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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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Martin2
Inventar
#20885 erstellt: 01. Jun 2019, 01:46
amazon.de

Aus dieser grandiosen Box habe ich Franz Liszt mit Clifford Curzon gehört, die h moll Sonate und noch anderes. Es klingt etwas verrauscht, älteres Zeug, aber tolle Interpretation.
Cowen
Stammgast
#20886 erstellt: 01. Jun 2019, 09:18
Dvoraks 8. Sinfonie, die zu seinen Lebzeiten als 4. gezählt wurde, grenzt sich deutlich von seiner 7. ab. Hier war er noch stark als Gefolgsmann von Brahms aufgefallen. Nun konzentriert er sich immer mehr auf seinen eigenen Stil, in dem das Einweben und die Verbundenheit zur Volksmusik aber erkennbares Stilmittel bleiben. Darüber hinaus meint man seine erst kürzlich gemachte Bekanntschaft mit Tchaikovsky herauszuhören.

Die 8. wurde am 2. Februar 1890 in Prag mit dem Orchester des Tschechischen Nationaltheaters uraufgeführt. Dvorak dirigierte selber. Bei mir tut dies Claudio Abbado mit den Berliner Philharmoniker. Und sie machen es sehr gut. Die Gramophone schreibt: "Der prachtvollen Darstellung Claudio Abbados kann man kaum widerstehen. Hier wird in höchster Vollendung musiziert." Passt.

jpc.de

Antonin Dvorak (1841-1904)
Symphonie Nr.8
+Die Mittagshexe op. 108
Künstler: Berliner Philharmoniker, Claudio Abbado
Label: Sony, DDD/LA, 1993
Erscheinungstermin: 22.8.2008
Guten Morgen miteinander


[Beitrag von Cowen am 01. Jun 2019, 19:32 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#20887 erstellt: 01. Jun 2019, 11:13
Gerade angehört:
jpc.de
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Klavierkonzert Nr. 17 G-Dur KV 453
Ronald Brautigam (Hammerklavier) - Die Kölner Akademie - Dirigent: Michael Alexander Willens
Aufnahme: Juli 2011, Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

Die Klavierkonzertzyklen auf modernen Instrumente von Christian Zacharias (Orchestre de Chambre de Lausanne) und Mitsuko Uchida (ECO, Jeffrey Tate) möchte ich nicht missen, aber die Aufnahmen mit Ronald Brautigam auf historischem Instrumentarium sind für mich eine wertvolle Ergänzung. Er benutzt dabei immer ungemein farbig klingende Instrumente (= Nachbauten), ebenso angenehm ist die Orchesterbegleitung der Kölner Akademie.

Gab es bei der neueren Einspielung von Mendelssohns zweitem Klavierkonzert in diesem Besetzung bei mir noch leichten „Punktabzug", weil ich den langsamen Satz als etwas zu schnell gespielt empfand*, so ist bei dieser Einspielung für mich alles absolut stimmig. Tontechnisch bewegt sich das Ganze auf dem von BIS gewohnten, hohem Niveau.

*Wohlgemerkt, ich rede hier nur von Nuancen, das soll jetzt nicht so klingen, als ob hier mit Tempo 210 durch die Partitur gebrettert würde. Bei den beiden schnelleren Sätzen gibt es für mich dann auch nichts zu mäkeln.


op111 (Beitrag #20847) schrieb:

Tja, von Mozart habe ich so gut wie garnichts, außer ein paar Sinfonien, den Klaviersonaten, 3 Messen und der Grand Partita.
:L


Du hast keines seiner Klavierkonzerte? Für mich sind diese der Teil von Mozarts Musik, auf den ich am wenigsten verzichten könnte. Werke wie Klavierkonzert Nr. 20 (KV 466) und Nr. 23 (KV 488) würde ich persönlich seinen Sinfonien - von der herrlichen Prager Sinfonie abgesehen - jederzeit vorziehen.

Nenene, da musst Du in Deiner Sammlung wirklich noch nachbessern. Das ist doch kein Leben, so ganz ohne Mozarts Klavierkonzerte!

Ich gebe allerdings zu, seine Klaviersonaten kenne ich bislang kaum, was sich allerdings auch noch ändern wird.
Mit freundlichem Gruß
WolfgangZ
Inventar
#20888 erstellt: 01. Jun 2019, 11:43

Werke wie Klavierkonzert Nr. 20 (KV 466) und Nr. 23 (KV 488) würde ich persönlich seinen Sinfonien - von der herrlichen Prager Sinfonie abgesehen - jederzeit vorziehen.


Das geht mir ganz genauso. Auch bei den Sinfonien ziehe ich die Prager der späten Trias noch vor.

Wolfgang
FabianJ
Inventar
#20889 erstellt: 01. Jun 2019, 13:04


Wenn ich jetzt so darüber nachdenke... Es mag sein, dass es daran liegt, dass ich diese schon einmal live gehört habe, aber die Haffner-Sinfonie gefällt mir fast genauso gut wie die Sinfonien von Prag bis Jupiter.

Ich bleibe dann mal der Epoche treu:
jpc.de
Joseph Haydn (1732-1809)
Sinfonia concertante B-Dur Hob. I:105
Gordan Nikolitch (Violine u. Dirigent), Herre-Jan Stegenga (Violoncello), Toon Durville (Oboe), Margreet Bongers (Fagott), Niederländisches Kammerorchester
Aufnahme: September 2006, Yakult Hall, Beurs van Berlage, Amsterdam (Niederlande)

Das habe ich mir schon viel zu lange nicht mehr angehört.

Mozarts Sinfonia concertante (KV 364) ist natürlich - zu Recht - bekannter. Nicht nur was die Solisten angeht, unterscheidet sich Haydns Werk jedoch deutlich davon, sondern auch von der Stimmung her. Mozarts Werk - bekanntlich kurz nach dem Tod seiner Mutter entstanden - beginnt ja mit einem Satz, bei dem sich fröhliche Stimmungen und Melancholie die Klinke in die Hand geben und ist im langsamen Satz stellenweise tieftraurig, wenn das Werk auch versöhnlich endet.

Haydns Werk hingegen gibt sich verspielter und es überwiegen Optimismus und Lebensfreude. Das kann ich mir nicht jeden Tag anhören, aber es ist doch eines meiner Lieblingswerke dieses Komponisten.

Mir fällt gerade auf, bei JPC ist die Scheibe gerade im Sonderangebot.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 01. Jun 2019, 13:13 bearbeitet]
frankbln
Stammgast
#20890 erstellt: 01. Jun 2019, 15:58
Da war ja gerade ein Haydn ....

