Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Dualplattenspieler (Beitrag #12510) schrieb:

Soll ich vielleicht doch noch einmal meine Naxos-Doppelte-Liste einstellen, arnaoutchot? ?

Ja klar, warum nicht. Immer gerne.

Hab jetzt nochmals genau gezählt, aus der o.g. Jazzwise-Liste habe ich tatsächlich mehr als 75 %, nämlich 81 Platten. Bis zur 50. fehlen nur drei, nämlich Ahmad Jamal (21), Stan Getz (42) und Dizzy Gillespie (49), dann wird es etwas dünner. Ich denke, Kriterium für die Liste war das Neuartige beim Erscheinen. Mehr zur Erläuterung gibt es bei Jazzwise, wie schon von Fischers Fritze herausgefunden. Wie immer bei solchen Listen keine Alleingültigkeit, aber eine Anregung, was man noch so hören könnte. Ich muss mir mal den Ahmad Jamal vornehmen (Getz und Gillespie kenne ich, das muss ich nicht unbedingt haben).

Als Excel Gepeinigter habe ich es nicht so mit Listen wenn es um Musik geht und diese ewigen der ist besser als jener ärgern mich, aber bei Stan Getz-Focus (42.) muss ich doch ein verstörtes


loswerden.

Naja, man muss das nicht so ernst nehmen, persönliche Favoriten der Listenersteller wird es immer geben. Bei Getz/Focus stimme ich zu, das was ich von Kompilationen her kenne, lässt mich kalt. Jazz mit Streichen ist ohnehin eher No-Go-Area für mich, das war bei Charlie Parker schon grenzwertig ...

Ich hab unter den Top 50 noch eine entdeckt, die ich nicht habe: George Russell -The Jazz Workshop. Die hatte ich mit der Ezzthetics verwechselt. Also Jamal und Russell anhören. ... ist doch schon was !

@dualplattenspieler:
Die neue von Klemens Marktl ist auch bei mir bestellt, danke für den Tip!
Aber guck mal bei amazon: "The Challenge" von 2009 kannst du für schlappe 5 Euro bestellen.
Die ist gut.
Gruß Christoph

arnaoutchot (Beitrag #12513) schrieb:

Ich hab unter den Top 50 noch eine entdeckt, die ich nicht habe: George Russell -The Jazz Workshop.

Die solltest Du Dir nicht entgehen lassen, ich finde, die ist ganz große Klasse. Die Titel "Ballad of Hix Blewitt" und "Concerto for Billy the Kid" sollte man als Jazzinteressierter gehört haben. Und Bill Evans, noch zu Beginn seiner Karriere, ist in diesem so ganz anderrn Kontext sehr interessant zu hören.


Hier seit gestern immer mal wieder:



Donald Byrd - Transition Sessions featuring Doug Watkins
1955-56, Transition Records, 2014, Fresh Sound Records

Man kann durchaus unterschiedlicher Meinung zur Veröffentlichungspolitik des Jordi Pujol sein, aber eines muss man FSR lassen, da werden immer wieder sehr interessante Schätze ausgegraben.

Diese Doppel-CD gibt wohl alle Aufnahmen Byrds mit Doug Watkins wieder. Und eigentlich habe ich mir die Compilation zugelegt, weil ich mehr von dem viel zu früh bei einem Unfall verstorbenen Bassisten hören wollte, insbesondere auf sein hier enthaltenes Album Watkins At Large war ich gespannt. Für den, den es interessiert, hier der Link zu seiner Discographie (weiß gar nicht, ob die auf wiki vollständig ist?), ich sag nur „Saxophone Colossus“ oder seine Aufnahmen mit Silver, Mobley, Blakey oder Morgan. Durchaus beeindruckend das Ganze. Umso bedauerlicher das er heute nicht mehr so einen Stellenwert wie z. B. Paul Chambers hat.

Die Compilation enthält die Alben Byrd's Eye View und Byrd Blows At Beacon Hill und das schon erwähnte Watkins At Large und ist inhaltlich gleich der Blue Note Ausgabe von 1995(?).

dietmar_ (Beitrag #12515) schrieb:

1955-56

Du entwickelst Dich zu einem Spezialisten des frühen Hard Bop Mitte der 50er, wie mir scheint ... Ja, Fresh Sounds hat mich auch schon positiv überrascht. Grundsätzlich ist das Bemühen des Labels, verschüttete Perlen auszugraben, sehr löblich. Allerdings ist gerade aus den 50ern manches klanglich noch eher historisch ... ich erinnere mich an eine löbliche Lurlean-Hunter-Edition bei FSR, die eigentlich wie eine zweite Dinah Washington vor einem orchestralen Breitwandsound performt, der aber trotz Aufnahmen sehr gegen Ende der 1950er in ziemlich flachem Mono daherkommt, was den Spass etwas trübt. Aber generell nichts gegen FSR zu sagen, gut, dass es sie gibt.

