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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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arnaoutchot
Moderator
#23876 erstellt: 14. Nov 2025, 20:20
Andreas, danke fürs nochmals erklären und DerHilt, danke fürs beachten. 👍 Ich gehe davon aus, dass die aktuell benutzten Hoster die hochgeladenen Bilder nur zeitlich begrenzt zur Verfügung stellen werden. Ohne wenigstens eine kurze Angabe zu Interpreten und Plattentitel haben wir dann lauter Posting-Leichen hier im Thread. Schaut Euch einfach die ersten Posts in diesem Thread an, da gab es den forumsinternen Bilderhoster noch nicht, da seht ihr einen Friedhof von leeren oder nicht mehr nachvollziehbaren Posts.

Wie immer gilt natürlich, dass die Kür hier in diesem Thread ist, auch noch etwas mehr als nur Name und Titel zu schreiben.

Heute musste ich lachen, als mir diese gebrauchte CD im Laden in die Hand fiel: Charles Mingus - The Very Best of CM - Rhino ed. 2001. Ein Vorbesitzer hat das Schild Schwere Kost ! aufgebracht. Nun, wenn das schon schwere Kost ist ! Auf jeden Fall ist es eine nette Kompilation von Mingus besten Sachen wohlgemerkt nur bei Atlantic. Aber das ist schon was ! Aber für mich keine schwere Kost ...

Überraschend gelungen (teilweise) übrigens auch die Albert Mangelsdorff & Members of Klaus Lage Band - Rooty Toot (Dino Music 1990) im Stapel rechts. 1001 Nacht mit Stimmführung von Alberts Posaune hat was ! Nicht wirklich Jazz, zugegeben.

Mr._Lovegrove
Inventar
#23877 erstellt: 15. Nov 2025, 08:45
Bei Mingus muss ich aber manchmal auch kämpfen. Aber ich weiß, was du meinst, wenn du sagst, dass das keine schwere Kost für dich ist. Ist noch weit weg von Zahnarztbohrersounds.
Hier noch ein Shopping-Nachtrag von letzte Woche. Ich war über das Wochenende in Bamberg und dort gibt es den kleinen aber feinen Laden "monochrom". Die haben zwar mehr Vinyl als CDs, aber wo ein Jazzregal ist, ist auch eine Chance auf Fundstücke. Und siehe da, dies wanderte in meine Tasche:

Horace Silver - Prescription of the Blues, 1997
Howard Rumsey's Lighthouse All-Stars - Music für Lighthousekeeping, 1956

Eines der Spätwerke von Silver mit dem Blues als Inhalt und den Brecker Brothers als Bläsersektion, da kann nur was gutes beim rumkommen. Und in der Tat ist die Scheibe nicht einfach eine Bluesplatte, sondern sie ist ein Monument einer Legende. Silver ist SIlver und die beiden Herren an den Blasinstrumenten liefern eine so schneidige und spritzige Vorstellung ab, das es eine Freude ist.
Die Rumsey ist aber noch mehr nach meinem Gusto. Das ist Westcoastjazz aus dem obersten Regal, gespielt von einigen der wichtigsten Vertreter aus dieser Ecke (u.a Conte Candoli (tp) und Frank Rosolino (tb)). Die Arranagements sind exzellent, ebenso wie es der Sound ist. Und dies ist eine lupenreine Stereoaufnahme, da das Contemporary Studio in LA schon 1956 diese Technik inne hatte und damit hervorragend unmgehen konnte.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 15. Nov 2025, 08:45 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#23878 erstellt: 15. Nov 2025, 08:51

Trovesi (Beitrag #23869) schrieb:

Darüber hinaus haben die Editoren wohl gedacht, daß CDs sehr teuer sind und deshalb jede CD mit Studio-Aufnahmen aufgefüllt werden muß. --- Das ist jetzt gar nicht meins.

Nein, es ist wohl eher so, dass die Studioaufnahmen als kommerzielle Beigabe dienen sollten. Das ist ja ein Zweitverwerter- VÖ und keine richtig offizielle Liveaufnahme. Da möchte man natürlich dem Kunde noch einen Anreiz geben.
Mr._Lovegrove
Inventar
#23879 erstellt: 15. Nov 2025, 10:18
Hier läuft gerade noch eine, die ich jahrelang sträflich vernachlässigt habe und die mich jetzt komplett überrascht:

Stanley Clarke, Al Di Meola, Jean-Luc Ponty
The Rite Of Strings, 1995

Acoustic Bass – Stanley Clarke
Acoustic Guitar – Al Di Meola
Violin – Jean-Luc Ponty

Ich hatte Sie ewig auf der Platte liegen und nie richtig gehört, womöglich weil ich eine zu arge Virtuositätendarstellung gefürchtet hatte. Weiter gefehlt habe ich selten im Hörleben! Sicher, alle drei sind extreme Könner an ihren Saiten, aber keiner der drei neigt hier auch nur ansatzweise zu egoistischen Kabinettstückchen. Hier spielen drei unglaubliche Musiker zu gekonnt und so intuitiv und dicht beieinandergerückt zusammen, als ob sie schon immer zusammengehörten. Hier ist keiner der Leader und keiner wird untergebutter. Es ist das ganze Gegenteil der Guitar Trio Scheiben mit Di Meola, McLaughling und De Lucia, um das mal ganz simpel runterzubrechen.
Der Maestro dubbed zwar einige Soli über die Basictracks und hat womöglich etwas mehr Spielzeit als Ponty, aber in Gänze ist dies eine Trioplatte, in der zudem Clarke am Kontrabass ein gleichwertiger Gestalter ist.
Wer auf sowas wie die World Sinfonia Scheiben steht (oder wie ich auf "Cielo e Terra") und dann einfach organischere Grundtöne in einem intimere Kontext möchte, ist hier genau richtig.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 15. Nov 2025, 10:22 bearbeitet]
Valentino_II
Stammgast
#23880 erstellt: 15. Nov 2025, 13:31
@ Mr. Lovegrove
Das liest sich gut. 👍 Danke für den Tipp, da werde ich mal reinhören.



crim63 (Beitrag #23863) schrieb:
Ein homogenes Werk was die Mannen um Metheny da abgeliefert haben. Lyle Mays an den Tasteninstrumenten weiß ebenso zu überzeugen wie Dan Gottlieb an den Drums. Mark Egan am Bass rundet die ganze Sache ordentlich ab und verleiht der Musik einen ausgebauten Grundgedanken den Pat Metheny an der Gitarre entwickelt.

