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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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Autor
Beitrag
Cowen
Stammgast
#17982 erstellt: 28. Mai 2018, 06:51
Um welches Rätsel geht`s?

Zum Morgen etwas Bachsöhne:

amazon.de

Kommt gut in den Tag!
Hüb'
Moderator
#17983 erstellt: 28. Mai 2018, 08:00

Cowen (Beitrag #17982) schrieb:
Um welches Rätsel geht`s?

Um dieses.

Und ja, dass mit den "Adagien" war (natürlich) ein Scherz...

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 28. Mai 2018, 09:09 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#17984 erstellt: 28. Mai 2018, 14:37
Ah, okay. Klingt kniffelig. Viele Erfolg bei der Lösung
Cowen
Stammgast
#17985 erstellt: 01. Jun 2018, 19:12
Hör gerade eine Empfehlung, die Michael mal im Audiophilen Thread gegeben hat:

amazon.de

Das erste Doppelkonzert ist hier so wunderbar vorgetragen, in so Musik kann ich baden .

Hoffe, es ist euch nicht zu heiß. Ich für meinen Teil freu mich, dass wir endlich mal anständige Temperaturen haben, auch wenn der Kreislauf etwas Mühe hat.

Schönen Abend zusammen


[Beitrag von Cowen am 01. Jun 2018, 19:13 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#17986 erstellt: 02. Jun 2018, 09:21
Guten Morgen zusammen,

gerade läuft die Missa Salisburgensis von Biber.

jpc.de

Heinrich Ignaz Biber (1644-1704)
Missa Salisburgensis
+Sonatae Sancti Polycarpi Nr. 5 & 12 aus "Sonatae tam aris quam aulis servientes"
Künstler: Gabrieli Consort & Players, McCreesh; Musica Antiqua Köln, Goebel
Label: DGG, DDD, 1997
Erscheinungstermin: 4.8.1998
Serie: Archiv Produktion

Bei mir ist es ein anderes Cover (rein golden), ist aber die gleich Aufnahme, soweit ich das beurteilen kann.

Kannte ich bisher noch nicht (ebenfalls über Empfehlung von Michael im Audiophilen Thread entdeckt) und bin total begeistert. Wunderschöne Melodien und Klänge, die sehr gut aufgenommen worden sind. Die Fanfare von Riedl vorweg ist nicht meins, hätte man meinetwegen auch weg lassen können, wirkt wie ein Füller. Dem Rest kann man sich, wenn man Ohren und Herz am rechten Platz hat, nicht entziehen .
Genießt den Samstag alle miteinander


[Beitrag von Cowen am 02. Jun 2018, 10:04 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#17987 erstellt: 02. Jun 2018, 10:19
Freut mich, dass Dir die Empfehlungen gefallen. Die Biber Missa Salisbugensis gibt es auch als Mehrkanal-SACD, aber da es keine diskrete Mehrkanalaufnahme sondern nur ein Upmix ist, ist der Zugewinn relativ gering. Weiterhören kannst Du mit der Missa Bruxellensis ...

amazon.de
Cowen
Stammgast
#17988 erstellt: 02. Jun 2018, 11:11
Danke dafür Michael. Habe ich in meinen Alben gespeichert und höre sie mir demnächst an.

Gerade läuft

amazon.de

Nicolas de Grigny war ein französischer Organist und Komponist im 17. Jahrhundert. Die 5 Hymnen muss er um 1699 geschrieben haben. Es ist Orgelmusik mit sakralem Männerchor. Ist jetzt nicht unbedingt massentauglich und ich muss auch in der entsprechenden Stimmung sein, damit ich mich darauf einlassen kann. Diese Aufnahme macht es einem allerdings recht leicht, den Zugang zu finden. Das liegt nicht zuletzt an der in meinen Ohren außerordentlich guten Aufnahmetechnik.
Schäferhund
Stammgast
#17989 erstellt: 02. Jun 2018, 11:53
Oh, noch jemand, der Orgelmusik etwas ab vom "Mainstream" mag! Musik und Aufnahme sind erste Klasse und geht auf meiner Anlage mit Sub so richtig ab...

Grigny

Louis-Nicolas Clerambault ist auch nicht so bekannt, hat aber schöne Stücke komponiert.

jpc.de


[Beitrag von Schäferhund am 02. Jun 2018, 11:55 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#17990 erstellt: 02. Jun 2018, 12:41

Schäferhund (Beitrag #17989) schrieb:
Oh, noch jemand, der Orgelmusik etwas ab vom "Mainstream" mag! Musik und Aufnahme sind erste Klasse und geht auf meiner Anlage mit Sub so richtig ab...

Grigny



Ja, kann ich nur bestätigen. Ist die selbe Aufnahme wie meine, nur anderes Cover oder?


Schäferhund (Beitrag #17989) schrieb:


Louis-Nicolas Clerambault ist auch nicht so bekannt, hat aber schöne Stücke komponiert.

jpc.de


Habe ich mir runtergeladen und höre sie mir dann später an. Danke dafür.
Schäferhund
Stammgast
#17991 erstellt: 02. Jun 2018, 18:32

Cowen (Beitrag #17990) schrieb:
Ja, kann ich nur bestätigen. Ist die selbe Aufnahme wie meine, nur anderes Cover oder?


