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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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arnaoutchot
Moderator
#21073 erstellt: 23. Nov 2021, 10:41
@all: Freut mich, dass Euch die Idee gefällt. Auch hier gilt: Alles locker, alles easy. Aber puuuh, mit meinen Figürchen setzt ihr mich jetzt unter Druck ... Und: Nachdem die Blue-Note-Platten ja in zahlreichen Reissues immer noch gut verfügbar sind (wenn auch nicht als Erstpressungen), so mag die eine oder andere gezeigte als Anregung dienen.

@Maik: Rätsle gerade, welche Blue-Note-Platte Du von mir hast ?

@Joerg: Volle Zustimmung zu Byrd und Clark. Das "Schlimme" ist, dass die Blue-Note-Platten bis Mitte der Sechziger einfach fast alle gut sind !

Hier mein C: Paul Chambers - Bass on Top - Blue Note 1957. Eine Platte für Bass-Liebhaber, Chambers on top im Quartett mit Kenny Burrell (g), Hank Jones (p) und Art Taylor (dr). Feiner Stoff !

IMG_3063D
https://www.discogs....-Quartet-Bass-On-Top
wilder-Denker
Stammgast
#21074 erstellt: 23. Nov 2021, 11:20

arnaoutchot (Beitrag #21073) schrieb:
Das "Schlimme" ist, dass die Blue-Note-Platten bis Mitte der Sechziger einfach fast alle gut sind !


... das ist wohl wahr, Michael .. das Gute, das ist Musik, die sogar ich - wenn Muse - auch mal am frühen Morgen hören kann, ist irgendwie wie Radio

Ich biete dann mal ein D und lasse mal Miles und Dolphy aussen vor:

R-7738777-1447774647-5913.jpeg
Kenny Dorham - Whistle Stop (1961)

Bass – Paul Chambers
Drums – Philly Joe Jones
Piano – Kenny Drew
Tenor Saxophone – Hank Mobley
Trumpet – Kenny Dorham

... auch hier haben wir Chambers am Bass und mit Drew und Dorham sogar ein Doppel-D .. ein wenig habe ich das Gefühl, dass Dorham, selbst zu Lebzeiten, immer etwas unterschätzt wurde. Das ist so wunderschöner Jazz .. draussen ist es kalt, die Sonne scheint, der Tee dampft .. wunderbar

arnaoutchot
Moderator
#21075 erstellt: 23. Nov 2021, 11:41
Ja, das sehe ich genauso, Dorham schaffte es nie so wirklich aus der zweiten Reihe der Blue-Note-Artisten hervorzutreten. Dabei machte er absolut bemerkenswerte Platten, zB Afro-Cuban (Blue Note 1955), Live at Cafe Bohemia (Blue Note 1956), die wunderbare Quiet Kenny (New Jazz 1960), die von Dir gezeigte oder die dann schon recht fortschrittliche Zusammenarbeit mit Joe Henderson. Deswegen nun Kenny Dorham - Trompeta Toccata - Blue Note 1965 mit Joe Henderson (ts) und Tommy Flanagan (p). Bitte das Foto unten genau anschauen: Der Hintergrund ist keine LP, sondern ein gerahmter 40x40cm Druck des Covers ...

Bei D gäbe es ausser Miles und Dolphy auch noch Lou Donaldson (zumindest dessen erste Platten auf BN, später wurde er recht poppig) und Kenny Drew (dessen Überalbum Undercurrent aber schon öfter im Thread erwähnt wurde).

Bin gespannt, was Du bei E hast ... da wird es schwieriger !

IMG_4372
https://www.discogs....ham-Trompeta-Toccata


[Beitrag von arnaoutchot am 23. Nov 2021, 11:53 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#21076 erstellt: 23. Nov 2021, 11:55
... ach, die sind immer so kurz, selbst wenn ich keine Platte umdrehen muss. Deshalb noch ein D, du hattest ihn eben schon erwähnt

R-4003452-1351989622-1957.jpeg
Lou Donaldson - Alligator Bogaloo (1967)

Alto Saxophone – Lou Donaldson
Cornet – Melvin Lastie
Drums – Leo Morris
Guitar – George Benson
Organ – Lonnie Smith

... Hard-Bop trifft auf Soul .. die Anwesenheit von Benson und Smith bringen irgendwie einen besonderen Drive in die Sache, mag ich gelegentlich ganz gerne mal hören.

Bei E bin ich noch unschlüssig, aber optimistisch .. jetzt geht es erst mal raus, das Wetter ist hier gerade viel zu schön, die Beine drängeln


Schönen Tag!
arnaoutchot
Moderator
#21077 erstellt: 23. Nov 2021, 12:03
Ui, jetzt überrascht Du mich aber ! Der 1967er Donaldson ist schon recht gefällig ... Aber wenn es schwingt, dann ist alles gut ! Viel Spass draussen ... melde mich später mit einem meiner Es, ich habe sogar zwei gefunden.
HansFehr
Inventar
#21078 erstellt: 23. Nov 2021, 14:58
Ich bin gedanklich schon mal bei E.

In meiner Sammlung keine einzige Blue Note von Bill Evans. Ich bin erstaunt.
arnaoutchot
Moderator
#21079 erstellt: 23. Nov 2021, 17:46

HansFehr (Beitrag #21078) schrieb:
In meiner Sammlung keine einzige Blue Note von Bill Evans.


Meines Wissens gibt es auch keine Bill-Evans-Platte unter seinem Namen als Leader bei Blue Note. Von dem Saxophonisten Bill Evans gibt es eine Live-Platte aus dem Blue Note Tokyo, aber auch nicht auf dem Label Blue Note ...

Also hier ein E: Duke Ellington - Charlie Mingus - Max Roach - Money Jungle - United Artists/Blue Note 1962. Ursprünglich nicht auf dem sonstigen klanglichen Level von Blue Note auf dem Label United Artists erschienen. Die gezeigte CD wurde von den Original-Dreikanal-Tapes remixt und unter Blue-Note-Namen veröffentlicht (siehe Logo vor dem Kühlergrill des Horch). Musikalisch eine interessante Begegnung des Grandseigneur Ellington mit den jungen Wilden Mingus & Roach. Ellington muss sich nicht verstecken !

IMG_3066D
https://www.discogs....lington-Money-Jungle
HansFehr
Inventar
#21080 erstellt: 23. Nov 2021, 18:08

arnaoutchot (Beitrag #21079) schrieb:
Von dem Saxophonisten Bill Evans gibt es eine Live-Platte aus dem Blue Note Tokyo, aber auch nicht auf dem Label Blue Note ...

