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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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Mars_22
Inventar
#18583 erstellt: 01. Okt 2018, 21:26

Cowen (Beitrag #18581) schrieb:
Sehr schöner Musikplatz Wolfram, wenn du mir die Bemerkung erlaubst, sehr stilvoll! :prost

Danke! Der Hörplatz ist zur Zeit meine Burg
Mars_22
Inventar
#18584 erstellt: 01. Okt 2018, 21:57
Eine Neuentdeckung, die mir gerade richtig Spaß macht:

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Muntere, abwechslungsreiche, im besten Sinne unterhaltsame Klavierstücke von Ernö Dohnányi, tadellos und gut klingend von Valentina Toth gespielt. Dohnanyi ist der Großvater von DEM Dohnanyi. Ich kannte ihn bis eben noch garnicht, und da hatte ich was verpasst!
arnaoutchot
Moderator
#18585 erstellt: 01. Okt 2018, 22:14
Dohnanyi ist mir auch kein Begriff ...

Mich lässt die düstere Toteninsel von Rachmaninov gerade nicht los ... jetzt eine der zumindest klanglichen Referenzaufnahmen davon: Edo de Waart - Radio Filharmonisch Orkest Holland - Exton SACD MCh 2005. Das ist klanglich schon Meilen über Reiner, aber die alte Living Stereo hatte durchaus ihren Reiz.

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Cowen
Stammgast
#18586 erstellt: 02. Okt 2018, 08:30

Mars_22 (Beitrag #18583) schrieb:
Danke! Der Hörplatz ist zur Zeit meine Burg ;)

Glaube ich dir, schützt z.B. vor Langeweile, Sinn- und Freudlosigkeit und wahrscheinlich gegen noch so manche weitere Unannehmlichkeit des Lebens. Ganz zu schweigen davon, wozu er alles gut ist.

Ich habe meine Sammlung der Triosonaten von Corelli etwas aufgestockt. Besonderen Gefallen hat dabei diese Gesamteinspielung vom Purcell Quartett bei mir gefunden.

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Arcangelo Corelli (1653 - 1713) war ja für viele Vorbild in Komposition und Spiel der Violine und seine Werke waren die bis Anfang des 19. Jahrhunderts meist verlegten, op. 1–6 in insgesamt 213 Auflagen. Deshalb ist auch im Gegensatz zu den wenigen sicheren Quellen über Corellis Lebensdaten sein gedrucktes musikalisches Werk der Nachwelt gut erhalten geblieben. Wir hören auch öfters mal Corelli, ohne das wir uns dessen bewusst sind, z.B. in manchen Soundtracks wie dem von Master & Commander. Neben den Triosonaten sind seine Concerti grossi op. 6 auch sehr schön.
Grüße für einen schönen Tag, Martin


[Beitrag von Cowen am 02. Okt 2018, 12:37 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#18587 erstellt: 02. Okt 2018, 11:39
Bei Corelli gibt es das Gesamtwerk recht handlich gebündelt in einer kleinen Box. Auch wenn man das wahrscheinlich nicht alles haben muss, so beruhigt es doch, dass man das Thema dann abhaken kann. Musikalisch hatte ich an den Wiedergaben der Musica Amphion nichts auszusetzen.

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Cowen
Stammgast
#18588 erstellt: 02. Okt 2018, 12:35
Lustig, genau die Box habe ich mir heute Morgen bestellt - und hatte dabei ähnliche Gedanken wie du
op111
Moderator
#18589 erstellt: 02. Okt 2018, 12:55
Mal kein gewohntes Repertoire:
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Klavierkonzerte Nr.23 & 26
Friedrich Gulda,
Concertgebouw Orchestra,
Nikolaus Harnoncourt

Warner, DDD, 1984
jpc.de
Cowen
Stammgast
#18590 erstellt: 02. Okt 2018, 13:00

op111 (Beitrag #18589) schrieb:
Mal kein gewohntes Repertoire ...
op111
Moderator
#18591 erstellt: 02. Okt 2018, 13:37
@Cowen: Es soll angeblich unterschliedliche Geschmäcker geben.
Mozartkugeln mag ich nur seltenst.

Zurück zum vertrauten Repertoire:

Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
Klavierkonzerte Nr.1 & 2
+Concertino op. 94 für 2 Klaviere; Tarantella für 2 Klaviere
Anna Vinnitskaya, Tobias Willner, Ivan Rudin,
Kremerata Baltica, Omer Meir Wellber
Alpha, DDD, 2014
jpc.de
Cowen
Stammgast
#18592 erstellt: 02. Okt 2018, 13:40
Ah, verstehe, war nur auf dich bezogen
Cowen
Stammgast
#18593 erstellt: 02. Okt 2018, 15:39
Ich genieße eine wunderbare Aufnahme der Brandenburgischen Konzerte. Verklungen ist das 5., jetzt läuft das 6. Konzert. Dies lässt mit seinen ausschließlich in tiefen Lagen angesiedelten Streichinstrumenten (Bratschen, Gamben, Violoncelli) eine besondere Atmosphäre entstehen. Die Nummerierung im Sinne einer chronologischen Reihenfolge stimmt hier wohl nicht, das Konzert dürfte früher als die anderen geschrieben worden sein, Gamben waren zu dieser Zeit eher nicht mehr üblich. Klaus Peter Richter (Konzertführer rowohlt) führt das auf die angedachte Mitwirkung von Fürst Leopold von Anhalt-Köthen an der Gambe zurück.

Rinaldo Alessandrini und die seinen spielen in wunderbarer Weise auf. Bei den vielen alternativen Aufnahmen zu bestehen ist nicht einfach. Dieser gelingt es in meinen Ohren.