Das nehme ich mal zum Anlass über meinen Dorati-Hogwood-Sinfonien-Hörvergleich zu berichten. Seit mehreren Tagen ist die Sinfonie Nr. 3 auf der Playlist.

Haydn Sinfonien


Zunächst fing es erst einmal verwirrend an. Ich startete mit Dorati. Nach Sinfonie 1 und 2 mit jeweils 3 Sätzen gibt es nun erstmals eine 4-sätzige Sinfonie. Also schnell die Tracknummern 7, 8, 9 und 10 ins Gedächtnis gebrannt und los gehts. Einmal durchgehört und dann die Hogwood-CD eingelegt. 7, 8, 9 und 10. Und ... nix. Wie kann das denn so sehr unterschiedlich klingen? Da blieb ja gar nichts hängen. Verwundert wende ich mich anderen Dingen zu und wiederhole es am Folgetag. Und wieder .... nix. Gibts doch nicht. Zwar waren schon bei den beiden ersten Sinfonien deutlich Interpretations- und Klangunterschiede zu hören, aber soooo unterschiedlich.

Des Rätsels Lösung: Bei der Hogwood Box wird die numerische Reihenfolge nicht eingehalten . Hier werden die Kopplungen der früher erschienenen CD-Packs verwendet. Gehört habe ich unter 7, 8, 9 und 10 damit die 3-sätzige Nr. 4 und den ersten Satz der Nr. 5 . Die Sinfonie Nr. 3 taucht erst auf CD Nr. 4 auf. Und ich verzweifelte schon an meinen Ohren.

So genasführt hatte die Sinfonie keinen einfachen Start bei mir . Mittlerweile hat sich aber der 2. Satz, ein Andante moderato, tief in mein Ohr gebohrt. Und zwar in der Fassung von Christopher Hogwood. Ich habe fünf weitere Einspielungen über Qobuz "dazugehört". Hogwood bleibt mein Favorit. Nicht nur bei diesem Satz.

Das Andante moderato, laut Wikipedia "nur Streicher"

Wikipediaeintrag zur 3. Sinfonie von Joseph Haydn

kommt bei Hogwood sehr schlicht herüber und hat eine fast sakrale Ausstrahlung. Das mag an dem (aufnahmetechnisch) sehr tief gehenden Kontrabass und den beiden Melodienlinien der Violinen liegen. So schön bekommt das keiner der Mitbewerber hin. Für die Streich(quartett)hörer/ -innen ein Tipp.

Die Einspielung von Dorati ist sehr sehr laut gemastert. Ich musste ständig die Fernbedienung bemühen. Außerdem machen sich wohl die 20 Jahre zwischen den Aufnahmen von Dorati und Hogwood bemerkbar. Separat gehört überzeugen mich beide. Im Vergleich ziehe ich Hogwood vor.

Über qobuz habe ich mir auch angehört:

1. Giovanni Antonini mit dem Kammerorchester Basel, eine Alpha-Aufnahme. Sie ist mir zu laut. In den schnelleren Sätzen scheint sie mir übersteuert, auf jeden Fall zu schrill. Die zurückgenommenen Aufnahmen von Hogwood und

2. Adam Fischer mit der Österreichisch-Ungarischen-Haydn-Philharmonie (was für ein Name ) gefallen mir da besser.

3. Adrian Shepherd mit Cantilena (Chandos)

4. Mark Ermler mit dem Bolshoi Theater Chamber Music Ensemble (noch so ein Kracher von Name) (Melodia)

5. Patrick Gallois mit der Sinfonia Finlandia Jyväkylä (Naxos)

Alle anhörbar, aber Hogwood und Dorati reichen :-D.

Die genommenen Tempi sind teilweise sehr unterschiedlich. Und im "Nur-Streicher-Andante" gibt es bei Dorati und Shepherd auch ein Cembalo. Das muss ich bisher falsch eingeordnet haben .


[Beitrag von frankbln am 01. Jun 2019, 16:18 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#20891 erstellt: 01. Jun 2019, 16:25
Hier auch

Joseph Haydn:


Sinfonie Nr. 60 C-Dur
Sinfonie Nr. 70 D-Dur
Sinfonie Nr. 90 C-Dur

City of Birmingham Symphony Orchestra,

Simon Rattle, Ltg.


(EMI, 1990)

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arnaoutchot
Moderator
#20892 erstellt: 01. Jun 2019, 17:19

frankbln (Beitrag #20890) schrieb:
Die Einspielung von Dorati ist sehr sehr laut gemastert. ... Außerdem machen sich wohl die 20 Jahre zwischen den Aufnahmen von Dorati und Hogwood bemerkbar.


Ich habe nur den Dorati und kann das nachvollziehen Klanglich sind die Dorati-Aufnahmen aus den frühen 1970ern nicht perfekt, die Locations waren mit der St.-Bonifatius-Kirche in Marl und einer nicht näher beschriebenen Aufnahmestätte in Bielefeld nicht ideal. Aber im Querschnitt fand ich die Aufnahmen mit Herzblut gespielt und gelungen. Andere Kompletteinspielungen kenne und brauche ich auch nicht.

Hier bei mir eine sehr frühe Digitalaufnahme von Denon aus dem Jahr 1976 (!) mit Jørgen Ernst Hansen - The Concert at Holmens Church, Copenhagen - Denon PCM Digital 1976/1983. Das Programm beinhaltet den unvermeidlichen J S Bach, aber auch seltener gehörte Komponisten wie Giambattista Martini, Johann Gottfried Walther oder Johann Pachelbel. Dessen enthaltene Ciaccona f-moll halte ich für eines der schönsten Orgelstücke, das ich kenne.

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Kennt oder hat übrigens jemand diese Box von Wilhelm Kempff - The Solo Repertoire ? Die könnte ich gebraucht relativ preiswert einsammeln, es sind wohl hauptsächlich die 1960er DGG-Stereo-Aufnahmen, hervorstechend natürlich die Beethoven- und Schubert-Sonatenzyklen. Letzteren hab ich leider schon von Kempff, Beethoven nur teilweise. Ich hadere mit mir.

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Cowen
Stammgast
#20893 erstellt: 01. Jun 2019, 17:29

frankbln (Beitrag #20890) schrieb:
... Das nehme ich mal zum Anlass über meinen Dorati-Hogwood-Sinfonien-Hörvergleich zu berichten ...

Vielen Dank für deinen interessanten Vergleich Franco. Kann mir vorstellen, dass du erstmal verwirrt warst bei unterschiedlichen Sinfonien. Bin gespannt, ob sich dein Eindruck fortsetzt.

