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"Tapedeck-Reparatur" Thread

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duffbierhomer
Ist häufiger hier
#201 erstellt: 07. Apr 2007, 20:31
Hallo

@araso

Habe das Deck heute geöffnet. In der Tat wird eine Reinigung und Schmierung hier Wunder wirken, denn nach dem Entfernen einiger "kleinerer" Fuseln läuft das Deck schon wieder fast einwandfrei. Sony hat zur Schmierung auf die beweglichen Teile ein weisses Fett aufgetragen. Meine spezielle Frage hierzu wäre welches Fett und welches Öl man zur Wartung hierfür am besten einsetzt.

Hier mal ein paar Bilder der Innereien des Sony TC-KA6ES:





Gruß aus Berlin
Olli


[Beitrag von duffbierhomer am 07. Apr 2007, 21:20 bearbeitet]
araso
Stammgast
#202 erstellt: 07. Apr 2007, 21:47
Hi Olli.
Zuerst nimmst du die Kassettenfachabdeckung ab (nach oben ziehen, siehe BdA). Dann ziehst du vorsichtig mit sanfter Gewalt die Stecker, die zur Hauptplatine gehen ab und schraubst das Laufwerk los. Dann nimmst du es heraus und legst es auf z.B. ein Wochenblatt oder dünnen Karton.

Das weiße Fett ist eine Art Silikonfett. Meist ist es in ausreichender Menge aufgetragen, und wurde beim Betrieb auch auf die Ränder der Getrieberäder gedrückt. Es langt eigentlich, wenn du diesen Überschuß z.B. mit einem Zahnstocher zusammenkratzt und am Ende wieder verteilst. Es muß nicht viel auf den Rädern sein (weniger ist mehr). Auf den Rädern, die direkt ineinander greifen, verteilt es sich dann wieder selber. Unter Umständen nochmal beim abschließendem Probelauf vom Rand auf die Räder streichen. Öl ist eigentlich nur in den Capstanlagern, den Achsen der Andruckrollen und in den Motorlagern nötig. Beim Direkttriebs-Motor ist das mit den Capstanlagern schon getan. Den Spulmotor und den, der den Tonkopfschlitten steuert, kannst du nur von "vorne" ölen, aber das reicht, da hier die Krafteinwirkung ist und das hintere (innere) Lager in der Regel seine Schmierung nicht verliert. Ich nehme ein spezielles Industrie-Nähmaschinenöl, von dem ich mal einen Liter von einem Mechaniker bekommen habe. Du kannst entsprechend Öl für Modelleisenbahn-Loks nehmen, das erfüllt die Ansprüche genauso. Die Preise der Lok-Hersteller für die Menge Öl sind ziemlich gesalzen. Nimm eins ohne "tolle" Flasche mit Pinöle oder so. Dann besorge dir aus einer Apotheke (oder wenn du jemanden kennst, der da Bezug zu hat) eine kleine Spritze mit einer dünnen Kanüle und zieh damit das Öl auf. Du kommst dann sehr gut an alles ran. Die Capstanwellen mußt du aber ziehen, damit du auch an die hinteren Lager kommst. Das ist nicht kompliziert, da du mit ein paar Schrauben das ganze Teil hinter den Schwungmassen abnehmen kannst. Bei der Gelegenheit wäschst du den Riemen mit ein bißchen Seife, sozusagen, wie Händewaschen. Die Flächen, auf denen der Riemen läuft und die Wellen selbst reinigst du am besten ist Isopropanol (auch aus der Apotheke, ist billig). Nach Zusammenbau reinigst du damit auch die Köpfe, Andruckrollen (bei Sony geht das-es gibt auch Rollen, die das nicht vertragen) und die Enden der Capstanwellen, die ja das Band berühren.

Wichtig: wenn du die Wellen ziehst, bleiben 2 kleine sogenannte Washer, das sind U-Scheiben aus durchsichtigem Kunststoff, an den Lagern backen (auf Seite des Kassettenschachtes). Die müssen nach dem Wiedereinsetzen der Wellen wieder mit der Fingerkuppe aufgedrückt werden, und dann weiter raufschieben. Nachdem du die Platte wieder hinter den Schwungscheiben montiert hast, drückst du dann von vorne sanft auf die Wellenenden, um das Spiel wieder herzustellen. Auf der "inneren" Seite findest du auch (je) 2 kleine Washer, die den drehenden Teil vom Lager selbst entkoppeln. Die schiebst du nach dem Ziehen der Wellen gleich wieder auf selbige.

Übe vor dem Ölen mal mit der Spritze. Zuerst kommt wenig, aber dann solange, wie Druck in der Spritze ist. Es ist wichtig nur ein wenig Öl aufzutragen, da aller Überschuß sich sonst überall verteilt und die Bänder zerstört. Die Washer haben den Zweck, das Öl von den Wellenenden fernzuhalten, da es sich ja unweigelich auf der Welle verteilen würde. Bei den Achsen der Andruckrollen reicht ein winziger Tropfen. Zum Test legst du anschließend eine Kassette ein, die eh verheizt ist und beobachtest. ob sich das Öl nach außen zieht. Ein Q-Tip mit etwas Alkohol hältst du dann an die Seite der Andruckrolle, um das überschüssige Öl aufzunehmen. Zwischendurch mal wegnehmen und den Alkohol verdunsten lassen, damit du siehst, ob noch zuviel Öl da ist. Dies mache ich immer als letztes, nachdem das Laufwerk soweit fertig ist. Danach läßt du das Tape mit dem verheizten Band ein paar Stunden laufen, damit sich alles verteilt und guckst abschließend nochmal alles an, was mit den Kassetten in Berührung kommt, um sicher zu gehen, daß alles sauber ist. Sonst nochmal mit Q-Tip und Alkohol Rollen und Köpfe usw. reinigen.


Puh, ich hoffe ich habe nichts vergessen,. Vielleicht sollte ich Wartungsmanuals schreiben. Wenn du Zweifel, oder Fragen bei irgendeinem Schritt hast: Erst fragen und dann machen. Ein veröltes Laufwerk zu reinigen ist mehr Arbeit, als man Lust dazu hat. Wie gesagt, weniger ist mehr, dann schon lieber die Andruckollen 2-mal ganz wenig ölen.



Viele Grüße, Arnulf (Araso)
hf500
Moderator
#203 erstellt: 07. Apr 2007, 22:15
Moin,
Schmierung:

Sparsam schmieren, viel hilft nur ganz wenig ;-)

Sinterlager bekommen Sinterlageroel, anderes nehmen sie nur ungern an.
Es darf auch ein Tropfen Motoroel 0W30 sein.

Das weisse Fett enthaelt kein Silikon, das wuerde herumkriechen.
An diesen Stellen kann man auch normale Vaseline verwenden. Sie verhaelt
sich chemisch weitgehend neutral (bei Kosmetikqualitaet aus der Drogerieecke).

73
Peter
araso
Stammgast
#204 erstellt: 07. Apr 2007, 22:58
Hi.

Das Öl für Modellbahn ist übrigens extra für Sinterlager. Ist dort die übliche Lagerungsart. 30er Motorenöl ist auch ein alter "Hausfrauentip". Ich habe aber festgestellt, daß man damit doch viel häufiger nachschmieren muß (z.B. früher die Andruckrolle meiner Bandmaschine). Mit Sinteröl viel seltener.

Sag mal, weißt du, was für ein Fett das "weiße" genau ist? Ich habe soviele Leute gelöchert und immer Silikonfett zur Antwort bekommen. Alle Arten von Silikonfett, die ich bekam, ob von den Antwortgebern, aus dem Fachhandel oder auch aus dem medizinischen Bereich, waren anders, als daß, was original verwendet wird. Deshalb "kratze" ich dann auch, wenn geht, den Überschuß zusammen. Ich habe es auch schon mit Lithiumseifenfett verglichen. Aber das ist nur ein Oberbegriff für eine Vielfalt von Fetten. Die kann man unmöglich alle ausprobieren, geschweige denn, bekommen.

Ich habe nämlich ein ganz konkretes Problem. Bei meinem Technics SL 1310 Mk II war die Hebelhülse, die um den Stößel des Tonarmliftes gegossen ist, gerissen. Um das vernünftig zu reparieren, mußte ich beides sauber entfetten. Nun fehlt die Dämpfung beim Absenken des Liftes. Der Stößel war mit einem honigartigen weißen Fett bestrichen. Egal, zu welcher Anwendung in der Hifi-Mechanik, immer war die Antwort die gleiche: Silikonfett. Das geit aber nicht. Übrigens habe ich Silikonfett von Eppendorf-Gerätebau für ihre Laborpipetten bekommen. Das kommt dem aus den Tapedecks noch am nächsten, taugt aber für die Lift-Dämpfung nicht. Ich habe jetzt von einer Technics-Werkstatt etwas Fett aus ihrem Eigenbedarf gekriegt, aber nach der "Fingerprobe" ahne ich schon....Silikonfett. Ziehig ist das nicht. Zäh schon.
Ich habe auch schon an modernes Motorrad-Kettenfett gedacht. Nach dem Verdicken verhält es sich so, wie ich es brauch. Leider greift es wohl die verwendeten Kunststoffe mit der Zeit an (laut Herstellern einiger Produkte).