So würde ich das nicht nennen, ich mag auch ganz andere Sachen, erinnere nur an Sons Of Kemet.

Die Transition Sessions klingen gut, trotz mono. Kann ich durchaus empfehlen.

... mal wieder auf dem Weg zur Küche ( Flammkuchen, Tag 2) den Streamer aktiviert:



Heliocentric Counterblast - Planetary Tunes (enja, 2014)


... Oktett mit/um Kathrin Lemke welches sich gerne dem Klanguniversum von Herman Blount (Sun Ra!) annimmt. Während der große Meister am liebsten im kosmischen Universum unterwegs war oder von einem der Planeten (Saturn, Jupiter ..) grüßte, versuchen Lemke & Co etwas irdene Haftung hinzuzufügen ... stets mit großer Verneigung, lustvoll und auch mal ganz zart kratzig, aber immer besonnen ... nette Mixtur (auch Eigenkompositionen) aus BigBand, Swing und Feingeist.

Ebenfalls (und verdient) auf der Shook-the-world- Liste:



John McLaughlin - Extrapolation
Polydor 1976, rec.1969

John McLaughlin - electric and acoustic guitar
John Surman - baritone and soprano sax
Brian Odges - double bass
Tony Oxley - drums

Seit langem nicht mehr aufgelegt, zeigte mir diese Platte heute mehr denn je ihre Qualitäten. Besonders Odges hat micht beeindruckt. Herrlich die Stücke Arten´s Bag sowie das fantastische Binky´s Beam, das bereits einen Vorgeschmack auf kommende Mahavishnu- Zeiten liefert.

dietmar_ (Beitrag #12515) schrieb:

arnaoutchot (Beitrag #12513) schrieb: Ich hab unter den Top 50 noch eine entdeckt, die ich nicht habe: George Russell -The Jazz Workshop. Die solltest Du Dir nicht entgehen lassen, ich finde, die ist ganz große Klasse. Die Titel "Ballad of Hix Blewitt" und "Concerto for Billy the Kid" sollte man als Jazzinteressierter gehört haben. Und Bill Evans, noch zu Beginn seiner Karriere, ist in diesem so ganz anderen Kontext sehr interessant zu hören.

arnaoutchot (Beitrag #12516) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #12515) schrieb: 1955-56 Du entwickelst Dich zu einem Spezialisten des frühen Hard Bop Mitte der 50er, wie mir scheint ...

Ich mag vieles aus der Ära, schon unfassbar cool all das. Aber es ist für mich dennoch nur eine Episode, allerdings eine für mich sehr wichtige.

Ach so, das sollte ich vielleicht erwähnen, Russells Jazz Workshop, obwohl auch aus 1956, ist kein Hard Bop. Wenn ich mich recht entsinne, hat er mit seinen Musiktheorien wesentlich den Modalen Jazz beeinflusst?
Russell war fast allen zu der damaligen Zeit um einiges voraus.

Besser nicht erklären, sondern anhören:

https://www.youtube....0ops0PoDm0-RsQ4dAeBs

falls es von Youtube geblockt wird, gibt es hier eine „freie“ Live-Version des gleichen Stücks:
https://www.youtube.com/watch?v=b2ir78Ft3tM
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Hier läuft aber zur Zeit:



1962, Wonderland Records

A Child's Introduction to Jazz by Cannonball Adderley
Cannonball erklärt den Jazz. Das kann nur amüsant sein. Gibt es anscheinend nur ab und an als LP zu kaufen?
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andreas3 (Beitrag #12519) schrieb:

Ebenfalls (und verdient) auf der Shook-the-world- Liste: John McLaughlin - Extrapolation

Absolut verdient auf allen Listen und gehört dringend von mir ausgegraben. Sh..! - wenn die Sammlung wo anders steht.