Bei mir läuft gerade Brahms 4. mit Jochum und den Berliner Philharmonikern aus dieser Box.

amazon.de

Und ich muss sagen, ich bin ein wenig enttäuscht. Zum einen geht Jochum das ganze in meinen Ohren etwas zu gemächlich an. Er verschleppt nicht so krass wie Barenboim in seiner neuen Einspielung und doch ist mir das zu langsam. Erst zur Mitte nimmt er nach und nach Tempo auf, ohne einen wirklichen Vortrieb zu erreichen. Sicher Geschmackssache, aber mir gefällt es nicht wirklich. Mal schauen, vielleicht muss ich mich auch noch gewöhnen.

Zum anderen passt die Technik nicht. Nicht weil es Mono ist, da habe ich mittlerweile so gar keine Berührungsängste mehr. Aber es klingt dann doch alles etwas weit entfernt. Die Aufnahme ist übrigens von 1954.


Edit: Die Sätze 2-4 sind aus meiner Sicht deutlich gelungener - korrigiere, richtig gut. Das versöhnt mich gerade etwas. Der Eindruck der eingeschränkten Technik blieb, trat aber zunehmend in den Hintergrund.


[Beitrag von Cowen am 01. Jun 2019, 17:58 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#20894 erstellt: 01. Jun 2019, 18:11
Schön, hier wieder so viele substanzielle Beiträge lesen zu können.
Herzlichen Dank für‘s Teilen eurer Eindrücke!
ParrotHH
Inventar
#20895 erstellt: 01. Jun 2019, 22:23
Gut, dann von mir einfach etwas belangloses zwischendurch...

Ich gebe es unumwunden zu: ich höre Klassik auch mal nebenbei. Gerade arbeite ich an meinem sinnlosen Plattspielerprojekt, den ich über eine App fernsteuern kann. Dabei lasse ich mich bedudeln.

Und zwar mit Alcina, von Händel:

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Für eine Live-Aufnahme ziemlich gut! Die Sänger bewegen sich auf der Bühne, und das kann man ganz gut akustisch ausmachen. Aber das stört nicht. Händel dekliniert hier, wie sich das für eine Barock-Oper gehört, das volle Programm der Gefühle in all seinen Extremen aus.

Die Musik ist einfach wunderschön, einfallsreich, das Esemble hervoragend und gut drauf, das Orchester spielt spritzig und gut durchhörbar.

Als Natalie Dessay das "Tornami a vagheggiar" schmettert, eine echt fiese Koloratur-Arie, muss ich kurz die Brille abehmen, weil mir die Tränen kommen! Es ist einfach soooooooo schön! Und Dessay singt das live (!) so unfassbar gut, dass es das Publikum zu Recht aus den Sitzen reißt.

(wer mal zwischendurch kurz dahinschmelzen will, hier eine ganz ordentliche Version der Arie auf Youtube)

Parrot
Cowen
Stammgast
#20896 erstellt: 02. Jun 2019, 09:00

Hüb' (Beitrag #20894) schrieb:
Schön, hier wieder so viele substanzielle Beiträge lesen zu können.
Herzlichen Dank für‘s Teilen eurer Eindrücke!
:prost

Erlebe das genauso wie du Frank. Macht Spaß, die Beiträge zu lesen und immer wieder neugierig, das mal bei Gelegenheit nachzuhören.

Nachdem Jochum mich gestern Nachmittag mit der 4. von Brahms erst einmal etwas abgehängt hat, hat er mich mittlerweile voll in seinen Bann gezogen. Gestern im Laufe des Tages und abends noch Pollini mit den ersten beiden Klavierkonzerten mit den Wiener Philharmonikern gehört. Sind Live-Einspielungen. Jochum hat nur sehr selten mit den Wienern aufgenommen, die Aufnahme ist auch erst 1983 entstanden. Die weiteren (3 - 5) hat dann auch Böhm mit Pollini eingespielt. Kann allerdings nicht sagen warum.
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Ich habe die beiden Konzerte nebenbei gehört, Abendessen zubereiten hat mich immer wieder abgelenkt. Fühlte mich aber trotzdem angenehm unterhalten. Muss ich aber bei Gelegenheit noch einmal mit mehr Aufmerksamkeit nachhören.

Danach wurde es dann richtig mitreißend. Erst Sibelius aus dieser Einspielung.

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Mit auf der CD sind Vorspiele aus dem Lohengrin und Parsifal von Wagner. Sehr packend dargeboten.

Mein Highlight gestern waren dann die 1. und insbesondere die 3. Sinfonie aus dem Beethovenzyklus (CD 1 in der Box).

Jochum Beethoven

Die 1. Sinfonie ist eine Stereoaufnahme von 1960, die 3. Mono von 1954. Beide blitzsauber von der Technik her eingefangen. Wer die Gelegenheit hat, hier mal reinzuhören, bitte unbedingt machen. Muss aber warnen, die Aufnahmen in der Box sind nahezu alle überarbeitet. Ich habe den Hörvergleich mit den Aufnahmen, die Spotify anbietet, gemacht, kann man überhaupt nicht vergleichen. Da hat sich die DG für die Auflage dieser Box mal mit Ruhm bekleckert und einen guten Job gemacht.

Jochum hat mich dann gestern so begeistert, dass ich die 2. Box mit den Opern und sakralen Werken auch gleich bestellt habe. War gestern bei A für unter 50 Euro zu kriegen. Weiß gar nicht, wann ich das alles hören soll.


[Beitrag von Cowen am 02. Jun 2019, 09:04 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20897 erstellt: 02. Jun 2019, 10:38

Cowen (Beitrag #20896) schrieb:
Weiß gar nicht, wann ich das alles hören soll.


Wie von den anderen Schwerstabhängigen (inkl. mir) hier schon öfters konstatiert, wird Hören weit überschätzt. Es ist die muntre Jagd ...

Wenn ich mir Deine Mitgliedschaft im Forum seit Anfang letzten Jahres so vor Augen führe, dann beschleicht mich das Gefühl, dass dieser kleine Faden eine verheerende Wirkung auf Dein Kaufverhalten hat.
Cowen
Stammgast
#20898 erstellt: 02. Jun 2019, 10:54

arnaoutchot (Beitrag #20897) schrieb:
... Wenn ich mir Deine Mitgliedschaft im Forum seit Anfang letzten Jahres so vor Augen führe, dann beschleicht mich das Gefühl, dass dieser kleine Faden eine verheerende Wirkung auf Dein Kaufverhalten hat. :D

Du könntest Profiler werden. Muss dir leider recht geben, aber Spaß macht es trotzdem.

