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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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op111
Moderator
#17181 erstellt: 19. Jun 2017, 12:14
"A Consort Of Musicke Bye William Byrde And Orlando Gibbons"
Die Byrde / Gibbons- Aufnahme habe ich mir damals gekauft, als die LP ins Midprice-Segment fiel, und später dann durch die CD (oben) ersetzt.
op111
Moderator
#17182 erstellt: 19. Jun 2017, 12:22
Gerade aus dem Postfach gefischt

Peter Iljitsch Tschaikowsky (1840-1893)
Klavierkonzert Nr. 1 b-moll
Mit weiteren Werken von: Franz Liszt (1811-1886)
+Liszt: Ungarische Rhapsodien Nr. 2, 5, 15; Funerailles; Danse macabre; valse oublie; Marche nuptiale du Songe d'une nuit d'ete
Vladimir Horowitz,
New York Philharmonic Orchestra,
George Szell
Diapason, ADD, 1942/1953
jpc.de

Vielleicht nicht gerade eine der berühmten Referenzaufnahmen der 1 b-moll, aber eine ausgesprochen spannende.
Am Schluß liefern sich Horowitz und Szell und die New Yorker ein Duell bei dem das Orchester (natürlich) den Kürzeren zieht.
Auf jeden Fall eine unterhaltsame Bereicherung in der sonst recht homogenen Landschaft der 1-b-moll-Aufnahmen.
FabianJ
Inventar
#17183 erstellt: 19. Jun 2017, 19:02
jpc.de
Samuel Barber (1910-1981)
Streichquartett h-Moll op. 11
Quatuor Diotima: Yun-Peng Zhao (1. Violine), Naaman Sluchin (2. Violine), Franck Chevalier (Bratsche), Pierre Morlet (Violoncello)
Aufnahme: April 2011, Théâtre d’Orléans-scène nationale (Frankreich)

Stilistisch passt dieses Quartett eher zum Ende des 19. Jahrhunderts als zu 1930er-Jahren, in denen es entstand und ist somit zwischen den Werken George Crumbs und Steve Reichs auf diesem Album eindeutig das „altmodischste". Dennoch ist es ausgesprochen schön anzuhören. Der langsame, mittlere Satz dürfte in seiner orchestrierten Fassung als „Adagio for Strings" dank seiner Verwendung in zig Filmen/Serien zu den bekanntesten klassischen Musikstücken überhaupt gehören.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
arnaoutchot
Moderator
#17184 erstellt: 19. Jun 2017, 19:21
Hier bei mir etwas Neues für die Surround-Fetischisten: Echo & Risposta - Virtuose Instrumentalmusik von den Galerien der Klosterkirche Muri (Aargau, Schweiz) - Les Cornets Noirs - audite SACD MCh 2009. Die Klosterkirche ist in Form eines Oktogons angelegt mit zwei Orgeln (siehe Bild) und eignet sich dadurch hervorragend für kreisförmig angelegte Mehrkanalaufnahmen. Musikalisch sind es Stücke von Komponisten aus dem frühen 17. Jahrhundert, die wenigsten Namen kenne ich, am ehesten noch Samuel Scheidt, Alessandro Stradella, Dario Castello oder Biagio Marini. Instrumentell sehr farbig gestaltet, die zwei Zinke und die zwei Orgeln dominieren das Geschehen, aber auch eine Posaune und ein Barock-Fagott kommen schön zum Tragen.

Hier ist die Kirchenatmosphäre wirklich sehr gut eingefangen, nahezu eine Referenzaufnahme für solch eine Situation.

jpc.de 1920px-KlosterkircheMuri.Innen
op111
Moderator
#17185 erstellt: 20. Jun 2017, 12:01

Klassikkonsument (Beitrag #17180) schrieb:
Nicht zuletzt aus sentimentalen / persönlichen Gründen:
jpc.de
...Glenn Goulds Platte mit Werken von William Byrd (1543 - 1623) & Orlando Gibbons (1583 - 1625) (CBS, 1967, 1968 & 1971).

Engineer [Remixing] – Michael Abercrombie
Reissue Producer, Remix – Andrew Kazdin

Genau diese CD habe ich mir auf deinen Hinweis herausgekramt.
Vermutlich habe ich die Musik jahrzehntelang nicht gehört.
Die LP habe ich jedenfalls ziemlich oft abgespielt, später als CD nachgekauft habe ich sie dann aber aus dem Blick verloren.
Ein wunderbare Erinnerung an Zeiten, als die LPs noch teuer waren und der Plattenschrank sehr übersichtlich.
Ich meine, auf der LP Glenns Gesang deutlicher gehört zu haben, aber die Erinnerung kann täuschen.
op111
Moderator
#17186 erstellt: 20. Jun 2017, 20:00
Wenn's schon so warm ist wie in Spanien

Manuel de Falla:
Der Dreispitz
York Philharmonic Orchestra,
Pierre Boulez

sony ADD
jpc.de


Nächte in spanischen Gärten
Alicia de Larrocha,
London Philharmonic Orchestra,
Rafael Frühbeck de Burgos,
Lawrence Foster
Decca, ADD, 1974/1984
jpc.de

Claude Debussy
Iberia
La Mer;
Nocturnes Nr. 1-3
Cleveland Orchestra,
Pierre Boulez

DG 1990er
jpc.de
op111
Moderator
#17187 erstellt: 20. Jun 2017, 22:43
Eine Jugenderinnerung:
Gustav Mahler (1860-1911)
Symphonie Nr.9
Berliner Philharmoniker,
Sir John Barbirolli
Warner, ADD, 1964, Remastered 2002
jpc.de
Was besonders für diese Aufnahme einnimmt. sind die flüssigen Tempi in den Ecksätzen.
Klassikkonsument
Inventar
#17188 erstellt: 21. Jun 2017, 16:27

op111 (Beitrag #17185) schrieb:
Ich meine, auf der LP Glenns Gesang deutlicher gehört zu haben, aber die Erinnerung kann täuschen.

Die LP war vor meiner Zeit. Vom Vergleich von seiner Einspielung des Schönbergschen Klavierwerks einmal in der 80er-CD-Ausgabe und der 90er-Ausgabe im Rahmen der umfassenden "Glenn-Gould-Edition" her habe ich schon den Eindruck, dass da eingegriffen wurde, um Störendes zurückzudrängen. Z.B. den "Nachhall" lauter Stellen durch Magnetisierung durch anliegende Schichten des Tonbands.