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Mars_22
Inventar
#18594 erstellt: 02. Okt 2018, 16:37

Cowen (Beitrag #18593) schrieb:
Bei den vielen alternativen Aufnahmen zu bestehen ist nicht einfach. Dieser gelingt es in meinen Ohren


Oha, da hast du recht. Ich habe mal auf die Schnelle den ersten Satz des Fünften mit meinem Hogwood verglichen - dessen Einspielung finde ich nicht schlecht, aber der Klang ist gegenüber Alessandrini dünn und kompakt.
Die alte Richter-Aufnahme, die die Sonntagsfrühstücke meiner Kindheit festlich gestaltete, fällt diesbezüglich sowieso ab, aber sie kann eines besser als beide anderen Aufnahmen: Die zauberhafte Passage, in der alle Instrumente leiser und leiser werden, so das man immer besser das Basso Continuo hört (in allen Aufnahmen ca. 3‘‘ bis 4‘‘30) ist bei Richter subtiler, geheimnisvoller als bei den Neueren.

Edit: Den ersten Satz des Sechsten allerdings spielt Alessandrini merkwürdig schnell, fast gehetzt. Findest du nicht?
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[Beitrag von Mars_22 am 02. Okt 2018, 16:48 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#18595 erstellt: 02. Okt 2018, 17:20

Mars_22 (Beitrag #18594) schrieb:
Edit: Den ersten Satz des Sechsten allerdings spielt Alessandrini merkwürdig schnell, fast gehetzt. Findest du nicht?

Die Spielzeit gibt dir auf jeden Fall recht. Und wenn du ihn anders gewohnt bist, kommt bestimmt auch dieses Gefühl auf. Ich höre die Konzerte nicht oft genug, um ganz bestimmte Erwartungen an die Durchführung zu haben. Deshalb höre ich das eher frisch, spannungsgeladen.
Cowen
Stammgast
#18596 erstellt: 02. Okt 2018, 18:29
Vor dem Abendessen nochmal ein großer Schluck aus der Pulle. Fast anderthalb Stunden intensiver regelmäßig großorchestrierter Dialog. Nach dem Erfolg der 7. hatte Bruckner auf ähnliche Resonanz bei seiner 8. gehofft und musste mit der Enttäuschung klarkommen, dass sein "Hausdirigent" Hermann Levi die erste Fassung ablehnte. Erst im zweiten Anlauf klappte es und die Uraufführung war ein voller Erfolg. Hugo Wolff schrieb: "Diese Symphonie ist die Schöpfung eines Giganten (...) Es war ein vollständiger Sieg des Lichtes über die Finsternis, und wie mit elementarer Gewalt brach der Sturm der Begeisterung aus, als die einzelnen Sätze verklungen waren."

Im Nachhinein streiten sich Kritiker, ob diese 2. Fassung tatsächlich die bessere ist. Ich kann leider nicht erkennen, was Giulini hier spielt, großes Kino ist es auf jeden Fall. Es gibt hier ja etliche Bruckner Experten, vielleicht kann sich dazu mal jemand zu Wort melden.

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So, jetzt geht`s Essen. Schönen Abend miteinander
op111
Moderator
#18597 erstellt: 02. Okt 2018, 18:46
Giulini verwendete laut abruckner.com diese Fassung:
1890 Version. Ed. Leopold Nowak [1955]
Das ist die gleiche, die auch Jochum, Solti, Klemperer, Szell, Celibidache benutzt haben (z.T. mit eigenen Änderungen).
Haitink (Philips), Karajan, Wand u.v.a nahmen dagegen diese Version mit z.T. zahlreichen Änderungen:
1887/90 Mixed Versions. Ed. Robert Haas [1939]
Die Giulini-Aufnahme habe ich damals gleich bei Erscheinen gekauft.
Musikalisch gefällt mir sie ganz gut, klangtechnisch weniger, das liegt an der Baßarmut, Undurchsichtigkeit u.v.a. auch am unbewältigten Hall des Musikvereinssaals, der für Aufnahmen nur bedingt geeignet ist.



[Beitrag von op111 am 02. Okt 2018, 18:52 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#18598 erstellt: 02. Okt 2018, 22:18
Lieben Dank für deine Hinweise Franz.

Leopold Nowak hat ja glaube ich beide Versionen (1887 und 1890) aufgelegt. Da ist mir jetzt nicht klar, welche der beiden bei Giulini zum Tragen kommt.

Der Link zu Robert Haas funktioniert bei mir leider nicht. Wenn ich das aber richtig in Erinnerung habe, dann war die Haas Version ein Mix aus beiden Fassungen, also sowohl der ersten als auch der zweiten Version, oder?

Edit: Wer lesen kann ist im Vorteil Franz. Natürlich nimmt er die 2. Fassung, wenn es die 1890 ist, schreibst du ja. Danke für die Aufklärung!

Edit 2: Habe mir gerade die Seite "abruckner.com" angeschaut und ein wenig darin gestöbert. Eine echte Entdeckung für diese Thematik. Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben die einzelnen Aufnahmen zuzuordnen.