Viele Grüße, Araso.
klausES
Inventar
#205 erstellt: 07. Apr 2007, 23:04
Hallo,

@Araso

brauchbare, sehr schön zu lesende Anleitung für das Sony !

Bei Getrieben ist das Kriechen des (Silikon)fettes doch eigentlich ein positiver Effekt.
(Ok, solange man natürlich nicht das ganze Laufwerk damit einsaut.)
Vaseline ist zwar säurefrei, neutral und gut verträglich mit Kunststoffen,
die Schmierwirkung / Gleitfähigkeit von (reinen) Silikon-Ölen und Fetten
ist aber deutlich besser und vor allem dauerhafter.

Die Gefahr des verharzens von Silikonöl in Gleitlagern, ist im Gegensatz zu Mineralhaltigen Ölen
auch langfristig nicht gegeben.


Mal ne (andere) Frage an die TC-KA6ES Besitzer;

ist es bei diesem Modell so, das der Kapstanmotor, "Schaltungstechnisch absichtlich"
auch ohne eingelegte Kassette ständig in Betrieb ist ?


Grüße Klaus
Toni_
Hat sich gelöscht
#206 erstellt: 07. Apr 2007, 23:37
Ich habe nämlich ein ganz konkretes Problem. Bei meinem Technics SL 1310 Mk II war die Hebelhülse,
die um den Stößel des Tonarmliftes gegossen ist, gerissen. Um das vernünftig zu reparieren,
mußte ich beides sauber en


Hallo Araso,

ich habe so ein weißes Fett "Molykote - weiße Montagepaste"

Nicht schmutzende Hochleistungsmontage- und Einlaufpaste

Temp: -25°C bis 250°C ( kann das Tape wohl in der Gefriertruhe sowohl auch im Backofen betrieben werden )

* Nicht schmutzend
* hohe Druckbeständigkeit
* Verhindert Ruckgleiten, Fressen und Reibrost
* Bietet Notlaufschmierung

Fa. Dow Croning GmbH
München

Habe ich von einer alten Packung abgeschrieben.

Auf der Arbeit, - im Maschinenbau benutzen wir für Hochleistunglager Klüber-Fett ist auch weiß.

Kann dir leider net sagen ob die beiden Fettarten tauglich sind für deinen Tonarmlift.


Gruß

Toni
araso
Stammgast
#207 erstellt: 08. Apr 2007, 14:53
@ Toni.
Danke für die Info.
Ich habe solche Fette auch in meinem Sortiment.
Ist aber doch nicht, wie das, was Technics dort verwendet hat. Das erinnert eher an Klebstoff.

@Klaus 52.
Bei den meisten Decks laufen die Wellen dauerhaft bei eingeschaltetem Gerät.
Viele sagen, daß damit der Gleichlauf verbessert wird, da die Motoren dann immer betriebswarm sind. Ich denke, es soll auch den "Anlaufruck" vermeiden, wenn Andruckrolle greift und Motor gleichzeitig startet. Ich habe noch nie einen defekten Capstanmotor gehabt, der am Dauerlauf gestorben ist. Allerdings schalte ich das Gerät nur an, wenn ich es benutzen will. Wenn ich beim abendlichen Musikhören eingeschlafen bin, sind die Decks aber schon häufig über Nacht gelaufen. Solange die Lager Schmierung haben, habe ich da keine Bedenken. Kaputte Motoren hatte ich nur bei angekauften alten und nie gepflegten Geräten.


Araso
klausES
Inventar
#208 erstellt: 08. Apr 2007, 16:16

araso schrieb:
@Klaus 52.
Bei den meisten Decks laufen die Wellen dauerhaft bei eingeschaltetem Gerät.
Viele sagen, daß damit der Gleichlauf verbessert wird,
da die Motoren dann immer betriebswarm sind. Ich denke, es soll auch den "Anlaufruck" vermeiden,
wenn Andruckrolle greift und Motor gleichzeitig startet.


Hi,

das mit der Betriebstemp von Motor und dessen Regel-IC
wäre für mich der einzig plausible Grund für den Dauerlauf.

Was (vielleicht nur speziell mich) daran stört ist;
lasse meine Geräte ab und an gerne mal ne Weile eingeschaltet,
(nen Abend lang, "nicht ständig") um mich an deren "beleuchteten" Anblick zu erfreuen.
Dann mußte ich bei dem Tape aber ständig dran denken das dauern die Kapstanlager laufen.
Das störte mich...

Mit dem Anlaufruck wäre ja schaltungstechnisch leicht zu umgehen gewesen
wenn der Kapstanmotor "ab" eingelegter Kassette und geschlossenem Fach laufen würde.
Das wäre von der Logiksteuerung über die Zungenschalter oben im Laufwerk leicht
zu realisieren gewesen.
Wenn keine Kassette drin ist finde ich den sturen Dauerlauf nicht gut, eher unsinnig.

Hab das bei meinem 870 (Sorry mußte dauern an die Lager denken) so gelöst:
Werte ein lo Signal der Zungenschalter aus, (das Original auch den Kopfschlitten verriegelt).
Ab einschalten des Gerätes läuft der Kapstan 10 Minuten (auch ohne Kassette) und
geht dann ohne Kassette aus. Mit bleibt er natürlich an.
Somit bleibt auch der Tastenkunstgriff für die Kopf / Wellenreinigung erhalten.


Grüße Klaus
araso
Stammgast
#209 erstellt: 08. Apr 2007, 20:52
Hallo Klaus.
So "mechanisch" ich auch bin. Das Entwickeln von Schaltungen ist mir immer noch ein Buch mit 7 Siegeln. Ich bin schon froh, daß ich Elektronische Fehler mit der "Nebelstake" finde.
Deine Lösung zum Abschalten, wenn kein Tape einliegt, finde ich sehr geil. Wenn du dann eins einlegst, geht der Motor wieder an?.
Ich würde meine Sonys damit auch gerne ausstatten, weil´s einfach besser ist.


Araso
duffbierhomer
Ist häufiger hier
#210 erstellt: 09. Apr 2007, 05:03
Hallo

@araso

Vielen Dank für Deine detailierte Wartungsanleitung. Ich werde in den nächsten Wochen das Deck nochmals öffnen. In Sachen Öl kann ich auf das Schmiermittel meiner Märklin Spur Z Eisenbahn zurückgreifen welches lt. Hersteller "langzeitstabil" ist und nicht verharzt. In Bezug auf Dein Angebot für weitere Fragen zur Verfügung zu stehen komme ich gerne zurück.

@klaus52

Wie von araso vermutet laufen die Capstan-Wellen des Sony TC-KA6ES auch im Dauerbetrieb. Deine "Abschaltautomatik" klingt in der Tat sehr interessant.

Vielen Dank für die wirklich guten Anregungen und Tipps.
Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.

Gruß aus Berlin
Olli
armin777
Gesperrt
#211 erstellt: 10. Apr 2007, 09:59

araso schrieb:

Ich habe nämlich ein ganz konkretes Problem. Bei meinem Technics SL 1310 Mk II war die Hebelhülse, die um den Stößel des Tonarmliftes gegossen ist, gerissen. Um das vernünftig zu reparieren, mußte ich beides sauber entfetten. Nun fehlt die Dämpfung beim Absenken des Liftes. Der Stößel war mit einem honigartigen weißen Fett bestrichen. Egal, zu welcher Anwendung in der Hifi-Mechanik, immer war die Antwort die gleiche: Silikonfett. Das geit aber nicht.


@araso

Das von Dir gesuchte Silikon (es ist wirklich welches!) wird von Panasonic/Technics als Ersatzteil in kleinen Platikfläschchen vertrieben. Diese Silikone werden folgenden Viskositäten angeboten:

300.000 - 400.000 - 500.000 - 1.000.000

je größer die Zahl, desto "dicker" das Zeug. Das von Dir beschriebene "weiße Fett" ist das mit der Viskosität von 1.000.000. Bei TECHNICS unter der Bestell-Nr. SZOGGP501A erhältlich.

Solltest Du es nicht bekommen, schreib mir eine PM, ich schicke Dir dann meine angebrochene Flasche zu Auffüllen Deines Liftkolbens - unter der Voraussetzung, daß Du mir die Flasche wieder zurück sendest.