Und noch was Nettes:



OM with Dom Um Romao
Japo 1978
Urs Leimgruber - soprano and tenor sax, bass clarinet
Christy Doran - 6 and 12 string e- guitars
Bobby Burry - Bass
Fredy Studer - drums
Dom Um Romao - percussion, berimbao

Die vier Schweizer hier verstärkt durch Romao, der ja auch zum ersten LineUp von Weather Report gehörte. Vier lange Stücke mitreißend musiziert und gespielt mit der Präzision eines (Schweizer) Uhrwerks. Ich habe sie damals wegen des Covers entdeckt, und wegen Romao gekauft, und habs nie bereut.

andreas3 (Beitrag #12519) schrieb:

Ebenfalls (und verdient) auf der Shook-the-world- Liste: John McLaughlin - Extrapolation

Sollte ich auch wieder mal hören, bei mir schaut das Cover aber anders aus...

Nach der Lernstunde mit Cannonball ziehe ich die Schraube selber noch ein wenig an. Streber!



Sam Rivers Quartet - Crosscurrent Live at Jazz Unité
1981, 2009, Blue Marge/Futura Et Marge

Rivers fängt fast ruhig und soulig* auf der Flöte an, das dreht dann aber auf.
Rivers an Sopran, Tenor & Flöte, aber auch mit Klavier und Stimme. Außerdem die mir weniger oder mehr unbekannten Jerry Byrd (nicht der Hawaiian Steel Gitarrist gleichen Namens, große Güte!) und ein Rael Wesley Grant am E-Bass (den ich wohl von M-Base kenne?) und der immer gute Steve Ellington an den Drums.



edit:
Blödsinn, das ist Funk. Die "liebliche" Flöte verleitete mich in der Einordnung.

Ja, mein Cover ist das der 1976er Vinyl auf Polydor, keine Ahnung warum die Platte ein Neues bekam. Die CDs gibts auch nur mit deiner Version. Aber uns gehts ja um die MUSIK!!!

andreas3 (Beitrag #12519) schrieb:

Ebenfalls (und verdient) auf der Shook-the-world- Liste: John McLaughlin - Extrapolation Polydor 1976, rec.1969 John McLaughlin - electric and acoustic guitar John Surman - baritone and soprano sax Brian Odges - double bass Tony Oxley - drums Seit langem nicht mehr aufgelegt, zeigte mir diese Platte heute mehr denn je ihre Qualitäten. Besonders Odges hat micht beeindruckt. Herrlich die Stücke Arten´s Bag sowie das fantastische Binky´s Beam, das bereits einen Vorgeschmack auf kommende Mahavishnu- Zeiten liefert.

Lustig! Nachdem ich Black Light gehört hatte musste ich zwanghaft zu Ex greifen. Ultimativ DIE McLaughlin!!! Aus der Sicht eines alten Sacks that is
PS und meine ist auch schwarz grün

Dualplattenspieler schrieb:

musste ich zwanghaft zu Ex greifen. Ultimativ DIE McLaughlin!!!

Da bin ich ganz bei dir. Schleierhaft, warum er sich kein Sax ins Mahavishnu Orchestra geholt hat. Wobei mir gerade die Antwort einfällt: McLaughlin wollte der Solist sein, hier steht Surman recht weit vorn.

Aus der Sicht eines alten Sacks that is

Uuh yeah!

andreas3 (Beitrag #12519) schrieb:

John McLaughlin - Extrapolation

Cooler Tipp! Die hatte ich nie auf dem Schirm; ich war immer abgeschreckt von den Mahavishnu Sachen, die
nicht mein Ding sind. Aber die hier ist schon wirklich genau meine Sache!

andreas3 (Beitrag #12526) schrieb:

Schleierhaft, warum er sich kein Sax ins Mahavishnu Orchestra geholt hat. Wobei mir gerade die Antwort einfällt: McLaughlin wollte der Solist sein,

Ich glaube da tust Du ihm unrecht. Der ist ein sehr bescheidener und überhaupt nicht egoman getriebener Typ. Und Solist war schliesslich auch Ponty der es auf Birds mindestens so krachen lässt wie John selbst. Und Sax gab es später auch noch auf Mahavishnu, dem wohl gräßlichsten Album seiner Karriere

wilder-Denker (Beitrag #12492) schrieb:

Im Moment teste ich schon fleissig neue inEars und DAP

Dir ist schon klar, dass Du damit automatisch zur Teilnahme an den entsprechenden Unterforen (zwangs-)verpflichtet bist,oder? WO ALSO SIND DEINE BEITRÄGE

Ich hatte gerade auch John McLaughlin - Extrapolation mit im Auto. Auch wenn es fuer mich keine persoenliche Lieblingsplatte ist, so erkenne ich die bahnbrechende Bedeutung insbesondere fuer den Jazz in Europa. Ich hab dieses Cover hier ...