Aber die ist auf dem Label Blue Note. 1986. Nicht so besonders beeindruckend. Da helfen auch Special Guests wie John McLaughlin und Marcus Miller nicht viel.

Bill Evans - The Alternative Man

arnaoutchot
Moderator
#21081 erstellt: 23. Nov 2021, 19:25
ok, die kenne ich nicht. Ich meinte oben primär den Pianisten Bill Evans. Aber vom Saxophonisten gibt es die Bill Evans Group - Live at the Blue Note Tokyo - Let the Juice Loose ... ein Hammer-Scheibchen, by the way.

Jetzt aber zu einem meiner Geheimtipps: Curtis Fuller - Bari & Bone - Blue Note 1957 / CD-Reissue Japan 2015. Kennt kaum einer, wenn dann von Fuller die wesentlich bekanntere Platte The Opener aus dem gleichen Jahr. Fuller (Bone) hier mit Tate Houston (Bari), begleitet von den bereits bei C genannten Herren Sonny Clark und Paul Chambers und Art Taylor an den Drums. Schöne relaxte Tieftöner-Session, die aus unerfindlichen Gründen nur in Japan digital wiederveröffentlicht wurde, auch nicht in den USA. Geheimtipp ... ich sagte es schon

Ich lese gerade, dass Fuller im Mai diesen Jahres im hohen Alter von 90 Jahren verstorben ist ... das ging an mir vorbei. Dann geht das hier an Curtis ... R.I.P.

IMG_3067D
https://www.discogs.com/release/7336159-Curtis-Fuller-Bone-Bari-


[Beitrag von arnaoutchot am 23. Nov 2021, 19:26 bearbeitet]
Magiras
Stammgast
#21082 erstellt: 23. Nov 2021, 19:44
Ich steig' mal bei B mit ein...wie schon vorher erwähnt, viel Blue Note ist leider nicht am Start...
aber dafür baue ich denn auch ein wenig Gimmik ein

Donald Byrd – A New Perspective
IMG_1222[1]
https://www.discogs....rd-A-New-Perspective

Der Chor hat mich anfänglich etwas überrascht...ist aber durchaus stimmig.
Am besten gefällt mir hier ( auch mit B , passt also zum Thema ) der Vibraphonist Donald Best...
Ditsche würde sagen: der perlt

Gruß
Michael
wilder-Denker
Stammgast
#21083 erstellt: 23. Nov 2021, 20:51

arnaoutchot (Beitrag #21077) schrieb:
Ui, jetzt überrascht Du mich aber ! Der 1967er Donaldson ist schon recht gefällig ...


... im Nachhinein muss ich dir da zustimmen. Hatte 1-2 Stücke in Erinnerung, aber nicht die ganze Scheibe .. endete dann darin, dass ich in der zweiten Hälfte abgebrochen habe und lieber nach draussen ging

-------

... dann mal mein E und tatächlich eine etwas "merkwürdige" Konstellation mit Bill Evans (dem Pianisten):

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Brookmeyer / Evans - The Ivory Hunters (1959)

Bass – Percy Heath
Drums – Connie Kay
Piano [Left Channel] – Bob Brookmeyer
Piano [Right Channel] – Bill Evans

... sehr schräges Cover, ungewöhnliches Doppel-Piano Quartett und Standards, die sich erst beim zweiten / dritten Hören so recht entfalten wollen .. aber dann kann die sogar richtig Spaß machen. Laut Discogs war die Erstveröffentlichung unter United Artists, dann aber von Blue Note weiter vertrieben (alternativ auch unter anderem Titel "As Time Goes By")

Beim F hätte ich genau die von Michael gezeigte Curtis Fuller gebracht, diese läuft sehr häufig auf meinem US-Lieblingssender, da ein Moderator bekennender Fuller-Fan ist .. mal sehen, ich finde bestimmt noch etwas anderes


// Gruß
wilder-Denker
Stammgast
#21084 erstellt: 23. Nov 2021, 21:22
... meine Alternative für F eigentlich gar nicht so schwer und rasch gefunden:

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Frank Foster Quintet - Here comes Frank Foster (1954)

Bass – Percy Heath
Drums – Kenny Clarke
Piano – Gildo Mahones
Tenor Saxophone – Frank Foster
Trombone – Bennie Powell

... auch so eine, die ich eigentlich nur durch Radio kennengelernt habe .. geradliniger Hard-Bop, sehr schmeichelnd und "schmackhaft", ursprünglich mal als 10" - Mono veröffentlicht, inzwischen aber in diversen Re-Issues weitergeführt .. ganz heisser Tipp!


// Gruß


[Beitrag von wilder-Denker am 23. Nov 2021, 21:23 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21085 erstellt: 23. Nov 2021, 22:06
Bin immer wieder überrascht, was Du auch aus diesen älteren Jazz-Schubladen ziehst, lieber Joerg ! Die Brookmeyer/Evans und die Frank Foster kenne ich nicht ... ... werde bei beiden mal reinhören.

Und Michael (mit Ente): Bin ebenfalls überrascht, dass Du sagst, Du hättest kaum etwas von Blue Note und dann ausgerechnet die Byrd with Voices ... Ich glaube, da gibt es Besseres zu entdecken.

Noch ein letzter Buchstabe für heute: Bei G kämen auf jeden Fall Grant Green, sein Namensvetter Bennie Green oder Johnny Griffin in Frage. Aber es kann für mich nur einen geben und da auch nur eine Platte: Dexter Gordon - Go - Blue Note 1962 / Analogue Productions SACD Stereo 2010. Gordons beste Platte mit einer der schönsten Balladen des Jazz Guess I'll Hang My Tears Out to Dry Die APO SACD ist klanglich die beste Ausgabe, die ich kenne. Die Ente ist ein Gruss zurück an Michael ...

IMG_3068D
https://www.discogs.com/release/4342799-Dexter-Gordon-Go
crim63
Inventar
#21086 erstellt: 23. Nov 2021, 22:42
Hallo !

Heute Schnatterinchen Treffen aus Entenhausen........
Ich werde jetzt erst mal in die Dexter Gordon - Go reinhören, ich dachte Michael Du hättest das schon mal erwähnt mit einer der schönsten
Balladen des Jazz "Guess I'll Hang My Tears Out to Dry" (kommt mir jedenfalls bekannt vor) hatte mir das damals schon vorgenommen aber jetzt.....
Nun kann ich meine Neugierde nicht mehr bremsen, mal sehen ob bei Discogs oder Youtube....

