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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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op111
Moderator
#20235 erstellt: 14. Mrz 2019, 15:31

Cowen (Beitrag #20232) schrieb:
Das klingt sehr gewöhnungsbedürftig und so gar nicht nach Mozart. Und dann haben wir da noch den Solisten, der die Noten fast geschäftsmäßig runterspielt, ohne viel Brimborium. Kräftig und klar. Kein romantisieren. Kurzes legato, wenig Pedal. Auch das hat erstmal mit dem Mozart, wie wir in „landläufig“ hören und vielleicht auch zu verstehen meinen, wenig zu tun. Hmm, wie gesagt, sehr gewöhnungsbedürftig.

Hallo zusammen,
ist es nicht die unromantische Art, die seit mindestens 50 Jahren von den HIP-Jüngern gepredigt wird und oft auch realisiert wird?
Exotisch klingt das vielleicht relativ zu der Art wie Bernstein, Böhm, Karajan, Jochum, Gulda u.v.a in den 70ern Mozart gespielt haben.
Ich habe Aufnahmen der Mozart-Konzerte mit dem als milde verschrieenen Bruno Walter (Pianist und Dirigent) aus den 1930ern, die gegenüber Casadeus/Szell noch mal eine Schüppe Unromantik drauflegen.
Cowen
Stammgast
#20236 erstellt: 14. Mrz 2019, 17:02

op111 (Beitrag #20235) schrieb:
... ist es nicht die unromantische Art, die seit mindestens 50 Jahren von den HIP-Jüngern gepredigt wird und oft auch realisiert wird? ...

Du meinst, ich habe da bisher vielleicht nur einseitig Aufnahmen gehört und das Angebot an ähnlichen Interpretationen wie Casadesus/Szell ist an mir vorbei gegangen? Hmm, das kann natürlich sein.
Wir haben Mozart mit seinen Klavierkonzerten allerdings auch schon ein paar Mal hier diskutiert. Da war nach meiner Erinnerung nichts vergleichbares dabei.


[Beitrag von Cowen am 14. Mrz 2019, 17:30 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#20237 erstellt: 14. Mrz 2019, 17:47
Jetzt vergnügt mich diese herrliche Aufnahme mit dem Doppelkonzert (BWV 1043), die/das ich immer wieder gerne höre.

amazon.de


[Beitrag von Cowen am 14. Mrz 2019, 17:54 bearbeitet]
bluezzbastardzz
Ist häufiger hier
#20238 erstellt: 14. Mrz 2019, 18:09
Mozarts Klavierkonzerte in unromantisch? Da würde wohl Sir Eliot Gardiner mit Malcolm Bilson am Hammerklavier und den English Baroque Soloists passen, obwohl er auch gerne mit moderner Besetzung und großem Orchester zusammenarbeitet. Dasselbe gilt für Nikolaus Harnoncourt, der 2014 mit Lang Lang und den Wiener Philharmonikern zwei Mozart-Konzerte aufnahm. Vor drei Tagen lief das auf ARTE, ich habe es leider verpasst:

https://programm.ard.de/TV/arte/mission-mozart/eid_28724550224574

https://www.rondomagazin.de/artikel.php?artikel_id=1344

Auf Deezer gibt es "The Mozart Album" mit Lang Lang natürlich auch:

https://www.deezer.com/album/8653465

Außerdem noch entdeckt: die Konzerte 23 und 25 mit Rudolf Buchbinder am Hammerklavier und Harnoncourt mit seinem Concentus Musicus Wien von 2012:

https://www.deezer.com/album/7048198

Und die älteren Aufnahmen mit Friedrich Gulda und dem Royal Concertgebouw Orchestra:

https://www.deezer.com/album/83599


[Beitrag von bluezzbastardzz am 14. Mrz 2019, 19:11 bearbeitet]
Gomphus_sp.
Inventar
#20239 erstellt: 14. Mrz 2019, 18:19
Mal was Zeitgenössisches - eine Frage dazu war vorhin im Thread Allgemeinwissen ohne Google/Wiki
von mir gestellt worden, deswegen habe ich auf einem Mal Lust etwas von ...

e94.

... Olivier Messiaen und seiner Frau Yvonne Loriod zu hören ~ Näheres hier bei Discogs
Cowen
Stammgast
#20240 erstellt: 15. Mrz 2019, 11:28
Ich bin zufällig auf eine Einspielung des Requiems von Faure gestoßen, ergänzt durch die Partita d-Moll samt Ciaconna plus Choralstrophen von Bach, die mir in Konzept, Ausführung und Werkzusammensetzung außerordentlich gut gefällt.

jpc.de

Gabriel Faure (1845-1924)
Requiem op.48
Mit weiteren Werken von: Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Super Audio CD
+Bach: Partita BWV 1004 für Violine solo mit eingeschobenen Chorälen; Ciaconna mit gesungenen Choralthemen
Tonformat: stereo/multichannel (Hybrid)
Künstler: Gordan Nikolitch, Grace Davidson, William Gaunt, Tenebrae, London Symphony Orchestra, Nigel Short
Label: LSOLive, DDD, 2012
Erscheinungstermin: 1.11.2012

Zunächst zum Hauptwerk. Das Requiem von Faure mag ich sehr gerne. Ähnlich wie Brahms verfolgt es nicht so sehr die „Dies Irae-Härte“ der meisten anderen Kompositionen, sondern kommt sanfter und mit dem „In Paradisum“-Abschluss hoffnungsfroher daher. Wenn ich einen bisherigen Favoriten wählen sollte, dann ist es die zweite Aufnahme von Herreweghe, die er 2001 in Metz eingespielt hat. Nigel Short, sein Vokalensemble „Tenebrae“ sowie das LSO stehen der Aufnahme von Herreweghe in nichts nach. Die Solisten mit dem Bariton William Gaunt und der Sopranistin Grace Davidsons, die ein wunderschönes „Piu Jesu“ singt, wurden aus dem Chor besetzt.

Die Ciaconna geht fast übergangslos ins Requiem über, das hier mit kräftigen Orgeltönen eingeleitet wird. Sehr schöner Effekt. Die hier interpretierte Version mit Choralthemen hat etwas ganz besonderes.

Einige Kritiker bemängeln bei den Choralstrophen, dass die Stimmen zu laut und zu kräftig sind. Einen Choral würde man so nicht anstimmen. Geschenkt. Ich weiß was sie meinen und bin aber in meiner Hörgewohnheit dazu noch nicht so konditioniert bzw. dogmatisiert, dass mir das negativ aufstößt. Vielmehr begeistert es mich, dass es wieder einmal gelungen ist, Spannung durch eine kreative Zusammenstellung auf einer CD zu erreichen, das Ganze musikalisch hervorragend umzusetzen und die Technik das Vergnügen auf`s Vortrefflichste unterstützt. Und wer nicht zu verkopft rangeht muss zugeben, dass der Wechsel zwischen Chorälen und Partia wunderbar arbeitet. Erinnert ein wenig an das Konzept von Hervé Niquet in seiner Benevolo-Einspielung der Missa si Deus pro nobis.

Also, ihr hört es sicher schon, ich bin wirklich begeistert von dieser CD und kann sie nur wärmstens empfehlen.
Guten Morgen miteinander, Martin
op111
Moderator
#20241 erstellt: 15. Mrz 2019, 14:10
Hallo Martin,
danke für den ausführlichen Kommentar.

