auch kritisiert und in Deutschland sogar vorübergehend beschlagnahmt. Ingmar Bergmann inszenierte das Mittelalter wie bereits in seinem Film „Das siebente Siegel“ sehr authentisch und beschäftigt sich erneut mit religiösen Fragen. Warum widerfährt einem Menschen etwas schlechtes und wie reagieren diese? Warum lässt der angebetete Gott solche Taten geschehen und warum geleitet er diese Wegelagerer ausgerechnet in das Heim der Eltern? Eine fragwürdige, ausgleichende Gerechtigkeit mit bitterem Nachgeschmack lassen diese Fragen aufkeimen. Die im späteren Verlauf nahegebrachten Rachegefühle lassen auch Karins Vater zwischen Wut und Glaube verzweifeln. Wenn er die Mörder seiner Tochter tötet, ist auch er ein Mörder und er bekämpft Gleiches mit Gleichem. Gleichzeitig hat es Gott zugelassen, dass diese in sein Haus kommen und ihm das blutverschmierte Kleid anbieten. Auch Ingeri bereut ihr Verlangen und Gebete für diese Tat und weiß nicht, wie Töre auf sie reagieren wird. Besonders erwähnenswert sind die Landschaften und der hervorragende schwarzweiße Kotrast, als zum Beispiel Töre einen Baum fällt, welcher einsam an einer Weide steht. Mein einziger Kritikpunkt wäre die etwas plakative Darstellung Ingeri, welche bereits seit dem erstem Moment arrogant und egoistisch wirkt und dementsprechend auch optisch mit tiefschwarzem Haar und stechenden Augen nahegebracht wird.

Kennern von „Das siebente Siegel“ oder generell Interessenten an Mittelalterthematik und nordischer Mythologie, wird dieser Film definitiv gefallen. Besonders, da das Mittelalter nur selten qualitativ verfilmt wurde.

8,5/10


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 07. Jan 2011, 13:37 bearbeitet]
HighDefDoug
Inventar
#16434 erstellt: 07. Jan 2011, 14:00
Kein Problem, deine Reviews wirken sehr reif und vermitteln den Eindruck, das du weißt wovon du da sprichst bzw schreibst.

Achso, sorry, da hatte ich das falsch verstanden oder irgendetwas durcheinander gebracht.

Danke für den Link, hab mich gerade köstlich darüber amüsiert (das Handy mit Depp und Bonham-Carter, herrlich! ) und da ist definitiv was wahres dran.

DANKE für dein Review zur "Jungfrauenquelle", das passt ja!

Scheint in der Tat ein sehr interessanter Film zu sein. Die Thematik kenne ich in abgewandelter Form vom Remake, wo Wes Craven die Story in die "Neuzeit" transportiert, demzufolge in veränderter Form.
Ok, jetzt weiß ich definitiv, dass ich mir o.g. Original bei Gelegenheit defintiv auch ansehen werde. DANKE!

MfG HDD
Schili
Hat sich gelöscht
#16435 erstellt: 07. Jan 2011, 14:18
Moin.

Die Jungfrauenquelle hab ich schon vor 25 Jahren in einem Programmkino gesehen. Man wird schon z.T. komisch angeguckt, wenn man diesen Film quasi als "die Mutter aller Rape & Revenge-Filme" bezeichnet...
Ingmar Bergman war schon ne Klasse für sich. Der hat seinem Zuschauer nie etwas erklärt. Entweder man verstand es. Oder nicht. In einem Interview soll er mal gesagt haben: "Muss ich meinem Zuschauer erklären, was da geschieht, hab ich als Regisseur versagt."

hificinema
Inventar
#16436 erstellt: 07. Jan 2011, 19:32

Leon_der_Profi_5080 schrieb:
@Hificinema Vertigo oder Mein Freund Harvey (Nicht von Hitchcock) könnten dir sehr gut gefallen. Eine meiner Hitchcockfavoriten sind noch vor Psycho, Vertigo, Der Fremde im Zug und Frenzy,



Danke, für die Empfehlungen: Vertigo habe ich hier sogar noch liegen.

Und zum Alter: Ich hätte Dich auch älter geschätzt bei den Reviews und vor allem da es sich ja oft um Klassiker handelt. Tja, so vorurteilbehaftet kann man sein.


Schili schrieb:
"Muss ich meinem Zuschauer erklären, was da geschieht, hab ich als Regisseur versagt."


Super Zitat!

@HDD: Ich kenne ja nichtmal die Craven-Fassung, nur das ReRemake. Bin daher auch auf die beiden älteren Versionen gespannt.

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Blood And Bone

amazon.de


Ein B-Movie mit ordentlich Hau-Drauf, das man aber zB bei "Fighting" oder "The Fighters" schon besser gesehen hat. Der Hauptdarsteller ist was Mimik angeht ein Arnie-Verschnitt. In der Rolle kann er aber die nötigen Leistungen erbringen. Dass der Film dann manchmal eine gewisse Moralprädigt halten muss wirkt sehr aufgesetzt. Auch denke ich zeigt der Film viele Vorurteile (kann das aber nicht genau sagen, da ich noch nie in den U.S.A war). Blood And Bone geht als unterhaltsam durch, allerdings ist darf man nichts erwarten außer Kloppereien.

5,5/10 (und die sind eigentlich fast schon zuviel)


[Beitrag von hificinema am 07. Jan 2011, 19:33 bearbeitet]
Flörchi
Inventar
#16437 erstellt: 07. Jan 2011, 21:25
"Ingmar Bergman war schon ne Klasse für sich. Der hat seinem Zuschauer nie etwas erklärt. Entweder man verstand es. Oder nicht. In einem Interview soll er mal gesagt haben: "Muss ich meinem Zuschauer erklären, was da geschieht, hab ich als Regisseur versagt."