Gruß Maik
Mr._Lovegrove
Inventar
#21087 erstellt: 24. Nov 2021, 08:21
Jetzt habt ihr mich etwas angesteckt mit eurem Blue Note Exkurs. Aber auch ich ziehe erstmal eine späte Blue Note aus der United Artists Ära aus der Tasche:
41fpGjGmjsL._SX450_
Donald Byrd
Electric Byrd 1970

Alto Saxophone, Soprano Saxophone, Flute – Jerry Dodgion
Baritone Saxophone, Clarinet – Pepper Adams
Bass – Ron Carter
Drums – Mickey Roker
Electric Piano – Duke Pearson
Flute – Hermeto Pascoal
Percussion – Airto Moreira
Tenor Saxophone, Alto Clarinet – Frank Foster
Tenor Saxophone, Flute – Lew Tabackin
Trombone – Bill Campbell
Trumpet – Donald Byrd

Auch Byrd wurde vom elektrischen Jazz infiziert und unternimmt eine Reise ins Unbekannte. Und wie so typisch für frühe Fusionalben sind die vier Stücke lange und ausschweifende Exkursionen, die geprägt sind vom suchen und finden. Allerdings erklingt Byrds Variante kaum aggressiv oder hart rockend, sondern es ist eher eine fließende Musik, die mehr den Funk denn den Rockj abstrahiert. Nur wenige Jahre später ist Byrd ja eine extrem erfolgreiche Transformation zum Funkjazzer gelungen.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 24. Nov 2021, 08:23 bearbeitet]
Magiras
Stammgast
#21088 erstellt: 24. Nov 2021, 14:58
Michael mit Palme: sicherlich gibt es besseres als Byrd with Voices , war halt mal so'n Kauf in der Zeit, als Jazz mich nur marginal interessierte ...und ausserdem im BlueNote Alphabet die erste...
Ich gelobe Besserung, dafür möchte ich dann aber auch wissen wo man so eine schöne blaue Ente bekommt

crim63, was Entenhausen angeht...siehe Foto

Alphabetisch geht es bei wenigen Scheiben natürlich schnell voran, bin jetzt schon bei H (hätte zwar noch C und D aber die wurden hier schon genannt bzw. von mir an anderer Stelle vorgestellt) . Ich könnte jetzt mit Herbie Hancock - Maiden Voyage versuchen, etwas Boden wettzumachen, denke aber, dass die hinlänglich bekannt ist, deswegen nun:

Freddie Hubbard – Hub-Tones
IMG_1226[1]
https://www.discogs....ie-Hubbard-Hub-Tones

Wunderschön schwingender Jazz mit romantischen Einsprengseln (You're My Everything und Lament for Booker) und absolutem Vorwärtsgroove (Hub-Tones und For Spee's Sake) .. jetzt müsste mir nur noch einfallen, wie dieser richtig gute Pianist heißt

Gruß
Michael

Edit: stelle gerade fest, dass ich diese hier auch schon vorgestellt hatte...sorry Leute


[Beitrag von Magiras am 24. Nov 2021, 15:05 bearbeitet]
crim63
Inventar
#21089 erstellt: 24. Nov 2021, 15:14
sehr schön Michael, coole Typen......

Gruß Maik
PS, die Platte natürlich auch.


[Beitrag von crim63 am 24. Nov 2021, 15:15 bearbeitet]
Magiras
Stammgast
#21090 erstellt: 24. Nov 2021, 16:14
Weiter mit J...
Gibt ja schon ein paar Aufnahmen, auf welchen Art Blakey seine Meisterschaft beweist ( zum Beispiel sein Solo in Afrique von der Witch Doctor),
aber dei Drum Thunder Miniature Suite ist einfach phänomenal

Art Blakey & The Jazz Messengers – Moanin'
IMG_1227[1]
https://www.discogs....zz-Messengers-Moanin

Dieses Quintet mit Bobby Timmons/Piano, Benny Golson/Tenor, Jymie Merritt/Bass und Lee Morgan/Trompete hat sowieso den genialen Schwing.
Neben Scheiben von Mingus in allen Konstellation sind die der Jazz Messengers diejenigen, welche ich am liebsten höre.

Gruß
Michael
Magiras
Stammgast
#21091 erstellt: 24. Nov 2021, 17:47
Kleiner Sprung zu P, ich hatte diese Platte schon mal im VinylThread vorgestellt...egal, hier jetzt noch mal:

The Don Pullen-George Adams Quartett - Breakthrough
IMG_1228[1]
https://www.discogs....Quartet-Breakthrough

USA 1986 DMM mit großem Personal, neben den Namensgebern Dannie Richmond ...ja, der Mann der am Tenor in einer R&B Band spielte, bevor er zu Mingus und den Drums wechselte; zudem Cameron Brown am Bass, welcher ja schon mit Archie Shepp (der bei F.Z. mitspielte) recht fleißig war.

Die Scheibe geht gut nach vorne, Don Pullen dreht an den Tasten manchmal etwas durch...aber hey, it's jazz

Gruß
Michael
arnaoutchot
Moderator
#21092 erstellt: 24. Nov 2021, 20:20

Magiras (Beitrag #21088) schrieb:
Ich gelobe Besserung, dafür möchte ich dann aber auch wissen wo man so eine schöne blaue Ente bekommt


Kein Thema, ich wunderte mich nur etwas über Byrd. Die blaue Forums-Ente war ein Werbegeschenk vor vielen Jahren, lange vergriffen ...


Magiras (Beitrag #21088) schrieb:
Freddie Hubbard – Hub-Tones - Stelle gerade fest, dass ich diese hier auch schon vorgestellt hatte...sorry Leute


Das finde ich auch nicht schlimm, je nach Kontext sehe ich es nicht als Problem, hier Platten auch mehrfach vorzustellen. Die Hub-Tones ist superb und verdient eine Mehrfachnennung !

Hier gäbe es zu H ja tatsächlich reichlich Material: Herbie Hancock, Joe Henderson, Freddie Hubbard, Andrew Hill oder sogar die Deutsche Jutta Hipp. Aber ich picke eine weitere meiner absoluten Lieblingsplatten des Labels heraus: Bobby Hutcherson - Happenings - Blue Note 1966. Im Quartett mit Doppel-H Herbie Hancock schaffen speziell dieser und Hutcherson eine teilweise traumhafte Atmosphäre. Die Version von Maiden Voyage ziehe ich dem Original vor ...