Wenn ich es richtig sehe, handelt es sich um die nicht so häufig eingespielte Fassung des Requiems von 1893.
Von dieser Version habe ich lediglich die dir auch bekannte von Philippe Herreweghe.
Cowen
Stammgast
#20242 erstellt: 15. Mrz 2019, 14:58

op111 (Beitrag #20241) schrieb:
... Wenn ich es richtig sehe, handelt es sich um die nicht so häufig eingespielte Fassung des Requiems von 1893 ...

Ja genau, so steht es auf dem Cover. Wird dir gefallen Franz.
frankbln
Stammgast
#20243 erstellt: 15. Mrz 2019, 15:04
Die von Martin vorgestellte Aufnahme des Requiems von Fauré gefällt mir auch ausgeprochen gut. Habe ich eben über Qobuz gehört. Dort wird der High-Res-Download mit pdf-booklet für sagenhafte 5,69 € angeboten.

Das Requiem gehört zu den Werken, die ich schon in meiner mittleren Klassikphase (es gibt drei) zu meinen Favoriten gepackt habe. Ich habe da eine Einspielung von Naxos. Die ist aber noch nicht eingeNASt .

Asonsten zeigt mir mein Mediamonkey, dass ich auch 2 Aufnahmen vom angesprochenen Herrn Herreweghe habe. Dabei wird die 88er-Einspielung als die '1893 version' und die von 2001 als 'full orchestra version' bezeichnet.
Cowen
Stammgast
#20244 erstellt: 15. Mrz 2019, 15:26

frankbln (Beitrag #20243) schrieb:
... Dort wird der High-Res-Download mit pdf-booklet für sagenhafte 5,69 € angeboten ...

Das ist in der Tat günstig. Das Konzept mit der Kaufoption bei Qobuz gefällt mir.


.... Dabei wird die 88er-Einspielung als die '1893 version' und die von 2001 als 'full orchestra version' bezeichnet.

Hab mal nachgeschaut Franco, es ist so, wie du es schreibst. Die 2. Einspielung von Herreweghe ist die Version von 1901 für großes Orchester, vom Komponisten explizit gedacht für große Konzerthallen.
Cowen
Stammgast
#20245 erstellt: 15. Mrz 2019, 19:52
Für die Missa Solemnis hat Beethoven sich viel vorgenommen. Sie sollte höchste Tonkunst werden und vor allem dem Publikum im Allgemeinen gefallen/dienen. Nicht nur Kirche und höfischer Rahmen, sondern auch im Konzertsaal die bürgerliche Öffentlichkeit wirklich erreichen und damit bei allen, „bei Singenden und Zuhörenden, religiöse Gefühle erwecken und dauerhaft machen“ (Brief an Streicher, 16. September 1824, aus Csampai/Holland, Der Konzertführer). Für viele ist sie zur höchsten Tonkunst geworden, in den "persönlichen Bestenlisten“ der Lieblingswerke der klassischen Musik ist sie oft vertreten. Gefällt auch ohne religiöse Gefühle.

Ihre Uraufführung erlebte sie im Mai 1824 im Wiener Kärntnertortheater (allerdings nur auszugsweise mit Kyrie, Credo und dem Dona nobis pacem des Agnus Dei) zusammen mit der 9. Sinfonie. Was gäbe ich um eine Karte.

Mangels Zeitmaschine greife ich auf die unten angeführte Aufnahme zurück und wähne mich mittendrin in jenem Gefühl der höchsten Tonkunst. Entscheidenden Anteil daran hat Klemperer mit seinem Dirigat, für den laut Beiheft die Missa Solemnis zusammen mit Bachs Messe h-moll BWV 232 und der Matthäus-Passion BWV 244 die bedeutendsten Werke im klassischen Repertoire waren. Die Aussage materialisiert sich in einer Probenbeschreibung mit dem Philharmonischen Chor in Berlin 1930: „Zeit und Ort verschwinden für ihn. Er ist sich nicht länger bewusst, dass er Menschen vor sich hat mit Beinen, die vom Stehen müde werden … Mit seinen wunderbaren Händen greift er beinahe buchstäblich in den Chor und knetet den Klang …“.

Hinzu kommen ausgezeichnete Solisten und ein Orchester, die dem Kneten ebenfalls nachgeben und zu einer ganz wunderbaren Form verschmelzen.

Wer eine besondere Aufnahme dieses Ausnahmewerks wünscht, ist mit dieser 1965 entstandenen bestens bedient. Und wenn man auf den Preis guckt wird einem klar, "die Göttliche muss eine Hure sein" (Originalzitat meines Stufenlehrers, als er erfahren hat, das ich die Abiprüfung bestanden habe ). Die anderen Werke in dieser Box sind übrigens auf gleich hohem Niveau. Aber davon vielleicht später mehr.

jpc.de

Otto Klemperer - Sacred Music
8 CDs
Bach: Messe h-moll BWV 232; Matthäus-Passion BWV 244
+Händel: Der Messias
+Beethoven: Missa solemnis op. 123
Künstler: Agnes Giebel, Janet Baker, Nicolai Gedda, Hermann Prey, Franz Crass, Peter Pears, Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf, Christa Ludwig, Walter Berry, Grace Hoffman, Jerome Hines, Elisabeth Söderström, Marga Höffgen, Waldemar Kmentt, Martti Talvela, BBC Chorus, Philharmonia Orchestra, New Philharmonia Chorus, New Philharmonia Orchestra, Otto Klemperer
Label: Warner, ADD, 1960-1967
Erscheinungstermin: 16.8.2013
Kommt gut ins Wochenende


[Beitrag von Cowen am 15. Mrz 2019, 21:09 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#20246 erstellt: 15. Mrz 2019, 20:09
Guten Tag,


arnaoutchot (Beitrag #18172) schrieb:
Danke für die Hinweise zu Holst/Chandos. Ich habe mir nach meinem Posting oben die SACD auch nochmals hergeholt und kann die negative Kritik der beiden Herren aus England nachvollziehen. Insbesondere im Mehrkanal-Modus ist die Bass-Balance definitiv unzureichend. Ich muss mal die Zweikanal-Version hören.

Bis dahin bleiben für mich in Mehrkanal immer noch die alte Quadro-Aufnahme von Walter Susskind/Saint Louis Symphony auf MFSL


Die Chandos-SACD finde ich auch suboptimal.

Im Gegensatz zu dem hervorragenden 192 kHz/24bit Quadro-Remaster der originalen 4-Spur-Aufnahme von William Steinberg/Boston Symphony Orchestra 1970. Relativ "bombastisch" und sehr differenziert. Nur böse Ohren werden eine Mittenbetonung als Negativum heraushören - ähnlich wie bei Kleibers Verdi La Traviata/Bayerisches Staatsorchester und Bayerischer Staatsopernchor, auch von der Deutschen Grammophon, ist das meiner Meinung nach eher von Vorteil, da die Räumlichkeit verbessert wird.