Dann scheint es mir so, als hätte er nicht zu selten versagt.

brothers
brothers_teaser_poster
Sam und TOmmy sind brüder wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: Sam ist Captain in der Army während Tommy gerade aus dem Knast kommt. Besonders ihrem Vater ist Tommys Leben ein Dorn im Auge. Als Sam nach Afghanistan kommandiert wird stürzt er mit einem Hubschrauber ab und seine Familie, samt seiner Frau und den zwei Kindern, trauern um den Todgeglaubten. Tommy sieht es als seine Aufgabe der Familie seines Bruders zu helfen. Er blüht so darin auf, dass sowohl die Kinder ihren Onkel lieben als auch Sams Frau Gefühle für ihn hegt. Als Sam nach Monaten der Gefangenschaft und körperlicher wie psychischer Folter stark verändert nach Hause zurück kehrt...

http://www.ofdb.de/film/170086,Brothers

Obwohl der recht simplen Story bleibt die Geschichte immer recht interessant erzählt und Längen gibt es kaum. Leider ist von Anfang an klar, auf was der FIlm hinaus läuft und so sieht man zwar ein äußerst gelungenes Portrait, mehrerer Charaktere aber Wendungen fehlen praktisch ganz.

Der gigantische Pluspunkt sind aber dessen Charactere und wie sie dargeboten werden. tobey maguire, Natalie Portman und Jake Gyllenhaal spielen die Hauptrollen. Insbesondere tobey maguire als Sam liefert eine mMn Oscar-Reife Leistung ab. Er spielt als ob es um sein Leben ginge.

8/10 Punkte und die Erkenntnis, dass es gut war zu verweigern...


[Beitrag von Flörchi am 07. Jan 2011, 21:28 bearbeitet]
hificinema
Inventar
#16438 erstellt: 08. Jan 2011, 04:26
Danke für das Review von "Brothers", auf den warte ich schon seit etwa einem Jahr seit ich den Trailer gesehen habe. In Amerika lief der ja schon vor ewigkeiten

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The Horseman


amazon.de

Ein sehr spartanischer, düster gehaltener Thriller, der teilweise einige Härte zeigt und eine recht aufbrausende Story hat. Es handelt sich alleridngs um ein B-Movie, was man dem Film natürlich ansieht, aber er ist sehr spannend, handwerklich recht solide und die Rache-Story gefällt mir auch. Dazu der gut spielende Hauptdarsteller. Was stört ist, dass er aus manchen Situationen nur durch pures Glück oder Blödheit der Antagonisten herauskommt. Für ein Rache-B-Movie aber echt gut!

7/10
Flörchi
Inventar
#16439 erstellt: 08. Jan 2011, 04:29
Der lief am Montag in der Sneak. So lang kann es also nicht mehr dauern...
hificinema
Inventar
#16440 erstellt: 08. Jan 2011, 05:55
Ja im Februar isses soweit

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The Proposition


amazon.de

The Proposition ist sehr düster gehalten. Es geht die ganze Zeit um Tod und eigenlich ist einem auch keiner der Charaktere sympatisch. Das schafft zwar eine dichte Atmosphäre, allerfings bin ich so erst nach der Hälfte des Film mit ihm warm geworden. Mit den Charakteren bis zum Schluss nicht (bis auf Guy Pierce ein weinig). Ich fand den Anfang auch etwas zu langweilig. Gut gefalle, hat mir, dass der Film sehr realistisch rüberkam, sowie die Leistungen der Darsteller.

6,5/10

So, das war alles was ich in den letzten Tagen gesehen habe. Die Highlights waren Leon, Kick-Ass und Donnie Darko.
Hier herumliegen habe ich noch Lady Snowblood, bin gespannt.
HighDefDoug
Inventar
#16441 erstellt: 08. Jan 2011, 15:54

hificinema schrieb:


@HDD: Ich kenne ja nichtmal die Craven-Fassung, nur das ReRemake. Bin daher auch auf die beiden älteren Versionen gespannt.


Also Wes Cravens Remake ist ziemlich düster und dreckig inszeniert, für die damalige "nach-Doris Day"-Kinolandschaft halt ein fieser Schlag in die Magengrube, der auch heute noch seine Wirkung erzielt, wobei man heute natürlich schon abgestumpfter ist (gerade wie wir beide "dank" unserer Vorliebe für das Horror-Genre ).

MfG HDD
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#16442 erstellt: 08. Jan 2011, 17:54
The Machinist

machinist

The Machinist gilt als eine von Christian Bales besten Rollen. Um den psychisch erkrankten Trevor Reznik autenthisch spielen zu können, riskierte er selbst seine physische Gesundheit und nahm dreissig Kilo ab, was seine Darstellung sehr real wirken lässt. Trevor Reznik verliert zunehmend Körpergewicht und kann seit einem Jahr kaum noch schlafen, wodurch ihn die meisten Menschen meiden. Nur die Prostetuierte Stevie sorgt sich um ihn und ihre Beziehung geht über jene eines gewöhnlichen Freiers hinaus. Auch seine Arbeitskollegen verhalten sich ihm gegenüber sehr skeptisch und sein Vorgesetzter verlangt sogar eine Urinprobe um Drogen oder sonstige Erkrankungen ausschließen zu können. Nach der Arbeit verbringt er seine meiste Zeit isoliert und einsam zu Hause, besucht jedoch jede Nacht eine Kellnerin im Flughafenkaffee, für welche er zunehmend Gefühle entwickelt und auch sie scheint diese nicht abzulehnen. Doch eines Tages kommt es an seinem Arbeitsplatz zu einem fatalen Fehler, als Trevor von einem neuen Arbeitskollegen namens Ivan abgelenkt wird und durch diese Unaufmerksamkeit ein Kollege seinen Arm verliert. Wären die Schuldgefühle nicht bereits psychisch belastend, scheint auch niemand diesen hochgewachsenen, glatzköpfigen Mann zu sehen und es wurde auch kein neues Personal eingestellt. Trevor selbst geht von einem Scherz seiner Kollegen aus, da er Ivan nicht nur regelmäßig mit seinem roten Wagen vor der Fabrik sieht, sondern ihn auch in einer Bar trifft und sich mit ihm unterhält. Zusätzlich erlangt er sogar ein Beweisfoto, welches jedoch plötzlich nach einem Besuch bei Stevie verschwindet und an seinem Kühlschrank manifestieren sich gelbe Postingzettel, auf welchen sich eine Hangmanfigur befindet und zunehmend neue Buchstaben erhält. Trevors gesamte Realiät und Sicherheit weicht zunehmend einem surrealen Alptraum.

