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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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boxentroll
Ist häufiger hier
#25881 erstellt: 16. Jul 2021, 13:25
Es gibt neue Folgen aus der Reihe "Blindverkostung" in der ARD Audiothek.

Das inspiriert mich zu einer - zugegebenermaßen nicht sonderlich ausgefallenen, aber sehr zufriedenstellenden - Auswahl des nächsten Titels.

jpc.de

Mendelssohn, Violinkonzert
Heifetz, Munch, BSO


Ich habe die SACD für das Bild ausgesucht, weil ich den HiRes Download besitze.

Wie die Interpretation ist, muß ich hier ja nicht schreiben, kennt wahrscheinlich jeder. Ich mag sie sehr gern, ohne überflüssigen Schmalz, dafür mit Power und Tempo. Beeindruckend, wie souverän Heifetz trotz der schnellen Tempi spielt.



Viele Grüße
Christian
frankbln
Stammgast
#25882 erstellt: 16. Jul 2021, 13:53

boxentroll (Beitrag #25881) schrieb:
Es gibt neue Folgen aus der Reihe "Blindverkostung" in der ARD Audiothek.


Na dann höre ich doch gleich mal die Folge mit dem gerade von dir belauschten Mendelssohn, Violinkonzert. Als Podcast App habe ich mir Grover Podcast aus dem Windows Store besorgt. Es ist die bisher beste kostenfreie, die mir untergekommen ist.

Nebenbei rippe ich weiter an der Chailly Symphony Box herum.

Grüße Franco


[Beitrag von frankbln am 16. Jul 2021, 13:56 bearbeitet]
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25883 erstellt: 16. Jul 2021, 15:50
Von den Beethoven KKen gibt es imho recht viele gute Aufnahmen. Z.B. stellvertretend für alle Aufnahmen aller 5 KKe von Perahia / Haitink…

Beethoven – Piano Concertos Nos. 1 & 2 • Murray Perahia, Bernard Haitink / Concertgebouw Orchestra

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Die Perahia / Haitink ist im Vergleich zur Schiff / Haitink betont poetisch-gefühlvoll gestaltet. Oft ist es dann imho eher Geschmacksache welche Aufnahme(n) bevorzugt werden.



[Beitrag von Deep_Groove am 16. Jul 2021, 17:43 bearbeitet]
BeamerFreund50
Ist häufiger hier
#25884 erstellt: 16. Jul 2021, 15:53
The Great Kat
Mozart, Beethoven, Bach And Shred

Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25885 erstellt: 16. Jul 2021, 17:00

boxentroll (Beitrag #25881) schrieb:


Ich habe die SACD für das Bild ausgesucht….


…und hier nochmal in echt.

Mendelssohn / Prokofieff ‎– Concerto In E Minor / Concerto In G Minor • Heifetz, Munch / Boston Symphony

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Mir gefallen die schnellen Tempi. Das Finale ist imho eine unglaubliche Tour-de-Force von müheloser Leichtigkeit und rasanter Spritzigkeit. Und im langsamen Satz spielt Heifetz sehr gefühlvoll und flexibel. Das gleiche gilt für die Begleitung von Münch / BSO.



[Beitrag von Deep_Groove am 17. Jul 2021, 07:03 bearbeitet]
frankbln
Stammgast
#25886 erstellt: 16. Jul 2021, 17:16
In der eben gehörten Blindverkostung tauchte die Heifetz/Munch -Einspielung auch auf. Mit dem letzten Satz. Munch und Orchester kamen gar nicht so gut dabei weg. Mir hat der Orchesterpart aber trotzdem gefallen. Auch wegen der von dir erwähnten Spritzigkeit.

Nun bin ich die Aufnahme allerdings auch "gewöhnt", denn ich besitze sie ebenfalls. Auf schnöder CD .
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25887 erstellt: 16. Jul 2021, 17:38
Aufnahmen von Heifetz wegen deren Tempi zu kritisieren gehört wohl nach wie vor zum (un-)guten „Experten-Ton“ genauso wie es zu demselben gehört Aufnahmen Karajans „Hochglanz“ und „Schönklang“ anzudichten.

Folgende Einspielung der Beethoven KKe…

Beethoven ‎– The Five Piano Concerti • Friedrich Gulda, Horst Stein / Vienna Philharmonic Orchestra

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…finde ich noch interessant. Zum einen sind es Einspielungen auf einem Bösendorfer, zum anderen verspricht die DECCA-Aufnahme nicht nur ausgezeichneten Klang, sondern hält das Versprechen auch. Das Verhältnis von Flügel und Orchester ist in meinen Ohren sehr realistisch, d.h. der Flügel ist nicht sozusagen aus dem Klangbild heraus vergrößert. Das Klangbild hat durch die sehr gut eingefangenen feinen Hallanteile eine sehr gute Räumlichkeit.

Interpretatorisch bleibt Gulda mit seiner Lesart wie schon bei seinem Mozart KKen eher auf der sachlich-trockenen Seite.

Das Highlight dieser Aufnahme ist für mich das KK #4. Guldas Quellwasserklar-spritziges Klavierspiel und ein rhythmisch-prägnantes sowie dynamisch-wuchtiges Orchester ergeben imho eine köstliche Wiener Melange.



[Beitrag von Deep_Groove am 16. Jul 2021, 22:22 bearbeitet]
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25888 erstellt: 16. Jul 2021, 21:20
Ab und an versuche ich mich wieder Aufnahmen von Mahlers - Das Lied von der Erde mit James King zu nähern. Warum? Vielleicht Selbstzweifel? Egal.

Der Penguin Guide adelt zum einen

Mahler ‎– Das Lied Von Der Erde • Janet Baker, James King, Bernard Haitink / Concertgebouw OrchestraAmsterdam

und zum anderen die TAS List

Mahler – Das Lied Von Der Erde • James King, Dietrich Fischer-Dieskau, Leonard Bernstein / Wiener Philharmoniker ‎

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Ich bin eigentlich weit davon entfernt mich bezüglich der qualitativen Beurteilung der männlichen Stimme dieses Werkes über Haitinks und Bernsteins Urteilskraft zu stellen.
Jedoch: Allein was aus James Kings Mund an meine Ohren gelangt ist für mich schier unerträglich. Steht denn irgendwo, dass der Tenor bei diesem Werk nur Erz und kein bisschen Gefühl über die Stimmbänder vermitteln darf.



