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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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WolfgangZ
Inventar
#30821 erstellt: 21. Mrz 2024, 16:53
Von Richard Dubugnon habe ich noch nie etwas gehört. Erschreckend [ ] und vielen Dank [ ]! Mal im Internet sichten!

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 21. Mrz 2024, 16:53 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#30822 erstellt: 21. Mrz 2024, 22:12

WolfgangZ (Beitrag #30821) schrieb:
Von Richard Dubugnon habe ich noch nie etwas gehört.


Naja, wenn Du jeden zeitgenössischen Kompositeur kennen/hören wolltest, hättest Du viel zu tun. Robert von Bahr (Chef von BIS) hat schon ab und an ganz gerne ein paar Aussenseiter ins Programm genommen. Ob diese Komponisten in zehn oder zwanzig Jahren noch irgendeine Bedeutung haben, wage ich zu bezweifeln. Insofern verfolge ich das auch nicht.

Ich bleibe lieber bei Altbewährtem: Wagner - Steinberg - Pittsburgh 1962&1963.

R-12126137-1528822409-2843


[Beitrag von arnaoutchot am 21. Mrz 2024, 22:13 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#30823 erstellt: 21. Mrz 2024, 23:20

arnaoutchot (Beitrag #30822) schrieb:
Naja, wenn Du jeden zeitgenössischen Kompositeur kennen/hören wolltest, hättest Du viel zu tun.


Gedacht habe ich mir das schon auch und ganz ernst war mein Erschrecken nicht. Ich hör trotzdem mal hinein, ob das eher in eine avantgardistische, eine postmoderne, eine klassizistische, eine minimalistische oder eine neuromantische Richtung geht. Das findet mal zur Zeit ja alles! Und Andreas ist nicht so ganz verbindlich geworden. Allerdings bilden die Titel schon eine gewisse Tendenz ab!
Hüb'
Moderator
#30824 erstellt: 22. Mrz 2024, 13:59
jpc.de
Mieczyslaw Weinberg (1919-1996)
Symphonie Nr.12 "In Memoriam Dmitri Shostakovich"
+ Symphonische Dichtung op. 60 für großes Orchester "Dawn"

BBC Philharmonic Orchestra, John Storgards
Chandos, DDD, 2022

Noch eine ziemlich neue Einspielung - und physisch seit Oktober 2023 erhältlich - ist jede Bemühung um die Diskographie Weinbergs IMHO begrüßenswert, zumal man befürchten musste, dass es beim Sinfonien-Zyklus auf Chandos (Svedlund, Chmura) nicht so recht weiter geht (die ersten Aufnahmen sind nun auch schon wieder >20 Jahre alt).
Die 12. ist, dem Subtitel entsprechend, Schostakowitsch gewidmet und ein eher kontemplatives, ruhiges Werk. Toll, dass sich Hochkaräter wie Storgards und das BBCPO diesen Werken annehmen. Die Kritik schien jedenfalls sehr angetan. In meinen Ohren eine sehr gelungene, klanglich gewohnt (Chandos) hervorragende Begegnung mit einem immer noch recht unbekannten Komponisten.

Viele Grüße
Frank
klutzkopp
Inventar
#30825 erstellt: 22. Mrz 2024, 15:49
Ich habe von Weinberg (glaube ich) nur das Cello- und das Violinkonzert. Beide sehr hörenswert!
Hörstoff
Inventar
#30826 erstellt: 22. Mrz 2024, 17:52

WolfgangZ (Beitrag #30821) schrieb:
Von Richard Dubugnon habe ich noch nie etwas gehört. Erschreckend [ ] und vielen Dank [ ]! Mal im Internet sichten!

Gern, vielleicht auch die verlinkte SACD? Da ist einiges darauf: zwei Sinfonien und ein Konzert. 64 Minuten und 18 Sekunden.
Könnten wir uns dann mal darüber austauschen.
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#30827 erstellt: 22. Mrz 2024, 19:58

Hüb' (Beitrag #30824) schrieb:
Mieczyslaw Weinberg (1919-1996)
Symphonie Nr.12 "In Memoriam Dmitri Shostakovich"
+ Symphonische Dichtung op. 60 für großes Orchester "Dawn"

BBC Philharmonic Orchestra, John Storgards
Chandos, DDD, 2022

Noch eine ziemlich neue Einspielung - und physisch seit Oktober 2023 erhältlich - ist jede Bemühung um die Diskographie Weinbergs IMHO begrüßenswert, zumal man befürchten musste, dass es beim Sinfonien-Zyklus auf Chandos (Svedlund, Chmura) nicht so recht weiter geht (die ersten Aufnahmen sind nun auch schon wieder >20 Jahre alt).

Danke für den Hinweis! Ich beobachte die Weinberg-Sinfonien-Diskografie eigentlich aufmerksam, doch diese Veröffentlichung war mir entgangen. Svedlunds fantastisch klingende Einspielungen erschienen auf fünf SACDs, jetzt kehrt Chandos also wieder zur Standard-CD zurück. Schade.
Wer Weinbergs Sinfonien mag, dem sei auch die Serie von 7 CDs auf Naxos (2012-18 mit Vladimir Lande, Antoni Wit) empfohlen. Auch die ist inzwischen offenbar ins Stocken geraten. Klanglich nicht ganz so vorzüglich, aber alles andere als schlecht.

Und ja: das Cellokonzert ist ganz besonders schön!