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Die Postingzettel erneuern sich regelmäßig von selbst, die Vermieterin gibt jedoch vor, dass niemand seine Wohnung betrat. An seinem Arbeitsplatz verliert auch Travor beinahe seinen Arm, was er als Racheakt seiner Kollegen betrachtet, aus seinem Kühlschrank fließt plötzlich Blut und auch Ivan manifestiert sich immer häufiger. Trevor selbst realisiert langsam, dass er psychisch erkrankt, hofft jedoch auch weiterhin, dass es sich nur um einen Racheakt seiner Kollegen handelt und konfrontiert diese, was ebenfalls Konsequenzen mit sich führt. Nur seine gemeinsame Zeit mit Stevie und der Flughafenbediensteten Marie bewahrt ihn davor zu zerbrechen und er besucht mit Marie und ihrem Sohn einen Vergnügungspark, was jedoch auch zu einer Katastrophe führen sollte. Die Geisterbahnszene sei hier vorgemerkt, da diese erst am ende des Filmes sehr symbolisch wirkt. Nach einigen Ereignissen realisiert Trevor, dass er unbedingt Ivan ausfindig machen muss, was sich als sehr schwierig erweißt, da noch niemand ausser ihm diesen Mann sah.

The Machinist erfordert durchgehend die Aufmerksamkeit des Zusehers, da er sehr viele, oft sich wiederholende Details beinhaltet, welche erst am Ende des Filmes offenbart werden. Doch man wird sich bereits während des Filmes zunehmend Gedanken machen und seine eigenen Theorien bilden, welche sich für Kenner dieser Thematik leider zu schnell durchschauen lassen, was der Atmosphäre jedoch keinen Abbruch tut. Christian Bales schauspielerische Leistung ist hevorragend und eine der Besten, die ich bis jetzt sah, wodurch die surreale, kalte Atmosphäre noch einmal verstärkt wird. Wichtige Details sind zum Beispiel die vielen Kreuzungen im Film, die Geisterbahnszene oder sei es nur die Verwendung der Seife. So handelt es sich bei the Machinist um einen Film, welcher durch seine häufig surrealen und verstörenden Szenen definitiv nicht für jedes Publikum geeignet ist, für Kenner und Liebhaber solcher Thematik jedoch eine wahre Offenbarung darstellt.

8,5/10


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 08. Jan 2011, 17:56 bearbeitet]
babydoll32
Inventar
#16443 erstellt: 08. Jan 2011, 23:18
Rocky I- IV
Das Bild ist wie erwartet nicht erste Sahne. Viel zu viel Korn und teilweise kein richtiges HD. Aber egal das kann man verschmerzen.

Was mich stört ist der grässliche deutsche Ton. S und Z Laute hören sich so an, als würden sich alle auf die Zunge beissen, wie bei der Star Wars VI DVD.
MichaW
Inventar
#16444 erstellt: 09. Jan 2011, 06:15
Leon derprofiQ
groeß komp.für deine beweretungen. Ich kann gar nicht so schnell lesen,wie du schreibst.und durch die bilber bekommen
deine bewert. eine ganz bes.note. C.bale ist einer meiner lieblingsscha.Er hat wirklich sehr gute sachen gemacht- ZB
"amercan <psycho.
HighDefDoug
Inventar
#16445 erstellt: 09. Jan 2011, 13:33
Bei mir war gestern Steven Spielberg-Tag angesagt, allerdings eher zufällig,eigentlich bin ich nicht unbedingt ein großer Fan von ihm.

"KRIEG DER WELTEN"

Tom Cruise, in Trennung lebender Vater von zwei Kindern, sieht sich mit der Menschheit einer Alien-Invasion gegenüber, die das Ziel hat, die Menschheit auszurotten. Der Krieg der Welten hat begonnen....

Mhm, sehr schwierig. Auf der einen Seite glänzt der Film mit wirklich guten Ansätzen und klasse Darstellern (nein, da rede ich ganz bestimmt nicht von Tom Cruise! , sondern von Tim Robbins und Dakota Fenning ), die Effekte sind in einem "Spielberg-koste es was es wolle-" Projekt eh dementsprechend gut, aber der Film hat auch eine andere Seite, demzufolge leider negativ behaftet.
Irgendwie schafft es Spielberg nicht, die beiden Handlungen (das Drama und die Scifi-Action) miteinander zu verknüpfen, dazu gibts einige Logik-Löcher und vorallem stört mich auch hier diese patriotische Haltung der Ami's, vom Ende mal ganz zu schweigen.
Kann man sich auf jeden Fall ansehen, aber in dem Stoff von Wells steckt wesentlich mehr Potenzial, da hätte ich mir zB eine Verfilmung von Mister Nolan etc gewünscht.

6/10

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"DIE FARBE LILA"


Celie, eines junges Mädchen in den Südstaaten zu Beginn des 20. Jahrhunderts, erlebt schon früh die Brutalität des Lebens...

Wow, hier zeigt Herr Spielberg, zu was er fernab des Mainstreams fähig ist! "Die Farbe Lila" ist ein sehr bewegendes, einfühlsam inszeniertes Drama, in dem es um Gewalt, Rassismus und die Freundschaft von vier Frauen geht, die auf ganz unterschiedliche Weise die Hürden des Lebens nehmen und vieles verbindet.
Whoopi Goldberg spielt ihre Rolle sehr emotional, der Zuschauer kann jeder Zeit mitfühlen. Danny Glover hätte ich bis Dato im Leben nicht zugetraut, so ein Fiesling mimen zu können, großartig!

Insagesamt ein sehr berührendes und emotionales Drama, was man eigentlich gesehen haben muss!!

9/10

-----------------------------------------------------------

"DUELL"

Der Vertreter David trifft in der Einöde der unendlich einsamen Landstraßen Amerika's auf einen Trucker, der ihm plötzlich nachstellt und ihn immer brutaler mit seinem Truck bedroht....