[Beitrag von Klassikkonsument am 21. Jun 2017, 16:28 bearbeitet]
op111
Moderator
#17189 erstellt: 21. Jun 2017, 19:05
Noch einmal:
Gustav Mahler (1860-1911)
Symphonie Nr. 9
Berliner Philharmoniker,
Sir John Barbirolli
Warner, ADD, 1964, Jesus Christus Kirche, Berlin, Tonmeister: Ernst Rothe
Remastered 2002 Andrew Walther
jpc.de
Der flüssige nicht zerfallende Schlußsatz liefert wahrscheinlich das stärkste Argument für diese Aufnahme. An den etwas komplexeren Stellen im ersten und dritten Satz meine ich kleinere Mängel im Zusammenspiel zu hören, Barbirolli war halt kein Perfektionsfanatiker wie Szell u.a.
Leider mangelt es dem Klangbild an Bassfundament, vielleicht eine Rücksichtnahme auf die Einschränkungen der LP. Schade, insbesondere das Schlagwerk ist schon wegen der ungewöhnlichen Aufstellung vorn rechts hinter dem Dirigenten schön trocken aufgenommen.
op111
Moderator
#17190 erstellt: 21. Jun 2017, 19:09

Klassikkonsument (Beitrag #17188) schrieb:
... habe ich schon den Eindruck, dass da eingegriffen wurde, um Störendes zurückzudrängen. Z.B. den "Nachhall" lauter Stellen durch Magnetisierung durch anliegende Schichten des Tonbands.

Diese Problematik und deren (analoge) Gegenmaßnahmen schildert Kazdin in seinem Buch ausführlich. Vermutlich wurden bei der Digitalisierung noch weitere Gegenmaßnahmen gegen den Kopiereffekt (Vor- und Nachechos) ergriffen.
Kitoma
Ist häufiger hier
#17191 erstellt: 24. Jun 2017, 08:13
Moin Gemeinde,

hier gibt es zum ersten Kaffee und vor dem Weg zur Arbeit aus dieser Box:

amazon.de

op. 9 Nr. 1.

Grüße aus der Heide

Heiko
FabianJ
Inventar
#17192 erstellt: 24. Jun 2017, 11:24
jpc.de
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
Klavierquintett g-Moll op. 57
Borodin-Trio: Luba Edlina (Klavier), Yuli Turovsky (Violine), Rostislav Dubinsky (Violoncello) - im Klavierquintett verstärkt durch: Mimi Zweig (Violine) und Jerry Horner (Bratsche)
Aufnahme: Juni 1983, Church of St. George the Martyr, Bloomsbury, London (England)

Nach längerer Zeit war es mal wieder Zeit, diesem wunderbaren Werk zu lauschen. Ein Album mit demselben Programm (Klavierquintett, Klaviertrio Nr. 2) habe ich noch mit Elisabeth Leonskaja und dem Borodin-Quartett (Teldec), ich fand diese etwa 12 Jahre ältere Aufnahme aber immer mitreißender. Es ist allerdings nun auch schon länger her, dass ich mir die Leonskaja-Aufnahme anhörte. Das sollte ich vielleicht mal tun. Vielleicht wäre mein Eindruck heute ja ein anderer.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Joachim49
Inventar
#17193 erstellt: 24. Jun 2017, 21:20
jpc.de
op 111 hat in #17170 den Mangel an editorischer Sorgfalt bei diapason Ausgaben beklagt. Diesem Urteil muss ich mich leider voll und ganz anschliessen. Im Kommentar zu den Aufnahmen der Klavierkonzerte wird merkwürdigerweise erneut das Philadelphia Orchester mit Cleveland verwechselt. Obwohl die Auswahl aller Aufnahmen begründet wird, gilt dies nicht für die C-Dur Messe mit Beecham. Dafür war anscheinend im Begleitheft kein Platz oder man hat es vergessen. Aber ganz übel ist dies: Die Aufnahme des 4. Klavierkonzerts, die laut Begleitheft mit Szell-Fleisher-Cleveland ist, ist mit Sicherheit eine andere Aufnahme, nämlich die alte Brendel VOX Aufnahme! Das ist nun wirklich Schlamperei! Vielleicht werden manche dieser relativ neuen Boxen aus diesem Grund verramscht. Und wer weiss, ob es noch mehr Fehler gibt. Ist das Violinkonzert mit Ginette Neveu wirklich mit Rosbaud? Oder doch die bekannte Aufnahme mit Schmidt-Isserstedt? Wer weiss.
Trotzdem wird der Kauf der Box wohl lohnen, zumindest wenn man sich am Alter der Aufnahmen nicht stört.
Wahrscheinlich lobe ich hier zum ersten Mal in meiner Karriere als Forum Autor Karajan. Die 1960-er Aufnahme der Missa Solemnis mit dem Philharmonia Orchester ist ganz grossartig.
Die Auswahl wurde von bekannten Musikern und Redakteuren von diapason auf der Basis von Blindhörvergleichen einer Vorauswahl vorgenommen. So hat sich Isabelle Faust etwa für das Violinkonzert mit Francescatti entschieden (mit Mitropoulos und NY - also nicht die Aufnahme mit Bruno Walter. Gidon Kremer wählte Ginette Neveu.
FabianJ
Inventar
#17194 erstellt: 24. Jun 2017, 23:38
jpc.de
Ottorino Respighi (1879-1936)
Concerto a cinque P 174 (1933)
Konstantin Schtscherbakow (Klavier), Igor Fábera (Oboe), Juraj Bartoš (Trompete), Jarolím Ružička (Violine), Radoslav Šašina (Kontrabass) - Capella Istropolitana - Dirigent: Ewald Danel
Aufnahme: 9. Juli 1996, Konzerthalle des Slowakischer Hörfunks, Bratislava

Das Concerto in modo misolidio, ein Klavierkonzert. gefällt mir gut. Ich hörte es mir vorhin zum zweiten Mal an. Das Concerto a cinque sprach mich gerade beim ersten Durchlauf aber noch mehr an, insbesondere der langsame Satz. Eine schöne CD. Ich danke Wolfgang für den Tipp!

