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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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Fischers_Fritze
Inventar
#15416 erstellt: 27. Mrz 2017, 17:36

blueminotaur (Beitrag #15299) schrieb:
Neuentdeckung:

Isao Suzuki - Black Orpheus 1976

Isao Suzuki, Bass & Cello
Tsuyoshi Yamamoto Piano & Electric Piano
Donald Bailey, Drums

Japanischer Jazz ist ein weites Feld, von dem ich gerade erst den Rand anfange zu entdecken. Es ist aber eine lohnende Beschäftigung, wie das Album von Isao Suzuki zeigt. Begleitet vom großartigen Tsuyoshi Yamamoto am Piano (auf den ich über die Three Blind Mice-CDs aufmerksam wurde) und Donald Bailey am Schlagzeug, spielt Suzuki teils kontemplative, teils wunderbar groovende Stücke. Die besondere Note entsteht, wenn er sein Cello klingen lässt: ein im Jazz ja nicht oft eingesetztes Instrument mit wundervollem Klang. Sehr sehr schöne Trio-Musik!


Ich bitte solche Postings in Zukunft zu unterlassen.

Der zitierte Beitrag hat mich dazu veranlasst, diese CD zu bestellen - und was soll ich sagen: Ich kann mich vollumfänglich dem oben gesagten anschließen und diese Scheibe nur wärmstens empfehlen.

Wieder eine CD mit Obi mehr im Regal.

IMG_0073

Isao Suzuki - Black Orpheus
andreas3
Inventar
#15417 erstellt: 27. Mrz 2017, 22:59
Und hier die beiden Köpfe viele Jahre später:

amazon.de

Herbie Hancock Wayne Shorter - 1+1
Verve 1997

Herbie Hancock - acoustic piano
Wayne Shorter - soprano saxophone

Bestellt, reingehört, weggestellt. Ein Fehler, wie sich heute herausstellte. Ein herausragendes Duo hervorragend aufgenommen, beide müssen längst nichts mehr beweisen, tun es aber! Hancock spielt einfühlsam, bedacht, mit großer Ruhe. Und darauf entfaltet sich Shorter, schlafwandlerisch die richtigen Töne zur rechten Zeit findend. Das ist genial.
*papamann*
Stammgast
#15418 erstellt: 28. Mrz 2017, 10:49
Ich habe mir Vinyl aus der WDR-Jazzline Reihe gegönnt. Bezahlbar, annehmbare Pressungen und....erstklassige Musik!




Sehr schöne Liner-Notes; was der Blakey nun in Moers zu suchen hatte....knackiger Hard Bop; super! Juni 1976.



Eine Split-LP: Adderley in Köln-Gürzenich im april 1961 mit Bruderherz, Victor Feldman, Sam Jones und Louis Hayes. Klassisch und gut!
Dazu drei Stücke von Benny Carter mit Mitgliedern der Kurt Edelhagen Band.Swing! Wow,mir gefällts.

Und noch eine Split-LP:



Monk ist sowieso der Knaller; Martial Solal feiert sein Debut in meiner bescheidenen Sammlung. Muß ich noch öfter hören...

Liebe Grüße

Carsten
Eipott
Hat sich gelöscht
#15419 erstellt: 28. Mrz 2017, 17:56

*papamann* (Beitrag #15418) schrieb:
Vinyl aus der WDR-Jazzline Reihe gegönnt. Bezahlbar, annehmbare Pressungen



Interessante Reihe. Ich gedachte mir die Dizzy Gillespie und Chet Baker Aufnahmen aus dem Onkel Pö zu leisten. Also heisst "annehmbar" nur gerade so oder in der Tat guter Klang? Danke für Auskunft
moontrane
Stammgast
#15420 erstellt: 28. Mrz 2017, 19:41
Bei mir zum Abend ein wunderbares Konzert:
Tim Armacost "Live at Smalls" (Double-Time 1998)
Tim Armacost, ts, ss
Tom Harrell, tr, flh
Jonny King, p
Gerald Cannon, b
Shingo Okudaira, dr
Wäre gerne dabeigewesen ...
Gruss Christoph
amazon.de
arnaoutchot
Moderator
#15421 erstellt: 28. Mrz 2017, 19:54
@ Fischers Fritze: Der japanische Jazz hält da sicherlich noch viele weitere positive Überraschungen für Dich bereit ...

Noch ein weiteres Kleinod aus der Peter-Kowald-Box, die Dietmar und ich oben schon vorgestellt haben: Peter Kowald/Vincent Chancey/Floros Floridis/Louis Moholo: The Human Aspect - OM/Jazzwerkstatt 1990/2014. Eine weitere Aufnahme aus Griechenland, übrigens in superber Klangqualität. Diesmal hat Kowald (b) das Trio mit Floridis (as, ss, cl) und Moholo (dr) um Chancey (fr-horn) erweitert. Nun ist das French Horn ja nicht gerade das beweglichste Jazz-Soloinstrument, aber hier passt es sich perfekt ein. Das ist freierer Jazz, der aber nie die Bodenhaftung verliert. Ich würde sagen, dass sich die Box schon alleine wegen der zwei sicherlich kaum mehr einzeln zu findenen Platten aus Griechenland lohnt ! Alles andere - wie den kompletten Werkkatalog von Kowald - bekommt man on top.

Edit: Nochmals das Bild, weil es so schön ist (die Zeichnung ist übrigens von Kowald selbst ...)

jpc.de


[Beitrag von arnaoutchot am 28. Mrz 2017, 19:55 bearbeitet]
Fischers_Fritze
Inventar
#15422 erstellt: 28. Mrz 2017, 20:01

arnaoutchot (Beitrag #15421) schrieb:
@ Fischers Fritze: Der japanische Jazz hält da sicherlich noch viele weitere positive Überraschungen für Dich


Jaja, Michael, das befürchte ich auch Der Blick auf das geplünderte Konto hemmt mich aber ein wenig, dem einen oder anderen Kaufimpuls spontan nachzugeben, zumal in den nächsten Wochen noch ein paar andere Investitionen anstehen. Leider nicht im Bereich HiFi, sonst wäre es vielleicht noch zu verschmerzen.