Torrente
klutzkopp
Inventar
#30828 erstellt: 22. Mrz 2024, 20:59
Auf Anregung von Frank dieses:

jpc.de
Hörstoff
Inventar
#30829 erstellt: 22. Mrz 2024, 21:48
Super, Weinberg. Und ja, die Svedlund-SACDs sind klanglich Referenz, aber auch künsterlisch hervorragend. Die Top-Bewertungen sprechen auch für sich.

Hier ein weiterer zeitgenössischer Komponist: James MacMillans (*1959) Johannes-Passion mit dem LSO und Christopher Maltman.
Dass es neue Musik ist, schält sich nicht unbedingt heraus. Zwar sind innovative Elemente enthalten. Im Schwerpunkt aber eher klassisch zeitlos, was durchaus ein Kompliment sein kann: außer es wurde abgekupfert, ebendies vermute ich allerdings nicht. Die Passionen diverser Komponisten sind mir nicht andauernd als tiefe Erinnerung präsent.

Interessant, passend zur vorversetzten Karwoche. Eingespielt als 2 MCh-SACDs. MacMillan ist kein Zufallskomponist, viele seiner Werke wurden und werden eingespielt - vom LSO ist dies bereits eine Auszeichnung.

amazon.de
Klassik_Fan
Stammgast
#30830 erstellt: 22. Mrz 2024, 23:22
Hallo zusammen,

auch Weinberg kenne ich bisher nur dem namen nach kann mich nihct entsnnen, je bewusst ein Stück von hm gehört zu haben.
Cellokonzert und Violinkonzertklingt gut.
Könnte da einer der Kenner vielelicht etwa szu schreiben?

Mir ist heute nach "klassischer" Klassik

Das 1.Violinkonzert von max Bruch, gespielt von Antje Weithaas

Bruch_Weithaas_VK1

Begleitet wird sie von der NDR Radiophiharmoni eunter der Leitung von Hermann Bäumer.
Antje Weihaas interpretiert dieses Stück, eine Perle der Violin-Literatur, äußerst gefühlvoll.
Ein Genuss für den Zuhörer, ich finde die Tonqualtität hervorragend
Prädikat großartig !

CPO hat sich sehr verdient gemacht, unter dem Titel "Sämtliche Werke für Violine & Orchester " eine auf 3 CD's angelegte Gesamtaufnahme aller Violin-Werke des Komponisten mit Antje Weithaas zu veröffentlichen.Warum das 1.Violinkonzert als Volume 2 deklariert wurde ist wohl ein Geheimnis der Marketing-Strategen der CPO.
Sehr erfreulich dagegen sind die weiteren Stücke auf der CD wie dei Serenade op. 75 und das wunderbare Adagio op. 65.
Weit mehr als ein Lückenfüller, sondern sehr hörenswerte Stücke

Und jetzt freue ich mich das Vol1 mit dem 2. Violinkonzert

Viele Grüße

Harry
klutzkopp
Inventar
#30831 erstellt: 23. Mrz 2024, 17:37
Ich als doch ziemlich heftiger Mahlerianer höre gerade - Schande über mich - zum ersten Mal die Aufnahme der Ersten von Bruno Walter mit dem ColumbiaSO von 1961

amazon.de

Nun, was soll ich sagen? Eine wunderschöne, sorgfältige und auf jegliche Effekthascherei verzichtende Einspielung. Man spürt bei jedem Ton das tiefe Verständnis Walters für die Musik (er hat Mahler ja persönlich gut gekannt).

Und die Aufnahmequalität ist sehr gut: Von der Transparenz und Räumlichkeit kann sich so manch viel jüngeres Machwerk eine dicke Scheibe abschneiden.

Mein Fazit: Mahler #1 geht sicher auch anders. Aber nicht besser.


[Beitrag von klutzkopp am 23. Mrz 2024, 17:38 bearbeitet]
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#30832 erstellt: 23. Mrz 2024, 18:49
amazon.de

Frédéric Chopin: Etüden opp. 10 & 25
Maurizio Pollini, Klavier
DGG, ADD 1972; Serie "The Originals", Re-Release 2014


Audio: »Diese (...) Aufnahme ist immer noch eine Klaviersensation ersten Ranges.​«
Hi-Fi News & Record Review: »Pollini ist ein absoluter Meister der technischen Schwierigkeiten, aber ebenso trifft er die Stimmungen der introviertierten Stücke mit Präzision.​«

Dem ist nichts hinzuzufügen.

R.I.P.
arnaoutchot
Moderator
#30833 erstellt: 23. Mrz 2024, 19:15
Das ist sehr traurig zu hören ! Maurizio, R.I.P. Ein grosser Pianist.

Nichts gegen seine hervorragenden Chopin Etuden (die ich gerade höre, superb !!! ), und auch wenn die Aufnahme von Murray Perahia da für mich immer noch einen Tick die Nase vorne hatte, so ist eine seiner "Jahrhundertaufnahmen" bei mir die der ersten beiden Bartok Klavierkonzerte mit Abbado. Auch da gibt es einen Anda/Fricsay oder Bavouzet/Noseda, aber das Treffen der beiden Italiener ist phänomenal ...

... und nach ein wenig Überlegung fielen mir noch die Mozart-Konzerte mit Böhm und die späten Schubert-Sonaten ein ... diese vier genannten Aufnahmen (Chopin, Bartok, Mozart, Schubert) sollte man zu Ehren Pollinis gehört haben.

