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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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Hörstoff
Inventar
#25278 erstellt: 16. Apr 2021, 20:32
E. W. Korngold, sehr gute Wahl. Seine einzige Sinfonie.

Wer auch in einem überschaubaren Raum, einer Kammer hört (ich denke, das sind wir alle, oder hört jemand in einem Raum > 33 qm?), auch wenn die Aufführräume eines Kammerorchesters größer sind: dies ist Musik, die sich in einem Hörraum sehr schön reproduzieren lässt.
Voller Ton, eine ausdrucksstarke Pianistin und ein ebensolches Orchester, eine gute Aufnahme, schöne Musik. Gehört in Surround.

Matea Leko (Piano), Kurpfälzisches Kammerorchester/Johannes Schlaefli,
Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzerte Nr. 12 & 23,
Ignaz Holzbauer: Sinfonie op. 4 Nr. 3,
Ars 2014.


amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 16. Apr 2021, 20:49 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#25279 erstellt: 17. Apr 2021, 09:52
Mit dem Kleid spielt die Pianistin vermutlich ohne Pedal, oder?

Was Korngolds Sinfonie angeht, so ist diese für mich das Eindrucksvollste, was ich von seiner Orchestermusik bislang kenne. Ich mag auch sein Violinkonzert, aber die Sinfonie ist für mich ein anderes Kaliber. John Storgårds' Einspielung kenne ich nicht, die ist - wie ich das bei diesem Dirigenten gewohnt bin - bestimmt auch klasse. Ich kenne bislang nur die Einspielung von Marc Albrecht mit dem Orchestre philharmonique de Strasbourg. Da wird ungeheuer packend musiziert und klanglich weiß die Aufnahme ebenfalls zu gefallen.

Der Füller, die Bühnenmusik zu „Viel Lärm um Nichts", ist dann etwas „leichtere", aber doch auch charmante und hörenswerte Musik des Komponisten.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Hörstoff
Inventar
#25280 erstellt: 17. Apr 2021, 19:41

FabianJ (Beitrag #25279) schrieb:
Mit dem Kleid spielt die Pianistin vermutlich ohne Pedal, oder?

Eine Pedalbedienung würde damit bestimmt schwierig. Ich denke aber nicht, dass sie Kompromisse eingeht.

Hier mehr zu ihr und zur Aufnahme - während der Einspielung zumindest soweit hier wiedergegeben, hatte sie das Kleid nicht an.
Die Eitelkeit einer schönen Frau.




[Beitrag von Hörstoff am 17. Apr 2021, 19:51 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#25281 erstellt: 17. Apr 2021, 21:09
Sibelius, eingespielt von einer hervorragenden Besetzung, ist eigentlich fast nie eine Enttäuschung. Meine Meinung.

Diese hier ist wieder ein mental packender und audiophiler Ohrenschmaus. Eine virtuose, partiell geradezu flötenhaft aufspielende Violine von Pekka Kuusisto, eingestreute Harfenklänge und natürlich die Tapiola Sinfonietta, Ondine 2006 bieten eine tolle Möglichkeit, in die sagenhafte Welt des Jean Sibelius einzutauchen. Dies sind eher unbekannte Werke für Violine und Orchester.
Grandios. Empfehlung.

amazon.de
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25282 erstellt: 18. Apr 2021, 14:20
Das Divertimento ist seit „Klassik“ zur E-Musik wurde und Unterhaltungsmusik in andere Genre abwanderte ein wenig bespieltes Format. Erst im 20. Jahrhundert erlebte es durch Bartok, Ibert, Bernstein usw.so etwas wie eine kleine Renaissance.
Hier zwei Divertimenti wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: Hier Bartok, der sein Divertimento wie eine anspruchsvolle Kammermusik inszeniert, dort Ibert, dessen Divertissement wie ein heiteres mit Zitaten garniertes Potpourri daherkommt.

Ibert - Saint-Saëns - Bizet / Paris Conservatoire Orchestra, Jean Martinon ‎– Divertissement - Danse Macabre - Jeux D'Enfants - Le Rouet D'Omphale

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Bartok*, Vivaldi*, Rudolf Barshai, Moscow Chamber Orchestra ‎– Divertimento / Concerti Grossi Numbers 10 & 11

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Hörstoff
Inventar
#25283 erstellt: 19. Apr 2021, 17:52
Hans-Christian Schwarz (Violoncello), Thomas Günther (Cembalo), Philharmonie Lübeck/Roman Brogli-Sacher,
Arnold Schönberg: Kammersinfonie Nr. 1, Konzert für Violoncello und Orchester,
Matthias Georg Monn: Concerto per Violoncello o Cembalo g-Moll,
Cybele 2007/2009.


Ein neuer Tag, ein neuer Anlauf, und... ja, jetzt habe ich zum kammersinfonischen Werk von Schönberg einen besseren Zugang. Die erste Kammersinfonie (hier die erste Fassung von 1906) gilt als ein richtungsweisendes Werk der musikalischen Moderne und weist deutlich heraushörbar die Bewegungsrichtung eines Divertimento auf. Nun erklingt es mir einsichtiger. Cybele ist mein persönliches Geheimtipp-Label, hiermit tat ich mich jedoch etwas schwer.
Es lohnt sich also, finde ich, einen Zugang zu diesem Werk suchen. Einspielung 2007.

Wer diesen nicht gleich findet, kann sich mit den vollen Cellotönen und der Cembalo- sowie Orchesterbegleitung des M. G. Monn versöhnen lassen, einem Komponisten der Wiener Vorklassik. Livemitschnitt 2009.

Der krönende Abschluss ist der Livemitschnitt 2009 von Schönbergs Cellokonzert. Prächtig!