[Beitrag von Deep_Groove am 16. Jul 2021, 22:53 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#25889 erstellt: 16. Jul 2021, 21:50

Deep_Groove (Beitrag #25888) schrieb:
Ab und an versuche ich mich wieder Aufnahmen von Mahlers - Das Lied von der Erde mit James King zu nähern. Warum? Vielleicht Selbstzweifel?

Was meinst du bitte? Was hat James King mit deinen Selbstzweifeln zu tun? Oder zweifelst du am Henze?

Hier nun Ton und Bild. Der Ton in gelungenem DTS-HD Master Audio 4.1/1.

Es gibt diese Liveeinspielung auch auf einer Stereo-SACD - wer die Wahl und das System hat, präferiert deshalb lieber die BD.

John Williams dirigiert seine Stücke mit einer glänzenden Anne-Sophie Mutter und den Wiener Philharmonikern, DG 2020.

Empfehlung.

amazon.de
boxentroll
Ist häufiger hier
#25890 erstellt: 17. Jul 2021, 09:40
Praetorius Dances, Capella de LS Torre

jpc.de

Unterhaltsame Zusammenstellung rund um Terpsichore. Mit einem völlig anderen Duktus als bisher gekannt.
Wenn man diese Musik mit den Aufnahmen von Munrow und Pickett kennenlernt, und Paniagua, Clemencic usw. mag, dann ist dies eine völlig andere Sichtweise. Stellenweise hatte es einen Crossover Touch in Richtung Ougenweide, was ich jetzt gar nicht böse meine.
In Summe ist das sehr nett anzuhören, vielleicht aber ein wenig zu harmlos, um dauerhaft im Gedächtnis zu bleiben.



Viele Grüße
Christian
frankbln
Stammgast
#25891 erstellt: 18. Jul 2021, 08:03
Meine Sozialisierung mit der ersten Sinfonie von Robert Schumann begann mit einem Reissue in der Resonance-Serie der Deutschen Grammophon. Sie ist auch nach mehreren Jahrzehnten immer noch mein Maßstab und gehört zu meinen Lieblingseinspielungen. Hier der Eintrag bei Discogs:

Robert Schumann Sinfonie Nr. 1 *Frühling' – Berliner Philharmoniker – Rafael Kubelík

Die Aufnahme aus den frühen 60ern besitze ich mittlerweile auch digital in der Kubelík-Box der Deutschen Grammophon

amazon.de

Ich habe schon so viele andere Einspielungen gehört und eigentlich nicht mehr damit gerechnet, dass ich eine finde, die ich guten Gewissens neben Herrn Kubelíks Aufnahme setzen würde. Doch es gibt sie:

Riccardo Chailly mit dem Gewandhausorchester in einer Einspielung von 2007.

amazon.de

Herr Chailly dirigiert die Sinfonie in der Bearbeitung von Gustav Mahler. Ob das den Kick ausmacht oder ob sie einfach brillant musizieren. Egal. Eine tolle Aufnahme.

Grüße
Franco
Hörstoff
Inventar
#25892 erstellt: 18. Jul 2021, 09:31
Hat jemand von euch schon in die remasterten Amsterdamer Konzerte mit Otto Klemperer (24 SACDs) hineingehört?
Gibt's dazu eine Einschätzung? Es handelt sich um Monoeinspielungen.

jpc.de
Hüb'
Moderator
#25893 erstellt: 18. Jul 2021, 10:24
Nein, aber da bei Dir überwiegend „Sound-first“ zu gelten scheint, nach meiner Wahrnehmung, wirst Du kaum glücklich damit werden.
Güte des Masterings hin oder her - es bleiben historische (Rundfunk-)Aufnahmen.



[Beitrag von Hüb' am 18. Jul 2021, 10:24 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#25894 erstellt: 18. Jul 2021, 10:25
Oh, die Qualität der Interpretation besitzt bei mir ebenfalls einen hohen Stellenwert. Am besten beides.
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25895 erstellt: 18. Jul 2021, 22:21
Nach dem kleinen James-King-Bashing wollte ich doch noch drei Aufnahmen erwähnen, bei denen der Tenor bzw. die gesamte Aufnahme in meinen Ohren dem Werk besser gerecht wird. Jedoch: Wie auch häufig bei Opern gibt es die eine perfekte Einspielung nicht, oder ich kenne sie (noch) nicht.

Die folgenden Aufnahmen von Das Lied von der Erde höre ich gerne:

Mahler – Das Lied Von Der Erde • Maureen Forrester, Richard Lewis, Fritz Reiner / Chicago Symphony

Gustav Mahler ‎– Das Lied Von Der Erde • Nan Merriman, Ernst Haefliger, Eugen Jochum / Concergebouw Orchest Amsterdam

Gustav Mahler – Das Lied Von Der Erde - The Song Of The Earth • Otto Klemperer, Christa Ludwig, Fritz Wunderlich / New Philharmonia & Philharmonia Orchestras

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Und wie schon erwähnt: Keine ist imho perfekt, oder anders gesagt: Diese eine macht es besser als die anderen. Betrachtet man Tenor, Alt (Mezzosopran) und Orchester sind alle Aufnahmen „mixed bags“.

Beim Orchester-Part sind Reiner / CSO mit mbMn sehr großen Abstand vorn. Ernst Haefliger ist als Tenor unübertroffen weil er seine Partien im Ausdruck ausgeglichner gestalten kann als Fritz Wunderlich. Dessen Stimme kann eigentlich mehr, allein im fehlt es an der rechten Dosierung. Im Trinklied vom Jammer der Erde ist er imho wie James King zu hart, bei Von der Jugend überzieht er den Ausdruck des Glücksgefühls.
Bei der Frauenstimme ist imho keine herausragend. Irgendwie erscheinen mir alle drei Damen darauf bedacht auf der sicheren Seite zu bleiben und nichts zu riskieren. Und wer denkt Christa Ludwig würde Maureen Forrester und Nan Merriman and die Wand singen sieht sich möglicherweise so wie ich getäuscht.
In der Gesamtschau ist es am Ende die Reiner, die ich bevorzuge. Der Orchester-Part ist wie schon gesagt imho unübertroffen gut, und das mit reichlich Abstand zu Klemperer und insbesondere zu Jochum. Der hat zwar Haefliger, aber dieser Bonus wird durch den mäßigen Orchester-Part und eine sehr zurückhaltende Nan Merriman aufgezehrt. Klempers Ausformung des Orchester-Parts ist durchaus ok, aber imho doch sehr eigenwillig gestaltet. Christa Ludwig ist in meinen Ohren seltsam gefühllos und Fritz Wunderlichs Performance ist, wie schon erwähnt, etwas zu unausgewogen.