Aber der nächste Japan-Import kommt bestimmt ...
Mr._Kanister_:)
Stammgast
#15423 erstellt: 28. Mrz 2017, 20:03
dietmar_
Inventar
#15424 erstellt: 28. Mrz 2017, 20:25

arnaoutchot (Beitrag #15421) schrieb:
Noch ein weiteres Kleinod aus der Peter-Kowald-Box, die Dietmar und ich oben schon vorgestellt haben: Peter Kowald/Vincent Chancey/Floros Floridis/Louis Moholo: The Human Aspect - OM/Jazzwerkstatt 1990/2014. Eine weitere Aufnahme aus Griechenland, übrigens in superber Klangqualität. Diesmal hat Kowald (b) das Trio mit Floridis (as, ss, cl) und Moholo (dr) um Chancey (fr-horn) erweitert. Nun ist das French Horn ja nicht gerade das beweglichste Jazz-Soloinstrument, aber hier passt es sich perfekt ein. Das ist freierer Jazz, der aber nie die Bodenhaftung verliert. Ich würde sagen, dass sich die Box schon alleine wegen der zwei sicherlich kaum mehr einzeln zu findenen Platten aus Griechenland lohnt ! Alles andere - wie den kompletten Werkkatalog von Kowald - bekommt man on top.

Edit: Nochmals das Bild, weil es so schön ist (die Zeichnung ist übrigens von Kowald selbst ...)

jpc.de

Schön, Michael, dass Du die Kowald Box hier würdig vorstellst. Ich komme leider zur Zeit nicht so recht dazu.

... versuche auch etwas von Arthur Blythe zu hören - wieder einer weniger.

Jack DeJohnette Special Edition oder sein Spirits In The Field ... ?
arnaoutchot
Moderator
#15425 erstellt: 28. Mrz 2017, 20:39

dietmar_ (Beitrag #15424) schrieb:
... versuche auch etwas von Arthur Blythe zu hören - wieder einer weniger.


Oh, das tut mir leid ! Wusste ich noch nicht. Ich mochte ihn gerne, sein Altsaxophon erinnerte mich immer ein wenig an einen moderneren Cannonball Adderley. Ich erinnere mich noch an eine Live-Begegnung in Nürnberg in der Tafelhalle, als er neben mir am Tresen sass und noch ein Bierchen trank, sich dann im Cafe powervoll einspielte und dann mit The Leaders dort auftrat. Muss in den späten 1980ern gewesen sein.

In Erinnerung an diesen Gig läuft jetzt die sehr natürliche Platte Retroflection (Enja 1994) im Quartett aus dem Village Vanguard (ohne Streicher, Latin Percussion oder das doch sehr karge Spirits-in-the-Field-Trio wie auf anderen Platten ). Hier hat er mit John Hicks (p), Cecil McBee (b) und Bobby Battle (dr) sehr bodenständige Begleiter. Kann ich als Einstieg (oder Abschied ... ) gut empfehlen.

amazon.de


[Beitrag von arnaoutchot am 28. Mrz 2017, 20:42 bearbeitet]
*papamann*
Stammgast
#15426 erstellt: 28. Mrz 2017, 21:56

Eipott (Beitrag #15419) schrieb:

*papamann* (Beitrag #15418) schrieb:
Vinyl aus der WDR-Jazzline Reihe gegönnt. Bezahlbar, annehmbare Pressungen



Interessante Reihe. Ich gedachte mir die Dizzy Gillespie und Chet Baker Aufnahmen aus dem Onkel Pö zu leisten. Also heisst "annehmbar" nur gerade so oder in der Tat guter Klang? Danke für Auskunft


Nun, es ist immer der Anspruch. Ich denke aber das auch der audiophile Vinyl-Liebhaber durchaus Gefallen finden wird. Die LPs sind ordentlich gemastert, gut ortbare Instrumente und könnten durchaus auf damaligen Jazz-Label erschienen sein.

Liebe Grüße

Carsten
*papamann*
Stammgast
#15427 erstellt: 29. Mrz 2017, 00:54
Kleiner Beitrag zur Befindlichkeit:

Neue Platten seit einiger Zeit nur auf Vinyl. Selbst das kann ich mir eh nie alles kaufen, trotzdem bleibt es ein Ausschnitt.

Von der eigentlichen Schwemme guter neuer Jazz-CDs bin ich gerade abgeschnitten. Bei allen euren tollen Beiträgen gucke ich sofort ob es die auf Vinyl gibt. Gibt es meist natürlich nicht.

Das ist ein merkwürdiger Zustand.

Okay, die Jazz-Sendungen der öffentlich-rechtlichen erfahren mehr Zuspruch aber es bleibt das Gefühl von wichtigem verpassten. So hat Silke Eberhard jetzt eine Mingus-CD eingespielt....lechz...

Alles gut. Aber warum zum Teufel gibt es die nicht auf Vinyl?

Das ist ein merkwürdiger Zustand.

Liebe Grüße

Carsten
dietmar_
Inventar
#15428 erstellt: 29. Mrz 2017, 11:33

*papamann* (Beitrag #15427) schrieb:
Neue Platten seit einiger Zeit nur auf Vinyl. Selbst das kann ich mir eh nie alles kaufen, trotzdem bleibt es ein Ausschnitt.

Von der eigentlichen Schwemme guter neuer Jazz-CDs bin ich gerade abgeschnitten. Bei allen euren tollen Beiträgen gucke ich sofort ob es die auf Vinyl gibt. Gibt es meist natürlich nicht.

...

Aber warum zum Teufel gibt es die nicht auf Vinyl?

Carsten,
da ich seit Jahren kein funktionierendes Plattenabspielgerät mehr habe, mache ich umgekehrt manchmal die ähnliche Erfahrungen, dass es manchmal neue Produktionen nur auf Vinyl (und als Download) gibt.

Bei mir steht der Neuanschaffung zu aller erst mangelnder Platz/bauliche Gegebenheiten entgegen. Könntest Du dir nicht vorstellen noch einmal 200 Euro in die Hand zu nehmen und ein CD- Gerät zu kaufen?
_

Übrigens habe ich es in der Nacht per Kopfhörer doch noch geschafft die Arthur Blythe Trio - Spirits In The Field zu hören. Schön laut kam die Reduzierung auf Alto, Tuba und Drums richtig gut. Ich hörte das "karge", wie arnaoutchot das oben nannte, den Brot trocknen Klang doch sehr positiv. Aber sicher ist das keine Session für ein Dinner bei Kerzenlicht.

Arthur Blythe - Spirits In The Field

2000, Savant Records

mit
Bob Stewart - tuba
Cecil Brooks III - drums
1999 live im Amsterdamer Bim Huis aufgenommen.
dietmar_
Inventar
#15429 erstellt: 29. Mrz 2017, 12:09
Sehe erst jetzt Deinen Beitrag.


Dualplattenspieler (Beitrag #15414) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #15411) schrieb:


Horace Tapscott - Live at Lobero Vol. 1
1981, 2006, Nimbus West Records

Musste beim Eigenverlag in USA bestellt werden, Versand klappte tadellos.