[Beitrag von Cowen am 03. Okt 2018, 08:50 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#18599 erstellt: 03. Okt 2018, 08:39
Jetzt wieder etwas kleiner und mehr abseits des "Mainstreams".

jpc.de

Walter Rabl (1873-1940)
Kammermusik
Klarinettenquartett op. 1; Fantasiestücke op. 2 für Klaviertrio; Violinsonate op. 6
Künstler: Wenzel Fuchs, Genevieve Laurenceau, Laszlo Fenyö, Oliver Triendl
Label: CPO, DDD, 2012
Erscheinungstermin: 10.11.2015

Das Klarinettenquartett klingt in brahmscher Tradition und Walter Rabl soll von ihm auch gefördert worden sein. Den Fantasiestücken liegen einfache Melodienführungen zugrunde und sie spielen meist ruhig, seltener aufgewühlt auf. Das in meinen Ohren interessanteste Stück ist die die Violinsonate. Sie hat ein wenig böhmisch mährisch Charakter, als wenn sie auf altes Liedgut zurückgreifen würde. Insgesamt ist diese Einspielung eher für jemanden interessant, der viel hat und abseits der üblichen Pfade sucht. Dann kann sie eine nette Abwechselung sein. Die Aufnahmetechnik ist gut.
Guten Morgen miteinander


[Beitrag von Cowen am 03. Okt 2018, 08:51 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#18600 erstellt: 03. Okt 2018, 11:09
Neue Musik fällt zwar nur mit gutem Willen in die Rubrik "Klassik", erweist sich aber immer wieder als inspirativ.
Gerade höre ich Orchesterwerke von Sir Richard Rodney Bennett, interpretiert von Colin Currie/John Wilson/BBC Scottish Symphony Orchestra.
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...in gewohnt hoher Chandosqualität. Klangausreißer (Übersteuerungen) wie schon einmal bei Linn sind mir bei Tonträgern dieses Labels noch nie aufgefallen.
Hüb'
Moderator
#18601 erstellt: 03. Okt 2018, 12:53
Wie lässt sich Bennetts Musik beschreiben?
Habe bereits mehrfach über einen Kauf sinniert aber seine Nähe zu Boulez schreckte mich immer ab...
Hörstoff
Inventar
#18602 erstellt: 03. Okt 2018, 13:20
Falls dich diese CD interessiert, kann ich dir eigentlich zuraten: sie ist relativ vielfältig und enthält (auch) ein Marimba-Konzert mit etwas exotischem Flair.
Die Musik ist recht fantasievoll und melodisch, gelegentlich ergeben sich spielerische und landschaftliche Assoziationen. "Gefällig" wäre zu abwertend, zumal sich - nicht erschreckend, aber deutlich absetzend - vielfach wieder neue Sequenzen öffnen: abwechslungsreich. Insgesamt nach meiner Wahrnehmung neues und eigenes Terrain, aber eher auf der entspannten Seite. Die Gegend der Dissonanz wird immer wieder tangiert, aber nicht wirklich betreten. Deutliche Spuren von Melodramatik von Dramatik sind auch enthalten.
Insgesamt klangfarbenstark.

Diese hier ist vom Grundton deutlich dramatischer bis hin zum Alarmismus:
amazon.de

Und wie so häufig, bedarf diese neue Musik in beiden Fällen einer gewissen Hinwendung und Einlassung, sonst lässt sie sich auch als unerwünscht abtun.
Cowen
Stammgast
#18603 erstellt: 03. Okt 2018, 13:21
Da ist sie, die Musik, die einem aus dem gegenwärtigen Treiben rauszieht, einem das Laptop aus der Hand nimmt und in entspannter Haltung und mit geschlossenen Augen auf dem Sofa zurücklässt. Nur zuhören, nicht machen. Genial eingespielt von Ivo Pogorelich.

jpc.de

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Englische Suiten BWV 807 & 808
Mit weiteren Werken von: Domenico Scarlatti (1685-1757)
+Scarlatti: Klaviersonaten K. 87, 135, 380, 450
Künstler: Ivo Pogorelich (Klavier)
Label: DGG, DDD, 1985/1991
Erscheinungstermin: 30.1.1996
Serie: DG Masters
WolfgangZ
Inventar
#18604 erstellt: 03. Okt 2018, 13:30
Dann sag ich auch noch was zu Bennett.

Die ganze Bandbreite lernst Du hier kennen:

amazon.de

Das Klavierkonzert zeigt den von der Zwölftönigkeit geprägten Klassiker. Das Stan Getz gewidmete Saxophonkonzert geht stärker in Richtung Unterhaltungsmusik und ist auch konsequent tonal. Und dann schrieb Bennett auch jede Menge Filmmusik.

Obige CD kenne ich schon lange. Dann habe ich mir kürzlich noch die folgende zugelegt, welche leider eine explizite Doppelung enthält. Sie war im Angebot - bist Du sicher, dass Du sie Dir nicht ohnehin besorgt hast, Frank?

amazon.de

Natürlich gibt es noch mehr von ihm zu erwerben, was sich möglicherweise lohnt.

Wolfgang
WolfgangZ
Inventar
#18605 erstellt: 03. Okt 2018, 13:34
@ Meister Hörstoff:

Du hast Nörgard sehr schön in aller Kürze charakterisiert. Die umfänglichen Begleithefttexte schießen in philosophisch-spekulativer Vagheit meines Erachtens nicht selten übers Ziel hinaus.

Nörgards Sinfonien besitze ich noch nicht lange und habe ich mittlerweile als erste Runde durchgehört. Das wird auf jeden Fall wiederholt. Die Musik ist wahrlich nicht einfach zu erfassen, verspricht aber zunehmende Faszination. Solche Versprechungen brauche ich ...

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 03. Okt 2018, 13:37 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#18606 erstellt: 03. Okt 2018, 14:40
Danke für Eure Einschätzungen zu Bennett!
Norgards Violinkonzerte konnten mich beim Erstkontakt leider nicht begeistern.
Musik, die HörARBEIT erfordert, denke ich.


