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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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op111
Moderator
#17532 erstellt: 01. Dez 2017, 14:33
Eigentlich brauche ich keine weitere Alpensinfonie, aber diese Aufnahme ist schon spektakulär und klingt gar nicht so blass und entfernt (Philips ) wie mache andere Pentatone Produktion
Richard Strauss (1864-1949)
Alpensymphonie op.64
Macbeth op. 23
Pittsburgh Symphony Orchestra,
Marek Janowski
Super Audio CD Pentatone, DDD/LA, 2008 stereo & multichannel (Hybrid)
jpc.de

Von Straussens erster Tondichtung, Macbeth op. 23, gibt es nur wenige Aufnahmen, allein schon deshalb lohnt dieser Kauf.
FabianJ
Inventar
#17533 erstellt: 02. Dez 2017, 14:00
Schon lange nicht mehr gehört:
jpc.de
Franz Schubert (1797-1828)
Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589 „Kleine C-Dur“
deFilharmonie (Königlich Philharmonisches Orchester Antwerpen), Philippe Herreweghe (Dirigent)
Aufnahme: Oktober 2010, Queen Elizabeth Hall, Antwerpen (Belgien)

Die Große C-Dur-Sinfonie in dieser Besetzung ist meine Lieblingsaufnahme des Werkes. Wer seine "himmlischen Längen" lieber dramatisch zugespitzter mag, wird mit jener Aufnahme aber wohl nicht so viel anfangen können.

Diese Aufnahme hatte sich damals, beim ersten Anhören, nicht so in mein Gedächtnis gebrannt. Mal hören, ob sich das geändert hat. Der Anfang des Kopfsatzes gefällt mir schon einmal.

Mit freundlichem Gruß
Fabian

*edit:
Wie es aussieht hat sich das Orchester wieder umbenannt und heißt nun Antwerpener Sinfonieorchester.

Bisherige Bezeichnungen (laut Wikipedia):
De Philharmonie (1955-1983)
De Philharmonie van Vlaanderen (1983-1985)
Koninklijk Filharmonisch Orkest van Vlaanderen (1985-2002)
Koninklijke Filharmonie van Vlaanderen (deFilharmonie; 2002-2017)

Mal schauen wie lange sich dieser Name halten wird...


[Beitrag von FabianJ am 02. Dez 2017, 14:15 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#17534 erstellt: 03. Dez 2017, 01:44
Hier werden ja fleissig SACDs gehört, gut, weiter so.

Bei mir nun eingetroffen Sergei Prokofiev - Symphonies No. 2 & 3 - Vladimir Jurowski / The State Academic Symphony Orchestra of Russia - PentaTone SACD MCh 2017. Ich hatte ja vor ein paar Tagen hier schon darüber gesprochen. Die nun eingetroffene neue Aufnahme der 2. Symphonie hält, was die Vorschusslorbeeren versprochen haben. Jurowski bietet wirklich eine überzeugende Darbietung der vermutlich extremsten Symphonie von Prokofiev, der Komponist nannte sie selbst ein Werk aus Eisen und Stahl. Abgrundtiefe futuristisch-bruitistische Höllenfahrten sind durchsetzt mit sanft-trügerischen Larghettos. Superb ! Die dritte kenne ich nicht so gut, erschliesst sich auch schwerer, muss ich mich noch damit befassen. Klanglich ist es state of the art.

jpc.de
op111
Moderator
#17535 erstellt: 08. Dez 2017, 20:00
In den letzten Tagen gehört
Leopold Stokowski - Decca Recordings Vol.1 1965-1972

Stokowski: Transkriptionen nach Bach, Byrd, Schubert, Chopin, Tschaikowsky, Rachmaninoff, Clarke, Debussy
+Tschaikowsky: Symphonie Nr. 5
+Scriabin: Poeme de l'extase op. 54
+Franck: Symphonie in d *
+Elgar: Enigma-Variationen op. 36 *
+Berlioz: Symphonie fantastique; Danse de sylphes aus "La Damnation de Faust"
+Ravel: Fanfare aus L'Eventail de Jeanne; Daphnis et Chloe-Suite Nr. 2
+Strawinsky: L'Oiseau de feu
+Debussy: Prelude a l'apres-midi d'un faune
+Messiaen: L'Ascension

Czech Philharmonic Orchestra, London Symphony Orchestra, New Philharmonia Orchestra, Hilversum Radio Philharmonic(*) Orchestra, Leopold Stokowski
Decca, ADD, 1965-72, 5 CDs
jpc.de
demnächst auch in
jpc.de
Immer wieder ein Erlebnis.
op111
Moderator
#17536 erstellt: 11. Dez 2017, 13:22
Auf weiterer Erkundungsreise auf dem mir ziemlich unbekannten Terrain "Italienische Orchestermusik" bin ich auf Empfehlung von Volker Tarnow (fono forum) auf diese hörenswerte CD aufmerksam gemacht geworden:
Ildebrando Pizzetti (1880-1968)
Symphonie in A
+Harfenkonzert Es-Dur
Margherita Bassani, (Harfe)
Orchestra Sinfonica Nazionale della RAI,
Damian Iorio
Naxos, DDD, 2015
jpc.de
Komponiert wurde die Sinfonie 1940, wie auch Brittens Sinfonia da Requiem, zum 2600. Jahrestag der 1. Kaiserkrönung in Japan.
Die Unruhe der politischen Situation (Kriegseintritt Italiens) spiegelt sich in der Komposition wider.
Leider etwas topfiger, leicht dumpfer Klang.

Joachim49
Inventar
#17537 erstellt: 14. Dez 2017, 01:51
jpc.de
Aus der Nielsen Kammermusikbox die Streichquartette. Eine sehr angenehme Überraschung. Merkwürdig, dass die berühmten Quartettformationen sie nie eingespielt haben.
Hüb'
Moderator
#17538 erstellt: 14. Dez 2017, 10:41
Hallo Joachim,

die Box habe ich auch im Zuge der letzten jpc-Dacapo-Aktion "mitgehen" lassen. Kenne Nielsens SQ bisher kaum .

