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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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Hörstoff
Inventar
#26034 erstellt: 02. Sep 2021, 16:38
Hier zum zweiten Mal der Flämische Radiochor/Johan Duijck mit sparsamer instrumentaler Begleitung (Orgel, Bass, Piano), Glossa Music 2004. Gespielt wird von Zoltán Kodály, einem ungarischen Komponisten des 20. Jahrhunderts dessen Missa Brevis.

"Während des Ersten Weltkrieges war Kodály musikalischer Mitarbeiter von Béla Bartók im k.u.k. Kriegsministerium. Bartók leitete die Musikabteilung des Kriegspressequartiers in Budapest – gemeinsam mit dem Dirigenten und Komponisten Bernhard Paumgartner, der dieselbe Funktion in Wien bekleidete.

Als 1938 die Regierung Ungarns „Judengesetze“ auf Wunsch des NS-Staats erließ, unterzeichneten 61 Prominente Ungarns medienwirksam, aber erfolglos einen Protest gegen die Judengesetze. Zu ihnen gehörten neben Zoltán Kodály auch Béla Bartók und Zsigmond Móricz

1942 wurde Kodály emeritiert."

Wikipedia


Und wieder gefällt mir die Einspielung ganz hervorragend. Sakrale, feinsinnige und innovative Elemente wirken in den sphärischen Intonationen wie harmonierende Zahnrädchen in einem Uhrwerk und ergänzen sich IMHO perfekt. Hervorragend geeignet, um Ballast des Alltags komplett hinter sich zu lassen - wenn denn die hypnotisch-ruhigen Kompositionen stimmungsmäßig passen.

Von mir eine klare Empfehlung. Audiophil, sehr guter Klang. Auf meinem SACD-Cover übrigens kein Kreuz aus verrosteten Nägeln, sondern ein Fisch. Da war wohl wer kreativ für die Abwechslung. Jedenfalls beides ein religiöses, genauer christliches Symbol.

amazon.de
op111
Moderator
#26035 erstellt: 02. Sep 2021, 17:50

klutzkopp (Beitrag #26032) schrieb:
Frau Mullova durfte ich vor einigen Jahren mit ebendiesem Werk live beim Choriner Musiksommer erleben. Unvergesslich!

Ja, die Mullova-Aufnahme habe ich auch bereits vor einiger Zeit gehört. Die ist wunderbar ausgewogen, mit klar disponierten Abläufen.
Hilary ist nicht so zahm, sie legt noch mal einiges an Kraft und Dynamik drauf, Joachim Kaiser hätte vom Sibelius-Wagnis gesprochen.

Franz


[Beitrag von op111 am 02. Sep 2021, 17:53 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#26036 erstellt: 03. Sep 2021, 10:27
Das Sibelius-Konzert ist sicher eines, von dem es zahlreiche sehr gute Aufnahmen gibt. Ich bleibe bspw. u. a. immer wieder bei Haendel/ Berglund hängen.

Nun:
jpc.de
Ralph Vaughan Williams (1872-1958)
Klavierquintett c-moll
+ Romanze für Viola & klavier; Quintett D-Dur für Violine, Cello, Klarinette, Horn & Klavier; 6 Studies in English Folk Song (Version für Klarinette & Klavier)

London Soloists Ensemble
Naxos, DDD, 2013

Teilweise recht frühe Werke. Das c-moll-Klavierquintett ist pure Sehnsucht und tief romantisch. Das D-Dur-Quintett sticht durch eine interessante Besetzung hervor und ermöglicht weniger geläufige Klangfarbenkombinationen. Scheint mir eine sehr gelungene Produktion.

Viele Grüße
Frank
Hörstoff
Inventar
#26037 erstellt: 04. Sep 2021, 09:00
Grenzwertig für diesen Fred starte ich den Tag mit The Entertainer etc. von Percy Faith and his Orchestra.

Jahrzehntelange orchestrale U-Musik in bestem Quadrosound remastered (bereits im Original 1974/1969 Quadro).

Zwischendurch (mir) dann doch zu seicht. Sicherlich gut für die Bearbeitung von Kindheitstraumata.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 04. Sep 2021, 14:36 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#26038 erstellt: 04. Sep 2021, 10:28
Nach einer Woche ohne Musik, beginne ich heute mit dieser kleinen, erst kürzlich erworbenen Schatzkiste:
jpc.de
Isaac Albéniz (1860-1909)
Suite española op. 47
Alicia de Larrocha (Klavier)
Aufnahme: Ⓟ 1992

Ein bisschen irreführend ist das große Warnerlogo auf der Schachtel ja schon, handelt es sich bei dem überwiegenden Teil der Aufnahmen dieses Böxchens weder um Warner- noch um EMI-Aufnahmen, dieser wurden vielmehr von einem spanischen Label übernommen.

Genaue Aufnahmedaten findet man im Booklet nur von wenigen der enthaltenen Einspielungen. Die Ausnahmen sind das einzige enthaltene Werk für Klavier und Orchester, Montsalvatges Concerto breve und die letzte CD mit Liedern spanischer Komponisten, bei denen de Larrocha die Sängerin Victoria de los Ángeles am Klavier begleitet.