Ja, ist dieselbe Aufnahme, nur etwas früher. Du hast die "Nachauflage".
arnaoutchot
Moderator
#17992 erstellt: 03. Jun 2018, 10:45
Hier Claudio Monteverdi - The Sacred Music - The King's Consort - Robert King - Hyperion SACD MCh 2004. Sehr schöne Aufnahmen der geistlichen Musik von Monteverdi, ein Grossteil daraus aus seinem Alterswerk Selva morale e spirituale. Klanglich sehr ausgewogen und stark von der Transparenz einer Mehrkanalaufnahme profitierend. Gerade Teil 4 (von 4).

51gMCXr6HCL
Cowen
Stammgast
#17993 erstellt: 03. Jun 2018, 10:54

arnaoutchot (Beitrag #17987) schrieb:
Weiterhören kannst Du mit der Missa Bruxellensis ...


Habe ich gestern noch gehört und gefällt mir ebenfalls. Nicht ganz so, wie Missa Salisbugensis, wo ich meine noch mehr anrührende Melodien herauszuhören. Trotzdem aber ganz wunderbar. Danke dafür.

Du bist heute sowieso mein Held, komme ich später nochmal drauf zurück.
Cowen
Stammgast
#17994 erstellt: 03. Jun 2018, 11:02

Schäferhund (Beitrag #17989) schrieb:
Louis-Nicolas Clerambault ist auch nicht so bekannt, hat aber schöne Stücke komponiert.

jpc.de


Habe ich mir gestern ebenfalls noch angehört und habe sie gleich in meine Musiksammlung aufgenommen. Für Orgelmusik bin ich nicht immer in der Stimmung (und ich glaube für die nächste Zeit ist mein Bedarf auch erstmal gedeckt). Wenn die aber da ist, dann passt diese Einspielung ganz hervorragend. Unabhängig davon scheint mir das auch eine CD zu sein, mit der man sehr gut die Qualität seiner Anlage testen kann.

Vielen Dank für die Empfehlung Andreas
Cowen
Stammgast
#17995 erstellt: 03. Jun 2018, 11:15
Mein heutiger Favorit, den ich auch gerade höre, ist eine weitere Empfehlung aus dem Audiophilen Thread von Michael:

amazon.de

Kann mich gar nicht satt hören. Du schreibst, dass das mit der Zeit langweilig werden kann, Michael. Das mag sein, aber wer hört auch schon zweieinhalb Stunden am Stück (außer ich gerade ). Natürlich ist das keine Musik, wo man auf konzentrierte Entdeckungsreise geht. Aber gerade zu dieser Jahreszeit schön nebenbei beim Frühstück oder Abends beim Essenkochen und Essen selber bringt sie einen in eine ganz wunderbare Stimmung. Darüber hinaus ist sie familienkompatibel.

Also, ganz dickes Dankeschön für diese Empfehlung Michael!


[Beitrag von Cowen am 03. Jun 2018, 11:16 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#17996 erstellt: 03. Jun 2018, 11:26
Ja, bitteschön, ich freue mich umso mehr, wenn die teilweise schon einige Zeit zurückliegenden Empfehlungen noch zu etwas nütze sind. Und Dein Feedback hallt bei mir zurück, dahingehend, dass ich diese ehrlich gesagt schon lange nicht mehr gehörte CD mal wieder anhören muss (ich muss ehrlich zugeben, dass ich erst mal schauen musste, ob ich die (noch) habe ... Daneben steht diese hier, die auch sehr gut fand, etwas kammermusikalischerer Ansatz natürlich. Gibt es gerade "günstig", siehe Link unter dem Bild :

51j8MtbDJpL
http://www.amazon.de...iniani+cello+sonatas
Cowen
Stammgast
#17997 erstellt: 03. Jun 2018, 11:49
Hallo Michael,

die von die empfohlene CD habe ich bei mir nicht gefunden. Ich habe mir jetzt mal diese

jpc.de

und eine mit Christopher Hogwood, die sich gerade auf die Schnelle nicht abbilden lässt, heruntergeladen. Höre ich mir demnächst mal an, bin gespannt. Danke dafür
FabianJ
Inventar
#17998 erstellt: 03. Jun 2018, 21:57
Von Geminiani hatte ich vor 5 oder 6 Jahren mal ein paar Concerto Grossi auf YouTube angehört. Diese haben mir sehr gefallen. Das ist eigentlich auch ein Komponist von dem ich mal mehr hören möchte. Im Moment habe ich aber noch etwas Musik von Leclair „am Wickel".

Im Moment höre ich folgendes:
amazon.de
Antonín Dvořák (1841-1904)
Streichsextett A-Dur op. 48
Sarah Chang (Violine), Bernhard Hartog (Violine), Wolfram Christ (Bratsche), Tanja Christ (Bratsche), Georg Faust (Violoncello), Olaf Maninger (Violoncello)
Aufnahme: 2001, Teldex Studio Berlin

Nachdem mich schon die wundervolle Melodie ganz zu Beginn des Werkes in ihren Bann gezogen hat, merke ich, dass ich mir dieses Streichsextett eigentlich viel zu selten anhöre. Abgesehen von Sarah Chang war mir keiner der Musiker bekannt, als ich diese Aufnahme vor längerer Zeit erwarb, aber hier wird Kammermusik auf höchsten Niveau geboten. Klanglich bin ich auch sehr zufrieden mit dieser Einspielung.