Pat Metheny Group / 1978 / ECM 1114

Ja moin,
für mich war das eine sehr prägendes Album. Ich hatte sowas bis dahin noch nicht gehört und konnte die Musik damals nicht wirklich einordnen.
Aber das war auch egal. Meine musikalische Reise ging seitdem jedenfalls andere Wege.

ECM1114 dürfte wohl das erste Album von Pat Metheny gewesen sein, auf dem der typische Sound der PM Group zu hören war.
Den Enfluß von Lyle Mays kann man dabei gar nicht zu hoch bewerten, zusammen mit Pat Metheny ein großartiges Duo.

Leider wurde die Aufnahme hier etwas vermurkst, da sind wohl viele Regler bewegt worden, um die Dynamik einzufangen.
Die Jungs waren motiviert, haben wohl einfach zuviel Gas gegeben....


Hier mal eine etwas andere Gangart von Lyle Mays

Fictionary aus 1993 (Geffen) - Lyle Mays / Marc Johnson / Jack deJohnette

jpc.de


[Beitrag von Valentino_II am 15. Nov 2025, 14:24 bearbeitet]
crim63
Inventar
#23881 erstellt: 16. Nov 2025, 20:05
Hallo !

@Valentin, die Fictionary kenne ich gar nicht, aber bestimmt mal eine Lauschung wert.
Bei mir lief heute ein Neuzugang, neugierig geworden bin ich auf Egberto Gismonti durch die " Works " Serie von ECM.
Hier und da hat er ja schon mitgespielt, doch nun hab ich mal das Doppelalbum " Sanfona " was sein Werk ist gekauft.
Die erste Platte beinhaltet 5 Stücke von E. Gismonti zusammen mit der Academia De Dancas, das sind Mauro Senise, Zeca Assumpcao und Nene.
Sind mir alle unbekannt aber sie beherschen die brasilianischen Rhytmen in Ihrer großen Vielvalt perfekt.
Das zweite Album bietet dem Hörer ebenfalls 5 Stücke die alle Solowerke von E.Gismonti sind, die klingen wunderbar, tw. ins mystische gehend.



Egberto Gismonti & Academia De Danças / Sanfona / 1981 / ECM Records / ECM 1203/04

Gruß Maik
arnaoutchot
Moderator
#23882 erstellt: 17. Nov 2025, 20:35
Maik, freut mich, dass Dir die Sanfona gefällt ! Das ist auch eine feine Platte, die habe ich auch noch auf Vinyl Wenn Dir der Solo-Teil von Gismonti gefallen hat, dann schau unbedingt mal nach der Gismonti - Solo bei ECM. Das ist meine Lieblingsplatte von ihm ...

Hier auch ECM: Old and New Dreams - Playing - ECM 1205, 1981. In einer Sammlung schwemmte es mir eine wohl ungespielte (?) LP herein. Die musste ich natürlich sofort beschlagnahmen (die CD habe ich schon viele Jahre). 3/4 des Ornette-Coleman-Quartetts mit Dewey Redman als Ersatz für den Meister. Exquisit in jeder Hinsicht ...




... und gefolgt vom genauso exquisiten Barre Phillips - For All It Is - JAPO 1971. Das sind vier Bassisten (Phillips, J. F. Jenny-Clark, Palle Danielsson und Barry Guy) und ein Drummer (Stu Martin). Hier würde jetzt zwar der Aufkleber Schwere Kost ! wie oben auf der Mingus-Platte für mich eher passen, aber es ist durchaus vergnüglich !



[Beitrag von arnaoutchot am 17. Nov 2025, 20:56 bearbeitet]
Valentino_II
Stammgast
#23883 erstellt: 19. Nov 2025, 21:29
Gerade lief wieder.......

Barney Kessel „Summertime in Montreux“
Black Lion Records 1973

Diese Platte begleitet mich seit ich Jazz höre.
Eine der wenigen Live Alben die ich habe und eine der wenigen Platten, die ich immer wieder von A-Z durchhöre.
Ich weiß nicht mal genau warum, aber nach den ersten Akkorden springt der Funke jedesmal über.

Die Mitspieler sind mir übrigens komplett unbekannt.
Zeigt mal wieder, wieviele gute Jazzmusiker unter dem eigenen Radar fliegen.

Guitar – Barney Kessel
Bass – Kenny Baldock
Drums – Johnny Richardson
Piano – Brian Lemon
Saxophone – Danny Moss



[Beitrag von Valentino_II am 19. Nov 2025, 21:34 bearbeitet]
Trovesi
Stammgast
#23884 erstellt: 20. Nov 2025, 19:59
Hallo,

ich kenne Barney Kessel nur durch seine Zusammenarbeit mit Ella Fitzgerald und Oscar Peterson. Da ist er mir nie sonderlich aufgefallen. --- Da sollte ich vielleicht mal etwas tun.

Bei mir läuft gerade:

Haffner, Wolfgang - Silent World (ACT 9963-2)

Nach einem aufregenden Tag genau das Richtige. Ganz entspannte Musik.


[Beitrag von Trovesi am 20. Nov 2025, 20:03 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#23885 erstellt: 20. Nov 2025, 20:40

Valentino_II (Beitrag #23883) schrieb:
Barney Kessel „Summertime in Montreux“


Kenne ich nicht. Aber dafür diese Gitarren-Orgie Ich darf aus einem vorherigen Beitrag zitieren:


Gefolgt von dieser Gitarrenorgie : Charlie Byrd - Barney Kessel - Herb Ellis: Great Guitars - Straight Tracks, Concord Half Speed Master from Original Analog Tapes 1978/1993. Also gleiche Mastering-Technik wie bei MFSL. Ebenfalls tiefenentspannter Westcoast-Jazz für drei Gitarren ...

IMG_5751


Edit: Hier gerade Denny Zeitlin - Cathexis - Columbia 1964. Der Pianist Zeitlin war eigentlich Psychiater im Hauptberuf (sieht man, oder ? ) und hat eher nebenher Jazz gespielt. Das ist eine seiner ersten wichtigen Platten mit Cecil McBee (b) und Freddie Waits (dr). Kraftvoller Trio-Jazz ! Später hatte er Charlie Haden als Bassist, mit dem er bei ECM auch eine wunderbare Duo-Platte gemacht hat.