Ich versuche so gut es geht, das Erworbene auch zu hören. Wird aber zugegebenermaßen beim derzeitigen Hörstapel noch etwas dauern. Aber die Sommerabende sind ja lang.
arnaoutchot
Moderator
#20899 erstellt: 02. Jun 2019, 17:54
Ja, Spass machen tut es. Und wie sage ich immer: In meinen nun über 40 Jahren des Sammelns von Platten fällt mir wenig ein, was mir mehr Spass gemacht hätte ...

Hier mal wieder Debussy - Préludes etc. - Michael Lewin - Sono Luminus BluRay Audio dts HD Master Audio 24/192 5.1. Ich brauche nicht viel schreiben, hier habe ich die Platte schon mal mit anderen bei mir vorhandenen Aufnahmen verglichen. Klanglich ist sie hervorragend, ich finde das klare und detaillierte Spiel auch sehr ansprechend. Im Vergleich zu Koroliov sind das tatsächlich Nuancen, die tageformabhängig wechseln können.

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FabianJ
Inventar
#20900 erstellt: 02. Jun 2019, 22:13
Gerade angehört:
jpc.de
György Kurtág (* 1926)
Kafka-Fragmente op. 24 (1985/87)
Caroline Melzer (Sopran), Nurit Stark (Violine)
Aufnahme: Oktober 2012, Studio Gärtnerstraße, Berlin

Es gibt ja nicht nur verstorbene Komponisten, deren Musik ist interessant finde, sondern auch ein paar, die noch unter uns weilen. Die drei für mich derzeit Interessantesten darunter sind Sofia Gubaidulina, Kalevi Aho und György Kurtág. (Gute Musik habe ich natürlich auch von anderen lebenden Komponisten wie z. B. Brett Dean, Steve Reich oder Pēteris Vasks gehört und es gibt sicher etliche, deren Musik ich noch gar nicht kenne, aber wenn ich mich jetzt entscheiden müsste, so würde die Wahl auf die drei Erstgenannten fallen.)

Von den Dreien dürfte Kurtágs Musik am schwierigsten zugänglich sein. Nebenbei hören kann man sie eigentlich nicht. Die meisten seiner mir bekannten Werke sind sehr kurz, quasi auf das absolut Wesentliche „eingedampft". Hier bei den Kafka-Fragmenten dauert das kürzeste Stück weniger als 15 Sekunden und nur zwei der 40 einzelnen Lieder sind über 5 Minuten lang. Diese komprimierte Form erinnert mich zwar einerseits an die reiferen Werke Anton Weberns, aber während mir jene Musik, was den Gefühlsausdruck angeht, oftmals recht neutral vorkommt, kommt György Kurtágs Musik deutlich emotionaler daher. Damit möchte ich Weberns Musik keineswegs abwerten, ich schätze auch seine Musik durchaus, aber irgendwo muss ich ja anfangen, wenn ich Kurtágs Musik beschreiben möchte...

Die Kafka-Fragmente bestehen aus 40 kurzen bis sehr kurzen Liedern. Wie durch den Namen bereits angedeutet, hat dieser Vokalzyklus keine durchgehende Handlung und setzt sich aus kurzen Auszügen von Tagebucheinträgen, Erzählungen und Briefen von Franz Kafka zusammen. Viele davon sind reichlich schräg, auch die Art des Gesangs hat nicht viel mit dem zu tun, was man etwa von Liedern der Romantik kennt. Insofern weiß ich selbst nicht so recht, warum ich mit diesem Werk was anfangen kann, denn die Kombination von schrägen Texten und ungewöhnlichem Gesang stößt mich z. B. bei Schönbergs „Pierrot Lunaire" eher ab. Aber nachdem man es ein, zwei Mal konzentriert gehört hat, hat es doch einen gewissen, surrealen Charme.

Neben dieser Einspielung habe ich noch eine bei ECM erschienene Aufnahme mit der Sopranistin Juliane Banse und dem Geiger András Keller, welche in Gegenwart des Komponisten entstand (, was sicher nicht einfach war, denn dieser ist sehr kritisch, was die Umsetzung seiner Musik angeht). Persönlich gefällt mir diese Einspielung allerdings besser.

Die Kafka-Fragmente sind wohl eines der, wenn nicht das am häufigsten aufgeführte Werk des Komponisten, was ich wiederum ungewöhnlich finde, denn meiner Ansicht nach, ist etwa seine Klaviermusik*, die Bach-Transkriptionen oder das Orchesterwerk „Stele" (vorzugsweise in der Aufnahme mit Michael Gielen) deutlich zugänglicher...

Mit freundlichem Gruß
Fabian

*Es gibt da von ECM ein schönes Album mit dem Klaviertrio, bestehend aus dem Komponisten und seiner Frau.
Cowen
Stammgast
#20901 erstellt: 03. Jun 2019, 07:25

arnaoutchot (Beitrag #20892) schrieb:
... Kennt oder hat übrigens jemand diese Box von Wilhelm Kempff - The Solo Repertoire ? Die könnte ich gebraucht relativ preiswert einsammeln, es sind wohl hauptsächlich die 1960er DGG-Stereo-Aufnahmen, hervorstechend natürlich die Beethoven- und Schubert-Sonatenzyklen. Letzteren hab ich leider schon von Kempff, Beethoven nur teilweise. Ich hadere mit mir. ...

Ich kenne sie nicht Michael, abgesehen von den von dir genannten Einspielungen der Sonaten, die ich sehr schätze und über die wir an anderer Stelle schon häufiger gesprochen haben.

@Fabian: Das klingt spannend Fabian. Habe sie mir mal runtergeladen, obwohl ich deiner Beschreibung nach mal vermute, dass das nicht meine Musik ist. Möchte aber wissen, wie sowas klingt.

Bei mir läuft heute Morgen Locatelli. Mag sowas sehr gerne zum Tagesstart. Und diese Box ist nicht nur komplett, wunderbar gespielt und sehr gut aufgenommen. Darüber hinaus ist sie auch noch sehr günstig zu haben. Wer solche Musik (Corelli, Vivaldi ...) mag und sie noch nicht hat, dem sei sie nachdrücklich empfohlen.

amazon.de
Wilke
Inventar
#20902 erstellt: 03. Jun 2019, 11:10
Danke Cowen für die Empfehlung. Was mich wundert,dass es bei Brilliant auch eine Corelli - Gesamtausgabe mit nur 10 cds gibt? gruß Wilke
Hüb'
Moderator
#20903 erstellt: 03. Jun 2019, 11:24
Corelli ungleich Locatelli, mit Ausnahme des "elli".
Wilke
Inventar
#20904 erstellt: 03. Jun 2019, 11:29
Ja, Frank,

ich sollte doch früher ins Bett gehen.....
Agon
Hat sich gelöscht
#20905 erstellt: 03. Jun 2019, 12:25
Claude Debussy:

Prélude à l'après-midi d'un faune

Jeux


Les Siècles,

Francois-Xavier Roth, Ltg.