"Duell" ist einer von Spielberg's ersten Filmen (1971), war eigentlich nur für das US-TV gedreht und produziert wurden, lief aber in Europa im Kino. Warum, zeigt sich schnell. Spielberg schafft es, aus der eigentlich sehr banalen Story ein sehr spannenden Thriller zu machen, wo sich der Zuschauer irgendwann während des Sehens fragt, worin das Alles noch enden bzw gipfeln soll.
Die Verfolgungsjagd, aus die der Film größtenteils besteht, ist trotz einfachster Mittel rasant umgesetzt. Die mit der Zeit zunehmenden Panik-Attacken bzw Angstzustände vom Vertreter David wirken realistisch und nachvollziehbar.
Unterm Strich ein echt gelungener Thriller, der trotz simpler Story und ohne jegliche Effekte (wie gesagt, eigentlich fürs TV produziert) dank Spielberg sehr spannend ist und wie ein Kinofilm wirkt.

8/10


MfG HDD
hificinema
Inventar
#16446 erstellt: 09. Jan 2011, 19:20
Krieg Der Welten fand ich immer echt gut. Ich hätte den mit 8/10 bewertet. Von Duell hab ich bisher nur gehört, das Review macht aber Lust auf mehr, thx.



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Year One - Aller Anfang Ist Schwer

amazon.de

Ich bewerte Year One als das was er sein will: Eine Komödie, bei der man nicht denken muss und bei der die Gags hintereinander runterprasseln auf Kosten einer guten Story. Und das funktioniert wunderbar, da es echt extrem viele Gags gibt, von denen sehr viele auch sitzen. Das beste an Year One finde ich, ist Michael Cera. Ich weiß nicht ob er immer so ist und sich in Filmen gar nicht verstellen muss, oder ob er einfach so genial spielt. So oder so hat er uns alle viele Tränen gekostet. Seine nüchterne Art und seine leisen Randkommentare sind der Hammer. Dagegen ist Jack Blacks Leistung eher schwach.
Aufgrund seines enormen Unterhaltungswertes gibts genrebezogene:

8/10
HighDefDoug
Inventar
#16447 erstellt: 10. Jan 2011, 20:47
"DIE MÄCHTE DES WAHNSINNS"

Der Detektiv John Trent soll das Verschwinden des Horror-Autors Sutter Cane aufklären...

John Carpenter ist ein Kult-Regisseur in Genre-Kreisen und in meinen Augen lieferte er im Jahre 1994 mit o.g. Film seinen letzten wirklich guten Genre-Kracher ab!
"Die Mächte des Wahnsinns" lebt nicht von Effekten, Blut oder sonstigem, sondern von der subtilen Art Carpenter's, Horror durch die Ängste des Zuschauers zu erzeugen.
Während des Films verschmelzen Realität und Phantasie, Detektiv Trent zweifelt immer mehr an dem, was er für real hält bzw hielt, bis das Ganze in einem furiosen Finale gipfelt.
Die Handlung wird klasse von den Darstellern umgesetzt, Sam Neill und Jürgen Prochnow spielen ihre Rollen sehr glaubwürdig, aber auch die Nebenrollen sind gut besetzt (u.a. Charlton "Mister Planer der Affen" Heston).
Insgesamt ein gruseliger und atmosphärischer Film der Extra-Klasse!
Fürm ich einer der besten Grusel/Horror-Filme der 90er Jahre! .....und wie gesagt, der letzte Kracher vom Altmeister Carpenter!

8,5/10

MfG HDD
hificinema
Inventar
#16448 erstellt: 11. Jan 2011, 01:07
Zu Scharf Um Wahr Zu sein

amazon.de

Eine amerikaniche Liebeskomödie, wie man sie kennt. Mischung aus Lovestory, die nicht sehr tief oder gar realistisch ist, und Humor, teils aus fäkalhumor bestehend (Freunde des Protagonisten) teils aus Situationskomik (Protagonist und "heißer Feger"). Die Zutaten sind einem bestens bekannt, aber hier wurden sie sehr gut gemischt, sodas man über die ganze Länge des Film wunderbar unterhalten wird. Am Ende gibts dann eine übertriebene Szene, die sich sehr (negativ) vom Rest des Films abhebt. Dennoch für einen Abend zum Abschalten sehr geeignet.

7,5/10
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#16449 erstellt: 11. Jan 2011, 18:53
Chinatown

Jake 2

Chinatown zählt zu Roman Polanskis besten Filmen und bietet einen atmosphärischen Film Noir, welche nur noch gelegentlich produziert werden. Jake Gittes arbeitet als Privatdetektiv und wenn ihm das Leben etwas gelehrt hat, dann, dass man sich nicht um die Angelegenheiten von fremden Menschen bemühen sollte. Doch erlebt er wider seiner Lebensphilosophie ein Abenteuer, dass ihn auch mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Eines Tages taucht eine Frau in seiner Detektei auf und möchte, dass Gittes ihren Mann, einen Ingenieur der Wasserkraftwerke, beschattet, da sie eine Affaire vermutet. Nach dieser Anfrage verfolgt Gittes Mr. Mulwray und findet nicht nur heraus, dass er sich an einem Abfluss des Wasserkraftwerkes und Flussbecken herumtreibt und etwas zu beobachten scheint, sondern die Befürchtungen der Frau werden ebenfalls bestätigt. Jake fertigt belastende Fotos von dem Treffen zwischen Mr. Mulwray und einem jungen Mädchen an und kehrt zufrieden in seine Detektei zurück. Kurz darauf werden die Fotos jedoch von Unbekannten in der Zeitung publiziert und eine hübsche Frau namens Evelyn Mulwray möchte Gittes verklagen, da dieser Fotos von ihrem Mann angefertigt hat, was bedeutet, dass die Auftraggeberin ihn manipulierte um dem Mann zu schaden. Schließlich eskaliert die Situation, als die Leiche des Mannes entdeckt wird und sich Salzwasser in seiner Lunge befindet. Die Ehefrau reagiert jedoch sehr unterkühlt und zieht nicht nur die Klage gegen Gittes zurück, sondern beauftragt ihn, den Mörder zu finden. Während seinen Untersuchungen gerät dieser immer mehr in den Strudel der Intrigen und er wird überfallen, zusammegeschlagen, sein Nasenflügel aufgeschnitten. Die Wasserfirma scheint einige Plantagen und Brunnen zu verseuchen, Grundstücke werden von Menschen gekauft, die eigentlich bereits tot sind und Evelnys Vater scheint einmal der Partner des Ermordeten gewesen zu sein und engagiert Gittes, das Mädchen von dem Foto ausfindig zu machen. Evelyn selbst hat große Angst vor ihrem Vater und warnt den Detektiven vor ihm, da er laut ihren Aussagen seine Ziele mit allen Mitteln verfolgt. Gleichzeitig entwickelt sich langsam eine Liebesbeziehung zwischen Jake und Evelyn, welche jedoch beeinträchtigt wird, als dieser seine Klientin selbst zu verdächtigen scheint. Die Wahrheit wird nur langsam offenbart und Gittes Vergangenheit aus Chinatown holt ihn erneut ein.