Bei mir läuft derzeit sehr schöne Kammermusik von Castelnuovo-Tedesco, der weithin vor allem als "Gitarrenkomponist" bekannt sein dürfte:

jpc.de

Zitat klassik. com 01 / 2016: »Das Ergebnis kann sich mehr als hören lassen; interpretatorisch und klanglich ist das Ergebnis erstklassig. Die Kammermusik Mario Castelnuovo-Tedescos ist ein dankbares Objekt - die Musik ist eingängig, aber auch anspruchsvoll, so dass sich die Behandlung unmittelbar lohnt. Das ›interplay‹ der Musiker ist rundum erfreulich und inspirierend, die Interpreten scheinen einander stetig zu Höchstleistungen anzuspornen. Die Freude, mit der die Werke erkundet werden, ist offenkundig und ansteckend, so dass man sich die CD gerne mehrfach anhören mag.«

Dem ist wenig hinzuzufügen. Mich hat die CD jedenfalls veranlasst, nach weiteren Aufnahmen seiner Musik zu suchen. Gitarre ist allerdings "nicht so meins" (zumindest in der Klassik). Diese Naxos CD mit dem 2. VK habe ich dann aber für knapp 5 EUR kaufen müssen (Amazon/medimops):

jpc.de

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 14. Dez 2017, 11:02 bearbeitet]
Joachim49
Inventar
#17539 erstellt: 14. Dez 2017, 20:08
Hallo Frank,
da du sehr entdeckungsfreudig bist, wirst du an der Nielsenbox gewiss Freude haben. Mich hat sie angeregt, mich mehr mit Nielsen zu beschäftigen, den ich früher gar nicht mochte, aber je mehr ich ihn höre, desto mehr steigt er in meiner Wertschätzung.
freundliche Grüsse
Joachim
Hüb'
Moderator
#17540 erstellt: 14. Dez 2017, 21:51
Hallo Joachim,

Nielsens Sinfonien bspw. sind bei mir immer noch kein "Selbstläufer". Allerdings gefallen sie mir eigentlich mit jedem Hören besser.
Die Streichquartette sind hingegen wohl (noch weniger) sperrig und leicht zugänglich, wenn man denn SQ/Kammermusik grunddsätzlich mag.
Ich bin mal sehr auf den Rest gespannt, der auch nicht gerade häufig aufgenommen wird.

Viele Grüße
Frank
Hüb'
Moderator
#17541 erstellt: 15. Dez 2017, 10:07
amazon.de

Bei mir Brahmst es mal wieder. Wirklich Neues darf man bei dieser in 2017 erschienen Gesamtaufnahme natürlich nicht erwarten. Dennoch handelt es sich um eine ganz starke Einspielung. Eher getragen, wenn auch nicht "gemütlich", die schönen, schwelgerischen Seiten betonend, ist hier ein tiefes gemeinsames Verständnis zwischen dem perfekt (trotz live!) spielenden BSO und Andris Nelsons zu spüren. Das ganze ist klanglich sehr gut eingefangen und ich habe keine Publikumsgeräusche bemerkt (ein wenig schade, denn der Applaus zum Ende der Sinfonien dürfte jedes Mal beeindruckend ausgefallen sein). Durchaus eine "one-and-only"-Produktion, wenn man dem Zugang zur Musik, der so ganz anders ist, als bspw. bei Chailly aus Leipzig, folgen mag. Oder eben etwas für völlig Brahms-Bekloppte, wie mich. Daher eine grundsätzlich dicke Empfehlung, deren Dringlichkeit vom Verrückheitsgrad und der Fülle des CD-Regals abhängt.

Schön wären noch ein paar Füller mit dem üblichen Ouvertüren oder den Haydn-Variationen gewesen, die auch noch wunderbar Platz gefunden hätten, denn zwei der CDs sind mit jeweils deutlich unter 50 Minuten Spieldauer doch alles andere als voll. Das ist dann doch ein Punkt, welche die "one-and-only"-Tauglichkeit erheblich einschränkt, denn diese Werke findet man nur selten "isoliert" ohne die Sinfonien auf Tonträger.

Die CDs gibt es entweder direkt beim BSO oder aber via Amazon. Bei jpc wird sie nicht gelistet, was an einem fehlenden Deutschlandvertrieb des BSO-Eigenlabels liegen dürfte. Ich habe seinerzeit 31 EUR (inkl. Versand im Zustand "Gebraucht - Wie neu") bezahlt.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 15. Dez 2017, 10:21 bearbeitet]
op111
Moderator
#17542 erstellt: 15. Dez 2017, 12:28
Anton Bruckner (1824-1896)
Symphonie Nr. 8
Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester,
Günter Wand
RCA, ADD, 1974-1981
Aus der großen Günter Wand-Edition (remastered)
zurzeit z.B. lieferbar in:
jpc.de
op111
Moderator
#17543 erstellt: 15. Dez 2017, 12:38
Hallo zusammen,

Hüb' (Beitrag #17541) schrieb:
Oder eben etwas für völlig Brahms-Bekloppte, wie mich. Daher eine grundsätzlich dicke Empfehlung, deren Dringlichkeit vom Verrückheitsgrad und der Fülle des CD-Regals abhängt.

Frank, du bist nicht der einzige Brahms-Bekloppte.

Werden alle Wiederholungen beachtet?
Spielen die Bostoner mit amerikanischer Sitzordnung (alle Violinen links)?
Ist der Klang durchsichtig oder eher pauschal?

Das Fehlen von Applaus empfinde ich als Gewinn. Wenn z.B. in das leise Ende der brachiale Lärm hereinbricht, fühle ich mich gestört.
Außerdem sehe ich die Konserve nicht als Konzertersatz..

Franz
Moritz_H.
Stammgast
#17544 erstellt: 15. Dez 2017, 12:43

Ich habe seinerzeit 31 EUR (inkl. Versand im Zustand "Gebraucht - Wie neu") bezahlt.


Ich habe ausnahmsweise nichts bezahlt – konnte alle Sinfonien als Mitschnitte von den Bostoner downloaden …

Trotzdem – sie sind ihren Preis wert, denn die Interpretationen sind TOP.
Hüb'
Moderator
#17545 erstellt: 15. Dez 2017, 13:01
Hallo Franz,

Deine Fragen kann ich Dir leider nicht wirklich beantworten.
Der Klang ist IMHO durchsichtig, allerdings handelt es sich nicht um eine Aufnahme bzw. einen interpretatorischen Ansatz, bei dem absolute Transparenz und Durchhörbarkeit aller oberste Prämisse waren. Hinsichtlich der Orchesteraufstellung nur so viel, dass mir das Klangbild sehr "gewohnt" vorkam - anders als bspw. Chailly/Leipzig. Vielleicht hilft das?