(HM, 1/2018; Philharmonie, Paris)

jpc.de

Ausgezeichnet.
arnaoutchot
Moderator
#20906 erstellt: 03. Jun 2019, 19:18
Hier nach eine erfrischenden Gewitter Tchaikovsky - Symphony No. 4 - Daniele Gatti / Royal Philharmonic Orchestra - HM SACD MCh 2005. Knackige Interpretation, grandioser Klang. Ob Gatti nun getatscht hat oder nicht, ist für mich dabei ohne Belang.

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ParrotHH
Inventar
#20907 erstellt: 04. Jun 2019, 12:29

arnaoutchot (Beitrag #20906) schrieb:
Ob Gatti nun getatscht hat oder nicht, ist für mich dabei ohne Belang.

Das Schlimme an Deiner Bemerkung ist, sie überhaupt zu machen.

Parrot
frankbln
Stammgast
#20908 erstellt: 04. Jun 2019, 15:43
Und nun zu Haydns Sinfonie Nr. 4 D-Dur Hob. I:4

Haydn Sinfonien


arnaoutchot (Beitrag #20892) schrieb:
Ich habe nur den Dorati und kann das nachvollziehen Klanglich sind die Dorati-Aufnahmen aus den frühen 1970ern nicht perfekt, die Locations waren mit der St.-Bonifatius-Kirche in Marl und einer nicht näher beschriebenen Aufnahmestätte in Bielefeld nicht ideal. Aber im Querschnitt fand ich die Aufnahmen mit Herzblut gespielt und gelungen. Andere Kompletteinspielungen kenne und brauche ich auch nicht.


Trotz des 70er Flairs höre ich auch den Dorati gern. Das mit dem Herzblut kann ich nun auch bei Sinfonie Nr. 4 voll unterstreichen. Daneben bemerke ich auch bei Nr. 4, dass ich bisher zum jeweils langsamen Satz eher eine connection finde. Dieses Mal ist meine Lieblingsinterpretation weder vom Antal noch vom Christopher, sondern vom Giovanni (Antonini) mit dem Giardino Armonico (gehört über Qobuz).

Gleich anschließend die Sinfonie Nr. 5. Sie hat keinen wirklich langsamen Satz, auch wenn der 1. Satz ein Adagio ma non troppo ist. Es bleibt bei mir aber nicht wirklich hängen. Auffällig ist der starke Einsatz von Bläsern.

Nach der Beschreibung bei Roon soll es die letzte sinfonische Arbeit im Hause Lucavec gewesen sein. Bei Wikipedia wird Graf Morzin genannt.

Wikipediaeintrag zur 5. Sinfonie Haydns

Lucavec ist der Sitz, deutsch Unter-Lukawitz, tschechisch Dolní Lukavice. Das habe ich aus einem englischen Wikipediabeitrag (Graf Morzin in englischer Wikipedia), während ich noch einmal in die Sinfonie reinhöre. Musik bildet eben auch .
Cowen
Stammgast
#20909 erstellt: 04. Jun 2019, 20:37

FabianJ (Beitrag #20900) schrieb:
... Von den Dreien dürfte Kurtágs Musik am schwierigsten zugänglich sein. Nebenbei hören kann man sie eigentlich nicht ...

Das nenne ich mal realistisches Erwartungsmanagement Fabian. Gut, dass du mich vorgewarnt hast.
Wilke
Inventar
#20910 erstellt: 05. Jun 2019, 08:55
Danke Frankbln für Deinen informativen Beitrag! Finde Deine Art und Weise Musik zu hören, vorbildhaft und werde am Wochenende mich mit der 5. Sinfonie beschäftigen!
Wilke
Inventar
#20911 erstellt: 05. Jun 2019, 08:57
PS: Hatte gestern das 2. Klavierkonzert von Schostakovich gehört mit einer von der Stadtbücherei geliehenen cd. Leider spielt sie nach dem 3 Track nicht mehr weiter. Sie ist von 1990. Ist sie schon zu "alt"?
Hatte das gleiche Phänomen auch bei einer Jazz cd, die ich in Paris auf dem Flomarkt gekauft habe. gruß Wilke
Hüb'
Moderator
#20912 erstellt: 05. Jun 2019, 09:00
Bibliotheken-CDs sind mEn vom Zustand her nicht selten recht übel. Insofern wundert mich das nicht.
Klassikkonsument
Inventar
#20913 erstellt: 05. Jun 2019, 13:21

Wilke (Beitrag #20911) schrieb:
Hatte gestern das 2. Klavierkonzert von Schostakovich gehört mit einer von der Stadtbücherei geliehenen cd. Leider spielt sie nach dem 3 Track nicht mehr weiter. Sie ist von 1990. Ist sie schon zu "alt"?


Das ergibt sich nicht zwingend aus dem Alter. Manche CDs sind schon früher kaputt aufgrund fehlerhafter Produktion. Einige CDs aus den 80er spielen nach wie vor.


Hüb' (Beitrag #20912) schrieb:
Bibliotheken-CDs sind mEn vom Zustand her nicht selten recht übel.


In Bibliotheken ist der Verschleiß naturgemäß höher. Dafür sie werden auch häufiger geschliffen.
Agon
Hat sich gelöscht
#20914 erstellt: 05. Jun 2019, 13:47

arnaoutchot (Beitrag #20906) schrieb:
Hier nach eine erfrischenden Gewitter Tchaikovsky - Symphony No. 4 - Daniele Gatti / Royal Philharmonic Orchestra - HM SACD MCh 2005. Knackige Interpretation, grandioser Klang. Ob Gatti nun getatscht hat oder nicht, ist für mich dabei ohne Belang.

amazon.de


Für mich auch nicht (ist sowieso alles üble Nachrede und Verleumdung).

Ich habe das CD-Set mit den Sinfonien Nr.4,5,6 und schätze es seit Jahren außerordentlich:

amazon.de

arnaoutchot
Moderator
#20915 erstellt: 05. Jun 2019, 14:24

Agon (Beitrag #20914) schrieb:
Für mich auch nicht (ist sowieso alles üble Nachrede und Verleumdung).


Ich wollte mit meiner Bemerkung um Gottes willen keine Me-Too-Debatte lostreten. Ich hatte es oben nur erwähnt, um anzumerken, dass ich versuche, mich dadurch beim Hören von Musik nicht beeinflussen zu lassen. Wenn ich das täte und/oder zB die politische Gesinnung von Musikern (insbesondere im 3. Reich) einbezöge, dann würde bei manchen wohl das Eis dünn werden. Das fände ich schade, denn es beraubt mich um den Kunstgenuss.