Gittes Evelyn

Wie bei Filmen von Roman Polanski üblich, entwickeln sich die Handlung und Figuren nur sehr langsam und Manipulationen und Intrigen stehen im Vordergrund. Nur selten sind die Dinge, wie sie scheinen und je nach Blickwinkel könnte die Wahrheit anders aussehen. Neben Jack Nicholson als unterkühlter, sympathischer Detektiv überzeugt besonders Faye Dunaway, welche vielen aus dem Film Bonnie und Clyde bekannt sein dürfte. Die Atmosphäre des Filmes ist sehr ernst und düster, was besonders im melancholischen, traurigen letzten Viertel verstärkt wird. Es kommt nur selten vor, dass ein Ende perfekt inszeniert wird und den gesamten Film aus einem anderen Blickwinkel zeigt. Auch die intelligenten Dialoge tragen ungemein zur Atmosphäre bei. Die Bewertung des Filmes empfand ich als sehr schwer, da sich der Film sehr langsam entwickelt und die erste Hälfte mehr einer Einführung gleichkommt, was sich dann steigert und in einem großartigen Finale endet. Doch alleine wegen der tragischen Handlung und den unvergesslichen Charakteren, ist eine hohe Wertung gerechtfertigt. Roman Polanski hat einen Cameo-Auftritt und spielt den Verbrecher, welcher Gittes den Nasenflügel aufschlitzt.

9/10


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 11. Jan 2011, 18:59 bearbeitet]
0300_Infanterie
Inventar
#16450 erstellt: 11. Jan 2011, 18:56
... Chinatown ist für mich ein absolutes Highlight - und auch die verspätete Fortsetzung "Die Spur führt zurück" ...
Werde diue mir mal wieder rauslegen für nen schönen Abend
Schili
Hat sich gelöscht
#16451 erstellt: 11. Jan 2011, 19:16
Chinatown glänzt mit einem der wohl ausgeklügeltesten Drehbücher der Filmgeschichte und einer Schauspieldarbietung, die man wohl getrost als perfekt bezeichnen könnte. Schau ich mir die zum Teil vergebenen 10er an, ist 9/10 für diesen Film schier eine Abwertung...
vstverstaerker
Moderator
#16452 erstellt: 11. Jan 2011, 21:25
Ohh... dann muss ich mir wohl Chinatown mal ansehen


vstverstaerker schrieb:
Salt - Kinofassung

Einiges an diesem Film hat mich sehr positiv überrascht, Anderes wiederum etwas enttäuscht. Die Story ist clever und mit einigen Wendungen inszeniert. Der Film erinnert mich doch in Ansätzen an einige Tom Clancy Thriller-Verfilmungen aus den frühen 90ern mit seinem politischen Touch. Glücklicherweise behält man Realismus wenigstens halbwegs im Auge und verzichtet auf den totalen Computer-/Waffenoverkill manch anderer Agentenfilme. So ist der Film letztlich irgendwo zwischen Actionspektakel und Thriller angesiedelt, ohne sich für eine Seite zu entscheiden.
Leider war die Geschichte für mich zu vorhersehbar, einmal den Trailer gesehen und drei Sätze zum Filminhalt gelesen und man kann sehr gut erahnen, wer welches Spiel in dem Film treibt. Das ist etwas schade, denn eigentlich ist das sonst sehr spannend inszeniert.
Was mir überhaupt nicht gefallen hat, war Vassily Orlov (gespielt von Daniel Olbrychski), einerseits zwar außergewöhnlich einen Doppelagenten auf die Art im Film zu enttarnen, andererseits hat mich das aber in der Darstellung gar nicht überzeugt.
Insgesamt ein Film, der niemanden zu einer Höchstwertung zwingt, aber einige Filmfans könnten, so wie ich, dennoch ihre Freude daran haben.

Der erste Eindruck bringt:
7/10
nach einer zweiten Sichtung wäre ein Punkt mehr oder auch weniger aber möglich.


"Der Film erinnert mich doch in Ansätzen an einige Tom Clancy Thriller-Verfilmungen aus den frühen 90ern mit seinem politischen Touch."
>>>
Das hab ich nun davon, mich immer relativ wenig zu informieren vor einem Film. Letztens erst gelesen, dass ja der Herr Regisseur von Salt auch der von u.a. Die Stunde der Patrioten und Das Kartell war - genau die meinte ich oben.