Die des Öfteren empfohlene Aufnahme mit dem Auryn Quartett habe ich mir dennoch geordert.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Cowen
Stammgast
#17999 erstellt: 05. Jun 2018, 08:48
Werde ich mir auch mal anhören Fabian, das Sextett kenne ich glaube ich noch gar nicht. Hast du schon einen Eindruck?
Guten Morgen miteinander
Schäferhund
Stammgast
#18000 erstellt: 05. Jun 2018, 10:21
Ich habe heute Morgen schon etwas "Krach" gemacht...

MI0003770595
Cowen
Stammgast
#18001 erstellt: 05. Jun 2018, 20:53

FabianJ (Beitrag #17998) schrieb:

Im Moment höre ich folgendes:
Antonín Dvořák (1841-1904)
Streichsextett A-Dur op. 48
Sarah Chang (Violine), Bernhard Hartog (Violine), Wolfram Christ (Bratsche), Tanja Christ (Bratsche), Georg Faust (Violoncello), Olaf Maninger (Violoncello)
Aufnahme: 2001, Teldex Studio Berlin

Nachdem mich schon die wundervolle Melodie ganz zu Beginn des Werkes in ihren Bann gezogen hat, merke ich, dass ich mir dieses Streichsextett eigentlich viel zu selten anhöre.


Ein ganz wunderbares Streichsextett Fabian! Habe es jetzt durchgehört und bin sehr angetan. Der erste Satz hat auch in meinen Ohren eine sehr schöne Melodie. Satz 2 und 3 beginnen mir etwas zu volkstümlich (wobei ich jetzt beim 2. Durchhören merke, dass es mich schon gar nicht mehr so stört ), verändern nach knapp 4 bzw. anderthalb Minuten dann aber ihren Charakter und nehmen mich wieder ganz für sich ein. Der 4. Satz ist dann wie der erste wieder von wunderschönen Melodien getragen. In Teilen erinnert dieser 4. Satz an den 2. Satz aus Schuberts Streichquartett "Der Tod und das Mädchen" (der ja einer meiner ganz großen Favoriten ist ).

Insgesamt gibt es in dem Sextett viele Ausdruckswechsel, die alles spannend und interessant halten. Die Aufnahme erlebe ich genauso wie du technisch und interpretatorisch auf hohem Niveau. Ist bestimmt noch mehr möglich, aber hiermit ist man erstmal sehr gut versorgt.

Wie schön, dass du diesen Hörmoment geteilt und gepostet hast, vielen Dank dafür.
FabianJ
Inventar
#18002 erstellt: 05. Jun 2018, 21:49
Keiner Ursache, positive Höreindrücke teile ich immer gern, zumal ich das Werk da für mich wiederentdeckt hatte. Ich hatte es schon so lange nicht mehr gehört, dass es in meinem Gedächtnis nicht mehr so richtig präsent war. Nach den ersten beiden Hörminuten war meine Erinnerung allerdings wieder hellwach.

Die CD hatte ich mir ursprünglich eher für das andere enthaltene Werk erworben, Tschaikowskis „Souvenir de Florence" in der Streichsextettfassung, da mir die Streichorchesterfassung davon so gut gefallen hat. Zwar ist dieser Komponist eher für seine Orchesterwerke (Konzerte, Sinfonien, Ballettmusik) und auch seine Opern bekannt, aber er hat auch schöne Kammermusik geschrieben. So finde ich die Streichquartette ebenfalls hörenswert, nicht nur das erste davon mit dem recht populären „Andante cantabile"-Satz (Einfach wunderbar etwa in den Einspielungen der Utrechter Streichquartetts).

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Joachim49
Inventar
#18003 erstellt: 06. Jun 2018, 16:55
Wenn man den Kammermusiker Tschaikowsky erkunden will, sollte man auch sein Klaviertrio op.50 kennenlernen.
Hüb'
Moderator
#18004 erstellt: 06. Jun 2018, 16:59
Er hat ja nicht so viel an Kammermusik hinterlassen. Seine Streichquartette sind wohl noch weniger populär, als das Trio - zudem mir offen gestanden bisher aber der richtige Zugang fehlt. Ich sollte es mal wieder hören. Insofern danke Dir Joachim, für den Impuls!

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 06. Jun 2018, 16:59 bearbeitet]
Joachim49
Inventar
#18005 erstellt: 08. Jun 2018, 11:09
Das Trio ist jedenfalls, etwa im Vergleich zum sperrigen dritten Quartett, recht süffig!
arnaoutchot
Moderator
#18006 erstellt: 08. Jun 2018, 11:51
Eine klanglich recht süffige Aufnahme findet sich auch in meiner kleinen Sammlung ... die negative Kritik zum Klang bei ama... kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob der Rezensent überhaupt die richtige DVD-A von Tacet verglichen hat.

amazon.de
Cowen
Stammgast
#18007 erstellt: 09. Jun 2018, 19:37
Das Piano Trio habe ich in dieser Aufnahme ...

jpc.de
Anton Arensky (1861-1906)
Klaviertrio Nr.1 op.32
+Tschaikowsky: Klaviertrio op. 50
Künstler: Trio Wanderer
Label: harmonia mundi, DDD, 2012
Erscheinungstermin: 15.11.2013

... in einer wie ich finde sehr schönen Koppelung mit einem Trio von Arensky. Beide Einspielungen habe ich in sehr guter Erinnerung, werde sie mir aber mal wieder vornehmen und meinen Eindruck prüfen.