Der Großteil der Einspielungen dürfte aber in den 60ern entstanden sein, dem Klang nach zu urteilen vermutlich auch die gerade gehörte Suite española. Hohe audiophile Ansprüche werden hier also nicht erfüllt, musikalische hingegen schon. Vom spanischen Klavierrepertoire kannte ich bislang kaum etwas*. Wie sich herausstellte, eine echte Bildungslücke. Was für herrliche Musik!

Mit freundlichem Gruß
Fabian

*Da kannte ich sogar von der Renaissancemusik der iberischen Halbinsel mehr als von der Klaviermusik späterer Epochen.


[Beitrag von FabianJ am 04. Sep 2021, 10:29 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#26039 erstellt: 05. Sep 2021, 12:44
Jetzt habe ich mir doch mal diese Box aus dem Regal gezogen:

Ludwig van Beethoven:

Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21

Orchestre Lamoureux Paris,

Igor Markevitch, Ltg.

(Philips, 10/1960)

amazon.de

Diese japanische Ausgabe mit Ihren vier CDs aus der "Tower Records Vintage Collection" ist natürlich mal wieder sehr hochwertig gestaltet und verarbeitet - eben eine absolute Liebhaberausgabe und als solcher lasse ich mich in Bezug auf Igor Markevitch sehr gerne bezeichnen.
Die Japaner haben sogar eigene Mikrofaserhüllen für die CDs erschaffen. Da kann ein Zerkratzen nicht passieren.
Der ausführliche Text im Booklet ist mal wieder nur auf japanisch - naja.
Dafür befindet sich ein amerikanisches Radiointerview mit Markevitch auf CD 2, dessen Text auf englisch hier wenigstens abgedruckt ist.
Die Aufnahmen an sich sind natürlich über jeden Zweifel erhaben. Hier hat man Markevitchs sämtliche Beethoven-Aufnahmen von Philips und DG in einer exzellenten Box inklusive fünf Ouvertüren (Leonore III, Coriolan, Fidelio, Egmont, Weihe des Hauses).

Hörstoff
Inventar
#26040 erstellt: 05. Sep 2021, 13:28

FabianJ (Beitrag #26038) schrieb:
Nach einer Woche ohne Musik

Eine ganze Woche? Mit oder ohne zwingenden Anlass?

FabianJ (Beitrag #26038) schrieb:
Vom spanischen Klavierrepertoire kannte ich bislang kaum etwas*. Wie sich herausstellte, eine echte Bildungslücke. Was für herrliche Musik!

Ja, die Iberia-Bücher sind, finde ich toll. Wenn du ergänzend etwas Audiophiles suchst, empfehle ich die Interpretationen von Yoram Ish-Hurwitz (die Hefte 3 und 4 desselben sollen auch herausragend sein)

Hier bin ich mal wieder bei Konstantin Reymaiers The New Organ verblieben. Laut wie leise ein Hörgenuss: tolle Interpretationen fünf verschiedener Komponisten in audiophiler Qualität, noch dazu in sehr gelungenem Surround. Herausragend.


[Beitrag von Hörstoff am 05. Sep 2021, 13:42 bearbeitet]
klutzkopp
Inventar
#26041 erstellt: 05. Sep 2021, 14:36
Schubert - Die schöne Müllerin mit Wunderlich/Giesen

jpc.de

Hach wie herrlich
Hörstoff
Inventar
#26042 erstellt: 05. Sep 2021, 15:17
Ja, singen konnte er so schön wie kaum ein Zweiter, gefallen ist er viel zu früh.
Agon
Hat sich gelöscht
#26043 erstellt: 06. Sep 2021, 12:01
Georges Bizet:

Carmen - Suiten Nr. 1 & 2

L'Arlésienne - Suiten Nr. 1 & 2

Orchestre Lamoureux Paris,

Igor Markevitch, Ltg.

(Philips, 12/1959)

amazon.de
op111
Moderator
#26044 erstellt: 06. Sep 2021, 12:23

Hörstoff (Beitrag #26042) schrieb:
... gefallen ist er viel zu früh. :prost

Bei "gefallen" denkt man nicht unbedingt direkt an einen Treppensturz.

Franz


[Beitrag von op111 am 06. Sep 2021, 12:25 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#26045 erstellt: 07. Sep 2021, 16:58
jpc.de
Friedrich Gernsheim (1839-1916)
Streichquartette Nr.1 c-moll op.25 & Nr.3 F-Dur op.51

Diogenes Quartett
CPO, DDD, 2017

Das Diogenes Quartett widmet sich dem weitestgehend vergessenden Komponisten Friedrich Gernsheim und tut dies mit größtem Einsatz und ganz viel Einfühlungsvermögen. Die Musik macht wundern, wie solch große Quartettkunst durch's Raster der Musikgeschichte fallen konnte. Eine tolle Entdeckung und man darf auf weitere Ausgaben gespannt sein.