Salt - Extended Cut

Bei vielen Filmen schaue ich mir meist einfach die längstmögliche Fassung an und belasse es dabei. Ausnahmen sind vielleicht Terminator 2 und Léon. Bei vielen Filmen hat man ja auch gar nicht die Möglichkeit, die Kinofassung nochmal zu sehen, oder die Unterschiede sind generell sehr gering.
Nun ist es noch nicht lange her, dass ich Salt im Kino sah. Zudem habe ich schon einiges über die unterschiedlichen Schnitte gelesen. Zum Vergleich habe ich mir jetzt den Extended Cut angesehen, der Director's Cut wird auch noch irgendwann folgen.
In der ersten Filmhälfte sind zwar einige neue Szenen enthalten, aber nur wenige sind aus meiner Sicht wirklich gravierend.
Nach etwa einer Stunde nehmen andere Szenen dann jedoch massiv Einfluss auf die Handlung. Um einen ganz anderen Schluss zu ermöglichen, wurde doch vieles geändert.
Der Schluss als solcher hat dann eine ganz andere Wirkung als im Kino. Eine "Racheszene" jetzt ganz ans Ende zu setzen macht den Film irgendwie "sympathischer" und zumindest in dieser Hinsicht runder. Auch das Entfallen des Ausblicks auf eine Fortsetzung ist natürlich angenehmer. Leider jedoch wirken die letzten Szenen etwas zu schnell erzählt. Die Kinofassung gibt da wiederum mehr Spielraum zur Story. Die Extended wirkt fast hastig und übereilt und in dieser Hinsicht wiederum leider nicht rund.
Die grundsätzliche Kritik an wesentlichen Elementen vom Film bleibt natürlich auch bestehen.
Nach Abwiegen von Plus und Minus bleibe ich beim Extended Cut also bei meiner Wertung:

7/10

Übrigens finde ich die Darstellung von A. Jolie sehr gelungen. Sieht man von den arg dünnen Knochenärmchen ab, ist ihre Darbietung überzeugend. Dass man in Salt allerdings keine bärenstarke Charakterrolle mit Oscarwürdigung sieht, hatte ich aber auch vorausgesetzt.
TomGroove
Inventar
#16453 erstellt: 12. Jan 2011, 00:22

hificinema schrieb:
Also Leute, da ich die Meinung von vielen von Euch schätze, bitte ich hier mal um Eure Hilfe. Ich habe zum ersten Mal Blade Runner gesehen und fand ihn absolut langweilig - auf jeder Ebene. Ich würde ihn mit 2/10 bewerten, aber da ich denke, dass ich irgendwas übersehen oder den Film grundsätzlich falsch verstanden habe, hoffe ich, dass ihr Licht ins Dunkel bringen könnt. Warum hat der Film eine IMDB-Wertung von 8,5 und wird als Klassiker und "einer der besten Filme aller Zeiten" bezeichnet? :?


sorry etwas spät von mir aber trotzdem: Für mich war der Film damals ein Offenbarung. Das beginnt schon mit der Eröffnungsszene, Blick auf das vollig abgefuckte LA und plötzlich knallt einem ein futuristisches Fluggefährt durch den Hinterkopf auf die Leinwand. Es geht weiter über die erstmals auftauchende Replica Story und last not least hat mich die Love Story auch noch gepackt Vom Score möchte ich gar nicht zusätzlich schwärmen. 10/10
hificinema
Inventar
#16454 erstellt: 12. Jan 2011, 02:11
Danke, TomGroove. Letztendlich habe ich mich dazu entschieden, den Film nochmal in der Kinofassung zu sehen. Irgendwann, allein, und mit der entsprechenden Aufmerksamkeit auf die von euch angesprochenen Inhalte.
TomGroove
Inventar
#16455 erstellt: 12. Jan 2011, 11:05
ist ja auch letztendlich Geschmackssache...
hificinema
Inventar
#16456 erstellt: 12. Jan 2011, 21:22
So ich hoffe ich werde für den Film und vor allem für meine Wertung dessen nicht gesteinigt

17 Again


amazon.de

Mann wird wieder 17 um seine vergeudeten Chancen als Teenie auf dem College zu nutzen.

Also ich muss sagen, dieser Zakk Äfrohn Kerl spielt gar nicht so schlecht. Auch die Nebendarsteller waren mir aus Komödien bekannt und haben ihre Beiträge geleistet. Die Story ist ziemlich plump umgesetzt aber die Charakterentwicklung ist gar nicht so schlecht gemacht und witzig und unterhaltsam ist der Film dabei auch. Widereinmal lockere, leichte Unterhaltung.

7/10

So mal sehen wie viele Filme ich in den nächsten Wochen dank LOST nicht gucken werde
MichaW
Inventar
#16457 erstellt: 12. Jan 2011, 23:24
Briefe An Julia
Oh man eine Schonzette vor dem herren.Nichts gegen gut umgesetzte Lovestory aber hier funk.nicht. Hätte ich mal auf meine Frau gehört die schon nach 15 Min.meinte ob wir nicht lieber was anderes gucken wollen.5/10
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#16458 erstellt: 12. Jan 2011, 23:26
Die letzte Nacht des Boris Gruschenko

Boris

Die letzte Nacht des Boris Gruschenko beleuchtet das Leben eines intelligenten, jedoch leider unterschätzten und ängstlichen Mannes, welcher wider Willen ein Kriegsheld wird und später ein Attentat auf Napoleon verüben soll. Boris Gruschenko wächst in einem kleinen, russischen Dorf auf und bereits seine Kindheit ist von einmaligen Charakteren gezeichnet. Sein Vater trägt permanent ein kleines Stück Land in seiner Jackentasche und hofft, irgendwann darauf bauen zu können, seine Brüder entwickeln sich im Gegensatz zu ihm zu starken Männern und seine Mutter fertigt mathematisch korrekte Fladen an. Und dann wäre noch Alt-Gregor und sein Sohn Jung-Gregor. Merkwürdigerweise ist der Sohn von Jung-Gregor älter, als Alt-Gregor. Wie das geschehen konnte, weiß niemand. So wächst Boris zu einem nachdenklichen Mann heran und ist in seine Cousine Sonja verliebt, mit welcher er stundenlang über das Leben philosophieren könnte, doch erwidert sie seine Gefühle nicht. Als schließlich der Krieg ausbricht und Napoleon in Österreich einfällt, da er anscheinend keinen Cocnac mehr vorrätig hat, werden Boris und seine Brüder zum Kampf gegen Frankreich gerufen. Seine geliebte Cousine heiratet hingegen einen Mann mit einer Obsession für Heringe und hält sich zahlreiche Liebhaber. Warum Boris kämpfen und Russland durch einen Sieg gewinnen soll, weiß Boris nicht. Anscheinend wollen die Franzosen fette Soßen und Geschlechtskrankheiten verbreiten. Als schließlich die Schlacht losbricht, wird der ängstliche Mann wider Willen zum Helden, als er zufällig eine Gruppe Generäle tötet. Auf dem Schlachtfeld bekommt Boris auch wieder Visionen des Todes, als ihn ein gefallener Soldat anspricht. In seiner Kindheit, hatte er bereits Kontakt mit dem Tod selbst. So kehrt der Held wieder nach Russland zurück und heiratet seine verwitwete Cousine, muss ein Duell, Suizidgedanken und kleinere Abenteuer bewältigen, bis die Franzosen in Russland einfallen und Sonja ihn dazu nötigt, Napoleon zu ermorden.