[Beitrag von Hüb' am 03. Okt 2018, 14:42 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#18607 erstellt: 03. Okt 2018, 14:52

Hörstoff (Beitrag #18602) schrieb:
Diese hier ist vom Grundton deutlich dramatischer bis hin zum Alarmismus:
amazon.de

Und wie so häufig, bedarf diese neue Musik in beiden Fällen einer gewissen Hinwendung und Einlassung, sonst lässt sie sich auch als unerwünscht abtun.
:prost

Ich konnte nicht widerstehen und musste mal reinhören. Und war ganz angetan, von dem, was ich geboten bekam. Ich habe mir die 3. Sinfonie angehört, die 7. nehme ich mir in den nächsten Tagen aber auch mal vor.

„Alarmismus“ konnte ich jetzt nicht recht entdecken, aber vielleicht steckt der in der 7. Die Musik der 3. Sinfonie hat mich in manchen Passagen an Atom Heart Mother Suite erinnert. Das war einer meiner Lieblingsstücke in meiner Jugend. Als wir im Musikunterricht mal unsere eigenen Platten mitbringen und auflegen durften, hat der Lehrer das Stück so dermaßen runtergemacht, dass ich den (Wut)Tränen nahe war und er von dem Moment an für mich gestorben war.

Als meine Frau zwischendrin reinkam suchte sie das Bild auf dem Fernseher. „Ich dachte, du guckst Fernsehen.“, sagte sie überrascht. Der Eindruck kann entstehen und hat aber glaube ich mehr was mit unseren Gewohnheiten und den damit verbundenen inneren Kategorien zu tun, die ein differenzierteres ablegen der Höreindrücke (noch) nicht erlauben.

Insgesamt interessante (im besten Sinne gemeint) und in vielen Teilen schöne Musik. Die Aufnahmetechnik ist in meinen Ohren ebenfalls sehr gut. Was mir manchmal fehlt ist Komplexität, insbesondere in den Auflösungen. Das wirkt mir dann zu einfach gestrickt. Freu mich aber, dass ich den Versuch gewagt habe und danke für die Erwähnung.
Martin


[Beitrag von Cowen am 03. Okt 2018, 15:20 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#18608 erstellt: 03. Okt 2018, 15:26

Was mir manchmal fehlt ist Komplexität, insbesondere in den Auflösungen. Das wirkt mir dann zu einfach gestrickt.


Ich glaube zu wissen, was Du meinst, Martin, ganz sicher bin ich mir nicht.

Meine Sicht der Dinge:
Einerseits wird wohl ein reihendes und atmosphärisch geprägtes Prinzip verfolgt, andererseits ist die Kleinförmigkeit des Materials nicht gerade bequem nachzuvollziehen - und bieten mir, wie oben gesagt, die Booklets dazu keine echte Hilfe -, so dass Deine Formulierung der mangelnden Komplexität, des zu einfachen Strickmusters vielleicht in die Irre führen könnte. Denn "komplex" im Sinne des nicht Vertrauten ist Nörgards Musik doch gewiss? Jemand wie Dutilleux ist für mich bedeutender als jemand wie Nörgard sein, weil er deutlicher erkennbar Entwickungsprinzipien verfolgt. Nur weiß ich nicht, ob das nicht auch bei Nörgard der Fall ist - allerdings habe ich es bei ihm im Allgemeinen wirklich nicht gehört (was sich im Wiederholungsfalle ändern könnte).

Es ist ja so, dass Nörgard zumindest in einzelnen Werken nach pointiert mathematischen Modellen verfährt. Ich glaube dennoch, dass dies schwerer zu hören ist als eine Zwölftonreihe.

Und wer dezidiert von klassisch-romantischen Mustern ausgeht, wie sie der Begriff der Sinfonie anbietet, wird sich beim französischen Meister schwertun und beim schwedischen noch schwerer.

Aber vielleicht bist Du eher in der Dodekaphonie und im Nachkriegsformalismus zu Hause als in dem, was man, herzlich pauschal, neuerdings als "Postmoderne" bezeichnet? Muss nicht sein, könnte ich mir aber vorstellen.

Mich reizt in erster Linie die Klanglichkeit - das gilt für Dutilleux, dessen überschaubares Ouevre ich mittlerweile recht gut kenne. Und das gilt bislang auch für Nörgard. Würde mich die Klanglichkeit nicht reizen, wäre mir die Musik bezüglich ihrer Aussage so fremd wie es mir ein Lachenmann auch nur deswegen nicht mehr ist, weil ich bereit bin, seine Absichten für mich zu akzeptieren.

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 03. Okt 2018, 15:29 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#18609 erstellt: 03. Okt 2018, 15:38
@ Frank:

amazon.de

Die Violinkonzerte, von denen Du oben kurz gesprochen hast, kenne ich schon länger als die Sinfonien Nörgards. Sie sind in ihrer Klanglichkeit neutraler als die Sinfonien - vulgo: sie sind spröder.

Du wirst die obige CD besitzen? Mittlerweile gibt es sogar Konkurrenz - nein, ich werde sie ganz sicher nicht anschaffen.

Wolfgang
Hüb'
Moderator
#18610 erstellt: 03. Okt 2018, 15:46
Hallo Wolfgang,

ja, die gezeigte CD ist es wohl.

Viele Grüße
Frank
Mars_22
Inventar
#18611 erstellt: 03. Okt 2018, 16:14

Cowen (Beitrag #18603) schrieb:
Da ist sie, die Musik, die einem aus dem gegenwärtigen Treiben rauszieht, einem das Laptop aus der Hand nimmt und in entspannter Haltung und mit geschlossenen Augen auf dem Sofa zurücklässt. Nur zuhören, nicht machen.

Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Englische Suiten BWV 807 & 808

Ich mag die auch sehr!
Gestern Abend um 22 Uhr kam auf DLF-Kultur in der Reihe Alte Musik ein Feature zu Bach und speziell zu seinen Englischen Suiten und den Violin-Suiten. Das war absolut großartig. Leider finde ich auf die Schnelle keinen Link zum Nachhören. Aber wenn du es versuchen magst: Es lohnt sich!
Ein Schritt weiter zu den Suiten für Solo-Violine lohnt wohl auch...
Ich wusste z.B. nicht, das Bach die so angelegt hat, dass sich ein "Könner" die Bass-Stimme dazu denken kann. Die Chaconne d-Moll muss sogar so zwingend angelegt sein, dass Schumann und Mendelsohn sie tatsächlich ergänzt haben, Schubert und Brahms eine Klavierbegleitung dazu schrieben. Brahms schrieb: "Die Chaconne ist mir eines der wunderbarsten, unbegreiflichsten Musikstücke. Auf ein System für ein kleines Instrument schreibt der Mann eine ganze Welt von tiefsten Gedanken und gewaltigsten Empfindungen. Hätte ich das Stück machen, empfangen können, ich weiß sicher, die übergroße Aufregung und Erschütterung hätten mich verrückt gemacht."

Zitat aus der Ankündigung:
"Weil Gott die Welt in sechs Tagen erschuf, umfassen Bachs Köthener Zyklen auch stets sechs Werke oder ein Vielfaches dieser göttlichen Zahl. Ob mehrstimmige Fugen und Tänze für eine einzelne Violine oder ein solistisches Violoncello, französische bzw. englische Suiten oder gleich 24 Präludien durch alle Tonarten – kaum etwas ließ Bach in der beschaulichen Stadt im Anhaltischen unversucht; und kaum eine technische Herausforderung blieb den Mitspielern seiner Hofkapelle erspart. Den Eigenheiten von Bachs Köthener Werk-Zyklen aber auch den Rätseln, die uns diese einzigartige Musik noch immer aufgibt, geht der Bach-Forscher Michael Maul im zwölften Teil seiner Sendereihe ‚Universum JSB‘ nach."


[Beitrag von Mars_22 am 03. Okt 2018, 16:25 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#18612 erstellt: 03. Okt 2018, 17:12

WolfgangZ (Beitrag #18608) schrieb:

Was mir manchmal fehlt ist Komplexität, insbesondere in den Auflösungen. Das wirkt mir dann zu einfach gestrickt.


Ich glaube zu wissen, was Du meinst, Martin, ganz sicher bin ich mir nicht.

Ich versuche mal eine Antwort und Konkretisierung dazu Wolfgang.

Meine Sicht der Dinge:
Einerseits wird wohl ein reihendes und atmosphärisch geprägtes Prinzip verfolgt, andererseits ist die Kleinförmigkeit des Materials nicht gerade bequem nachzuvollziehen

Das beschreibst du aus meiner Sicht sehr passend. Gerade diese Kleinförmigkeit möchte ich dann manchmal in komplexere Phasen überführt wissen, das fehlt mir bisweilen.

... so dass Deine Formulierung der mangelnden Komplexität, des zu einfachen Strickmusters vielleicht in die Irre führen könnte. Denn "komplex" im Sinne des nicht Vertrauten ist Nörgards Musik doch gewiss?

Das meinte ich auch nicht mit zu wenig komplex und gebe dir recht, die Sinfonie entspricht/erschließt nicht den/die "normalen" Hörgewohnheiten. Auf der andren Seite fällt es mir bei der 3. nicht ganz so schwer, mich dran zu gewöhnen. Mehr noch, sie hat mir eigentlich recht schnell gefallen.

Jemand wie Dutilleux ist für mich bedeutender als jemand wie Nörgard

Dutilleux kenne ich leider nicht, nehme ich mir mal vor.

... weil er deutlicher erkennbar Entwickungsprinzipien verfolgt. Nur weiß ich nicht, ob das nicht auch bei Nörgard der Fall ist - allerdings habe ich es bei ihm im Allgemeinen wirklich nicht gehört (was sich im Wiederholungsfalle ändern könnte).

Ich glaube, da bist du in deinen theoretischen und analytischen Möglichkeiten auch ganz praktisch gesehen weiter als ich Wolfgang. Wo ich dir aber recht gebe, falls ich dich richtig verstanden habe, ich brauche vom Gegenüber (Komponist) auch die Sicherheit, dass er es ernst meint mit dem, was er mir anbietet, und sich was dabei gedacht hat. Sonst kommt bei mir schnell mal das Gefühl auf, ich werde benutzt/missbraucht (meine es nicht ganz so dramatisch, wie es sich vielleicht liest).

Es ist ja so, dass Nörgard zumindest in einzelnen Werken nach pointiert mathematischen Modellen verfährt.

Davon habe ich auch gelesen. Wikipedia sagt: "Seine Kompositionstechnik ist stark von mathematischen Vorstellungen geprägt. So entwickelte er ein System, welches Spektralharmonik und auf dem Goldenen Schnitt basierende Rhythmen mit der sogenannten Unendlichkeitsreihe verbindet. Letztere hat die Eigenschaft, dass jede Stauchung und Streckung dieser Reihe mit der Reihe selbst oder ihrer Intervallspiegelung identisch ist. " Ehrlich gesagt, das klingt in meinen Ohren ein bisschen strange. Ganz so ernst brauche ich es dann doch nicht.

Ich glaube dennoch, dass dies schwerer zu hören ist als eine Zwölftonreihe.

Davon gehe ich nach dem oben genannten Wiki-Zitat aus.

Und wer dezidiert von klassisch-romantischen Mustern ausgeht, wie sie der Begriff der Sinfonie anbietet, wird sich beim französischen Meister schwertun und beim schwedischen noch schwerer.