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[Beitrag von arnaoutchot am 23. Mrz 2024, 20:06 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#30834 erstellt: 23. Mrz 2024, 19:16
Danke für diesen Hinweis.
Er möge in Frieden ruhen.
Pilotcutter
Administrator
#30835 erstellt: 23. Mrz 2024, 21:41
Och,Mensch, das tut mir leid. Maurizio Pollini ist von uns gegangen. Ich schaute gerade in den Thread, was heute Abend so gehört wird, und da lese ich das.
Ich glaube seine Einspielung des 1. Brahms KK unter Karl Böhm war einer meiner Turöffner in die Klassik überhaupt.

Ja, da greife ich selbstredend auch ins Plattenregal und ziehe eine Maurizio Pollini Klapp-LP mit Katalog inside, lege sie auf und höre somit:

IMG_4182IMG_4183

Robert Schumann
Fantasie C-Dur op. 17 & Sonate Fis-Moll op. 11
Maurizio Pollini, Klavier
1973 Polydor DGG


Gruß. Olaf
klutzkopp
Inventar
#30836 erstellt: 23. Mrz 2024, 21:47
Da kann ich nicht mitmachen. Ich habe keine einzige Pollini-Aufnahme. Und das hat seine Gründe. De gustibus non est disputandum.
Hörstoff
Inventar
#30837 erstellt: 23. Mrz 2024, 22:19
Das Cello als solches oder Singers of Songs - Music with Cello. Es läuft innovative neue Musik von David Baker, umgesetzt von Manuel Fischer-Dieskau und Band.
Ich denke, das passt trotz jazziger Anklänge ganz gut in den Klassikthread.

"Manuel Fischer-Dieskau studierte bei Janos Starker und ist heute ein international anerkannter Solist" - das ist natürlich eine Empfehlung.

Als Ersteindruck eine nette Einspielung für zwischendurch, aber da sind auch Doppelbödigkeiten, die mehr Aufmerksamkeit und vertieftes Hören nahelegen.

amazon.de
Hörstoff
Inventar
#30838 erstellt: 23. Mrz 2024, 22:33

Klassik_Fan (Beitrag #30830) schrieb:
Weinberg kenne ich bisher nur dem namen nach kann mich nihct entsnnen, je bewusst ein Stück von hm gehört zu haben.
Cellokonzert und Violinkonzertklingt gut.
Könnte da einer der Kenner vielelicht etwa szu schreiben?

Ich habe einmal recherchiert, von Weinberg und den Svedlund-Einspielungen waren, glaube ich alle hier im Fred sehr angetan (die diese gehört haben). Aber unsere Angaben sind doch etwas fragmentarisch. Hier findest du auf Englisch bedarfsweise mehr: Link HRAudio.
Hörstoff
Inventar
#30839 erstellt: 24. Mrz 2024, 12:28

klutzkopp (Beitrag #30836) schrieb:
Da kann ich nicht mitmachen. Ich habe keine einzige Pollini-Aufnahme.

Mir war er auch nicht explizit bewusst. Was nicht bedeuten soll, dass ich ihn nicht eines Tages in einem Sampler (wieder-) oder in einer sonstigen Einspielung neu entdecken werde. Es ist immer tragisch, wenn ein bedeutender Musiker verstirbt. Es sei denn, da hatte sich eine Abneigung manifestiert, etwa wenn er durch Missbrauch aufgefallen wäre. Gibt es wohl auch manchmal.

Hier ein zweiter Anlauf, diesmal erfolgreich: zu "The Circle of Robert Schumann" von Gudrun Schaumann (Violine) und Christoph Hammer (Hammerflügel) - sic! - fehlte mir eingangs der Zugang. Die Interpretationen empfand ich als etwas spröde. Nun aber mit neuer Dynamik und erwachtem Feinsinn hinein in einen musikalischen Sonntag. Stimmungsabhängig gefällt mir die schöne Durchartikulation inzwischen sehr wohl.

amazon.de
klutzkopp
Inventar
#30840 erstellt: 24. Mrz 2024, 12:58
Ich habe überhaupt nichts gegen den Menschen Pollini, wie sollte ich auch? Ich bestreite auch nicht dass er ein Weltklassepianist war. Mir klingt aber das was ich von ihm gehört habe irgendwie zu steril, zu perfekt , letztendlich zu langweilig. Sorry für OT.
Hörstoff
Inventar
#30841 erstellt: 24. Mrz 2024, 14:02

Hörstoff (Beitrag #30839) schrieb:
"The Circle of Robert Schumann" von Gudrun Schaumann (Violine) und Christoph Hammer (Hammerflügel) - sic! -

Hier geht's weiter mit Clara und Robert Schumann, Disc 2, zelebriert von Gudrun Schaumann auf einer 1731er Stradivari. Außergewöhnlich.


[Beitrag von Hörstoff am 24. Mrz 2024, 14:02 bearbeitet]
Wilke
Inventar
#30842 erstellt: 25. Mrz 2024, 08:51
Bei mir heute morgen:
Brandenburgisches Konzert Nr. 2.
gruß Wilke
Mars_22
Inventar
#30843 erstellt: 25. Mrz 2024, 11:35
Ich habe die Chopin-Etüden von Pollini ebenfalls, und ich bin dankbar für die Anregung, mich damit mal zu beschäftigen. Ich habe vom Opus 25 zum Vergleich eine Landsfrau Pollinis, Beatrice Rana.