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 19. Apr 2021, 19:21 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#25284 erstellt: 21. Apr 2021, 13:53
Hier meine kleine Neuentdeckung Tanguy de Williencourt - Wagner-Liszt - Sämtliche Transkriptionen von Liszt von Themen aus Wagner-Opern - Mirare 2CD 2017. Zum ersten mal begegnete ich dem jungen Franzosen (*1990) in dem Proust-Recital, das ich weiter oben vorgestellt habe. Hier nun seine Aufnahme der Liszt-Transkriptionen. Sehr schön, leidenschaftlich und ein wenig mit jugendlichen Drang, klanglich einwandfrei ... gefällt mir sehr gut.


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FabianJ
Inventar
#25285 erstellt: 22. Apr 2021, 21:37
jpc.de
Niccolò Paganini (1782-1840)
Sonaten für Violine und Gitarre
Fabio Biondi (Violine), Giangiacomo Pinardi (Gitarre)
Aufnahme: Juni 2017, Centro museístico La Beneficencia, Valencia, Spanien

Der „Teufelsgeiger" hat nicht nur Virtuosenfutter geschrieben, sondern auch diese wirklich schönen Violinsonaten. Die Violine wird hier anstatt von einem Klavier von einer Gitarre begleitet, wobei die Gitarre nicht nur im Hintergrund agiert, sondern ein gleichwertiger Partner ist. Gerade die Gitarre verleiht der Musik - meiner Meinung nach - ein angenehm südländisches Flair. Gefällt mir richtig gut.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 22. Apr 2021, 21:39 bearbeitet]
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25286 erstellt: 23. Apr 2021, 14:17
Rachmaninoff & De Falla ‎– Rhapsody On A Theme Of Paganini / Nights In The Gardens Of Spain - Rubinstein/Reiner, Chicago Symphony Orchestra

Ich bin immer wieder begeistert welche Klangqualität die Produktionen der RCA et. al. bereits am Beginn der Stereo-Ära hatten. Und interpretatorisch machen Rubinstein und Reiner/CSO ihre Sache auch ganz anständig.

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...und weil es so schön ist gleich noch eine Reiner/CSO hinterher. Diesmal mit Byron Janis.

Liszt, Rachmaninoff ‎– Todtentanz · Concerto No. 1 In F-Sharp Minor, Op. 1 - Byron Janis, Fritz Reiner, Chicago Symphony Orchestra

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[Beitrag von Deep_Groove am 23. Apr 2021, 17:01 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#25287 erstellt: 23. Apr 2021, 22:29
jpc.de
Bernhard Henrik Crusell (1775-1838)
Klarinettenkonzert f-Moll op. 5
Martin Fröst (Klarinette) - Göteborger Symphoniker - Dirigent: Okko Kamu
Aufnahme: Januar 2008, Göteborger Konzerthalle, Schweden

Der finnische Klarinettist und Komponist Bernhard Crusell ist im Grunde genommen nur für seine Klarinettenkonzerte bekannt, auch wenn er noch das eine oder andere Werk komponierte, etwa ein Konzertstück für Fagott (, welches ich aber noch nicht kenne).

Freunde von Klarinettenmusik sollten bei diesen Werken auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren (Nicht im van Gogh-Sinne, hineinhören reicht! ). Stilistisch sind sie, meiner Ansicht nach, näher an den Konzerten von von Weber als an dem Konzert von Mozart. Sie bieten den Solisten auch reichlich Gelegenheit, ihre Fähigkeit zur Schau zu stellen.

Was Klarinettenkonzerte angeht, ist für mich persönlich jenes von Mozart unerreicht, aber auch die drei Konzerte Crusells möchte ich nicht missen.

Zwar kenne ich bislang keine andere Einspielung dieser Werke, bin mit der gerade gehörten jedoch überaus zufrieden, auch was den Klang angeht.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Hörstoff
Inventar
#25288 erstellt: 25. Apr 2021, 09:56
Bartoks Divertimento vom Niederländischen Kammerorchester/Gordan Nikolic einmal wieder, mit schön herausgearbeiteten feierlichen Darstellungen, ruhigen Zwischensätzen, Herausbrechungen und einem vitalen Finale, die für dieses Werk charakteristisch sind.

Das Ganze in solider Pentatone-Surroundqualität.
#Slowhand#
Ist häufiger hier
#25289 erstellt: 26. Apr 2021, 20:50
Carl Orff - Carmina Burana - Eugen Jochum

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Hörstoff
Inventar
#25290 erstellt: 28. Apr 2021, 20:38
Maximilian Steinberg galt als begabt, aber konventionell. Als Komponist ist er weitgehend in Vergessenheit geraten.

Mit dem Violinkonzert hat er nach meinem Dafürhalten bewiesen, dass er mehr ist als, schlimmstenfalls, ein spätromantischer Nachahmer.
Die Annäherungen an die Moderne sind unüberhörbar. Vielleicht hatte er einigen Austausch mit seinem Studienkollegen Strawinsky. Jedenfalls ist das kein romantischer Schönklang.

Weltersteinspielung, Empfehlung.

Sergei Levitin (Violine), Royal Scottish National Orchestra/Martin Yates,
Maximilian Steinberg: Violinkonzert op. 37,
Dutton 2017.


amazon.de
arnaoutchot
Moderator
#25291 erstellt: 29. Apr 2021, 07:40
Hier schon gestern und heute früh weiter: Bruckner - Symphonie No. 3 - Christian Thielemann / VPO - Sony 2021. Bruckner kann der Thielemann, keine Frage. Das ist breit und kraftvoll, wo es sein soll, und doch fein und ziseliert abgestuft. Klanglich ist es superb.

jpc.de
Hüb'
Moderator
#25292 erstellt: 29. Apr 2021, 12:07
Hallo Michael,

danke für Deinen Hinweis. Ich höre die Aufnahme gerade via Amazon-HD. Ja, das ist toll musiziert.
Ruhig, dennoch voller Kraft im Ausdruck und auf Schönheit bedacht. Ein feiner Bruckner, da stimme ich Dir zu.