Generell scheint mir aber insbesondere im Klassik-Betrieb die Grenze schon sehr fein zu verlaufen. Da kann heute aus einer freundschaftlichen Umarmung bei einer späteren Meinungsverschiedenheit schon schnell sexuelle Belästigung werden. Ein schwieriges Thema !

Ich hab mir von Gatti auch noch die Tchaik #5 als SACD bestellt, dann habe ich auch 4-6 zusammen.


Edit ... Stunden später ! Der Boxenvirus hat wieder zugeschlagen. Wilhelm Kempff - The Solo Repertoire - DGG 35CDs 2012. Ich konnte natürlich die Füsse wieder nicht stillhalten und musste zugreifen. Trotz Erscheinen 2012 ist die limitierte Box inzwischen ziemlich rar. Die Box versammelt Kempffs Soloaufnahmen für die DGG primär aus den 1960er Jahren. Die grossen Posten sind die beiden Sonatenzyklen von Beethoven und Schubert, die alleine schon über die Hälfte der CDs ausmachen. Daneben gibt es Bach, Brahms, Chopin, Liszt, Mozart und Schumann. Bei Bach's Wohltemperiertem Klavier bin ich gerade, die Aufnahmen stammen hier sogar aus den 1970ern. Ob Kempffs fliessend-elegantes Spiel hier gegen meine Favoriten bestehen kann, muss sich noch sehen. Es ist auf jeden Fall schön, sie zu hören.

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[Beitrag von arnaoutchot am 05. Jun 2019, 22:33 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#20916 erstellt: 06. Jun 2019, 06:32
Schöne Box Michael, Glückwunsch.

Bei mir ist vorgestern die zweite Jochum Box angekommen.

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Gestern Bach mit der h-Moll Messe daraus gehört, wunderschöne Aufnahme. Freu mich sehr, dass ich die beiden Boxen habe, bereichern meine Sammlung.
Guten Morgen zusammen
Hüb'
Moderator
#20917 erstellt: 06. Jun 2019, 18:19
jpc.de

Die beiden Klavierkonzerte von Cyril Scott wollten mich gestern so gar nicht erreichen. Das schien mir zwar durchaus anhörbar, in der kompositorischen Ausführung aber leider eher beliebig. Von der Richtung her modernistische Werke, tonal, mit einer gewissen Insel-Spleenigkeit, ohne aber mit "wirklicher" Eigenständigkeit zu überzeugen. Da muss ich noch mal ran, denn Ogdon und "Hitchcock"-Herrmann sind ja nicht irgendwer, so dass man vermuten darf, dass sie sich bei ihrem Einsatz für die Werke etwas gedacht haben werden...
Aber der erste Eindruck war nun einmal nicht so überzeugend. Da haben mir andere Aufnahmen (Chandos) schon mehr zugesagt.

Viele Grüße
Frank
op111
Moderator
#20918 erstellt: 06. Jun 2019, 18:26
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Diabelli-Variationen op. 120
+Haydn: Variationen f-moll H17: 6
Michael Korstick
Oehms, DDD, 2004, Aufn. BR
jpc.de

Die Diabellivariationen gehören zu meinen ewigen Klavier-solo-Favoriten.
Hier mal (nicht Serkin oder Arrau) in einer recht neuen und ausgezeichnet klingenden Aufnahme.
arnaoutchot
Moderator
#20919 erstellt: 06. Jun 2019, 18:41
Hier mal wieder etwas neues klanglich Atemberaubendes und vom Repertoire her mal erfreulicherweise nicht schon 5x im Bestand : Roussel/Debussy/Poulenc - Kazuki Yamada / Orchestre de la Suisse Romande - PentaTone SACD MCh 2016. Die Hälfte der SACD nimmt Roussel's Ballet-Suite Bacchus et Ariane ein, gefolgt von Ansermets Orchestrierung von Debussys Six Épigraphes Antiques und schliesslich Poulencs Les Biches-Suite. Yamada gestaltet die gut zueinanderpassenden Werke des frühen 20. Jahrhunderts sehr farbig und dynamisch, und der Klang trägt dazu bei. Die Aufnahme aus der Victoria Hall in Genf ist hervorragend transparent, weit und - eben - dynamisch. Referenzverdächtig !

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Ich meinte, dass neulich hier die neu erschienene Box zum 150. Geburtstag von Roussel erwähnt wurde, finde den Beitrag aber auf die Schnelle nicht. Ist sicherlich eine Beschäftigung wert. Ich habe eine 2CD-Box, die zum Einstieg auch geeignet ist, siehe unten rechts.

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[Beitrag von arnaoutchot am 06. Jun 2019, 18:51 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#20920 erstellt: 07. Jun 2019, 13:06
W. A. Mozart:

Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543

Le Concert des Nations,

Jordi Savall, Ltg.


(Alia Vox, 2017)

jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#20921 erstellt: 07. Jun 2019, 21:19
Irgendwie hat mich diese nahezu unterwürfige Ankündigung dieser TACET-Produktion von Bruckner - Symphony No. 9 - Andreas Keller / Concerto Budapest - TACET SACD MCh 2018 so neugierig gemacht, dass ich das nun selbst hören musste, obgleich an Bruckner #9 nicht gerade Mangel herrscht bei mir. Das folgende ist der Text von TACET !


All of us often hear too many words and promises. Sometimes even by those who are serious. Beware! Again somebody praises a recording of Bruckner 9. - The last Bruckner symphony talks about grandeur and nullity, about self-doubt and certainty, about life and death. Every listener has to find out on his own if András Keller and his musicians convey the message trustworthily. They tried honestly, that was obvious in every minute of these 5 recording days.


Generell habe ich eher Verrisse der Aufführung gelesen. Beim Hören bin ich aber eher positiv beeindruckt. Das ist eine sehr breite und ausgewogene Darbietung, die natürlich den TACET Real Surround Sound ausnutzt, indem sie ein unglaublich weites Panorama schafft. Hier gibt es kaum Ecken und Kanten, sondern in mildes Licht getauchte Klangflächen, alles dem "lieben Gott" zugewandt. Worth a listen !

jpc.de
frankbln
Stammgast
#20922 erstellt: 08. Jun 2019, 07:04
Gestern ist die Jochum-Box eingetrudelt. Für meine Haydn-Sessions hat der Eugen aber noch Freizeit, denn bei Haydn sinfoniert er erst ab Numero 86.