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Das sind Einspielungen nicht nur zeitlich großen Abstands (Pollini 1972, Rana 2021), sondern völlig verschiedener Auffassung. Beispiel Op.25 Nr. 6:
Rana ist eine Meisterin der Modulation auch schnellster Läufe, sie flirren wie aus dem Nichts von oben herein und wieder aus dem „Bild“.
Die Linke übernimmt Rhythmus und Führung, aber sehr dezent, und auch da moduliert.
Pollini ist da viel stoischer (man könnte auch sagen hölzern) - die Linke singt ihr Lied im VierVierteltakt, die rechte lässt die Läufe dazu fliegen. Die sind aber nicht moduliert, sie beginnen und enden abrupt. Und was bei Pollini immer wieder auffällt: er scheint regelrecht darauf zu warten, dass er Pranke zeigen darf, dann hämmert er alle Stimmen in die Tasten, als müssten sie da als Abdrücke bleiben.
Die Unterschiede in der Tontechnik sind frappierend, und das obwohl 1972 schon weit weg ist von der Frühzeit der Klavieraufnahmen. Die Pollini-Aufnahme leidet bei manchen Stücken darunter, das Details nur als „Gewuhle“ wahrnehmbar sind, und der Klavierton ist recht trocken/hart. Ich vermute beinahe, die Interpretation rechnet mit der bescheidenen Tontechnik. Die Melodiestimme muss klar herausgearbeitet werden (bei Rana fehlt sie teilweise, und fehlt doch nicht), alles Andere ist Beiwerk (bei Rana ist es die Hauptsache, der Reiz für den Hörer ist, sich in der umhüllenden Klangwolke die Struktur zu suchen).

Dennoch „mag“ ich auch die Pollini-Aufnahme. Gerade im Kontrast ist sie ein Augenöffner.
Edit: Bei manchen Stücken erzielt Pollini eine Monumentalität, die zwar nicht sehr gut in unsere Zeit passt, aber dennoch eine Errungenschaft ist. Vielleicht wäre das sogar die geignete Überschrift für die Pollini-CD: ein monumentaler Chopin.


[Beitrag von Mars_22 am 25. Mrz 2024, 12:25 bearbeitet]
op111
Moderator
#30844 erstellt: 25. Mrz 2024, 15:13
In memoriam Péter Eötvös (* 2. Januar 1944 in Odorheiu Secuiesc, Siebenbürgen; † 24. März 2024 in Budapest)

Peter Eötvös:
Replica für Viola & Orchester

Bela Bartok (1881-1945)
Violakonzert
G. Kurtag:
Mouvement für Viola & Orchester
Kim Kashkashian,
Netherlands Radio Chamber Orchestra,
Peter Eötvös
ECM, DDD, 1999
jpc.de


Franz
op111
Moderator
#30845 erstellt: 25. Mrz 2024, 15:22
Und gleich der nächste, der von uns gegangen ist:

Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Klaviersonaten Nr.31 und 32

aus der Gesamtaufnahme

Maurizio Pollini (* 5. Januar 1942, † 23. März 2024 in Mailand;)

DGG, ADD 1975
jpc.de


R. I. P. Maurizio



Franz
Mars_22
Inventar
#30846 erstellt: 25. Mrz 2024, 18:20
Die zweite meiner 3 Pollini-CDs fängt mit Schumanns Großer Sonate Nr. 1 Op. 11 an. Spätestens ab dem zweiten Motiv hat Pollini hörbar Freude, durch den Parcour zu jagen. ein strahlender Held, angehalten wird nur, wenn das Pferd trinken muss oder der Reiter hinter den Busch. Dann aber weiter!
Bei Arrau hat das Werk einen eher hadernden Charakter, es ist bei ihm eher eine Odyssee, als ein Parforce-Ritt.
Eric le Sage, meine dritte Einspielung des Werks, kennt durchaus auch den epischen Charakter des Werks, aber auch bei ihm gibt es Besinnung und Zweifel.
Tja, wie will das Stück gespielt sein? Schön dass es diese unterschiedlichen Auffassungen dazu gibt.

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arnaoutchot
Moderator
#30847 erstellt: 25. Mrz 2024, 20:32
Sehr schöne und gut nachvollziehbare Vergleiche, Wolfram. Die Schumann-Aufnahmen von Pollini kenne ich allerdings gar nicht.

Ich habe nachgezählt, es sind acht Aufnahmen von Pollini physisch in meiner Sammlung. Darunter auch nochmals diese Chopin - Polonaisen - DGG SACD MCh 1975/2003. War mir gar nicht mehr bewusst, dass es sogar eine Mehrkanal-SACD ist, vermutlich aus Quadro gemixt (weiss ich nicht genau, müsste ich recherchieren). Auch hier hat Pollini eine harte Hand, die aber gut zu den markigen Polonaisen passt ... lange nicht gehört, aber gut !

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klutzkopp
Inventar
#30848 erstellt: 25. Mrz 2024, 20:49
Hier setzt sich die akute Mahler-Phase fort. Heute #7 aus der vortrefflichen GA mit Gary Bertini

amazon.de
Hörstoff
Inventar
#30849 erstellt: 26. Mrz 2024, 21:14
Nach einem Zufallsgriff in die Berliner-Box nun das Europakonzert 2005 aus Budapest: Werke von Berlioz, Bartók und Strawinsky.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 26. Mrz 2024, 21:15 bearbeitet]
Klassik_Fan
Stammgast
#30850 erstellt: 26. Mrz 2024, 22:57
Hallo zusammen,

bei mir läuft Spätbarock.