IMG_3070D
https://www.discogs....utcherson-Happenings


[Beitrag von arnaoutchot am 24. Nov 2021, 20:22 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#21093 erstellt: 24. Nov 2021, 20:25
... Blue Note und ich bin ja erst bei G: ich bin froh, dass Michael Dexter Gordon eingebracht hat, denn er ist ein Muss(!), aber ich hätte ihn - weil schon so oft erwähnt - aussen vor gelassen, somit zwei weitere Vorschläge meinerseits:

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Johnny Griffin - The Congregation (1958)

Bass – Paul Chambers
Drums – Kenny Dennis
Piano – Sonny Clark
Tenor Saxophone – Johnny Griffin

... wunderbar, ehrlich geerdeter Bop .. inzwischen auch bei den Streamern als HiRes vertreten, imposant die strikte Kanaltrennung. Als Randbemerkung: das Cover ziert ein recht frühes Werk von Andy Warhol, genau in der Phase des Übergangs von Zeichnung zu Siebdruck .. lange bevor er als Pop-Artist Karriere machte


und


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Grant Green - Green Street (1961)

Bass – Ben Tucker
Drums – Dave Bailey
Guitar – Grant Green

... ich bin ja eher selten - von einigen Extremisten abgesehen - beim Gitarren-Jazz, aber solche Klassiker zeigen dann doch wieder was das Instrument, in den richtigen Händen, tatsächlich abzubilden vermag .. sehr cool, sehr entspannt und ein "No. 1 Green Street" würde es vom Groove durchaus auch auf (m)eine Tanzliste schaffen.


// Gruß
crim63
Inventar
#21094 erstellt: 24. Nov 2021, 20:37
Hallo !

Michael, der aus der Südsee , ich habe mir gestern mal die Dexter Gordon - Go angehört und ja die ist insgesamt recht fein
und Deine Lieblingsbalade sehr gut. Ich habe allerdings nur am PC bei Discogs angehört und da wird die Rudy Van Gelder Edition/Remastered 1999
angeboten. Ich weiß jetzt nicht ob die schlechter als die Blue Note Platte ist, aber die PC Qualität ist eh nicht die Beste, also spielt das hier beim
Probe hören eh keine Rolle.

Gruß Maik
arnaoutchot
Moderator
#21095 erstellt: 24. Nov 2021, 20:47
Fürs Probehören tut es das, das van-Gelder-Mastering ist auch so weit ok. Wenn ich mir aktuell eine Vinyl-Ausgabe davon kaufen müsste, würde ich das Kevin-Gray-Master nehmen, das es aktuell in der Classic Vinyl Serie gibt ... wie lange ? https://www.discogs.com/release/19583212-Dexter-Gordon-Go

Für das I muss ich einen Sampler bemühen: Jazzman - Spiritual Jazz Vol. 9 - Blue Notes Parts I & II - Jazzman 2CD 2018. Darauf findet sich neben vielen anderen sehr interessanten und ausgefallenen Blue-Note-Stücken Solomon Ilori & His Afro Drum Ensemble - African High Life - Blue Note 1964. Eine tatsächlich aus dem üblichen Rahmen fallende Produktion mit einer afrikanischen Percussiongruppe und Donald Byrd, Hubert Laws und Elvin Jones etc. als echte Jazz-Musiker. Ilori und seine Gruppe hatten schon bei Art Blakeys The African Beat 1962 mitgewirkt. Hörenswert (beides, der Sampler und die Originalplatte) !

IMG_3071D

R-3364022-1327442513.jpeg


[Beitrag von arnaoutchot am 24. Nov 2021, 21:11 bearbeitet]
crim63
Inventar
#21096 erstellt: 24. Nov 2021, 22:47
Michael,
lange Rede, kurzer Sinn, Dexter Gordon ist bestellt,
habe gleich noch paar dazu genommen damit sich's lohnt, Aldi's World Sinfonia, Soft Maschine 4, ( Neil Young )
Nun wird wohl langsam Schluss für dieses Jahr......
evtl.
mal sehen.....

Gruß Maik
arnaoutchot
Moderator
#21097 erstellt: 24. Nov 2021, 23:06
Ein Mann, ein Wort ! Aber Aldi, musste das sein ? Und Soft Machine 4 ist nicht ganz leicht verdaulicher Stoff, das weisst Du. Ich kenne niemanden ausser Dir, der beide Platten in eine Bestellung packen würde ... (das war ein Kompliment !)
wilder-Denker
Stammgast
#21098 erstellt: 24. Nov 2021, 23:07
... dann schreite ich mal zu Blue Note H, wo es eigentlich einiges zu entdecken gibt .. da wäre, von Michael genannt, Hutcherson, wobei ich da auch gerne mal die BN-Erstveröffentlichung(?) Dialogue raushole, dann Earl Hines oder Freddie Hubbard (die vielleicht eher dem Michael "Mr._Lovegrove" munden könnten?) .. für mich dann, eher:

R-1114184-1193106394.jpeg
Joe Henderson - Our Thing (1964)

Bass – Eddie Khan
Drums – Pete La Roca
Piano – Andrew Hill
Tenor Saxophone – Joe Henderson
Trumpet – Kenny Dorham

... nicht die einzige aus Hendersons Werk, aber stellvertretend und authentisch als eine der gerne Gemochten. Es geht hier durchaus etwas straffer voran, als in manch anderen vorgestellten Blue Notes dieser Epoche .. alternativ und etwas "runder" gäbe es noch den späteren Henderson mit den 1985 aufgenommenen Live at the Village Vanguard, die sowohl als Vol.1 und Vol.2, als auch komplett in verschiedenen Auflagen erschienen sind.


// Gruß
wilder-Denker
Stammgast
#21099 erstellt: 24. Nov 2021, 23:42
... ich wollte eigentlich weiter zu I, stelle aber fest, dass ich nicht wirklich etwas finde - Gefunden habe ich Sherman Irby, aber - auch wenn es dem ein oder anderen durchaus passen mag - so wirklich hebt es mich nicht aus den Socken ... die Ilori von Michael klingt spannender, passt mir aber gerade auch nicht wirklich und somit erstmal gut für heute und lieber noch etwas Free zur (Wieder-)Belebung


// Gruß


[Beitrag von wilder-Denker am 24. Nov 2021, 23:46 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#21100 erstellt: 25. Nov 2021, 08:30
Freddie Hubbard finde ich super. Aber hier schlängelt sich gerade Herbie Hancock durch seine ungewöhnlichste Veröffentlichung auf Blue Note.
IMG_20211125_062531[1]
Herbie Hancock
Inventions and Dimensions

Bass – Paul Chambers
Congas, Bongos – Osvaldo "Chihuahau" Martinez*
Drums, Timbales – Willie Bobo
Piano – Herbie Hancock