Viele Grüße
Frank
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25293 erstellt: 30. Apr 2021, 15:45
Daniil Trifonov ‎– Chopin Evocations

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Für die KKe von Chopin konnte ich mich nie so recht erwärmen. Folglich sind sie eher selten und meist nur als B-Seite auf dem Plattenteller gelandet. Das 2. KK mit Rubinstein, Wallenstein/Symphony of the Air noch seltener als das 1. KK mit Argerich, Abbado/LSO. Warum? Der Ausgestaltung des Orchesterparts mangelt es doch sehr an Ideen und musikalischen Gestaltungswillen als dass dieser ein ebenbürtiges Gegengewicht zum Piano wäre. Michael Pletnev versucht nun dieses Manko durch eine Bearbeitung der Orchestrierung zu beheben. Gelingt ihm das? Folgt man den Rezensionen der englischsprachigen Fachpresse ist Antwort ein eindeutiges Nein. Deutschsprachige Rezensionen wiederum loben diese Einspielung in den Himmel. Vermutlich liegt die Wahrheit, sollte es eine geben, wohl wie so häufig im Leben dazwischen. Allein wegen der Leistung Daniil Trifonov’s ist das Album die Überlegung einer Anschaffung wert.


[Beitrag von Deep_Groove am 01. Mai 2021, 08:56 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#25294 erstellt: 30. Apr 2021, 21:56
Der Orgelauftritt des Chorleiters Stephen Cleobury, Orgel von King's College, Cambridge, LSO 2015 ist, finde ich, ein Statement.

Franz Liszt: Fantasie und Fuge,
Felix Mendelssohn: Orgelsonate 6,
Julius Reubke: Sonate des 94. Psalm.


So subtil, differenziert, feinsinnig und dynamisch kann diese "Königin der Instrumente" klingen.
Empfehlung für einen Abend mit einem guten Wein.

amazon.de
Martin2
Inventar
#25295 erstellt: 01. Mai 2021, 01:32
Ich höre mal wieder Beethovens Streichquartette. Ich habe bei mir eine Box "Emi Collectors Edition Beethoven". Die gibt's sicherlich lange nicht mehr. Das ist eine 50 CD Box, die den wesentlichen Beethoven enthält. Nicht alles in der Box ist gut. Die Streichquartette werden allerdings vom ungarischen Streichquartett eingespielt. Die Aufnahme ist von 1966. Der Penguins Guide fand, daß die ältere Monoaufnahme besser sei, aber ich glaube, daß das eine sehr gute und hochkultivierte Einspielung ist. Die Einspielung vom Veghquartett, die ein gewisser Mike hier mal sehr empfahl, habe ich allerdings auch, sie kam irgendwann mal günstig heraus, vielleicht höre ich da auch irgendwann noch mal rein. Die ist wahrscheinlich auch nicht schlecht, aber nach den Hymnen von Mike auf den Vegh erwartete ich Wunderdinge von der Einspielung von den Veghs, die ich aber dort nicht fand, also ich kehre erst mal zum ungarischen Streichquartett zurück, weil das wirklich eine sehr gute Einspielung ist.

Also diese Einspielung mit dem ungarischen Streichquartett ist definitiv sehr gut. Ich höre ein bißchen Opus 18 im Moment. Das sind sechs Streichquartette, mit denen Beethoven debütierte. Die späteren Streichquartette sind wohl teilweise berühmter. Ich hörte vor allem Opus 18, 1, was ganz gut ist. Opus 18, 4, ein Mollquartett, ist nicht so ganz mein Fall. Es hat auch keinen langsamen Satz.

Aber dieses Quartett Opus 18, 5 ist ja wirklich ein herrliches Quartett. So schöne Musik. Habe ich diese Musik schon mal gehört? Sicherlich. Nur ich kenne diese Musik lange nicht so gut wie die Sinfonien. Und dabei ist das wirklich sehr verinnerlichte und sehr wertvolle Musik.
Gomphus_sp.
Inventar
#25296 erstellt: 01. Mai 2021, 12:27
Mahlzeit alle zusammen.
Passend zum 1. Mai ein paar beschwingte Melodien, die glatt als Tanzmusik durchgehen könnten.
Teilweise wurden sie ja auch für Ballette benutzt (La Création Du Monde und Le Boeuf Sur Le Toit)

k92.

Darius Milhaud ~ La Création Du Monde / Le Boeuf Sur Le Toit/Saudades Do Brasil / Four Dances
Deutschland, 1977.


[Beitrag von Gomphus_sp. am 01. Mai 2021, 18:09 bearbeitet]
frankbln
Stammgast
#25297 erstellt: 01. Mai 2021, 17:41
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21

Herkulessaal, Residenz, München
1959, veröffentlicht 1960

Eugen Jochum
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

CD Nr. 1 aus dieser vergriffenen Box

amazon.de

Ich müsste noch einmal querhören, aber ich glaube die Aufnahme verdrängt Günter Wand mit dem NDR-Sinfonieorchester von Platz 1 meiner Lieblingsinterpretationen. Wenn nicht, müssen sie sich das Treppchen teilen.

Manchmal denke ich beim Zuhören: "Ganz schön langsam genommen", aber die Musik verliert nie ihren Fluss.