Gerade höre ich:

jpc.de
Konzert d-moll für Violine, Klavier & Orchester
+Klavierkonzert a-moll
Künstler: Kristian Bezuidenhout (Hammerklavier), Gottfried von der Goltz (Violine), Freiburger Barockorchester, Gottfried von der Goltz
Label: harmonia mundi, DDD, 2010
Erscheinungstermin: 19.8.2011

Zunächst erklingt das Konzert für Klavier und Streicher in a-moll, das Mendelssohn mit 12 Jahren schrieb. Danach das Konzert für Klavier, Violine und Streichorchester in d-moll, das er mit 14 schrieb. Beides wunderschöne Werke. Und was für ein Genie in so jungen Jahren!

Fono-Forum schrieb zur Aufnahme: »Dass dieser Eindruck so extrem ausfällt, liegt an der Radikalität, mit der sich die Freiburger und die Solisten Kristian Bezuidenhout und Gottfried von der Goltz die Stücke vornehmen: Sie spielen sie im Geiste Alter Musik; saubere Phrasierung, kaum Vibrato, beredte Klangsprache. Das alles klingt großartig perfekt und klangschön, Bezuidenhout spielt seinen Part phänomenal perlend und leichtfüßig.«
Möchte ich empfehlen
Pigpreast
Inventar
#18008 erstellt: 09. Jun 2018, 22:23
Beethoven, Sinfonie Nr. 9, NDR-Sinfonie-Orchester, Günter Wand.
Thomas133
Hat sich gelöscht
#18009 erstellt: 10. Jun 2018, 01:20
jpc.de
daraus

Felix Weingartner - 6. Sinfonie h-moll op. 74 "La Tragica"

Weingartners Stil und Musik im generellen, lässt bei mir einen zwiegespaltenen Eindruck zurück. Hier ist zum einen die meist hervorragende Themen- und Motivfindung, ein sehr gekonnter formeller Überbau welcher in seinen Proportionen gleichmäßig und ausgewogen wirkt, eine recht ansprechende, variantenreiche Instrumentierung. Das ist schon alles auf sehr hohem Niveau und eigentlich müsste man auch nicht mehr darüber sagen.

Doch Weingartner lässt sehr deutlich heraushören, an welchen Komponisten er sich orientiert womit er sich aus meiner Sicht selbst keinen allzu großen Gefallen gemacht hat, da hier Vergleiche unweigerleich anfallen. Da ist großteils Schubert zu hören, teilweise Beethoven und auch Mahler (vor allem im Adagio), an manchen Stellen (wie im Finalsatz) glaubt man u.a. etwas Tschaikowsky herauszuhören, natürlich auch Weingartner selbst, aber ich habe öfters das Gefühl als wären hier Klavierskizzen der genannten Komponisten herangezogen worden und Weingarnter hat daraus eine Orchestrierung gemacht (was er ja auch bei Schubert tatsächlich einmal getan hat), soll heissen es erinnert mich vieles von den Themen, der Harmonik, der Struktur an den genannten Vorbildern Weingartners, doch kommt er leider nicht an Tiefe, Entwicklung und Spannung an diese heran. Der Kontrapunkt, sofern überhaupt vorhanden (sehr oft nicht) ist nur höchstens als schwach zu bezeichnen, die Themen- und Motiventwicklung könnte auch etwas mutiger sein, genauso die Kontraste die meist weit weg von einer gewissen radikalen Genialität sind wie sie manche großen Komponisten auszeichnet.

Auch wenn der Vergleich natürlich ein wenig hinkt, bekomme ich dabei letztendlich ähnliche Gefühle wie bei Barry Coopers Versuch die 10. Sinfonie Beethovens mittels Skizzen zum Leben zu erwecken. Man kann hier Beethoven erahnen, ist aber letztendlich weit weg von dem Gesamtpaket was er uns im Schnitt gesehen tatsächlich in seinen Sinfonien geboten hat, also wohl mehr Cooper als Beethoven, wobei wohl jeder schon ahnen kann wer für die hochwertigeren und wer für die weniger inspirierten Elemente darin verantwortlich sein dürfte. Ich möchte damit nicht behaupten Weingartner wäre nur ein schwacher Abklatsch seiner musikalischen Vorbilder, dazu bringt er auch wieder zu viele eigene Ideen mit ein, aber auch wiederum nicht genug um jegliche Vergleiche umgehen zu können. Damit man mich nicht falsch versteht, die Musik ist insgesamt durchaus hörenswert und das ist Kritik auf hohem Niveau. Die Musik verdient es sicher mehr beachtet und auch hin und wieder in Konzertprogrammen aufgeführt zu werden. Mir fehlt es aber ein wenig an inspirierter Originalität und satztechnisch gesehen etwas zu wenig Liebe zum Detail. Auf jeden Fall Musik für Klassikliebhaber die romantische, eingängige Musik ohne jegliche avantgardistischen Einflüsse und ohne überladenem Bombast bevorzugen.