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 24. Jun 2017, 23:39 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#17195 erstellt: 25. Jun 2017, 21:47
Heute Vormittag hörte ich mir erneut das „Concerto a cinque" an. Es hat mir wieder gut gefallen. Nach diesem offensichtlich auch von der Musik des Barock inspirierten Konzert höre ich mir nun mal wieder etwas richtige Barockmusik an:
jpc.de
Jan Dismas Zelenka (1679-1745)
Missa Sanctissimae Trinitatis ZWV 17
Solisten: Makoto Sakurada (Tenor), Gabriela Eibenová (Sopran), Carlos Mena (Alt), Lisandro Abadie (Bass), Roman Hoza (Bariton), Václav Čížek (Tenor), Marián Krejčík (Bass) - Ensemble Inégal, Prager Barocksolisten - Dirigent: Adam Viktora
Aufnahme: 25. - 28. September 2012, , St. Salvator-Kirche, Prag

Auch bei dieser Einspielung zeigte sich, dass sich Ensemble Inégal und die Prager Barocksolisten bei der Musik von Zelenka nicht vor dem bekannteren Collegium 1704 verstecken müssen. Auch die Solisten wissen zu überzeugen. Da macht das Zuhören Spaß!

Mit freundlichem Gruß
Fabian
op111
Moderator
#17196 erstellt: 26. Jun 2017, 10:55

Joachim49 (Beitrag #17193) schrieb:
op 111 hat in #17170 den Mangel an editorischer Sorgfalt bei diapason Ausgaben beklagt. Diesem Urteil muss ich mich leider voll und ganz anschliessen. Im Kommentar zu den Aufnahmen der Klavierkonzerte wird merkwürdigerweise erneut das Philadelphia Orchester mit Cleveland verwechselt.

Unkenntnis über die tatsächlichen Ausführenden kann es ja nicht sein, vermutlich muß das Label auch aus Rechtsgründen Listen über die verwendeten Aufnahmen führen. Insofern kann es also nur auf dem Weg der Informationsübermittlung unnötige Umwege mit Verwechslungen / Veränderungen gegeben haben, die mit einem simplen und preiswerten "copy and paste" der Daten hätten vermieden werden können.
arnaoutchot
Moderator
#17197 erstellt: 26. Jun 2017, 21:50
Hier eigentlich gestern schon, aber da kam ich nicht zum Posten: Thomas Adès: Asyla/Tevor/Polaris - Adès/London Symphony Orchestra - LSO Live BluRay Audio & SACD MCh, auch Dolby Atmos, 2016. Drei grössere Werke von Adès, die miteinander in Zusammenhang stehen. Mir gefiel das für ein riesiges Orchester gesetzte Polaris auf Anhieb am besten, es ist wie eine klangliche Reise durch die Weiten des Weltalls. Die ersten beiden Stücke fand ich schwerer verständlich/verdaulich. Klanglich ist es fast zurückhaltend, die Dynamik wird eher für lange Spannungsbögen denn schnelle Effekte verwendet, hat aber im 24/192 dts HD Mix die notwendige klangliche Weite. Guter Tipp, Danke an Franz.

jpc.de
op111
Moderator
#17198 erstellt: 27. Jun 2017, 00:26
Bisher habe ich nur Asyla gehört, das auch Simon Rattle in Berlin aufgeführt hat.
Freut mich, daß dir Polaris gefallen hat.
So viel Musik, so wenig Zeit....
op111
Moderator
#17199 erstellt: 27. Jun 2017, 11:34
Gerade im Player:
Camille Saint-Saens (1835-1921)
Symphonie Nr.3 "Orgelsymphonie" op.78
+Chabrier: Bouree fantasque
+Lalo: Le Roi d'Ys-Ouvertüre
+Bizet: Carmen-Suite; Patrie

Marcel Dupre,
Detroit Symphony Orchestra
Paul Paray

Diapason, ADD, 1956-1958
aktuell (06/2017) im Sonderangebot:
jpc.de

oder regulär:
jpc.de

Laut Prof. Michael Stegemann (DLF Kultur, Uni Dortmund) die stilistisch stimmigste und dazu eine bombastfreie Aufnahme, allerdings mit Schwächen im Zusammenspiel und der Aufnahmetechnik. Auch von der Tempogestaltung scheint sie mir an manchen Stellen (wo die Effektbewussten rasch drüberhinwegspielen bis das nächste effektvolle ff kommt) deutlich stimmiger.
Die Einspielung war lange vergriffen oder nur in großen Boxen erhältlich.

op111
Moderator
#17200 erstellt: 27. Jun 2017, 11:48

Joachim49 (Beitrag #17193) schrieb:
Ist das Violinkonzert mit Ginette Neveu wirklich mit Rosbaud? Oder doch die bekannte Aufnahme mit Schmidt-Isserstedt? Wer weiss.

Vielleicht verrät die Spielzeit mehr:
Ginette Neveu, SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, Hans Rosbaud
1. Allegro ma non troppo (23:55)
2. Larghetto (9:51)
3. Rondo: (10:26)

-- NDR
1. Allegro ma non troppo (23:03)
2. Larghetto (10:20)
3. Rondo (9:56)


[Beitrag von op111 am 27. Jun 2017, 11:48 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#17201 erstellt: 27. Jun 2017, 23:51
Rossini-Opern sind ja einerseits irgendwie wie Zuckergebäck. Andererseits hört man der eingängigen Musik aber auch an, dass da schon ein Könner am Werk war. Naxos spielt dankenswerterweise immer wieder neues Material ein, in dem sie z. B. Aufnahmen des Rossini-Festivals in Wildbad veröffentlicht. Die Ergebnisse können für Live-Aufnahmen durchaus gefallen. Da ich auch schon mal auf dem Festival war, kenne ich die Location und bringe dem natürlich ein gewisses Wohlwollen entgegen. Das Theater entfaltet im Innern einen gewissen Hornbach-Charme, bringt aber auch aufgrund dessen eine recht gute Akustik mit.