Zu den Wiederholungen müsstest Du mal googlen. Ich kann auf die Schnelle leider nichts finden.

Viele Grüße
Frank
op111
Moderator
#17546 erstellt: 16. Dez 2017, 16:08
Danke Frank!
op111
Moderator
#17547 erstellt: 16. Dez 2017, 16:14
Igor Strawinsky (1882-1971)
Petruschka

Paul Jacobs, Klavier (Petrushka)
New York Philharmonic Orchestra,
Pierre Boulez
Sony, ADD Stereomix der Quadro-Aufnahme, CBS MQ 31076, Prod.: Andrew Kazdin
jpc.de

Für Mehrkanalfans bei Dutton
Petruschka
+Pulcinella-Suite; Scherzo Fantastique; Symphonies of Wind Instruments
SACD Mehrkanal Dutton, ADD, 1975
jpc.de


[Beitrag von op111 am 16. Dez 2017, 16:19 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#17548 erstellt: 19. Dez 2017, 01:31
Aus meiner DECCA Vinylbox zum 150. Geburtstag des Komponisten 2015

Johan Julius Christian („Jean“) Sibelius (1865-1957)
6. Sinfonie
The London Symphony Orchestra
Anthonty Collins
Decca 1952-1955



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Recht starker Tobak, die 6. Sinfonie. „Wut und Leidenschaft … sind unabdingbare Bestandteile in ihr...“ kommentierte Sibelius selbst über dieses Werk und dieses Wechselspiel lässt einem die 4 Sätze schwer folgen bzw nachvollziehen, gleichwohl sie sehr kurzweilig und gut durchhörbar (trotz der hier vorliegenden Mono Aufnahme) ist. Hinzu kommt eben, dass Sibelius an der Schwelle von der Spätromantik zur Moderne komponierte.

Diese Decca Aufnahme gilt offenbar als die wohl beste Annäherung an die Klangvorstellungen des Komponisten, nicht zuletzt deshalb weil Collins noch in direktem Kontakt mit Sibelius stand.

Gruß. Olaf
op111
Moderator
#17549 erstellt: 19. Dez 2017, 13:54
Auch wenn es Collins Sibelius komplett auf CD gibt, ich habe die Aufnahmen noch nie gehört.
Symphonien Nr. 1-7; Karelia-Ouvertüre; Pohjolas Tochter; Pelleas & Melisande-Suite (Ausz.); Nightride & Sunrise
London Symphony Orchestra,
Anthony Collins
Beulah, ADD/m, 1952-55
jpc.de

Vielen Dank für deinen Höranstoß, die 6. steht leider nur seltenst auf meiner Playlist,
am häufigsten die 4. und die 3.
Die 6. scheint mir trotz ihrer traditionellen 4-Sätzigkeit weniger eine Symphonie sondern mehr eine Rhapsodie zu sein, bei der die Sätze eine Einheit bilden.
Zeit sie einmal wieder zu hören.
Hüb'
Moderator
#17550 erstellt: 19. Dez 2017, 13:59
Hi,

ich meine gelesen zu haben, dass Sibelius sehr dankbar für Interpretationen seiner Werke gewesen sein soll.
Ohne Collins Lesart schmälern zu wollen, bin ich mir daher nicht sicher, ob er im Vergleich tatsächlich über eine "höhere Legitimation" verfügen mag, als andere Dirigenten . IMHO ist das eine weitere (hörenswerte?) Interpretation, unter vielen anderen - verbunden allerdings mit dem Nachteil des Mono-Klangs.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 19. Dez 2017, 14:00 bearbeitet]
op111
Moderator
#17551 erstellt: 19. Dez 2017, 20:28
meine bevorzugte Gesamtaufnahme ist immer noch diese:
Jean Sibelius (1865-1957)
Symphonien Nr.1-7
+Violinkonzert op. 47 u.a.
Boris Belkin,
Philharmonia Orchestra,
Vladimir Ashkenazy
Decca, DDD, 1980-85
jpc.de
daraus heute die von mir selten gehörten
Symphonien Nr. 5 und 6

op111
Moderator
#17552 erstellt: 19. Dez 2017, 20:38

Hüb' (Beitrag #17550) schrieb:
ich meine gelesen zu haben, dass Sibelius sehr dankbar für Interpretationen seiner Werke gewesen sein soll.

Welcher Komponist ist nicht dankbar für Aufführungen seiner Werke und natürlich die daraus resultierenden Tantiemen?
Nach Angabe von Sibelius' Tochter hielt ihr Vater Karajan für den Dirigenten seiner Generation, der die größte Einfühlung in Sibelius' Musik aufbrachte.
op111
Moderator
#17553 erstellt: 19. Dez 2017, 23:47
Johannes Brahms (1833-1897)
Ein Deutsches Requiem op.45
Christiane Oelze,
Gerald Finley,
La Chapelle Royale,
Collegium Vocale Gent,
Orchestre des Champs-Elysees,
Philippe Herreweghe

HMF, DDD, 1995
jpc.de

Hüb'
Moderator
#17554 erstellt: 20. Dez 2017, 11:14

op111 (Beitrag #17552) schrieb:
Welcher Komponist ist nicht dankbar für Aufführungen seiner Werke und natürlich die daraus resultierenden Tantiemen?

Klar, wohl jeder. Ich meine aber, Sibelius sei hier eher ein besonders "unkritischer" Charakter gewesen. Die Collins-Aufnahmen wurden ja sogar noch zu seinen Lebzeiten veröffentlicht, was ihn so nah an seinem Lebensende besonders dankbar gemacht haben dürfte. Von daher bin ich mir unsicher, ob man auf die Nähe zwischen Collins und Sibelius so viel geben kann, was den schlußendlichen "Wert" der Interpretationen anbelangt.
Ehrlich gesagt habe ich eine Wiederveröffentlichung dieser Mono-Einspielungen auf "audiophilem" 180g-Vinyl nie so recht verstanden - auch und gerade, weil es so viele hervorragende Gesamtaufnahmen dieser Werke gibt. Auch wundert mich, dass diese Interpretationen so überaus lange aus dem Fokus des Interesses verschwunden waren - trotz einer "gefühlt" sehr hohen Aktivität im Bereich von Sibelius-Aufnahmen und -Aufführungen.