Ich habe aufgelegt die 6 Introduttione Taeatrali des italiensichen Komponisten und Geigenvirtuosen Pietro Antonio Locatelli (1695 - 1764)

Locatelli_Introduttioni


Locatelli galt als der erste große Geigenvirtuose, dem danach Paganini folgte.
Die auf dieser Scheibe von dem Freiburger Barockorchester unter der Leitung von Thomas Hengelbrock lebhaft und mit großer Speilfreude intonierten Violinsonaten sind sehr schön anzuhörende Musik.
Ich habe mich bisher nur selten mit diesem Komponisten beschäftiege, und muss feststellen, dass diese Einspielung Lust auf mehr macht.

Kennt jemand die folgende Veröffentlichung

Locatelli_Faust


Isabelle Faust ist ja ein Garant für erstklassige Einspielungen. Kann jemand etwas dazu sagen oder hat andere Empfehlungen?

Viele Grüße

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 26. Mrz 2024, 23:38 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#30851 erstellt: 26. Mrz 2024, 23:58
Hier hatte ich letztes Jahr etwas Locatelli gehört, auch in die damals ganz neu erschienene Aufnahme mit Isabelle Faust. Du solltest unbedingt mal in die Violinkonzerte reinhören, am besten Sandrine Cantoreggio auf Turtle, wenngleich wahrscheinlich nicht mehr ganz einfach zu finden. Viel Spass !
Klassik_Fan
Stammgast
#30852 erstellt: 27. Mrz 2024, 00:23
Hallo Michael,

vielen Dank für den Hinweis auf den beitrag und den Tip mit Sandrine Cantoreggio auf Turtle, der mir bsiher völlig unbekannt war.

Dann hoffe ich nur dass der Briefträger sich Turnschuhe anzieht...
Ist beides bestellt. Mein persönliches Ostergeschenk


Viele Grüße

Harry
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#30853 erstellt: 27. Mrz 2024, 15:30
Bei mir läuft gerade das Passionsoratorium "Golgotha" (1945-48) von Frank Martin, enthalten in einer 3-CD-Compilation:

amazon.de

Frank Martin: Golgotha
Chor des BR, Münchner Rundfunkorchester, Marcello Viotti / Profil, 2005

In seinem groß angelegten Oratorium in frz. Sprache (für fünf Vokalsolisten, achtstimmigen Chor und sinfonisches Orchester inkl. Schlagwerk, Klavier und Orgel) vertont Martin neben Passionstexten aus den vier Evangelien auch solche des Bischofs Augustinus von Hippo (um 400 n.Chr.). Bemerkenswert finde ich, dass seine Erzählung nicht wie üblich mit dem Tod Jesu endet, sondern im Finale das Geschehen am Ostermorgen andeutend einbezieht.

Wichtiger auslösender Faktor für die Komposition, gegen die sich Martin zunächst aus Ehrfurcht vor dem übermächtigen Vorbild in Bachs Matthäuspassion wehrte, soll die Radierung "Die drei Kreuze" von Rembrandt (1653) gewesen sein. Der Erfolg der Uraufführung hat sich bis heute gehalten, "Golgotha" nimmt unter den Oratorien des 20. Jh. einen Platz im Standardrepertoire ein.

Der Konzertmitschnitt entstand 2002 und wurde 2005 als Compilation mit zwei kleineren Werken Frank Martins veröffentlicht. Unter den wenigen verfügbaren Einspielungen überzeugt mich diese Münchener insgesamt am ehesten, auch klanglich. Solostimmen sind zwar immer Geschmackssache, werden hier aber nur marginal beschäftigt. Chor und Orchester agieren zupackend und ergreifend, was man Ulf Schirmer anerkennend zurechnen darf. Der Klang ist für meine Ohren tadellos.

Torrente
Mars_22
Inventar
#30854 erstellt: 27. Mrz 2024, 20:34
Ich höre Karl Goldmarks Violinkonzert mit Benjamin Schmid. Schönes Konzert! Die Aufnahme stört aber den guten Eindruck - sehr schmale / mittenzentrierte Bühne und recht harter Ton.

IMG_7880
arnaoutchot
Moderator
#30855 erstellt: 27. Mrz 2024, 22:24
Hier gerade Yuja Wang und Gustav Dudelmal live 2013 aus Caracas mit Rach #3 und Prok #2. Ich hatte nicht viel erwartet, und das wurde noch unterboten. Wang huscht über die Tastatur, man mag es virtuos empfinden, mir hat es zu wenig Struktur. Das Orchester kommt flach und nichtssagend daher. Die japanische SHM-CD kann da auch nichts mehr rausreissen. Die CD bekommt einen Tritt, wie auf dem Bild von Kevin Coyne dargestellt ...

IMG_6299


[Beitrag von arnaoutchot am 27. Mrz 2024, 22:25 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#30856 erstellt: 27. Mrz 2024, 22:28

G.S.Torrente (Beitrag #30853) schrieb:
Frank Martin: Golgotha
Chor des BR, Münchner Rundfunkorchester, Marcello Viotti / Profil, 2005


Oh, Danke für den Hinweis. Das Werk werde ich mir für diese Karwoche einmal vornehmen. Meist bleibe ich bei sakraler Neuer Musik meist bei Messiaen hängen, gleichwohl ohne/kaum Vokalanteile.

Zurzeit läuft hier wohl einer der Sakral-Klassiker deutscher Einspielungen überhaupt, oder zumindest Teile daraus

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JS Bach
Matthäus Passion
Münchner Bach-Chor und - Orchester
diverse Solisten
Karl Richter
Archiv 1959

Gruß. Olaf
WolfgangZ
Inventar
#30857 erstellt: 27. Mrz 2024, 22:48
@ Michael in obiger Sache Wang:

Es soll Leute geben, die sehr übel auf Deinen Tritt reagieren (würden). Ich gehöre nicht zu diesen Leuten, kenne aber welche.