Auf diese Einspielung bin ich gestoßen, weil ich eigentlich auf der Suche nach einer Aufnahme der 39. Sinfonie von Mozart war, mit dessen Interpretation ich mich gerade beschäftige und mich einhöre. Anstoß war die Nennung der Aufnahme von Simon Rattle und den Berliner Philarmonikern im hiesigen Thread für Roon. Der Nutzer hatte Fragen zum Tagging. Die CD habe ich dann über Qobuz gestreamt, weil ich die Sinfonie 39 von Mozart bisher nie bewußt gehört habe. Zwischenfazit: Simon Rattle wird sich wohl bei mir ganz hinten anstellen müssen. Die Aufnahme berührt mich in keinster Weise. Und gäbe es nur diese eine Einspielung hätte es auch die Sinfonie schwer bei mir. Aber andere Einspielungen fangen mich dann schon ein. Auch die Monoaufnahme von Eugen Jochum.

Grüße
Franco
FabianJ
Inventar
#25298 erstellt: 02. Mai 2021, 09:57
jpc.de
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Trio B-Dur op. 11 „Gassenhauer-Trio“
Van Baerle Trio: Hannes Minnaar (Klavier), Maria Milstein (Violine), Gideon den Herder (Violoncello)
Aufnahme (Album): 1. - 4. und 8. - 9. Juli 2017, MCO-1, Hilversum (Niederlande)

Ein frühes, eher heiter-verspieltes Kammermusikwerk Beethoven. Ursprünglich war es ein Klarinettentrio (Klarinette, Violoncello, Klavier), hier allerdings in der Fassung für Klaviertrio dargeboten. Die Klarinettenfassung kenne ich ehrlich gesagt noch nicht. Für mich ist es ein richtiges Gute-Laune-Stück, hier auch sehr schön dargeboten. Von dieser Gesamtsaufnahme von Beethovens Klaviertrios habe ich bislang drei Alben und war von dem Spiel dieses Ensembles immer sehr angetan, die letzten beiden Alben müsste ich mir mal an Land ziehen.

Klanglich gibt es übrigends auch nichts zu meckern.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25299 erstellt: 02. Mai 2021, 11:51
Kann man über die Einspielung der Chopin-KKe mit Triffonov/Pletnev kontrovers diskutieren, gibt die GA der Rachmaninoff KKe mbMn deutlich weniger Spielraum für Diskussionen.
Triffinov‘s Spiel ist kraftvoll-energisch im Fortissimo ohne die Grenze zum tumben Tastengedonner zu überschreiten und gefühl-voll lyrisch ohne romantische Verklärung. Es gelingt Triffonov und Nézet-Séguin eine involvierende atmosphärische Dichte, die die diese Einspielung in eine Spitzenposition aller Einspielungen bringt.

Destination Rachmaninov — Daniil Trifonov, The Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin

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[Beitrag von Deep_Groove am 02. Mai 2021, 23:09 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#25300 erstellt: 02. Mai 2021, 15:21

Martin2 (Beitrag #25295) schrieb:
Aber dieses Quartett Opus 18, 5 ist ja wirklich ein herrliches Quartett. So schöne Musik. Habe ich diese Musik schon mal gehört? Sicherlich. Nur ich kenne diese Musik lange nicht so gut wie die Sinfonien. Und dabei ist das wirklich sehr verinnerlichte und sehr wertvolle Musik.

Da schließe ich mich gerne an.
Die spätere Stereo-Edition, die ich in der Sammlung habe, wird zur Zeit scheinbar nicht gelistet.
Möglich, dass es sich hierbei um eine Ausgabe handelt...müsste man mal bei Discogs recherchieren. Falls ja, dann wäre der Preis via diverser Amazon-Drittanbieter ein echtes Schnäppchen.
Die Mono-Einspielung von 1953 ist derzeit einfacher zu bekommen:

jpc.de

Und ja, wie sie das spielen, ist wirklich klasse. Warm und hingebungsvoll, wunderschön - zeitlos.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 02. Mai 2021, 15:22 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#25301 erstellt: 02. Mai 2021, 16:00
Beethoven: Tripelkonzert, Gassenhauer-Trio (Angelich, Gastinel, Shaham, Ottensamer)
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Klarinettentrio B-Dur op. 11 „Gassenhauer-Trio“
Andreas Ottensamer (Klarinette), Anne Gastinel (Violoncello), Nicholas Angelich (Klavier)
Aufnahme: 20. Oktober 2017, Teldex Studio Berlin

Wider Erwarten habe ich doch eine Einspielung der Klarinettenfassung des Gassenhauer-Trios. Diese hatte ich als „normales" Klaviertrio im Gedächtnis gespeichert, vermutlich weil sie mit dem Tripelkonzert gekoppelt ist.

Ob ich diese Ursprungsfassung oder die Variante für Violine statt Klarinette vorziehe, kann ich so spontan gar nicht sagen. Beides ist gleichermaßen wunderbare Musik. Auch hier bin ich mehr als nur zufrieden mit der Einspielung, wobei ich von der Klarinettenfassung jetzt nur diese Aufnahme gehört habe.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Hörstoff
Inventar
#25302 erstellt: 02. Mai 2021, 19:58
Daniela Bechly (Sopran), Trio Kairos,
aus: Scottish And Other Songs:
Lieder von Ludwig van Beethoven: To the Blackbird, The lovely lass of Inverness, The sweetest lad was Jamie u. a.,
NDR/musicaphon 2005.