[Beitrag von arnaoutchot am 20. Nov 2025, 21:13 bearbeitet]
Valentino_II
Stammgast
#23886 erstellt: 21. Nov 2025, 14:06

Trovesi (Beitrag #23884) schrieb:
Haffner, Wolfgang - Silent World (ACT 9963-2)
Nach einem aufregenden Tag genau das Richtige. Ganz entspannte Musik.

Woflgang Haffner höre ich sehr gern im Auto, der paßt zu meinem Fahrstil. 👍



arnaoutchot (Beitrag #23885) schrieb:
Der Pianist Zeitlin war eigentlich Psychiater im Hauptberuf (sieht man, oder ? )

Ja, sieht aus wie Woody Allen. 😄 Er spielt aber ganz anders als er aussieht.

Auf der "Cathexis" haut er jedenfalls ganz schön in die Tasten.
Mr._Lovegrove
Inventar
#23887 erstellt: 22. Nov 2025, 07:47
Oh, die Zeitlin kenne ich noch gar nicht. Muss ich mal reinlauschen.
Hier groovt und swingt sich gerade Kenny Burrell durchs Village Vanguard:

Kenny Burrell Trio
A Night At The Vanguard, 1960

Bass – Richard Davis
Drums – Roy Haynes
Guitar – Kenny Burrell

Aufgenommen im September 1959 und somit im glorreichsten aller Jazzjahre braucht Burrell keine Bläser, keinen Pianisten, keine Percussion, nur seine Gitarre und zwei wirklich fähige Mitspieler, um den Raum zu füllen. Seine Läufe sind so herrlich perlend, so vital und frisch, so voller Blues und Soul, das ist wirklich unglaublich unterhaltsam. Diese Scheibe zeigt viel deutlicher noch, als die Studioscheiben dieser Zeit, dass Burrell der mit größte Jazzgitarrist seiner Zeit war.
Auf dem Foto ist ja noch die Coltrane'sche "Stellar Regions" zu sehen. Die wollte ich nur zeigen, weil die so schön aussieht. Das ist eine japanische Mini- Vinyl Replika aus den 90ern in einem mit "20BitK2" bedruckten, transparenten Schuber. Ich habe selten so einen schönen und durchaus begehrenswerten Release gesehen. Sie wird aber gehen, weil Coltranes Free Jazz Phase so gar nicht meines ist.
Durch den Rest des Stapels werde ich mich nun im Laufe der Tage auch durchören, sofern ich die Scheiben noch nicht habe oder kenne.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 22. Nov 2025, 07:47 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#23888 erstellt: 22. Nov 2025, 08:27
Schöner kleiner Stapel, aber das meiste müsstest Du doch kennen, oder ? Und ja, die K2 Ausgaben waren sehr schön. Da hab ich auch ein paar. Hör auch mal in den Coltrane rein, das war schon seine letzte Phase, in der er vom völligen Free Jazz der Mitt-Sechziger zu einer neuen musikalischen Ebene aufbrach, die er aufgrund seines frühen Todes nicht mehr weiterführen konnte. Die Stellar Regions steht in direktem Zusammenhang mit der Expression.

Und @Denny Zeitlin: Mir hatte die Live at the Trident mit Charlie Haden am Bass noch besser als die Cathexis gefallen. Und natürlich die Duo-Platte mit Haden bei ECM ...

IMG_1018
Mr._Lovegrove
Inventar
#23889 erstellt: 23. Nov 2025, 08:29

arnaoutchot (Beitrag #23888) schrieb:
Schöner kleiner Stapel, aber das meiste müsstest Du doch kennen, oder ?

Ja sicher, kenne ich schon einige Sachen davon, aber 2,3 Alben waren auch für mich neu.
Gestern bin ich durch wühlen in einer Grabbelkiste dann noch an diese hier gekommen:

Marilyn Mazur's Future Song
Marilyn Mazur's Future Song, vera Bra 1992

Bass – Klavs Hovman
Drums – Audun Kleive
Percussion, Drums, Voice – Marilyn Mazur
Piano, Keyboards – Elvira Plenar
Trumpet – Nils Petter Molvær
Vocals – Aina Kemanis

Ich liebe es ja, solche tollen Schnäppchen zu machen. Und die Scheibe ist wirklich schön. Es ist eine typische Mazur'sche Platte mit den Percussionsounds, die man von ihr gewohnt ist. Aber durch die Verlagerung in ein Ensemble gibt es hier mehr Songstrukturen und melodische Komponenten als bei einer "Elixir" als Beispiel. Wer keinen Gesang mag, muss hier aber leider weghören. Ich bin auch kein mega Fan von SingSang, aber Aina Kemanis hat schon einer vereinnahmende Stimme.
Aufgenommen im Sun Studio in Kopenhagen klingt dieses Spektakel dann auch noch sehr exzellent.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 23. Nov 2025, 08:30 bearbeitet]
Highente
Inventar
#23890 erstellt: 23. Nov 2025, 08:55
amazon.de

Dusko Goykovic - Soul Connection

Genau das richtige für einen entspannten Sonntag Morgen.
Valentino_II
Stammgast
#23891 erstellt: 23. Nov 2025, 17:42
Inspiriert von der „A Night at the Vangard“ habe mir gerade Kenny Burrell & Grover Washington angehört.

„Togethering“
Blue Note Records 1984

Wer es nicht kennt, unbedingt reinhören, Jazz vom Feinsten.

„Mister Magic“ hätte für meinen Geschmack gerne öfter zum Tenor greifen dürden, aber auch mit dem Sopran kommt richtig Freude auf.
Hier spielen 2 echte Könner zusammen, begleitet von einer ebenso hervorragenden Rythmusgruppe.

Soprano Saxophone, Tenor Saxophone – Grover Washington, Jr.
Acoustic Guitar, Electric Guitar – Kenny Burrell
Bass – Ron Carter
Drums – Jack DeJohnette
Percussion – Ralph MacDonald


crim63
Inventar
#23892 erstellt: 23. Nov 2025, 20:51
Hallo !

Bei mir lief heute in Erstlauschung John McLaughlin's " my goal's beyond " von 1971. Gleich vorweg, ein sehr schönes Album, ich bin entzückt.
Seite 1 mit den Stücken "Peace One" und "Two" erinnerte mich an sein Shakti Projekt ( welchem ich auch zugetan bin ) durch seine Instrumentierung
und Musik. Aber das entsteht ja erst Jahre später. Vielleicht hat er ja von diesem Album die Inspiration mitgenommen, schließlich ist er ja Mahavishnu.
Die zweite Seite umfasst etliche Gitarrenstücke und ist genau so gut, beginnt sie doch mit Mingus's "Goodby Pork Pie Hat.
Ich glaub meine nächste John McLaughlin Platte wird die 1969er " Extrapolation ", mal sehen was Discogs meint.