Ich besitze eine ziemlich rare CD aus den frühern 80ern mit etwas abgewandeltem Cover. Diese Version ist noch nicht mal bei Discogs zu finden.
Doch unabhängig davon ist dieses Album schon sehr ungewöhnlich und zeugt früh vom Genie Hancocks. Zwei Percussionisten plus Paul Chambers umgarnen Hancocks teils schräge und sehr freie Linien heftigst. Und doch spielt der Pianist keinen Freejazz, sondern bleibt durchaus in seinem Klangkosmos, nur das er harmonisch absolut loslässt und auch melodisch kaum mal ein Thema anreißt. Das ist so faszinierend, wie spannend.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 25. Nov 2021, 09:33 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21101 erstellt: 25. Nov 2021, 19:15
Bei J komme ich wieder zu einem Klassiker mit vielen J's im Namen: The Eminent Jay Jay Johnson Vol. 1 - Blue Note mono 1953/RVG Edition 2001. Sagenhafte Session des Posaunisten mit Clifford Brown, Jimmy und Percy Heath, John Lewis und Kenny Clarke. Klanglich gilt die alte Faustregel, dass die Mono-Remasters von Rudy van Gelder sehr gut sind (seine Stereo-Remasterings waren bekanntlich oftmals problematisch).

IMG_3072D
https://www.discogs....e-Eminent-Volume-One
vampula
Stammgast
#21102 erstellt: 25. Nov 2021, 19:39
will mal kurz was einschieben in die Blue-Note Serie.
Wer mal wieder zeitlosen hochwertigen Swinging Jazz hören möchte,dann diese hier
Dusko Goykovich Five Horns & Rhythm enja 2010
IMAG0526[1]
über Dusko muss man wohl nicht mehr viel sagen.
Magiras
Stammgast
#21103 erstellt: 25. Nov 2021, 20:16
Michael mit Palme, danke für den hint zu Jay Jay Johnson, wieder was gelernt, wieder was auf die Suchliste gepackt.

So, ich bitte darum, mich nicht zu schlagen, aber:
-ich presche weit vor; wie gesagt, meine Blue Note Scheiben sind in der Anzahl stark begrenzt ( 13 an der Zahl )
-was nun kommt, ist nicht wirklich Jazz, auch wenn es bei discogs unter "Acid Jazz" eingeordnet ist
- die CD ist grün, nicht blau-weiß ( dennoch bei Blue Note erschienen )

Jazz Samples sind jedoch zuhauf enthalten, es swingt und ist "funky funky"

Es geht weiter mit U

Us3 – Hand On The Torch
IMG_1229[1]
https://www.discogs.com/de/release/1183276-Us3-Hand-On-The-Torch

Benannt hat sich die Band nach dem Album "Us Three"von Horace Parlan, die Ansage "...we're having something special down here in Birdland this evening..." stammt aus genau dem Birdland...ach was soll ich schreiben, ich glaube, ihr alle kennt diese Scheibe...
mach laut

Gruß
Michael
wilder-Denker
Stammgast
#21104 erstellt: 25. Nov 2021, 21:49
... interessant, JJJ hatte ich auch im Sinn, aber bei J gibt es tatsächlich etliches zur Auswahl. Meine zwei Angebote:

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Cliff Jordan - Cliff Craft (1957)

Bass – George Tucker
Drums – Louis Hayes
Piano – Sonny Clark
Tenor Saxophone – Cliff Jordan
Trumpet – Art Farmer

... eine wunderbar entspannt swingende Aufnahme (Tipp!) .. man könnte davon träumen mit einem Cadillac Eldorado und netter Begleitung durchs nächtliche NY zu cruisen

.. ein Jahrzehnt später, aber die Lauscher vielleicht eher im Club gespitzt:

R-5339357-1598962973-8957.jpeg
Elvin Jones Trio - Puttin' It Together (1968)

Bass – Jimmy Garrison
Drums – Elvin Jones
Tenor Saxophone, Soprano Saxophone, Flute – Joe Farrell

... durchaus etwas zupackender: Jones gerne lebhaft treibend als Schlagwerker, Garrison hatte länger mit Coltrane gearbeitet und Farrell als quirliges Bindeglied .. Post-Bob, der durchaus eine leichte Tendenz in Richtung Free hat, aber auf jeden Fall für alle hier erträglich sein sollte


// Gruß


[Beitrag von wilder-Denker am 25. Nov 2021, 21:50 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#21105 erstellt: 25. Nov 2021, 22:20

Magiras (Beitrag #21103) schrieb:

So, ich bitte darum, mich nicht zu schlagen, aber: Us3 – Hand On The Torch


... keine Prügel meinerseits - Heute wird in USA Thanksgiving zelebriert und ich stelle mir vor, nach dem üblicherweise üppigen Mahl mit Freunden werden zu fortgeschrittener Stunde, Tisch und Stühle etwas beiseite gerückt, dann bester Laune das Tanzbein geschwungen ... meine Wenigkeit, hat sich diese gerade auf den Kopfhörer gelegt und - mangels Teilhabe an Thanksgiving - als Unterstützung zum Hobeln einiger Kohlköpfe angedacht (ich will Sauerkraut ansetzen) .. danke an die Erinnerung an die durchaus etwas "unübliche" Blue Note

Gruß nach Entenhausen ...




[Beitrag von wilder-Denker am 25. Nov 2021, 22:21 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21106 erstellt: 25. Nov 2021, 22:29
@Michael: Ja, Us3 war ein modernes Projekt, das klassische Blue Note Hits sampelte. Cantaloop fand ich gar nicht so schlecht, der Rest der Scheibe ging mir mit dem Sprechgesang dann etwas auf den Senkel. Aber ja, darf hier durchaus genannt werden. Mal sehen, ob ich bei U etwas anderes finde ...

Ich hatte vorher noch Milt Jackson with (1) John Lewis, Percy Heath, Kenny Clarke, Lou Donaldson and (2) The Thelonious Monk Quintet - Blue Note mono 1948, 1951 & 1952. Zwei 10" Sessions einmal mit (1) und dann mit (2). Besonders die Monk-Sessions sind grandios, aber da kommen wir bei M evtl. nochmals drauf.