Beste Grüße
Armin777
araso
Stammgast
#212 erstellt: 10. Apr 2007, 13:51
Hallo Armin 777.
Erst mal vielen Dank für dein Angebot.
Ich werde mal versuchen, das Öl hier im Technics Service Center zu bekommen. Da ich viel auch an anderen Sachen bastel, würde ich gerne eine eigene Flasche haben. Man kann nie zuviel Werkzeug und Mittel haben. Sollte das erfolglos bleiben, komme ich gerne auf dein Angebot zurück.

Viele Grüße, Araso.
klausES
Inventar
#213 erstellt: 30. Jul 2007, 23:18
Zum Thema "Dauerlauf Capstanmotoren" der ES Tapes gibt es von mir
hier
eine neue vereinfachte Schaltung.

Hoffe an alles gedacht zu haben.
Nikoma
Stammgast
#214 erstellt: 31. Jul 2007, 15:45
Hi Leute,

gibt es einen Nakamichi Spezi für Tape Decks unter euch?

Ich hätte da ein paar Fragen zu Problemen die man mit den Tapes nach den vielen Jahren bekommt.

Freue mich über jede Rückmeldung!
hf500
Moderator
#215 erstellt: 31. Jul 2007, 20:08
Moin,
Daempfung von Liftkolben:
Zur Not tut es auch Silikon-Waermeleitpaste.
Bevor man gar nichts hat...

73
Peter
geza42
Ist häufiger hier
#216 erstellt: 01. Aug 2007, 15:09
Moin

Sensor Marantz Compudeck:


DV: der OPTO SENSOR ist zu schwach. Die Drehbewegung wird nicht mehr richtig erkannt. Das Band stoppt nach wenigen Sekunden.


@DV: Habe vor einiger Zeit bei meinem Marantz SD7 die Licht- und Fotozellen ersetzt. Ein Gebastel und nicht mehr original...dafür funktional und billg :



...und hinten:



Bei Bedarf kann ich die verwendeten Ersatztypen hier posten.

Die Zelle für das Rechte Rad ist für das Zählwerk und die Stopp Kontrolle. Wenn defekt schaltet die Steuerung nach einigen Sekunden auf Stopp.
Beim linken Rad konnte ich keine Reaktion feststellen . Ob ok oder defekt oder überhaupt nicht eingebaut...ich konnte keinen Unterschied feststellen.

Ich vermute mal, dass alle der Compudeck Serie die gleichen Schaltungen verwenden .


Grüsse aus der Schweiz, Geza
Nikoma
Stammgast
#217 erstellt: 21. Aug 2007, 18:14
Hallo Leute,

bei mir geht es noch einmal um ein Nakamichi CR-7A 120 Volt Ausführung.

Der Capstanantrieb leidet zeitweise unter Kraftmangel und bleibt fast ganz stehen, bis das Tape dann auf Stop geht. Ist bestimmt ein Spannungsproblem oder eines aus der Motorsteuerung!

Ansonsten ist das Ding schon Generalüberholt: Idlerrad-Riemen u.s.w. / alles neu eingemessen.

Kann mir jamnd einen Tipp geben, wie ich da weiter kommen kann?

Gruß Michael
klausES
Inventar
#218 erstellt: 21. Aug 2007, 18:28

Nikoma schrieb:
Der Capstanantrieb leidet zeitweise unter Kraftmangel und bleibt fast ganz stehen, bis das Tape dann auf Stop geht. Ist bestimmt ein Spannungsproblem oder eines aus der Motorsteuerung!


Hi,

ist es auch wirklich ein 120 V Gerät ?
Kein Scherz sowas gibt's.
Von 110 oder 120 V, am Typenschild nicht umdeklarierte 220 V Versionen,
gibt es öfter als man denkt.
Nikoma
Stammgast
#219 erstellt: 21. Aug 2007, 19:01
Hallo,

es ist wirklich eine USA Ausführung und wird mit einem Vorschalttrafo bis 100 Watt ausgelegt betrieben!

Gruß
Michael
klausES
Inventar
#220 erstellt: 21. Aug 2007, 19:29
Hi.

Trafo ist schon klar,
wenn man das Gerät, hier, "in der festen Annahme" das es sich um eine 110 V Variante,
nicht umgerüstet (oder nicht umstellbar) handelt, betreibt.

Wollte damit nur sagen;
z.B. viele 220 V Verstärker "funktionieren" auch am 110 V Trafo,
wenn der "im Zweifelsfalle" vorgeschaltet wurde.

War dein Problem mit dem Kraftlosen Capstanmotor von Beginn an oder ist das erst später aufgetreten ?

Messe / beobachte mal die Spannung, die am Motor anliegt über längere Zeit.
Und dann den Netzteil-Abgang für die Motorversorgung, ob das überhaupt, in allen Situationen konstant liefert.
Somit bekämest Du evtl. schon Aufschluss ob die Motorsteuerung dazwischen die Spannung
schwanken läßt.
Nikoma
Stammgast
#221 erstellt: 21. Aug 2007, 20:15
Das Problem trat erst später auf.

Wenn das Gerät kalt ist, spielt es auch lange ohne zu Mucken, aber nach längerer Zeit fängt es an und wird dann schlimmer. Hat also was mit der Betriebstemperatur zu tun, oder? Wenn man viel hin und her spult, bekommt man das eigentlich garnicht richtig mit.

Beim reinen abspielen von Kassetten tritt das dann irgend wann auf und verschlimmert sich. Schaltet man das Tape wieder ab und lässt es kalt werden, läuft es erst wieder ganz normal.

Ich werde mir die Service-Unterlagen besorgen und schaue mal ob ich damit klar komme. Kann zwar Tape-Decks einmessen und warten, aber wenn es ans Eingemachte geht, wird es eng mit meinem begrenzten Wissen über Schaltungen und diese Dinge!

Ich versuche auf jedenfall mal zu messen, was mit der Motorspannung los ist!

Gruß
Michael


[Beitrag von Nikoma am 21. Aug 2007, 20:20 bearbeitet]
klausES
Inventar
#222 erstellt: 21. Aug 2007, 21:47
Die Lager:

Hast Du mal probiert ob sich der Capstanmotor leicht, ohne widerstand drehen läßt
und ob sich im warmen Zustand daran etwas ändert ?
Nikoma
Stammgast
#223 erstellt: 21. Aug 2007, 22:09
Ja,
habe ich alles schon gecheckt! Dreht super leicht, egal ob kalt oder warm.

Die Capstanwellen sind auch gereinigt und auf absoluten Leichtlauf gebracht.

Ich habe das Kontrolliert, weil der Capstanantrieb auch ohne eingelegte Kassette im Play-Zustand einfach zusammenbricht und stehen bleibt.

Ich habe gerade mal mein Vorschalttrafo (könnte ja auch einen Defekt haben) unter Last gemessen. Am Naka-Trafo kommen 112 Volt an, wenn das Tape auf Play geschaltet ist. Die meisten Vorschalttrafos sind ja 110 Volt ausgelegt, auf den USA-Geräten steht immer 120 Volt. Habe den Trafo, als ich den gekauft habe, nie nachgemessen. Aber 112 Volt müssten vollkommen genügen, ansonsten wären ja auch andere Funktionen mit beeinträchtigt.


[Beitrag von Nikoma am 21. Aug 2007, 22:10 bearbeitet]
klausES
Inventar
#224 erstellt: 21. Aug 2007, 23:42

Nikoma schrieb:
...112 Volt müssten vollkommen genügen,


Ja absolut.

Dann Mess wirklich mal Netzteil Ausgang und nach Steuerungsausgang
(wenn es hier eine Steuerung des Capstan überhaupt gibt) zum Motor.

Wird der Capstanmotor in irgend einem Betriebszustand,
besser im Stillstand oder ohne Kassette wirklich nicht vom Deck abgeschaltet, läuft der ab dem Einschalten Ständig ?

Dann käme wirklich Netzteil oder die Drehzahlregelung
(oftmals auf einer Platine hinten an der Motor-Rückseite untergebracht) in Betracht.
Der Motor selbst wäre in deinem Fall sehr unwahrscheinlich.
araso
Stammgast
#225 erstellt: 22. Aug 2007, 13:51

Nikoma schrieb:
Ja,
habe ich alles schon gecheckt! Dreht super leicht, egal ob kalt oder warm.

Die Capstanwellen sind auch gereinigt und auf absoluten Leichtlauf gebracht.

Ich habe das Kontrolliert, weil der Capstanantrieb auch ohne eingelegte Kassette im Play-Zustand einfach zusammenbricht und stehen bleibt.



Moin.
Aus Erfahrung möchte ich doch auf die Lager tippen.
Zum ersten. Ob sie leicht drehen, müßte man mit dem Druck der Andruchrolle zusammen prüfen. Zweitens: was unter absolutem Leichtlauf zu verstehen ist, weiß ich nicht. Auf jedenfall kann man das Gefühl auch mit falschen Schmiermitteln erzeugen.
Drittens: Eine eingelegte Kassette könnte höchstens helfen, das Band in Bewegung zu versetzen, da der Aufwickelteller ja mitzieht.