Mahavishnu John McLaughlin / My Goal's Beyond / 1971 / Douglas / 500 017

Gruß Maik
arnaoutchot
Moderator
#23893 erstellt: 24. Nov 2025, 08:26

crim63 (Beitrag #23892) schrieb:
Ich glaub meine nächste John McLaughlin Platte wird die 1969er " Extrapolation ", mal sehen was Discogs meint.


Du weisst aber schon, dass die Extrapolation ein etwas heftigeres Brett ist ? Manche hören gar Free Jazz Anklänge darin (was aber nicht stimmt). Es war McLaughlins Visitenkarte für die Teilnahme an epochalen Alben wie Miles Davis' Bitches Brew. Wage es !
crim63
Inventar
#23894 erstellt: 24. Nov 2025, 21:41
Hallo !


Du weisst aber schon, dass die Extrapolation ein etwas heftigeres Brett ist ?


Danke Michael, da werde ich lieber doch erst mal reinhören, obwohl, so lange es kein Metal-Geschrammel ist.......
John McLaughlin, das kann nicht verkehrt sein, höchstens ich bin nicht geeignet für solche Musik.
Ich sach mal, so muß man rangehen.
Werde berichten wenn sie da ist.

Gruß Maik
arnaoutchot
Moderator
#23895 erstellt: 25. Nov 2025, 22:12
Hier ein Zufallsfund aus dem Laden. Gerry Mulligan - Giants of Jazz - imago CD/DVD-A 1977/?. Wollte ich schon als Billig-Kompilation aussortieren, als mir die kleine "DVD"-Markierung rechts oben ins Auge stach. Es ist eine Session aus 1977 mit Mulligan und Lionel Hampton als Leader, dabei Hank Jones (p), Bucky Pizzarelli (g), Grady Tate (dr) usw., also stimmt das Giants of Jazz ansatzweise schon. Das Ganze ist in 5.1 MCh upgemixt und klingt sogar gar nicht schlecht. Inhaltlich eine routinierte Session, bei Uptempo-Nummern zeigt der klöppelnde Hampton dem knörigen Bariton von Mulligan immer noch, was eine Harke ist !

arnaoutchot
Moderator
#23896 erstellt: 26. Nov 2025, 20:12
Hier hat es schon wieder jede Menge Neues reingeschwemmt, siehe die LPs unten. Irgendwie habe ich mit den analogen ECM-LPs Pandoras Box geöffnet. Immer wenn ich sage, es ist jetzt genug, erreicht mich ein neuer Schwung. Ich komme später noch darauf zurück, auch so etwas Feines wie die Machine Gun auf Vinyl (richtig teuer geworden, so was ... ).

Hier aber ein bisschen Miles Davis: Someday My Prince Will Come - MFSL CD 1961. Lief gerade, eine der entspanntesten Platten des Meisters aus den frühen Sechzigern. Die MFSL klingt sehr gut, hatte ich bislang gar nicht. Als Beifang gab es die japanische Mastersound der Kind of Blue (Sony SRCS 9104). Taugt die was ? Muss ich die hören wenn ich HiRes, MFSL und 3Ch SACD habe ? Frage besonders an den Kind-of-Blue-Spezialisten Mr. Lovegrove ... 👍




crim63
Inventar
#23897 erstellt: 26. Nov 2025, 20:19
Hallo !

sehr fein Michael, ich schlag Dir vor sammle doch mal alle vinyle ECM's. Ist bestimmt eine interessante Aufgabe.
Bei mir kam heute u.a. die Jazz Samba von Stan Getz an, bin gespannt !

Gruß Maik
Mr._Lovegrove
Inventar
#23898 erstellt: 26. Nov 2025, 21:16

arnaoutchot (Beitrag #23896) schrieb:
Als Beifang gab es die japanische Mastersound der Kind of Blue (Sony SRCS 9104). Taugt die was ? Muss ich die hören wenn ich HiRes, MFSL und 3Ch SACD habe ? Frage besonders an den Kind-of-Blue-Spezialisten Mr. Lovegrove ... 👍

Die SRCS9104 basiert auf dem gleichen Master wie die SBM Mastersound 24K Gold CD. Das ist also der erste Mark Wilder Remix. Die SRCS ist allenfalls 1-2dB leiser überspielt, entspricht aber ansonsten 1:1 der Gold CD.
In meinen Augen ist der erste Mark Wilder Remix deutlich besser, als der zweite, auf dem ja alle weiteren CDs bis heute basieren. Allerdings ist der HD Tracks Remix und somit der dritte, noch deutlich gelungener und die digital beste Version. Bei dem hatte sich Wilder ja am Originalmix von 1959 orientiert.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 26. Nov 2025, 21:17 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#23899 erstellt: 26. Nov 2025, 21:21

crim63 (Beitrag #23897) schrieb:
.. ich schlag Dir vor sammle doch mal alle vinyle ECM's.


Ach Maik, ich hab doch schon so viele ! Und mich interessieren eigentlich nur die analogen Aufnahmen in Erstpressungen, also die Nummern 1000 bis ungefähr 1200 bei ECM. Davon habe ich nahezu alle, die mich inhaltlich ansprechen, und meist noch dazu die jeweilige CD-Ausgabe. Beim Art Ensemble, Mike Nock und Paul Motian ist das zB der Fall. Just Music und die Music Improvisation Company sind früheste Werke aus dem ECM-Katalog, das ist noch knüppeliger Free Jazz ! Das hätte damals auch ganz anders laufen können mit dem Repertoire des Labels !

Hier bin ich aber - ohne es eigentlich vertiefen zu wollen - bei Miles geblieben: The Complete in a Silent Way Sessions - Sony 3CD 1968-69/2001. Mir ging auch die Original-Box im CD-Format zu. Bislang hatte ich immer nur die Long Box mit gleichen Inhalt (links). Darin bin ich gleich wieder versunken. Das ist wahrhaft magische Musik !

@Michael (Lovegrove): Danke für die Erläuterungen. Dann muss ich die wohl nicht behalten.