[Beitrag von Deep_Groove am 19. Jul 2021, 19:05 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#25896 erstellt: 18. Jul 2021, 23:33
Weil ich von den drei „Das Lied von der Erde"-Einspielungen nur jene von Klemperer kenne, habe ich mal in kurz in die Reiner-Einspielung reingehört. Die Aussagekraft der 30-Sekunden-Schnipsel ist natürlich begrenzt. Das Orchesterspiel hinterließ bei mir dennoch einen sehr guten Eindruck. Was mir jedoch auffiel, ist, dass ich bei Frau Forrester etwas Mühe hatte, den gesungenen Text zu verstehen. Schön hat sie schon gesungen, aber was die Textverständlichkeit angeht, haben Christa Ludwig (Klemperer) und auch Janet Baker (Kubelik, Audite) für mich die Nase vorn.

Gesanglich hatte mich von den bislang (komplett) gehörten Einspielungen von dem Leid, war die Ludwig-/Wunderlich-/Klemperer-Einspielung immer jene, die mich am meisten überzeugte. Bei diesem Werk ist mir der Gesang am wichtigsten und mit der Orchesterbegleitung war ich auch immer zufrieden, somit blieb die Klemperer-Einspielung seit dem ersten Anhören mein Favorit. Baker/Kmentt/Kubelík käme kurz danach...

*edit:
Dazu sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass die Klemperer-Einspielung die erste von dem Werk war, die mich richtig dafür begeistern konnte. Eine gewisse Voreingenommenheit werde ich also, trotz alle Versuche, bei meinen Einschätzungen nie komplett „abschalten" können.

Vorher kannte ich davon nur eine Einspielung, die als Füller in einer Box mit Bernsteins New Yorker Mahler-Zyklus war. Es sangen Christa Ludwig, René Kollo und es spielte das Israel Philharmonic. Für mich war dies kein Highlight dieses Zyklus.

Gerade angehört:
Hans Werner Henze: Klavierkonzert Nr. 2, Tristan
Hans Werner Henze (1926-2012)
Klavierkonzert Nr. 2 (1967)
Christoph Eschenbach (Klavier) - London Philharmonic Orchestra - Dirigent: Hans Werner Henze
Aufnahme: April 1970, Wembley Town Hall, London

Der erste Höreindruck ist auf jeden Fall schon einmal positiver als bei der 6. Sinfonie. Jetzt kam es mir zwar ein bisschen rhapsodisch vor, ein Eindruck, der sich bei vermehrtem Anhören vielleicht verflüchtigt, aber das wichtigste ist, es durchweg spannend blieb.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 19. Jul 2021, 10:10 bearbeitet]
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25897 erstellt: 19. Jul 2021, 18:11

FabianJ (Beitrag #25896) schrieb:
Gesanglich hatte mich von den bislang (komplett) gehörten Einspielungen von dem Leid, war die Ludwig-/Wunderlich-/Klemperer-Einspielung immer jene, die mich am meisten überzeugte. Bei diesem Werk ist mir der Gesang am wichtigsten und mit der Orchesterbegleitung war ich auch immer zufrieden, somit blieb die Klemperer-Einspielung seit dem ersten Anhören mein Favorit. Baker/Kmentt/Kubelík käme kurz danach...


Bei Das Lied habe ich bis zur Reiner-Einspielung dem Orchester keine größere Beachtung zukommen lassen. Danach hat sich meine Perspektive doch etwas geändert. Bei Reiner hört man sogar noch mehr als bei Bruno Walter die „Mahler’sche Magie“, die der Notentext in sich trägt. In Der Abschied fällt es mir besonders auf.

Mahler – Das Lied Von Der Erde • Kathleen Ferrier, Julius Patzak, Bruno Walter / Vienna Philharmonic

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Bei der Alt-Stimme bin ich mit der tragisch-früh verstorbenen Kathleen Ferrier in Bruno Walters ikonischer (Mono-)Aufnahme von 1952 durchaus glücklich-zufrieden. Auch Julius Patzak gefällt mir hier sehr gut, vielleicht sogar am besten von allen. Die Aufnahmetechnik richtet das Spotlight ganz klar auf die Solisten, trotz des Orchesters in Schlüsselloch-Akustik, klingt diese Mono-Aufnahme imho insgesamt ganz ausgezeichnet.



[Beitrag von Deep_Groove am 19. Jul 2021, 21:40 bearbeitet]
klutzkopp
Inventar
#25898 erstellt: 19. Jul 2021, 19:05
Gebraucht gekauft, heute angekommen:

amazon.de

Höre die Aufnahme gerade zum ersten mal und kann den vielen Kommentaren nur zustimmen. Magisch!

Und der Klang ist natürlich suboptimal aber besser als erwartet.


[Beitrag von klutzkopp am 19. Jul 2021, 19:10 bearbeitet]
frankbln
Stammgast
#25899 erstellt: 19. Jul 2021, 21:14
Meine Güte. Carlos Kleiber hat es aber sehr eilig im ersten Satz. 8:34 Minuten (habe über Qobuz reingelauscht). Vielleicht is es sogar eine Beethovensche Angabe? Ich habe eine Aufnahme, in der der erste Satz sogar noch schneller musiziert wird. Herman Scherchen benötigt mit dem Wiener Staatsopernorchester nur zackige 7:34 Minuten. Interessant zu hören, aber mir ist es dann doch zu hektisch, denn:

"Meine" 6. ist nach wie vor die Aufnahme von Georg Solti mit dem Chicago Symphony Orchestra aus den 70ern. 12:31 Minuten braucht es da. Und die Bässe brummeln so schön. Es war jahrelang die einzige Aufnahme, die ich hatte, und ich klebe dran.

amazon.de


Aber da geht noch mehr. Jeweils 13:22 nehmen sich Nikolaus Harnoncourt mit dem Chamber Orchestra of Europe und Günter Wand mit dem NDR-Sinfonieorchester. Da bin ich dann eher bei Günter Wand, der hält die Musik deutlich besser beisammen. Bei der Harnoncourt-Aufnahme zerfasert es irgendwie. Etwas mehr Geschwindigkeit hätte da vielleicht geholfen .