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Als "nette Beigabe" gibt es auf derselben Disc den Zarathustra, der für mich erst einmal sekundär war.
Rille65
Inventar
#20247 erstellt: 15. Mrz 2019, 21:48
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Ludwig van Beethoven - Helena Doese*, Marga Schiml, Peter Schreier, Theo Adam, Rundfunkchor Leipzig, Chor der Staatsoper Dresden, Staatskapelle Dresden, Herbert Blomstedt ‎– Sinfonie Nr. 2 D-dur Op. 36 & Sinfonie Nr. 9 D-moll Op. 125
Label: ETERNA ‎– 8 27 524, ETERNA ‎– 8 27 525
Format: 2 × Vinyl, LP
Land: German Democratic Republic (GDR)
Veröffentlicht: 1982
arnaoutchot
Moderator
#20248 erstellt: 15. Mrz 2019, 22:15
Hier Leo Ornstein (1893-2002) - Pieces for Piano - Marc-André Hamelin - Hyperion 2001. Ein in vieler Hinsicht interessanter Komponist. Seine Lebensdaten sind kein Schreibfehler, Ornstein wurde tatsächlich vermutlich 109 Jahre alt ! Vermutlich, weil ihm selbst sein genaues Geburtsdatum nicht bekannt war. Sein Konzertdebut gab er als junger Mann aber nachweislich in New York im Jahr 1911. Seine Kompositionen sind demnach auch von allen musikalischen Entwicklungen seines langen Lebens beeinflusst, viele der Stücke aber relativ modern, bruitistisch und exzentrisch. Nur ein Wahnsinnsknabe wie Hamelin stürzt sich interpretatorisch auf so einen extremen Werkkanon. Interessant !

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frankbln
Stammgast
#20249 erstellt: 16. Mrz 2019, 09:15
Bei mir beginnt der Tag musikalisch mit ... einer Beethoven-Sinfonie.

Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92
Paul Kletzki; Czech Philharmonic Orchestra
Aufnahmejahr 1967
Erstveröffentlichung 1967
Aufnahmeort Rudolfinum, Prag

Zu Paul Kletzki kam ich über seine Einspielung der 2. Sinfonie Beethovens. Die Vinylausgabe aus den 70ern hatte ich hier vorgestellt. Noch habe ich nicht sämtliche Sinfonien dieser Gesamtausgabe gehört, aber die 7. gehört neben der Aufnahme von Günter Wand und dem NDR-Sinfonieorchester zu denen, die ich immer wieder abspiele. Vielleicht komme ich deshalb nicht zu den anderen. Allerdings gehört sie neben der 4. zu meinen bevorzugten Sinfonien Beethovens. Das Schicksal teilen damit alle Gesamtaufnahmen, die ich habe .

Die unten verlinkte Ausgabe habe ich deutlich günstiger erwerben können.

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Ein schönes Wochenende

Franco
Cowen
Stammgast
#20250 erstellt: 16. Mrz 2019, 09:48
Guten Morgen Franco,

habe gerade mal geschaut, von Kletzki habe ich gar nichts in meiner Sammlung. Muss gestehen, dass ich von ihm wissentlich auch noch nichts gehört habe. Habe mir die Sinfonien mal runtergeladen. Und du solltest unbedingt über die 4. und 7. hinaus hören.

Bei mir ist es immer noch die Missa Solemnis mit Klemperer. Da komm ich gerade nicht von los.

Guten Morgen miteinander
Cowen
Stammgast
#20251 erstellt: 16. Mrz 2019, 12:26
Damit das Wochenende Anregung erhält habe ich eine kleine Aufgabe für uns. Höre gerade den 3. Satz der Beethovensonate Nr. 17 in D-Moll (Der Sturm). Andras Schiff sitzt am Klavier und macht seine Sache hervorragend. Leichtes durchsichtiges Spiel. Der Satz bekommt was tänzerisch spielerisches durch die Vortragsweise. Die Aufnahmetechnik spielt auf ähnlich hohem Niveau. Wird nicht einfach für andere, da ran zu kommen. Ist auf dieser Einspielung veröffentlicht.

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Habe sie noch nicht mit meinen anderen Einspielungen verglichen (Arrau, Brendel, Gulda …). Mache ich aber nach und nach und ihr seid eingeladen, euch zu beteiligen. Wer ist euer Favorit? Und warum? Einsendeschluss ist Sonntag 24 Uhr.


[Beitrag von Cowen am 16. Mrz 2019, 13:16 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#20252 erstellt: 16. Mrz 2019, 12:50
Mein nächster Versuch war Arrau und ich bin enttäuscht. Kommt aus dieser Box.

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Das Klangbild erlebe ich deutlich matter, fast ein wenig verhangen. Und Arraus Vortrag setzt auf einen anderen Stil. Dramatisierender, ernster. Der Satz bekommt einen ganz anderen Charakter. Die Leichtigkeit und Luftigkeit, die mir bei Schiff noch so gefallen hat, ist wie weggeblasen. Nein, das gefällt mir nicht wirklich, Arrau muss sich hinten anstellen.


[Beitrag von Cowen am 16. Mrz 2019, 12:51 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20253 erstellt: 16. Mrz 2019, 13:19

Cowen (Beitrag #20251) schrieb:
3. Satz der Beethovensonate Nr. 17 in D-Moll (Der Sturm). ... Wer ist euer Favorit? Und warum? Einsendeschluss ist Sonntag 24 Uhr.


Gute Idee. Ich komme allerdings wahrscheinlich erst morgen dazu. Ich würde spontan mal Gulda, Gilels und meine - zumindest klanglichen - Favoriten Takacs und Kodama ins Rennen werfen. Den Schiff hab ich nicht. Von Schnabel hab ich den Sturm nicht. Kempff müsste ich schauen, und den Arrau würde ich gerne nochmals checken. Welcher Zyklus ist der unten gezeigte, 1960er oder 1980er ?

Hier aber schon wieder ein Neueingang. Ich kann nichts dafür, man wirft mir solche Boxen aktuell förmlich vor die Füsse ! Da kann ich doch nicht widerstehen ! Die Königin sagt "Oh, weh, oh weh, wenn ich das Ende sehe ..."

J S Bach - Das Orgelwerk - Helmut Walcha - DGG/Archiv 12CDs 1956-1971/? (späte 1980er schätze ich mal, ist die Originalausgabe auf CD). Das ist Walchas zweiter Zyklus. Ich hatte vor kurzer Zeit hier schon mal ein Ausschnitt daraus auf LP vorgestellt, das hier ist die komplette Box. Mich haben Walchas an Klarheit und Transparenz masstäbliche Interpretationen sehr beeindruckt und ich freue mich, das jetzt nochmals mit dieser Box vertiefen zu können. Gerade höre ich die Triosonaten BWV 525-530, die für mich schon immer zu den schönsten Kompositionen von Bach gehören. Ich empfehle auch denjenigen, mal reinzuhören, die Orgel oder Bach ablehnen. Weder sind sie inhaltlich mit der kirchlichen Liturgie verbunden, noch stehen sie für den auch für mich teilweise etwas abgeschmackten Prelude & Fugue-Tastendonner.

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Cowen
Stammgast
#20254 erstellt: 16. Mrz 2019, 13:31

arnaoutchot (Beitrag #20253) schrieb:
... Welcher Zyklus ist der unten gezeigte, 1960er oder 1980er ?

Ist der aus den 1960ern.


Hier aber schon wieder ein Neueingang. Ich kann nichts dafür, man wirft mir solche Boxen aktuell förmlich vor die Füsse ! Da kann ich doch nicht widerstehen ! Die Königin sagt "Oh, weh, oh weh, wenn ich das Ende sehe ..."