Cowen
Stammgast
#18010 erstellt: 10. Jun 2018, 12:02
Habe gerade mal Weingartners 7. gehört und bin überrascht, wie schnell sich das von dir geschriebene im Höreindruck wiederfindet Thomas133. Es wirkt auch bei dieser Sinfonie so, als wären da mehrere Einflüsse am Werk, aber alle nicht so authentisch und "gekonnt" wie im Original. Und auch bei deinem Hinweis, dass es trotz dieses Eindrucks sich alles auf einem hohen Niveau abspielt, stimme ich dir zu. So richtig meins wird es aber glaube ich nicht.

Bei meinem Klavierkonzert, das ich gerade höre, geht es mir in Teilen ähnlich. Es läuft

jpc.de

Friedrich Kuhlau (1786-1832)
Klavierkonzert op.7
+Grieg: Klavierkonzert op. 16
Künstler: Amalie Malling, Danish National Radio Symphony Orchestra, Michael Schönwandt
Label: Chandos, DDD, 96/98
Erscheinungstermin: 4.1.1999

Das klingt im Einstieg so sehr nach Beethovens 1. Klavierkonzert, dass man sich die Ohren reibt. Und auch danach und in den weiteren Sätzen gibt es immer wieder Anleihen.
Aber: Es ist perfekt gemacht, also wirklich richtig gut zu hören, macht einfach nur Spaß. Und die Aufnahme ist perfekt eingespielt. Ist eine Empfehlung von Ernst (Moritz_H.) aus dem Audiophilen Thread, die ihr euch unbedingt anhören solltet, falls noch nicht getan. Ganz lieben Dank dafür Ernst, ist eine echte Entdeckung!

Michael, bei dir habe ich in Erinnerung, dass du Fan der Klavierkonzerte von Beethoven bist. Dieses Werk und diese Aufnahme werden dir gefallen. Aber das klingt so nach abgeguckt, bin immer noch ganz verwirrt.
Schönen Sonntag alle miteinander
arnaoutchot
Moderator
#18011 erstellt: 10. Jun 2018, 17:17

Cowen (Beitrag #18010) schrieb:
Michael, bei dir habe ich in Erinnerung, dass du Fan der Klavierkonzerte von Beethoven bist. Dieses Werk und diese Aufnahme werden dir gefallen. Aber das klingt so nach abgeguckt, bin immer noch ganz verwirrt.


Danke für den Hinweis. Kuhlau kenne ich bislang nicht. Allerdings reisst mich die Kopplung mit Grieg nicht sofort von Stuhl, da ich Grieg schon mehrfach in guten Aufnahmen habe.

Bei mir gerade zu einem sehr späten Lunch mit Spargel mit einem exquisitenSilvaner *) von meinem fränkischen Haus- und Hofwinzer das Folgende: Mozart/Beethoven - Clarinet Concertos - Michael Collins - Mikhail Pletnev - Russion NO - DGG 2000. Neben dem populären Mozart-Konzert ist das eigentliche Highlight die Bearbeitung des Violinkonzerts für Klarinette von Pletnev. Das passt gut, und noch besser zu so einem Essen

amazon.de

___
*) das ist schon ein Sonntags-Wein, normalerweise bewege ich mich in deutlich preiswerteren Regionen.
Cowen
Stammgast
#18012 erstellt: 10. Jun 2018, 18:07
Ja, wenn das eine Hürde ist, dann geht das natürlich nicht . Aber du verpasst was.

Habe in der Recherche jetzt übrigens klären können, dass er wohl tatsächlich bei Beethoven abgeschaut hat.
Besprechung Klavierkonzert Beethoven Kuhlau

Heute Nachmittag hat mich Leopold Antonin Kozeluh (auch Kozeluch geschrieben) unterhalten:

jpc.de
Sonaten für Hammerklavier,Flöte & Cello
Sonaten C-Dur IX: 26; e-moll IX: 33; C-Dur IX: 32; F-Dur IX: 29; A Grand Scotch Sonata D-Dur IX: D1
Künstler: Monika Knoblochova (Hammerklavier),Jana Semeradova (Flöte), Hana Flekova (Cello)
Label: Supraphon, DDD, 2012
Erscheinungstermin: 15.10.2012

Und gerade läuft

amazon.de
Beide Aufnahmen gefallen mir sehr. Seltsam, dass ich von ihm bisher so wenig gehört habe.
arnaoutchot
Moderator
#18013 erstellt: 10. Jun 2018, 18:34
Ja, mag sein, Naja, mal schauen. Manchmal läuft einem so etwas mal zufällig über den Weg.

Die Klavierkonzerte von Kuhlau kenne ich nicht, aber ich habe Klavierkonzerte von Kozeluch. Die, erinnere ich, waren sehr schön. Eher von Mozart beeinflusst denn von Beethoven. Muss ich auch mal wieder auflegen ...

amazon.de


Hier aber etwas völlig anderes: Utopias: Iannis Xenakis - Psappha & Morton Feldman - The King of Denmark - Kjell Tore Innervik - 2L BluRay & SACD 5.1 dts HD MA 24/192 & Dolby Atmos 5.1.4, 2018. Zwei zeitgenössische Percussion-Werke, die eher intim und gebunden als frei tönend sind. Bei Psappha gibt es zwei aufnahmetechnisch unterschiedliche Interpretationen des Stücks, ein mal aufgenommen für die Perspektive eines direkten Zuhörers und ein weiteres mal aus einer übergeordneten "over head" Zuhörersituation. Letztere sicherlich dem Aufnahmeformat Dolby Atmos geschuldet. Klanglich faszinierend und musikalisch weniger "schwierig", als man beim Namen Xenakis denken würde.

jpc.de
Cowen
Stammgast
#18014 erstellt: 11. Jun 2018, 06:57
Ja, die Klavierkonzerte sind klasse, lohnen sich wieder aufgelegt zu werden. Höre ich immer wieder gerne.