Grüße
Franco


[Beitrag von frankbln am 19. Jul 2021, 21:20 bearbeitet]
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25900 erstellt: 19. Jul 2021, 21:36
Leider ist die Zahl der Aufnahmen mit Carlos Kleiber überschaubar klein. Aber das was auf Tonträger erhältlich ist, ist außergewöhnlich, wie unter Starkstrom eingespielt.

Johannes Brahms – Symphonie No. 4 • Carlos Kleiber / Wiener Philharmoniker

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Das gilt auch seinen Brahms #4…



[Beitrag von Deep_Groove am 19. Jul 2021, 21:39 bearbeitet]
klutzkopp
Inventar
#25901 erstellt: 19. Jul 2021, 21:44
Stimmt. Und natürlich die 100.000 Volt Aufnahmen von Beethovens Fünfter und Siebter mit den Wienern.

jpc.de
Hörstoff
Inventar
#25902 erstellt: 20. Jul 2021, 21:00
Guten Abend,

ich habe mir die remasterten legendären Amsterdamer Konzerte 1947 - 1961 mit Otto Klemperer und dem Concertgebouw Orchestra, archiphon 2021 zugelegt.

Start der Hörsession ist die Einspielung des Konzerts vom 4. Dezember 1947, der ersten vollständigen auf CD. Allerdings war dies nicht das erste gegebene Konzert. "Sound First" lässt sich trotz einer überraschend klaren und detailreichen Monowiedergabe nicht ansetzen. Dennoch verbringe ich die Zeit sehr gerne, denn die hohe orchestrale Qualität lässt sich durchaus erkennen.

Es war ja auch eine Zeit der Symbole und es ist kein Zufall, dass Otto Klemperer und die Concertgebouws darin Gustav Mahlers "Lieder eines fahrenden Gesellen" aufführten - mit Herman Schey als Bariton. Dieser war ebenso wie Klemperer, nur zehn Jahre später in Breslau geboren. 1934 wanderte er nach Amsterdam aus und musste sich dort nach der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht in 1940 bis zum Kriegsende verstecken. Er hatte es überlebt! Link

Die Lieder kommen schön klar, plastisch und mit viel Spirit herüber.

Außerdem auf der SACD: Felix Mendelssohn Bartholdys "Die Hebriden" sowie Anton Bruckners Sinfonie Nr. 4.

Empfehlung als historische Einspielung.

jpc.de


[Beitrag von Hörstoff am 20. Jul 2021, 21:18 bearbeitet]
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25903 erstellt: 21. Jul 2021, 18:13

klutzkopp (Beitrag #25898) schrieb:

Und der Klang ist natürlich suboptimal aber besser als erwartet.


Stimmt, da war doch was….


Carlos Kleiber has conducted Beethoven's 'Pastoral' only once in his carrer, performing it with the Bavarian State Orchestra on November 7th, 1983. As a result, this live recording is a genuine rarity.
Although every concert given by the Bavarian State Orchestra is recorded live and the recording preserved on tape in the orchestra's archive, it transpired that of all the tapes in its possession, this particular one had deteriorated during its long period in storage. Although the piece was still recognizable, the whole of the stereophonic sound and the atmosphere were lost.
Fortunately, there was in addition to this damaged master tape an audio cassette that had been made during the concert for Kleiber's son. Much to the amazement of the sound engineer, this old cassette turned out to have survived the two intervening decades far better than the carefully stored master copy.
With a good deal of patience and musical sensitivity the sound engineer Christoph Stickel succeeded in conjuring the present CD out of this cassette. The result is not, of course, noiseless Dolby surround sound, but a document that provides an accurate and authentic reflection of the special musical athmosphere of this concert and the vitality of Kleiber's reading. Quelle: Booklet der CD


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Der Klang war auch der Grund warum ich diese Produktion jetzt seit Jahren wieder einmal eingelegt habe. Für mich machen die klanglichen Limitationen des zerrigen Klangbildes die Produktion einfach kaum genießbar.

Dann doch lieber Bruno Walters Großtat von 1958…

Beethoven – Die Neun Sinfonien • Bruno Walter / Columbia Symphony Orchester

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…aus der 7-LP-Box, gekauft vor sehr langer Zeit von einem gewissen Heinz Gelking, falls den jemand kennt.


[Beitrag von Deep_Groove am 21. Jul 2021, 22:05 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#25904 erstellt: 21. Jul 2021, 18:24
jpc.de
Bohuslav Martinů (1890-1959)
Drei Madrigale (Duo Nr. 1 für Violine und Viola) H. 313
Alexander Sitkowetski (Violine), Maxim Rysanow (Bratsche)
Aufnahme: Dezember 2012, Potton Hall, Suffolk (England)

Dass er wunderbare Orchestermusik geschrieben hat, davon konnte ich mich schon überzeugen, aber auch Martinůs Musik für kleinere Besetzung ist absolut hörenswert.*

Auch wenn ich keine Katze habe, gefällt mir auch das Titelbild des Album gut. Es ist halt mal was anderes.

*editier: Moment! Da fällt mir ein, mit seinem zweiten Streichtrio kannte ich ja schon etwas Kammermusik von ihm. Keine Ahnung wieso mir dieses beim Verfassen des Beitrags nicht in den Sinn kam, zumal es ebenfalls einen überaus guten Eindruck hinterließ. Mit dem Alter kommt als die Vergesslichkeit...

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 21. Jul 2021, 18:40 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#25905 erstellt: 21. Jul 2021, 18:30

aus der 7-LP-Box, gekauft vor sehr langer Zeit von einem gewissen Heinz Gelking, falls den jemand kennt.