Viele Grüße
Frank
Hörstoff
Inventar
#26046 erstellt: 07. Sep 2021, 17:50
Gerade ausgepackt und eingelegt: Ferdinand Ries hatten wir hier schon diskutiert. Dies jedoch erscheint mir ggü. den mir bekannten Werken als gelegentlich beinahe meditatives Opus, jedenfalls ein Sextett mit viel Bedacht. Das nachfolgende Trio enthält schnellere Passagen. Surroundtechnisch gelangen nur gelegentlich ein Mehr an Räumlichkeit urplötzlich ins Bewusstsein. Trotzdem bzw. unabhängig davon audiophil und mit Mehrwert ggü. Stereo.

Interessant finde ich, dass die jungen Leute vom franz ensemble diese Kammermusik eingespielt haben. Vorsichtig, virtuos sich einander annähernd treten sie auf. Mehr kenne ich von ihnen bislang nicht. Die werden sicherlich auch andere Temperamente wiedergeben.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 07. Sep 2021, 17:51 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#26047 erstellt: 08. Sep 2021, 08:31
Bis zum etwas speziellen letzten Quintett op. 9b von Ewald Sträßer weht eine Prise 2L-Referenz durch den Raum. Diese MDG-Einspielung aus 2021 erinnert sowohl durch die unbekanntere Kammermusik als auch von der Klangqualität her an die Einspielungsgeschichte des norwegischen, ebenfalls surroundorientierten Labels. Auch das Berolina Ensemble kannte ich vorher noch nicht (ebenso wie für mich die Ensembles von 2L je neu waren).

Hörenswert. Allerdings frage ich mich, warum MDG an dem 2+2+2-Format festhält. Das Umswitchen auf 5.1 hat für diese SACDs immer einen Hauch von 2. Wahl, aber wer montiert schon extra für MDG zwei Deckenlautsprecher? Meine Meinung: ideal wären entweder 5.1 oder aber direkt Dolby Atmos via Blu-ray Disc.

amazon.de

Review


Hüb' (Beitrag #26045) schrieb:
Die Musik macht wundern, wie solch große Quartettkunst durch\'s Raster der Musikgeschichte fallen konnte. Eine tolle Entdeckung und man darf auf weitere Ausgaben gespannt sein.

Schade, gibt's wohl nur auf (Stereo-) CDs. Das ist für mich schon ein Kriterium. Jedenfalls gebe ich dafür nicht so viel Geld aus.

op111 (Beitrag #26044) schrieb:
Bei "gefallen" denkt man nicht unbedingt direkt an einen Treppensturz.

Du hast den Joke erkannt.


[Beitrag von Hörstoff am 08. Sep 2021, 09:04 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#26048 erstellt: 08. Sep 2021, 09:39

Schade, gibt's wohl nur auf (Stereo-) CDs. Das ist für mich schon ein Kriterium. Jedenfalls gebe ich dafür nicht so viel Geld aus.

Ja, 7,99 EUR sind echt ne Hürde...

Hörstoff
Inventar
#26049 erstellt: 08. Sep 2021, 14:56
Es bliebe ja nicht bei einer CD.
Hörstoff
Inventar
#26050 erstellt: 08. Sep 2021, 16:14
Mit dem Jack Black des 20./21. Jahrhunderts unterwegs in den Reichen der britannischen und dänischen Kammerflötenmusik. So etwas wenig verheißungsvoll möchte ich diese hörenswerte Einspielung in Anspielung an eine deutsche Sage ankündigen.

Die Werke sind gewöhnungsbedürftig und dann sehr interessant. Insgesamt melodisch und nicht atonal, jedoch von der Ankündigung oder vom Aufbruch in die Moderne geprägt. Empfehlung.

Werke von
Gordon Jacob
Malcolm Arnold
Benjamin Britten
Daniel Kidane
Vagn Holmboe
Henning Christiansen
Axel Borup-Jørgensen

(1955-2014)

Michala Petri, Föte
Mahan Esfahani, Cembalo

Our Recordings 2015


amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 08. Sep 2021, 16:14 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#26051 erstellt: 09. Sep 2021, 17:10
Louis Andriessen (1939-2021):

De Snelheid [17:46 Min.]

ASKO Ensemble,

Oliver Knussen, Ltg.

(BBC Music Magazine, 23. 07.1998, Concertgebouw, Amsterdam)

R-1944961-1254147666.jpeg

https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Andriessen
Hörstoff
Inventar
#26052 erstellt: 09. Sep 2021, 17:53
Hier auch weiterhin Neueres, in diesem Fall von Mark-Anthony Turnage, einem zeitgenössischen britischen Komponisten.

amazon.de

Insgesamt eher experimentell-dekonstruktivistische denn klassisch atonale Werke. Das London Philharmonic Orchestra spielt 2005 brillant und etwas skurril auf. Teils vokal, teils durch Blasmusik geprägt und einige aufrüttelnde Momente.