Habe mir gestern noch die Aufnahme von Shirinyan des Klavierkonzerts von Kuhlau angehört.

jpc.de

Kann der Besprechung bei klassik-heute nur zustimmen, eine sehr gute Einspielung, sowohl von der Interpretation als auch vom Klang. Beethovens 1. Klavierkonzert ist ja auch auf der CD, habe ich aber noch nicht gehört.

Guten Start heute miteinander

Martin
Klassikkonsument
Inventar
#18015 erstellt: 11. Jun 2018, 15:42
Huch, schon beim Schnippsel hört man wie nah Beethovens Erstes an dem Kuhlau-Konzert dran ist. Ist bestimmt spannend die beiden Werke zu vergleichen.
arnaoutchot
Moderator
#18016 erstellt: 11. Jun 2018, 18:51
Ihr wollt mich neugierig machen mit dem Kuhlau, gell ? Leider lehne ich Streaming-Dienste prinzipiell ab, insofern ist es für mich nicht so leicht, ich muss die CD kaufen (wenn ich nicht ein Urteil auch auf Basis von Schnipseln treffen will). Nun gut, mal sehen ...

Hier aber mal wieder eine "Entdeckung": Bartok / Kodaly - Concertos for Orchestra - Jakub Hrusa - RSO Berlin - PentaTone SACD MCh 2018. Ich haderte mit mir, auch das Konzert für Orchester von Bartok steht hier in schon ziemlich vielen referenzverdächtigen Aufnahmen (Reiner, Dorati, Solti 1965 & 1981, Boulez), und ich nahm Hrusa nur mit der Entschuldigung des mir unbekannten Kodaly-Konzerts mit. Das mit 16 Minuten relativ kurze Konzert von Kodaly ist aber nicht das Highlight, sondern eben der Bartok. Eine tiefengestaffelte, im Grundton düster gehaltene und spannende Wiedergabe des Konzerts. Klanglich ist die Aufnahme aus dem Grossen Sendesaal des RBB ziemlich genau vor einem Jahr in Mehrkanal eine Pracht !

jpc.de
Thomas133
Hat sich gelöscht
#18017 erstellt: 13. Jun 2018, 01:29

Klassikkonsument (Beitrag #18015) schrieb:
Huch, schon beim Schnippsel hört man wie nah Beethovens Erstes an dem Kuhlau-Konzert dran ist.


Man müsste es eher umgekehrt formulieren, wie nah das Kuhlau-Konzert (1810) an dem zuvor entstandenen 1. Klavierkonzert Beethovens (um 1800) dran ist. Ich habe kurz den Anfang (das Hauptthema) des 1. Satzes gehört, das klingt ja schon wie eine Parodie von Kuhlau, da die Änderungen nur so marginal sind, dass man es schon quasi eine Variation davon nennen könnte (oder in der EDM-Szene würde man wohl Remix sagen). Hab auch etwas darüber hinaus gehört, das ist zwar nicht mehr so nah dran aber gefällt mir nicht wirklich, scheinbar ist die Inspiration nicht sonderlich gross wenn man nicht gerade die musikalischen Gedanken Beethovens verwurstet. Das was er dann auch im Finalsatz aus dem Beethoven-Thema macht kann man dann auch nur so nennen, ist übrigens hier nicht vom Finalsatz des Beethoven C-Dur Konzerts entnommen, sondern aus der ebenso ca. 10 Jahre zuvor veröffentlichten Sonate für Violine und Klavier op. 24 4. Satz. Nein, also sorry...also ich find das schon etwas lächerlich, quasi eine Art "musikalischer Spass" mit unfreiwilliger Komik da der kleine Fan seinem großen Vorbild vielleicht huldigen möchte und dabei aber alles ggü. dem Original ziemlich geschmacklos verhunzt das es nur Anschuungsmaterial für den Kompositionsunterricht unter dem Motto "so bitte nicht" herhalten kann. (würde mich ja interessieren ob Beethoven das Konzert jemals zu Ohren bekam und was er dann wohl dazu gesagt hätte vielleicht "...der entweder Spitzbube, oder schwacher Mensch. Unter Beiden ist nicht viel Unterschied sobald das geschieht das nicht geschehen soll" Beethoven 16.06.1819 )

Cowen
Stammgast
#18018 erstellt: 14. Jun 2018, 06:56
Ich hör schon, dein`s ist es nicht, was auch ganz nachvollziehbar ist. Mir geht es da eher wie Christof Jetzschke in seiner Besprechung auf "klassik-heute". Freu mich, dass ich das entdeckt habe.