Wer sich einen eigenen Eindruck verschaffen möchte (auf CD), kann dies preiswert im Rahmen der Australian-Eloquence-Reihe von Universal tun:

amazon.de amazon.de

Viele Grüße
Frank
op111
Moderator
#17555 erstellt: 20. Dez 2017, 11:34
Erich Wolfgang Korngold (1897-1957)
Märchenbilder op.3
Schauspiel-Ouvertüre op. 4;
Der Schneemann (1.Akt);
Vorspiel & Karneval aus "Violanta"
BBC Philharmonic Orchestra,
Mathias Bamert

Chandos, DDD, 1997, Toning.: Stephen Rinker
jpc.de

Das Erstaunliche an den Frühwerken Korngolds ist, daß man sie einem 11-13-Jährigen niemals zutrauen würde.
Hervorragender Klang.
Hüb'
Moderator
#17556 erstellt: 20. Dez 2017, 18:27
jpc.de

Spannend, abwechslungsreich, schwankend zwischen sperrig und schön wird auf dieser verdienstvollen CPO-CD packend und anspringend musiziert.
Da macht es auch wenig, wenn mir die Akteure gänzlich unbekannt sind und ich an dieser Scheibe wohl vorbeigegangen wäre, käme sie nicht aus Georgsmarienhütte.
Die 10. Sinfonie existiert den Suchergebnisse nach derzeit nur in einer Alternativeinspielung unter Kondrashin (Melodia). Sehr gutes, vollmundiges Klangbild.

klassik-heute. com 10 / 2015: »Die Wiederentdeckung des Komponisten Mieczyslaw Weinberg ist absolut gerecht und ein Gewinn für die Betrachtung der Musik des 20. Jahrhunderts, vergleichbar der verdienten Wiederentdeckung Alexander Zemlniksys aus dem Schönberg-Umkreis. Der orchestrale Klang ist ›saftig‹ und in den tiefen Registern von substanzreicher Energie, in feingliedrigen schnellen Partien aber auch von duftiger Eleganz, wie in der Rhapsodie über moldavische Themen oder in der Burleske (4. Satz) der Sinfonie. Diese Produktion ist bestens geeignet, dem Komponisten neue Freunde zu gewinnen.«

Dem schließe ich miich an. Für mich ein erneuter Beleg, wie lohnend die Befassung mit Weinberg doch immer wieder ist. Großartige Musik und Produktion!

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 20. Dez 2017, 18:33 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#17557 erstellt: 21. Dez 2017, 12:07
jpc.de

Aus dieser Box hörte ich die Klavierquartette. Eine tolle Aufnahme. Beispielsweise ist der 4. Satz aus op. 25 großartig dargeboten. Ein rock&roll-artiger Rausch, der beinahe Live-Feeling vermittelt.

Viele Grüße
Frank
arnaoutchot
Moderator
#17558 erstellt: 21. Dez 2017, 21:09
Hier ist noch ein kleines Weihnachtgeschenk eingetrudelt. Rachmaninov - Piano Concertos 2 & 3 - Yevgeny Sudbin / BBC Symphony Orchestra / Sakari Oramo - BIS SACD MCh 2017. Mit diesen beiden Konzerten schliesst er den auf drei SACDs verteilten Zyklus der Rachmaninov-Konzerte ab. Ich hatte neulich hier schon festgestellt, dass bei mir kein Mangel an Rach #2&3 herrscht, aber diese musste nun einfach sein, auch weil Yevgeny mich per Mail anschrieb und selbst auf diese neu erschienene Platte hinwies. Wie üblich hat er die SACD signiert und im Raketentempo verschickt.

Nun, inhaltlich bin ich befangen. Ich bin bekanntlich ein ausgesprochener Sudbin-Fan , und auch hier enttäuscht er mich nicht. Wie er diese beiden Schlachtrösser angeht und ihnen durchaus neue Aspekte entlockt, begeistert mich. Transparent, durchhörbar und dennoch druckvoll, aber ohne jegliche Exaltiertheit, gestaltet er den Piano-Part. Bravissimo ! Klanglich schlägt die 2017er Aufnahme natürlich die alten oben besprochenen Klassiker aus dem Feld, das ist ohne Vergleich.

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op111
Moderator
#17559 erstellt: 23. Dez 2017, 15:23
Scheint so etwas wie der Kritikerfavorit der fono forum-Experten zu sein:
Ralph Vaughan Williams (1872-1958)
Scott of the Antarctic (Komplette Filmmusik)
[the complete score (1947-48 ed 2016)
Including numbers excluded from the final cut of the film
Transcribed and edited from the original manuscripts by Martin Yates (2016)]
Ilona Domnich (Sopran),
Christopher Nickol (Orgel),
Royal Scottish National Orchestra,
Martin Yates
Dutton, DDD, 2016 Super Audio CD stereo/multichannel (Hybrid) Laufzeit ca. 79 min
jpc.de
Erscheinungstermin: 16.6.2017

Erstaufnahme der kompletten von Vaughan Williams bevor der Film entstand komponierten Musik.
Aus diesem Material extrahierte VW die Filmmusik und später seine etwa 45-minütige Sinfonia Antarctica.
Peter Yates hat erst kürzlich aufgefundene Teile herausgegeben und instrumentiert.
Hervorragend gespielt und aufgenommen.
Ein Muß für jeden, der britische Musik und v.a. die Vaughan Williams' mag.
arnaoutchot
Moderator
#17560 erstellt: 24. Dez 2017, 15:01
Hier zwei Gitarrenplatten. Überraschend gut Evgeni Finkelstein - Le Baroque (Acoustic Music Recordings 2015) mit Werken von Marais, Forqueray, Sainte Colombe und Abel. Teilweise stammen die Transkriptionen (meist von Original-Stücken für Gambe) von Finkelstein. Virtuos gespielt und klanglich sehr direkt und klar, wie ich es mag. Man sitzt direkt vor dem Schall-Loch ...