Da bin ich natürlich tief erschüttert Michael, dass du ein Leben in so widrigen Umständen und so gemeinen Aktionen des Schicksals führen musst. Zünde heute Abend eine Kerze für dich an.
frankbln
Stammgast
#20255 erstellt: 16. Mrz 2019, 13:33
Diddel dinn diddel dinn diddel dinn dinn dinn ......
Cowen
Stammgast
#20256 erstellt: 16. Mrz 2019, 13:36
Stimmt genau
frankbln
Stammgast
#20257 erstellt: 16. Mrz 2019, 14:55

arnaoutchot (Beitrag #20253) schrieb:
Hier aber schon wieder ein Neueingang. Ich kann nichts dafür, man wirft mir solche Boxen aktuell förmlich vor die Füsse ! Da kann ich doch nicht widerstehen ! Die Königin sagt "Oh, weh, oh weh, wenn ich das Ende sehe ..."


Du Michael, ist noch Platz vor deinen Füßen?

amazon.de


[Beitrag von frankbln am 16. Mrz 2019, 15:07 bearbeitet]
frankbln
Stammgast
#20258 erstellt: 16. Mrz 2019, 16:34

Cowen (Beitrag #20251) schrieb:
.... Höre gerade den 3. Satz der Beethovensonate Nr. 17 in d-Moll (Der Sturm). ...... und ihr seid eingeladen, euch zu beteiligen. Wer ist euer Favorit? Und warum? Einsendeschluss ist Sonntag 24 Uhr.


Soloklaviermusik zählt nicht zu meinen Favoriten. Auch kann ich im Grunde über Spieltechnik keine Aussagen treffen, weil ich einfach zu wenig weiß. Aber ich kann sagen, was nach meinem Geschmack ist . Deshalb habe ich schon mal alles zusammengesucht, was ich vom diesem 3. Satz des op. 32/2 mein eigen nenne. Das präsentiere ich jetzt, bevor ich erst einmal in die nasse kalte Welt da draußen entschwinden muss.

Ich habe eine Playlist erstellt und sie schon ein paar mal durchgehört. Und siehe da, ich höre Unterschiede .

Ludwig van Beethoven Klaviersonate Nr. 17 d-Moll op. 31/2 \'Der Sturm\'



Dann bis später

franco
arnaoutchot
Moderator
#20259 erstellt: 16. Mrz 2019, 16:46

frankbln (Beitrag #20255) schrieb:
Diddel dinn diddel dinn diddel dinn dinn dinn ...... :L


Hab ich erkannt, Toccata & Fuge d-moll BWV 565 ...

@Casadesus: Ja, ist schon auf meinen Radar gekommen. Leider hat diese Box natürlich einige Überschneidungen mit Szell, siehe zB die genannten Mozart-Konzerte. Mal sehen, was der Ball (die Box) macht ...
Cowen
Stammgast
#20260 erstellt: 16. Mrz 2019, 17:18
Jetzt Takacs aus dieser Box.

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Der legt Tempo vor, als gelte es ein Rennen zu gewinnen. Es ist mehr ein Allegro denn ein Allegretto. Der Anschlag ist kräftig. Er hinterlässt damit nicht diese Luftigkeit wie Schiff. Durchsittig bleibt sein Spiel trotzdem.

Sehr beeindruckend gelingt das antwortende Spiel der linken Hand auf das Melodiethema der rechten Hand. Das deutet sich im 1. Teil schon an, kommt im 2. Teil des Satzes dann richtig zur Geltung. Das hat eine Kraft und Durchsetzung, geht bis in die Magengrube. Hier spielen auch Flügel und Aufnahmetechnik in der 1. Liga. Bei Schiff klingt das alles deutlich verhaltener.

Die Technikseite scheint mir bei Takacs auch besser gelungen zu sein. Bei Schiff ist mehr Hall drin. Bei alleinigem hören fällt das gar nicht so (negativ) auf, im Vergleich mit Takacs dann sehr.

Im interpretatorischen Auftritt wirkt Schiff auf mich schlüssiger. Da erlebe ich Takacs etwas zu treibend, expressiv. Der „live“ spielende Schiff trifft da für mich die bessere Balance. Das ist allerdings ein Eindruck, der sich bei den ersten Hördurchgängen stärker eingestellt hat und nach mehrmaligem Hören reduzierte, wenn auch nicht verschwand. Vielleicht doch ein Thema der Gewöhnung?

Hmm, kann mich im Moment auch nach mehrmaligem vergleichendem Hören nicht für einen von beiden entscheiden. Muss ich nochmal sacken lassen.


[Beitrag von Cowen am 16. Mrz 2019, 19:39 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#20261 erstellt: 16. Mrz 2019, 17:27

frankbln (Beitrag #20258) schrieb:
... Auch kann ich im Grunde über Spieltechnik keine Aussagen treffen, weil ich einfach zu wenig weiß. Aber ich kann sagen, was nach meinem Geschmack ist ...

Genau so soll es sein Franco. Hier geht es nicht um musiktheoretisches Fachsimpeln, sondern um Eindrücke und warum du das so erlebst. Neben neuen Einsichten und Blickwinkeln ist das im gegenseitigem Austausch für uns alle dann so ganz nebenbei auch ein wenig Toleranzschulung.

Aus deiner Liste habe ich keine in meiner Sammlung, bin gespannt.
Cowen
Stammgast
#20262 erstellt: 16. Mrz 2019, 18:22
Jetzt Kempff aus dieser Box.

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Kempff ist schwerer zu fassen, als die vorherigen. Während ich bei diesen beim Hören immer den Eindruck hatte, dass sie eine interpretatorische Botschaft haben, kann ich die bei Kempff nicht so recht entdecken. Mir liegt bei der Spielweise wieder der Begriff „geschäftsmäßig“ auf der Zunge (und den ich wieder nicht negativ meinen würde), verkneife ihn mir aber.

Im Tempo liegt er zwischen Arrau und Schiff auf der einen und Takacs auf der anderen Seite. Auch Kempff kann, ähnlich wir Takacs, richtig in die Tasten greifen, die Technik verdirbt aber leider einen ähnlichen Effekt. Sie ist nicht wirklich schlecht, man hört der Aufnahme aber doch an, dass sie im September 1964 entstanden ist.

Wenn ich dem Spiel lausche, fallen mir Begriffe wie „schön“, „souverän“, aber auch „ein bisschen langweilig“ ein. Mit letzterem werde ich der Einspielung nicht gerecht, soll aber deutlich machen, dass mir das kantige, eckige, besondere, das ich in den anderen Aufnahmen herausgehört habe, fehlt.

Sollte ich Kempff in eine Rangliste zu den anderen Aufnahmen bringen, dann käme er auf Platz 3, noch vor Arrau, aber hinter Schiff und Takacs.
Cowen
Stammgast
#20263 erstellt: 16. Mrz 2019, 20:33
Jetzt Brendel aus dieser Box.

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Brendel ist auch schnell, es wirkt aber nicht ganz so treibend wie bei Takacs, an den er im Tempo heranreicht. Die Aufnahme ist direkter als die von Kempff, weniger direkt gegenüber Takacs. Schiff ist mit dem Hall etwas anders unterwegs, insgesamt aber auch direkt.