Wolfgang
Hörstoff
Inventar
#30858 erstellt: 27. Mrz 2024, 23:03
Rolf Martinssons Into Eternity vom Malmö SO/Paul Mägi, diesmal unter Auslassung der einleitenden Werke. Konsistent und überzeugend wirkt dieser Wechsel von Melodramatik, Prosaik und Attacke nicht auf mich. Vermutlich nicht etwas, das in 100 Jahren noch aufgeführt wird.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 27. Mrz 2024, 23:04 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#30859 erstellt: 27. Mrz 2024, 23:18
@Sache Wang: Jo, damit muss ich wohl leben. Diese Leute mögen mir dann bitte erklären, was das Besondere an der o.g. Aufnahme ist ... ich kann es nicht finden. Wang Rach #3 gehörte tatsächlich zu den schlechtesten Aufnahmen, die ich jemals von dem Konzert gehört habe (und ich kenne ein paar, habe ja hier auch schon Vergleiche angestellt). Prok #2 war ein bisschen besser, aber auch nicht so, dass es mich gefesselt hätte ... ich brach dann ab.

Hier jetzt Mozart - The Symphonies - The Beginning and the End - Il Pomo d'Oro - Maxim Emelyanychev - Aparte Music 2023. Ein neues Projekt, sämtliche Mozart-Symphonien aufzunehmen, von einem jungen HIP-Ensemble, das aber zeitgemäss nicht mehr das Dogma von früheren HIP-Ensembles aufweist. Gespielt werden entsprechend dem Titel die 1. Symphonie von Mozart KV 16, die er als achtjähriger komponiert hat, und die Jupiter-Symphonie KV 551. Eingerahmt ist eine sehr schöne Aufnahme des von mir sehr geschätzten Klavierkonzerts Nr. 23 KV 488 mit dem Leiter des Ensembles an einem Replica eines Fortepiano aus 1823, das aber sehr vollmundig klingt. Ich müsste es mal mit Brautigam vergleichen, der ja einen ähnlichen Ansatz hat. Blitzsauber hochauflösend und audiophil aufgenommen, eine Freude nach der Enttäuschung zuvor ...

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G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#30860 erstellt: 27. Mrz 2024, 23:34
Haydn - Streichquartett \

Joseph Haydn: Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze
in der Transkription für Streichquartett, op. 51 (1787)
quatuor mosaïques; Astrée/Naïve, Re-Release 2004

Eine Live-Aufnahme von 1992. Unbeschreiblich, einfach berrückend schön gespielt vom quatuor mosaïques. Mit Ausnahme des kurzen mit "Das Erdbeben" titulierten Finales handelt es sich durchgehend um langsame Sätze, doch kommt nirgends Langeweile oder Eintönigkeit auf.

Torrente
WolfgangZ
Inventar
#30861 erstellt: 28. Mrz 2024, 00:39
Noch kurz zu Wang: Rachmaninoff mit ihr kenne ich nicht. Ich habe schon lange aufgehört, mir neue Aufnahmen vom dritten Rachmaninoff-Konzert zu kaufen, habe das Konzert auch ein wenig über, nicht zuletzt, weil offenbar kaum ein junger Pianist, kaum eine junge Pianistin meint, es nicht aufnehmen zu müssen, und das verstehe ich nicht. Die persönliche Abnutzung kann sich auch wieder rasch ändern. CDs finde ich zur Genüge, die meisten finde ich sehr ordentlich.

Prokofeff 2 mit Wang kenne ich nur aus dem Internet als Konzertmitschnitt. Auch hierbei habe ich andere Favoriten und genügend Auswahl. Und dieses Konzert finde ich über die Jahre hinweg unverändert attraktiv. Die Kadenz, die Wang spielt, hat schon ihren Reiz - komplett gehört habe ich aber den Mitschnitt mit ihr noch nicht ...

Um Dudamel wird mir zu viel Aufhebens gemacht. Aber er ist mir lieber als ein Currentzis.

Wolfgang
Klassik_Fan
Stammgast
#30862 erstellt: 28. Mrz 2024, 12:52
Hallo zusammen,

heute morgen vom Spätbarock zurück zum Frühbarock

Girolamo Alessandro Frescobaldi (1583 - 1643)
(allein der Name klingt nach Musik)

Frescobaldi_Canzone

Hier die "Canzoni"
Bruno Cocset
Les Basses Reunies

Schöne, einfühlsame Lieder, ganz im Stile der Zeit.Wenn man diese Musik mag, ist diese Einspielung der Canzoni sicher ein Tip

Jetzt freue ich mich auf die folgenden Toccata, die gleich aufgelegt wird.

Frescobaldi_Tokata_1

Kennt jemand weitere, gute und empfehlenswerte Einspielungen.?

Ich liebäugele mit den Capricci

Frescobaldi_Capricci_1





Viele Grüße

Harry


[Beitrag von Klassik_Fan am 28. Mrz 2024, 12:53 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#30863 erstellt: 28. Mrz 2024, 16:34
Sehr schöne Entdeckung, Frescobaldi ! Da habe ich auch ein bisschen was, u.a. die gezeigte Bruno Cocset auf alpha, die ich auch ganz hervorragend finde. Wie so vieles von alpha ... ich komme später noch auf eine neu hier eingetroffene Box zurück.