Ja, als alter IH-Leser…er trieb sich aber auch in diversen Foren herum.
Hörstoff
Inventar
#25906 erstellt: 21. Jul 2021, 19:41

Hörstoff (Beitrag #25902) schrieb:
die remasterten legendären Amsterdamer Konzerte 1947 - 1961 mit Otto Klemperer und dem Concertgebouw Orchestra, archiphon 2021

Hier jetzt Disc II.

Wieder aus künstlerischer Sicht überhaupt kein Fehler. Klemperer forderderte ein forsches Tempo von seinen Sinfonikern und diese ließen sich offenbar nicht zweimal bitten. Aus dem - gefühlten - Monoplattenspieler erklingen brillante Intonationen von Beethoven - Sinfonie Nr. 8 - und Mozart - Sinfonie Nr. 25, 1. Mai 1949 und Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 mit Jan Bresser, 18. Januar 1951.


[Beitrag von Hörstoff am 21. Jul 2021, 19:53 bearbeitet]
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25907 erstellt: 21. Jul 2021, 21:44
Der „Grüne Hügel“ naht. Zeit sich einzustimmen. Eröffnet wird mit dem „Holländer“, bei dem mich „die Frist ist um“ regelmäßig an die Abgabe der Steuererklärung erinnert. Da dieses Jahr „Frist“ bis 30.10. ist lege ich ganz entspannt auf…

Wagner – The Flying Dutchman • Bailey, Martin, Kollo, Jones, Krenn, Talvela, Solti / The Chicago Symphony Orchestra & Chorus

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…und erfreue mich an der sehr guten Klangqualität der DECCA-Produktion auch wenn es keine Culshaw-Aufnahme ist.
Weiter geht es dann mit den „Meistersingern“.

Empfehlungen hierzu?



[Beitrag von Deep_Groove am 21. Jul 2021, 21:57 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#25908 erstellt: 21. Jul 2021, 21:52
Carlos Kleiber war ein begnadeter Dirigent.

Hier jetzt aber Disc III aus der Klemperer-Nachkriegssammlung.

Unterhaltsam - bei Janáček tritt ein gewisser Westerncharakter zum Vorschein. Danach vielseitig. Eine wunderbare Möglichkeit, sich die Zeit zu vertreiben.

Janáček - Bartók - Henkemans - de Falla.


[Beitrag von Hörstoff am 21. Jul 2021, 21:54 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#25909 erstellt: 21. Jul 2021, 22:31
Ich bleibe bei Martinů:
Bohuslav Martin?: Die Sinfonien (BBC SO, B?lohlávek)
Bohuslav Martinů (1890-1959)
Sinfonie Nr. 1 H. 289
BBC Symphony Orchestra (Konzertmeister: Andrew Haveron) - Dirigent: Jiří Bělohlávek
Aufnahme: 3. Oktober 2009, Barbican Hall, London

Hat mir sehr gefallen. Stilistisch geht es in die neoklassizistische Richtung, wirkt aber nirgends distanziert oder trocken

Das tolle an diesem Komponisten ist, dass er nicht nur großartige Musik schrieb, sondern sogar recht viel davon. Es gibt also was zu entdecken.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
op111
Moderator
#25910 erstellt: 22. Jul 2021, 09:20

aus der 7-LP-Box, gekauft vor sehr langer Zeit von einem gewissen Heinz Gelking, falls den jemand kennt.

Der Name sagt mir auch noch was (z.B. Platte 11 Blog und das sich esoterisch/elitär gebende Image HiFi Magazin).
FabianJ
Inventar
#25911 erstellt: 22. Jul 2021, 12:04
Also ich kenne einen Heinz, zählt das?

Knudåge Riisager: Benzin - Archæopteryx - Til Apollon, Lysets Gud (DR-SO, O.A. Hughes)
Knudåge Riisager (1897-1974)
Benzin op. 17
DR-Sinfonieorchester - Dirigent: Owain Arwel Hughes
Aufnahme (Album): 1. - 2. Mai und 11. - 16. Juni 2007, DR Koncerthuset (Konzertsaal des Dänischen Rundfunks)

Ein dänischer Komponist, der Mitte des 20.Jahrhunderts tätig war. Gibt es Anklänge von Nielsen? ...oder Sibelius vielleicht? Kein Stück! Stilistisch ist er kein Nordeuropäer, sondern Franzose. Seine Ausbildung genoss er bei Paul Le Flem und Albert Roussel. Riisager hat dann auch eine Reihe schön anzuhörender Ballettmusiken hinterlassen, wovon Benzin eine ist.

Wer die Ballettmusiken z. B. von Roussel, Ravel oder Pierné mag, wird an jenen von Riisager auch seine Freude haben. Beim Label Da Capo gibt es noch mehr davon.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
klutzkopp
Inventar
#25912 erstellt: 22. Jul 2021, 18:57
Bei mir hat gerade mal wieder ein Werk Premiere:

jpc.de
Hörstoff
Inventar
#25913 erstellt: 22. Jul 2021, 19:43
Klemperer Disc IV - Beethoven.

Während Gré Brouwenstijn (Sopran) in der Konzertarie 'Ah, perfido!' bezaubert, fehlt mir in der diszipliniert und ausgeglichen daherkommenden 7. Sinfonie dann doch etwas die Dynamik und die Klangumhüllende.

Keine Zeitverschwendung. Von den ersten vier waren eins und zwei nach meinem Empfinden doch etwas herausragender.
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25914 erstellt: 22. Jul 2021, 21:32

Deep_Groove (Beitrag #25907) schrieb:

Weiter geht es dann mit den „Meistersingern“.

Empfehlungen hierzu?