Ich finde auch, dies ist ein ganz grossartiges Label,, wenngleich extremely addictive daher sei jeder mit losem Bestellfinger gewarnt: gleich die Lighthouse sets (Leland's Song ), Dial B for Barbara sowie die Live at I.U.C.C. mit dem PAP Arkestra (Village Dance ) mitbestellen. Und Gary Bias'(er spielt sax auf den Lighthouse und Dial B Aufnahmen) East 101 gleich mit , dann wirds proportional nicht so arg mit den postage Kosten :Y

Jihaa, ich habe mich auch extrem beschränkt. Die CD kostete 15 Euro, der Versand dafür, glaube ich, 11 Euro. Ich habe gar nicht mehr geschaut was der Versand für mehrere Alben gekostet hätte. So jedenfalls (15+11) hat mir der Zoll keinen Strich durch die Rechnung gemacht.
moontrane
Stammgast
#15430 erstellt: 29. Mrz 2017, 17:28
Arthur Blythe "Calling Card" (Enja 1995)
Die zweite Veröffentlichung der 93er Konzerte im Village Vanguard, also auch mit John Hicks am Piano, Cecil McBee am Bass und Bobby Battle am Schlagzeug.
Fantastisches Blues-Feeling, tolles Konzert!
amazon.de


[Beitrag von moontrane am 29. Mrz 2017, 17:28 bearbeitet]
DigiDig
Stammgast
#15431 erstellt: 29. Mrz 2017, 18:15

*papamann* (Beitrag #15418) schrieb:
Ich habe mir Vinyl aus der WDR-Jazzline Reihe gegönnt.


Immer wieder klasse dieser Thread - als Inspirationsquelle für seine eigenen Bestände und/oder um diese zur erweitern.
Mich hat der Beitrag #15418 dazu veranlasst, ein Album vom WDR neuerem Aufnahmedatums aufzulegen, was schon wieder viel zu lange im Regal stand:

jpc.de

Bill Evans - Vans Joint (2008)
mit Dave Weckl (dr), Mark Egan (b) & der WDR Big Band unter der Leitung von Michael Abene

Wegen der Vinyl/CD Diskussion weiter oben habe ich extra die LP Verlinkung gewählt, obwohl die Scheibe bei mir in silber dreht und nicht in schwarz.
Jazz der gute Laune macht, mit viel (ich korrigiere; ganz viel!) Dampf, einer Prise Soul & Funk und einer fantastischen WDR Big Band. Dicke Empfehlung von mir an alle, die gern Big Band hören und für die es auch mal moderner sein darf ohne schräg zu werden.
moontrane
Stammgast
#15432 erstellt: 29. Mrz 2017, 19:37
Bei mir läuft noch eine Konzert-Aufnahme aus dem Village Vanguard:
Enrico Pieranunzi Quartet "New Spring" (CamJazz 2016)
Enrico Pieranunzi, p
Donny McCaslin, ts
Scott Colley, b
Clarence Penn, dr
Arthur Blythe`s Konzert war blueslastig, kräftig. Pieranunzi hat weniger Berührungspunkte mit dem Blues, spielt gruppendienlich mit diesen tollen Musikern einen sehr hörbaren Post Bop. Auch dies ein sehr gutes Konzert, ich persönlich wäre aber lieber zu Arthur Blythe gegangen - wegen seinem Altsax.

jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#15433 erstellt: 29. Mrz 2017, 20:53
Hier eine Platte, von deren Existenz ich schon länger wusste, aber mir nie angeeignet habe bis heute: Andrew Hill - Lift Every Voice - Blue Note 1970/2001. Was mich Abstand nehmen liess, waren natürlich die "Voices", die auf dieser Platte ein Quintet von Woody Shaw (tp), Carlos Garnett (ts), Andrew Hill (p), Richard Davis (b), Freddie Waits (dr) verstärken. Ist aber recht interessant, der kleine siebenstimmige Chor improvisiert wie ein Soloinstrument und passt sich gut in das Gruppengefüge ein. Ziemlich fortschrittliche Arbeit für 1960/70 ...

amazon.de
*papamann*
Stammgast
#15434 erstellt: 29. Mrz 2017, 21:48
Kurz @ Dietmar betreffs CD-Player:

Da habe ich mich wohl mißverständlich mitgeteilt: ich habe weit mehr Jazz CDs als Jazz auf Vinyl. Mit Vinyl habe ich erst vor ein paar Jahren wieder angefangen. Mit Abstrichen Opfer des neuen Boom.

Das merkwürdige Gefühl ist das mich hochinteressante Neuheiten kaum noch reizen sofern sie nicht auf Vinyl zu haben sind. Das wird nicht so bleiben (da wäre ich schön doof); es ist nur ein "Kurz zur Befindlichkeit".

Auch ich werde irgendwann wieder akzeptieren dass das Format CD den Jazz in all seinen Facetten weit vielseitiger präsentiert.

Zur Zeit macht es mich glücklich eine Impulse!-LP mit fettem Klappcover zu ergattern. Oder Reissues obskurer Free Jazz Vinyls...

Liebe Grüße

Carsten
Mr._Lovegrove
Inventar
#15435 erstellt: 30. Mrz 2017, 08:07
Ich habe mich vor Jahren schon komplett von der LP verabschiedet. Das tat sehr gut, obwohl ich gar nicht viele LPs hatte. Ich bin ein Kind der CD und so wird es wohl auch noch lange bleiben.

Zu Andrew Hills Chororgie: Das schien unter den progressiveren Musikern ein kleiner Trend gewesen zu sein. Max Roach hat so was auch gemacht und auch Bobby Hutcherson. Die Scheibe widerum habe ich auf CD und letztens erst im Player gehabt:
amazon.de
Bobby Hutcherson
Now (Blue Note Connaisseur Series)
Nach wiederholtem Durchgang finde ich das sehr spannend, wenn auch etwas zu spirituell.