[Beitrag von arnaoutchot am 26. Nov 2025, 22:50 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#23900 erstellt: 27. Nov 2025, 17:46
Hier jetzt zu den ECM-Platten von oben. The Music Improvisation Company (ECM 1005, 1970) und Paul Motian Trio - Le Voyage (ECM 1138, 1979).

Die Music Improvisation Company besteht im wesentlichen aus Derek Bailey (e-g), Evan Parker (ss) und Jamie Muir (perc). Das ist freiester Jazz englischer Schule. Ich wage zu behaupten, dass sich Eicher nie weiter in den Free Jazz bewegt hat als mit dieser Platte. Wirklich nur für die Hartgesottenen ! Jamie Muir tauchte später bei King Crimson wieder auf, er verstarb dieses Jahr im Februar.

Motians Le Voyage ist meine Lieblingsplatte von ihm als Leader und einer meiner Favoriten von ECM. Motian (dr) mit Charles Brackeen (ss) und J.F. Jenny-Clark (ac-b) loten unglaubliche klangliche Räume aus ! Klanglich wurde die Platte in den 1980ern gerne als Referenz herangezogen Musikalisch auch keine leichte Kost, aber gut hörbar (für mich).


arnaoutchot
Moderator
#23901 erstellt: 27. Nov 2025, 18:20
... gefolgt von zwei Blue-Note-Platten, die weit aus dem üblichen Hard Bop des Labels herausführen: Don Cherry - Complete Communion - Blue Note 1966 und Cecil Taylor - Unit Structures - Blue Note 1966. Ich wage zu behaupten, dass das weit über Alfred Lions Horizont hinausging, der 1966 noch Inhaber der Firma war, aber er war wohl immer schon bereit für Experimente. 20 Jahre vorher war es eben Thelonious Monk.

Beide Platten sind Klassiker des freieren Jazz und liegen hier in französischen Nachpressungen aus den 1980ern vor. Diese Pressungen geniessen unter BN-Sammlern nicht den höchsten Ruf, aber ich hatte die Don Cherry schon mal in dieser Ausgabe, bis ich sie gegen die CD getauscht habe. Ich kann sie nicht so schlecht finden. Für Vinylisten wahrscheinlich eine solide Wahl, weil diese Platten auch nicht dauernd wiederveröffentlicht werden wie die Klassiker von BN.

So, jetzt seid ihr mal wieder dran ...

Valentino_II
Stammgast
#23902 erstellt: 27. Nov 2025, 20:45
Heftig und für mich klar zu anstrengend. Bis Art Ensemble gehe ich noch mit.....

Seit einigen Jahren bin ich eh mehr den weicheren Klängen zugetan, nach dem Motto: Entspannen und genießen.

Gerade läuft hier auch wieder etwas leichtere Kost, aber alles andere als langweilig.
Bill Frisell with Dave Holland and Elvin Jones
Nonesuch 2001 - excellente Aufnahme

Bei so einem Klassiker wie "Moon River" wird mir bewußt, was gute Musiker aus einem "einfachen Lied" machen können.
Gutes Album, etwas merkwürdiges Cover.

crim63
Inventar
#23903 erstellt: 27. Nov 2025, 20:54
Hallo !

Da mach ich doch gerne mal mit meinen Neuzugängen weiter. Zum einen die Jazz Samba von Stan Getz und Charlie Byrd in einer Neuauflage von Verve.
Original ja 1962 erschienen habe ich hier ein Reissue von 2019. Erwartet hatte ich bald eine noch wildere Platte, denn der Samba in seiner öffentlichen
Form bietet ja doch noch mehr Getriller und Getröte. Aber so ist besser, da reisst es mich nicht vom Hocker und ich muß nicht tanzen. Ich kann in Ruhe die
Musik geniesen. Jazz und Samba vereint, eine herrlich entspannte Musik zum relaxen.



Stan Getz, Charlie Byrd / Jazz Samba / 1962 / hier 2019 Verve Records / 7708960

Dann noch mein zweites Schätzchen, ich dacht ich hätte die schon, habe ich verwechselt mit John Abercrombies " Timeless ", sieht ähnlich aus.
Keith Jarrett mit " Arbour Zena ", eine herrliche Trio Platte und Orchester. Ich muß sagen diese LP gefällt mir mit am Besten, seine reinen Solo Platten mal außen vor, aber wo er mit anderen zusammen musiziert, toll gemacht.



Keith Jarrett / Arbour Zena / 1976 / hier 2014 / ECM Records / ECM 1070 3743505

Gruß Maik
ardina
Inventar
#23904 erstellt: 28. Nov 2025, 13:09
Manchmal braucht es nicht viel zur Unterhaltung …

Recycling Concerto Gregor Mayrhofer

https://www.youtube.com/shorts/vbDAYJTcW0E


[Beitrag von ardina am 28. Nov 2025, 20:41 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#23905 erstellt: 28. Nov 2025, 20:50
Noch zwei Platten aus den oben Gezeigten: Hozan Yamamoto - Masahiko Togashi - Yosuke Yamashita - Breath, Denon Japan 1984 und der Knochenbrecher Peter Brötzmann Octet - Machine Gun - FMP 1968/1989.

Die drei Japaner berühren den Jazz nur am Rande, die Musik schwebt zwischen der Lyrik der Shakuhachi von Yamamoto, der Percussionskunst von Togashi und dem eher westlichen Piano von Yamashita. Eine stark von japanischen Traditionen durchsetzte Platte. Wenn man sich auf so etwas einlassen mag, dann ist es sehr lohnenswert.

Beenden wird meinen kleinen Vinyl-Ausflug die kakophonische Orgie von Brötzmann - Machine Gun. Eine Aufnahme aus dem Revolutionsjahr 1968, auch im Jazz wollte man alles bisher dagewesene einfach zerschlagen. Hier geht es nicht um die Erschaffung von spirituellem Neuen wie bei Coltrane, sondern schlichtweg um den Spass am schieren Krach. Dass das Ganze einer recht klaren Struktur folgt und vor allem durchaus Humor hat, wird oft überhört. Das ist eine Vinyl-Nachpressung von 1989, für das Original werden Preise um die €1.000 in gutem Zustand aufgerufen. Aber auch diese Nachpressung wird aktuell für rd. €100 gehandelt.

crim63
Inventar
#23906 erstellt: 28. Nov 2025, 21:17
Hallo !