Gerade höre ich:
jpc.de

Il viaggio a Reims

Mangels Zeit habe ich mich mit der Handlung noch nicht so recht auseinander gesetzt. Aber was man hört klingt eher nach leichtem Metier mit Hang zur Komik.

Das Orchester spielt leicht und spritzig und leistet sich keine echten Fehler. Allein manche von Rossinis Staccato-Arien bringen die Sänger an und teils auch über die Grenzen. Was beim echten Opern-Besuch aufgrund des Live-Erlebnisses nicht groß auffällt, lässt sich hier an manchen Stellen nicht verleugnen.

Aber ich will mich auf keinen Fall beklagen, es gefällt mir nämlich ausnehmend gut. Rossinis Ideenreichtum, die Virtuosität der Meldodien und des Gesanges entschädigen für manche Schwäche.

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 27. Jun 2017, 23:52 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#17202 erstellt: 28. Jun 2017, 14:31
Hallo zusammen,
jpc.de

Allan Pettersson (1911-1980)
Symphonien Nr.10 & 11

Radio Philharmonie Hannover des NDR, Alun Francis
CPO, DDD, 93/94

Ich habe mir jüngst diese Scheibe einmal angehört. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wenn man dieser Musik wenig oder nichts abgewinnen kann. Mir hat sie jedoch sehr, sehr gut gefallen. Dahinter steckt eine Eigenständigkeit, eine Kraft, wie sie im Bereich des nicht so etablierten Repertoires nur sehr selten zu finden ist. Gerade die 10. hat eine Wucht, beinhaltet einen düsteren Zorn, der überwältigt und für mein Empfinden wirklicht nichts gemein hat mit irgendwelchem larmoyanten Selbstmitleid. Was Pettersson hier raushaut, bewegt (mich) durch seine unvermittelte Ungefiltertheit. Mir scheint, er hat wenig Gedanken daran verschwendet, wie diese Musik auf den Hörer wirken mag. Vielmehr war es ihm wichtig, "seine" Botschaft zu übermitteln. Wahrscheinlich polarisiert seine Musik einfach sehr stark. Man liebt oder man hasst ihn, mit wenig Spielraum für ein "Dazwischen". Mich hat Pettersson mit dieser Scheibe erneut sehr beeindruckt, zumal die Werke sehr gut gespielt und exzellent aufgenommen wurden. Vermutlich bedarf es nicht zwingend weiterer Deutungen. Mir fehlt es angesichts des auf der CD Gebotenen an Fantasie, wie man das besser rüberbringen sollte.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 28. Jun 2017, 14:32 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#17203 erstellt: 28. Jun 2017, 17:37
Bereits seit ein paar Tagen höre ich immer wieder mal...

Klavierwerke zu 4 Händen von Franz Schubert

jpc.de

Die beiden Pianisten (Andreas Staier und Alexander Melnikov) spielen auf einem modernen Nachbau eines Graf-Hammerklaviers. Diese Nachbauten alter Klaviere haben einen ganz eigenen Klang. Dieser hier kann bei Bedarf laut und hart klingen, oder auch ganz leise und weich, wie ein Glockenspiel oder auch wie eine Harfe.Man hat hier - im Gegensatz zu modernen Konzertflügeln - das Gefühl hat, das wäre auf einmal ein vollständig anderes Instrument. Richtig eingesetzt passt dieses Klavier mit seinen Klangfarben ganz hervorragend zu Schuberts Musik!

Dazu kommt, dass er noch ein "Special Effects" eingebaut hat, die das ein oder andere mal auch beherzt eingesetzt werden. Das mag ich so an Andreas Staier, dass er durchaus seinen Spass daran hat, abseits der Partitur mal auf unkonventionelle Art für Abwechslung zu sorgen, ohne dass das gespielte Stück dabei zu einer Show-Nummer wird.

Hauptwerk auf der Einspielung ist Schuberts Fantasie D.940, für mich eines dieser Stücke für die Insel. Überhaupt ragen ein paar Werke "zu 4 Händen" m. E. aus den restlichen von Schuberts Werken für Klavier heraus. Da Joachim Kaiser tot ist (der Andreas Staier m. W. aber auch zu Lebzeiten nirgends erwähnt hätte) und mir das passende Vokabular zur blumigen Umschreibung fehlt, muss jeder Interessierte die CD selbst kaufen und hören.

Es lohnt sich!

Ich habe diverse Einspielungen der "Fantasie", alle auf modernem Konzertflügel gespielt. Da fehlte mir immer etwas. Als ich sie nun hier das erste mal auf einem Hammerklavier hörte, wusste ich "Ja, das ist es!". Der Klang dieses Instruments bei den leisen Legato-Passagen ist einfach eine ganz andere Hausnummer. Und hier kommt dann noch mit Andreas Staier einer meiner Lieblingspianisten dazu (ich geb´s zu: bin ein Fan-Boy von ihm!). Staiers Spiel ist m. E. technisch auf untadelig hohem Niveau, und: "He´s got Rhythm". Ich mag seine Agogik, er gibt an den "richtigen" Stellen Gas, kann beim Hörer den Fuß zum Wippen bringen, kann aber auch gaaanz langsam und bedächtig werden.

Jetzt wurde es dann doch ein wenig blumig. Joachim Kaiser wird es mir hoffentlich nachsehen.
(Dafür sehe ich ihm nach, dass in seinem Werk "Große Pianisten..." keiner "meiner" Pianisten auch nur erwähnt wird)

Parrot
Hüb'
Moderator
#17204 erstellt: 29. Jun 2017, 07:53
Hallo,

jpc.de

Franz Berwald (1796-1868)
Klavierquintett Nr.1 c-moll
+ Duo D-Dur für Klavier & Violine; Klaviertrios Nr. 2 & 4; Septett B-Dur; Quartett Es-Dur für Klavier & Bläser