Ich beschäftige mich gerade, neben Jean-Luc Pontys MId-70er Werken, mit Al Di Meolas Platten aus seiner Manhattan- Zeit 1985-1987. Nachdem er bei Columbia raus war und die letzten beiden Scheiben ziemlich technisch ("ElectricRendezvous"), bzw. unsinnig ("Scenario") waren, erschuf sich Di Meola einigermaßen neu und setzte auf eine ausgewogene und lufitge Mischung aus akustischen und elektrischen Stücken. Der Sound, den er gerade auf "Soaring through a dream" mit seiner neuen Gruppe entwickelte, mag womöglich etwas belangloser klingen, stellt aber den Stilistiker Di Meola mehr in den Vordergrund und lässt den Virtuosen deutlich in den Hintergrund geraten. Der Gitarrist hat hier eine wunderbare Balance entwickelt, die er bis heute verfolgt. Und man auf "Cielo e Terra" endlich den Akustikmeister Di Meola erleben. Ich finde das alles sehr gut und ebenso spannend, wie die Les Paul- Exzesse der 70er.
Wen das interessiert, der kauft folgende Doppel- CD auf BGO, die alle drei Manhattan- Alben enthält
jpc.de
Al Di Meola
Soaring through a dream/Cielo e Terra/Tirami Su
dietmar_
Inventar
#15436 erstellt: 30. Mrz 2017, 09:10

arnaoutchot (Beitrag #15433) schrieb:
Andrew Hill - Lift Every Voice - Blue Note 1970/2001. Was mich Abstand nehmen liess, waren natürlich die "Voices", die auf dieser Platte ein Quintet von Woody Shaw (tp), Carlos Garnett (ts), Andrew Hill (p), Richard Davis (b), Freddie Waits (dr) verstärken. Ist aber recht interessant, der kleine siebenstimmige Chor improvisiert wie ein Soloinstrument und passt sich gut in das Gruppengefüge ein. Ziemlich fortschrittliche Arbeit für 1960/70 ...

amazon.de

Die habe ich hier auch seit ein paar Wochen - aus der Connoisseur CD Series, wie vermutlich Deine? - liegen und habe noch nicht so häufig Anlass gefunden sie aufzulegen. Die Voices stören mich doch eher, ich finde es ziemlich „zeitgeistig“. Lovegrove schreibt richtig von einem Trend, ja, da gibt es einiges in dieser Zeit: z.B. etwas früher "Christo Redentor" von Donald Byrd, was mir aber sehr viel leichter ins Ohr geht.

Andrew Hill hat in den spät-60ern/früh-70ern aufregende Musik gemacht, mir gefallen sogar die Aufnahmen mit Streichern aus der Mosaic Select #16 Box (Juni und August 1969). Hier mit den Voices muss ich den „Schlüssel“ noch finden.

Auch bei den Mosaic Select mit Carlos Garnett, Richard Davis, Freddie Waits bei der einen und Bennie Maupin und Ron Carter bei der August Sesssion [auch auf der Lift Every Voice gibt es zwei Sessions mit unterschiedlichen Besetzungen ].

Ich lege die Lift Every Voice einfach jetzt mal auf.



*papamann* (Beitrag #15434) schrieb:
Zur Zeit macht es mich glücklich eine Impulse!-LP mit fettem Klappcover zu ergattern. Oder Reissues obskurer Free Jazz Vinyls...

Ich kann dieses Sammlerglück natürlich nachvollziehen. LPs haben doch eine ganz andere Wertigkeiten als die CD. Das versteht auch ein fast 100%-CD-Konsument.
*papamann*
Stammgast
#15437 erstellt: 30. Mrz 2017, 11:27
Voreilig, denn die wurde eben erst als "verschickt" gemeldet: Ich bin aber sehr gespannt auf:



Takase und von Schlippenbach mit einem DJ.....kann auch nach hinten los gehen aber hörenswert ist die bestimmt. Tatsächlich auch auf Vinyl zu bekommen. Die Schnipsel bei JPC klingen eher nach ruhigem als nach wildem Zeug....

Liebe Grüße

Carsten

Nachtrag: Trost Records hat so einige Schätze; nicht nur für den Vinyl-Freund: Trost Records


[Beitrag von *papamann* am 30. Mrz 2017, 12:32 bearbeitet]
moontrane
Stammgast
#15438 erstellt: 30. Mrz 2017, 17:17
Hallo zusammen,
was die Tonträgerfrage betrifft, bin ich bei Mr. Love und Dietmar. Ich habe schöne LP`s (Marion Brown "Afternoon of a Georgia Faun", Globe Unity "Pearls", John Coltrane "Concert in Japan", auch Keith Jarrett und einige Blue Note und Impulse, aber seit 15 Jahren setze ich auf CD´s. Meine grösste Sorge dabei ist die Frage der Lebensdauer dieses elektronischen Speichermediums. Habt ihr darüber schon mal nachgedacht ?
Gerade lief bei mir ein wildes Konzert:
Joe McPhee (ts), Jeb Bishop (trb), Ingebrigt Haker Flaten (b), Michael Zerang (dr) : "Ibsen`s Ghost" (Not Two 2011)
Falls einem von euch der Sinn nach freier Musik steht: hier seid ihr richtig. Die Stücke heissen "Improvisation 1 - 5".

amazon.de
dietmar_
Inventar
#15439 erstellt: 30. Mrz 2017, 17:54

moontrane (Beitrag #15438) schrieb:
Meine grösste Sorge dabei ist die Frage der Lebensdauer dieses elektronischen Speichermediums. Habt ihr darüber schon mal nachgedacht ?

Diese Sorge wird immer wieder geäußert. Ich kann nur sagen, ich habe damals ziemlich gleich das neue Medium gekauft, selbst meinen allerersten Käufen merkt man hinsichtlich dessen keine Alterung an. Einige LPs aus dieser Zeit haben aber schon gewissen mechanischen Verschleiss.
Denke, weiterhin Tee und hören. Da ich vielleicht weitere 32/33 Jahre keine Musik höre(n kann), sehe ich das gelassen. Oder ich bekomme die Sachen irgendwann doch noch digital eingepflegt?
moontrane
Stammgast
#15440 erstellt: 30. Mrz 2017, 18:32
@ Dietmar
OK, OK, dreissig Jahre, wenn ich Glück habe, obwohl, man weiss nicht, ob das dann noch ein Glück ist.
In jedem Fall, stimmt schon, meine ersten CD`s aus den 80ern sind noch tadellos.
Gruss Christoph
Bei mir hat zum Abend der Sturm abgeflaut und ist einem lauen Lüftlein gewichen:
Deep Tone Project "Onward" (Fresh Sound New Talent 2016)
Victor Pavelko, ts
Aleksandr Pavlov, g
Konstantin Ionenko, b
Pavel Gavlitsky, dr
Aufgenommen in Kiew, handelt es sich bei den Musikern entweder um Ukrainer oder Russen.
Sie spielen einen ruhigen melodischen Jazz.
jpc.de
DigiDig
Stammgast
#15441 erstellt: 30. Mrz 2017, 22:29

dietmar_ (Beitrag #15439) schrieb:

moontrane (Beitrag #15438) schrieb:
Meine grösste Sorge dabei ist die Frage der Lebensdauer dieses elektronischen Speichermediums. Habt ihr darüber schon mal nachgedacht ?