R-3382409-1328215472.jpeg
https://www.discogs....elonious-Monk-Quinte


[Beitrag von arnaoutchot am 25. Nov 2021, 22:29 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#21107 erstellt: 25. Nov 2021, 23:44
... sehr schön deine Milt Jackson, Michael und ja, um Monk kommen wir sicherlich nicht drumrum

... ich versuche mich mal vorsichtig an K, schreite in der Zeit aber etwas voran:

R-10735599-1529114527-1142.jpeg
Lee Konitz - Alone Together (1997)

Bass – Charlie Haden
Piano – Brad Mehldau
Saxophone – Lee Konitz

... im Vergleich zu den hier frühen Blue Note fehlt es hier vielleicht an etwas Leichtigkeit, dafür sind wir 30+ Jahre später in der Zeitachse .. die Entwicklung eher "sophisticated" (ausgeklügelt, anspruchsvoll), den Hörer zum Zuhören - statt Gehenlassen - aufrufend .. diese Trio-Aufnahme hatte auch meine Sicht zum Jazz wesentlich geprägt und meine Ohren für weiteres geöffnet .. für diejenigen unter uns, die diese Aufnahmen nicht kennen: man sollte sich wirklich Zeit und Muse nehmen dafür


// Gruß
Mr._Lovegrove
Inventar
#21108 erstellt: 26. Nov 2021, 08:22
Hier nun eine Blue Note, die ich schon sehr lang habe und die bei mir ganz oben in den BN Charts steht:
R-2831437-1303022823.jpeg
Jackie Mclean
Jacknife
Aufgenommen am 24.09.1965, veröffentlicht erst 1975

Alto Saxophone – Jackie McLean
Bass – Larry Ridley
Drums – Jack DeJohnette
Piano – Larry Willis
Trumpet – Charles Tolliver, Lee Morgan

Dies ist eine der Scheiben, bei denen man sich die Frage stellt, wieso Alfred Lion die im Archiv hat stehen lassen. Die Platte kann locker mit den Klassikern aus dem Katalog des Saxophonisten "Let Freedom Ring" und "Right Now" mithalten. Alleine die absolut packende Version von "On the nile" zu Beginn ist das Geld wert. Ein schon in jungen Jahren stilistische gefestigter Jack DeJohnette peitscht und treibt die Meute vor sich her und die nimmt diese Hitze dankbar an. McLean glänzt mit modernistischer Tiefe und Charles Tolliver und Lee Morgan mag ich eh unglaublich gerne. Das ist eine fantastische Blue Note, die sich geschickt zwischen Hard Bop und Contemporary setzt.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 26. Nov 2021, 08:23 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21109 erstellt: 26. Nov 2021, 10:04
Sehr schön, die Nennung von Konitz. An den hatte ich - wegen später Entstehung - gar nicht gedacht, die Alone Together habe ich auch physisch gar nicht. K ist gar nicht so einfach, mir fiel nur die ebenfalls späte Earl Klugh - Finger Paintings - Blue Note / MFSL 1977/1980 ein. Softer Gitarren-Jazz in brillianter Klangqualität, noch verfeinert von MFSL. Passt als Muntermacher gut zum trüben Morgen ...

Und @McLean und unveröffentlichte Aufnahmen der 1960er: Ich habe das Gefühl, dass Alfred Lion in den letzten Jahren unter seiner Ägide so viel aufnahm, dass es vernünftig nicht mehr zu veröffentlichen war. Zumal Mitte der 1960er der Jazz von der aufkommenden Rock- und Soul-Musik doch sehr zurückgedrängt wurde. 1967 verkaufte Lion Blue Note. Man denke an einen Musiker wie Andrew Hill, von dem ein Grossteil der Blue-Note-Aufnahmen erst weit nach Entstehen erschien.

IMG_1061
https://www.discogs....ugh-Finger-Paintings

Anmerkung: Ich sehe gerade, dass die MFSL-LP in brauchbarem Zustand aus Deutschland für deutlich unter €20 erhältlich ist. Wer mit der Musik etwas anfangen kann, kann hier eine Klangperle einsammeln ...
Mr._Lovegrove
Inventar
#21110 erstellt: 27. Nov 2021, 10:23
Ich muß auch mal mit was anderem als Blue Note dazwischengrätschen, aber die folgende Scheibe ist so scharf und schräg, die muß ich mal vorstellen:

R-18102727-1617272630-5054.jpeg
Benoit Martiny Band
Moons Of Uranus 2020

Ich war mir fast sicher, dass sie hier schonmal erwähnt wurde; über die SuFu hatte ich aber nichts gefunden. Aber selbst wenn, dann wäre eine Doppelnennung bei dieser geilen Mucke das Mindeste.
Die Luxemburger, die sich 2004 gegründet haben, sind wirklich ein verrückte Truppe. Gleichzeitig zeigt diese Liveaufnahme, dass es auch junge Musiker gibt, die nicht annähern den ausgetrenen Pfaden folgen, sodern ihre ureigenen Ideen haben.
Und die Ideen der Luxemburger sind wirklich abgedreht. Sun Ra stand zwar definitiv Pate für diese abgefahrene Jazzrevue und man wird durchaus nicht nur vom Titel der Platte her an ihn erinnert. Doch im Laufe der Platte bewegt sich die Band in eine andere, deutlich humoristischere Richtung. Freakig funkiger Freejazzrock teils mit schrägen Gesangseinlagen und eine dicken Portion Ironie und schrägem Humor, das trifft es wohl am besten. Und Humor und Jazz gehen selten gut zusammen, aber wenn im Kernstück der Platte "Attack of the Martian Nazis" Sänger Jean Bermes inmitten kakophonischen Jazzrocks und mit überzogen Hitler'scher Stimme ein Rezept für einen Bohneneintopf vorträgt, dann fällt man vor Lachen vom Stuhl. Sein Vulkanisch ein paar Stücke später ist übrigens exzellent! Ein irrer Trip!


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 27. Nov 2021, 10:24 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21111 erstellt: 27. Nov 2021, 12:57
Auch bei L komme ich nach kurzem Überlegen und Sichtung meines Bestandes nur auf Pete La Roca - Basra - Blue Note 1965. Eine etwas ungewöhnliche Kombination des kraftvollen Drummers La Roca mit Joe Henderson (ts), Steve Kuhn (p) und dem blutjungen Steve Swallow am Akustik-Bass. Die Stücke sind oft von leicht exotischen Quellen beeinflusst, zB erinnert mich Malaguena stark an Coltranes Olé. Eine nicht so bekannte, aber dennoch sehr hörenwerte BN-Platte !

IMG_3073D
https://www.discogs.com/release/3099730-Pete-La-Roca-Basra
Magiras
Stammgast
#21112 erstellt: 27. Nov 2021, 17:46
Moin,
bei Blue Note bin ich raus, deswegen läuft hier gerade alles wieder querbeet, aktuell:
John Coltrane & Don Cherry – The Avant-Garde
IMG_1230[1]
https://www.discogs....erry-The-Avant-Garde

Zu Avantgarde als auch zu den msicians bedarf es keiner großartigen Erklärung, aber wie man am Bild sieht:
there is something cooking

Gruß
Michael
Magiras
Stammgast
#21113 erstellt: 27. Nov 2021, 18:22
Und weil das letzte Stück von Monk komponiert war, spielt selbiger jetzt auf:

Thelonious Monk Trio
IMG_1232[1]
https://www.discogs....Thelonious-Monk-Trio

Und auch Percy Heath war ja eben dabei
Und ich sage nur : Monks Dream

Und: der Eindruck täuscht, hier ist nix fishy

Gruß
Michael
wilder-Denker
Stammgast
#21114 erstellt: 28. Nov 2021, 00:51

Mr._Lovegrove (Beitrag #21110) schrieb:
... folgende Scheibe ist so scharf und schräg, die muß ich mal vorstellen: Benoit Martiny Band ... Ein irrer Trip!