Die Capstanlager sind typischerweise aus Sinterbronze und brauchen dementsprechendes "Sinterlager"-öl, wie Z.B. für Modellbahnen erhältlich. Motoröl (15W30 o.ä.) geht zur Not auch, muß aber relativ schnell erneuert werden.
Bei falscher, oder ungenügender Schmierung ist es typisch für solche Lager, daß sie sich im Betrieb erwärmen und proportional dazu durch Ausdehnung bremsen, oder gar klemmen. Fast sofort nach Stillstand dreht sich alles wieder gut, da die Abkühlung dafür sorgt.
Ich habe schon viele Decks überarbeitet mit ähnlichen Problemen. Fehler in der Motorsteuerung habe ich nie dabei gehabt. Dafür aber das gesamte Spektrum, was mit Capstanlagern so sein kann. Häufig dabei: alles dreht sich wunderbar und gefühlsmäßig leicht und spielfrei, aber der Druck der Andruckrolle hat zu einer nicht merkbaren "Schrägstellung" des Capstans im Lager geführt (zu gering, um es als Schaden anzusehen), sodaß im Betrieb die Welle immer "bergauf" laufen will und sich so abbremst. Wenn möglich, habe ich den Lagerblock um 180° gedreht, oder auf Kugellager umgebaut.
So hat man oft erst nach erfolgreicher Reparatur die Bestätigung, daß der Fehler in den Lagern lag, obwohl man vorher alles dreifach ohne Befund geprüft hat.

Viel Erfolg, Araso
Nikoma
Stammgast
#226 erstellt: 22. Aug 2007, 15:17
Hallo,

erst einmal vielen Dank für die ganze Unterstützung!

Ich habe gestern Abend noch folgendes geprüft:

Capstan Antrieb angehalten in Stop-Stellung, läuft sofort wieder hoch

Capstan Antrieb angehalten in Play-Stellung ohne Kassette,
bleibt stehen und braucht eine kleine Starthilfe um in gang zu kommen

Dieses ist eigentlich der Hinweiss auf einen Schaden bei den Capstanwellen / Lagern!
Die sind aber gerade beim Service bei einem frühren Nakamichi Service Werkstatt komplett gemacht worden.

"Araso" Das würde sich dann mit deiner Vermutung decken, das es doch an den Lagern liegt!

Du schreibst von einem Umbau auf Kugellager, hast Du das bei einem Naka-Deck gemacht?

Gruß
Michael


[Beitrag von Nikoma am 22. Aug 2007, 15:17 bearbeitet]
Nikoma
Stammgast
#227 erstellt: 24. Aug 2007, 17:13
Das CR-7A läuft wieder einwandfrei!

Es war die rechte Capstanwelle in Verbindung mit der von vorne aufgesetzten Abdeckplatte bzw. Scheibe. Diese hat die Welle leicht angebremst.

Ich habe beide Capstanlager mit einem kleinen Tropfen Sinteroel gefittet und alles war wieer gut.

Gruß
Michael
klausES
Inventar
#228 erstellt: 24. Aug 2007, 17:22
Super.

Hast Du nur geölt oder auch das Problem mit diesem "schleifenden" Hindernis gerichtet ?
Nikoma
Stammgast
#229 erstellt: 24. Aug 2007, 18:03
Hallo,

das schleifende Hinderniss ist natürlich auch mit beisetigt worden! Wenn ich was mache, mache ich es ganz oder garnicht. Alles andere, finde ich zumindst, hat keinen großen Sinn.

Gruß
Michael
bukongahelas
Inventar
#230 erstellt: 26. Aug 2007, 04:03
Hi, habe ein Grundig MCF600 Cassettentape mit leider völlig verstellten Trimmpotis.
Suche eine Einstellanweisung für die Potis.
Den Schaltplan habe ich, da sind an Messpunkten auch Werte für die Tonspannungen verzeichnet.
Die Frage ist, ob sich diese Spannungswerte auf eine mit Null dB Sinus 400 Hz fremdbespielte MessMC beziehen oder auf einen anderen Pegel bzw Frequenz (zB 1000Hz / -3 dB).
Meines Wissens wird eine Mess-Sinus-MC mit einem bestimmten Pegel abgespielt und dann der Wiedergabeteil und die Meterempfindlichkeit eingestellt. Danach kommt die Justage des Aufnahmeteils auf eine bestimmte Bandsorte (Empfindlichkeit und Bias).
Mechanisch ist alles OK, ich meine also nicht die Kopfeinstellungen Spurlage und Azimuth, sondern die elektrische Justage der Trimmer.
Die "Messcassette" will ich mit einem 100% guten Tapedeck (AKAI GX95) und Sinusgenerator selbst aufnehmen.
Die Tonspannungen werden mit 2 kanal Oskar dargestellt.
Müssen dann die (Effektiv?)Spannungswerte des Schaltplans auf Spitzenwerte,die der Oskar zeigt, umgerechnet werden (Effektivwert mal Wurzel zwei gleich Spitzenwert) ?
Das reicht hier völlig aus, erspart die aussichtslose Suche nach einer bezahlbaren Messcassette.

gruss
bukongahelas
Nikoma
Stammgast
#231 erstellt: 26. Aug 2007, 13:54
Hi,

der Wiedergabebereich (Playbackpegel) eines Tapedecks wir mit dem Dolby- Referenzpegel eingestellt, der beträgt 200 nWb/Meter gleich -1,92 dB 400 Hz Ton / es gibt aber alte Geräte die wurden mit 250 nWb/M. abgeglichen. das muss man unbedingt wissen.


Dazu müssen aber Tonkopflagen (Kopfhöhen & Azimut) aller Köpfe korrekt justiert sein!

Dann benötigt man auch den Wert & die Frequenz für die Anzeigenjustage und den Messpunkt auf der Platine oder die benötigte Ausgangsspannung für den NF-Ausgang, da manche Anzeigen mit einem Vorlauf justiert werden müssen, ist auch dieser Wert wichtig zu wissen.

Es gibt Anzeigen (eher selten) die wurden mit 1000 Hz justiert, normalerweise gilt 400 Hz.

Manchmal ist auf der Aussteuerungsanzeige ein Dolby-Zeichen oder eine 0VU Marke gesetzt, die an einer anderen Stelle ist als bei 0dB der Anzeige selbst. Dieses ist der Referenzpunkt für die genaue Justage der Anzeige für den Wiedergabebereich. Wenn garkeine Marke da ist, dann ist der 0dB Balken der Dolby-Bezugspunkt.

Die Reihenfolge ist:

Kopfjustagen / Azimuth MC
Anzeigenabgleich auf 0VU / Dolby-Pegel MC
Playbackpegel auf den Wert der sich auf 0VU oder Dolbymarke bezieht / Vorgabe steht im SM
Anzeigenvorlauf / steht im SM

Danach die Ksssettensorten einmessen:

400 HZ -20dB oder auch 0-VU geht beides
10 oder 12 KHz. Ton -20 dB oder weniger / auf garkeinen Fall höher aussteuern. Am besten noch Kanäle getrennt mit dem Signal speisen und abgleichen, so schliesst man gegenseitige Beeinflussungen aus!

Ach fast vergessen:

wenn die Dolbypegel MC mit einem GX-95 gemacht werden soll, musst Du genau wissen welche Spannung bei -2dB Dolbysymbol auf der Anzeige an den NF-Ausgängen anliegen muss. Beim Akai ist es so, dass die Anzeige einmal ein 0VU (-4dB) & Dolby-Sympol hat. Die Anzeige ist so abgeglichen, dass bei dem Dolbywert -2dB Balken dieser Balken gerade voll leuchtet. Die 0VU Marke bezieht sich bei GX-75/95 auf eine akaispezifische Referenzkassette und stellt nicht den Dolbyreferenzpunkt bei 400Hz/ -1,92dB dar.


[Beitrag von Nikoma am 26. Aug 2007, 20:08 bearbeitet]
berndpfe
Schaut ab und zu mal vorbei
#232 erstellt: 26. Aug 2007, 23:38
Hallo.

Ich hatte vor längerer Zeit mal ein Tapedeck von SONY
ersteigert für ein paar Euronen, als 'defekt' (TC-K 81).
Dieses hat den Betriebszustand 'PLAY' nicht mehr gehalten
und ist immer wieder auf 'STOP' zurückgefallen. Das war
neben einer nicht funktionierenden Skalenbeleuchtung das
einzige schwerwiegendere Problem eigentlich, ansonsten hat
das Ding funktioniert.