Beethoven war vielseitig. Die Schottischen Lieder heben sich kompositorisch deutlich von seinen sonstigen Werken ab. Es sind - natürlich - Lieder. Begleitete Lieder. Die Beethovensche Grobynamik, die er ja in seinen Klavierkonzerten bereits durch eine tolles Feintuning ergänzt hat, ist via Cello und Piano dennoch gelegentlich klar heraushörbar. Oder hätte dies auch von Schubert sein können? Sei's drum, vielseitig allemal.
Empfehlung.

amazon.de
FabianJ
Inventar
#25303 erstellt: 02. Mai 2021, 20:52
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Klaviertrio Es-Dur op. 1 Nr. 1
Van Baerle Trio: Hannes Minnaar (Klavier), Maria Milstein (Violine), Gideon den Herder (Violoncello)
Aufnahme (Album): 1. - 4. und 8. - 9. Juli 2017, MCO-1, Hilversum (Niederlande)

Weiter mit dem weiter oben bereits verlinkten Album und mit der ersten Opusnummer des Komponisten. Ein jugendlich-frisches Werk voller schöner musikalischer Einfälle und einem herrlichen langsamen Satz. So langsam dämmert mir, dass dieser Beethoven als Komponist vielleicht doch mehr ist als „nur" der Lehrer von Ferdinand Ries und Carl Czerny.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Hüb'
Moderator
#25304 erstellt: 02. Mai 2021, 20:53

vielleicht doch mehr ist als „nur" der Lehrer von Ferdinand Ries und Carl Czerny.

Scherzkeks!
arnaoutchot
Moderator
#25305 erstellt: 02. Mai 2021, 20:58

Hörstoff (Beitrag #25302) schrieb:
Die Schottischen Lieder heben sich kompositorisch deutlich von seinen sonstigen Werken ab. Es sind - natürlich - Lieder. Begleitete Lieder.


ok, ich verstehe, Lieder. Nichts für mich. Das Schloss auf dem Cover ist Glamis Castle, denke ich. Angeblich die Burg von Macbeth ... ich grüble, ob ich da schon mal war ... ich glaube nicht ...

@Deep Groove: Habe heute angeregt durch Deinen Beitrag auch nochmals in Rach #3 mit Trifonov reingehört. Das ist schon beeindruckend, sein Spiel ist wirklich hervorragend ! Vor allem wie er sich traut, in der Kadenz das Tempo geringfügig rauszunehmen, um die Flut der Noten etwas mehr aufzufächern. Grosses Kino. Taugt die LP-Box (Pressung) was ? Das wäre ja mal ein vinyler Hingucker ...
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25306 erstellt: 02. Mai 2021, 23:06

arnaoutchot (Beitrag #25305) schrieb:


@Deep Groove: Habe heute angeregt durch Deinen Beitrag auch nochmals in Rach #3 mit Trifonov reingehört. Das ist schon beeindruckend, sein Spiel ist wirklich hervorragend ! Vor allem wie er sich traut, in der Kadenz das Tempo geringfügig rauszunehmen, um die Flut der Noten etwas mehr aufzufächern. Grosses Kino. Taugt die LP-Box (Pressung) was ? Das wäre ja mal ein vinyler Hingucker ...


Die Pressungen sind makellos. Ich hätte mir lediglich gewünscht die „Box“ wäre wirklich eine Box und kein Gatefold mit vier LPs.
Hüb'
Moderator
#25307 erstellt: 03. Mai 2021, 14:42
jpc.de

Mussorgsky: Bilder einer Ausstellung; Eine Nacht auf dem kahlen Berge
+ Balakireff: Islamey
+ Borodin: Polowetzer Tänze aus "Fürst Igor"

SACD, Tonformat: stereo/multichannel (Hybrid) BIS, DDD, 2018

Mainstream, den keiner braucht... oder halt! Denn das ist klanglich spektakulär aufgenommen, mit ultratief grollendem Bass und höchster Transparenz in der räumlichen Darstellung und bei hervorragender Transparenz der orchestralen Details. Hinzu kommt eine großartige Spielkultur des Orchesters, welche die Werke atmosphärisch ins beste Licht rückt. Die Bilder einer Ausstellung sind in ihrer Durchhörbarkeit frappierend und dabei wird nicht einmal besonders langsam gespielt. Ja, diese Produktion kann man ruhigen Gewissens kaufen. Sie muss sich nicht verstecken und scheut keinen Vergleich.
Gehört via Amazon Music HD.

Viele Grüße
Frank
Hüb'
Moderator
#25308 erstellt: 03. Mai 2021, 16:25
jpc.de
Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Trio B-Dur op. 11 „Gassenhauer-Trio“
Van Baerle Trio: Hannes Minnaar (Klavier), Maria Milstein (Violine), Gideon den Herder (Violoncello)
Aufnahme (Album): 1. - 4. und 8. - 9. Juli 2017, MCO-1, Hilversum (Niederlande)

FabianJ (Beitrag #25298) schrieb:
Ein frühes, eher heiter-verspieltes Kammermusikwerk Beethoven (...) Für mich ist es ein richtiges Gute-Laune-Stück, hier auch sehr schön dargeboten.

Ja, absolut. Das ist fein gespielt und offenbart bei aller Fröhlichkeit und Leichtigkeit doch die für Beethoven so typische Schwere und Tiefe. Man höre das wundervolle Adagio! Das Zusammenspiel des Van Baerle Trio ist nicht weniger wunderbar.

Gehört via Amazon Music HD.

Viele Grüße
Frank
arnaoutchot
Moderator
#25309 erstellt: 03. Mai 2021, 18:22

Deep_Groove (Beitrag #25306) schrieb:
Rach #3 - Die Pressungen sind makellos. Ich hätte mir lediglich gewünscht die „Box“ wäre wirklich eine Box und kein Gatefold mit vier LPs.


ok, ich habe mir das angeschaut, ich verstehe vor allem nicht, warum die beiden Doppel-LPs einzeln um €10 billiger sind als wenn man das Gatefold mit identischem Inhalt kauft - (Doppel-LPs je €29, Gatefold €68). Ich habe mir ganz profan dann doch die CD-Ausgaben bestellt, das hat auch den Vorteil, dass man während der Konzerte nicht aufstehen und umdrehen muss.