Diese Sorge wird immer wieder geäußert. Ich kann nur sagen, ich habe damals ziemlich gleich das neue Medium gekauft, selbst meinen allerersten Käufen merkt man hinsichtlich dessen keine Alterung an. Einige LPs aus dieser Zeit haben aber schon gewissen mechanischen Verschleiss.

Dito, zumindest was die CDs betrifft. Zu meinen alten LP-Beständen aus den 80ern äußere ich mích lieber nicht, dann fliege ich hier raus.
Das mit dem digital Einpflegen (als FLAC) habe ich schon hinter mir. Es war eine Riesenaktion, hat sich aber gelohnt und so akribisch wie ich mit der Datensicherung umgehe, sollte das auch safe sein. Also keine Sorge.

Aber zurück zum Thema. Bei mir ein klasse Quartett, das Anfang der 90er für Furore gesorgt hat (damals aber leider noch nicht bei mir):

jpc.de
Dave Holland Quartet - Extensions (1990)
ECM

Dave Holland – double bass
Steve Coleman – alto saxophone
Kevin Eubanks – electric guitar
Marvin "Smitty" Smith – drums

Aufgenommen im New Yorker Power Station Studio

Gibt es nun einen ECM Sound oder nicht?
Wenn ich nicht wüsste, dass dies ein ECM Album ist, hätte ich es auch dort nicht einsortiert. Also ist vielleicht doch etwas Wahres dran und es gibt keinen ECM Sound. Naja, ich finde jedenfalls, dass sich die in Europa entstandenen ECM Alben stark von denen aus Übersee unterscheiden. Das hat aber wohl eher mit Kultur als mit dem Label an sich zu tun. Auf jeden Fall steht der ECM Sound seit eh und je für eine hervorragende Aufnahmequalität, wie auch in diesem Fall.
Mr._Lovegrove
Inventar
#15442 erstellt: 31. Mrz 2017, 08:11

dietmar_ (Beitrag #15439) schrieb:

moontrane (Beitrag #15438) schrieb:
Meine grösste Sorge dabei ist die Frage der Lebensdauer dieses elektronischen Speichermediums. Habt ihr darüber schon mal nachgedacht ?

Diese Sorge wird immer wieder geäußert. Ich kann nur sagen, ich habe damals ziemlich gleich das neue Medium gekauft, selbst meinen allerersten Käufen merkt man hinsichtlich dessen keine Alterung an. Einige LPs aus dieser Zeit haben aber schon gewissen mechanischen Verschleiss.

Nachgedacht schon, aber bisher keine Bedenken gehabt. Meine ältesten CDs sind so ca. 30-33 Jahre alt und ich habe hier noch keinen Ausfall zu verzeichnen gehabt. Sehrwohl weiß ich u.a. durch die Aussagen des deutschen Musikarchivs, dass es Datensausfälle und Fehler gibt, die zwar nicht hörbar, aber beim Rippen meßbar sind und spätestens dann auffallen können. Aber so etwas wie CD-Fraß hatte ich noch nicht.


DigiDig (Beitrag #15441) schrieb:

Gibt es nun einen ECM Sound oder nicht?
Wenn ich nicht wüsste, dass dies ein ECM Album ist, hätte ich es auch dort nicht einsortiert. Also ist vielleicht doch etwas Wahres dran und es gibt keinen ECM Sound. Naja, ich finde jedenfalls, dass sich die in Europa entstandenen ECM Alben stark von denen aus Übersee unterscheiden. Das hat aber wohl eher mit Kultur als mit dem Label an sich zu tun. Auf jeden Fall steht der ECM Sound seit eh und je für eine hervorragende Aufnahmequalität, wie auch in diesem Fall.

Das ist das, was ich letztens erst geschrieben hatte. Gefühlt gibt es für viele einen ECM- Sound, aber es gibt zu viele Alben und wahrscheinlich die fast komplette amerikanisché Diskographie des Labels, die dagegen sprechen. Im großen ECM Buch "Horizons Touched - The Music of ECM" wird den amerikanischen Künstlern des Labels gar eine eigenes, großes Kapitel gewidmet.
Zu diesem Thema gibt es eine Von Jan Erik Kongshaug erzählte Anekdote:
Ein japanischer Jazzmusiker hat ihn mal vor Aufnahmen im Rainbow Studio gebeten "Make me the ECM Sound!". Kongshaug erwiderte, dass es diesen Sound gar nicht gäbe.
Ich glaube, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Dass Eicher als Produzent tief in die Musik und auch deren Klang auf Tonträger eingreift, ist ja bekannt. Ein kleines Beispiel, wie gravierend er als Produzent den Gesamteindruck mitgestaltet, ist "Sagn" von Arild Andersen. Denn das Nachfolgealbum "Arv" von Andersen wurde auch im Rainbow Studio aufgenommen, aber nicht von Eicher produziert und ist auch nicht auf ECM, sondern bei der Kirkelig Kultuverkstedt erschienen.
Beide Aufnahmen klingen superb, aber auf "Sagn" erhört man auch die typischen Eicher-Elemente; viel Hall, vieles auf der Tiefe erklingend und deutlich zurückhaltender, aber auch geschlossener im Klangbild. Es wirkt wie ein kühl-pastellfarben gehaltenes Gemälde. "Arv" dagegen klingt direkt, präzise, gnadenlos durchleuchtet, aber auch nicht so einheitlich gemalen.
Als zweites Indiz für einen größeren Einfluß dient eine Szene im ECM Film "Sounds and Silence", in der Eicher bei einer Produktion von Nik Bärtsch zusammen mit den Tontechnikern und Bärtsch selbst am Mix feilt und selber unmißverständlich Anweisungen gibt, welche Mikrofonspuren betont werden sollen.
Das ist nur kleine Beispiele, die dieses Thema mit Sicherheit nicht repräsentativ ausdiskutieren, aber zumindest den Einfluß Eichers aufzeigen..


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 31. Mrz 2017, 08:14 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#15443 erstellt: 31. Mrz 2017, 10:50
Das ist immer so eine Sache mit den Bezeichnungen. Der typische ECM-Sound wird immer wieder genannt und doch gibt es so unterschiedliche Musik.

Ähnlich verhält es sich mit dem Begriff „Jazz“. Auch darüber lässt sich kräftig streiten was oder was noch Jazz ist, wir hatten das unlängst auch hier.