Mild enttäuscht war ich von Domenico Scarlatti - Sonatas arranged for Guitar - Stephen Marchionda (MDG SACD MCh 2006). Im Vergleich mit dem Überraschungserlebnis der Scarlatti-Sonaten der Assad-Brüder (siehe weiter vorne) ist das etwas weichgekocht und betulich ... vielleicht tue ich der Platte aber auch Unrecht, und sie fiel gegen die sehr klare Aufnahme von Finkelstein ab und ich muss sie nochmals in Ruhe hören.

amazon.de amazon.de



Allen hier im Thread wünsche ich frohe Weihnachten. Zum Jahreswechsel hören wir uns sicherlich noch ... Grüsse Michael

f018
Klassikkonsument
Inventar
#17561 erstellt: 30. Dez 2017, 05:21
Gerade aus der Bibliothek ausgeliehen:

amazon.de

Igor Stravinsky (1882 - 1971): Sinfonie in 3 Sätzen (1945)

Berliner Philharmoniker, Pierre Boulez (DG, 1996).
FabianJ
Inventar
#17562 erstellt: 30. Dez 2017, 17:02
Gerade klang bei mir dieses Album aus:
jpc.de
Gustav Mahler (1860-1911)
Sinfonie Nr. 4 G-Dur
Laura Claycomb (Sopran) - San Francisco Symphony - Dirigent: Michael Tilson Thomas
Live-Aufnahme: 24.-28. September 2003, Davies Symphony Hall, San Francisco

Mir hat die Aufnahme sowohl klanglich als auch von der Interpretation her sehr gut gefallen. Es sind auch viele kleine Details hörbar, die bei der anderen hier vorliegenden Einspielung, die vom New York Philharmonic mit Leonard Bernstein, nicht so gut zur Geltung kamen. Interessanterweise ist die Aufnahme aus San Francisco einige Minuten länger als die aus New York, ich hatte jedoch nicht das Gefühl, dass sich die Musik irgendwo dahinschleppen würde. Es klang für mich immer genau richtig. Bei der Textverständlichkeit des Gesangs im letzten Satz besteht bei beiden Aufnahmen noch etwas Luft nach oben, aber das sind Feinheiten, die den Genuss für mich kaum trüben können.

Vielleicht höre ich ja mal in eine der anderen Aufnahmen aus diesem Mahler-Zyklus hinein...

@Michael (arnaoutchot):
Was sagst du zur orchestralen Seite des Rachmaninow-Albums? Den Dirigenten Sakari Oramo schätze ich u. a. bei seinem Nielsen-Zyklus (außer bei der 4ten) und bei Elgar, aber im Bezug auf Rachmaninow sagt das ja nicht sonderlich viel aus...

Vielleicht wird das ja die erste Aufnahme seines dritten Klavierkonzerts in meiner Sammlung.

Von Jewgeni Sudbin ist vor ein paar Wochen sein Liszt-/Ravel-Album in meiner Sammlung gelandet. Den Ravel habe ich mir noch nicht näher angehört, aber sein Liszt weiß zu gefallen.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 30. Dez 2017, 17:02 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#17563 erstellt: 30. Dez 2017, 17:22

FabianJ (Beitrag #17562) schrieb:
Was sagst du zur orchestralen Seite des Rachmaninow-Albums? Den Dirigenten Sakari Oramo schätze ich u. a. bei seinem Nielsen-Zyklus (außer bei der 4ten) und bei Elgar, aber im Bezug auf Rachmaninow sagt das ja nicht sonderlich viel aus...


Dahingehend müsste ich die Konzerte nochmals hören, ich habe ehrlicherweise primär auf den Klavierpart geachtet. Aber mir ist nichts Negatives aufgefallen. Klanglich fand ich es sehr ausgewogen, kein überschwerer und zu abgedunkelter Orchesterapparat, wie bei manchen Aufnahmen.

Zu MTT's Mahler-Zyklus: Sehr empfehlenswert, rangiert bei mir sehr weit vorne. Klanglich sowieso, aber Symphonien wie die #7 sind auch interpretatorisch in der Spitzengruppe.
FabianJ
Inventar
#17564 erstellt: 31. Dez 2017, 01:13
amazon.de
Benjamin Britten (1913-1976)
Suite für Violoncello Nr. 3 G-Dur op. 87
Pieter Wispelwey (Violoncello)
Aufnahme: Dezember 2007, Deventer, Niederlande

Was meine Aufmerksamkeit betrifft, stand dieser „Füller" immer deutlich im Schatten der großartigen Aufnahme von Schostakowitschs Konzert. Nach langer Zeit hörte ich mir diese Cellosuite nun mal wieder an und bemerkte, was mir dadurch entgangen ist. Brittens Werk ist hier nicht weniger spannend.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
FabianJ
Inventar
#17565 erstellt: 01. Jan 2018, 13:08
Da es, abgesehen vom Wind, endlich mal still draußen ist, hörte ich mir nun die erste Musik in diesem Jahr an:
jpc.de
Wilhelm Killmayer (1927-2017)
Eichendorff-Lieder
Markus Schäfer (Tenor), Siegfried Mauser (Klavier)
Aufnahme: 14. - 16. Oktober 2016, Studio 2 des Bayerischen Rundfunks, München

Diese Kunstlieder klingen so gar nicht nach Romantik. Diese Musik ist eindeutig modern, hat aber so gar nichts Abschreckendes.

Die Klavierbegleitung wirkt über weite Teile eher sparsam und etwas distanziert, dennoch oder gerade deswegen finde ich diese Lieder äußerst stimmungsvoll. Markus Schäfer weiß die Texte als spannende Geschichten zu erzählen. Dazu kann man den Text immer gut verstehen. Die Klavierbegleitung ist, soweit ich das beurteilen kann, nicht weniger gelungen.

Die Lieder zu Texten anderer Dichter auf dieser CD habe ich mir noch nicht angehört, aber bislang ist mein Eindruck von dieser CD überaus positiv.

Die Texte der Lieder sind leider nicht im Booklet enthalten, aber man kann sie zum Glück auf der Webseite des Labels herunterladen.

Das Album hatte ich mir bei Qobuz heruntergeladen. Ich erwähne diese nur deshalb, weil dort drei weitere Hölderlin-Lieder enthalten sind, die nicht in der Auflistung im Booklet enthalten sind. Vermutlich haben diese nicht mehr auf die CD gepasst, das Album ist bei mir über 86 Minuten lang. Ohne die 3 Lieder sind es 79 Minuten.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 01. Jan 2018, 13:15 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#17566 erstellt: 01. Jan 2018, 14:14
Zuerst mal allen hier einen guten Start in ein glückliches und gesundes 2018. Natürlich mit viel guter neuer Musik.