Gaudier Ensemble
Hyperion, DDD, 1996
2 CDs

Mit Berwald und mir, das wird wohl nix mehr werden. Weder seine Sinfonien, noch die auf dieser sicher schön gespielten Kammermusik-Doppel-CD enthaltenen Werken konnten mich bisher so recht begeistern. Ich möchte keinem Liebhaber seiner Werke zu nahe treten, aber mich bewegt seine Musik leider kaum. Die Kompositionen plätschern für mein Empfinden recht monochrom daher, bieten überwiegend weder einprägsames, "geniales" Melodienmaterial, noch zeichnen sie zumindest dramatisch-packende Spannungsbögen. Das gilt für meinen Geschmack leider besetzungsunabhängig. Wikipedia zieht einen Vergleich zu Mendelssohn und sieht ihn etwas entfernter von der Romantik eines Brahms oder Schumann. Meiner Ansicht nach passt das ganz gut, wobei Mendelssohn zweifellos der zu Recht deutlich berühmtere Komponist ist. Insofern kann ich diese CD nur denjenigen wirklich empfehlen, die bereits für sich entschieden haben, dass sie Berwald mögen. Dann gehört sie für einen guten Einblick in sein Kammermusikschaffen wahrscheinlich sogar in eine Berwald-Basis-Diskographie. Allen anderen Interessierten, die bisher mit Berwald noch keine Berührungspunkte hatten, würde ich eher die Beschäftigung mit anderen Komponisten empfehlen. Eigene Eindrücke können einfach und auf die Schnelle - wie zumeist - bei YouTube gewonnen werden.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 29. Jun 2017, 08:55 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#17205 erstellt: 29. Jun 2017, 08:17
Und dann war da noch Chabrier...

jpc.de


Emmanuel Chabrier (1841-1894)
Orchesterwerke
Lamento; Gwendoline-Overture; Joyeuse Marche; Espana; Bourree fantasque; 2 Sätze aus "Le Roi malgre lui";Suite pastorale; 3 Sätze aus "L'Etoile";Habanera
Orchestre de la Suisse Romande, Neeme Järvi
Super Audio CD, stereo/multichannel (Hybrid)
Chandos, DDD, 2012

Die (SA-)CD enthält bekannte und weniger bekannte Orchesterwerke von Emmanuel Chabrier. In meinen Ohren überwiegend gut gemachte, stimmungsvolle Unterhaltungsmusik bei der es auf auf eine schwungvolle, rhytmisch prägnante Deutung ankommt. Genau diese liefert das OSR unter Järvi, welches in diesem Repertoire seit Zeiten Ansermets bestens zuhause ist. Die Aufnahmequalität (abgehört in stereo) ist stupend, dynamisch und mit einigen nahezu beängstigenden Impulsen in den tieffrequenteren Bereichen gesegnet. Eine Scheibe, wenn man es mal wirklich krachen lassen will.

Viele Grüße
Frank
ParrotHH
Inventar
#17206 erstellt: 29. Jun 2017, 09:52

Hüb' (Beitrag #17205) schrieb:
Eine Scheibe, wenn man es mal wirklich krachen lassen will.

Ich muss mich doch öfter in diesen Forumsbereich "verirren"...

Seit ein paar Jahren habe ich mich zwar wieder etwas mehr dem Pop-Bereich zugewendet, und arbeite mich durch die Zeit zurück bis in die 60er, das hat aber auch damit zu tun, weil ich - immer auf der Suche nach "Neuem" (=bisher von mir nicht Gehörtem), den für mich relevanten Teil der klassischen Musik bis ins frühe 17. Jahrhundert mittlerweile abgegrast habe.

Schön, wenn ich da hin und wieder ein paar Anregungen bekomme, neben meinem Standard-Repertoire andere Pfade zu betreten. Und ein paar nette Effekte machen den Einstieg dann - für mich - leichter.


Zum Berwald: ich habe seine Sinfonien (eine Brilliant-Box). Die habe ich innerlich unter "ganz nett" abgelegt, was gemeiner klingt als es gemeint ist. Aber es hat eben bisher nicht dafür gereicht, sie nochmal aus dem Regal zu ziehen.

Parrot
Hüb'
Moderator
#17207 erstellt: 29. Jun 2017, 09:59
Ja, die Dausgaard-Aufnahme (Chandos unter Lizenz bei Brilliant) besitze ich - u. a. - ebenfalls. Sie hat mir seine Sinfonien bisher nicht nahe bringen können.

op111
Moderator
#17208 erstellt: 29. Jun 2017, 12:41

Hüb' (Beitrag #17207) schrieb:
Ja, die Dausgaard-Aufnahme (Chandos unter Lizenz bei Brilliant) besitze ich - u. a. - ebenfalls. Sie hat mir seine Sinfonien bisher nicht nahe bringen können.

Es geht mir genauso wie Frank. Gelegentlich höre ich mal die Sinfonie Nr. 3 C-Dur "Sinfonie singulière", aber so recht zündet diese Musik bei mir nicht, und das schon seit 25 Jahren.


[Beitrag von op111 am 29. Jun 2017, 18:23 bearbeitet]
op111
Moderator
#17209 erstellt: 29. Jun 2017, 18:32
Erneut im Player:
Camille Saint-Saens (1835-1921)
Symphonie Nr.3 "Orgelsymphonie" op.78
+Chabrier: Bouree fantasque
+Lalo: Le Roi d'Ys-Ouvertüre
+Bizet: Carmen-Suite; Patrie

Marcel Dupre,
Detroit Symphony Orchestra
Paul Paray

Diapason, ADD, 1956-1958
aktuell (06/2017) im Sonderangebot:
jpc.de

oder regulär:
jpc.de

Typisches Knüppel-Stereo nach Art der POP-Musik-Aufnahmen, lokalisation extrem links, mitte, extrem rechts - dazwischen nichts.
Der Rest ist altersentsprechend: Klirr vom Forte an aufwärts, schwache Bässe, Balance zw. Orgel und Orchester unausgewogen. Verfärbter Orchesterklang.
So gut die Produktion auch in musiklischer Hinsicht sein mag, (nicht nur) bei der Orgelsinfonie ist der Klang eine wichtige Komponente.