Gerade läuft:

Meine Frau mit Staubsauger. Kein Geheimtipp!

Schön dass Extrapolation allgemeine Anerkennung findet, die Platte begleitet mich seit mehreren Jahrzehnten und hat sich musikalisch nicht abgenutzt, was ja ein gutes Zeichen ist.

arnaoutchot schrieb:

Auch wenn es fuer mich keine persoenliche Lieblingsplatte ist

Nun meine Lieblingsplatte ists auch nicht, aber sie ist mit lieb. Ich komme immer ins Grübeln wenn nach den "5 für die einsame Insel" gefragt wird, da würde ich wohl jeden Tag fünf neue aussuchen. Und dann die endlos vielen Aufnahmen die ich noch nie gehört habe.., da nehme ich mir doch lieber einen Streamer mit.

Aus der selben Schaffensphase und m. E. "noch ein Zacken schärfer" ist Where Fortune Smiles:



https://en.wikipedia.org/wiki/Where_Fortune_Smiles

Dualplattenspieler (Beitrag #12529) schrieb:

Dir ist schon klar, dass Du damit automatisch zur Teilnahme an den entsprechenden Unterforen (zwangs-)verpflichtet bist,oder? WO ALSO SIND DEINE BEITRÄGE :prost

... die werden dort vermutlich länger auf sich warten lassen bzw. eher sporadisch, reaktiv erscheinen. Ich lese da schon öfter mit, aber der Hype des "Immer-besser-oder-doch-nicht-Spielzeugs" (auf der Apothekerwaage austariert) ist nicht ganz meine Welt. Aber immerhin habe ich durch vieles Querlesen meine Ohrstöpsel gefunden, die mich als Jazzer derzeit glücklich machen

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Nicht so ganz glücklich macht mich derzeit:



Mark Turner Quartet - Lathe of Heaven (ECM, 2014)

Mark Turner - tenor saxophone
Avishai Cohen - trumpet
Joe Martin - double bass
Marcus Gilmore - drums


... eigentlich aufgelegt, da ich am Wochenende etwas ruhigen, allgemein verträglichen Jazz (zwecks Besuches) brauche: ich mag Avishai Cohen, den Trompeter(!) eigentlich ganz gerne, Mark Turner hatte auch schon gute Momente als Mitspieler in diversen Kombos. Hier hört man jetzt das, was ich als typischen ECM-Sound bezeichne (ich weiß, es gibt/gab auch andere Eichers) ... alles sehr weichgespült, smooth und die Dynamik hält sich arg in Grenzen. Für Freunde der seichten (Wohl)Klänge sicherlich keine schlechte Platte, aber MIR (heute) deutlich zu eintönig, bestenfalls Hintergrundmusik (darum vielleicht doch passend, wenn dann Besuch da ist und man sich eh unterhält)

@ wilder Denker
Was du zu "Lathe of Heaven" schreibst, spricht mir aus der Seele.
Auch ich finde sie langweilig. Mark Turner habe ich schon viel besser gehört. Was ich auch nicht verstehe, daß die Produktion allerorten hochgelobt wurde.
Gruß Christoph

Heute noch spontan neu eworben:

Brecker Brothers
Heavy Metal Be-Bop
Konnte ich heute nur auf einem tragbaren CD-Radio hören, aber da geht ordentlich die Post ab.

Schon gerade im Rotierenden-Vinyl-Fred gepostet, aber hier passt es ja auch rein:



Cannonball Adderley -Somethin' Else

LP 180 gr.
WaxTimeRecords
DMM

Klanglich für mein Empfinden wirklich klasse - habe allerdings momentan keine Lust, diese LP mit der RVG-CD oder der Impulse!-CD zu vergleichen. Ich freue mich lieber über die schöne Musik und über den rotierenden Thorens ...

Joe Pass For Django 1964

Joe Pass g
John Pidsano g
Jim Hughart b
Colin Bailey dr

Entspannte Gitarrenmusik für den Feierabend, unaufdringlich virtuos und swingend.