Bei mir geht es los mit dem Neujahrsvorsatz, die alphabetische Hörung wieder aufzunehmen. Luigi Boccherini - Fandango, Sinfonie & La Musica Notturna di Madrid - Jordi Savall / Le Concert des Nations - AliaVox SACD MCh 2005. Hübsche, schwungvolle Melodien mit spanischem Touch. Wenn man nur eine Boccherini-SACD will, dann wäre die nicht schlecht. Ich habe mich bislang jedenfalls daran gehalten, es ist meine einzige Boccherini-CD.

jpc.de
FabianJ
Inventar
#17567 erstellt: 01. Jan 2018, 14:41
Ich wünsche Euch allen auch ein schönes und gesundes neues Jahr! (Das hatte ich vorhin doch glatt vergessen! )

Wenn man nur eine Boccherini-CD haben will, dann ist das eine gute Wahl mit schwungvollen Interpretationen. Vor allem beim letzten Satz des Gitarrenquintetts schafft man es kaum, die Füße still zu halten.

Das war meine erste CD mit Musik dieses Komponisten. Inzwischen sind noch einige mehr dazugekommen. Die Savall-CD halte ich nach wie vor für die Gelungendste davon. Da kommt für mich sonst eigentlich nur die Aufnahme von Boccherinis Stabat Mater mit Agnès Mellon und fünf Streichern aus dem Ensemble 415 heran. Beides sind für mich unverzichtbare Aufnahmen.

Wenn es also nur eine CD von diesem Komponisten sein soll und diese nicht unbedingt das berühmte Minuett enthalten soll, so liegt man mit dem oben gezeigten Album goldrichtig!

@Thema:
Soeben hörte ich mir von der bereits verlinkten CD noch Wilhelm Killmayers Hölderlin-Lieder an. Sie hatten die gleichen Vorzüge wie die Eichendorff-Lieder und haben mir genauso gut gefallen.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Klassikkonsument
Inventar
#17568 erstellt: 01. Jan 2018, 23:37
Ein frohes neues Jahr an alle auch von mir!

Ich hab's grad mal wieder mit

jpc.de

Anton Webern (1883 - 1945): Symphonie op. 21 (1928)

probiert. Boulez' letzte Aufnahme dieses Werkes für DG (bei mir in der 6-CD-Gesamtbox) ist schön deutlich und farbig, aber leider springt der Funke dieser Musik nicht zu mir über. Seit mittlerweile Jahrzehnten versuche ich es immer wieder, doch besonders der erste so selbstgenügsam in sich ruhende Satz ist mir doch ein bisschen zu karg. Trotzdem werde ich dem Werk immer wieder eine Chance geben. Immerhin kann ich mittlerweile mit Weberns Klaviervariationen op. 27 schon mehr anfangen.

Die Fünf Orchesterstücke (1913 - nicht in den Opus-Katalog aufgenommen!) auf derselben Scheibe sind mir ganz neu, aber deutlich mehr nach meinem Geschmack.
arnaoutchot
Moderator
#17569 erstellt: 03. Jan 2018, 23:21
Hier aus gegebenem Anlass wegen Neueingang: Anton Bruckner - Symphonie No. 9 - Riccardo Muti / Chicago Symphony Orchestra - CSO Resound 2017. Bild rechts unten. Wie man sehen kann, ist es (wenn ich alle gefunden habe ) meine 12. Aufnahme der 9. Symphonie und nach Giulinis 1976er Aufnahme mit dem CSO die zweite mit diesem Orchester. Zwar kann sie meine Hausgötter Skrowaczewski und Giulini/Wiener nicht von Sockel stossen, aber die Aufnahme ist durchaus beachtlich. Das CSO scheint mir ein sehr gutes Orchester für Bruckner zu sein, und auf Anhieb fallen mir Adjektive wie "feierlich oder würdig, ohne in Opulenz zu verfallen" für diese Darbietung ein. Klanglich ist es sehr gut, ein Live-Aufnahme aus der Orchestra Hall ohne hörbares Publikum. Ob sie bleiben darf, muss ich noch entscheiden.

Meinungen dazu ? Welche unverzichtbare 9. fehlt ?

Edit: Im Vergleich jetzt Skrowaczewski (unten Mitte) aufgelegt. Klanglich sind da an Räumlichkeit, Wärme und Dynamik nahezu Welten zwischen ihm und Muti ... zugunsten Skrowaczewski. Gut, letzterer ist eine Mehrkanal-SACD, aber es haben ja einige hier im Thread schon bestätigt, dass sie auch in Stereo durchaus Referenzcharakter hat.

IMG_5089


[Beitrag von arnaoutchot am 03. Jan 2018, 23:30 bearbeitet]
op111
Moderator
#17570 erstellt: 04. Jan 2018, 14:29
Hallo Michael,

meine Hausgötter sind Furtwängler/Berliner ca. 1944 DG [links oben 2. R], Bruno Walter/Columbia S.O. (die klasssische Aufnahme der 9.) , Giulini, Chicago S.O. [3. Reihe mitte] und Solti Chicago S.O.
Auf die 4 würde ich nur ungern verzichten.
Der Rest sammelt bei mir Staub.
Hüb'
Moderator
#17571 erstellt: 04. Jan 2018, 14:42
Hallo Michael,

nein, ich glaube nicht, dass da eine wirklich essentielle 9te fehlt.
Bei Deiner Affinität für guten (SACD-)Mehrkanalklang wären vielleicht Nott, Janowski oder Young noch eine Ergänzung.

Viele Grüße
Frank
Hörbert
Inventar
#17572 erstellt: 04. Jan 2018, 19:44
Hallo!

Aktuell via NAS:

jpc.de

Daraus Alban Berg´s Violinkonzert


Etwas historisches Klangbild aber eine erhellende Interpretation.

MFG Günther
arnaoutchot
Moderator
#17573 erstellt: 04. Jan 2018, 23:48

op111 (Beitrag #17570) schrieb:
meine Hausgötter sind Furtwängler/Berliner ca. 1944 DG [links oben 2. R], Bruno Walter/Columbia S.O. (die klasssische Aufnahme der 9.) , Giulini, Chicago S.O. [3. Reihe mitte] und Solti Chicago S.O. Auf die 4 würde ich nur ungern verzichten.


Das klingt gut, die hab ich alle bis auf Solti. Walter ist oben rechts neben Furtwängler zu finden (aus der Columbia Original Jacket Collection). Mal sehen, ob ich den Solti nochmals beistelle, seine 4. ist mir fast die liebste dieser Bruckner-Symphonie. Aber das hatten wir ja schon.