Hüb'
Moderator
#17210 erstellt: 30. Jun 2017, 09:10
Hallo da draußen,

jpc.de


Grazyna Bacewicz (1909-1969)
Klavierquartette Nr.1 & 2
+ Klaviersonate Nr. 2
Krystian Zimerman, Agata Szymczewska, Ryszard Groblewski, Kaja Danczowska
DGG, DDD, 2009

Schön, dass es selbst der DG immer mal wieder gelingt, mit (halbwegs) aktuellen Veröffentlichungen hinsichtlich des enthaltenen Repertoirs zu überraschen. Die Berechtigung des Labels läge sonst wohl nur noch in der Nachlassverwaltung des Erbes, was sich irgendwann mit Ablauf der Urheberrechtsfristen erledigt haben wird...
Die enthaltene Musik der polnischen Komponistin Cyna Bacewicz ist in meinen Ohren spannend und ausdrucksstark, wobei mir das im Ausdruck gemäßigte 1. Klavierquartett am besten gefallen hat. Das 2. KQ ist dann doch schon recht expressiv, für meinen Geschmack, wenn auch interessant und anhörenswert.

Viele Grüße
Frank
FabianJ
Inventar
#17211 erstellt: 02. Jul 2017, 21:54
jpc.de
Franz Schubert (1797-1828)
Fantasie f-Moll D 940
Andreas Staier und Alexander Melnikow (Hammerklavier)
Aufnahme: März 2015, Teldex Studio Berlin

Mein erster Kontakt mit dem Klang historischer Klaviere war eine Aufnahme von Schuberts Klaviertrios. Ich konnte mit dem Klang des verwendeten Klaviers so gar nichts anfangen, obwohl ich ansonsten Aufnahmen auf historischen Instrumenten eigentlich sehr schätze. Einspielungen mit alten Klavieren habe ich bis auf eine Ausnahme, einer CD mit Klavierduo-Werken von Satie und Strawinski, daher gemieden.

Nun las ich vor ein paar Tagen die enthusiastische Vorstellung dieser CD von Ralph (ParrotHH). Da die f-Moll-Fantasie von Schubert zu meinen liebsten Klavierwerken gehört, habe ich mir dieses Album dann doch bestellt. Ich bin angenehm überrascht, sowohl vom Klang des Instruments als auch von der Interpretation an sich. Meine bislang liebste Einspielung davon, die von Paul Lewis und Steven Osborne (Hyperion), hat sie beim ersten Anhören zwar nicht direkt vom Thron gestoßen, aber ich werde sie mir sicher noch des Öfteren anhören.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Hüb'
Moderator
#17212 erstellt: 05. Jul 2017, 07:44
Hallo zusammen,

ich habe mich in den letzten Tag durch einige CDs gehört. Leider fehlt es mir momentan an der Zeit, mich intensiver, in ausführlicheren Beiträgen, zu befassen.

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Empfehlen kann ich allesamt. Besonders gefallen hat mir das bis dato unbekannte Cellokonzert von Svendsen.
Das Orchester aus Malaysia belegt in der Lalo-CD unter Leitung von Bakels seine (von mir bis vor einiger Zeit nicht unbedingt vermuteten) Qualitäten.
Walton unter Gardner gelingt überaus energetisch und mitreißend, bei audiophiler Klangqualität.
Klanglich-musikalisch nicht weniger exzellent, Respighi unter Oue aus Minnesota.
Auch meine ersre CD aus der Reihe mit Prokofieff-Sinfonien unter Gaffigan ist wunderbar gelungen. Ich hatte diese Musik gar nicht dergestalt "schön" in Erinnerung.
Und zuletzt noch ein Orchesterexot (für dieses Repertoire): ähnlich wie beim SO aus Malaysia, habe ich auch im Fall des Sao Paulo SO noch keine auch nur mittelmäßige Einspielung mit diesem Klangkörper gehört, was hier, im Falle der bekannten Respighi-Schlager, ebenfalls nicht der Fall ist. Diese Produktion entspricht zudem dem audiophilen Anspruch des Labels BIS und ist IMHO ein Highlight in Sachen Dynamik und Raumausleuchtung.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 05. Jul 2017, 07:45 bearbeitet]
Klassikkonsument
Inventar
#17213 erstellt: 05. Jul 2017, 21:28
Mal wieder ein Versuch mit:

amazon.de

Luigi Cherubini (1760 - 1842): Messe A-dur zur Krönung von Charles X (1825)

Philharmonia Chorus, Philharmonia Orchestra, Riccardo Muti (EMI / Warner, 1984).

Cherubinis Requiem Nr. 1 in c-moll (1816) lernte ich mit ~16 kennen (in der Toscanini-Aufnahme). Wenig später kam diese Messe in obiger Aufnahme ins Haus, aber das Werk enttäuschte mich. Natürlich habe ich es damals nur ein, zwei Male gehört und erwartete irgendwie was ähnliches wie das Requiem.

Mit mehr Hörerfahrung habe ich den Eindruck, eher den Stil von Cherubini zu erkennen. Damals war mir sicherlich auch nach etwas düstererem. Aber nun kann ich wesentlich mehr auch mit dieser Messe anfangen.


[Beitrag von Klassikkonsument am 05. Jul 2017, 21:30 bearbeitet]
op111
Moderator
#17214 erstellt: 07. Jul 2017, 18:50
Anton Bruckner
Symphonie Nr. 8 (1890 Ed.: Nowak)
Wiener Philharmoniker
Carlo Maria Giulini
DG (P) 1985, Toning.: Klaus Scheibe
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Ziemlich dünn und nicht sehr durchsichtig klingende Produktion (die DG hat viele davon im Programm), aber wegen Giulini unbedingt hörenswert.
Klassikkonsument
Inventar
#17215 erstellt: 08. Jul 2017, 13:27
jpc.de

Ludwig van Beethoven (1770 - 1827): Klaviersonaten Nr. 1-3 in f, A & C op.2

Artur Schnabel (HMV(?) / Documents, 1934 / 2005).