Mr._Lovegrove (Beitrag #12535) schrieb:

Brecker Brothers Heavy Metal Be-Bop

... funky, FUNKY ... auch in meiner Sammlung, da ich zu den "Brüdern" seinerzeit mal live hüpfen durfte. Nettes déjà-vue


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moontrane (Beitrag #12534) schrieb:

@ wilder Denker Was du zu "Lathe of Heaven" schreibst, spricht mir aus der Seele.

... ich war tapfer und habe bis zum letzten Ton gehört, aber jetzt brauchen meine Gehörgänge dringend den "Befreiungsschlag"


und den gibt es hiermit:




Vandermark / Gustafsson - Verses (Corbett vs Dempsey 2013/15)

Mats Gustafsson - alto, tenor, baritone saxophone
Ken Vandermark - tenor saxophone, clarinet, bass clarinet


... die beiden haben in etlichen Formationen gemeinsam gespielt, treffen sich hier aber erstmals zum "Zwiegespräch", was - wie nicht anders zu erwarten - erfreulich aufschlußreich ist (Gefallen an freier, improvisierter Musik vorausgesetzt!) ... nach der vorhergehenden "Mark Turner Quartet" für mich eine wahre Reinigung meiner Gehörgänge, quasi eine Art Wiederbelebung .. ich bin dankbar dafür / wer reinhören will

wilder-Denker (Beitrag #12533) schrieb:

... die werden dort vermutlich länger auf sich warten lassen bzw. eher sporadisch, reaktiv erscheinen. Ich lese da schon öfter mit, aber der Hype des "Immer-besser-oder-doch-nicht-Spielzeugs" (auf der Apothekerwaage austariert) ist nicht ganz meine Welt. Aber immerhin habe ich durch vieles Querlesen meine Ohrstöpsel gefunden, die mich als Jazzer derzeit glücklich machen ---------------- Nicht so ganz glücklich macht mich derzeit: Mark Turner Quartet - Lathe of Heaven (ECM, 2014) :prost

Also wo ich ganz bei Dir bin, ist die "golden ear" Philosophie. Uncool (neudeutsch für abstinken) finde ich den daraus resultierenden, kompletten Meinungs vorenthalt. Kriegst' halt ein paar in die Fresse für einen Versuch sich "gefühlsmässig" einer Thematik zu nähern. So what. Life's a Bitch. Wir hatten dort mal einen Bad Robot der konnte beides: Daten und Gefühl auf einen (oder auch mehrere) Nenner bringen. Das geht in der Tat!! (Ging leider) . Mich interessieren deine Ohrstöpsel und DPA, ist ja schließlich und endlich ein Hifi Forum

Was Turner s Lathe anbelangt: nach anfänglicher Freude teile ich auch eher Deine Meinung.

patrick noland piano ascending

Leider funktioniert das Hochladen des Bildes nicht. Es handelt sich um ruhige, melodische Pianostücke, die ich dem Jazz zuordnen würde. Etwas für harmoniebedürftige Hörer. Für den Preis einfach bestellen, wenn man PIano mag.




Und dann heute eingetroffen:

cello_perfekt (Beitrag #12540) schrieb:

Kind of Blue - Und dann heute eingetroffen

Wir sind hier im "Was hört ihr gerade"-Thread ... also - wie ?

Die Kind of Blue habe ich vor Patrick Noland gehört. Tja, was soll ich sagen. Die ist schon recht gut gemacht von MFSL, jedoch macht man auch mit bestem Equipment aus einer Aufnahme von 1959 kein Hightechprodukt mehr. Ich kann ja nicht mehr vergleichen, weil meine CD schon lange nicht mehr an Bord ist. Dennoch, die SACD ist schon klasse, gemessen am Alter. Zur Musik muss ich nichts schreiben, weil die jeder hier kennt.