Die Lösung konnte ich durch Messung an diversen
Halbleitern der Antriebssteuerung finden:

Ein kleiner Transistor der wohl zu einer Treiberstufe da
drin gehört (die schaltet den Play-mode normalerweise auf
Zuruf von der Logik ein und hält sich dann selbst bis zu
einem Abschalteimpuls) war wohl defekt.
Offenbar steuert der die Magnetschlittentreiber mit an,
je nachdem was er von der Bedienlogik bekommt, weil der
doch einen gewissen Laststrom immerhin verkraften muss.
Der defekte war daran zu erkennen daß er sehr heiss wurde,
wie ne bratwurst vom Grill so hat der geglüht,
sobald man 'play' gedrückt hat und manuell gehalten hat.
Der nun neu eingesetzte Vergleichstyp (ein kleiner N-MOSFET
für 1A) wird leicht warm, aber nicht mehr heiss, der
Play-Modus wird nun wie gewünscht auch wieder gehalten und
schaltet erst am Bandende oder bei Drücken von 'stop' ab.

Zum Beitrag mit den Sinterlagern im Capstan-Antrieb:
Bei meinem SONY-Deck Nr 2 habe ich vor Jahren mal ein
schleifendes Problem mit Silikongleitmittel, das ist in
leicht gallertartiger Konsistenz, beseitigen können. Bis
heute läuft das damit gefettete Lager geräuschlos,
ich hatte damals gleich beide Capstan-Lager behandelt.
Dieses Gleitmittel hat die Eigenschaft, sich selbst wieder
zusammenzuziehen, es läuft also nicht aus oder weg, sondern
verhält sich wie ein elastischer Film.


[Beitrag von berndpfe am 26. Aug 2007, 23:50 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#233 erstellt: 27. Aug 2007, 06:06
Nikoma: Über den prinzipiellen Ablauf stimme ich Dir zu.
Das Problem liegt wie immer in der Hifi Consumer Welt,dass jeder sein eigenes Süppchen kocht.
Ohne das SM und die spezifische MessMC für das Grundig ist es wohl nur MessRaterei.
Habe schon Stunden nach dem SM gesucht,ohne Erfolg.
Deine Erklärung ist 100% ok , aber es sind mir zu viele wenns und abers drin, Herstellerbedingt.
Im Schaltplan steht an einem bestimmten Messpunkt "30mV" Wiedergabepegel.
Wenn ich die Null-dB 400Hz Akai GX95 MC abspiele,sind aber 40mV zu messen. Normalerweise würde ich 10mV runterdrehen,
nur wenn meine 0dB MC zu hochpegelig ist, ist das ein Eigentor.
Also auf welche Marke muss ich auf dem GX95 aussteuern,damit beim MC600 genau 30mV kommen sollen ?
Wir einigen uns auf 400 Hz.
Das MC 600 hat LED-Balkenanzeige, ob Peak oder VU Charakteristik ist unbekannt.Vorlauf ebenso.
Ob ich 200 oder 250nWb/m brauche,ebenfalls unbekannt.

Traurig,dass ein im Prinzip so einfacher Vorgang so erschwert wird.
Wenn sich doch endlich mal die Hersteller
AN EINE GEMEINSAME NORM HALTEN WÜRDEN !!!

Also stelle ichs einfach pi mal daumen ein und fertig is.
Ich mache gern alles so genau wie möglich,aber genausoschnell werfe ich die Flinte ins Korn, wenn die entsprechenden Infos und Unterlagen (Ersatzteile) nicht verfügbar sind.

gruss und dank
bukongahelas
Nikoma
Stammgast
#234 erstellt: 27. Aug 2007, 07:38
Hallo,

ich werde einmal versuchen Daten zu bekommen und melde mich, wenn ich über das Grundig Tape was rausbekommen habe. Dann sehen wir weiter, wie wir Dein Tape flott bekommen!

Das ist immer das Problem, wenn die Pegel-MC selber gemacht werden. Man weiss nie, wie gut der Aufnahmerecorder vom Abgleich ist!

Welche Spannung liegt denn am NF-Ausgang an, wenn am Platinen-Messpunkt 40mV (waren beide Kanäle exact 40mV) sind?


[Beitrag von Nikoma am 27. Aug 2007, 15:42 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#235 erstellt: 28. Aug 2007, 01:56
Habe (leider vergessen) ein "HIFI CALIBRATION TAPE (CR)" von BASF , hatte damals 170 DM gekostet.
Es ist ein Bezugspegelton von 315 Hz mit dem Bandfluss 250 nWb/m darauf.
Zitat aus der BDA: "Das Band entspricht den Vorschriften der Normen IEC 94 Teil 1+2 bzw DIN 45513 , Blatt 7 ; der Frequenzgangteil reicht bis jedoch bis 18 kHz.
Die Aufzeichnung erstreckt sich über die ganze Breite des Bandes. Der Magnetisierungsvektor verläuft parallel zu den Bandkanten ; die Winkelabweichung von dieser Lage ist kleiner als +- 2 Winkel-Minuten."
Das Band hat 3 Abschnitte: Pegeltonteil , Teil zur Spalteinstellung , Frequenzgangteil.
Das Band wurde für mich extra bei BASF aufgenommen, soweit ich erinnere meinten die Techniker dass das Band auf einer speziellen Maschine ohne Cassettengehäuse (so wie ein Spulentonband) aufgenommen worden sei.

Armin777 hier aus dem Forum meinte jedoch, als ich diese Cassette zum Verkauf anbot, sie sei zum Einmessen von Bandgeräten ungeeignet,dafür brauche man noch zusätzlich andere Messcassetten.

Weiterhin habe ich noch eine HighCom Mess-Cassette, die damals zum Lieferumfang einer separaten TELEFUNKEN CN750 Rauschunterdrückungseinheit gehörte.
Zitat: "1. Pegelton 400 Hz 200 nWb/m 2. Rosa Rauschen HighCom codiert (Pegel -30 dB eff unter 200 nWb/m ohne Kompander)"

An Messbändern also kein Mangel. Nur welches ich nun wie verwenden soll ist im Prinzip klar, nur nicht im Detail, es stehen 250 oder 200 nWb/m und 315 oder 400 Hz zur Auswahl. Das übliche Wirrwarr.

Da erschien es mir einfacher, selbst ein Tape mit null dB 400 Hz zu bespielen, logischerweise müssen dann auch auf dem MCF600 etwa null dB angezeigt werden.

Ausgangsspannung: (Zitat BDA MCF600): "Radio Buchse : Eingang 0,13 - 13 yA (Kontakt 1+4) Ausgang 2 x 0,5 V - 1,5 V (Kontakt 3+5)"
Anmerkung: Das MCF600 hat ein Ausgangspegelpoti (Rückseite) und DIN Buchsen.
Wieso die Eingangsspannung in MikroAmpere und nicht Volt gegeben ist, dass weiss wohl nur der Max Grundig.

Ich interpretiere es so, dass wenn der Ausgangspegel auf max steht, bei einem null dB Pegelton 1,5 Volt rauskommen.

Achtung: Ich messe mit dem Oszilloskop, nicht mit einem Wechselstrom Millivoltmeter. Da haben wir den Unterschied zwischen Effektiv und Spitzenwert. Vermutlich sind die abgedruckten Spannungsangaben Effektivwerte und müssen durch Multiplikation mit "Wurzel 2" auf die am Oszi angezeigten Spitzenwerte umgerechnet werden (zB 1 Volt eff = 1,4142 Volt Peak).
Unter diesem Aspekt könnten die gemessenen 40 Millivolt peak mit den im SP angegebenen 30 mV eff in etwa übereinstimmen.

Je mehr ich suche und grübele, desto unklarer wirds.
Frustrierend: Messcassetten, Oszilloskop, SP vorhanden und trotzdem keine Einmessung wegen abweichender Messprozeduren
möglich. Genau dafür hatte ich ja damals 170 DM investiert, seitdem wurde das Band aber noch nie benutzt.

Es wurde auch behauptet, dass so eine MessMC schon nach einjähriger Lagerung ihre Werte so verändert habe, dass sie als solche nicht mehr zu verwenden sei.
Das fand ich übertrieben, schliesslich haben meine Aufnahmen auch 20 Jahre ohne nennenswerten Höhenverlust überdauert (TDK-SA ; TDK-SA-X ; Maxell UDXL2 ; Maxell XL2S).

gruss und dank
bukongahelas
Bertl100
Inventar
#236 erstellt: 28. Aug 2007, 17:08

Wieso die Eingangsspannung in MikroAmpere und nicht Volt gegeben ist, dass weiss wohl nur der Max Grundig.

das steht in der DIN! die Eingänge bei DIN-Buchsen an Tapes sind nämlich sogenannte "Strom-Eingänge".
daher hat grundig richtigerweise µA angegeben.
andere hersteller haben oft mV/KOhm angegeben.
aber mV/KOhm ist dasselbe wie µA.
Das Signal bekommen sie vom anderen gerät von einem "Strom-Ausgang". Strom-Ausgang deshalb, weil der ausgang wie eine stromquelle ist. und zwar durch das vorschalten eines hochohmigen widerstandes (meist ca. 1Mohm).