Bei Brendel stellt sich ein ähnlicher Effekt ein wie bei Kempff. Das Spiel wirkt sachlicher als bei den anderen dreien. Es strahlt in der Spieltechnik noch mehr Souveränität aus. Hier lädt er in meinen Ohren am stärksten von allen. Das hat was kompetenzausstrahlendes, vertrauenerweckendes, ohne den euphorischen Ausdruck, den ich bei Takacs höre. Schiff erweckt da eher das Bild einer Erzählung. Man könnte sich im Hintergrund Kinder vorstellen, die sich an den Händen fassen und im Kreis drehen. Wieder dieses Bild des Leichten, auf das Brendel mit seiner Spielweise nicht explizit einzahlt. Ganz im Gegenteil. Er bringt immer wieder Abruptes rein und unterbricht damit den Fluss.

Im Gegensatz zu Kempff fällt der weichere Klang auf, der Ton ist seifiger. Das liegt aber glaube ich auch zu einem großen Teil an der Aufnahmetechnik. Dieses weiche seifige im Ton gelingt Takacs auch. Insgesamt hat er aber noch mehr Dynamik, gerade die tiefen Töne haben noch mehr Körper.

Sollte ich Brendel in eine Rangliste zu den anderen Aufnahmen bringen, dann käme er auf Platz 3, noch vor Kempff und Arrau, aber hinter Schiff und Takacs.
Rille65
Inventar
#20264 erstellt: 16. Mrz 2019, 20:40
‘n Abend! Hier dreht ein Neuzugang eines Altbekannten.

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Ludwig van Beethoven - Wilhelm Kempff, Berliner Philharmoniker, Ferdinand Leitner ‎– Klavierkonzerte Nr. 2 B-dur Op. 19, Nr. 4 G-dur Op. 58
Label: Deutsche Grammophon ‎– LPM 18775
Format: Vinyl, LP, Mono
Land: Germany
Veröffentlicht: 1962

Kempff ist auch der einzige, von dem ich hier den Sturm anbieten könnte.
Rille65
Inventar
#20265 erstellt: 16. Mrz 2019, 21:30
Da ich nichts zum Vergleichen da habe, kann ich nur sagen: Mir gefällt, was Kempff da in den Jahren 60 gegeben hat. Klingt nach Beethoven. Und das soll es ja in erster Linie, finde ich.

Cowen, deine Challenge lässt mich den Sturm erstmals in Ruhe erlauschen. Dreieinhalb Jahre nach Erwerb.

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Beethoven* - Wilhelm Kempff ‎– Beethoven. Die Beliebtesten Sonaten (The Best-Loved Sonatas)
Label: Deutsche Grammophon ‎– 2726 042
Serie: Deutsche Grammophon Privilege –
Format: 2 × Vinyl, LP, Reissue, Gatefold
Land: Germany
Rille65
Inventar
#20266 erstellt: 16. Mrz 2019, 22:34
Nein, mir ist nicht weihnachtlich zu Mute.

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Corul De Cameră „Madrigal”* Dirijor : Marin Constantin ‎– Colinde (Romanian Carols)
Label: Electrecord ‎– ST-EXE 0308
Format: Vinyl, LP, Album, Reissue
Land: Romania

Wer ein Ohr für alte Musik hat, wird an den Colinde seine Freude haben.
Rille65
Inventar
#20267 erstellt: 16. Mrz 2019, 22:53
Nun ein Sprung in die Moderne:

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Leoš Janáček, Tschechische Philharmonie*, Karel Ančerl ‎– Sinfonietta / Taras Boulba - Rhapsodie Für Orchester
Label: Fono-Ring ‎– FGLP 77 800
Format: Vinyl, LP, Club Edition
Land: Germany
Cowen
Stammgast
#20268 erstellt: 16. Mrz 2019, 22:59

Rille65 (Beitrag #20265) schrieb:
Da ich nichts zum Vergleichen da habe, kann ich nur sagen: Mir gefällt, was Kempff da in den Jahren 60 gegeben hat. Klingt nach Beethoven. Und das soll es ja in erster Linie, finde ich.

Cowen, deine Challenge lässt mich den Sturm erstmals in Ruhe erlauschen. Dreieinhalb Jahre nach Erwerb. ...

Kannst mal sehen Rille. Und dann gleich so eine wunderbare Aufnahme. Andre Arnold, ein bekannter und wirklich auch sehr seriöser Rezensent auf Amazon, schreibt zu dieser Einspielung: "Bis heute beispielsweise habe ich keine Interpretation der berühmten "Sturmsonate" op. 31,2 gehört, die mich mehr berührt hätte, die vollkommener wäre." Alles richtig gemacht Rille!
Rille65
Inventar
#20269 erstellt: 17. Mrz 2019, 00:04

Cowen (Beitrag #20268) schrieb:
Alles richtig gemacht Rille!

Siehstemal, Danke!

Hier läuft im Schnelldurchlauf auf nur 2 Schallplattenseiten durch die wichtigsten (hoffen wir mal) Szenen der verkauften Braut:

5E72C6C6-9097-4363-9B63-F288CA24A1AF

Bedřich Smetana ‎– Prodaná Nevěsta Vybèr Scén
Label: Supraphon ‎– SV 8336 G
Format: Vinyl, LP, Reissue, Stereo
Land: Czechoslovakia
Veröffentlicht: 1976
Genre: Classical
Stil: Opera
Cowen
Stammgast
#20270 erstellt: 17. Mrz 2019, 00:14
Zum Abschluss des Tages habe ich hier noch Friedrich Gulda aus dieser Box.

amazon.de

Gulda legt ein Tempo vor, das noch jenseits von Takacs liegt. Das hat nichts mehr mit Allegretto zu tun. Und trotzdem wünsche ich jedem von euch, das einmal gehört zu haben. Jeder einzelne Ton steht glasklar im Raum. Er ist wirklich sehr schnell, aber es wirkt nicht gehetzt.

Zur Veranschaulichung und zum Vergleich: Arrau und Schiff liegen mit 7.34 bzw. 7.37 etwa gleich auf. Kempff braucht 7.03, ist also schon schneller. Brendel benötigt nur 6.45 und Takacs sogar nur 6.27. Über eine Minute weniger als Schiff. Und jetzt kommt Gulda: 5.52!

Aber was er da reinpackt ist enorm. Wenn man diesen Satz schnell spielen will, dann bitte so. Es wirkt alles so dicht und konzentriert, ohne das die Differenzierung verloren geht. Chapeau!

Diese Aufnahmen stehen schon seit vielen Jahren in meinem Regal. Habe sie irgendwann vor ca. 30 Jahren gekauft. Das war noch in den Anfängen der CD. Man kann die einzelnen Sätze nur durch die Programmierung der Zeit ansteuern. Die Aufnahme selbst ist von 1968. Die Technik kommt nicht an Schiff oder Takacs ran, ist aber sehr beachtlich.

Tja, das bedeutet, ich bin ein weiteres Mal unschlüssig. Habe am Ende des Tages drei Favoriten, zwischen denen ich mich im Moment nicht entscheiden kann. Lass das heute Nacht mal auf mich wirken und höre morgen noch mal vergleichend rein.