Alles Weltersteinspielungen und teilweise Erstaufführungen. Alles live aus der Royal Festival Hall in London. An Ton und Performance ist nichts auszusetzen. Interessante Neuigkeiten im Audioland.
FabianJ
Inventar
#26053 erstellt: 10. Sep 2021, 22:15

Hörstoff (Beitrag #26040) schrieb:

Eine ganze Woche? Mit oder ohne zwingenden Anlass? ;)


Bedingt durch einen vorübergehend deutlich verlängerten Weg von/zur Arbeit. Musik hören bei starken Hintergrundgeräuschen und/oder Ablenkungen ist nichts für mich.

Die Iberia-Aufnahmen von Ish-Hurwitz habe ich mal bestellt. Diesen Pianisten kenne ich nur vom Namen her, aber das allein will ja nichts heißen...

Gerade angehört:
George Gershwin: Rhapsody in Blue, Klavierkonzert F-Dur, An American in Paris, Cuban Overture
George Gershwin (1898-1937)
An American in Paris
Boston Pops Orchestra - Dirigent: Arthur Fiedler
Aufnahme: 14. Mai 1959, Symphony Hall, Boston

Wenn ich nur ein Gershwin-Album behalten dürfte, so wäre es dieses. Sämtliche Werke sind hier erstklassig interpretiert und für das Alter ist der Klang sehr gut. Gerade für die „Rhapsody in Blue" ist die Einspielung mit Earl Wild der Maßstab an denen ich andere Einspielungen messe. Ich kenne andere sehr gelungene Einspielungen davon, aber ganz erreicht hat die Wild-/Fiedler-Einspielung - meiner Meinung nach - keine davon.

Es gibt tiefschürfendere Musik als diese, aber kaum welche, die unterhaltsamer ist.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
arnaoutchot
Moderator
#26054 erstellt: 11. Sep 2021, 07:26
Kann ich beides bestätigen: Ish-Hurwitz ist sehr gut mit Iberia, auch klanglich auf Referenzniveau. Und ja, Fiedlers Amerikaner in Paris gehört definitiv zu den Besten. Nur eine finde ich als Jazz-Fan noch griffiger: Die Aufnahme des Willem Breuker Kollektiefs davon. Das ist aber eine Annäherung von der jazzigen Seite Gershwins.

R-1292483-1429376248-6405.jpeg
https://www.discogs....rricon/master/255790
Hörstoff
Inventar
#26055 erstellt: 11. Sep 2021, 12:23
Fast schon etwas schräge Walzer tischt Isaac Albeniz mit El Polo und Lavadies aus dem 3. Iberia-Buch auf. Eine Musik, die es in sich hat und auf die es sich m. E. möglichst gelassen und humorvoll und dennoch ernsthaft einzulassen gilt. Munter und geeignet für einen sonnigen Samstagvormittag.

Yoram Ish-Hurwitz, Challenge Records 2007 und 2009 brilliert nach den ersten beiden Büchern auch hier.

M. E. fehlerfrei eingespielt und ein guter Test für Hifi-Anlagen und -Räume: ist das, was zu hören ist, ein unverzerrtes Klavier mit präzisen Anschlägen?

amazon.de

Review
Agon
Hat sich gelöscht
#26056 erstellt: 11. Sep 2021, 12:26
Terry Riley (*1935):

In C [40:36 Min.]

Sunrise of the planetary dream collector [16:52 Min.]

Ragazze Quartet,
Kapok,
Slagwerk Den Haag

(Channel Classics, 6/2015, MCO Studio 1, Hilversum)

jpc.de


[Beitrag von Agon am 11. Sep 2021, 12:52 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#26057 erstellt: 11. Sep 2021, 13:37
Super, noch vier neue SACDs aus einem Sonderangebot auf Lager - das Wochenende ist gerettet.

Aktuell Marcel Duprés Gregorianische Chöre für die Passionszeit von der Gregorianik-Schola Marienmünster/Hans Hermann Jansen und von Friedhelm Flamme (Orgel), Stiftskirche Bad Gandersheim/CPO 2004.

Ungewohnt in dieser 5.1-Einspielung sind die Gesänge von hinten - bis die Orgel von den Front-LS einsetzt. Der Tiefbass der Orgel coloriert weiter und ergänzt den Eindruck. Solche Multichanneleinspielungen sind einfach deutlich abwechslungsreicher als Stereo.

Empfehlung.

amazon.de
Hörstoff
Inventar
#26058 erstellt: 11. Sep 2021, 17:59
Eine geradezu verführerische barocke Attacke von La Nuova Musica/David Bates mit Lucy Crowe (Sopran) u. a., Vivaldi und Händel, harmonia mundi 2012.

Aktuell noch Vivaldi, aber nach dessen Dixit Dominus steht gleich noch die Fassung von Händel an.

Wenn ich mir den Vivaldi anhöre, erkenne ich den katholischen Priester, der er war, (zum Glück) nicht. Ganz offenkundig war er ein ganz spezieller.