Nörgard 3. Sinfonie hat mir gefallen Wolfgang und ich habe die CD in meine Sammlung aufgenommen. Wollte mit dem Hinweis der fehlenden Komplexität eine Einschränkung machen, kein negatives Gesamturteil abgeben.

Aber vielleicht bist Du eher in der Dodekaphonie und im Nachkriegsformalismus zu Hause als in dem, was man, herzlich pauschal, neuerdings als "Postmoderne" bezeichnet? Muss nicht sein, könnte ich mir aber vorstellen.

Musste erstmal googlen, was Dodekaphonie bedeutet. Nein, das ist eigentlich gar nicht meine "Musik".

Mich reizt in erster Linie die Klanglichkeit

Und ich glaube, da sind wir ganz ähnlich aufgestellt, wenn ich dich mit dem, was du damit sagen wolltest, richtig verstanden habe. Hab mich über deine Antwort gefreut und hoffe, dass diese nicht zu komplex/kompliziert zu lesen ausgefallen ist.
Martin


[Beitrag von Cowen am 03. Okt 2018, 17:32 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#18613 erstellt: 03. Okt 2018, 17:24

Mars_22 (Beitrag #18611) schrieb:
Gestern Abend um 22 Uhr kam auf DLF-Kultur in der Reihe Alte Musik ein Feature zu Bach und speziell zu seinen Englischen Suiten und den Violin-Suiten. Das war absolut großartig. Leider finde ich auf die Schnelle keinen Link zum Nachhören. Aber wenn du es versuchen magst: Es lohnt sich!

Danke für den Tipp Wolfram. Habe gerade mal geschaut, ist aber noch nicht drin in der Mediathek. Klingt aber spannend und ich schaue in den nächsten Tagen nochmal danach.


[Beitrag von Cowen am 03. Okt 2018, 17:33 bearbeitet]
op111
Moderator
#18614 erstellt: 03. Okt 2018, 18:53

Cowen (Beitrag #18598) schrieb:

Leopold Nowak hat ja glaube ich beide Versionen (1887 und 1890) aufgelegt. Da ist mir jetzt nicht klar, welche der beiden bei Giulini zum Tragen kommt.

Hallo Martin,
abruckner.com sagt 1887/90 das CD Booklet 1890.
Noch was zur Aufnahme:
Der unterhalb von 160 Hz abfallende Frequenzgang war zu LP-Zeiten ein Charakteristikum der DG.
Besonders mager waren die Aufnahmen des Tonmeisters dieser Aufnahme, Klaus Scheibe.
1985 hätte es bei einer für die CD bestimmten Aufnahme keiner Rücksicht auf den LP-Schneidprozess bedurft, dem CD Player ist die spektrale Verteilung wurscht.
Ich habe die Erstausgabe ob spätere Remasterungs diesen Fehler ausgleichen ist mir nicht bekannt. Ich vermute nicht, da einige andere Giulini-Neu-Ausgaben der DG (Brahms, Beethoven) bitidentisch zu den alten sind.

Franz
Hörstoff
Inventar
#18615 erstellt: 03. Okt 2018, 19:02
Anbei etwas Unbekannteres: tonfüllende Abendatmosphäre durch Jordi Savalls Marin Marais.
Etwas andere Kammermusik mit einem ordentlichen Booklet und 2 SACDs.

jpc.de
WolfgangZ
Inventar
#18616 erstellt: 03. Okt 2018, 19:18
Dutilleux kann ich Dir auf jeden Fall empfehlen, Martin. Sein Werk ist sehr überschaubar trotz des hohen Alters, dass er erreicht hat. Am ehesten kommt man ihm wohl bei, wenn man von Debussy und Messiaen ausgeht. Es gibt vom Violinkonzert, vom Cellokonzert, von den beiden Sinfonien und weiteren Orchesterwerken sowie vom Streichquartett Ainsi la nuit recht viele konkurrierende Einspielungen. Ich habe mir Diverses zusammengesammelt. Folgende Überblicksanthologien sind recht günstig zu erwerben - die erste habe ich mir zugelegt, obwohl ich das eine oder andere Werk entweder schon kannte oder sogar die Einspielung eine Doppelung darstellte. Die zweite enthält nahezu das Gesamtwerk.

amazon.de
amazon.de

Ich höre Dutilleux ausgesprochen gern.

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 03. Okt 2018, 19:20 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#18617 erstellt: 03. Okt 2018, 19:27
Okay, danke dafür Wolfgang. Ich schau mal, ob ich davon was in meinen Streamingdiensten finde.
Hörstoff
Inventar
#18618 erstellt: 03. Okt 2018, 19:33
Ich danke auch. Dutilleux werde ich bei Gelegenheit auch erkunden.
arnaoutchot
Moderator
#18619 erstellt: 03. Okt 2018, 19:56
Das einzige, was ich zu Dutilleux habe, ist das Cellokonzert Toute un Monde Lointain auf BIS mit Christian Poltéra ... das muss ich aber erst mal hören, ist mir nicht wirklich gegenwärtig. Mach ich gleich ...