Ich plane mal wieder einen Interpretations- und Klangvergleich meiner Aufnahmen am Beispiel des von mir am meisten geschätzten 3. Konzerts von Rachmaninov. Ich hab schon mal eine Datenerhebung gemacht, ich habe mit Trifonov dann immerhin physisch 12 Aufnahmen davon (hat mich selbst überrascht, ich hätte auf eine hohe einstellige Zahl getippt). Die Aufnahmen reichen von Rachmaninov selbst mit Ormandy aus dem Jahr 1939 bis zu Trifonov aus 2018. Dazwischen lauern solche Schwergewichte wie Horowitz, Gilels, Cliburn, Janis, Ashkenazy, Bolet, Volodos, Sudbin und Matsuev. Bin mal sehr gespannt, wie sich Trifonov gegen diese Truppe schlägt und ob er es auch bei mir in eine Spitzenposition schafft. Kommt in Bälde, zuerst muss die CD von Trifonov da sein.
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25310 erstellt: 03. Mai 2021, 18:57
Die CDs hättest Du zur „Box“ quasi gratis dazu bekommen...

Den von Dir mit Rach #3 angestrebten Klangvergleich habe ich am WE mit Rach #2 gemacht.
Das Ergebnis war zumindest für mich durchaus überraschend.


[Beitrag von Deep_Groove am 03. Mai 2021, 19:22 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#25311 erstellt: 03. Mai 2021, 19:11
ok, das hatte ich nicht überrissen, dass da CDs dabei sind. Naja, egal ...

Das Ergebnis des Klang- und ggf. Interpretationsvergleich zu Rach #2 würde mich sehr interessieren.
Hörstoff
Inventar
#25312 erstellt: 03. Mai 2021, 19:16
Trondheimsolistene,
In Folk Style: Grieg/Amper/Larsen,
2L 2010.


Edvard Grieg - ein genialer Komponist lässt grüßen. Die Holberg Suite ist packend, virtuos und sehr plastisch wiedergegeben.
Gehört in Stereo, was auch mal eine gute Idee ist. Empfehlung.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 03. Mai 2021, 19:16 bearbeitet]
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25313 erstellt: 03. Mai 2021, 19:27

arnaoutchot (Beitrag #25311) schrieb:

Das Ergebnis des Klang- und ggf. Interpretationsvergleich zu Rach #2 würde mich sehr interessieren. ;)


Das dachte ich mir...

Die Durchführung ist schon anstrengend, die Kommunikation des Wahrgenommenen aber noch viel mehr.

Ich gehe mal in mich und überlege wie ich es sinnvoll hinbekomme...
arnaoutchot
Moderator
#25314 erstellt: 03. Mai 2021, 19:42
Das weiss ich aus eigener Erfahrung ... hier mal Beispiele, wo ich so etwas versucht habe, in Worte zu fassen:

Biber - Rosenkranzsonaten http://www.hifi-foru...read=63&postID=28#28
Beethoven - Klaviersonate No. 32 http://www.hifi-foru...0&postID=20938#20938
Berlioz - Symphonie Fantastique http://www.hifi-foru...read=93&postID=67#67
Rimsky-Korsakov - Sheherazade http://www.hifi-foru...read=93&postID=67#67
etc.


[Beitrag von arnaoutchot am 03. Mai 2021, 19:51 bearbeitet]
op111
Moderator
#25315 erstellt: 04. Mai 2021, 13:50
Hallo zusammen,

Und noch einer:
Bruckner Sinfonie Nr. 4
arnaoutchot
Moderator
#25316 erstellt: 04. Mai 2021, 20:22
Franz, danke für den Hinweis ... Bruckner #4 (oder besser noch #9) wäre bei mir auch mal ein Thema für einen Vergleich.

Das hier traf heute physisch ein: Trifonov - Silver Age - DGG 2CD 2020. Im Stream lief es schon ein paar mal zuvor, ich hatte es glaube ich auch hier erwähnt. Wirklich eine beeindruckende Produktion in jeglicher Hinsicht. Inhaltlich Prokofiev, Stravinsky und Scriabin mit Solo-Klavierwerken und dem Konzert #2 von Prok und dem Konzert von Scriabin. Höhepunkte für mich die Feuervogel-Suite für Klavier (transcr. Guido Agosti) und das Konzert von Prokofiev. Rachmaninov ist wie gesagt unterwegs, dazu später mehr ...

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Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25317 erstellt: 05. Mai 2021, 09:47
Bei einem Vergleich mit Einspielungen von Rach #3 wird die folgende Aufnahme von 1962 zumindest klangtechnisch schwer zu übertreffen sein. Und auch interpretatorisch wird die Messlatte durchaus hoch gehängt...

Rachmaninoff – Piano Concerto No. 3 - Byron Janis, Antal Dorati/London Symphony

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[Beitrag von Deep_Groove am 05. Mai 2021, 09:56 bearbeitet]
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25318 erstellt: 05. Mai 2021, 13:14

Das hier traf heute physisch ein: Trifonov - Silver Age - DGG 2CD 2020.


Auf die warte ich aktuell noch. Allerdings als Vinylausgabe...
arnaoutchot
Moderator
#25319 erstellt: 06. Mai 2021, 18:54

Deep_Groove (Beitrag #25317) schrieb:
Rachmaninoff – Piano Concerto No. 3 - Byron Janis, Antal Dorati/London Symphony


Ja, den Byron Janis habe ich als 3-Kanal SACD und werde ich mit einfliessen lassen.

Heute sind auch die Daniil-CDs eingetroffen. Eigentlich ungewollt liefen jetzt beide nacheinander komplett bei mir in der Abfolge Konzerte No. 2, 4, 1 & 3. Was soll ich sagen, das ist grossartig. Ich darf schon vorwegnehmen, dass mir auch das 2. Konzert mit ihm gefällt, es vermeidet alle Schwülstigkeiten und übermässigen Emotionen, die bei vielen Interpreten das 2. so unerträglich machen.