Empfehlung.

amazon.de

Review
Agon
Hat sich gelöscht
#26059 erstellt: 13. Sep 2021, 10:24
Grazyna Bacewicz (1909-1969):

Streichquartett Nr. 3 (1947)

Streichquartett Nr. 4 (1951)

Silesian Quartet

(Chandos, 2010/11, Katowice, Polen)

jpc.de

Was sind das für wunderbare Werke!
Grazyna Bacewicz ist eine höchst individuelle Komponistin gewesen mit offensichtlich großen kompositorischen Fähigkeiten.
Diese Mischung aus Lyrismus und Expressivität ist mir so noch nie begegnet.
Hüb'
Moderator
#26060 erstellt: 13. Sep 2021, 12:17
Ja, Musik und CD finde ich gleichfalls klasse.

Bei mir:

jpc.de
Alexander von Zemlinsky (1871-1942)
Klaviertrio op.3
+ Brahms: Klaviertrio Nr. 3 op. 101

Feininger Trio
CAvi, DDD, 2020

Auftakt einer neuen Brahms-Totale, welche Werke in dessen Nachfolge gegenüberstellt. Ähnliches hat bereits Johannes Moser mit Cello-Repertoire sehr gelungen getan (Hänssler). Das Zemlinsky-Trio ist in der Tat eine sehr schöne Entdeckung. Es existiert in zwei Varianten, wahlweise mit Violine oder Klarinette und Cello sowie Klavier. So oder so: die Anzahl der Einspielungen ist überschaubar. Bei Brahms' Trio Nr. 3 ist die Konkurrenz hingegen natürlich sehr groß...

Siehe auch KLICK oder KLICK.

Viele Grüße
Frank
Agon
Hat sich gelöscht
#26061 erstellt: 13. Sep 2021, 20:32
Ich kann diese Bacewicz-Aufnahmen mit dem Silesian Quartet wirklich gar nicht genug loben.
Diese sieben Streichquartette sind allesamt ausgezeichnet, wobei besonders die letzten drei, also 5, 6 und 7 eigentlich Meisterwerke sind. Und sie werden vom schlesischen Quartett so gespielt, dass ich nicht das Bedürfnis nach einer weiteren Aufnahme habe. Es ist vollendet. Denselben Eindruck habe ich von ihren Aufnahmen der Weinberg-Streichquartette. Dieses polnische Streichquartett dürfte in diesem Repertoire unerreichbar sein.
Die Chandos-Klangtechnik lässt genug Luft und Raum zwischen den Instrumenten und trocknet den Klang nicht aus. Das ist sehr angenehm zu hören.

Hörstoff
Inventar
#26062 erstellt: 13. Sep 2021, 23:50
Super, mal wieder.eine Komponistin. Das hat leider einen gewissen Seltenheitawert. Um so besser, wenn's dann so gefällt.
Hüb'
Moderator
#26063 erstellt: 14. Sep 2021, 09:43

Agon (Beitrag #26059) schrieb:
Was sind das für wunderbare Werke!
Grazyna Bacewicz ist eine höchst individuelle Komponistin gewesen mit offensichtlich großen kompositorischen Fähigkeiten.
Diese Mischung aus Lyrismus und Expressivität ist mir so noch nie begegnet.

Ja, das trifft es sehr gut, IMHO.

jpc.de
Grazyna Bacewicz (1909-1969)
Streichquartette Nr. 1-7

Silesian String Quartet
Chandos, DDD, 2015

Lief bei mir jetzt komplett durch. Oben von Phlipp angeführte Mischung ist es, welche die Werke für mich so spannend macht und trotz aller Ausdruckskraft und Modernität jede Menge einfach nur schöne Ankerpunkte liefert, die das Hören der Werke tatsächlich zu einem Genuss macht. Die Musik baut eine ideale Brücke auch für Hörer, die sich mit der Moderne eher schwer tun, ohne dies auf eine "billige" oder plumpe Art und Weise zu tun. Wirklich ganz groß!
Bei allem berechtigten Lob für das überragende Silesian-Quartett sei angemerkt, dass auch die Naxos-Konkurrenz-Einspielung durch das Lutoslawski-Quartett von der Presse sehr gut besprochen wurde, so dass man derzeit die Qual der Wahl zwischen zwei tollen Aufnahmen hat.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 15. Sep 2021, 13:36 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#26064 erstellt: 14. Sep 2021, 20:04
Von Grazyna Bacewicz gibt es recht viel als Highresdownload - da kaufe ich meist nur, wenn's Rabatte gibt und selbst dann meist noch teurer als gebrauchte SACDs. Eine letztere habe ich mit dieser Komponistin nur für Violine Solo gefunden.



Unbedingt hörenswert sind allerdings sämtliche Divertimenti der Trondheim Soloists, darunter Bacewiczs Konzert für Streichorchester.

Eine Blu-ray Pure Audio Disc von 2L in Referenzqualität.

jpc.de


[Beitrag von Hörstoff am 14. Sep 2021, 20:06 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#26065 erstellt: 15. Sep 2021, 13:32
Das freut mich ja, daß Grazyna Bacewicz bei Euch so viel Anklang findet.
Sie steht in der Tat neben Penderecki und Lutoslawski als bedeutendste Komponistin Polens im 20. Jahrhundert. Sie studierte bei Nadia Boulanger. Sie starb bereits 1969 und geriet dann wohl in Vergessenheit. Wohingegen Pend. & Lut. ja von Anfang an viel Resonanz im Westen hatten. Vielleicht spielte es auch eine Rolle, daß Sie eine Frau war.