Dein Post, DigiDig, erinnerte mich an gestern Gelesenes. In dem Buch „sounds like whoopataal – Wuppertal in der Welt des Jazz“ las ich gestern zwei Kapitel die sich auch mit den Schwierigkeiten von Jazzmusikern während des Nationalsozialismus befassten, im besonderen wurde dort exemplarisch die Lebensgeschichte des heute fast vergessenen Ernst Höllerhagen beschrieben. Darin wird erwähnt, dass die Nazis das Spielen und Hören zwar sehr erschwerten und es auch immer wieder regionale oder lokale Verbote gab, aber es gab wohl nie ein allgemeines Jazzverbot im Deutschen Reich, allein weil man sich mit der Definition, was-ist-Jazz so schwer tat. Stattdessen verbot man z.B. „gestopfte Hörner“, „Schlagzeugorgien“ oder „sinnlose Anwendung von Synkopen“. Im Buch wird auch gemutmaßt, dass viele Nazigrößen, einschließlich Joseph Goebbels, gerne Jazz hörten.

whoopataal 1
(CD mit Hörbeispielen von Höllerhagen bis Brötzmann und Kowald)

Eigentlich möchte ich mit meinem Abschweifen nur ein anderes Beispiel aufzeigen, dass es Begriffe gibt, die nur schwer zu definieren sind und darum Wissende sich darauf einigen können.
Auch beim Begriff „Jazz“ gibt es anscheinend diesen gemeinsamen Nenner.

Wie Lovegrove, glaube ich auch, dass der „ECM-Sound“ überwiegend mit der Produktion zu tun hat.
Deshalb war ich unlängst ein wenig erstaunt, als ich bei einem ECM Album einen anderen Produzenten las: Andrew Cyrille Quartet ‎– The Declaration Of Musical Independence (Produzent: Sun Chung, aufgenommen bei Brooklyn Recording).
Auch wenn diese Musik etwas Eigentümliches hat – da ist es wieder, das schwer Nennbare – kann ich sie dennoch im ECM–Sound einordnen.

cover


[Beitrag von dietmar_ am 31. Mrz 2017, 11:12 bearbeitet]
martin-r
Ist häufiger hier
#15444 erstellt: 31. Mrz 2017, 12:38

Mr. Lovegrove (Beitrag #15442) schrieb:

Dass Eicher als Produzent tief in die Musik und auch deren Klang auf Tonträger eingreift, ist ja bekannt. Ein kleines Beispiel, wie gravierend er als Produzent den Gesamteindruck mitgestaltet, ist "Sagn" von Arild Andersen. Denn das Nachfolgealbum "Arv" von Andersen wurde auch im Rainbow Studio aufgenommen, aber nicht von Eicher produziert und ist auch nicht auf ECM, sondern bei der Kirkelig Kultuverkstedt erschienen.
Beide Aufnahmen klingen superb, aber auf "Sagn" erhört man auch die typischen Eicher-Elemente; viel Hall, vieles auf der Tiefe erklingend und deutlich zurückhaltender, aber auch geschlossener im Klangbild. Es wirkt wie ein kühl-pastellfarben gehaltenes Gemälde. "Arv" dagegen klingt direkt, präzise, gnadenlos durchleuchtet, aber auch nicht so einheitlich gemalen.

Mit Sagn" und "Arv" verhält es sich aber ganz anders als oben beschrieben. "Sagn" ist keine originäre ECM-Produktion. Beide Alben wurden für Kirkelig Kulturverksted aufgenommen und von diesem Label veröffentlicht. "Sagn" wurde im Folgejahr in den ECM-Katalog übernommen, aber Manfred Eicher wirkte nicht als Produzent bei den Aufnahmen (das war Arild Andersen selbst). Auch für "Arv" war eine ECM-Veröffentlichung geplant, wozu es aber nicht kam. Die vorgesehene ECM-Katalognummer ist einer der weißen Flecken im ECM-Katalog - sie wurde nie besetzt.
Mr._Lovegrove
Inventar
#15445 erstellt: 31. Mrz 2017, 13:08
Oh danke für diese Infos. Das wusste ich noch gar nicht. Das lässt aber diese Aufnahmen auch in einem anderen Licht erscheinen. Deswegen nehme ich meine Aussage bezüglich dieser beiden Aufnahmen zurück.
DigiDig
Stammgast
#15446 erstellt: 31. Mrz 2017, 13:28
Hey Mr. Lovegrove, hey dietmar, Danke für Eure Ausführung und danke martin-r für die Ergänzung bzw. Korrektur. Die Beiträge waren/sind sehr hilfreich und interessant für mich. Von der Existenz des ECM-Films wusste ich. Aber das ist ja leider nichts, was sich in der Videothek ausleihen oder auf Prime anklicken lässt. Darum werde ich mir jetzt endlich die Blu-ray bestellen. Dass es auch ein ECM-Buch gibt wusste ich bis dato nicht wirklich. Danach werde ich ebenfalls mal Ausschau halten, genauso, wie nach dem Buchtipp von Dir, dietmar - klingt sehr interessant. Ebenfalls nicht bekannt war mit, dass es ECM Alben gibt, welche nicht von Manfred Eicher produziert wurden. Also, wie gesagt, sehr interessant.


[Beitrag von DigiDig am 31. Mrz 2017, 13:38 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#15447 erstellt: 31. Mrz 2017, 14:13
Freut mich, DigiDig.
Viele Produktionen bei ECM sind auch von Steve Lake.
DigiDig
Stammgast
#15448 erstellt: 31. Mrz 2017, 15:26
...und das sind auch nicht wenige. Ich habe eben mal kurz drüber “gewischt“, habe sogar etwas davon. Das muss ich mir später nochmal genauer anschauen.
martin-r
Ist häufiger hier
#15449 erstellt: 31. Mrz 2017, 16:08

Mr._Lovegrove (Beitrag #15445) schrieb:
Oh danke für diese Infos. Das wusste ich noch gar nicht. Das lässt aber diese Aufnahmen auch in einem anderen Licht erscheinen. Deswegen nehme ich meine Aussage bezüglich dieser beiden Aufnahmen zurück.

Ich finde auch den Klang der beiden Alben nicht so gravierend unterschiedlich wie Du - für mich ist das eher der "Jan Erik Kongshaug"-Sound denn der "Manfred Eicher"-Sound. Jan Erik Kongshaug ist ja auch äußerst intensiv außerhalb der ECM-Welt aktiv. Hier in Deutschland (etwas in diesem Forum) wird er vor allem mit ECM assoziiert. ECM-Alben kommen zu einem (via einer starken Medien-, v.a. Internetpräsenz), die norwegischen Labels muss man suchen - was angesichts der Qualität der Aufnahmen (Klang und Musik) schade ist. Wer hat schon Grappa, Kirkelig Kulturverksted, Hubro, Grappa, Inner Ear, Curling Legs, NORCD, Losen Records und die vielen anderen norwegischen Labels wirklich auf dem Radar?