Hier lief sehr erheiternd und beschwingt Jacques Offenbach - Gaîté Parisienne - Arthur Fiedler / Boston Pops - RCA Living Stereo / JVC XRCD Stereo 1954/2002. Das muss wohl eine der ersten Stereo-Aufnahmen gewesen sein Für das Alter klingt es recht frisch. Inhaltlich ist es im Prinzip eine halbe Stunde lang Can Can und am Schluss die Barcarolle.

amazon.de amazon.de
Hörstoff
Inventar
#18620 erstellt: 03. Okt 2018, 20:57

arnaoutchot (Beitrag #18619) schrieb:
Hier lief sehr erheiternd und beschwingt Jacques Offenbach - Gaîté Parisienne - Arthur Fiedler / Boston Pops - RCA Living Stereo

Die finde ich auch sehr fetzig. Gibt es von RCA Living Stereo auch als SACD (Stereo).
arnaoutchot
Moderator
#18621 erstellt: 03. Okt 2018, 21:09

arnaoutchot (Beitrag #18619) schrieb:
Das einzige, was ich zu Dutilleux habe, ist das Cellokonzert Toute un Monde Lointain auf BIS mit Christian Poltéra ... das muss ich aber erst mal hören, ist mir nicht wirklich gegenwärtig. Mach ich gleich ... ;)


Getan. Das ging leider nicht an mich. Ich erinnere mich auch, dass ich das vor längerer Zeit schon einmal eher ratlos aus der Schublade des Players genommen habe. Da finde ich mich nicht rein. Vielleicht ist es auch kein guter Einstieg in Dutilleux-Werk ?

Hier weiterhin freudig-virtuoses Material: Diabolus in Musica - Accardo interpreta Paganini - Deutsche Grammophon 1996 / Victor Japan K2HD Mastering 2010. Eine Kompilation der Aufnahmen Accardos für die DGG, nett zusammengestellt zeigt sie alle Teufeleien, die sich Paganini so für die Geige ausgedacht hat. Allen voran die aberwitzigen Variationen für Solo-Violine über God Save the King, op. 9. Accardo war der geborene Paganini-Interpret ! Die K2HD-Ausgabe klingt gut, ob so viel besser als die Originalaufnahmen aus den 1970ern weiss ich nicht.

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Mars_22
Inventar
#18622 erstellt: 03. Okt 2018, 21:21

arnaoutchot (Beitrag #18621) schrieb:


Getan. Das ging leider nicht an mich. Ich erinnere mich auch, dass ich das vor längerer Zeit schon einmal eher ratlos aus der Schublade des Players genommen habe. Da finde ich mich nicht rein. Vielleicht ist es auch kein guter Einstieg in Dutilleux-Werk ?

Das ging mir leider genau so mit einer Sinfonie die ich vor längerem gekauft hatte und heute mit D´ombre et silence, brillant gespielt von Robert Levin.
Schade, bin vielleicht zu doof dafür.

Stattdessen gabs dann gut gespielte Klassiker.
amazon.de
Hörstoff
Inventar
#18623 erstellt: 03. Okt 2018, 21:22

arnaoutchot (Beitrag #18621) schrieb:
Hier weiterhin freudig-virtuoses Material: Diabolus in Musica - Accardo interpreta Paganini - Deutsche Grammophon 1996 / Victor Japan K2HD Mastering 2010. Eine Kompilation der Aufnahmen Accardos für die DGG, nett zusammengestellt zeigt sie alle Teufeleien, die sich Paganini so für die Geige ausgedacht hat.

Als Annäherung an Paganini möchte ich diese hervorragende RQR-Aufnahme empfehlen:

jpc.de
Eher himmlisch als teuflisch...

Ansonsten höre ich gerade eine sehr gute Nørgård-Orgelaufnahme "The Organ Book/Canon", gespielt von Jens E. Christensen.
Deutlich besänftigender und auch zugänglicher als die Sinfonien. Gut am Abend hörbar.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 03. Okt 2018, 21:25 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#18624 erstellt: 03. Okt 2018, 21:43

Hörstoff (Beitrag #18623) schrieb:
Als Annäherung an Paganini möchte ich diese hervorragende RQR-Aufnahme empfehlen


Ja, die kenne ich auch (als Zweikanal-CD). Das hier habe ich dazu geschrieben, Accardo hat für mich bei Paganini leicht die Nase vorn. Meines Wissens hat das italienische audiophile Label fonè auch ein paar Accardo Paganini-Aufnahmen auf SACD veröffentlicht, habe das aber nicht eng verfolgt und habe die auch nicht.
WolfgangZ
Inventar
#18625 erstellt: 03. Okt 2018, 23:47
@ Dutilleux

OK - die beiden Solokonzerte sind auch nicht gleich an mich gegangen. Metaboles oder The Shadows of Time aber schon.Auch die Sinfonien. Das ist ausgeprägte Reizharmonik. Wenn Ihr solches nach dreimaligem Hören überhaupt nicht goutieren könnt, dann ist Dutilleux (noch) nicht das Richtige.

So will ich's mal ausdrücken.

(Und ich bin halt auch schon über 60 ................. )

Wolfgang
op111
Moderator
#18626 erstellt: 04. Okt 2018, 10:41

WolfgangZ (Beitrag #18625) schrieb:
@ Dutilleux
Wenn Ihr solches nach dreimaligem Hören überhaupt nicht goutieren könnt, dann ist Dutilleux (noch) nicht das Richtige.

Meine Versuche, Gefallen an den Sinfonien zu finden, reichen bereits in die 1990er Jahre zurück. Damit wird's wohl nichts mehr. Mit Nielsen ist's genauso.
Es gibt so viel anderes, man kann's nicht erzwingen.
op111
Moderator
#18627 erstellt: 04. Okt 2018, 10:49
Nachdem ich sie gestern schon mal aus dem regal genommen habe, kann ich sie auch gleich mal hören.
Anton Bruckner:
Symphonie Nr. 8 (1890) Ed.Nowak (1955)

---
Mit Werken von: Johannes Brahms (1833-1897), Anton Bruckner (1824-1896)
Brahms: Symphonien Nr. 1-4; Haydn-Variationen op. 56a; Tragische Ouvertüre op. 81
+Bruckner: Symphonien Nr. 7-9

Wiener Philharmoniker, Carlo Maria Giulini
DGG, DD/DDD, 1985, Toning. Klaus Scheibe

Originalausgabe nicht mehr lieferbar, aktuell in:
jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#18628 erstellt: 04. Okt 2018, 10:54
Ich sehe das ähnlich wie Franz. Unsere Lebens- und Hörzeit ist begrenzt. Wir sitzen alle auf Sammlungen, die leicht ausreichen, sich bis zum totalen Hörverlust oder Tod (whatever occurs first) nicht zu langweilen. Mit der Möglichkeit des Streaming ist das nun ohnehin infinit.