So, nun kann und will ich mal den Vergleich des 3. Konzerts angehen. Ich weiss noch nicht genau, wie ich es mache, ob ich alle 12 antreten lasse oder eine Auswahl ... mal sehen.

Edit: Bevor ich als völliger Trifonov-Fanboy abgestempelt werde: Die Liszt - Transcendental hatte ich auch dieser Tage im Stream, die ging gar nicht an mich. Das war mir teilweise viel zu schnell und viel zu abgehackt und zerrissen. Kein Vergleich mit den Grossmeistern wie Arrau oder Bolet, die die Stücke der Etüden neben aller Virtuosität musikalisch viel logischer und flüssiger formen. Seinen Chopin habe ich noch nicht gehört.

IMG_2144D


[Beitrag von arnaoutchot am 06. Mai 2021, 19:00 bearbeitet]
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25320 erstellt: 07. Mai 2021, 14:35
So, nun ist Silver Age auch bei mir angekommen und durfte gleich mit Prok 2 zum Vergleich antreten.

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Klanglich ist keine Aufnahme spektakulärer. Auch wenn insbesondere Frager/Leibowitz und Ashkenazy/Previn, mit etwas Abstand auch Henriot-Schweitzer/Munch nicht weit entfernt sind.
Keiner der „Konkurenten*innen“ an den Tasten kommt mbMn auch nur annähernd an Trifonov heran. Warum? Trifonov gelingt es auf eine nahezu magische Art und Weise dem Notentext Stimmungen und Farben zu geben, die zumindest ich so nicht ansatzweise bei Henriot-Schweitzer, Frager und Ashkenazy höre.
Dazu kommt noch eine höhere rhythmische Prägnanz, die mitnimmt und emotional noch mehr beteiligt.

Zum Schluss noch ein Zitat von Martha Argerich über Daniil Trifonov:

Was er mit seinen Händen macht, ist technisch unglaublich. Hinzu kommt sein Anschlag – er hat Zartheit und auch das dämonische Element. Ich habe so etwas noch nie gehört.


[Beitrag von Deep_Groove am 07. Mai 2021, 20:21 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#25321 erstellt: 07. Mai 2021, 17:15

Deep_Groove (Beitrag #25320) schrieb:
So, nun ist Silver Age auch bei mir angekommen und durfte gleich mit Prok 2 zum Vergleich antreten. ...
Klanglich ist keine Aufnahme spektakulärer. Auch wenn insbesondere Frager/Leibowitz und Ashkenazy/Previn, aber auch mit etwas Abstand Henriot-Schweitzer/Munch nicht weit entfernt sind.


Danke, sehr interessant zu Prok #2. zu lesen. Ashkenazy/Previn von 1974 habe ich, die anderen beiden kenne ich nicht. Klanglich ist es natürlich etwas unfair, Siebziger-Jahre-Aufnahmen gegen die neue Trifonov-Aufnahme antreten zu lassen. Ich hätte hier noch Kissin/Ashkenazy von 2009, Kempf/Litton auch aus 2009 und Yundi Li/Ozawa von 2007 (alles auf CD/SACD). Könnte man auch mal gegeneinander antreten lassen, vor allem Ashkenazy am Klavier und dann bei Kissin am Pult. Aber mir hat Trifonovs Wiedergabe ja auch ohne Vergleich schon sehr gefallen.

Aber ich arbeite mich gerade durch den Rach #3, ich habe jetzt elf Aufnahmen in den Vergleich einbezogen. Das ist sehr schwierig ! Dauert noch ...
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25322 erstellt: 07. Mai 2021, 20:00
[quote="arnaoutchot (Beitrag #25321)"]Klanglich ist es natürlich etwas unfair, Siebziger-Jahre-Aufnahmen gegen die neue Trifonov-Aufnahme antreten zu lassen. ;)[/quote]

Mitnichten. Ich meinte auch nicht die Qualität der Aufnahme/Produktion an sich, sondern die Mikrofonierung. [i]Silver Age[/i] ist deutlich direkter mikrofoniert als die Vergleichsproduktionen und klingt folglich „spektakulärer“. Puristen könnten durchaus zurecht argumentieren, dass der Klang deshalb unnatürlicher ist.
Das in diesem Forum gepflegte Narrativ zeitgenössische Produktionen seien den Produktionen aus der „Goldenen Ära“ überlegen bzw. ein Vergleich sei unfair, stört mich. Was Decca, EMI, RCA et. al. bereits in den 50ern erreicht haben ist bis heute unübertroffen.


[Beitrag von Deep_Groove am 07. Mai 2021, 21:23 bearbeitet]
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25323 erstellt: 07. Mai 2021, 22:13
Nächster Vergleich, der wegen mangelnder Verfügbarkeit ein Heads-Up ist.

Scriabin – Prometheus Poem Of Fire / Piano Concerto In F Sharp Minor —Vladimir Ashkenazy/London Philharmonic Orchestra/Lorin Maazel

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vs.

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Was bei der Prok 2 von Trifonov/Gergiev noch spektakulär anmutete, erscheint mir bei Scrjabin verwaschen und undurchsichtig.
Der Flügel wird regelmäßig vom Orchester überlagert. Einzelne Solostimmen aus dem Orchester treten unnatürlich in den Vordergrund und das Klangbild wirkt seltsam zusammenhanglos.
Ganz anders bei Ashkenazy/Maazel. Hier hat das Klangbild eine natürliche Balance weil die räumlichen Bezüge von Orchester und Solist sich transparent-stimmig und zugleich druckvoll-prägnant präsentieren.