Bei mir ging es dagegen wesentlich gemäßigter zu. Bei mir lief heute Vocal-Jazz von der mittlerweile von mir hoch geschätzten Ella Fitzgerald.
Zusammen mit Joe Pass hat sie 1962 das Album " Take Love Easy " heraus gebracht. Meine erste LP war vor Jahren die " Ella and Louis "
in einer audiophilen Ausgabe, die bis heute meine Lieblings-LP von Ihr ist, aber die anderen Ihrer Songbook Serie und diese hier brauchen
sich auch nicht zu verstecken. Mit Joe Pass hat sie einen virtuosen Gitarristen an Ihrer Seite der in der ersten Liga spielt. Tolles Album.
Dieses 2025er Album von Analogue Production ist klanglich allererste Sahne.



Ella Fitzgerald • Joe Pass / Take Love Easy / 1974 / hier 2025 / Analogue Productions, Pablo Records / AAPJ 159

Gruß Maik
arnaoutchot
Moderator
#23907 erstellt: 28. Nov 2025, 21:25

crim63 (Beitrag #23906) schrieb:
Zusammen mit Joe Pass hat sie 1962 das Album " Take Love Easy " heraus gebracht. ...

Ella Fitzgerald • Joe Pass / Take Love Easy / 1974 / hier 2025 / Analogue Productions, Pablo Records / AAPJ 159


Alles richtig, was Du schreibst, eine feine Platte und Pass und Ella passten zusammen. Die Platte wurde aber 1973 aufgenommen und erschien erstmals 1974, nicht 1962. Unten steht es richtig ...
crim63
Inventar
#23908 erstellt: 28. Nov 2025, 21:51
oh sorry, kleiner Aussetzer, ich war noch bei der Jazz Samba von Stan Getz und Charlie Byrd, die war von 1962.
Mr._Lovegrove
Inventar
#23909 erstellt: 29. Nov 2025, 08:07
Hier habe ich noch einen Zulauf, der schon vor einiger Zeit in meinem Regal Platz nahm und eine eminente Lücke füllt:

Herbie Hancock
Thrust, 1974

Drums – Mike Clark
Electric Bass – Paul Jackson
Electric Piano, Clavinet , Synthesizer – Herbie Hancock
Percussion – Bill Summers
Soprano Saxophone, Tenor Saxophone, Bass Clarinet, Alto Flute – Bennie Maupin

Hancock ließ sich anscheindend vom kommerziell sehr erfolgreichen Vorgänger und legendären Album "Head Hunters" gar nicht so sehr beirren. "Thrust" ist zwar extrem funky und groovy und auch sehr geschmeidig, aber eben (noch) keine Glättung oder gar Entfremdung seiner Ideen der frühen 70er. Es ist und bleibt eine Jazzfunkplatte reinen Herzens, die noch ganz ohne Gesang und Talkbox und auch ganz ohne Anleihen an R'n'B und Disco auskommt. Hier spielt eine eingeschworene Truppe doch sehr kompromißlos auf.
Valentino_II
Stammgast
#23910 erstellt: 29. Nov 2025, 17:08
Diese Funk Artisten …. super Album. Das kannte ich noch nicht.
Hat den sound der „Man-Child“, aber mit kleinerer Besetzung und weniger aufgeladen.

An den Perkussion spielt „Bill Summers“, der in der Nachfolgezeit mit seiner Band „Summers Heat“ 7 Alben produziert hat.
Summers ist zwar in Richtung Disco/Dance abgebogen, aber es zeigt doch die Kreativität dieser Künstler.


Aktuell läuft bei mir Posaune in gehobener Zimmerlautstärke: Julien Priester mit seinem Album „Polarisation“.

Einige Passagen leben einfach vom Klang der Posaune, die hier sehr gut und druckvoll aufgenommen ist.
Nach den ersten beiden Stücken war ich schon Fan von diesem Album.

Julen Priester an Marine Intrusion

ECM 1098 ©1977

Mr._Lovegrove
Inventar
#23911 erstellt: 30. Nov 2025, 16:07
Die Priester ist schon stark.
Hier habe ich bei meiner Hörreise nach Alphabet bei Don Cherry halt gemacht.

Vier Alben (+ die "Dona Nostra" auf ECM) zieren meine Sammlung und jede einzelne Platte ist ein Universum für sich
Art Deco, 1989
Multikulti,1990
Brown Rice,1975
Complete Communion,1965

Einfach zu nehmen war und ist seine Musik nicht und auf irgendeine stilistische Ebene festlegen kann man den Zauberer auf der Piccolotrompete ebenso wenig. Allenfalls die tonale und spielerische Freiheit sowie der von Anfang an vorhandene avantgardistische Gedanke haben seine Werke gemein. Cherry zeigt auf keine seiner Platten Berührungsängste vor irgendwas. Die frühe Blue Note ist Free Jazz reinen Wassers und schon schwere Kost. "Brown Rice" ein ganzes Jahrzehnt später taucht ein in eine mystische und fast geisterhafte Welt voller Rituale und wirkt gar wie eine Beschwörung.
Die beiden späten Scheiben auf A+M sind auch sehr unterschiedlich, zeigen Cherry aber wieder als furchtlosen Druiden des Jazz, der äußerst geschickt verschiedenste stilistische Kräuter zusammenmischt und daraus zwei sehr spannende Tränke braut.
Valentino_II
Stammgast
#23912 erstellt: 30. Nov 2025, 17:49
Weltmusik von der abgefahrenen Sorte. Spirituell, psychedelisch, was auch immer....

"Hear and Now" ist ein anderes, eher seltenes Album vom Meister der Geisterklänge.
Rhythmisch stößt es stärker in den Jazz-Rock Bereich vor.

Atlantik Records ©1977
Dieser_Benutzername_exi...
Stammgast
#23913 erstellt: 30. Nov 2025, 18:42
Wenn die Tablas rennen



The Indo-British Ensemble – Curried Jazz
arnaoutchot
Moderator
#23914 erstellt: 01. Dez 2025, 18:21
Hier gestern mal wieder Live Jazz: Gush (Mats Gustafsson - ts, ss, cl, fl, Sten Sandell - p, Raymond Strid - dr) im Jazz Club 71 in Weikersheim. Ich war lange nicht mehr in diesem kleinen, aber feinen Club in the middle of nowhere (an der Grenze von Bayern zu BaWü, nahe Bad Mergentheim) gewesen, aber es hat sich - wie immer - gelohnt. Das schwedische Trio existiert seit 1988 und trifft sich von Zeit zu Zeit für Touren. Musikalisch hochdifferenziert, aber dennoch intensiv und druckvoll, wie vom "Vorsänger" Gustafsson nicht anders zu erwarten ... und keine kakophonische Free Jazz Orgie, wie es der Brötzmann-Schüler Gustafsson schon auch mal drauf hat ! Die signierte CD läuft gerade, ist aber schon etwas älter (1998 schon aufgenommen, 2024 erschienen, aber es passt immer noch zum aktuellen Material des Trios).