Wenn Du nicht kleckern willst, sondern klotzen, empfiehlt sich bei Frescobaldi die Complete Edition von Brilliant. Die ist wirklich gut ! Das hier hatte ich vor ein paar Jahren geschrieben.


... zurück zu den Ursprüngen ins frühe 17. Jahrhundert: Girolamo Frescobaldi - Complete Edition - Brilliant 15CDs 2011. Normalerweise bin ich ja kein besonderer Fan des Billig-Labels Brilliant, aber diese Box ist eine Ausnahme: Die Aufnahmen sind alle für Brilliant neu produziert und auf historischen Instrumenten in den 2000ern neu eingespielt. Dreh- und Angelpunkt ist der Cembalist und Organist Roberto Loreggian (*1967), der ein ausgesprochener Spezialist für frühbarocke Musik für Tasteninstrumente ist. Klanglich sind die Aufnahmen state of the art. Eine Fundgrube, wem so etwas gefällt.

IMG_2216D



Edit: Ich sehe gerade, dass Brilliant das in 2023 nochmals herausgebracht hat, wieder auf 15CDs, aber diesmal nur die Musik für Tasteninstrumente (klick the pic). Es wurden noch weitere Stücke aufgenommen, jetzt ist es kompletter als komplett , dafür mussten aber die orchestralen und vokalen Stücke weichen. Die Aufnahmen für Tasteninstrumente sind in beiden Boxen identisch, alles von Roberto Loreggian gespielt. Für den aktuellen Sonderangebotspreis muss man wohl nicht lange überlegen, wenn einem das zusagt ...

jpc.de


[Beitrag von arnaoutchot am 28. Mrz 2024, 16:46 bearbeitet]
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#30864 erstellt: 28. Mrz 2024, 17:57
Hier gibt's mal Spätest-Strawinsky auf die Ohren, der so ganz anders klingt als der bekannte Ballettmusiklieferant:

jpc.de

Igor Strawinsky: Threni • Requiem Canticles
Collegium Vocale Gent, Royal Flemish Philharmonic, Philippe Herreweghe / PHI, 2015

Mancher Sammler dürfte sich ärgern ob der mit einer guten Dreiviertelstunde äußerst sparsam dosierten Laufzeit. Davon abgesehen liegt eine feine Produktion vor. Die hier versammelten Werke enstanden sämtlichst in Strawinskys später Schaffensphase zwischen 1957 und 1966. In jeder Hinsicht wahrlich schwer verdauliche Kost. Insbesondere die kurzen Sprüche aus den "Klageliedern des Propheten Jeremia" (= Threni) mit ihren vielschichtigen, z.T. polyrhythmischen Einfällen sind extrem schwierig zu singen (sofern sie nicht gerade gesprochen werden), können in solch makelloser Umsetzung und nach mehreren Hördurchgängen aber gefallen.

Herreweghe lässt wie gewohnt sehr transparent musizieren, was dem Durchdringen der strukturellen Elemente zugute kommt. Der Top-Kammerchor aus Gent singt stimmlich homogen, intonationssicher und sprachverständlich, und auch die Königlich Flämischen Philharmoniker (heute: Antwerp SO) zeigen sich unter ihrem Ehrendirigenten von ihrer besten Seite.

Torrente
arnaoutchot
Moderator
#30865 erstellt: 28. Mrz 2024, 17:59
Aber ich höre auch: Endlich mal eine Gesamtaufnahme der Beethoven-Klavierkonzerte Aber eine ausgefallene: Eine Produktion der Kulturabteilung der Firma Bayer mit DeutschlandRadio und als Ausführende Christian Zacharias, Sir Roger Norrington und die Bamberger Symphoniker, live aufgenommen 1997 im Forum Leverkusen. Die limitierte CD-Box wurde nur über die Kulturabteilung von Bayer und die Freunde der Bamberger Sinfoniker vertrieben, dürfte also inzwischen kaum mehr zu finden sein.

Inhaltlich ist es eine solide Live-Aufnahme der Werke, Zacharias Klavierspiel ist leicht, transparent und dynamisch, wie bei seinen Mozart-Konzerten aus Lausanne. Macht Freude, es zu hören, wer einen Bezug zu den Ausführenden hat und noch nicht ganz so viele Aufnahmen wie ich, der sollte mal die Fühler ausstrecken. Ich werde die Box aus vorgenannten Gründen wahrscheinlich nicht behalten.

IMG_6303
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#30866 erstellt: 28. Mrz 2024, 18:57

arnaoutchot (Beitrag #30865) schrieb:
... Inhaltlich ist es eine solide Live-Aufnahme der Werke, Zacharias Klavierspiel ist leicht, transparent und dynamisch, wie bei seinen Mozart-Konzerten aus Lausanne. Macht Freude, es zu hören, wer einen Bezug zu den Ausführenden hat und noch nicht ganz so viele Aufnahmen wie ich, der sollte mal die Fühler ausstrecken. Ich werde die Box aus vorgenannten Gründen wahrscheinlich nicht behalten.

Ich habe tatsächlich einen Augenblick überlegt, ob ich die Augen offen halten sollte. Denn Zacharias und Norrington halte ich für eine durchaus vielversprechende Kombination. Andererseits... nein, ich kann auch vernünftig sein und widerstehen. Wer braucht schon LvB-KK?