[Beitrag von Deep_Groove am 08. Mai 2021, 06:18 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#25324 erstellt: 08. Mai 2021, 10:15

Deep_Groove (Beitrag #25322) schrieb:
Das in diesem Forum gepflegte Narrativ zeitgenössische Produktionen seien den Produktionen aus der „Goldenen Ära“ überlegen bzw. ein Vergleich sei unfair, stört mich. Was Decca, EMI, RCA et. al. bereits in den 50ern erreicht haben ist bis heute unübertroffen. :hail


Damit fühle ich mich aber nicht angesprochen. Ich persönlich habe hier schon mehr als einmal Aufnahmen von RCA Living Stereo oder Mercury Living Presence aus den späten Fünfzigern als sehr gut herausgestellt, besonders die Rekonstruktion der Original-Dreikanal-Aufnahmen auf SACD ...

Den Ashkenazy mit Scriabin müsste ich auch haben. Ich müsste es nochmals nachhören, das Scriabin-Konzert hat sich mir aber - entgegen der seiner Klavier-Solowerke - bislang auch inhaltlich nicht völlig erschlossen. Scriabins Orchesterwerke hatte ich hier schon mal generell als diffus und schwülstig bezeichnet, was eine kleine kontroverse Diskussion lostrat ...
Hörstoff
Inventar
#25325 erstellt: 08. Mai 2021, 10:43
Aus der Haydn-Symphonien-Edition 2032 von Giovanni Antonini und Il Giardino Armonico Vol. 8 "La Roxolana", Alpha 2020.
Zugegeben die einzige Einspielung aus dem Zyklus, die bei mir vorhanden ist, aber eine sehr feine Sache. Angesichts der Bewertungen bei jpc und mehrerer listening tipps bei highresaudio für die anderen Volumina wäre ich in klarer Kauf-Versuchung, wenn dies SACD-Einspielungen wären. Vielleicht werden ja noch welche veröffentlicht, ansonsten werde ich für Weiteres wohl auf Highresangebote warten.

Der 300. Geburtstag des Komponisten wird sehr schön antizipiert bzw. im Voraus gefeiert. Ist zwar noch ein bisschen hin, aber was im Leben ist schon zeitlich passgenau.




[Beitrag von Hörstoff am 08. Mai 2021, 10:45 bearbeitet]
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25326 erstellt: 08. Mai 2021, 15:10

op111 (Beitrag #25315) schrieb:
Hallo zusammen,

Und noch einer:
Bruckner Sinfonie Nr. 4
:prost


Ich habe gerade mal den Bruckner 4 Thread durchgelesen. Viele der genannten Einspielungen hatte ich auch schon auf dem Plattenteller. Und selten habe ich sie bis zu Ende gehört. Wand (Ausnahme BPO live), Celi, Jochum, HvK, Klemperer, Böhm et al. sind mir alle irgendwie zu betulich bis einschläfernd.
Tatsächlich gibt es nur eine Einspielung, die ich auch durchhöre. Interessanterweise wird sie weder im erwähnten Thread noch im Penguin Guide genannt.

Bruckner – Symphony No.4 'Romantic - Istvan Kertesz/London Symphony Orchestra'

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Istvan Kertesz und das LSO nähern sich dem Notentext (Haas) rhythmisch deutlich prägnanter ohne dass die Ausformung der Melodiebögen zu kurz käme. Unterstützt wird dieser Gesamteindruck durch die hervorragende Akustik der Kingsway Hall und den herausragenden Fähigkeiten des Decca-Aufnahmeteams um Kenneth Wilkinson.


[Beitrag von Deep_Groove am 08. Mai 2021, 15:16 bearbeitet]
frankbln
Stammgast
#25327 erstellt: 08. Mai 2021, 19:51

Deep_Groove (Beitrag #25326) schrieb:
Ich habe gerade mal den Bruckner 4 Thread durchgelesen. Viele der genannten Einspielungen hatte ich auch schon auf dem Plattenteller. Und selten habe ich sie bis zu Ende gehört...... sind mir alle irgendwie zu betulich bis einschläfernd.


Als ich eben das Posting von Thomas las, musste ich doch schmunzeln. denn ich habe noch nie irgendeine Sinfonie von Bruckner von Anfang bis Ende durchgehört /outing beendet

Gerade läuft die von Thomas zitierte Fassund der 4. von Kertesz und dem LSO. Immerhin höre ich schon 15 Minuten am Stück und der 1. Satz ist damit gleich beendet. Thomas, du hast mich zu meinem persönlichen Brucker-Hördauer-Rekord gebracht .

Ansonsten stimme ich Michael zu. Wir haben nicht den "Foren-Narrativ", dass zeitgenössische Produktionen den Einspielungen aus Vorzeiten überlegen seien. Selbst die "SACD Fanboys" hören ab und an in ältere Einspielungen, die hier genannt werden. Andererseits kitzelt die SACD-Fraktion so ein klein wenig eine Begierde in mir, auch mehrkanalig durchzustarten. Leider ist mein Ausgangs-Setup (Dynaudio XEO 6) dafür komplett ungeeignet.

Die Kertesz-Einspielung höre ich zwar nur über das Teufel Motiv-Set am PC in sehr moderater Lautstärke, aber ich finde die Durchhörbarkeit und die Dynamik sehr gelungen.

Den zweiten Satz werde ich auf jeden Fall noch zu Ende hören.

Schönes Wochenende
Franco


[Beitrag von frankbln am 08. Mai 2021, 20:11 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#25328 erstellt: 08. Mai 2021, 20:10
Ah...ein Brucknause...er schäme sich!
Nein, schade, dass er Dich nicht zu erreichen vermag. Man kann schließlich nicht alles mögen.
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