... na, das ist ja mal eine Überraschung ... als Bewohner des Dreiländer-Ecks (D-F-LU) sind diese mir wohl vertraut. hatte die Ehre auch schon einigen Konzerten teilhaben zu dürfen .. es freut mich diese auch hier im Thread zu finden und deinen Hörgewohnheiten nach, dürfte es ja beinahe einem "Walk on the Wild Side" gleichen .. sehr schön

---------

... ich versuche mich derweil am Blue Note L .. ist schwieriger als vermutet, denn einige sind "Eintagsfliegen", andere nicht wirklich Jazz (für meine Ohren) und grosse Namen wie Charles LLoyd oder Joe Lovano, in allen Ehren, überzeugen mich nicht unbedingt mit ihrem Gesamtwerk, am ehesten vielleicht:

R-3942099-1349989071-7569.jpeg
Joe Lovano Quartets - Live at the Village Vanguard (1995)

Bass – Anthony Cox, Christian McBride
Drums, Cymbal – Billy Hart, Lewis Nash
Piano – Mulgrew Miller
Saxophones – Joe Lovano
Trumpet, Flugelhorn – Tom Harrell

... diverse Live-Mitschnitte in einer Compilation, allesamt aus dem legendären Village Vanguard .. ich durfte dort selbst schon zweimal Platz nehmen. der relativ kleine - aber besondere - Veranstaltungsort "riecht" förmlich nach Legenden .. die Lovano Quartette passen auf jeden Fall ins Ambiente, authentischer bzw. mehr Legende geht immer, aber es musste jetzt mal ein Blue Note L her


// Gruß
Mr._Lovegrove
Inventar
#21115 erstellt: 28. Nov 2021, 10:33
Nach dem irren Trip ins All bin ich nun wieder zurück auf der Erde und habe ' ne Blue Note aufgelegt:

IMG_20211128_083653
Hank Mobley
Workout 1962

Bass – Paul Chambers
Drums – Philly Joe Jones
Guitar – Grant Green
Piano – Wynton Kelly
Tenor Saxophone – Hank Mobley

"Soulstation" ist sicher das bekannteste aller Alben von Hank Mobley, aber ich ziehe diese hier vor. Die Besetzung geht einfach nicht besser, denn Mobley hatte drei der ehemaligen Rhythmusrecken von Miles Davis gebucht, die für die Coolness in Person stehen. Dazu noch ein grandioser Grant Green und fertig ist das Setup für eine der besten und gleichzeitig entspanntesten Hard Bop Platten überhaupt. Jones an den Drums gibt des öfteren den "Philly Lick" und Mobley und Green passen einfach wie Deckel auf Topf.

EDIT: Hab das Foto getauscht. Eine Ente habe ich leider nicht, dafür passend zum Rot im Cover der Ron McMaster CD ein schönes Schweinchen.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 28. Nov 2021, 11:36 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21116 erstellt: 28. Nov 2021, 12:49
Bei M gibt es eine Vielzahl von interessanten Namen bei Blue Note. Einige wurden schon genannt (Jackie McLean, Hank Mobley, Lee Morgan), andere sind weniger bekannt (Grachan Moncur, Gil Mellé), aber mE kann es nur einen geben, den man bei M mit Blue Note zuerst in Verbindung bringt: Thelonious Monk - Genius of Modern Music Vol. 1 & 2 - Blue Note 1947-1952.

Monks Blue Note Aufnahmen sind schlicht epochal und gehören für mich zu den zehn wichtigsten Aufnahmen im Jazz aller Zeiten. Nicht auszudenken, wie die die Jazz-Geschichte verlaufen wäre, wenn die beiden Deutschen Löw und Wolf sich damals nicht dem Exzentriker Monk angenommen und ihn aufgenommen hätten. Monk war ein eigenbrötlerischer Querkopf, der noch nicht mal geneigt war, seinen Kompositionen Titel zu geben. Well You Needn't, Who Know, Ask Me Now, Think of One oder Let's Call This mussten reichen. Der Rest ist Geschichte ...

Unten ein kleiner Monk-Blue-Note-Altar. Die beiden LPs Vol. 1 & 2 sammeln die ursprünglichen 10" Volumes seit Beginn der LP-Ära mit neuem Cover, die Complete Blue Note Recordings (unter der Lupe) sind weitgehend komplett. Klanglich sind aber die gezeigten von RVG remasterten CDs aus 2001 mit Abstand die besten Ausgaben (siehe Faustregel weiter oben). Sie verwenden wieder die alten 10" Covers.


IMG_3076D
https://www.discogs....ern-Music-Volume-One
https://www.discogs....f-Modern-Music-Vol-2
crim63
Inventar
#21117 erstellt: 28. Nov 2021, 15:40
Hallo !

Langsam wird es, bei N habe ich eine Blue Note.....
Die Präsentationen Eurer PLatten werden ja immer ausgefeilter.......
Nun macht Michael mit einem roten Schweinchen mit und der andere Michael hält schon die Leselupe vor die CD.
Na hoffentlich fällt mir dann was zu meiner LP ein.
Ich habe auch wieder mal feststellen müssen das ich von Thelonious Monk gar nichts habe........
Wie Michael aber schreibt ist Monk ein wichtiger Baustein in der Jazz Geschichte also werde ich da mal dran bleiben müssen.

Gruß Maik

Allen noch einen schönen ersten Advent...


[Beitrag von crim63 am 28. Nov 2021, 15:43 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#21118 erstellt: 28. Nov 2021, 17:47

crim63 (Beitrag #21117) schrieb:
Langsam wird es, bei N habe ich eine Blue Note


Aah, langsam dämmert mir, welche das war ! Ein Flötist, wenn ich nicht irre ...

@Monk: Wenn Du noch gar nichts von Monk hast, empfehle ich trotz der bahnbrechenden Bedeutung der Blue-Note-Aufnahmen erst mal mit einer Columbia-Platte aus den 1960ern anzufangen, zB Monk's Dream. Die sind in ordentlichem Stereo-Klang und zeigen den reifen Stil des Meisters.