Meine Leidenschaft, mir mühsam noch neue kompositorische Welten zu erschliessen, sinkt leider immer mehr. Wenn es mich nicht direkt anspricht, so habe ich nurmehr wenig Bereitschaft, mich da reinzuarbeiten. Ich weiss, ich mag etwas versäumen, aber dieses Risiko gehe ich ein. Ähnlich handhabe ich es übrigens auch in meinen anderen beiden "Musiken", Jazz und klassische Rockmusik. Da trifft es vor allem die neu auf den Markt kommenden Künstler ...

Im Prinzip würde ich meine Sammlung gerne eher verkleinern als immer weiter ausbauen. Ich arbeite schon daran. Leider ist der Netto-Neuzugang immer noch höher als der Abbau ...


[Beitrag von arnaoutchot am 04. Okt 2018, 10:57 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#18629 erstellt: 04. Okt 2018, 10:56

arnaoutchot (Beitrag #18628) schrieb:
Ich sehe das ähnlich wie Franz. Unsere Lebens- und Hörzeit begrenzt. Wir sitzen alle auf Sammlungen, die leicht ausreichen, sich bis zum totalen Hörverlust oder Tod (whatever occurs first) nicht zu langweilen. Mit Streaming ist das nun ohnehin infinit.

Ich höre deswegen auch nur noch mono und mit jedem Ohr zeitgleich eine andere Aufnahme...


[Beitrag von Hüb' am 04. Okt 2018, 10:56 bearbeitet]
op111
Moderator
#18630 erstellt: 04. Okt 2018, 11:07

Hüb' (Beitrag #18629) schrieb:
Ich höre deswegen auch nur noch mono und mit jedem Ohr zeitgleich eine andere Aufnahme... :D

Damit gibst du deinen Empfehlungen gleich ein anderes Gewicht.


Franz
op111
Moderator
#18631 erstellt: 04. Okt 2018, 11:23

arnaoutchot (Beitrag #18628) schrieb:
Ähnlich handhabe ich es übrigens auch in meinen anderen beiden "Musiken", Jazz und klassische Rockmusik. Da trifft es vor allem die neu auf den Markt kommenden Künstler ...

Jazz ist nur noch sehr eingeschränkt in meinem Fokus. Ich brauche Musik mit einer bestimmten Konstruktion. Lediglich zur Schau gestellte Virtuosität mit einem belanglosen Ablauf liegt mir wenig. Darum liebe ich auch "Nicht-Jazz für Jazzhasser" wie's mal ein Bekannter formulierte, als ich todesmutig Namen wie Stan Kenton, Carla Bley, Michael Mantler, John Abercrombie, Ketil Bjørnstad u.a. fallen ließ.


arnaoutchot (Beitrag #18628) schrieb:

Im Prinzip würde ich meine Sammlung gerne eher verkleinern als immer weiter ausbauen. Ich arbeite schon daran. Leider ist der Netto-Neuzugang immer noch höher als der Abbau ... :(

Ich habe schon einiges an viel diskutierten Geheimtips weggegeben (x-mal 9 Beethoven: Abbado,Cluytens,Konwitschny u.v.a. Langeweiler, etliche Wagner Ringe und Mahler Neune), trotzdem muß ich noch weitere Regalmeter anbauen, ich habe zum Glück noch etliche Ivar in Reserve.

Franz


[Beitrag von op111 am 04. Okt 2018, 11:25 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#18632 erstellt: 04. Okt 2018, 12:33

op111 (Beitrag #18631) schrieb:
Darum liebe ich auch "Nicht-Jazz für Jazzhasser" wie's mal ein Bekannter formulierte, als ich todesmutig Namen wie Stan Kenton, Carla Bley, Michael Mantler, John Abercrombie, Ketil Bjørnstad u.a. fallen ließ.

Gerne mehr von diesem Nicht-Jazz für Jazzhasser
Im Bereich Jazz waren meine letzten Entdeckung Nik Bärtsch' Ronin, Bugge Wesseltoft und Brandt/Brauer/Frick. Wobei ich mit Vergnügen jazzzig angehauchtes von Nicht-Jazzern wie Rickie Lee Jones "Pop", Prince "n.e.w.s" oder Mark Hollis höre.
Und es geht mir im Bereich Pop/Rock/Alternative ähnlich: Seit Stina Nordenstam und dem Engländer Fink ist da nichts mehr hängen geblieben. Und das ist schon eine Weile...

Ich habe gerade geguckt, wo ich denn überhaupt Regale anbringen kann. Hab schon eine Idee


[Beitrag von Mars_22 am 04. Okt 2018, 12:39 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#18633 erstellt: 04. Okt 2018, 18:53
Gerade läut bei mir Gergiev/Wiener Philharmoniker, Tschaikowskis 6. Sinfonie in einer sehr ordentlichen Qualität.

amazon.de

Massentaugliche Qualität. (Eine sicherlich etwas widersprüchliche Einschätzung angesichts einer Pure Audio Blu-ray-Disc.)
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