Womöglich nicht das beste Remastering; jedenfalls wurden ziemlich konsequent die typischen Schellack-Nebengeräusche entfernt (was meinetwegen nicht nötig gewesen wäre).
Ein Plus im Vergleich mit der "offiziellen" Box von EMI oder nun Warner sind die zusätzlichen Tracks mit Für Elise (1932) und der Fantasie g-moll op.77 (1937). Aber die kriegt man in anderen Ausgaben (Naxos Historical?) wahrscheinlich auch recht umstandslos.
op111
Moderator
#17216 erstellt: 09. Jul 2017, 01:12
Über diese Ausgabe und das neue Warner-Remastering war schon mal die Rede, z.B. hier:
#16538
#16544
Einige der alten LPs kenne ich schon seit meiner Kindheit, damals rauschte und knisterte es beachtlich und die wenigsten störten sich daran.
op111
Moderator
#17217 erstellt: 09. Jul 2017, 01:26
Gustav Mahler (1860-1911)
Symphonie Nr. 7
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,
Rafael Kubelik
DGG, ADD, 1967-1971
jpc.de
Relativ durchsichtig (antiphonische 1. & 2. Violinen) aber ein wenig zu schlank klingende Aufnahme.
Die Kubelik-Aufnahmen habe ich immer zu wenig beachtet, jedenfalls sind sie eine wohltuende Erholung nach Bernsteins Übersteigerungen.
Martin2
Inventar
#17218 erstellt: 11. Jul 2017, 00:36
jpc.de

Das ist eine schöne CD. Sie liegt schon ein paar Monate bei mir rum, aber jetzt habe ich sie doch endlich gehört. Mich überzeugt die Musik, aber mich überzeugt auch die Interpretation. Das 1. Cellokonzert ist mir lange bekannt in der Aufnahme mit Yo Yo Ma, die qualitativ sehr hochwertig ist, eine Spitzenaufnahme, aber Moser gefällt mir besser, was er einfach besser trifft, ist gewissermaßen die romantische Seele dieser Musik, die romantische, nicht unbedingt die wildromantische, das ist Saint Saens Sache nicht, so daß diese Musik in der Aufnahme mit Moser einfach berührender, und zu Herzen gehend schöner rüber kommt.

Dieses 1. Cellokonzert ist sicherlich das wichtigste Stück auf der CD, das 2. Konzert ist weniger unmittelbar packend, ich empfinde es aber auch als wertvolle Musik, wobei die bewegendste Stelle dieses Konzerts dieses Ersterben in Schönheit des Andante Sostenutos ist.

Ich habe die Konzerte zweimal, die anderen Stücke einmal gehört, und mein erster Eindruck ist, daß die ganze CD hörenswerte Musik repräsentiert, die sicherlich nicht immer die Genialität des 1. Konzertes hat, aber immer lebendig und niemals trivial erscheint,so daß ich die CD auch immer wieder gerne mal wieder auflegen werde. Und das abschließende "Der Schwan" aus dem Karneval der Tiere, ein sehr berühmtes Stück, ist auch sehr bewegend gelungen.
arnaoutchot
Moderator
#17219 erstellt: 11. Jul 2017, 13:49
Auf dem Flug von Tokio nach Seoul gehört: Morgaua Quartet - Tributology - Denon Japan 2017. Der dritte Streich dieses japanischen Ausnahme-Streichquartetts, bestehend aus den ersten Geigern und weiteren Mitgliedern von den zwei wichtigsten Tokioter Symphonieorchestern. Deren Steckenpferd nach Feierabend scheint zu sein, Prog-Rock-Klassiker der 1970er für Streichquartett umzusetzen. Die dritte Platte widmet sich ausschliesslich Werken von Emerson, Lake & Palmer, Kernstücke sind Tarkus (hier fälschlicherweise Turkus geschrieben) und Karn Evil 9 von Brain Salad Surgery. ELP im Original ist bei mir nicht sehr gut gealtert, vieles finde ich heute hohl und aufgesetzt. Diese Bearbeitungen für Streichquartett lassen einen die Kompositionen aber völlig neu erleben und machen sehr viel Spass. Warum das Quartett in Europa nicht bekannter ist, ist mir ein Rätsel, vielleicht weil die Platten von Denon nur in Japan vertrieben werden. Ich habe mir witzigerweise in Tokio auch die CD gekauft, die brauche ich jetzt schon nicht mehr hören ...

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op111
Moderator
#17220 erstellt: 11. Jul 2017, 22:51
Gustav Mahler (1860-1911)
Symphonie Nr. 7
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,
Rafael Kubelik
DGG, ADD, 1967-1971
jpc.de
Noch einmal.
Hervorragende Aufnahme, leider im Schatten von Bernstein u.a.

op111
Moderator
#17221 erstellt: 11. Jul 2017, 23:03

arnaoutchot (Beitrag #17219) schrieb:
... Prog-Rock-Klassiker der 1970er für Streichquartett umzusetzen. Die dritte Platte widmet sich ausschliesslich Werken von Emerson, Lake & Palmer, ...

Das Morgaua Quartet ist demnach so etwas wie die jap. Antwort auf Apocalyptica, nur daß ELP mehr musikalische Substanz hergibt, als die etwas schlichten Hervorbringungen des Teams James Hetfield, Kirk Hammett, Robert Trujillo und Lars Ulrich und ein richtiges Streichquartett mehr klangliche Varianz aufweist als 4 Cellos.

Martin2
Inventar
#17222 erstellt: 12. Jul 2017, 17:50
jpc.de

Eine sehr schöne CD, die seit langem in meinem Besitz ist. Der Dvorak ist natürlich großartig und auch der Bruch. Der Bloch ist allerdings eher Geschmackssache, aber vielleicht freunde ich mich mit ihm noch mehr an.
op111
Moderator
#17223 erstellt: 12. Jul 2017, 18:29
Hallo Martin,
für mich haben Fournier und Szell auch eine Bestleistung beim Dvorakschen Cellokonzert erbracht, bei Rostropowitsch/Karajan werde ich das Gefühl nicht los, als hätten sie sich im ersten Satz ein wenig verausgabt und konnten diese Spannung dann nicht wieder aufbauen.

op111
Moderator
#17224 erstellt: 12. Jul 2017, 18:35
Gustav Mahler (1860-1911)
Symphonie Nr. 1
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks,
Rafael Kubelik
DGG, ADD, 1967-1971 Toning.: Günter Hermanns
jpc.de

Hervorragende Aufnahme, auch klanglich, beim 4 Satz muß man die üblichen zeitbedingten und analogtypischen Abstriche an Dynamik und Verzerrungsarmut machen.

Klassikkonsument
Inventar
#17225 erstellt: 15. Jul 2017, 08:01
Mit der Partitur aus der Bibliothek vor der Nase:

amazon.de

Dmitri Shostakovich (1906 - 1975): Konzert für Klavier, Trompete & Streichorchester / Klavierkonzert Nr. 1 op.35

Jitka Čechová (Klavier), Johannes Sondermann (Trompete), SWR SO, Oskar Sallaberger (Arte Nova, 1997).