Mit dem Silesian Quartet gibt es noch eine weitere Chandos-CD mit den beiden Klavierquintetten sowie Quartetten für Violinen und Cellos:

jpc.de

Hüb'
Moderator
#26066 erstellt: 15. Sep 2021, 14:08
jpc.de
Friedrich Gernsheim (1839-1916)
Cellosonaten Nr.1-3 (op.12,79,87)
+Elohenu für Cello & Klavier; Andante für Cello & Klavier op. 64b

Alexander Hülshoff (Cello), Oliver Triendl (Klavier)
CPO, DDD, 2016

Jetzt was völlig Anderes, wenn auch ebenfalls "Nische". Gernsheim wandelt auf den Pfaden von Brahms und Schumann, macht dies aber mit ihm durchaus eigenen Qualitäten. Zwar erreicht er in seinen Cellosonaten IMHO nicht den Grad der Inspiration, den er in Vol. 1 seiner Streichquartette (Diogenes-Q.; ebenfalls CPO) hören lies, dennoch hat mir diese Scheibe sehr gefallen. Man kann CPO einmal mehr nur für seinen Einsatz für diesen "Vergessenen" danken...

klassik-heute.​de 05/2018 schrieb:
»Oliver Triendl und Alexander Hülshoff sind mit hörbarer Begeisterung bei der Sache und den virtuosen Anforderungen der Werke mit ihrer intrikaten Balance - der häufig sehr dichte Klaviersatz darf das Cello nie überdecken - jederzeit mehr als gewachsen.​ Das ist Kammermusik auf höchstem Niveau.​ Auch sollte man diesem Fall dem Label cpo danken, diese Trouvaillen einer breiten Öffentlichkeit erstmalig zugänglich gemacht zu haben.​«

Viele Grüße
Frank
Hörstoff
Inventar
#26067 erstellt: 15. Sep 2021, 15:17

Agon (Beitrag #26059) schrieb:
Diese Mischung aus Lyrismus und Expressivität ist mir so noch nie begegnet.

Du solltest vielleicht auch einmal in die "Ten Songs Of Change" von Marion von Tilzer hineinhören. Ebenfalls einzigartige, expressive, lyrische Musik.

Höre ich gerade und bin erneut beeindruckt.
Hüb'
Moderator
#26068 erstellt: 15. Sep 2021, 17:21
jpc.de
Felix Draeseke (1835-1913)
Symphonie Nr.3 "Tragica"
+ Trauermarsch op. 79

Radio-Philharmonie Hannover des NDR, Jörg-Peter Weigle
CPO, DDD, 97/98

Nur noch als GA zu bekommen. Ja, Buckner und Berlioz kann man hören. Dennoch eine sehr eigenständige Sinfonie und der jpc-Pressetext erscheint mir nicht zu weit hergeholt, wenn sich der Autor über das Verschwinden dieser Sinfonie nur verwundert die Augen reiben kann. Dieses Schwergewicht lohnt ein Kennenlernen. Klanglich sehr gelungen, wie schon so manches, was der NDR in Hannover aufgezeichnet hat. Diesbezüglich kann ich die leichten Abzüge von klassik-heute.com leider nicht nachvollziehen.
Bei MDG gibt es eine Alternativeinspielung aus Wuppertal.

Presseauszüge schrieb:
FonoForum 8/2000: »Hervorragende Aufnahme, bezwingende Einspielung.​ Draeseke erweist sich in diesem Werk als ein origineller Komponist, der sich, etwa im Finalsatz, besonders von Berlioz anregen ließ.​«
BBC Music Magazine 10/2000: »Enjoying the benefits of a superb recording and exemplary documentation, this outstandingly performed release makes out the best possible case for an urgent reappraisal of other works by Draeseke.​«
Fanfare 10/2000: »Here at last is a brilliant and powerful recording of a symphony once recognized as among the greatest of its age.​.​.​Today's German provincial orchestras are close enough to world-class as to command complete admiration – and deep gratitude.​«
Klassik heute 9/2000: »Hoffentlich ein Wendepunkt in der Rezeptionsgeschichte einer bedeutenden Sinfonie.​«

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 15. Sep 2021, 17:26 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#26069 erstellt: 16. Sep 2021, 11:41
Grazyna Bacewicz:

Violinkonzert Nr. 4 (1951) [26:43 Min.]

Violinkonzert Nr. 5 (1954) [22:47 Min.]

Joanna Kurkowicz, Violine

Polish Radio Symphony Orchestra,

Lukasz Borowicz, Ltg.

(Chandos, 2010/11, Warschau, PL)

jpc.de

Auch hier gibt es nur das Beste zu berichten. Hochinteressante Werke, die eine ganz eigene kompositorische Welt offenbaren. In gewisser Weise eine Zwischenwelt von Romantik und Moderne.