"Sagn" und "Arv" sind für mich übrigens so etwas wie zweieiige Zwillinge - in einiger Hinsicht ähnlich, aber doch unterschiedlich - und beide wohlgeraten. Würde man mich zwingen (aber nur dann!), würde ich "Arv" einen minimalen Vorzug geben.
Dualplattenspieler
Inventar
#15450 erstellt: 31. Mrz 2017, 18:14

DigiDig (Beitrag #15431) schrieb:


Bill Evans - Vans Joint (2008)
mit Dave Weckl (dr), Mark Egan (b) & der WDR Big Band unter der Leitung von Michael Abene
Jazz der gute Laune macht, mit viel (ich korrigiere; ganz viel!) Dampf, einer Prise Soul & Funk und einer fantastischen WDR Big Band.


Keine Frage, die WDR BB ist eine tolle Truppe, aber bei dieser Aufnahme finde ich es besonders auffällig, inwieweit sich das zuweilen auffindbare "Überarrangieren" von Abene bemerkbar machte , wer die Band mit Chris Potter gesehen hat, weiss was ich meine.
Auch die im vergangenen Jahr erschienene Steppin Out (aufgenommen wann??) fand ich weniger als durchschnittlich und nicht nur weil zum Zeitpunkt der Veröffentlichung eine Steps Ahead Reunion Tour durch die Welt fegte die sich gewaschen hatte (mit Donny McCaslin am sax und einem derwischigen Billy Kilson an den Töpfen) Hoffentlich gibt's davon bald eine Veröffentlichung.
Bin vermutlich ich der Einzige der mit der Abene tenure nie ganz happy geworden ist. Vince Mendoza mit den Brecker Brüdern (Skunk Funk ) oder auch mit Joe Zawinul fand ich jedenfalls fetziger .

Sei's drum. Frühling!! Aussenkamin an, Lammkoteletts und Spargel (grün!!) vorbereitet, Barolo im Glas und es erklingt

R-2694553-1296889078.jpeg

Jim Hall Trio - These Rooms

mit Tom Harrell Flügelhorn, Steve LaSpina bass, Joey Baron drums . Schade dass es so wenige dieser Denon Reihe gibt
Dualplattenspieler
Inventar
#15451 erstellt: 31. Mrz 2017, 18:27
wollte schauen ob's vielleicht schon was daraus zu kaufen gibt, fand dabei dies
Steps Ahead Reunion Tour
moontrane
Stammgast
#15452 erstellt: 01. Apr 2017, 08:22
Zum Start in den Tag ein vergnügliches Konzert : Jazz an der Donau, Vilshofen 1991.
Elvin Jones Jazz Machine: "In Europe" (Enja 1992)
Elvin Jones, dr
Sonny Fortune, ts, fl
Ravi Coltrane, ts, ss
Willie Pickens, p
Chip Jackson, b
Stücke von 12 - 32 Minuten, alle durften sich austoben, Musiker und Publikum hatten Spass.
jpc.de
Don_Tomaso
Inventar
#15453 erstellt: 01. Apr 2017, 10:07
Gehört der hier rein?

amazon.de

Udo Jürgens - Best of. Irgendwie war Udo Jürgens für mich immer eher ein Jazzer als ein Schlagerfuzzi. Für Schlager hat er einfach zu viel Soul, Groove, Swing. Auf jeden Fall ein schöner Start ins Wochenende.
arnaoutchot
Moderator
#15454 erstellt: 01. Apr 2017, 10:56
Naja, schon sehr weitgehend. Aber wenn Du es so hörst ...
sebbo76
Stammgast
#15455 erstellt: 01. Apr 2017, 10:57
jpc.de

Tomasz Stanko New York Quartet - Wislawa

Das neue Album des Tomasz Stanko New York Quartets "December Avenue" ist gestern erschienen. Leider habe ich es wohl erst am Montag im Briefkasten. Deshalb vergnüge ich mich gerade voller Vorfreude mit dem Vorgänger Wislawa.
Schönes Wochenende euch allen.
dietmar_
Inventar
#15456 erstellt: 01. Apr 2017, 12:01

Don_Tomaso (Beitrag #15453) schrieb:
Gehört der hier rein?

amazon.de

Udo Jürgens - Best of. Irgendwie war Udo Jürgens für mich immer eher ein Jazzer als ein Schlagerfuzzi. Für Schlager hat er einfach zu viel Soul, Groove, Swing. Auf jeden Fall ein schöner Start ins Wochenende.

Das ist ein Aprilscherz.
*papamann*
Stammgast
#15457 erstellt: 01. Apr 2017, 12:35


Hier vorm' Spätdienst herrlichster Swing!



Ein Vinyl-Reissue auf DOL-Records von, wenn ich das richtig tüte, Savoy 20001: Coleman Hawkins Meets The Sax Section. Vom April 1958.

Echt lecker! Gerade wenn man vorher in freieren Gefilden versunken war....siehe weiter oben; Takase / von Schlippenbach "Lok 03 + 1". Was eine geile irre Musik!

Marshall Royal, Frank Wess (alto sax) Frank Foster, Coleman Hawkins (tenor sax) Charlie Fowlkes (baritone sax) Nat Pierce (piano) Freddie Green (guitar) Eddie Jones (bass) Bobby Donaldson (drums) Billy Ver Planck (arranger).

Der Sound ist jetzt nicht so doll, aber die Musik ist großartig. Swing Rules!

Liebe Grüße

Carsten


[Beitrag von *papamann* am 01. Apr 2017, 12:47 bearbeitet]
DigiDig
Stammgast
#15458 erstellt: 01. Apr 2017, 16:19

dietmar_ (Beitrag #15456) schrieb:

Don_Tomaso (Beitrag #15453) schrieb:
Gehört der hier rein?
Udo Jürgens - Best of. Irgendwie war Udo Jürgens für mich immer eher ein Jazzer als ein Schlagerfuzzi. Für Schlager hat er einfach zu viel Soul, Groove, Swing. Auf jeden Fall ein schöner Start ins Wochenende.

Das ist ein Aprilscherz.