Gute Nacht miteinander
Gomphus_sp.
Inventar
#20271 erstellt: 17. Mrz 2019, 01:41
@Cowen, wenn du dich nicht für einen deiner drei Favoriten entscheiden kannst,
entscheide dich doch einfach für alle drei. Habe auch das eine oder andere Werk dop-
pelt. Schuberts Streichquintett habe ich gleich in drei Versionen. Und bei Bartoks So-
nate für zwei Klaviere und Schlagzeug sind es vier Versionen. Ich behalte sie alle. So-
gar die USA Pressung von Turnabout, bei der Alfred Brendel mitwirkt, und die sehr
verhallt ist, behalte ich. Ich nenne sie scherzhaft "Psychdelische Fassung".

Grüße Heiko
frankbln
Stammgast
#20272 erstellt: 17. Mrz 2019, 09:12
Guten Morgen,

noch nie habe ich so viel Zeit mit Soloklavier verbracht. Neben den Aufnahmen, die sich in meiner Sammlung befinden, habe ich ach die von Cowen erwähnten gehört. Über Qobuz. Fur diejenigen, die da Zugriff haben: https://open.qobuz.com/playlist/2176459.

Gestern abend habe ich mich ins verdunkelte Wohnzimmer und ins Stereodreieck zurückgezogen und habe ... gehört. Dass ich vollkommen ratlos bin kann ich nicht sagen, aber die verschiedenen Interpretationen schwirren schon in meinem Kopf hin und her. Und bis auf zwei Aufnahmen könnte ich keine wirklich sicher zuordnen. Es ist eine Aufnahme, die Cowen genannt hat und eine, die ich selbst habe.

Also mein Favorit ist András Schiff. Das, was Cowen als bildhaft beschreibt, gefällt mir gut. Musik spricht mich zunächst über die Melodielinie an. Und András Schiffs Ansatz ist so. Er spielt das Stück wie ein Lied. Fängt leise an und kommt auch mal im Verlauf wieder auf diese minimale Lautstärke. Es fließt. Sehr schön.

Wie Rille finde ich auch, das Wilhelm Kempff spielt, wie Beethoven üblicherweise wahrgenommen wird. Es ist die einzige Einspielung, bei der ich ohne es zu merken, den Takt mit dem Fuß mitgeschlagen habe und sich mein Oberkörper mit der Musik bewegte. Das ist mein Beethoven. So wirken seine Sinfonien ganz häufig auf mich und - ich gestehe - ich singe auch mit. Zumindest, wenn ich mich allein wähne. Nicht im Konzert versteht sich ;).

Cowen meinte, dass wenn das Stück schnell gespielt wird, dann bitte wie Friedrich Gulda. Das finde ich auch. Meine schnellste Version ist die von Hélène Grimaud. Weit und breit wohl die einzige Pianistin. Friedrich Gulda gefällt mir einen Tick besser.

Und nun zum zweiten Stück, das einen Wiedererkennungswert hat. Die Interpretation von Malcolm Binns. Wirklich gefallen tut sie mir nicht, aber sie ist so extravagant. Es klingt wie eine Vaudeville-Schaufelraddampfer-Version. Vielleicht liegt es am besonderen Piano, das er nutzte. Auf dem Bild sehe ich 7 oder 8 Pedale. Es ist ein Fortepiano von Georg Haschka, 1810. Die Sonaten hat Binns mit unterschiedlichen Instrumenten der später wohl aufgelösten Colt Clavier Collection (hier gibt es nur einen englischen Wikipedia-Betrag) aufgenommen. Die Balance zwischen Melodie- und Rhythmushand ist ganz anders als bei den anderen Interpreten. Alles scheint auch lauter als üblich zu sein. Das macht es so wiedererkennbar.

Der nächste Kaffee ruft. Bis später.


[Beitrag von frankbln am 17. Mrz 2019, 09:36 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#20273 erstellt: 17. Mrz 2019, 11:00

Gomphus_sp. (Beitrag #20271) schrieb:
@Cowen, wenn du dich nicht für einen deiner drei Favoriten entscheiden kannst, entscheide dich doch einfach für alle drei ...

Guten Morgen Heiko,

da hast du natürlich vollkommen recht. Es braucht auch keine der von mir genannten Aufnahmen die Verbannung zu fürchten. Zumal meine Erfahrung ist, bei der nächsten Sonate, oft sogar beim nächsten Satz, sieht die Welt regelmäßig schon wieder ganz anders aus. Hier arbeitet nur Spaß und Spiel, das so ganz nebenbei aufmerksames Hören und Neu- oder Wiederentdecken fördert. Und natürlich unseren Kontakt.
Komm gut in den Tag, Martin
Cowen
Stammgast
#20274 erstellt: 17. Mrz 2019, 11:13

frankbln (Beitrag #20272) schrieb:
... noch nie habe ich so viel Zeit mit Soloklavier verbracht ...

Freu mich, dass du dir die Zeit genommen hast Franco. Und noch mehr über deine Ausführungen, spannend zu lesen. Malcolm Binns kenne ich gar nicht. Werde mal gucken, ob ich den kriege.

Das du die Aufnahmen von Gulda bekommen hast spricht für Qobuz, bei Spotify habe ich sie nicht gefunden und ich musste doch tatsächlich ans CD-Regal.
Bin gespannt auf weitere Eindrücke.
arnaoutchot
Moderator
#20275 erstellt: 17. Mrz 2019, 12:09
Ich habe gerade schon mal raussortiert, welche Aufnahmen des "Sturms" ich habe. Ich komme auf sechs korrigiere: zehn (vorläufig, wenn ich nicht noch mehr finde ... ). Zu einem Vergleich in Ruhe komme ich allerdings erst heute Nachmittag/Abend. Melde mich wieder.

IMG_6746

IMG_6747


[Beitrag von arnaoutchot am 17. Mrz 2019, 12:20 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#20276 erstellt: 17. Mrz 2019, 12:56

arnaoutchot (Beitrag #20275) schrieb:
Ich habe gerade schon mal raussortiert, welche Aufnahmen des "Sturms" ich habe ...

Du hast Gilels, sehr schön. Der Takacs sieht noch so eingeschweißt aus oder täuscht das Bild? Und aus welchem Jahr sind denn die Aufnahmen von Gulda? Sind das dieselben, die damals bei amadeo erschienen sind? Bin gespannt auf deine Eindrücke.


@Franco: ... Meine schnellste Version ist die von Hélène Grimaud. Weit und breit wohl die einzige Pianistin. Friedrich Gulda gefällt mir einen Tick besser ...

Höre gerade Grimaud und bin begeistert. Bin geneigt, sie sofort zu meinen drei Favoriten zu nehmen. Überprüfe das nochmal in den nächsten Durchgängen. Habe eigentlich Vorurteile, wenn sie am Klavier sitzt. Michael hatte mal eine Zusammenstellung mit Bachstücken von ihr, wo ihm die Chaconne/Partita gefallen hat. Auf dieser CD hat mir ihr Spiel so gar nicht zugesagt. Wenn ich das hier höre, nehme ich alles zurück.

Binns habe ich übrigens nicht bekommen.