Vermutlich sind die abgedruckten Spannungsangaben Effektivwerte

ja. das sind mit 100%iger sicherheit effektivwerte.
jedes mV-meter zeigt ja nur effektivwerte an.

Gruß
Bernhard
bukongahelas
Inventar
#237 erstellt: 29. Aug 2007, 02:48
DIN Stromausgang hat 1 MegOhm Ausgangswiderstand : Ich dachte immer je niederohmiger ein Ausgang sei desto längere Kabel kann man ohne Höhenverlust anschliessen. Alles hochohmige ist auch extrem brummanfällig.
Welchen Vorteil soll ein Stromausgang haben ?
Ein "guter" Cinch Ausgang hat nur 50 - 500 Ohm , bei einem Eingangswiderstand des nachfolgenden Gerätes von 50 - 100 KiloOhm. Also reine Spannungsanpassung.
DIN hat zum einen weniger Spannung und jetzt höre ich auch noch von hochohmigen Stromausgängen. Ausserdem ist bei Cinch jede Ader extra geschirmt , bei DIN Steckern und Buchsen nur alle gemeinsam (Übersprechen möglich).
DIN scheint nur Nachteile gegenüber Cinch zu haben.
Ist das der Grund, warum man es bei modernen Geräten nicht mehr antrifft ?
Was war zuerst erfunden , DIN oder Cinch ?
XLR ist noch besser.

Effektivwerte des Schaltplans müssen also mal "Wurzel 2" genommen werden, um den am Oszi abzulesenden Wert auszurechnen ?
Beispiel: 30 mV x sqr2 = 42,43 mV. Das entspricht ja in etwa den mit dem Oszi gemessenen Werten.

Also nehme ich nun die 200 oder 250 nWb/m Testtöne , die laut SP 30 mV eff entspechend 42,43 mV peak am Oszi bringen sollen ?

Gibts noch Grundig ServiceStellen, wo man nachfragen könnte ?

gruss
bukongahelas
Nikoma
Stammgast
#238 erstellt: 29. Aug 2007, 11:24
Hallo,

ich habe leider keinerlei Werte über das Tapedeck herausbekommen, auch bei einem älteren Bekannten der noch selber Bandmaschinen und Tapedecks repariert & einmisst nicht!

Ich würde an Deiner Stelle folgendes machen:

für den Playback-Pegel würde ich die 200nwb/m MC nehmen! Da auch das Dolby B & auch C bestimmte Toleranzen wegstecken, würde ich den Wert auf 42mV einstellen und die Anzeige auf 0dB bringen. Wenn Du dann die Chrom Position mal einmisst (evtl. den Azimut beim Kombikopf vorher auf eine ältere Kassette justieren)und dann etwas aufnimmst, sowie eine gut erhaltene ältere Aufnahme (die auf diesem Tapedeck gemacht wurde) abspielst, kannst Du recht schnell durch einen Vergleich hören was los ist. Wenn Dir das Ergebniss der neuen Aufnahme & das Abspielen älteres Tape gut gefällt, ist doch alles ok!

Die Frage ist doch immer, was will man eigentlich noch machen! Die alten MC´s abspielen und gelegntlich was neues aufnehmen, oder mit höchsten Ansprüchen CD´s & LP´s auf Band bringen?


[Beitrag von Nikoma am 29. Aug 2007, 11:26 bearbeitet]
WinfriedB
Inventar
#239 erstellt: 29. Aug 2007, 11:42
Der DIN-Stromausgang wurde eigentlich eher aus der Not geboren. Er wurde früher auch als "Diodenausgang" bezeichnet, weil er häufig direkt hinter der Demodulator-Diode angeschlossen war. Der 1MOhm-Widerstand dient zur Entkopplung des Ausgangs vom NF-Kreis des Empfängers - ansonsten würde die NF kurzgeschlossen, wenn der Aufnahmeeingang des angeschlossenen Gerätes kurzgeschlossen bzw. zu niederohmig ist.

Besser wäre natürlich eine richtige Entkopplungsstufe (mit richtigem LINE-Ausgang) gewesen, aber die wollte man sich halt sparen.

Die mangelnde Abschirmung zwischen den Kanälen hat ihren Ursprung darin, daß zur Zeit der Einführung dieser Steckverbinder noch niemand an Stereo gedacht hat. Damals waren die Stecker 3polig: 1-Kanal-Aufnahme, 1-Kanal-Wiedergabe und in der Mitte die Masse. Später hat man dann noch den 2. Kanal dazugemogelt.

Ob die DIN- oder Cinch-Dinger zuerst erfunden wurden, weiß ich nicht, sie wurden aber zumindest auf unterschiedlichen Kontinenten erfunden. Die Wikipedia sagt dazu folgendes:
"Dieser Steckertyp wurde in Amerika schon seit den 1940er Jahren zunehmend verwendet, als in Deutschland noch Bananenstecker oder DIN-Stecker (Würfelstecker, Tuchelstecker u. a.) üblich waren."
http://de.wikipedia.org/wiki/Cinch

Ich hab schon mal in der Voodoo-Abteilung geschrieben, daß es IMHO keinen Sicht macht, an den immer murksig bleibenden Cinch-Steckverbindern (die nur durch Reibung gehalten werden) noch Verbesserungen in Richtung High-End anzubringen. Besser wäre es, auf die in der Meßtechnik üblichen absolut kontaktsicheren (und HF-tauglichen) Verbinder überzugehen, die dürften im Endeffekt (da in Großserie hergestellt) sogar billiger sein als irgendwelche esoterisch beschichteten Cinchstecker.
bukongahelas
Inventar
#240 erstellt: 30. Aug 2007, 02:45
Nikoma: Keine Werte herauszubekommen : So gings mir auch.
200 nWb/m MC und 42 mV Messwert , dann die LED Ketten auf Null dB, das ist eine konkrete Anweisung, so mag ichs, vielen Dank.
An den Kopfeinstellungen möchte ich lieber nichts ändern, es gibt eine Menge auf diesem Recorder aufgenommener HighCom MCs, die digitalisiert werden sollen.
Dafür ist eine genaue Einstellung des Wiedergabepegels nötig, sonst gibts Kompanderfehler.
Das MCF600 hat eine zweite LINE Buchse, aber keinen Eingangswahlschalter. Seltsamerweise soll laut BDA nicht die Line Buchse, sondern die mit einem Rechtecksymbol gekennzeichnete Buchse verwendet werden, und so funktioniert es auch. Wofür noch die zweite Line Buchse ?
Habe schon DIN Bandmaschinen mit Hinterbandkontrolle gehabt (Philips N4504), da machte das Sinn, wegen Übersprechen Rec/Play , aber das MCF600 hat doch nur einen Kombikopf, also entweder Rec oder Play, nicht "beides zusammen".

Wo ist eigentlich der Dolby B Schaltkreis des MCF600 ?
Im SP konnte ich nur den Schalter für Dolby B wiederfinden, den eigentlichen Decoder Schaltkreis aber nicht. Wird etwa der HighCom Baustein auf Dolby B umgeschaltet ?

WinfriedB: DIN erschien mir (wie Scart) schon immer recht wackelig. Verbinder aus der Messtechnik: Vermute Du meinst die BNC Stecker/Buchsen, wie an Oszilloskopen zB.
Ja das wäre traumhaft schön, aber wir müssen wach bleiben.
Gelobt sei auch XLR, warum Musiker sich mit den wackeligen Klinken zufrieden geben, habe ich mich immer schon gefragt.
Vielleicht weil sie auch Störungen als musikalisches Ausdrucksmittel betrachten.
DIN Stecker: Ein Relikt aus Röhrenzeiten , wo mit jeder Verstärkerstufe, Röhre gegeizt wurde.
Egal ob Strom oder Spannungsein/ausgang: Die Cinch-Din-Kopplung via Adapter, bedarfsweise Spannungsteiler klappt problemlos. Wieso eigentlich ?

gruss
bukongahelas
Nikoma
Stammgast
#241 erstellt: 30. Aug 2007, 08:05
Hallo,

wenn Du das HighCom verwenden willst bzw. musst, sei froh das du diese Kassette mit dem codierten Rosarauschen dafür hast! Du kannst durch das Rosarauschen genau hören, ob das Tape mit HighCom genau arbeitet oder ob das Rosarauschen anfängt auf und ab (Pumpeffekt) zu schwellen .
Durch den -30dB Pegel unter 200nwb/m kannst Du kontrollieren, ob die Anzeige korrekt arbeitet. Sollten da große Anzeigeabweichungen aufteten, Kann man sich den Arbeitspunkt durchaus erarbeiten. Ich habe die Info im Internet gefunden, das dieses Tape mit trägheitsloser LED Anzeige ausgestattet ist, das lässt darauf schließen, dass der Dolby-Arbeitspunkt auch bei 0dB leigt. Die LED-Anzeige fängt ja unterhalb der -30dB Marke schon an. Also sind die Voraussetzungen sehr gut, dass man alles wieder sauber einpegeln kann.