[Beitrag von Klassikkonsument am 15. Jul 2017, 08:16 bearbeitet]
Klassikkonsument
Inventar
#17226 erstellt: 15. Jul 2017, 09:34
Bedingt durch die Katze, die mich die CD nicht wechseln ließ, noch von der gleichen CD:

ders.: Sinfonie Nr. 12 - Das Jahr 1917 - Zur Erinnerung an Wladimir Illjitsch Lenin, op.112

SWR SO [wahrscheinlich in beiden Fällen das damalige aus Baden-Baden & Freiburg und nicht das aus Stuttgart], Michael Gielen (Arte Nova, 1995).

edit: Wobei sie ja schon fetzt. Wahrscheinlich wird sie allgemein wegen ihres Programms nicht so geschätzt. Aber ist das nicht eigentlich eine alberne Haltung, wenn man nicht gerade ein klerikalfaschistischer "Ressentiment-Hörer" (Adorno) ist, der praktisch nur Alte Musik und Bruckner hört?


[Beitrag von Klassikkonsument am 15. Jul 2017, 09:54 bearbeitet]
op111
Moderator
#17227 erstellt: 17. Jul 2017, 10:41

Klassikkonsument (Beitrag #17226) schrieb:
Wahrscheinlich wird sie allgemein wegen ihres Programms nicht so geschätzt. Aber ist das nicht eigentlich eine alberne Haltung, wenn man nicht gerade ein klerikalfaschistischer "Ressentiment-Hörer" (Adorno) ist, der praktisch nur Alte Musik und Bruckner hört?

Die Programme und Titel der Sinfonien darf man den Informationen der Biografen und Zeitzeugen zufolge nicht für bare Münze nehmen. Sie dienten lediglich dazu, dem Regime genehm zu erscheinen um das Werk zur Veröffentlichung zu qualifizieren.
"Zur Erinnerung an Wladimir Illjitsch Lenin" hatte sicher eine bessere Chance als "Moskauer Pastorale".
driesvds-1
Stammgast
#17228 erstellt: 17. Jul 2017, 17:00
www.discogs.com - 6637181

am Wochenende für 5€ in utrecht gekauft.

aufgenommen 1964 - eine zeit, wo noch richtig musikalisch aufgenommen wurde.

b14fa604651d65cab94b5ad110d4800f
Martin2
Inventar
#17229 erstellt: 22. Jul 2017, 18:48
amazon.de

Daraus mal wieder die 2. Sinfonie. Dieses Werk gefällt mir bei jedem mal besser, wenn ich es höre. In dem Stück gibt es gewissermaßen eine Vielzahl von Informationen, weshalb man es öfter hören muß, aber es ist ein fabelhaftes Werk. Mich regt das dann auch dazu an, mir den Rest dieser Box auch mal nach und nach zu erschließen, und mir auch mal die Kammermusik zu holen, die Frank ( Hüb) auch so gut gefällt.
ParrotHH
Inventar
#17230 erstellt: 23. Jul 2017, 14:31
Religion und Religiosität ist ja so eine Sache.
Für mich ist eigentlich klar: wer an Gott glaubt, hat einen mächtigen Sprung in der Schüssel!

Und doch gibt es mindestens ein konkretes Problem für mich an dieser Haltung, denn blöderweise machen oft genau diejenigen richtig gute Musik, bzw. bringen eine Saite in mir zum Klingen, die sich dabei auch noch auf Religion berufen.

Also "nützliche Idioten" für mich?
Oder bin doch ich der Idiot?

Einreihen in diese Ambivalenz tut sich gerade: Arvo Pärt, Lamentate

amazon.de

Das ist die Erstaufnahme, kennengelernt habe ich das Werk durch eine Fassung, die bei Naxos auf der CD "Piano Music" erschienen ist, die ich aber irgendwie nicht verlinken kann.

Das Stück ist auf eine teils brachiale Art bildlich plakativ, fast kitschig. Und genau deshalb kann ich - der mit moderner E-Musik (geht für mich so ab 1850 los...) so wenig anfangen kann - gut einen Zugang dazu finden. Nein, Zugang ist eigentlich falsch, diese Musik kommt eher zu mir, als ich zu ihr. Und jeder, der im Laufe der Jahre die Unbilden des Lebens auf irgendeine Art und Weise kennenlernen musste, sollte sich ebenso darin wiederfinden. Verzweiflung, Wut, Trauer, Resignation, Hoffnung, das volle Programm findet sich hier eindrucksvoll vertont.

Im Vergleich der beiden Aufnahmen gefällt mir die Naxos-Aufnahme etwas besser, bei der ECM-Aufnahme geht es mir im Vergleich etwas zu behäbig zu. Alexander Lubimov, den ich als Pianisten ansonsten sehr schätze, hält sich m. E. etwas sehr zurück, Ralph von Raat setzt bei Naxos dagegen den einen oder anderen Akzent.

Parrot
ParrotHH
Inventar
#17231 erstellt: 23. Jul 2017, 14:54

FabianJ (Beitrag #17211) schrieb:
Ich bin angenehm überrascht, sowohl vom Klang des Instruments als auch von der Interpretation an sich.

Weil ich das jetzt erst sehe...: wenn das gefällt, dann gibt es noch eine Aufnahme mit Schubert-Musik zu vier Händen mit Staier, in der ein ähnliches, wenn nicht gar das selbe Instrument genutzt wird, nämlich diese hier:

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Dort spielt Staier zusammen mit Alexander Lubimov, und allein mit dieser Aufnahme hat es das Divertissement à la Hongroise, D 818 bei mir auf einen Platz meiner liebsten Klavierwerke geschafft. Der dritte Satz, eine Art musikalischer Ritt in die ungarische Steppe, ist geeignet, einen in einen Sog zu ziehen. Musikalisch tut sich in diesem Satz an sich nicht viel, da er aber trotzdem recht lang ist, werden eben alle Register des Instruments gezogen. Und das so eindrucksvoll, dass ich andere Aufnahmen dieses Stückes, derer ich mittlweile reichlich habe, nicht anhören mag.

Parrot
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