Hüb'
Moderator
#26070 erstellt: 16. Sep 2021, 13:07
jpc.de
Anton Bruckner (1824-1896)
Symphonie Nr. 6

BBC Philharmonic Orchestra, Juanjo Mena
Chandos, DDD, 2020

Mena lässt die Nowak-Edition spielen. Klanglich ganz groß, wie so häufig, bei Chandos. Und auch die Deutung gefällt mir sehr gut. Mena und dem britischen Rundfunkorchester gelingen einige ganz feine Momente, so dass z. B. der Ausklang des Adagios oder der Beginn des 3. Satzes.
Die Kritiken waren etwas uneinheitlich: 1, 2, 3.

Viele Grüße
Frank
op111
Moderator
#26071 erstellt: 16. Sep 2021, 18:05
Hallo zusammen,

Hüb' (Beitrag #26070) schrieb:
. Klanglich ganz groß, wie so häufig, bei Chandos.

wenn der Toningenieur Stephen Rinker heißt, weckt das hohe Erwartungen.

und nun:

Musikfest Berlin
Philharmonie Berlin
Aufzeichnung vom 09.09.2021 DLF Kultur - in der Mediathek Konzert vom 15.09.2021 20.05 Uhr


Rebecca Saunders (*1967)
„to an utterance“ für Klavier und Orchester (2020) (Deutsche Erstaufführung)
28 min.
Tenth edition of the Roche Commissions Series

Nicolas Hodges, Klavier
Christian Dierstein und Dirk Rothbrust, Schlagzeug
Lucerne Festival Contemporary Orchestra
Leitung: Enno Poppe



Berliner Zeitung zur Fassung für Klavier solo:
Beeindruckender ist dann doch die Verbindung kompositorischer Virtuosität mit einem virtuosen Solisten: Saunders’ Klavierstück „to an utterance“ besteht zu einem großen Teil aus Glissandi, die atemberaubend über die Tastatur schießen, den Klangraum aufreißen oder zusammenschnurren lassen. Allein das Zusehen tut weh, und der junge Pianist Joonas Ahonen schützte seine Hände mit Wollhandschuhen vor den Ecken der Klaviertasten – und lieferte eine fulminante Uraufführung eines Stücks, dass die Grenzen der Klaviertechnik mit ruppiger Poesie erweitert, die den Zusammenhang mit den frühen Interessen der Komponistin wahrt.


Das klingt schon im dynamikkomprimierten Rundfunk-mp3-Stream beeindruckend. Es wäre ergiebiges Material für eine von Rinkers Chandos (SA)CDs.


Franz


[Beitrag von op111 am 16. Sep 2021, 18:15 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#26072 erstellt: 16. Sep 2021, 19:49
Hallo Franz,

dieses Team verantwortete die Technik:

Executive producer Ralph Couzens
Recording producer Mike George
Sound engineer Stephen Rinker
Assistant engineers Phil Booth (10 July 2012) and Mike Smith (11 July 2012) Editor Jonathan Cooper

Quelle: Booklet

Viele Grüße
Frank
Hüb'
Moderator
#26073 erstellt: 17. Sep 2021, 09:55
jpc.de
Mieczyslaw Weinberg (1919-1996)
Violinsonaten Nr.3 & 4
+ Schostakowitsch: Violinsonate op. 134

Kolja Blacher, Jascha Nemtsov
CD, SWR Classic, DDD, 2006

Weinberg ist und bleibt für mich ein hoch spannendes "Betätigungsfeld". Ich besitze zwar die GA seiner Sonaten mit Linus Roth (Challenge), aber hochklassige Alternativen sind sicher kein Fehler und Kolja Blacher hat mich in modernem Repertoire schon häufig überzeugt und tut es hier nicht minder.

N.​Hornig in FonoForum 07/07 schrieb:
"Hochexpressiv fühlen sich die Interpreten auch in Schostakowitschs späte Sonate op.​134 ein, die in ihrer emotionalen Spannweite ein ganzes Leben durchmisst.​ Und einmal mehr profiliert sich Kolja Blacher als Weltklassegeiger.​"

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 17. Sep 2021, 09:56 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#26074 erstellt: 17. Sep 2021, 10:37
jpc.de
Johannes Brahms (1833-1897)
Symphonie Nr. 1

Münchner Philharmoniker, Sergiu Celibidache
Label: EMI, ADD/LA, 81/87

Lange nicht gehört, Celis eigenwillige Sicht auf Brahms. Die kontrovers-langsamen Tempi sind bekannt, mir aber beim Hören gar nicht so recht bewußt geworden. Richtig gepackt hat mich die Aufnahme gestern leider nicht (jedoch auch nicht angeödet). Allerdings haben mich die Zwischenrufe des Dirigenten gestört. Vielleicht sollte ich mal eine längere Brahms #1-Pause machen (zumindest, bis Blomstedt seine GA im Kasten hat... ).