Herrlich

Hier was leichtes zum Samstag nachmittags Tee:

amazon.de

Bill Frisell - Good Dog, Happy Man
(1999)

Bill Frisell – electric and acoustic guitars, loops and music boxes
Greg Leisz – pedal steel, Dobro, lap steel, Weissenborn, National steel guitar and mandolin
Wayne Horvitz – organ, piano, samples
Viktor Krauss – bass
Jim Keltner – drums and percussion
Ry Cooder – guitar (nur auf Shenandoah)

Sicher nicht Bill Frisells stärkstes Album und auch in Sachen Jazz etwas grenzwertig, dieses mit starken Country Akzenten durchsetzte Album.
Wobei die Kombination Bill Frisell und Greg Leisz schon was hat und Shenandoah mit Ry Cooder ist einfach hinreißend.
Don_Tomaso
Inventar
#15459 erstellt: 01. Apr 2017, 17:49
Mein Posting entstand durchaus ohne das Datum zu bedenken und einigermaßen ernstgemeint. Ich meine mal gelesen zu haben, daß Jürgens in den Staaten als “echter“ Jazzer anerkannt war. Kann natürlich auch eine Ente gewesen sein. Egal.
Hier wieder mehr im offiziellen Jazz, Kanon quasi.

Thelonius Monk Quartet - Criss Cross.

Leider ohne Bild.
dietmar_
Inventar
#15460 erstellt: 01. Apr 2017, 18:22
Wenn man hier Udo Jürgens als Jazzer akzeptiert, wo setzt man dann die Grenze?

Schon klar, ich hatte erst gestern die Krux mit der Begriffsdefinition angesprochen. So gesehen bin ich natürlich selber schuld.
*papamann*
Stammgast
#15461 erstellt: 01. Apr 2017, 21:51
Naja, es gab ja Zeiten in denen Jazz als gepflegte Tanz- bzw. Unterhaltungs-Musik galt. Von daher tendiert Udo Jürgens schon irgendwie in diese Richtung......ja, ja, die Definitionen....

....in der Ken Burns-Reihe über Jazz ist derselbe super definiert; fest gemacht an den Marching-Bands in und um New Orleans: als die Bläser anfingen eigentlich festgelegte Melodien zu umspielen und das möglichst in einem persönlichen wiedererkennbaren Stil.....so fing das mal an...

...übrigens sehr gut, die Ken Burns-Reihe. Wer wissen möchte wie im Grunde harmlos das Rock'n'Roll-Gewese gegenüber ausflippenden Swing-Tänzern (und Musikern!) war....hier geht einem ein Licht auf!

Wupp!

Kleiner Ausflug.

Beste Grüße

Carsten
DigiDig
Stammgast
#15462 erstellt: 02. Apr 2017, 09:53

Don_Tomaso (Beitrag #15459) schrieb:
Mein Posting entstand durchaus ohne das Datum zu bedenken und einigermaßen ernstgemeint. Ich meine mal gelesen zu haben, daß Jürgens in den Staaten als “echter“ Jazzer anerkannt war. Kann natürlich auch eine Ente gewesen sein.


Sorry, ich habe Dein Posting gestern echt als Aprilscherz aufgefasst und fand es auch witzig. Was das Thema Genregrenzen betrifft bin ich eher offen. Dieses Schubladendenken, das in den Medien oft praktiziert wird, mag ich eigentlich gar nicht und es wird den Musikern in vielen Fällen auch nicht gerecht. Eine gewisse Kategorisierung ist aber nun mal bei der Vielzahl an Angeboten erforderlich - für mich daher ein notwendiges Übel. Im Fall von Udo Jürgens sehe ich persönlich in der Tat wenig Artverwandtschaft zum Jazz, wobei die Betonung auf wenig liegt. Sicher hat er hier und da Elemente des Jazz genutzt, ein Jazzer ist er darum aber, denke ich, nicht.


[Beitrag von DigiDig am 02. Apr 2017, 09:54 bearbeitet]
Don_Tomaso
Inventar
#15463 erstellt: 02. Apr 2017, 10:51
Alles ok, manchmal löcke ich halt gerne wider den Stachel... Und vieles von Jürgens ist ja auch reinster Schlager und gehört hier nur am 1. April rein.
Hier läuft gerade gepflegte Fahrstuhlmusik

amazon.de

Manu Katche - Touchstone For Manu. Die Mitwirkenden stehen ja alle auf dem Cover. Im Wesentlichen ein “Best Of“ der bis dato bei ECM erschienen Platten. “Fahrstuhlmusik“ ist es natürlich nicht wirklich, es plätschert aber schon recht unaufgeregt und melodiös dahin, ohne Aufreger. Dennoch gute Musik, manches auch sehr gut.
DigiDig
Stammgast
#15464 erstellt: 02. Apr 2017, 11:14
Okay, ich habe jetzt auch Musik angemacht:

amazon.de

Ellis Marsalis (p) & Branford Marsalis (sax) - Loves Ones (1995)

Sehr sehr schönes und ruhiges Vater und Sohn Album aus den 90ern als Einstieg in den Sonntag.

Edit:
Das Album ist gerade vorbei. Ich möchte noch anmerken, dass es mit einem wunderschönen Klaviersolo Stück "Dear Dolores" von Ellis Marsalis endet, welches er (so nehme ich mal stark an) für seine Frau Dolores geschrieben hat.


[Beitrag von DigiDig am 02. Apr 2017, 12:23 bearbeitet]
Igelfrau
Inventar
#15465 erstellt: 04. Apr 2017, 18:26
amazon.de

Triosence - Hidden Beauty


Bernhard Schüler bringt als federführende Kraft auf diesem Album das Piano als beherrschendes Element zur Geltung. Am Bass wird er hierbei unterstützt von Omar Rodriguez Calvo und für die Drums zeichnet Stephan Emig. Ein gelungenes Werk und ideal für dies Stunde.
Mr._Lovegrove
Inventar
#15466 erstellt: 05. Apr 2017, 08:02
Obwohl ich eher Fan des elektrischen Al Di Meolas bin, zählt diese rein akustische Scheibe zu seinen allerbesten Werken:
Al_di_Meola_cielo_e_terra
Al Di Meola
Cielo e Terra
Teilweise untermalt von elegischen Keyboardsounds entwirft der Gitarrist eine kühl- melancholische Atmosphäre feingeistiger Art. Dabei nutzt Di Meola seine Virtuosität hier nur selten für Ausflüge ins Land der Flinkefinger, sondern für klare Linien und südländisch geprägte Themen, die den richtigen Hauch sommerlichen Flairs vermitteln. Für mich ist das eine seiner besten Alben überhaupt.
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