[Beitrag von Cowen am 17. Mrz 2019, 13:37 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20277 erstellt: 17. Mrz 2019, 13:54
Ich denke, ich werde nachher Haskil, Gulda, Gilels und Arrau in der Gruppe der Senioren und O'Conor, Takacs, Kodama und Pizarro in der Gruppe der Jüngeren antreten lassen. Oppitz (?) lasse ich mal aussen vor, da bin ich mir nicht sicher, wer da spielt, ob Oppitz oder Yukio Yokoyama (die Beethoven-Box, aus der die CD ist, ist da etwas schmallippig). Die Zweiteilung macht auch sicherlich klanglich Sinn.

Der Gulda ist die amadeo-Aufnahme aus dem Copyright-Jahr 1968, also vermutlich kurz davor aufgenommen. Um die Takacs-Box ist noch die Folie, aber sie wurde schon geöffnet.

Grimaud hab ich auch nicht.
FabianJ
Inventar
#20278 erstellt: 17. Mrz 2019, 14:17
Ich kenne mich mit Beethovens Klavierwerken nicht aus, ich höre sie nur gelegentlich sehr gern. Bei mir liegen zwei Einspielung von „Der Sturm" vor, die ich mir heute mal wieder angehört habe:
jpc.de
jpc.de

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Klaviersonate Nr. 17 d-Moll op. 31 Nr. 2 „Der Sturm"
Maurizio Pollini (Klavier) / Aufnahme: Juni 1988, Herkulessaal, München
Ronald Brautigam (Hammerklavier) / Aufnahme: August 2005, Kirche von Österåker, Schweden

Zunächst einmal bleibt festzuhalten, dass mir beide Einspielungen sehr gefallen, wobei Pollini hier leicht die Nase vorn hat.

Beim Allegretto-Satz sind beide, im Vergleich zu einigen der bereits genannten Einspielungen, eher auf der schnellen Seite (Pollini: 6:16 Min., Brautigam: 6:07 Min.). Für ein Allegretto sind sie also beide recht flott unterwegs, beide legen jedoch schlüssige Interpretationen vor. Flott ja, aber es wirkt auf mich halt nicht gehetzt.

Mit freundlichen Grüßen
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 17. Mrz 2019, 14:18 bearbeitet]
frankbln
Stammgast
#20279 erstellt: 17. Mrz 2019, 15:41

arnaoutchot (Beitrag #20277) schrieb:
Oppitz (?) lasse ich mal aussen vor, da bin ich mir nicht sicher, wer da spielt, ob Oppitz oder Yukio Yokoyama (die Beethoven-Box, aus der die CD ist, ist da etwas schmallippig).


Wenn das Allegretto 6:13 min lang ist, dürfte das die Einspielung von Oppitz sein: https://open.qobuz.com/album/0090266196920

Von Yukio Yokoyama gabs nix mit Beethoven bei Qobuz.
bluezzbastardzz
Ist häufiger hier
#20280 erstellt: 17. Mrz 2019, 15:42
Arturo Benedetti Michelangeli wird meistens auch sehr gelobt für seine Beethoven-Interpretationen, hat aber eigentlich nur wenig eingespielt, die Sturmsonate anscheinend auch nicht. Ich höre gerade die Nr. 32, op. 111 auf Deezer, was mir in der Tat gut gefällt:

https://www.deezer.com/album/70551722

Beim Stöbern fand ich noch eine DG-Aufnahme mit Emil Gilels, die ich aber nicht kenne:

https://www.ebay.de/...lels-LP/183718249567

Aber Deezer hat sie:

https://www.deezer.com/album/6488513

Gulda hat den Sonaten-Zyklus zweimal eingespielt, glaube ich, zumindest den zweiten begonnen. Ob die gesuchte Sonate dabei ist - keine Ahnung. Ich gebe zurück an die angeschlossenen Funkhäuser.


[Beitrag von bluezzbastardzz am 18. Mrz 2019, 00:31 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#20281 erstellt: 17. Mrz 2019, 17:46

bluezzbastardzz (Beitrag #20280) schrieb:
... Gulda hat den Sonaten-Zyklus zweimal eingespielt, glaube ich, zumindest den zweiten begonnen. Ob die gesuchte Sonate dabei ist - keine Ahnung.

Es gibt noch einen Zyklus aus den 50er Jahren, der ist bei Decca erschienen. Werde ich mir auch nochmal anhören. Danke für den Tipp.


Ich gebe zurück an die angeschlossenen Funkhäuser. :X


@FabianJ: Habe mir beide mal angehört Fabian.

Im klaren bin ich mir bei Brautigam, das ist nicht meins. Seltsamer Klavierklang. Klingt nach einem der alten Fortepianos, die wahrscheinlich so auch im Arbeitszimmer von Beethoven hätten stehen können. Aber für meine Ohren ist das zu befremdlich.

Bei Pollini liegt der Fall anders, der klingt in vielen Teilen sehr schön. Wenn ich mir was wünschen dürfte, dann wäre es größere Geschlossenheit in den einzelnen Teilen. Das klingt manchmal wie "abgehackt" (ist jetzt übertrieben, soll nur den Eindruck verdeutlichen). Würde ihn in meiner Liste im Mittelfeld einordnen und genauso wie du Brautigam (klar) vorziehen.
arnaoutchot
Moderator
#20282 erstellt: 17. Mrz 2019, 18:52
Nun, hier also auch noch meine Beobachtungen. Insgesamt sind es nun sogar 11 Aufnahmen bei mir, die Clara-Haskil-Box enthält zwei Aufnahmen (1955 mono und 1960 stereo). Und ja, die Aufnahme in der grossen Beethoven-Box ist von Oppitz. Diesen und O'Conor habe ich jetzt aber nicht mit einbezogen. Bilder siehe oben.

Um es vorwegzunehmen: Meine Favoriten sind Haskil 1955, Gilels 1981 und Takacs 2003. Arrau spielt für mich in einer eigenen Welt, die analoge Aufnahme von 1965 ziehe ich der digitalen von 1987 fast noch vor.

Aber im Detail: Überraschungsfund war Haskil mit ihrer 1955er Mono-Aufnahme. Von welchen Dämonen muss diese Frau besessen gewesen sein ! Das ist ein Spiel, dass einem das Blut gefriert. Schnell, deutlich unter 6 Minuten, aber mit einem Ausdruck, den die Nachfolger nicht haben (oder haben wollen). Klanglich ist es natürlich historisch, aber das macht das Spiel durchaus wett.

Gilels hat den Bonus, dass ich die Sonate mit dieser Aufnahme zu Beginn des CD-Zeitalters kennengelernt habe. Ich schätze immer noch sein markantes und klares Spiel, die perlenden Kaskaden des Satzes bringt keiner so durchsichtig wie er. Klanglich ist die frühe Digitalaufnahme leider etwas hart, aber gut hörbar.

Dass Arrau bei bei Dir, Martin, etwas abgeschlagen ist, hat mich ehrlich gesagt verwundert. Ich finde beide Aufnahmen von ihm hervorragend. Es ist allerdings ein himmelweiter Unterschied zu einer Haskil. Während diese ihr Seelenleben offenlegt, legt Arrau den Satz von oben schauend breit und majestätisch an. Er ist bei beiden Aufnahmen bereits in einem Alter, in dem er sich und der Welt nichts mehr beweisen muss. Ich weiss nicht, ob es von Arrau auch Aufnahmen der Sonate in jüngerem Alter gibt, aber diese beiden Aufnahmen unterstreichen seine Rolle als Grandseigneur des Klaviers im 20. Jahrhundert.