@ Hüb: Danke für die Tipps, der Skrowaczewski hat hier die klangliche Messlatte aber schon sehr hoch gelegt.
arnaoutchot
Moderator
#17574 erstellt: 05. Jan 2018, 15:15
Bei der Suche nach Sviatoslav-Richter-CDs (> Anschaffungsplanungen-Thread) fiel mir diese XRCD - einsortiert unter Ricci - in die Hand: Bizet-Sarasate/Sarasate/Saint-Saens - Carmen-Fantasie, Havanaise etc. - Ruggiero Ricci - LSO - Pierino Gamba - Decca SXL 1959 - JVC XRCD24 remastered by Alan Yoshida. Was für ein violinistisches Feuerwerk in prachtvoller Klangqualität. Die Decca SXLs waren schon eine Klasse für sich und das Yoshida-Mastering hat es nicht schlechter gemacht. Den Besitz dieser Platte hatte ich völlig vergessen, ich hätte selbst unter Folter wahrscheinlich nicht zugegeben, sie zu haben.

amazon.de


Edit: Das hier habe ich zufällig gerade zu Muti's Bruckner #9 als Kritik in ama gefunden. Man muss allerdings das etwas umgangssprachliche Englisch verstehen, aber ich kann dem Inhalt nicht widersprechen. So schien mir das auch ...

Much like the Rite of Spring, the discography of the Bruckner Ninth is divisible into “pet savages” and those Black Isaiahs who creep out the Devil himself. Canonic examples of the latter include Hausegger ‘38 (which is arguably the most demonic of them all), Furtwängler ’44, Knappertsbusch (BP - ’50 radio broadcast), Jochum (BP - ’64), Karajan ‘66 and ’76, Barenboim ‘93 (BP) and Abbado (BP - ’97 which is still only available on YouTube). With the exception of the last two nominees, they’re performed by orchestras and conductors who knew firsthand what terror was – which cannot be equated to a bad day at the office or instant coffee or KFC’s Double Down burger.

Sad to say, Uncle Igor’s pampered pooches are legion - and it’s not hard to assign Muti’s B9 with the Chicago SO to this category – woof! The first movement is toothless. Menace and volatility are rarer than iridium. It wouldn’t scare Tinkerbell or the Milky Bar Kid. I cannot fault Muti’s pacing therein – and no examples of over-revving come to mind. Even so, don’t listen to this B9 when you’re halfway to the Land of Nod – sleep will ensue. For instance, the quiet passage after the big climax (here at 17’35”) should be a threnody, not an intermezzo. Truth to tell, the Scherzo from 7’26”ff onwards and the Finale itself are not unimpressive, as if the Dark has finally seeped into the affair – but how does one recover from a prosaic first movement? Cultivated though they be, the strings of the CSO lack the daredevil edge of the Berlin Philharmonic in the days of the Legion Vast.

This is less unimpressive than Solti’s B9 with the same orchestra – but so what? Horseman, pass by!


[Beitrag von arnaoutchot am 05. Jan 2018, 15:22 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#17575 erstellt: 05. Jan 2018, 17:31
Hier aber noch etwas Erwähnenswertes: Kjell Mørk Karlsen/Trygve Madsen/Kjell Flem - Organism - Terje Winge - 2L Norway BluRay Audio dts HD 5.1 24/192 (+ Dolby Atmos und 9.1 Auro-Spuren, wer's spielen kann), 2016.

Meine Herren Gesangsverein, da kommt eine neue Orgel-Referenzplatte angedonnert ! Inhaltlich handelt es sich um drei Kompositionen norwegischer zeitgenössischer Komponisten, die sich jedoch alle relativ stark auf die deutsche und französische Orgeltradition beziehen und immer im tonalen Bereich verharren. Karlsens Sonata "De profundis" unterstützt den Titel gleich mit so abgrundtiefen Orgeltönen, dass man die Schwingungen förmlich mitzählen und nahezu im Raum anfassen kann. Das belegt Produzent Morten Lindbergs These des Immersive Sounds, der im Vergleich zum normalen dreidimensional-flächigen Mehrkanalklang wie eine aurale Skulptur im Raum stehen soll. Wer musikalisch mit Orgelmusik etwas anfangen kann und nicht gerade nur eine Brüllwürfel-Anlage daheim stehen hat, sollte hier mal ein Ohr wagen !

jpc.de
op111
Moderator
#17576 erstellt: 05. Jan 2018, 17:47
Hallo Michael,
eigentlich habe ich ja bereits mehr als 99,9 % der Musik, die ich hören möchte in der Sammlung , aber die Orgelaufnahme habe ich mal gleich auf die Wunschliste gesetzt.

Franz
arnaoutchot
Moderator
#17577 erstellt: 05. Jan 2018, 17:53

op111 (Beitrag #17576) schrieb:
Eigentlich habe ich ja bereits mehr als 99,9 % der Musik, die ich hören möchte in der Sammlung


Du Glücklicher, du scheinst schon ein fortgeschrittenes Stadium der Reife erlangt zu haben. Immer wenn ich denke, ich hätte so viel Material zu hören, dass ich bis zum Tod oder Hörverlust (whatever comes first ) nichts Neues mehr benötige, kommen solche Sachen wie diese Orgelplatte daher ... oder die Debussy-Box ... oder die Arrau-Box .... grmpf !

Edit: Den Bruckner mit Muti hab ich nicht behalten, er steht in ebay ... erster Schritt in die richtige Richtung.


[Beitrag von arnaoutchot am 05. Jan 2018, 17:55 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#17578 erstellt: 06. Jan 2018, 00:13
Gerade das erste Mal angehört:
amazon.de
Sergei Rachmaninow (1873-1943)
Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18
Jewgeni Sudbin (Klavier) - BBC Symphony Orchestra - Dirigent: Sakari Oramo
Aufnahme: Februar 2017, BBC Maida Vale Studios, London

Die CD ist bei Amazon nicht verfügbar, obwohl dort steht, dass sie am 01.01.2018 erschienen ist und bei JPC wird sie überhaupt nicht gelistet. Seltsam das.

Aber nun zu meinen ersten Höreindrücken: Meine andere Einspielung dieses Werkes mit Swjatoslaw Richter habe ich mir schon seit Längerem nicht mehr angehört. Mein Gedächtnis mag bei diesem Vergleich also täuschen.