Gerade läuft wieder Mendelssohn,jpc.de

die/den ich weiter oben schon lobend erwähnt habe.
Kommt gut in den Tag
Cowen
Stammgast
#18019 erstellt: 14. Jun 2018, 07:01

arnaoutchot (Beitrag #18016) schrieb:
Leider lehne ich Streaming-Dienste prinzipiell ab

Darf ich nachfragen, was das Prinzipielle ausmacht Michael?
arnaoutchot
Moderator
#18020 erstellt: 14. Jun 2018, 08:13
Will hier den Thread nicht offtopic führen, daher ganz kurz: Ich bin mit Musik in Form von Alben und zum Anfassen (sei es als LP oder CD) aufgewachsen. Der Gedanke des reinen Vorhandenseins von Musik nur noch auf der Festplatte oder eben gar nur noch per Streaming beunruhigt mich und stellt auch das Kulturgut Musik für mich persönlich in Frage. Wenn ich mich bei Apple Music oder Spotify anmelden würde (was ich bei ersterem schon mehrfach überlegt habe, man bietet es mir für 6 Monate kostenlos an ! ), dann befürchte ich, dass ich nur noch ziellos durch die dort vorhandenen Bestände zappe und das wirkliche Hören auf der Strecke bleibt. Hinzu kommen zum anderen klangliche Erwägungen, gerade Klassik höre ich bekanntlich am liebsten in Mehrkanal von SACD, wenn möglich, und auch mein grosser Bestand an Musik. Mal sehen, vielleicht ändere ich ja noch meine Meinung. Dogmatisch bin ich ja nicht
Cowen
Stammgast
#18021 erstellt: 14. Jun 2018, 08:26
Ah, okay. Danke für die schnelle Antwort.
Hüb'
Moderator
#18022 erstellt: 15. Jun 2018, 13:56
Hallo da draußen,

jpc.de

Schön gespielt und wirklich toll aufgenommen. Die Werke kann man ganz gut nebenbei hören. Sie sind wirklich hübsch anzuhören.
Wenn man gemein wäre, könnte man auch "nett" schreiben . Jedenfalls nix für Hörer die nach Tiefschürfendem suchen. Mir haben Rossinis-Streichsonaten schon mal mehr zugesagt...

Viele Grüße
Frank
Cowen
Stammgast
#18023 erstellt: 16. Jun 2018, 11:03
Die Streichsonaten von Rossini mag ich auch sehr gerne Frank. Ich höre sie regelmäßig hiervon und bin sehr zufrieden damit:

jpc.de

Bei mir ist heute Morgen beim Frühstück auch was Leichtes gelaufen

amazon.de

und es hat mich ganz wunderbar in den Tag gebracht. Kenne keine Vergleichsaufnahmen, die hier hat mir aber sehr gut gefallen.

Schönes Wochenende alle miteinander
WolfgangZ
Inventar
#18024 erstellt: 16. Jun 2018, 12:12
Genau die beiden eben von Cowen genannten Einspielungen besitze ich und das Mozart-Divertimento habe ich erst gestern zufällig gehört. (Meine CD hat ein anderes Cover.)

jpc.de

Von Rossinis charmant-leichtgewichtigen Streichersonaten dürfte die Einspielung die bekannteste und vielleicht beste sein. Ich habe noch die alten LPs, die klanglich ausgezeichnet gelungen sind.

Das Mozart-Trio ist ohnehin ein Meisterwerk und die Aufnahme mit den drei bekanntesten Solisten ebenfalls herausragend.

Wolfgang
arnaoutchot
Moderator
#18025 erstellt: 16. Jun 2018, 12:12

Cowen (Beitrag #18023) schrieb:
Die Streichsonaten von Rossini mag ich auch sehr gerne Frank. Ich höre sie regelmäßig hiervon und bin sehr zufrieden damit (Marriner)


Das kannst Du auch sein, aus meiner Sicht die Referenzaufnahme dieser Stücke. Auch klanglich sehr fein. Ich habe mir mal die XRCD gegönnt, die aber gegenüber der normalen Ausgabe kaum klangliche Fortschritte bietet.

dJTujE0
WolfgangZ
Inventar
#18026 erstellt: 16. Jun 2018, 12:14
Wie war das noch mal? Zwei Irre, ein Gedanke, eine Uhrzeit ...

PS: Dann will ich doch gleich mal wieder in die Rossini-Sonaten hineinhören, um das Kraut fett zu machen oder so ...

Wolfgang
Bastelwut
Hat sich gelöscht
#18027 erstellt: 16. Jun 2018, 12:57
Hab lange nicht mehr ins Klassikfach meines Plattenregals gelangt.
Aber diese Scheibe macht richtig Spaß.

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Hüb'
Moderator
#18028 erstellt: 16. Jun 2018, 14:22
Ja, die alten Argo-Aufnahmen von Marriner sind fraglos klasse.
Allerdings wird dort die Fassung für Kammerorchester gespielt.

Viele Grüße
Frank
Cowen
Stammgast
#18029 erstellt: 17. Jun 2018, 08:07

WolfgangZ (Beitrag #18024) schrieb:
Genau die beiden eben von Cowen genannten Einspielungen besitze ich und das Mozart-Divertimento habe ich erst gestern zufällig gehört. (Meine CD hat ein anderes Cover.) Das Mozart-Trio ist ohnehin ein Meisterwerk und die Aufnahme mit den drei bekanntesten Solisten ebenfalls herausragend.


Hallo Wolfgang, das freut mich, dass du meinen positiven Eindruck bestätigst. War mir ohne Vergleichsaufnahme nicht sicher, erlebe es aber genauso und werde die Einspielung in Zukunft noch öfters auflegen.


Ja, die alten Argo-Aufnahmen von Marriner sind fraglos klasse.
Allerdings wird dort die Fassung für Kammerorchester gespielt.