:prost


Wagnerianer gibt es hier wohl eher weniger…

Macht aber nichts. Ich gehöre auch nicht zu denen die ehrfurchtsvoll vom „Meister“ sprechen. Das hält mich aber auch nicht davon ab

Richard Wagner – Die Meistersinger Von Nürnberg • Hans Hotter, Otto Wiener, Jess Thomas, Friedrich Lenz, Claire Watson, Joseph Keilberth / Bayerisches Staatsorchester, Chor Der Bayerischen Staatsoper‎

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die Originalaufnahme der ersten öffentlichen Festvorstellung im wiederaufgebauten Nationaltheater in München, am Samstag, den 23. November 1963 aufzulegen. Aus den Wagner-Opern, insbesondere den „Meistersingern“, wurde und wird sozusagen eine Wissenschaft gemacht. Für mich ist es allein schon ein Kraftakt eine Wagner-Oper durchzuhören, da mag ich mich nicht auch noch im Beckmessern der Einspielung üben. Diese imho sehr gut aufgenommene Live-Aufnahme kann ich jedenfalls gut durchhören…



[Beitrag von Deep_Groove am 22. Jul 2021, 21:55 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#25915 erstellt: 22. Jul 2021, 21:55
Mit Opern habe ich es generell nicht so. Orchester-, Kammer- und Klaviermusik, das ist mehr meine Welt. Die einzige mir vorliegende Aufnahme einer Wagneroper ist somit der Lohengrin aus DGs Kubelík-Box. Ein paar Orchesterstücke aus seinen Opern liegen mir aber in Einspielungen von Kubelík und Klemperer auch noch vor.

Gerade angehört:
Hans Werner Henze: Klavierkonzert Nr. 2, Tristan
Hans Werner Henze (1926-2012)
Klavierkonzert Nr. 2 (1967)
Christoph Eschenbach (Klavier) - London Philharmonic Orchestra - Dirigent: Hans Werner Henze
Aufnahme: April 1970, Wembley Town Hall, London

Beim zweiten Anhören sprach mich diese Musik mehr an als beim ersten Anlauf. Ich meinte auch, dem Verlauf der Musik dieses Mal besser folgen zu können. Mit fast 50 Minuten ein recht großer Brocken, aber hat schon Spaß gemacht.

Mal eine Frage zu der Heifetz-/Munch-Einspielung von Mendelssohns Violinkonzert (, als einer der wenigen hier, der die noch nicht kennt)? Wurde die auch mal mit Beethovens Violinkonzert gekoppelt oder ist das eine andere Einspielung?

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Hörstoff
Inventar
#25916 erstellt: 22. Jul 2021, 22:03

Deep_Groove (Beitrag #25914) schrieb:
Wagnerianer gibt es hier wohl eher weniger…

Den Ring des Nibelungen von Marek Janowski und dem RSB/RCB kann ich empfehlen und habe ich gern durchgehört. Mit den Meistersingern kenne ich mich nicht so aus...

Die Klemperer-Disc V/2 weist nun (endlich) zumindest gemäß meiner Wahrnehmung wieder ein außergewöhnliches Temperament auf. Dieses entspringt nicht einem forschen Tempo wie noch am Beginn des Zyklus, sondern es bauen sich hier eine schöne voluminöse Dramatik in gekonnten Phrasierungen auf. Durchaus mit - wo wir gerade beim Thema waren - Wagnerianischer Tiefenweite wird hier Mahlers 2. Sinfonie mit den hinzugeladenen Jo Vincent (Sopran), Kathleen Ferrier (Alt) und dem Toonkunstkoor Amsterdam zelebriert.

Wunderbare Spannungsbögen, ein imho großer Mahler.

Wen es interessiert: hier das Konzert aus einem anderen Remaster:




[Beitrag von Hörstoff am 22. Jul 2021, 22:23 bearbeitet]
op111
Moderator
#25917 erstellt: 23. Jul 2021, 13:40

Deep_Groove (Beitrag #25914) schrieb:
Wagnerianer gibt es hier wohl eher weniger…

Hallo zusammen,
scheint so als wäre ich als beinahe einziger übriggeblieben.

In der Rubrik Vokalmusik müsste es noch Threads geben.
Beim "Holländer" gibt's nur wenige anhörbare Aufnahmen, neuere Aufnahmen leiden unter den nicht mehr vorhandenen adäquaten Sängern.
Klemperer und Böhm sind unter den erträglichen meine klaren Favoriten.
Die Solti-Aufnahme hat jede Menge der unzureichenden Sängerbesetzung und der unglücklichen Tonregie (Balance) geschuldete Schwächen.



[Beitrag von op111 am 23. Jul 2021, 13:41 bearbeitet]
op111
Moderator
#25918 erstellt: 23. Jul 2021, 14:09
Hallo zusammen.
Thomas fragte nach Empfehlungen für gelungene Meistersinger-Aufnahmen.
Zu 100% halte ich keine für gelungen, es mussten anscheinend immer Kompromisse geschlossen werden.

Richard Wagner (1813-1883)
Die Meistersinger von Nürnberg
Helen Donath, Rene Kollo, Theo Adam, Peter Schreier, Karl Ridderbusch, Ruth Hesse, Geraint Evans,
Staatskapelle Dresden,
Herbert von Karajan
Warner, ADD, 1970
jpc.de

Hier ist der Beckmesser von Geraint Evans nicht optimal, für manch einen schwer erträglich.

Auf Platz 2 sehe ich die oben genannte von Keilberth, sofern man sich mit Otto Wiener arrangieren mag,
und gleichauf die 1967er Produktion mit dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Leitung von Rafael Kubelik, mit
Thomas Stewart, Gundula Janowitz , Sandor Konya , Franz Crass und Gerhard Unger.


Franz
Hüb'
Moderator
#25919 erstellt: 23. Jul 2021, 16:04
jpc.de
Arnold Bax (1883-1953)
Symphonie Nr.3
+ The Happy Forest

Royal Scottish National Orchestra, David Lloyd-Jones
Naxos, DDD, 1996

Ich bleibe dabei: für Freunde klarer Strukturen, die "sofort da" zu sein haben, ist Bax nichts. Seine Stärken liegen in der Atmosphäre, im stets Vagen und Ungefähren. Mich spricht sein geheimnisvoll-daherwabernde Stil an. Aber mögen muss man ihn natürlich nicht. Interpretation und Klang sind mMn hervorragend.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 23. Jul 2021, 16:04 bearbeitet]
klutzkopp
Inventar
#25920 erstellt: 23. Jul 2021, 16:40
Nochmal zurück zu Kleiber jun:

Nach der legendären Live-Pastoralen musste dieses hier

amazon.de

natürlich auch noch her.