Wenn es Schwierigkeiten gibt, kannst Du ja wieder posten.

Viel Glück & Spass beim Einmesssen!
WinfriedB
Inventar
#242 erstellt: 30. Aug 2007, 08:25
> WinfriedB: DIN erschien mir (wie Scart) schon immer recht wackelig. Verbinder aus der Messtechnik: Vermute Du meinst die BNC Stecker/Buchsen, wie an Oszilloskopen zB.
Ja das wäre traumhaft schön, aber wir müssen wach bleiben.

Scart-Verbinder sind auch das letzte, besonders die blechernen Gehäuseschalen, auch als "Abschirmung" bezeichnet. BNC-Stecker sind wohl die bekanntesten, leider wegen der Verriegelung etwas unhandlich. Es gibt auch sehr schöne Koax-Verbinder von Lemo, die sind wesentlich dünner als BNC, rasten zuverlässig ein und lassen sich durch Zug an der Griffhülse entriegeln. Es gibt auch nicht allzuteure Fertigkabel mit Lemo-Steckern (und HF-tauglichem Kabelmaterial), aber die sind den Voodoo-Gläubigen wohl zu wenig esoterisch - und vor allem viel zu billig, um wirklich gut zu sein.

> DIN Stecker: Ein Relikt aus Röhrenzeiten , wo mit jeder Verstärkerstufe, Röhre gegeizt wurde.

Ob es das nach dem Krieg noch gegeben hat, weiß ich nicht, aber vor dem Krieg mußte jeder Radiobauer für jede Röhrenfassung Lizenzgebühr an Telefunken zahlen - daher versuchte man mit so wenig Röhren wie möglich auszukommen. In den USA war das anders, dort baute man so viel Röhren wie möglich ein, notfalls als Ballastwiderstand.

> Egal ob Strom oder Spannungsein/ausgang: Die Cinch-Din-Kopplung via Adapter, bedarfsweise Spannungsteiler klappt problemlos. Wieso eigentlich ?

Wenn der Eingangswiderstand des Line-Eingangs groß genug ist, dann fällt am Entkopplungswiderstand auch wenig Spannung ab und sie kann durchaus noch ausreichen. Ich hab ein Akai 630D, das hat auch ne DIN-Buchse - der DIN-Eingang ist aber parallel zum Mikrofoneingang gelegt, d.h. auf ca. 2mV Empfindlichkeit ausgelegt. Ich nehm aber sowieso so gut wie nie vom Radio auf, ich häng den Cinch-Line-Ausgang via Adapter an die DIN-Buchse.
Bertl100
Inventar
#243 erstellt: 30. Aug 2007, 10:12

Der DIN-Stromausgang wurde eigentlich eher aus der Not geboren. Er wurde früher auch als "Diodenausgang" bezeichnet, weil er häufig direkt hinter der Demodulator-Diode angeschlossen war. Der 1MOhm-Widerstand dient zur Entkopplung des Ausgangs vom NF-Kreis des Empfängers - ansonsten würde die NF kurzgeschlossen, wenn der Aufnahmeeingang des angeschlossenen Gerätes kurzgeschlossen bzw. zu niederohmig ist.

genaoso ist es. und in dem tonbandgerät, mit dem vom diodenausgang aufgenommen wurde, waren die nötigen röhren für die vorverstärkung ohnehin vorhanden.
es wurde meist einfach der wiedergabevorverstärker (der ja bei aufnahme nicht benötigt wird) als aufnahme"vor"verstärker umgeschaltet.

ich persönlich finde eigentlich die DIN-stecker deutlich besser als die cinchstecker.
- man kann die kanäle nicht verwechseln
- es gibt keine problem mit steckkräften (bei cinch gibts alles von locker bis "geht nicht rein").

das problem mit dem übersprechen ließe sich theoretisch durch getrennte kabel für auf- und wiedergabe einfach umgehen. und einfach immer ein dreipoliges verwenden.
und wenn die hersteller die abschirmung des DIN-steckers auch wirklich nützen würden und bessere buchsen einbauen würden, wäre das teil gar nicht so schlecht.

klar, es gibt heute viel besseres!

Gruß
Bernhard
WinfriedB
Inventar
#244 erstellt: 30. Aug 2007, 12:51
Der Nachteil bei den Gehäusen der DIN-Stecker ist aber, daß sie im Gegensatz zur Abschirmhülse der Cinch-Stecker nur durch ein,zwei Kontaktfedern kontaktiert werden.

Es gibt auch den DIN-Steckern sehr ähnliche prof. Steckverbinder mit Schraubverriegelung, die sind wesentlich besser als die DIN-Audio-Steckverbinder.
achsbruch
Schaut ab und zu mal vorbei
#245 erstellt: 31. Aug 2007, 16:47
Wer kann mir evt. bei der Mechanik bei einem Grundig CN730 helfen?
Problem die Starttaste löst nicht mehr auch ist es nicht möglich die Cassette auszuwerfen. Die Taste lässt sich nicht mehr nach unten drücken, irgendwo klemmt was.
Ich habe das Tapedeck schon aufgeschraubt, bekommen aber das Laufwerk nicht heraus, nehme an es liegt an der Cassette.
Hat einer eine Idee wo es klemmen könnte ich sehe nichts hilft evt ein Foto.
Kennt einer von Euch eine gescheite Werkstatt in Kassel die günstig und gut ist und sich noch mit den alten Teilen auskennt. Obwohl die Kosten warscheinlich teuer sind wie man sich ein gebrauchtes Teil ersteigert.

Mfg Ralf
bukongahelas
Inventar
#246 erstellt: 01. Sep 2007, 08:07
MCF600 ist nun eingestellt. Habe doch die 250nWb/m MC verwendet, 250nWb/m scheinen null dB zu entsprechen.
Die vorherige Einstellung des Wiedergabe- und LedMeterPegels brauchte nur wenig Korrektur.
Bei der 200nWb/m MC hätten die Wiedergabepegeleinsteller fast am Anschlag gestanden, um auf 42mV bzw Null dB auf den Metern zu kommen. 250nWb/m scheint also Null dB zu entsprechen, so stand es auch in der BDA der BASF MessMC. 200nWb/m bedeutet also weniger dB. Könnten es -3dB sein ?
Warum wird die Bandaussteuerung in nWb/m ausgedrückt, man könnte es doch direkt 0dB oder -3dB PegelBand nennen.
Die Einstellung der Aufnahmeempfindlichkeit war etwas nervig, weils ja kein Hinterband-3-Kopf Recorder ist.
Aufnahme,Rückspulen,Wiedergabe,Potikorrektur;nächste Aufnahme,Rückspulen,Potikorrektur ; ... ; das ganze stundenlang bei verschiedenen Frequenzen.
Ausserdem kann die Bias Einstellung nicht während der Aufnahme gehörmässig korrigiert werden, mehrere Probeaufnahmen mit Rückspulen sind nötig um die beste Einstellung zu finden.
Das verschweigt die Original BDA natürlich.
Fazit: Schönes Minigerät, solide Laufwerksmechanik, aber voller Wackelkontakte wegen zu harter,steifer Kabel und schlechter Lötstellen, die beim Nachlöten "zu kochen" anfangen, Gase absondern, so dass es kaum möglich ist, fehlerfrei nachzulöten. Selbst Absaugen des alten Zinns und Neulöten beseitigt das "Kochen/Blubbern" nicht.
Ebenfalls der Versuch, die Lötstelle so lange zu heizen, bis das Kochen aufhört, alles vergast ist. Muss wohl eine Chemikalie im Platinenmaterial sein, die da verdampft.
Allenfalls Löten bei niedriger Temperatur hilft etwas.

Eine Fehlerquelle war auch der REC-PLAY Schiebeschalter, immer Kontaktprobleme, trotz Kontakt-Spray. Erst Auslöten (40 Lötstellen), Demontage, Reinigung brachten Abhilfe. Man kann den verschieblichen Kontaktstreifen herausziehen und reingen,polieren, das Wiedereinführen erfordert aber Feingefühl, sonst sind schnell die Kontaktfedern verbogen.

Für den damaligen Neupreis hätte ich gerade von Grundig eine wesentlich bessere Verarbeitung erwartet.

Vielen Dank für die Ratschläge.