Ich werde die von dir gepostete Einspielung mal anhören Frank. Interessiert mich, welche Eindrücke sich daraus ergeben.

Bei mir läuft gerade eine Neuentdeckung.

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Das sind schön anzuhörende Sonaten, mit einfachen Harmonien. Wikipedia weiß zu berichten:
"William Lawes (* Ende April 1602 in Salisbury, Wiltshire; † 24. September 1645) war ein englischer Komponist und Musiker. ... Lawes komponierte weltliche Musik und Lieder für die höfischen "Masques", sowie geistliche Anthems und Motetten für die königlichen Privatgottesdienste. Heute ist er vor allem bekannt für seine Suiten für Gambenconsort zu drei bis sechs Stimmen, sowie für seine Musik für Lyra-Viol.
Charakteristisch für seine Musik ist die zukunftsweisende über große Bögen stattfindende Themenkonstruktion aus kleinen motivischen Zellen, die kontrapunktisch verarbeitet werden, sowie die ausufernde, oft stark chromatische Harmonik. In seinen Fantasie-Sonaten für eine oder zwei Geigen, Bassgambe und Tasteninstrument entwickelt Lawes eine am Instrument orientierte Stimmführung, die über mehrere Instrumente verteilt ist und auf die Durchbrochene Arbeit der Wiener Klassik vorausweist. "

Das aber eigentlich spannende an diesen Werken ist die Zusammensetzung der Instrumente. Hier spielen eine Violine, eine Bassgambe (Ich kenne die Bassgambe nicht. Auf den Abbildungen sieht sie für mich wie eine Art kleinerer Contrabass aus.) und eine Orgel. Das zusammen ergibt herrliche Klangfarben, die, man glaubt es kaum, ganz wunderbar zueinander passen.
Kommt gut in den Sonntag, Martin


[Beitrag von Cowen am 17. Jun 2018, 09:36 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#18030 erstellt: 17. Jun 2018, 10:28

Cowen (Beitrag #18029) schrieb:
eine Bassgambe (Ich kenne die Bassgambe nicht. Auf den Abbildungen sieht sie für mich wie eine Art kleinerer Contrabass aus.)


Hallo Martin, eine Bassgambe (Basse de Viole) ist das grösste und am tiefsten herunterreichende Instrument der Gamben-Familie. Daraus dürfte allerdings später eher das Violoncello als der Kontrabass entstanden sein. Einer der grössten Meister und Komponisten für diese Instrumentenfamilie war wohl Marin Marais. Angeregt von Deinem Beitrag habe ich mir gerade dieses hervorragende Kompendium von Jordi Savall hergeholt, der wiederum heute einer der besten lebenden Gambisten sein dürfte. Pieces de Viole des cinq livres 1686 - 1725, AliaVox 5SACD MCh 2010 (die Aufnahmen sind allerdings schon älter, teilweise aus Mitte der siebziger Jahre und für SACD neu gemastert). Wenn man sich mit Gambenmusik beschäftigen will, wird man um diese Werke kaum herumkommen. Grossartig !

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Klassikkonsument
Inventar
#18031 erstellt: 17. Jun 2018, 11:51

Thomas133 (Beitrag #18017) schrieb:
Man müsste es eher umgekehrt formulieren, wie nah das Kuhlau-Konzert (1810) an dem zuvor entstandenen 1. Klavierkonzert Beethovens (um 1800) dran ist. Ich habe kurz den Anfang (das Hauptthema) des 1. Satzes gehört, das klingt ja schon wie eine Parodie von Kuhlau, da die Änderungen nur so marginal sind, dass man es schon quasi eine Variation davon nennen könnte (oder in der EDM-Szene würde man wohl Remix sagen).


Huch, damit fällt mein Interesse an dem Kuhlau-Konzert allerdings rapide ab. Wobei ich den Vergleich trotzdem spannend finde. Und zwar in Hinblick auf das Thema "Plagiat usw.".
Cowen
Stammgast
#18032 erstellt: 17. Jun 2018, 12:26

arnaoutchot (Beitrag #18030) schrieb:

Cowen (Beitrag #18029) schrieb:
eine Bassgambe (Ich kenne die Bassgambe nicht. Auf den Abbildungen sieht sie für mich wie eine Art kleinerer Contrabass aus.)


Hallo Martin, eine Bassgambe (Basse de Viole) ist das grösste und am tiefsten herunterreichende Instrument der Gamben-Familie. Daraus dürfte allerdings später eher das Violoncello als der Kontrabass entstanden sein. Einer der grössten Meister und Komponisten für diese Instrumentenfamilie war wohl Marin Marais. Angeregt von Deinem Beitrag habe ich mir gerade dieses hervorragende Kompendium von Jordi Savall hergeholt, der wiederum heute einer der besten lebenden Gambisten sein dürfte. Pieces de Viole des cinq livres 1686 - 1725, AliaVox 5SACD MCh 2010 (die Aufnahmen sind allerdings schon älter, teilweise aus Mitte der siebziger Jahre und für SACD neu gemastert). Wenn man sich mit Gambenmusik beschäftigen will, wird man um diese Werke kaum herumkommen. Grossartig !


Danke für die Erläuterung Michael. Die von dir erwähnte CD habe ich meiner Sammlung und kann mich aber überhaupt nicht daran erinnern, was für Musik darauf ist. Ändere ich mal schleunigst.
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