Nachdem ich Monk ja doch einigermassen kenne, gehe ich eine Tür weiter zu N. Herbie Nichols - The Complete Blue Note Recordings - Blue Note mono 1955/56. Nichols war eine der tragischen Gestalten der Jazz-, ja der Musikgeschichte. Wenn er die "richtige" Hautfarbe gehabt hätte, wäre er möglicherweise ein bedeutender Konzertpianist der klassischen Musik geworden. Er komponierte relativ komplexe Stücke, die er bei Alfred Lion auch in drei Sessions aufnehmen durfte, die sich aber aufgrund ihrer geringen Kommerzialität nur schlecht verkauften. Natürlich ist eine Verbindung zu Monk da, aber ich höre bei Nichols schon ganz deutlich Pianisten wie Cecil Taylor heraus ! Gerade als die Free-Jazzer der beginnenden 1960er wie Archie Shepp oder Roswell Rudd Nichols' Genialität entdeckten, starb er mit etwas über 40 Jahren an Leukämie ...

IMG_3077D


[Beitrag von arnaoutchot am 28. Nov 2021, 18:15 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#21119 erstellt: 28. Nov 2021, 22:16

arnaoutchot (Beitrag #21116) schrieb:
Bei M gibt es eine Vielzahl von interessanten Namen bei Blue Note ... aber mE kann es nur einen geben, den man bei M mit Blue Note zuerst in Verbindung bringt: Thelonious Monk


... absolute Zustimmung: ich liebe Monk, ob jetzt auf Blue Note oder anderswo veröffentlicht wurde .. alleine die Tatsache, dass er - ähnlich Coltrane - immer noch und immer wieder von aktuellen Zeitgenossen aufgegriffen wird, zeigt seine Bedeutung und @Maik da solltest du wirklich dranbleiben

Auch der von Mr._Lovegrove genannten Hank Mobley ist ein heisser Tipp, ich würde noch ergänzen mit Soul Station (1960) und vielleicht Roll Call (1961)

-------

Um M dann ein klein wenig zu komplettieren:

R-4005237-1478729372-8257.jpeg
Lee Morgan - The Cooker (1958)

Baritone Saxophone – Pepper Adams
Bass – Paul Chambers
Drums – "Philly" Joe Jones
Piano – Bobby Timmons
Trumpet – Lee Morgan

... vermutlich kennt jeder, auch wenn er glaubt nichts zu kennen, Morgans Sidewinder .. persönlich mag ich bspw. The Cooker lieber, vielleicht auch weil Sidewinder bereits "ausgeleiert" ist

... 20 Jahre später dann:

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Lee Morgan - The Procrastinator (1978)

Bass – Ron Carter
Drums – Billy Higgins
Piano – Herbie Hancock
Tenor Saxophone – Wayne Shorter
Trumpet – Lee Morgan
Vibraphone – Bobby Hutcherson

... durchaus prominente Besetzung und solide Kost, vielleicht etwas "runder" .. auf jeden Fall ist das Verfolgen der Zeitachse recht interessant und spätestens wenn Hutcherson "losklöppelt" entlockt er mir ein zufriedenes "Jawoll"


// Gruß


[Beitrag von wilder-Denker am 28. Nov 2021, 22:18 bearbeitet]
crim63
Inventar
#21120 erstellt: 28. Nov 2021, 22:26
Hallo !

Danke Michael, die The Thelonious Monk Quartet – Monk's Dream werde ich mir wohl zum Einstand sicher gönnen. Hört sich gut an.

Nun ist es soweit, ich bin zur Sau, warte schon eine zeitlang das ich auch mal eine Blue Note LP präsentieren kann und nu isse weg.
Vorige Woche hatte ich sie noch in der Hand und jetzt finde ich sie nicht wieder, steht weder bei J noch N............bin sprachlos.
Du hast aber recht Michael es ist James Newton der Flötist.
James Newton – The African Flower (The Music Of Duke Ellington & Billy Strayhorn) Label:Blue Note – BT 85109
Bin ja gespannt wann die wieder auftaucht, vorher schreib ich nichts dazu.

Gruß Maik
wilder-Denker
Stammgast
#21121 erstellt: 28. Nov 2021, 23:13
... Blue Note N und O ... hier wird die Luft für mich doch ziemlich "dünn" ... nicht, dass es nichts gäbe, aber es nimmt mich auch nicht wirklich etwas davon wirklich mit .. ich könnte New Directions (1999) oder Greg Osby - Inner Circle (2002) erwähnen .. tut mir leid, sind mir alle zu konstruiert und blutarm ... deshalb lieber SKIP


// Gruß
Mr._Lovegrove
Inventar
#21122 erstellt: 29. Nov 2021, 08:21
Von N bis P habe ich Blue Note technisch allenfalls Oliver Nelsons Klassiker "The Blues and the abstract truth" zu bieten. Aber denn muß ich jetzt nicht nochmal vorstellen. Bei R steige ich dann wieder ein.
arnaoutchot
Moderator
#21123 erstellt: 29. Nov 2021, 11:12
Kleine Anmerkungen, nur der guten Ordnung halber, soll keine Klugscheisserei sein:

@Joerg: Morgans Procrastinator wurde bereits 1967 aufgenommen, erschien nur erst 1978. Da war Morgan schon tot ...

@Michael (Lovegrove): Oliver Nelsons Blues and the Abstract Truth erschien bei Impulse ....

Und ja, O ist schwierig ... mir fällt auch nichts Gescheites ein ... mal überlegen. P ist dafür wieder üppig. Edit: Mir ist nichts eingefallen.

Deswegen jetzt Bud Powell - The Amazing Bud Powell etc. - Blue Note 1949 & 1951. Es war beim Start dieser alphabetischen Anhörung eigentlich nicht mein Ziel, so stark in die monophonen Klassiker einzutauchen, aber nach Monk und Nichols ist einfach Powell die logische Ergänzung. Ebenfalls immens einflussreich bis heute, wie von Joerg schon sehr richtig bemerkt zeigt sich das durch das immer wiederkehrende Aufgreifen von Kompositionen Powells durch heutige Musiker. Auch hier sind die Originale wie Bouncin' with Bud, Dance of the Infidels oder 52nd Street Theme absolute Klassiker mit einem blutjungen Sonny Rollins oder Fats Navarro an den Gebläsen. Klanglich rate ich abermals zumRudy van Gelder Remaster, das deutlich klarer und detaillierter klingt als die CD-Erstausgaben (auch im Streaming erhältlich).

IMG_3078D


[Beitrag von arnaoutchot am 29. Nov 2021, 12:02 bearbeitet]
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