Hörend bleibe ich bei Sakralmusik für die Karwoche und bei Herreweghes Genter Vokalisten, nun aber weniger anstrengendes, dennoch Meisterhaftes aus der Spätrenaissance:

amazon.de

Orlando di Lasso: Psalmi Davidis pœnetentiales (Die sieben Bußpsalmen Davids)
Collegium Vocale Gent, Philippe Herreweghe / 2 CDs HMF 2006, rereleased 2014

Durch seine typische, zurückhaltende Schlichtheit im Musizieren verstärkt Herreweghe gerade den sprechenden Ausdruck der unbegleiteten fünstimmigen Psalmmotetten.

Torrente
arnaoutchot
Moderator
#30867 erstellt: 28. Mrz 2024, 19:52

G.S.Torrente (Beitrag #30866) schrieb:
wer braucht schon LvB-KK?


Ich. Viele.

Jetzt zu einer neuen Box. Keine Woche ohne neues Schächtelchen, so kommt es mir aktuell vor. alpha - Les Maitres du Baroque - 18 CDs 2017. Im Grunde ist es ein völliger Blödsinn: Man kann fast alle Aufnahmen von alpha losless streamen, die Box ist mager ausgestattet und einen Teil der Aufnahmen habe ich auch schon auf CD, wozu also noch eine Schachtel ? Die alte Verbundenheit zu physischen Medien und der aktuell sensationelle Preis haben mich wieder weich werden lassen.

Zum Inhalt hier mehr. Eine schöne Auswahl mit durch die Bank sehr guten Aufnahmen. Wen zB die Brandenburgischen Konzerte nicht mehr hinter dem Ofen hervorlocken, der möge mal der frischen und nahezu swingenden Darbietung des Ensembles Cafe Zimmermann lauschen. Wen Rameau-Cembalowerke eher langweilen, der wird evtl. beim glasklaren und brillanten Spiel von Blandine Rannou aufhorchen. Bruno Cocset (der Name fiel etwas weiter oben schon in Sachen Frescobaldi) hat auf Kopien von Originalinstrumenten aus der Bach-Zeit einen sehr hörenswert Zyklus der Cello-Suiten vorgelegt ... ja, ich höre schon auf. Gerade Rannous Rameau, phänomenal !

IMG_6304
Hörstoff
Inventar
#30868 erstellt: 28. Mrz 2024, 22:29
Ein weiteres Europakonzert der Berliner Philharmoniker, diesmal wieder mit Mariss Jansons aus Zypern 2017.

In den leisen Passagen ist eingangs und mittendrin ebenfalls manchmal Vogelgezwitscher vernehmbar, was vermutlich den Unwägbarkeiten eines Freiluftauftritts zuzuschreiben ist. Stört aber gar nicht so sehr. Das Konzert lässt sich gut beschwingt an und, wen wundert's, das Wetter an der Küstenlage in Paphos war mittelmeerlich schön, was aufgrund der Filmszenen gut herüberkommt. Jetzt mit Andreas Ottensamer als Solisten in Webers Klarinettenkonzert Nr. 1. Und später die Ungarischen Tänze von Brahms: ein echter Mitreißer.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 28. Mrz 2024, 23:48 bearbeitet]
G.S.Torrente
Ist häufiger hier
#30869 erstellt: 29. Mrz 2024, 00:42
Zum Tagesausklang Dvořák:

amazon.de

Antonín Dvořák: Stabat Mater op. 58 (1877)
Collegium Vocale Gent, Royal Flemish Philharmonic, Philippe Herreweghe / PHI, 2013

Der Wirkung dieses "Stabat Mater" oratorischen Umfangs mit seinem verschwenderischen Reichtum eingängiger Melodien und wuchtigen Chorsätzen kann sich wohl auch der nicht ganz entziehen, der es mit Vokalmusik ganz allgemein und mit Sakralem im Besonderen nicht so hat. Einen Versuch wäre es wert. Das Werk steht mit seinem leicht opernhaften Charakter vielleicht Verdis Requiem näher als dem Brahmsschen.

Herreweghes bevorzugt transparente Musizierweise legt auch hier die Strukturen wunderbar frei. Dagegen mutet die berühmte Aufnahme von Sawallisch für Supraphon (1983) wie ein einziges Stochern im Klangnebel an. Jener benötigt volle 16 Minuten länger für den Durchgang, dennoch klingt bei Herreweghe nichts gehetzt.

Torrente
arnaoutchot
Moderator
#30870 erstellt: 29. Mrz 2024, 16:21
Hier nun nicht unbedingt Passionsmusik, aber frühe Bach-Kantaten aus der alpha-Box. Vox Luminis unter der Leitung von Lionel Meunier (alpha 2016). Auch hier sticht wieder die für alpha typische hohe Transparenz der Stimmen und Instrumente hervor. Ein schöner Vergleich zu den Interpretationen von Suzuki und den Japanern. Mit 85 Minuten Spielzeit ist die CD rekordverdächtig gut gefüllt. Das gezeigte Cover ist das Original, nun, auch nicht viel besser als das generische aus der Box.

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arnaoutchot
Moderator
#30871 erstellt: 29. Mrz 2024, 19:24
Jetzt Passionsmusik zum Karfreitag in modernerer Art. Kann auch eine Passion sein ... John Cage - Music of Changes (1951) und Stockhausen - Mantra (1970), beide wergo 1988 bzw. 1995. Cages aleatorisches Klavierstück ist inzwischen ein moderner Klassiker, die Aufnahme Hencks hoch prämiert, aber sehr anstrengend zu hören Stockhausens Mantra für zwei Pianisten und Percussion ist dagegen eingängiger und "unterhaltsamer" ...

IMG_6305
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