In den letzten Tagen habe ich mich der Sinfonie Nr. 6 'Der Morgen' von Joseph Haydn gewidmet. Wie immer mit den Herren Dorati und Hogwood als Maßstab. Neben diesen beiden Einspielungen habe ich auch noch eine vom Freiburger Barockorchester unter Petra Müllejans und von der Staatskapelle Berlin unter Günther Herbig.

Im Vergleich zu den ersten fünf ist die Nr. 6 eher eine "ruhige" Sinfonie. Vielleicht weil sie einzelnen Instrumenten (Flöte, Violine und Cello) breiteren Raum läßt und deshalb stellenweise wie ein Konzert wirkt. Mir gefällt es.

Haydn Sinfonien

Noch leiser/ruhiger als die Hogwood-Aufnahme ist wohl die von Neville Marriner, die ich über qobuz gefunden habe. Satz Nummer 2 kommte geradezu kammermusikalisch daher. Ob er mit dem English Concert oder mit der Academy of St. Martin-in-the-Fields spielt, konnte ich den Angaben leider nicht genau entnehmen. Die Aufnahme entstammt auf jeden Fall der Kopplung mit den 29 Namenssinfonien.

Edit: Es ist natürlich die Academy. English Concert hat Roon als Angabe "dazugemischt". Aber das wäre dann ja (üblicherweise) unter dem Dirigat von Trevor Pinnock.

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Plakativer kommen die Berliner Musiker unter Herbig rüber. Dabei ist es eine sehr durchhörbare Aufnahme. An die Lautheit musste ich mich gerade nach Hogwood und Marriner aber erst gewöhnen.

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Die Sinfonie Nr. 6 ist beim Streamingdienst sehr viel häufiger vertreten als ihre fünf Vorgängerinnen. Insbesondere bei Klassikkopplungen scheint sie gerne gesehen. Das hat wohl auch etwas mit ihrem Namen zu tun. Warum die Sinfonie 'Der Morgen' betitelt wird, entgeht mir. Ich bin zumindest werktags morgens heftiger ;-). Vielleicht ist es ein Sonntagmorgen des dolce far niente. Aber zu Haydns Zeiten war es wohl auch weniger hektisch.

Die Freiburger Aufnahme habe ich nun nicht weiter benannt. Sie ist nicht schlecht, bei Roon bekommt sie wie die Berliner Aufnahme der Staatskapelle auch eine positive Wertung. Aber festgehört habe ich mich eher bei Marriner :-).

Ich wünsche euch ein schönes langes Wochenende. Mit der Sinfonie Nr. 6 von Jopseh Haydn startet so etwas ganz gut :-).


[Beitrag von frankbln am 08. Jun 2019, 07:19 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#20923 erstellt: 08. Jun 2019, 10:49

frankbln (Beitrag #20922) schrieb:
... In den letzten Tagen habe ich mich der Sinfonie Nr. 6 'Der Morgen' von Joseph Haydn gewidmet. Wie immer mit den Herren Dorati und Hogwood als Maßstab. ...

So ganz langsam machst du mich ja immer neugieriger auf die Gesamteinspielungen der Haydn-Sinfonien. Danke für den Bericht Franco.

Ich höre gerade Bruckners 6. mit Jochum und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Muss dabei immer mal wieder an Franz denken. Meine mich zu erinnern, dass er diese Einspielung mal erwähnt hat und sie bei ihm noch ganz klassisch als Vinyl im Regal steht. Bei mir aus dieser Box.

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Schönes Ding. Ist die erste Brucknereinspielung, die ich aus der Jochum-Box höre. Enthalten sind alle 9, wenn wir die 0 mal nicht mitzählen. Macht Lust auf mehr.
arnaoutchot
Moderator
#20924 erstellt: 08. Jun 2019, 12:05
Ich habe auch die Original-Box. Leider auf Vinyl kein reines Vergnügen. Die Aufnahmen sind schon klanglich eher flach, und die sehr langen Plattenseiten tun ihr übriges. Interpretatorisch hat Jochum sicherlich seine Bedeutung.

IMG_6538
Agon
Hat sich gelöscht
#20925 erstellt: 08. Jun 2019, 13:50
Einojuhani Rautavaara:

- Harfenkonzert*
- Isle of Bliss
- Garden of Spaces


Marielle Nordmann, Harfe*
Helsinki PO,
Leif Segerstam, Ltg.

(Ondine, 1996-2004)

jpc.de
Agon
Hat sich gelöscht
#20926 erstellt: 08. Jun 2019, 18:34
L. v. Beethoven:

Tripelkonzert C-Dur op. 56

Shaham, Gastinel, Angelich

RSO Frankfurt,

Paavo Järvi, Ltg.

(Naive/HR, 3/2015)

jpc.de
op111
Moderator
#20927 erstellt: 08. Jun 2019, 19:07

Cowen (Beitrag #20923) schrieb:
Ich höre gerade Bruckners 6. mit Jochum und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Muss dabei immer mal wieder an Franz denken. Meine mich zu erinnern, dass er diese Einspielung mal erwähnt hat und sie bei ihm noch ganz klassisch als Vinyl im Regal steht. Bei mir aus dieser Box.

So ist es, meine erste selbstgekaufte Bruckner LP. (1971 25,-DM) [Preisbindung]
Seinerzeit in der Erstausgabe mit Seitentrennung im 2. Satz einschließlich Ein- und Ausblende.

Schlecht finde ich die Aufnahme nicht, wenn ich auch meistens die Klemperer- oder Wand/WDR-Aufnahmen höre - ist auch bequemer vom NAS..

Franz
op111
Moderator
#20928 erstellt: 08. Jun 2019, 19:12
Bernd Alois Zimmermann (1918-1970)
Die Soldaten (Vocal Symphony)
Violinkonzert;
Photoptosis
Anu Komsi, Jeni Packalen, Hilary Summers, Peter Tantsits, Ville Rusanen, Juha Uusitalo, (Soldaten)
Leila Josefowicz, Violine
Finnish Radio Symphony Orchestra,
Hannu Lintu
Ondine, DDD, 2018
jpc.de

Gerade eingetroffen, habe noch keine Meinung dazu.
Das hochkarätige Team (Leila Josefowicz, Hannu Lintu) ist schon mal vielversprechend.
FabianJ
Inventar
#20929 erstellt: 08. Jun 2019, 23:53
Also „Photoptosis" hatte mich auf Anhieb angesprochen und auch B.A. Zimmermanns Violinkonzert ist toll, wobei ich letztes nur von einer Aufnahme auf YouTube her kenne. Dort war Thomas Zehetmair der Solist. Ich empfand zumindest das Konzert jetzt auch nicht sperriger als etwa das zweite Violinkonzert von Bartók.