Ein von purer Freude aller Beteiligten an dieser großartigen Musik getragener Parforceritt durch die Partitur. Da verzeiht man das eine oder andere Patzerchen gerne. Wie hat Carlos Kleiber das gemacht?

Aufnahmequalität? Na ja, suboptimal. Tut dem Vergnügen aber kaum Abbruch.
Hörstoff
Inventar
#25921 erstellt: 23. Jul 2021, 19:00

op111 (Beitrag #25918) schrieb:
Thomas fragte nach Empfehlungen für gelungene Meistersinger-Aufnahmen.
Zu 100% halte ich keine für gelungen, es mussten anscheinend immer Kompromisse geschlossen werden.

Das ist interessant. Wartet da noch eine Goldgrube auf zeitgenössische Sänger und ein Orchester?
Bei HRAudio ist zumindest die Fassung mit Marek Janowski und den Berliner RSB/RCB und Sänger/innen empfohlen: https://www.hraudio.net/showmusic.php?title=7546#Reviews. Hätte ich gemäß dem Ring auch vermutet.

Der Klemperer-Aufführungszyklus ist nach meiner Wahrnehmung etwas Großes. Nur ist weniger die Monoqualität, sondern vor allem auch der Verlust an Höhenauflösung beim Durchhören für verwöhnte Ohren doch etwas beanspruchend.

Zum Ausgleich eröffnen sich mit den Pianostücken von Bizet, interpretiert durch Johann Blanchard, MDG 2016 altbekannte Horizonte.
Ein wunderbar geschmeidiges Spiel toller Werke.

amazon.de
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#25922 erstellt: 23. Jul 2021, 21:27
Danke für die dann doch recht zahlreichen Vorschläge und Meinungen zum „Holländer“ und den „Meistersingern“.

@Franz So schlecht ist der „Holländer“ von Solti jetzt sicherlich auch nicht.

Exkurs: Lieber Franz, ich habe nun wiederholt zur Kenntnis genommen, dass du mit kurz dahin geworfenen Worten künstlerische Leistungen von Dirigenten, Orchestern und Solisten in die imaginäre Mülltonne wirfst. Das empfinde ich gleichermaßen als anmaßend und inakzeptabel.
Einlassungen dieser Qualität sind sicherlich vom hohen Gut der freien Meinungsäußerung gedeckt. Insofern steht es dir natürlich frei dich weiterhin in dieser Qualität zu äußern. Allerdings fände ich es für ein harmonisches Miteinander hier hilfreich Aussagen dieser Art allein schon aus Respekt vor den Kunstschaffenden vor dem Erstellen zumindest zu überdenken…



Die Karajan-Meistersinger…

Richard Wagner – Die Meistersinger Von Nürnberg Herbert Von Karajan ‎

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… hatte ich tatsächlich in der Hand. Allein Theo Adam als Sachs verhindert, dass ich es getan habe. Die Stimme, so hervorragend sie z.B. als Pogner ist, passt imho nicht wirklich zum Sachs. Ansonsten ist die Einspielung imho von hoher Qualität.

Zurück zum „Holländer“. Warum auch immer, bevorzuge ich bei Wagner Live-Aufnahmen. Vielleicht deshalb weil ich noch nie Wagner live hören konnte. Deshalb habe ich den „Holländer“ nochmal mit einem meiner „Green-Hill-Favorites“, Wolfgang Sawallisch von 1961 aufgelegt.

Wagner – Der Fliegende Holländer • Greindl, Silja, Fischer, Paskuda, Crass, Wolfgang Sawallisch

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[Beitrag von Deep_Groove am 23. Jul 2021, 21:43 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#25923 erstellt: 23. Jul 2021, 21:40
Es hat nicht jeder die Zeit für epische Beiträge und fachlich umfassende Begründungen und es sollte und IST jedem selbst überlassen, diese zu liefern - oder eben nicht. Und wie Du bereits selbst erkannt hast, Thomas, steht es Dir nicht zu, solches einzufordern. Ist mir jetzt mindestens zum 2. Mal aufgefallen. Lass das bitte. Back to topic.

Viele Grüße
Frank
-Moderationsteam Hifi-Forum-


[Beitrag von Hüb' am 23. Jul 2021, 21:50 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#25924 erstellt: 23. Jul 2021, 22:02
Ich höre gerade referenzverdächtige Flötenmusik.

Sowohl die m. E. zweifelsfreie Interpretation als auch die herausragende Klangqualität sprechen Bände.

Empfehlung des Amsterdam Loeki Stardust Quartets, Nocturne, Channel Classics 2004 mit Werken diverser Komponisten.

Herausragend!

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 23. Jul 2021, 22:04 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#25925 erstellt: 24. Jul 2021, 06:21
Guten Morgen!

Deep_Groove (Beitrag #25922) schrieb:
... Das empfinde ich gleichermaßen als anmaßend und inakzeptabel. ...


Hüb' (Beitrag #25923) schrieb:
... Es hat nicht jeder die Zeit für epische Beiträge und fachlich umfassende Begründungen ...

So ein Frust muss doch gar nicht sein, denn jedeR so wie er/sie will.
Oder meine ich da durchhören zu können, dass euer Stereogenuss nicht reicht, um eure Laune zu heben?
Für diesen Fall meine Empfehlung an euch, ein qualitatives Surroundsystem mit eigenem LFE-Kanal einzurichten, denn dann ist man nicht so zwischen zwei Boxen festgenagelt.

Aber jetzt genug der kecken Anmerkungen, als Ausgleich dafür höre ich gleich Klemperer VI, eine legendäre Aufnahme in reinem Mono...

EDIT: Genau genommen VI/I mit Beethovens 6. Sinfonie, einer Einspielung vom 7. Juli 1955, und die ist gelassen-virtuos, sakral, vital, himmelstürmend...

Eine der besten!


Gerade habe ich festgestellt, dass diese limitierte Ausgabe bereits neu nicht mehr erhältlich ist und gebraucht nur zum hohen Preis. Glück gehabt.


[Beitrag von Hörstoff am 24. Jul 2021, 08:01 bearbeitet]
frankbln
Stammgast
#25926 erstellt: 24. Jul 2021, 08:14
Guten Morgen Andreas,

sagst du uns noch das Orchester, mit dem Otto Klepmerer musiziert? Dann läßt sich die Aufnahme bei den Streamingdiensten besser suchen. Aufnahmedaten sind da leider eher selten anzutreffen.