Generell muss ich jedoch anmerken, dass die "Kind of Blue" für ihr Alter eigentlich sehr gut klingt. Zum Zeitpunkt der Aufnahme war die Technik schon ziemlich fortgeschritten und die Platte wurde originär in Dreikanal aufgenommen, das damals starker Konkurrent für Stereo war. Das MFSL-Mastering ist in Stereo auf jeden Fall eines der besten, das ich kenne. Die Mehrkanal(also Dreikanal)-SACD ist noch räumlicher. Aber das hatten wir hier im Forum schon ausführlich besprochen, hier gibt es mehr, falls von Interesse http://www.hifi-foru...778&postID=1139#1139

Ich hatte heute früh Hermeto Paschoal - A Music Livre de (The Free Music of) Hermeto Paschoal - Verve 1973 an Bord. Kannte den Mann nur vom Namen. Auf der Platte bietet er eine sehr eigenwillige Mischung aus teilweise ziemlich schmalziger brasilianischer Musik mit mehr oder weniger freien Ausbrüchen, die durchaus ein wenig mit dem Miles Davis der Zeit korrelieren. Daneben meint er noch, uns über kurze Strecken an der Schönheit seines Gesangs teilhaben lassen zu müssen. Nun, in den 70ern vielleicht hip, aber aus heutiger Sicht finde ich es ein wenig angestaubt.

Micha_L schrieb:

Aus der selben Schaffensphase und m. E. "noch ein Zacken schärfer" ist Where Fortune Smiles:

Kannte ich bisher nicht und war mir damals entgangen, ich kann mich aber dunkel an das Cover erinnern. Beim Stöbern habe ich gesehen, dass sie als LP und auch CD recht hoch gehandelt wird, bei Amazon gabs noch eine zum erschwinglichen Preis und wurde geordert.

Danke für den Tipp, da bin ich mal gespannt..

Rodrigo Amado - Searching for Adam (Not Two, 2010)

Rodrigo Amado – tenor and baritone saxophone
Taylor Ho Bynum – cornet / flugelhorn
John Hebert – double bass
Gerald Cleaver - drums


... großartige Musiker machen höchst subtilen, feingeistigen Jazz. Nicht unbedingt zwingend einer Melodie folgend, aber stets in sensibler Interaktion .. feine Rhythmus-Truppe mit meist warmen Klängen von Amado und Ho Bynum / klare Empfehlung meinerseits!

Guten Abend, mir war danach:



Miles Davis Quintet - ´round about midnight
Columbia 1956 mono recording
MD - trumpet
John Coltrane - tenor
William "Red" Garland - piano
Paul Chambers - bass
"Philly Joe" Jones - drums

Zeitlos schöne Musik voller Drive und Elan. Selbst über Kopfhörer vermisse ich eigentlich nichts, man vergisst dass es eine inzwischen rund 60! Jahre alte Aufnahme ist.

Und zum Kontrast was Moderneres:



Don Cherry - Dona Nostra
ECM 1994

Don Cherry - trumpet
Lennart Äberg - sax, flute
Bobo Stenson - pano
Anders Jormin - bass
Anders Kjellberg - drums
Okay Temiz - percussion

Soweit ich weiß die letzte Aufnahme von Don Cherry, sie strahlt eine große Ruhe aus, ohne dabei seicht oder langweilig zu klingen. Eingängig ist sie nicht, man muss sie sich erobern. Tolle Aufnahme!

... zum Tagesausklang nach diversen Free-Alben jetzt noch:




Joshua Redman - Trios Live

Joshua Redman - Tenor & Soprano Saxophone
Matt Penman, Reuben Rogers - Bass
Gregory Hutchinson - Drums


... immer wieder mal gerne gehört, wenn Bauch vor Kopf Priorität haben darf / das hat "Swing", ist kraftvoll und doch entspannt / tolle Live-Aufnahmen, schön eingefangen, die m.E. letztendlich auch das Zeug zum künftigen "Klassiker" mitbringen.






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@andreas3: ... die Aufnahme mit Don Cherry kenne ich noch gar nicht, Cherrry/Stenson klingt erstmal (für mich) auch etwas strange, aber da werde ich auf jeden Fall mal reinhören müssen

Cherrry/Stenson klingt erstmal (für mich) auch etwas strange

Die Scheibe ist strange, neben Gruppenarbeit spielen sie zwei stücke von Ornette Coleman, aber die ganze Discografie von Cherry ist ja ziemlich strange. Er war ne große Persönlichkeit.

Die percussions nerven total! Ich stelle mir immer Anders Jormin's Gesicht vor, das irgendwie nach: Hä, wie jetzt? aussehen muss

Endlich ist die Post aus Schweden eingetroffen - alter Schwede



nachdem Arnaoutchot hier vor Kurzem diese "Serie" vorgestellt hat und wenn er mal vom Klang nahezu "schwärmt", sollte man danach suchen und zuschlagen ... war allerdings gar nicht so einfach. In D werden ganz schön deftige Preise angesagt aber dank discogs bekam ich sie sehr (!) bezahlbar und sogar nagelneu ... zwei weitere aus der Reihe (George Benson & Ray Charles) folgen noch (aus America)..