Schliesslich Takacs. Bekanntlich bin ich ein grosser Freund seines Beethoven-Zyklus, woran natürlich nicht zuletzt die hervorragende Klangqualität der Aufnahmen schuld ist. Ich habe versucht, nicht mit zu viel Vorurteil in den Vergleich zu gehen, aber klanglich schlägt er einfach alle anderen Aufnahmen mit einigem Abstand aus dem Rennen. Spielerisch hatte ich an seinem direkten und impulsiven Angang nie etwas auszusetzen. Auch hier schafft er es, eine hochdynamische und dennoch gefühlvolle Aufnahme niederzulegen.

Und die anderen ? Gulda konnte mich hier mit seinem trockenen, relativ emotionsarmen und schnellen Spiel nicht beeindrucken. Bei anderen Sonaten wie den letzten Beethovens klappt das besser, da wäre er sicherlich weiter nach vorne gekommen. Mari Kodama's Zyklus mag ich eigentlich gerne, sie hat eine "japanisch" geprägte dezente und transparente Sichtweise, die einigen Sonaten guttut. Ihr "Sturm" ist auch alls andere als schlecht, aber die Kombattanten oben schlagen sie hier einfach aus dem Feld. Klanglich ist ihre Aufnahme gut und räumlich, aber deutlich distanzierter als Takacs.

Und die goldene Zitrone geht an: Pizarro ! Mann oh Mann, der Knabe ist auf Speed. Er spielt den Satz in sage und schreibe 5.01 Minuten ! Das ist ein Höllenritt, der keinerlei Gestaltungsmöglichkeiten mehr erlaubt. In der Tat verschleift er manche Passage hörbar. Und Linn's SACD-Mehrkanalaufnahmen waren trotz des Rufs der Edelfirma von sehr gemischter Couleur ...

So viel dazu. Ich glaube jetzt will ich mal was anderes als den "Sturm" hören ...
Cowen
Stammgast
#20283 erstellt: 17. Mrz 2019, 20:04
Hallo Michael,

arnaoutchot (Beitrag #20282) schrieb:
Nun, hier also auch noch meine Beobachtungen ...

vielen Dank für die Mühe und den ausführlichen Bericht.

Und ja, die Aufnahme in der grossen Beethoven-Box ist von Oppitz. Diesen und O'Conor habe ich jetzt aber nicht mit einbezogen ...

Opitz habe ich mir angehört. Ohne ins Detail zu gehen, war nicht meins.


... Aber im Detail: Überraschungsfund war Haskil mit ihrer 1955er Mono-Aufnahme ...

Von Haskil habe ich mir auch zwei Einspielungen angehört, weiß aber nicht, ob deine dabei war. Ich konnte leider über die Aufnahmetechnik nicht hinweghören. Das da aber jemand sehr engagiert zu Werke geht, ist bei mir auch hängengeblieben.


Dass Arrau bei bei Dir, Martin, etwas abgeschlagen ist, hat mich ehrlich gesagt verwundert ...

Hmm, gehe ich dazu nochmal in eine Nachhörrunde (haben wir die gleiche Aufnahme?)? Ehrlich gesagt, er war nicht nur etwas abgeschlagen.


Schliesslich Takacs. Bekanntlich bin ich ein grosser Freund seines Beethoven-Zyklus, woran natürlich nicht zuletzt die hervorragende Klangqualität der Aufnahmen schuld ist.

Ja, bei Takacs bin ich wieder bei dir. Erlebe ihn jetzt nicht ganz so gefühlvoll wie du und nehme stärker die impulsive Seite wahr, aber das ist aus meiner Sicht großes Kino, was da abgeliefert wird. Wir hatten ihn ja jetzt schon das ein oder andere Mal im Vergleich. Und soweit ich mich erinnere, war er immer vorne dabei. Mit seiner Einspielung ist man glaube ich auf der sicheren Seite. Leider ist sie glaube ich im Moment nicht mehr erhältlich.


Und die anderen ? Gulda konnte mich hier mit seinem trockenen, relativ emotionsarmen und schnellen Spiel nicht beeindrucken.

Da bin ich überrascht Michael. Sachlicher und weniger impulsiv ja, trocken finde ich ihn nicht. Ich habe meine Ausgabe schon lange nicht mehr gehört. Nach dem Wochenende wird sich das ändern, hat mich sehr beeindruckt, was ich da gehört habe.


Mari Kodama's Zyklus mag ich eigentlich gerne, ...

Die habe ich auch gehört. Sie hat zu viele Passagen, die sie Staccato spielt (insbesondere in der linken Hand), wo das aus meiner Sicht nicht passt. Und die ich so auch bei den anderen nicht heraushöre. Ansonsten bin ich bei dir und die Technik klang für mich gut.


So viel dazu. Ich glaube jetzt will ich mal was anderes als den "Sturm" hören ... ;)

Wieso nur, kann ich gar nicht verstehen.


[Beitrag von Cowen am 17. Mrz 2019, 20:05 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20284 erstellt: 17. Mrz 2019, 20:22
Arrau ist 1965 Philips analog oder 1987 digital. Ich denke, für andere Label hat er zu dieser Zeit keinen Beethoven aufgenommen. Ich wüsste auch nicht, dass die Aufnahmen für die Arrau-Box, aus der sie stammen, wesentlich remastert worden wären.

Takacs: "Gefühlvoll" meinte ich hier mit "die richtigen Gefühle zur richtigen Zeit". Wo es impulsiv sein muss, da wäre auch keine Gefühlsduselei am Platz. Bei Takacs kann ich mir vorstellen, dass Ludwig genickt hätte. So wollte er das gespielt haben.

Gulda: Kennst Du Guldas Debussy Préludes ? Das meine ich mit eigenwillig und trocken. Ich hab aber ehrlich gesagt auch schon länger nicht mehr tiefer in den Beethoven-Zyklus von ihm reingehört ...

Apropos Debussy / Préludes: Nachdem die Arrau-Box schon geöffnet war, nun zu diesem von 1979 gegriffen. Hier gilt ähnliches wie bei Beethoven. Ein in gewisser Weise dem Irdischen entrücktes Spiel ...

81Yr8rZWqHL._SS500_
bluezzbastardzz
Ist häufiger hier
#20285 erstellt: 18. Mrz 2019, 00:48

arnaoutchot (Beitrag #20282) schrieb:
Um es vorwegzunehmen: Meine Favoriten sind Haskil 1955, Gilels 1981 und Takacs 2003. Arrau spielt für mich in einer eigenen Welt, die analoge Aufnahme von 1965 ziehe ich der digitalen von 1987 fast noch vor.

Aber im Detail: Überraschungsfund war Haskil mit ihrer 1955er Mono-Aufnahme. Von welchen Dämonen muss diese Frau besessen gewesen sein ! Das ist ein Spiel, dass einem das Blut gefriert. Schnell, deutlich unter 6 Minuten, aber mit einem Ausdruck, den die Nachfolger nicht haben (oder haben wollen). Klanglich ist es natürlich historisch, aber das macht das Spiel durchaus wett.


Gleich gibt es ein Porträt von ihr auf ARTE:

https://www.tvspielf...189656debba7fb2.html
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