Die Kleiber-Einspielung der 6. habe ich mir noch einmal mobil mit in-ear-Hörern auf dem Arbeitsweg angehört. Bei den beiden Hustern, die bei Amazonien in einer Rezension als negatives Kriterium aufgeführt werden, habe ich ich mich beide Male im Zug umgedreht :D. Es klang so nah.

Grüße und schönes Wochenende
Franco
Hörstoff
Inventar
#25927 erstellt: 24. Jul 2021, 08:27
Gerne: Otto Klemperer dirigiert das Concertgebouw Orchestra 1947-1961 live, analoges Remaster in hoher Auflösung, mono.
Genauer Titel: "Legendary Amsterdam Concerts 1947-1961 live".

Zur 6. empfehle ich die ersten beiden Tracks, zwischendurch wird nachgestimmt und dann lassen sie m. E. etwas nach...


[Beitrag von Hörstoff am 24. Jul 2021, 08:43 bearbeitet]
frankbln
Stammgast
#25928 erstellt: 24. Jul 2021, 09:20
Bei Qubuz scheint sie nicht dabei zu sein. Es gibt eine Aufnahme vom 13. Mai 1956 auf einem Label namens archiphon, aber nicht alle Sätze der Sinfonie sind freigegeben. Und es fehlt deutlich an einem ordentlichen Remastering. Für eine Aufnahme von 1956 klingt es deutlich zu dumpf.

Gesucht habe ich über Roon. Da lässt es sich nach Aufnahmedaten sortieren. Wenn denn welche angegeben sind. Bei den Veröffentlichungen mit Dirigaten von old Klemp gibt es auch massig ohne eine solche Angabe. Nicht einmal die Orchester sind häufig notiert. Bei historischen Aufnahmen ist das leider gängig. Auch wenn 1956 jetzt nicht sooo historisch ist.

Den ersten Satz und nun auch den 2. Satz habe ich gehört. Interpretatorisch gefallen sie mir.

Otto Klemperer

Grüße
Franco


[Beitrag von frankbln am 24. Jul 2021, 09:38 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#25929 erstellt: 24. Jul 2021, 14:03
Leider kann ich auch nicht mit neuen Tipps dienen, da auch einzelne Konzerte als CD-Veröffentlichungen bei jpc oder A. leider auffindbar sind. Habe ich also wohl etwas mit Seltenheitswert ergattert...

Gerne bleibe ich weiterhin in diesen schön remasterten Monosphären. Ausdruck und Essentials der Aufnahmen kommen sehr schön herüber, Artefakte sind entfernt.

Disc VI/2 ist die Fortsetzung des Konzerts vom 7. Juli 1955 und startet mit einer schön verklärten Verklärten Nacht von Arnold Schönberg. Danach Paul Hindemiths 'Nobilissima visione' Suite, die, obschon drei Sätze statt nur einer wie bei Schönberg, weniger lange dauern wird.

Klemperers Schönberg gefällt mir deutlich besser als de Billys Strauss (Don Juan).

amazon.de
... sofern der Vergleich nicht unangemessen ist.


frankbln (Beitrag #25928) schrieb:
nach Aufnahmedaten sortieren. Wenn denn welche angegeben sind.

Es reicht eigentlich, Klemperer+Concertgebouw+live zu kombinieren. Die Archiphonbox enthält sämtliche Livemitschnitte mit dem Amsterdamer Orchester. Und auch wenn du dann eine andere Veröffentlichung aufrufst, bleibt das Original identisch und wir können darüber diskutieren.

Freut micht, dass dir die ersten beiden Sätze der 6. Sinfonie interpretatorisch auch gefallen.

Mendelssohns Sommernachtstraum, live vom 3. November 1955 ist auch ordentlich (Disc VII).


[Beitrag von Hörstoff am 24. Jul 2021, 16:53 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#25930 erstellt: 24. Jul 2021, 22:54
jpc.de
Arnold Bax (1883-1953)
Winter Legends
Ashley Wass (Klavier) - Bournemouth Symphony Orchestra - Dirigent: James Judd
Aufnahme: 21. bis 22. Juni 2010, The Lighthouse, Poole (England)

Eine Art Klavierkonzert, inspiriert vom schottischen Winterdomizil des Komponisten. Für ihn selbst war es eine Art Sinfonia concertante mit dem Klavier in herausgehobener Position, aber als Teil des Orchesters. Mir hat es jedenfalls sehr gefallen.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Hörstoff
Inventar
#25931 erstellt: 25. Jul 2021, 10:25
Arnold Bax ist einer der Komponisten, den ich bislang vergeblich auf MCH-SACDs suche (von Teileinspielungen abgesehen). Irgendwann werde ich mich dem Komponisten vertieft zuwenden. Denn: Bax am Morgen... oder am Abend...

Max Reger ist einer der deutschen Komponisten, die sich mir nicht schnell erschließen. Bei seinen Orgelwerken fehlen zunächst ultimative Tiefbassorgien oder das Hochdeklinieren als grandiose Effekte á la "Toccata und Fuge", stattdessen spricht er Hörerinnen und Hörer eher auf einer intellektuellen Ebene an. In seinen Kompositionen "Phantasie und Fuge über Bach" von Martin Schmeding meine ich jedenfalls Komplexität, Reflexion und Besinnlichkeit entdeckt zu haben.

EDIT: auch die anderen Werke sind anspruchsvoll und vor allem von Schmeding hervorragend umgesetzt. Sehr empfehlenswert.

Das passt dazu (Wikipedia):

„Meine Orgelsachen sind schwer“, schrieb er 1900 an seinen Freund, den Organisten Gustav Beckmann, „es gehört ein über die Technik souverän herrschender geistvoller Spieler dazu… Man macht mir oft den Vorwurf, dass ich absichtlich so schwer schreibe; gegen diesen Vorwurf habe ich nur eine Antwort, dass keine Note zuviel darin steht.“


amazon.de
aus: Link, Cybele 2016, ein Label, das ich mit dem Kauf dieser Box gerne unterstützt habe.


[Beitrag von Hörstoff am 25. Jul 2021, 11:23 bearbeitet]
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