Sonja

Love and Death, so der Originaltitel, zählt zu meinen Lieblingsfilmen von Woody Allen, da die Parodien intelligente Inhalte bieten und kaum sinnfrei inszeniert wurden. Philosophie über Leben, Tot, Geist und Körper und der Frage, warum die Menschheit überhaupt immer wieder die gleichen Fehler begehen, beschäftigen den liebenswerten und ungeschickten Mann während der gesamten Handlung. Diese Parodien werden häufig sehr schwarz und sarkastisch nahegebracht. So verkauft ein Mann während einer Schlacht Hotdogs, Napoleon prügelt sich mit seinem Doppelgänger, Französische und russische Klischees werden bedient, Boris erster Traum vom Tod, als einige Männer ihren Särgen entsteigen und zu tanzen beginnen, ein Treffen der Dorfidioten oder die intelligenten Dialoge zwischen dem Ehepaar, welche bewusst hochintelligente Phrasen verwenden. Das Boris während der Zeit von Napoleon eine moderne Brille trägt und mit New-York Akzent spricht, scheint ebenfalls niemanden zu stören. Die schauspielerische Leistung von Woody Allen und Diane Keaton ist ebenfalls sehr gut und rundet den Film perfekt ab. Leider wirkt das Finale etwas zu schnell inszeniert, was jedoch durch Boris Selbstreflexion wieder ausgeglichen wird.

8,5/10


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 12. Jan 2011, 23:45 bearbeitet]
MichaW
Inventar
#16459 erstellt: 12. Jan 2011, 23:47
Moon
Ein Sci-fi-Film der etwas anderen Art. Eher ruhig und minimalistisch schafft es Duncan Jones-Sohn von David Robert Jones (Bowie) eine dichte Atmösphäre zu schaffen.
7,5/10
istef
Inventar
#16460 erstellt: 13. Jan 2011, 00:54

MichaW schrieb:
Moon
Ein Sci-fi-Film der etwas anderen Art. Eher ruhig und minimalistisch schafft es Duncan Jones-Sohn von David Robert Jones (Bowie) eine dichte Atmösphäre zu schaffen.
7,5/10


Für mich ein klares Highlight des vergangenen Jahres. Ein Paradebeispiel dafür wieviel manchmal wenig sein kann. Zudem legt Sam Rockwell eine Glanzleistung hin. Ich war begeistert von dieser kleinen Perle.
hificinema
Inventar
#16461 erstellt: 13. Jan 2011, 02:00

istef schrieb:

MichaW schrieb:
Moon
Ein Sci-fi-Film der etwas anderen Art. Eher ruhig und minimalistisch schafft es Duncan Jones-Sohn von David Robert Jones (Bowie) eine dichte Atmösphäre zu schaffen.
7,5/10


Für mich ein klares Highlight des vergangenen Jahres. Ein Paradebeispiel dafür wieviel manchmal wenig sein kann. Zudem legt Sam Rockwell eine Glanzleistung hin. Ich war begeistert von dieser kleinen Perle. :hail


Jo ich auch! Kann da vollkommen zustimmen. Hab dem auf dem Fantasy Filmfest gesehen und der Ansager meinte vorher: "Sie haben alle Stimmzettel bekommen, auf denen sie Schulnoten vergeben können, also von 1 bis 6 wobei ich weiß, dass jeder von ihnen 1 oder 2 wählt" (oder ähnlich ausgedrückt). Ich dachte da nur nach den ersten 15 Minuten "Ja klaaar, rede nur!" Am ende Habe ich dann sogar eine 2+ vergeben und würde ihn mit 9/10 bewerten. TOP!
oskar010179
Stammgast
#16462 erstellt: 13. Jan 2011, 13:05
für meine frau war das einer der langweiligsten filme überhaupt

ich fand den super - auch von mir bekäme der ne glatte 9.
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#16463 erstellt: 13. Jan 2011, 13:21
Moon zählt zu meinen Lieblingsfilmen und ich würde ebenfalls 9/10, durch Sam Rockwell sogar 10/10 vergeben. Neben Blade Runner und Blade Runner Original mein Lieblingsfilm in diesem Genre. Metropolis war seiner Zeit weit voraus.


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 13. Jan 2011, 16:47 bearbeitet]
hificinema
Inventar
#16464 erstellt: 13. Jan 2011, 20:26

Leon_der_Profi_5080 schrieb:
Metropolis war seiner Zeit weit voraus.


Metropolis kenne ich auch noch nicht! Habe hier aber extra 3 Filme von Fritz lang liegen um meine Bildungslücke in dem Bereich zu schließen.

Leon_der_Profi_5080 schrieb:

Moon Neben Blade Runner und Blade Runner Original mein Lieblingsfilm in diesem Genre.


Zum Thema ernster Sci-Fi muss ich einfach noch Alien erwähnen!
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#16465 erstellt: 13. Jan 2011, 20:45

hificinema schrieb:

Leon_der_Profi_5080 schrieb:
Metropolis war seiner Zeit weit voraus.
Zum Thema ernster Sci-Fi muss ich einfach noch Alien erwähnen!