Die George Benson bei JPC ist übrigens ein Kalter, obwohl sie die Beschreibung der Monster Version verwenden...

Ich höre seit 20 Minuten erstmal nur die Stereo Variante und die ist schonmal ... auf die Mehrkanalvariante bin ich sehr gespannt.

abermals herzlichsten Dank für diesen wundervollen Tipp!

Cannonball Adderley Quintet - Mercy, Mercy, Mercy
(Live At "The Club")

Schöne Live-Aufnahme - auch wenn es gar nicht in "The Club" aufgenommen wurde, sondern vor geladenen Gästen im Studio. Keine Ahnung ob das seinerzeit so üblich war. Für mich lebt das Album aber unter anderem davon, dass man das Publikum während der Songs klatschen und rufen hört.

Hey Fritze, wir haben einen ziemlich ähnlichen Geschmack bei Jazz ... viele Scheiben, die Du hier präsentierst, habe ich vor ca einem Jahr auch erworben ... hast Du Oscar Peterson "We request" von Pure Pleasure? Klasse LP - sehr schöne Aufnahme..




Ich habe übrigens seit 15 Minuten die oben beschrieben Scheibe in Mehrkanal DTS 96/24 laufen.. Ja l... mich am ... der absolute Wahnsinn!!! ... mein komplettes Wohnzimmer hört sich an, als wenn ich mit den Jungs im Studio stehe... Das muss man erlebt haben! ... könnte weinen vor Glück

Snowbo (Beitrag #12553) schrieb:

Hey Fritze, wir haben einen ziemlich ähnlichen Geschmack bei Jazz ... viele Scheiben, die Du hier präsentierst, habe ich vor ca einem Jahr auch erworben ...

Snowbo (Beitrag #12553) schrieb:

... hast Du Oscar Peterson "We request" von Pure Pleasure? Klasse LP - sehr schöne Aufnahme..

Ja, habe ich auf CD.

Snowbo (Beitrag #12553) schrieb:

Ich habe übrigens seit 15 Minuten die oben beschrieben Scheibe in Mehrkanal DTS 96/24 laufen.. Ja l... mich am ... der absolute Wahnsinn!!! ... mein komplettes Wohnzimmer hört sich an, als wenn ich mit den Jungs im Studio stehe... Das muss man erlebt haben! ... könnte weinen vor Glück ;)

Viel Spaß noch und genieße Dein "Privatkonzert"!

Danke danke ...



Die CD von Peterson ist schon sehr fein aber falls Du sie klanglich deutlich besser hören möchtest, wäre das hier

sacd

neben der Pure Pleasure LP Version definitiv eine Versuchung wert.

In Ermangelung eines SACD-Players sowie von Surround-Lautsprechern bleibe ich dann mal bei der Stereo-CD.

Dank Deiner Anregung habe ich die gleich mal aufgelegt bzw. eingelegt:



Oscar Peterson - We Get Requests
als ganz profane CD - immer wieder wunderbar.

http://cdn.discogs.c...319393-4255.jpeg.jpg

Veronica Mortensen Catching Waves

Oliver Nelson - The Blues And The Abstract Truth

Zum Abschluss des Abends ...

... ich hoffe, es ist gestattet wenn ich nich mal kurz dazu geselle, auch wenn ich derzeit in etwas anderen Gefilden unterwegs bin (bei Benson/Jarreau kämen mir gerade auch die Tränen, allerdings aus anderen Gründen )



Agustí Fernández + Mats Gustafsson - Burnin The Lab! (discordian, 2013/15)

Agustí Fernández - (prepared) piano
Mats Gustafsson - tenor and soprano saxophones

... eine sehr freie, offene Begegnung, die "erstaunlicherweise" ruhig und einfühlsam bleibt .. zartes Abtasten und gefühlvolles aufeinander Zugehen // alles im Bereich der freien, improvisierten Musik .. kein Swing(!), keine bedienten Klischées, dafür aber auf andere Art die Ohren öffnend ... glücklicherweise gibt es in "unserer Musik" so viele "Fenster", daß jeder für sich seines finden kann .. deshalb JEDEM sein Plaisir