Heisser Tipp: Der Pianist Sten Sandell, der mir bislang kein Begriff war, in Zirkeln der freien Musik aber wohl Kultstatus geniesst !



[Beitrag von arnaoutchot am 01. Dez 2025, 18:24 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#23915 erstellt: 01. Dez 2025, 18:34
Heute Nachmittag allerdings etwas deutsche Jazzgeschichte: Helmut Brandt Combo - Berlin Calling - Sonorama 1956-58/2013. Die meisten kennen Albert Mangelsdorff, einige noch seinen Bruder Emil, aber kaum jemand kennt mehr Helmut Brandt (ts, bs), der in den späten 1950ern von der Bedeutung gleichauf mit den beiden anderen gewesen sein dürfte. Aus seinem Nachlass stammen die o.g. Aufnahmen, die ihn als versierten Musiker vor allem auf dem Baritonsaxophon zeigen. Deutscher Cool Jazz, wenn es jemals so etwas gab. Hörenswert, auch wenn die Aufnahmen zeitbedingt alle noch mono sind.

*TheRock*
Stammgast
#23916 erstellt: 03. Dez 2025, 14:47
Gerade läuft bei mir..

amazon.de
hifi_raptor
Inventar
#23917 erstellt: 03. Dez 2025, 14:54
Morgen
Von der Donald Fagen The Nightfly sei die MOFI One Step Pressing empfohlen. Habe von der einen LP Ripp. Schon großartiger Klang. Die SACD ist aber auch was fürs Öhrchen.
Gruß
Valentino_II
Stammgast
#23918 erstellt: 04. Dez 2025, 17:32

arnaoutchot (Beitrag #23915) schrieb:
Heute Nachmittag allerdings etwas deutsche Jazzgeschichte: Helmut Brandt Combo - Berlin Calling - Sonorama 1956-58/2013. [...]
Deutscher Cool Jazz, wenn es jemals so etwas gab. Hörenswert, auch wenn die Aufnahmen zeitbedingt alle noch mono sind.

Schöne Zusammenstellung, hört sich an als wäre das alles locker runtergespielt. Coole Sache! Interessant ist aber auch, was zu der Zeit in Deutschland überhaupt los war in Sachen Jazz. Vermutlich nicht besonders viel. Paul Kuhn hat sich ja leider dem Schlager gewidmet.

Helmut Brandt hat mich Inspiriert, mal wieder eine alte Japo aufzulegen:
Manfred Schoof: Scales

Manfred Schoof - Trumpet, Flugelhorn
Michael Pilz - Bass Clarinet
Jasper van't Hof - Piano, Electric Piano, Organ
Günter Lenz - Bass
Ralf Hübner - Drums

JAPO ©1976

Trovesi
Stammgast
#23919 erstellt: 04. Dez 2025, 17:46
Hallo,

der Schoof ist schon wirklich gut!

Bei mir läuft gerade:

Loussier, Jacques - Boléro (Telarc CD-83466)

Wirklich gut. --- Aber: Für mich ist Loussier einfach der Bach-Interpret.

Die Scheibe ist aus dem letzten Jahrtausend. Man sagt ja manchmal Aufnahmen aus dem Mittelalter der Digitaltechnik einen etwas harschen Klang nach. Bei dieser könnte man vielleicht sagen, daß der Flügel ziemlich "brutal" rüberkommt. --- Aber mir gefällt das. Und dann die feinen Becken. Der Kontrabaß begeistert auch meinen Wohnzimmerschrank. Die Rückwand muß jetzt endlich mal beruhigt werden. :-)
Trovesi
Stammgast
#23920 erstellt: 04. Dez 2025, 18:27
Eben weil ich ihn mehr bei Bach sehe, läuft jetzt:

Loussier, Jacques - Bach's Goldberg Variations (Telarc CD-83479)

Da läßt er den ollen Bach hoppsen! --- Und der Flügel klingt aus! --- Hach!
Trovesi
Stammgast
#23921 erstellt: 04. Dez 2025, 20:26
Ganz klar: Dem Colonel mußte ich heute auch die Ehre erweisen:

Cropper, Steve & The Midnight Hour - Friendlytown (Provouge Records PRD77352)

Aber das gehört eigentlich nicht hier her.

Was aber genau hier her gehört:

Muthspiel, Wolfgang & Colley, Scott & Blade, Brian -Tokyo (ECM ECM 2857)

Ganz ruhige Musik. Ich kann jedem Ton hinterherhören.
Mr._Lovegrove
Inventar
#23922 erstellt: 06. Dez 2025, 09:31
Hier hat sich gestern endlich als CD einer meiner liebsten ECM Scheiben eingefunden:

Mick Goodrick
In Pas(s)ing, 1979

Bass – Eddie Gomez
Drums – Jack DeJohnette
Guitar – Mick Goodrick
Soprano Saxophone, Baritone Saxophone, Bass Clarinet – John Surman

Der Albumtitel ist schon eine recht amüsante Anspielung auf den Heimatort des Labels (München Pasing) und die Besetzung verspricht ja nur vom Papier hier ein Highlight. Es ist mehr als das, es ist ein Meisterwerk und nicht weniger.
Goodrick hat sich ja Zeit seines Lebens auf Platten relativ rar gemacht. Seine Tätigkeiten als Leader oder Co-Leader eines Albums beschränken sich auf sechs Alben und dafür, dass er ein immerhin 78 geworden ist, findet man ihn auf relativ wenigen Scheiben als Sideman. Den Hauptteil seiner Zeit hat sich Goodrick darauf konzentriert Gitarrenlehrer zu sein. Und die Liste der Eleven, die später berühmt geworden sind, ist lang. Er war ein Gitarrist, der seinen recht massiven Einfluß ganz anders ausgeübt hat, als viele seiner Zeitgenossen.
Aber selbst wenn "In Pas(s)ing" seine einzige Platte gewesen wäre, dann hätte es gereicht. Dies ist eines der wunderbarsten Beispiele, wie beeindruckend Musik sein kann, in der nicht in einem einzigen Takt mit maximalen Fingerfertigkeiten und Chops gearbeitet wird. Goodrick ist ein derart feingliedriger Poet und Tonmaler, dass das seine uneinholbaren Skills sind. Und mit einem derartigen Talent hat er mit Gomez, DeJohnette und vorallem Surman drei Mannen an seiner Seite, die genau diese Fähigkeiten reflektieren, antiziperen und weiterverarbeiten können. Dies ist einfach wunderschöne und tiefsinnige Musik zum konzentrierten zuhören. Wenn man hier reinfindet, schaltet man seine Umwelt einfach ab.
Valentino_II
Stammgast
#23923 erstellt: 06. Dez 2025, 15:50