Bei mir ist es genau umgekehrt, ich habe noch nie Alien gesehen, da mich im Vorfeld die Kritiken an Teil 3 und 4 abschreckten, welche die Handlung der ersten beiden Teile vernichtet haben soll.
Schili
Hat sich gelöscht
#16466 erstellt: 13. Jan 2011, 21:06
Auch ALIEN gehört zu den m.A.n. wenigen perfekten Filmen. Selten zuvor wurde derart gekonnt mit den Urängsten des Menschen(Dunkelheit/Sexualität) gespielt. Perfekter Spannungsbogen, perfekte Besetzung, perfektes Drehbuch. Und als wenn das noch nicht genug gewesen wäre, sind da noch die voll mit freud´scher Symbolik durchsetzten perfekten Kulissen und natürlich die Kreatur von Hansrudi Giger.Ein sensationell guter Film.Seitdem oft kopiert. Nie wieder in dieser Form erreicht.

vstverstaerker
Moderator
#16467 erstellt: 13. Jan 2011, 21:19
Letztens hatte ich auch, wenn auch nur wenige, Worte zu ALIEN geschrieben.
Unbedingt ansehen und sich nicht von Kritiken zu Teil 3 und 4 stören lassen. Diese ämdern am ersten Teil, seiner Faszination und Wirkung, überhaupt nichts.
Zumal ich gerade den dritten Teil auch fast großartig wegen seiner einzigartigen, düsteren Atmosphäre finde. Aber an diesem Teil scheiden sich die Geister extrem. Teil 4 finden eigentlich fast alle nur noch schlecht, während ich ihm auch noch etwas abgewinnen kann.
peeddy
Inventar
#16468 erstellt: 14. Jan 2011, 00:11
Nun, aus meiner Sicht als alter Alien-Fan, waren alle 4 Teile für sich genommen sehenswert-der jeweilige Regisseur hat jedem Teil seinen eigenen Stempel aufgedrückt.

Viele wollten Teil 1 in 4facher Ausführung haben-ich nicht

Konnte auch jedem Teil viel Positives abgewinnen, wobei, wenn ich mich entscheiden müßte, dann wäre Teil 4 auch bei mir auf dem letzten Platz..heißt aber nicht, daß er schlecht ist!

Teil 1 ist schon,na mittlerweile kann ich sagen, seit ca. 30 Jahren mein absoluter Lieblingsfilm

Mein Bruder hat mich damals mit 9 irgendwie in unser Dorfkino reinschmuggeln können..ich saß in der ersten Reihe, mein Bruder mit seinen Kumpels etwa mittig..habe ungefähr den halben Film unterm Sitz verbracht ..aber nach hinten wollte ich irgendwie nicht-das war bis dato meine schlimmste Mutprobe, mir standen schon die Tränen in den Augen vor Angst, aber klein beigegeben hab ich nicht

Kultfilm und Scotts absolutes Meisterwerk


[Beitrag von peeddy am 14. Jan 2011, 00:13 bearbeitet]
john_frink
Moderator
#16469 erstellt: 14. Jan 2011, 00:14
Die Reihe lebt doch imo davon, dass sie von unterschiedlichsten (grossartigen) Regisseuren gemacht wurde, so hat man bei jedem Film einen frischen Wind, der wohl nie jeden Geschmack treffen wird. Wären alle 4 von Scott gewesen, wären viele Fans auch nach dem 2. abtrünnig geworden, mEn wäre es auch zuviel verlangt, von einem Menschen soviel Innovation zu erwarten, dass komplette Trilogien immerwährend gleichgut sind (Zusammenhängende ausgenommen z.b. HDR). Ich mag es, persönlich Einflüsse von Künstlern wie Jeunet zu finden und keine schnöde 08/15 vom Studio vorgegebene einheits-franchise Produktion. Der Erste wird immer Das Alien sein, und über allen anderen strahlen, aber dass wird es auch über fast allen SciFi Produktionen und auch sind die Fortsetzungen alle für sich genommen handwerklich exzellente Streifen, deren schlechte Kritiken z.T. daher rühren, dass manche Filmfans immer noch etwas Grösseres als das Original sehen wollen und nicht nur schlichtweg eine sympathische Hommage, die keineswegs so verramscht wurden wie die obligatorischen 52 Fortsetzungen heutzutage. Jedenfalls freue ich mich auf die Blurays, die unlängst unter meinem Weihnachtsbaum lagen!


Schönen Gruss, le john
hificinema
Inventar
#16470 erstellt: 14. Jan 2011, 03:03

Leon_der_Profi_5080 schrieb:

hificinema schrieb:

Leon_der_Profi_5080 schrieb:
Metropolis war seiner Zeit weit voraus.
Zum Thema ernster Sci-Fi muss ich einfach noch Alien erwähnen!


Bei mir ist es genau umgekehrt, ich habe noch nie Alien gesehen, da mich im Vorfeld die Kritiken an Teil 3 und 4 abschreckten, welche die Handlung der ersten beiden Teile vernichtet haben soll.


Wie die anderen schon sagten, lass dich nicht abschrecken, mit ALIEN entgeht dir ein ganz großer Film! Schilis Worte dazu decken sich ziemlich mit meinem letzten Review. Ich kann dir ALIEN also nur ans Herz legen, leon


john_frink schrieb:
Die Reihe lebt doch imo davon, dass sie von unterschiedlichsten (grossartigen) Regisseuren gemacht wurde


Sehe ich auch so. Die vier Filme unterscheiden sich von Art und Aufmachung doch sehr. Der zweite Teil erinnert mich optisch an den ersten, der dritte Teil atmosphärisch, der vierte Teil spring mAn am meisten aus der Reihe, ist aber dennoch sehr sehenswert. Die Reihe durchstreift auch ein großes Genrespektrum. Von Horror (1) üder Action (2) und Thrller (3) bis hin zu einer Art ?Sci-Fi-Western-Groteske? (4). Aber der erste Teil ist und bleibt für mich DER ALIEN und annähernd perfekt!


john_frink schrieb:

Jedenfalls freue ich mich auf die Blurays, die unlängst unter meinem Weihnachtsbaum lagen!


Ich wünsche Dir viel Spaß und bin auf die Reviews gespannt
TomGroove
Inventar
#16471 erstellt: 14. Jan 2011, 14:17
Jungs, bitte nicht schlagen...aber ich fand beim ersten sehen Alien ganz gut, aber auch nicht so gross. Mir gefielen eher die folgende Teile, wobei ich Alien nicht in die Top Science Fictions einordnen würde.

Da ist bei mir Carpenter / Das Ding, Blade Runner, 2001 Odysee im Weltraum und Clockwork Orange.
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