Da spielt wohl auch die Aufnahmetechnik eine Rolle, denn die alte Richter-Aufnahme ist direkter aufgenommen, aber Swjatoslaw Richter scheint deutlich kraftvoller in die Tasten zu greifen als Jewgeni Sudbin, was bei diesem spätromantischen Schlachtross sicher nicht die falsche Vorgehensweise ist. Mir gefallen die etwas leiseren und nuancierten Töne beim Klavierspiel in dieser neuen Einspielung allerdings auch sehr gut. Sehr gelungen finde ich hier auch den Beitrag des Orchesters. Es wird der Pathos nicht zu dick aufgetragen und man kann eine Menge Details hören, das Ganze wirkt dabei aber auch nie kühl oder gar steril. Im Prinzip hat der Orchesterteil dieser Aufnahme damit die gleichen Vorzüge, die mir schon bei den Nielsen- und Elgar-Aufnahmen mit diesem Dirigenten ins Ohr gesprungen sind.

Soweit mein erster Eindruck im leicht übermüdetem Zustand. Ich werde mir die Aufnahme sicher noch weitere Male anhören, ebenso das mir größtenteils noch unbekannte dritte Klavierkonzert von Rachmaninow.

Mit freundlichen Grüßen
Fabian
arnaoutchot
Moderator
#17579 erstellt: 07. Jan 2018, 11:58

FabianJ (Beitrag #17578) schrieb:
... aber Swjatoslaw Richter scheint deutlich kraftvoller in die Tasten zu greifen als Jewgeni Sudbin, was bei diesem spätromantischen Schlachtross sicher nicht die falsche Vorgehensweise ist.


Danke für Deinen interessanten Hörbericht. Der Vergleich mit Richter ist natürlich herausfordernd für Sudbin. Richters 1959er Aufnahme mit Stanislav Wislocki (ich nehme an, diese meinst Du ?) ist sicherlich eine der epochalen Aufnahmen des Werks und zeit- und interpretentypisch eine wuchtige und glänzende Darbietung. Sudbin geht es definitiv feinfühliger und vielschichtiger an und - wie Du ja schreibst - hat er ein ebenfalls zeittypisch und tontechnisch wesentlich transparenter aufgelösteres Orchester als Begleitung. Wer weiss, wie es Richter heute angehen würde ?


Gestern schon zwei Johann Sebastian Bach SACDs gehört, die hier kurz erwähnt seien: 1) Organ Trio Sonatas BWV 525-530, arranged for multiple Instruments, Florilegium, Channel Classics SACD MCh 2012. Die multiplen Instrumente im Rahmen eines kammermusikalischen Sextetts werden von Ashley Solomons Flöte und Rodolfo Richters Geige dominiert, gut gemacht und klanglich top, aber auf Dauer für mich etwas ermüdend ... - 2) Oboe Concertos, Alexei Ogrintchouk, Swedish Chamber Orchestra, BIS SACD MCh 2010. Breit orchestrale Wiedergabe mit einem brillanten jungen Solisten. Sehr schön !

jpc.de jpc.de


... und nun gerade dieses hier gehört. Claude de Bussy (tatsächlich hatte sich die Familie Debussys zuerst so genannt) - Orchestral Works - Bernard Haitink - RCO - Philips 50 Great Recordings 2001, recordings 1976-79. Enthält die wichtigsten Orchesterstücke von Debussy (Prélude, La Mer, Nocturnes, Ibéria) in einer wirklich massstäblichen Wiedergabe, auch klanglich top ! Habe sie mit Blick auf die demnächst kommende Komplettbox nun dennoch aussortiert. Wenn man nur eine einzige orchestrale Debussy-CD haben will, dann ist diese keine schlechte Empfehlung. Bei Interesse genügt Mail.

amazon.de


[Beitrag von arnaoutchot am 07. Jan 2018, 14:27 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#17580 erstellt: 07. Jan 2018, 16:21
Ja, ich hatte die Richter-/Wislocki-Aufnahme von Rachmaninows zweiten Klavierkonzert zum Vergleich herangezogen, eine andere hatte ich bis zu der Sudbin-Aufnahme nicht. Letztere hörte ich mir gestern im Verlaufe des Tages drei Mal an und es hatte mir jedes Mal gut gefallen.

In der nächsten Zeit werde ich mir dieses Werk aber wohl nicht mehr anhören. Ich möchte ja nicht, dass es sich bei mir dauerhaft „abnutzt".

Soeben hörte ich ein Werk, welches ich eigentlich nicht so mag, was vor allem an dem Gequieke der Ondes Martenot liegt:
jpc.de
Olivier Messiaen (1908-1992)
Turangalîla-Sinfonie
Solisten: Steven Osborne (Klavier), Cynthia Millar (Ondes Martenot) - Philharmonisches Orchester Bergen, Juanjo Mena (Dirigent)
Aufnahme: 20.-24. Juni 2011, Grieghalle, Bergen (Norwegen)

Nichtsdestotrotz höre ich mir dieses Werk dennoch hin und wieder an. Es gilt schließlich als Meisterwerk des 20 Jahrhunderts und vielleicht springt der Funke ja doch noch über.

Vielleicht liegt es ja auch am guten Wetter und meine dadurch etwas positivere Grundstimmung, aber mir hat die Musik heute besser gefallen als bei den bisherigen Versuchen. Den sechsten Satz „Jardin du Sommeil d'Amour" (Garten des Schlafes der Liebe) fand ich sogar richtig schön. Dass mir das Werk insgesamt gut gefallen hätte, kann ich dennoch nicht behaupten und ich glaube nicht, dass es an den Aufführenden liegt. Auch tontechnisch gibt es nichts zu meckern.

Mal schauen, vielleicht in ein, zwei Jahren mal wieder...

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Hüb'
Moderator
#17581 erstellt: 08. Jan 2018, 12:09
jpc.de

Ich lausche ergebens CDs aus dieser unzeitgemäßen Box. So gar nicht HIP, mag die von Old Klemp vermittelte "Strenge" des Muszierens - stärker noch als bei "seinem" Beethoven - heutige Ohren irritieren. Ich empfand diesen "so und nicht anders"-Ansatz und die Klarheit und Deutlichkeit der Aufnahmen immer als eine ihrer großen Stärken, gerade im Kontext der überwiegend romantisierenden Sauce, die über diese Musik zur Zeit der Einspielungen ganz überwiegend gegossen wurde.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 08. Jan 2018, 14:35 bearbeitet]
op111
Moderator
#17582 erstellt: 08. Jan 2018, 12:39
Hallo Frank,
diese Box besitze ich schon seit langem.
Ich kann mich deiner Wertschätzung nur anschließen.
Nicht nur die Sinfonien sind herausragend gelungen auch die Serenade Nr. 10 'Gran Partita' K361, die mich speziell in dieser Aufnahme immer wieder begeistert.
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