Mr._Lovegrove (Beitrag #23922) schrieb:
Mick Goodrick
In Pas(s)ing, 1979

Der Albumtitel ist schon eine recht amüsante Anspielung auf den Heimatort des Labels (München Pasing) und die Besetzung verspricht ja nur vom Papier hier ein Highlight. Es ist mehr als das, es ist ein Meisterwerk und nicht weniger.
Goodrick hat sich ja Zeit seines Lebens auf Platten relativ rar gemacht. Seine Tätigkeiten als Leader oder Co-Leader eines Albums beschränken sich auf sechs Alben und dafür, dass er ein immerhin 78 geworden ist, findet man ihn auf relativ wenigen Scheiben als Sideman. Den Hauptteil seiner Zeit hat sich Goodrick darauf konzentriert Gitarrenlehrer zu sein. Und die Liste der Eleven, die später berühmt geworden sind, ist lang. Er war ein Gitarrist, der seinen recht massiven Einfluß ganz anders ausgeübt hat, als viele seiner Zeitgenossen.
Aber selbst wenn "In Pas(s)ing" seine einzige Platte gewesen wäre, dann hätte es gereicht. Dies ist eines der wunderbarsten Beispiele, wie beeindruckend Musik sein kann, in der nicht in einem einzigen Takt mit maximalen Fingerfertigkeiten und Chops gearbeitet wird. Goodrick ist ein derart feingliedriger Poet und Tonmaler, dass das seine uneinholbaren Skills sind. Und mit einem derartigen Talent hat er mit Gomez, DeJohnette und vorallem Surman drei Mannen an seiner Seite, die genau diese Fähigkeiten reflektieren, antiziperen und weiterverarbeiten können. Dies ist einfach wunderschöne und tiefsinnige Musik zum konzentrierten zuhören. Wenn man hier reinfindet, schaltet man seine Umwelt einfach ab.


Schöne Reminiszenz an einen etwas unbekannten ECM Künstler.
👍

In Pas(s)ing zählt seit dem Erscheinen ebenfalls zu meinen Lieblingsalben.
Insbesondere das etwas melancholische Spiel von John Surman auf dem Eingangstitel hat eine enorme Ausdruckskraft.
Feebles, Fables and Ferns, da muß man einfach zuhören.

Mick Goodrick gehört wie auch Bill Connors zu den Gitarristen, die sich nicht selbst übertreffen wollen und eher zurückhaltend auftreten.

Bill Connors hat sich auf seinem Album „Of Mist and Melting“ ECM ©1977
leider für Jan Garbarek als Sideman entschieden, weshalb ich mir die Platte seltener anhöre.
Das Intro auf dem Titelstück zeigt, das Jack deJohnette damals in absoluter Bestform war.
Am Bass spielt Langzeitgefährte Gary Peacock.



[Beitrag von Valentino_II am 06. Dez 2025, 15:52 bearbeitet]
Trovesi
Stammgast
#23924 erstellt: 07. Dez 2025, 11:41
Hallo,

gestern habe ich mich mit "Hildegard lernt fliegen" beschäftigt. Vor ein paar Wochen habe ich sie live in der Unterfahrt, München gehört. Das hat ungeheuer Spaß gemacht. Die nehmen sich selbst nicht ganz ernst. Machen Späße und Unsinn. Dabei kommt dann große Musik heraus.

Zunächst im Player:

Hildegard lernt Fliegen - Cinéma Hildegard (Unitrecords UTR 4333 / WR 004)

Die Aufnahme ist von 2011. Live aufgenommen in Moskau. Das Publikum hatte genauso große Freude wie ich in der Unterfahrt. Die Atmosphäre ist toll aufgezeichnet.

Dann:

Hildegard lernt Fliegen - ... vom fernen Kern der Sache (Jazzwerkstatt UTR 4221)

Auch sehr schön. Aber mir fehlt die Live-Atmosphäre.

Schaerer, Andreas - The Waves are rising, Dear! Hildegard lernt Fliegen (ACT 9910-2)

Eine neuere Studio-Aufnahme. Klasse gespielt. Aber es "packt" mich nicht so richtig. Ich habe den Eindruck, daß die verrückte Truppe um Andreas Schaerer einfach eine Live-Band ist. --- Macht nix! Die sind sehr gut.
arnaoutchot
Moderator
#23925 erstellt: 10. Dez 2025, 19:43
Hier ein neuerlicher Schwung an ECM-Vinyl, das ich gerade probehöre. Der aufmerksame Leser wird anmerken: "Das hat er doch schon alles & alles neulich hier gezeigt !". Richtig. Aber es schwemmte diese Platten nun in neuwertigem Zustand nochmals rein und ich habe mikroskopische Vergleiche angestellt, welche Ausgabe nun besser und behaltenswerter ist. Die Sounds & Shadows von neulich hatte zB leichte Nebengeräusche, was ich von ECM überhaupt nicht gewöhnt bin. Die 80/81 hatte ich nur in einer Nachpressung aus 2010 und nicht im Original. Die Offramp und Travels zeigen selbst bei scharfer Prüfung keine Unterschiede zu meinen neuwertigen Exemplaren aus der Sammlung auf. Die Talisman hatte ich neulich schon mal da (ist von Enja), das muss ich noch vergleichen.

Ich gebe zu, ich werde jetzt pedantisch ! Wer etwas davon gebrauchen kann, kann sich gerne melden.

Trovesi
Stammgast
#23926 erstellt: 11. Dez 2025, 17:48
Der Hr. Ullrich mag ja sagen, daß seien "einfache Lieder". --- Aber in Wahrheit ist das sehr komplexe Musik:

Ullrich, Joachim & Family of Choice - Five simple Songs (Jazzhaus Musik - JHM 311)

Aber Dank der feinen Aufnahme, kann ich mich gut darauf einlassen. Die Scheibe macht Spaß!
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