Übrigens: Das Nylon-ZwischenZahnRad hatte Karies, das Standardproblem dieses Recorders. Forumsmitglied "BIG EAR" hat das ZR zu meiner vollsten Zufriedenheit in Messing nachgefertigt und auch sofort auf der Motoreinheit montiert, so dass ich den Motor mit Schwenkarm und ZR einfach nur ausbauen,wegschicken,einbauen musste.
Eine 100%ige Lösung diese Problems, kann es nur wärmstens empfehlen. Nochmals besonderen Dank an "BIG EAR".

gruss
bukongahelas
Bertl100
Inventar
#247 erstellt: 01. Sep 2007, 08:17
Hallo!

ja, das einmessen eines gerätes ohne getrennte aufnahme-/wiedergabeköpfe ist lästig. aufnehmen, zurückspulen, anhören, von vorn ...
leider!


Warum wird die Bandaussteuerung in nWb/m ausgedrückt, man könnte es doch direkt 0dB oder -3dB PegelBand nennen.


weil dB nur eine relative angabe ist. besagt also nur, wie viel stärker oder schwächer ein signal ist ALS EIN ANDERES.
es gibt erst mal keinen absoluten bezug.
es gibt für eine spannungsangabe z.b. die einheit dBµV. dann ist der bezugspegel 1µV.
je 6dB ist dabei immer das doppelte. bei spannung. bei leistung wären es 3dB mehr.

beim wiedergabebezugspegel braucht man aber einen absoluten wert. man muß einen bezug herstellen von einer magnetisierung auf dem band zur ausgangsspannung.
das heißt: 250nW/m sollen am ausgang (oder dem messpunkt) 42mV erzeugen. darin geht die empfindlichkeit des tonkopfes ein (quasi µV pro nW/m) und die verstärkung des gerätes. diese wird dann wieder in dB angegeben, weil sie ja bedeutet ausgang/eingang.
die 0dB an der anzeige bedeuten also nur, dass du genau auf dem bezugspegel bist. 6 dB bedeutet, dass du auf dem zweifachen bezugspegel bist.


die beim Nachlöten "zu kochen" anfangen, Gase absondern, so dass es kaum möglich ist, fehlerfrei nachzulöten. Selbst Absaugen des alten Zinns und Neulöten beseitigt das "Kochen/Blubbern" nicht.
Ebenfalls der Versuch, die Lötstelle so lange zu heizen, bis das Kochen aufhört, alles vergast ist. Muss wohl eine Chemikalie im Platinenmaterial sein, die da verdampft.
Allenfalls Löten bei niedriger Temperatur hilft etwas.

ja. das ist ein bekannter effekt bei grundig ...
das muß aber nicht am platinenmaterial liegen. wenn beim löten was falsch gemacht wurde, und flußmittel eingeschlossen blieb, dann wirkt das im laufe der jahre zersetzend auf die lötstelle. es ist nämlich säurehaltig.
das passiert z.b. wenn beim lötvorgang das lötzinn zu kalt war. das ist das, was das wort "kalte lötstelle" eigentlich aussagt. eine lötstelle, die zu kalt gelötet wurde.

meist hilft aber, gründlichstes absaugen des alten zinns.

Gruß
Bernhard
WinfriedB
Inventar
#248 erstellt: 01. Sep 2007, 08:51
Wenn man vermutet, daß ein Wärmefehler vorliegt, dann führt Kältespräy häufig zum Ziel. Warten, bis der Fehler auftritt, und dann Bauteile der jeweiligen Baugruppe einzeln ansprühen. Verdächtige sind: Leistungstransistoren, Dioden, Elektrolyt-Kondensatoren (auch Tantal), manchmal aber auch Widerstände und Folienkondensatoren (hatte ich mal bei ner Grundig-Glotze, die lief je länger je schlechter - nach Auswechseln eines C's in der VCC der Horiz.ablenkung war alles OK).
bukongahelas
Inventar
#249 erstellt: 01. Sep 2007, 09:05
Habe sogar testweise ein paar Lötstellen abgesaugt mit Profi-Vakuumentlöter, neu gelötet, wieder abgesaugt, das ganze mehrfach wiederholt. Auch nach der zwanzigsten Absaugung/NeuLötung hörte das Kochen nicht auf.
Lediglich ein sehr heisser Lötkolben und ultrakurze Lötzeiten brachten etwas. Das Lot muss schon erstarrt sein, bevor die Hitze die Gase austreibt.

dB: Per Definition ein logarithmisches Verhältnismass, immer auf einen bestimmten Grundwert bezogen.
Der Bandfluss ist ein Absolutwert, daher die Angabe in nWb/m. Soweit verstanden.
In der BDA der BASF MessMC werden aber in einem Diagramm die Werte 250nWb/m und Null dB Vollaussteuerung praktisch gleichgesetzt. Unabhängig von irgendwelchen Kopfempfindlichkeiten und Verstärkungsgraden der Elektronik.

250nWb/m entsprechen also definitiv Null dB BandVollaussteuerung bei 315 Hertz, egal bei welchem Recorder.

Das ist das störende am dB: Ob Spannungs- oder Leistungs dBs gemeint sind und auf welchen Grundwert sich das logarithmische Verhältnis bezieht, das darf man raten.
Nur selten ist ein Index gegeben , es heisst meist lapidar "soundsoviel dB", besonders in Prospekten.
Ausserdem wird je nach Land mit verschiedenen Methoden gemessen. Die dB Werte sind also nicht direkt vergleichbar.
ZB die Rauschspannungs dB einmal linear gemessen oder gehörrichtig bewertet.

Spannungsmässig sind 6 dB das doppelte, ebenso leistungsmässig 3 dB. Und 250nWb/m entsprechen auf jedem Recorder 0 dB Pegel. Das ist mir klar und eindeutig, der Rest bleibt nebulös. Dabei könnte es so einfach sein.
Mir fehlen einfach Zeit und Interesse mich mit den Fallstricken des dB Normengewirrs herumzuschlagen.
Die ganze Theorie verwirrt mehr als sie hilft.

So wie Leistunsangaben (Watt), da gibts Sinus, RMS , Musikleistung, PMPO, ....
Jeder misst so, dass für ihn die besten Werte rauskommen, auf die das Publikum fixiert ist.
Messtechnik wird als Werbeträger zur Volksverdummung missbraucht.

bukongahelas
Nikoma
Stammgast
#250 erstellt: 01. Sep 2007, 11:15
Hallo bukongahelas,

schön das Du den Recorder wieder am laufen hast! Zum Glück hattest Du beide Messpegel zur Hand. So ist es über den Vergleich eine Zuordnung über Anzeige & Pegel möglich. Hätte ich aber nicht gedacht, dass sich der Arbeitspunkt auf die 315 Hz - 250nwB/m bezieht. Ich habe bislang nur ein ganz altes Tape von einem Bekannten gehabt, wo der 315 Hz Pegel genommen werden musste.

Wie sieht es mit dem HighCom aus, arbeitet es sauber?

Das Problem mit dem Idlerrad / Zwischenrad ist bei jedem Recorder wo es drin sitzt ein Problem, wenn es porös geworden ist und sich lansam in wohlgefallen auflöst!

Das mit den Lötstellen und Konatktproblemen ist natürlich echt blöd, das frisst dann nimmer viel Zeit & Nerven.

Das Einmessen eines Zweikopftape´s ist genau so ein ein Geduldsspiel, wo man Nerven braucht. Aber gut, da muss man dann halt durch. Ich habe mal ein LX-3 von Nakamichi für einen Freund auf alle Bandsorten neu eingemessen, da hat mich fast einen ganzen Tag (incl. Pausen) beschäftigt, bevor das Teil excakte Werte lieferte.

Viel Spass mit Deinem frisch überholten Tapedeck und beim Anhören der alten Aufnahmen!

"Weiss einer von euch, wo man für das Idlerrad neue Gummilaufflächen zum Aufziehen auf den Kunststoffträger bekommt? Ich habe noch ein paar alte Kunststoffräder von meinen Naka´s hier liegen und benötige nur die neuen Gummieringe. Bei ibää gab es mal einen, aber der taucht leider nicht mehr auf."


[Beitrag von Nikoma am 01. Sep 2007, 11:22 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#251 erstellt: 02. Sep 2007, 03:17
Ja, das HighCom arbeitet gehörmässig bei Musik sauber.
Im Schaltplan sind alle Trimmer funktional bezeichnet, ausser die auf den HC Einheiten selbst (2 kleine sekrecht stehende Platinen). Wozu dienen diese Trimmer und wie stellt man sie ein ? Dasselbe habe ich mich bei meinem separaten HC Telefunken CN750 auch gefragt.

Spielt man vielleicht das HC codierte rosa Rauschen von der Telefunken MessMC ab und gleicht auf minimales Pumpen ab ?
Könnte es das Kompressions/Expansionsverhältnis sein ?

gruss
bukongahelas
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