Das obige Album habe ich zwar schon hier, muss ich mir aber noch anhören.


Cowen (Beitrag #20909) schrieb:

Das nenne ich mal realistisches Erwartungsmanagement Fabian. Gut, dass du mich vorgewarnt hast.
:prost


Man kann ja nicht alles mögen. Als Erstkontakt mit diesem Komponisten würde ich die Kafka-Fragmente, obwohl sie ein vergleichsweise bekanntes Werk Kurtágs sind, auch nicht empfehlen. Generell sollte man da eher nicht mit der Vokalmusik anfangen. Dann eher das bereits erwähnte Orchesterwerk „Stele", wovon es die tolle Einspielung mit Michael Gielen auch auf YouTube gibt (, wobei die Aufnahme hoffentlich bald wieder neu aufgelegt wird. Auf CD war es eine Zugabe zu Mahlers 2. Sinfonie und diese CD ist inzwischen recht teuer).

Gerade angehört:
jpc.de
György Kurtág (* 1926)
Officium breve in memoriam Andreæ Szervánszky op. 28
Amaryllis Quartett: Gustav Frielinghaus (Violine), Lena Wirth (Violine), Lena Eckels (Bratsche), Yves Sandoz (Violoncello)
Aufnahme: 23.-26. Juni 2013, Alter Sendesaal, Bremen

Hier merkt man den Einfluss von Anton Webern auf den Komponisten, wobei die Musik deutlich Kurtágs eigene Handschrift trägt. Das Streichquartett besteht auf 15 kurzen bis sehr kurzen Sätzen. Wie bei Weberns reiferen Streichquartetten, brauchte ich auch hier mehrere Anläufe, um damit etwas mehr anfangen zu können. Auch nichts zu nebenbei hören, aber - meiner Ansicht nach - zugänglicher als manch anderes seiner Werke.

Vom „Officium breve" gibt es mehrere Einspielungen, auf YouTube oder diversen Streamingseiten sollte man da fündig werden können, sofern man Probehören wollte.

Apropos Probehören, das hätte ich vorhin mit Bax' 5. Sinfonie versucht. Leider wurde ich dabei unterbrochen. In Kürze kommt es bestimmt zu einem weiteren Versuch (, diesmal mit ausgeschaltetem Handy. ).

Mit freundlichem Gruß
Fabian
frankbln
Stammgast
#20930 erstellt: 09. Jun 2019, 16:17
Wo ist eigentlich Rille? Ich möchte schöne alte Lp-Cover sehen

Während ich mich mit den Sinfonien Haydns beschäftige, rippe ich parallel die beiden Boxen von Dorati und Hogwood. Dazu nutze ich dbpoweramp, das auch eine Coversuche beinhaltet. Bei den Aufnahmen von Dorati werden dann natürlich die beiden bekannten Boxen-Cover vorgeschlagen. Was aber viel interessanter ist, sind die Lp-Cover. Da sie aus den frühen 70ern stammen, sehen sie nicht mehr ganz taufrisch aus, aber wer tut das schon aus dieser Zeit .

Eines will ich posten und einen speziellen Gruß an Rille richten.

Antal Dorati & Philharmonia Hungarica, Haydn Complete Symphonies Vol. One

Die Gebrauchsspuren werde ich mit einem Grafikprogramm noch glätten .


[Beitrag von frankbln am 09. Jun 2019, 16:17 bearbeitet]
Klassikkonsument
Inventar
#20931 erstellt: 09. Jun 2019, 16:28

FabianJ (Beitrag #20929) schrieb:
Dann eher das bereits erwähnte Orchesterwerk „Stele", wovon es die tolle Einspielung mit Michael Gielen auch auf YouTube gibt (, wobei die Aufnahme hoffentlich bald wieder neu aufgelegt wird. Auf CD war es eine Zugabe zu Mahlers 2. Sinfonie und diese CD ist inzwischen recht teuer).


Dann landet sie wahrscheinlich in der Box Vol. 9 "Musik nach 1945" der Michael-Gielen-Edition, die noch dieses Jahr rauskommen soll.
Agon
Hat sich gelöscht
#20932 erstellt: 09. Jun 2019, 21:07
Ottorino Respighi:

- Pini di Roma

- Fontane di Roma


Tschechische Philharmonie,

Antonio Pedrotti, Ltg.

(Supraphon, 1971/1961)


jpc.de
Cowen
Stammgast
#20933 erstellt: 10. Jun 2019, 10:07

frankbln (Beitrag #20930) schrieb:
Wo ist eigentlich Rille? Ich möchte schöne alte Lp-Cover sehen ...

Macht sich tatsächlich wieder rar. Vermute, er legt Klassikpause ein.

Bei mir läuft heute Morgen Allegri mit seinem Miserere.

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Die Tallis Scholars kolorieren sehr schön. Was mir nicht so gut gefällt an der Aufnahme ist der räumliche Eindruck. Man hat sich darum bemüht, die Stimmen möglichst authentisch in der Merton College Kapelle in Oxford zu positionieren. Wahrscheinlich wird es dann auch so oder so ähnlich klingen, wenn man live dabei wäre. Aber es strapaziert in meinen Ohren die Balance doch sehr. Insgesamt trotzdem eine sehr schöne Einspielung.
arnaoutchot
Moderator
#20934 erstellt: 10. Jun 2019, 10:21

Cowen (Beitrag #20933) schrieb:
Die Tallis Scholars kolorieren sehr schön. Was mir nicht so gut gefällt an der Aufnahme ist der räumliche Eindruck. Man hat sich darum bemüht, die Stimmen möglichst authentisch in der Merton College Kapelle in Oxford zu positionieren. Wahrscheinlich wird es dann auch so oder so ähnlich klingen, wenn man live dabei wäre.


Ich habe die gleiche Aufnahme als Blu Ray in Mehrkanal, da passt das eigentlich ganz gut. Möglicherweise wurde die Aufnahme generell für Mehrkanal konzipiert und Stereo ist nur ein Downmix davon.

PHILLIPS-TALLIS-SCHOLARS---Miserere-Missa-Papae-Marcelli---%28Blu-ray%29
bluezzbastardzz
Ist häufiger hier
#20935 erstellt: 10. Jun 2019, 10:23
Lief gerade in meinem Spotify-Mixtape 5 - der längste Titel der klassischen Musik:

https://open.spotify.com/track/1R7tOW6IjHGqPgrya9iG8U

Also vom Namen her, nicht von der Spieldauer. Nicht schlecht trotz Deutsche Grammophon und Pierre Boulez, das CSO reißt es halt raus, und das leicht nebulöse Klangbild passt ja ganz gut zum hölzernen Prinzen von Bela Bartok.
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