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 17. Sep 2021, 10:38 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#26075 erstellt: 17. Sep 2021, 13:07
John Adams:

Violinkonzert

Leila Josefowicz, Violine

St. Louis Symphony,

David Robertson, Ltg.

(Nonesuch, 2016, Powell Hall, St. Louis, MO)

jpc.de


[Beitrag von Agon am 17. Sep 2021, 19:01 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#26076 erstellt: 17. Sep 2021, 13:39
jpc.de
Alexander Glasunow (1865-1936)
Sinfonie Nr. 6, La mer etc.

Royal Scottish National Orchestraa, Jose Serebrier
CD, Warner, DDD, 2004-2010

Glazunov höre ich selten und auch jetzt wieder rückte er nur durch Zufall in meinen Fokus (Reaktivierung eines Themas im Capriccio-Forum...).
Insofern kann ich wenig dazu sagen, allenfalls, dass der Eindruck mich darin bestärkte, diesem Russen mehr Hörzeit zu geben. Die Presse hat diese GA seinerzeit überschwänglich gelobt. Trotz der verschiedenen Alternativen. Zum Budgetpreis der Box sicher kein Fehler, wenn auch für den Einsteiger eher too much an Material.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 17. Sep 2021, 13:40 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#26077 erstellt: 18. Sep 2021, 23:02
Zu viel Material? Das sehe ich aber anders. Als ich vor nicht allzu langer Zeit auf der Suche nach eine Gesamtaufnahme von Glasunows Sinfonien war, war das „Zusatzmaterial" einer der Gründe, mich für jene von José Serebrier zu entscheiden.

Ich denke für das Kennenlernen ist es durchaus nützlich, neben den Sinfonien auch andere Seiten des Komponisten kennenzulernen, wie etwa die Konzerte oder Ballettmusik. Zumal da auch schöne Sachen bei sind, von denen es nicht massenhaft hochwertige Einspielungen gibt, wie etwa die Klavierkonzerte. Und mit 8 CDs ist die Box kleiner als eine Gesamtaufnahme der Bruckner- oder Mahlersinfonien, also wird man auch als (halbwegs ambitionierter) Neuling nicht mit Material „erschlagen".
_ _ _

Soeben hörte ich mir dasselbe an wie vor ziemlich genau einer Woche:
jpc.de
Gustav Mahler (1860-1911)
Sinfonie Nr. 4 G-Dur
Eva Maria Rogner (Sopran) - Südwestfunk-Orchester Baden-Baden - Dirigent: Hans Rosbaud
Aufnahme: 14. Mai 1959, Studio V (Hans-Rosbaud-Studio), Baden-Baden

Ein Rundfunkmitschnitt in Mono, aber rauschfreies, gut anhörbares Mono. Bei der Restaurierung hat man sich sicher sehr viel Mühe gegeben, aber man kann halt nur das hörbar machen, was da war.

Während der Klang also nur ganz passabel ist, ist die Interpretation weit mehr als das. Eine mitreißende Interpretation sowohl Orchester als auch die Sängerin, deren etwas jugendlich-naives Stimmtimbre perfekt zu dieser Musik passt und bei der man auch keine Mühe hat, den Text zu verstehen.

Diese Box enthält nur die Mahlersinfonien ohne Chor, also Sinfonie Nr. 2, 3 und 8 fehlen. Das „Lied von der Erde" ist allerdings mit dabei.

Die weiteren Sinfonien muss ich mir noch anhören, mein Eindruck von der Nr. 4 ist jedenfalls überaus positiv.
_ _ _

Schön, dass hier in der letzten Woche Grażyna Bacewicz thematisiert wurde. Deren Streichquartett Nr. 4 konnte ich vor ca. 2 1/2 Jahren mal im Konzert hören. Zusammen mit einem Quartett von Joseph Haydn war das für mich das Highlight des Konzerts. Damals war ich schon am Überlegen, mir eine Gesamtaufnahme ihrer Streichquartette zu holen, war aber unschlüssig, welche es sein soll. Nun weiß ich es.

Krystian Zimerman hatte übrigens zusammen mit weiteren polnischen Musikern die beiden Klavierquintette und die 2. Klaviersonate von ihr eingespielt. Ebenfalls lohnenswerte Musik...

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Hörstoff
Inventar
#26078 erstellt: 19. Sep 2021, 06:24
Aktuell ist bei mir Stereowochenende. Ich bin immer wieder beeindruckt von der räumlichen Öffnung, Staffelung und Prägnanz unterschiedlicher Instrumente/Töne, die sich im Nahfeld-Stereodreieck mit meinen Odeonhörnern und der Unison-Röhrenverstärkung mit richtig guten Aufnahmen ergeben.

Der Hund schien es auch verstanden zu haben...



...aber er lauschte der Stimme seines Herrn.

Eine hervorragende Aufnahme ist jedenfalls die Männerchormusik des Patram Institute/Vladimir Gorbik (Dirigent)/Mikhail Davydov(Bassbariton) mit der Einspielung More Honourable Than The Cherubim - russisch-orthodoxe Vokalmusik. Klasse, was The Patriarch Tikhon Russian-American Music Institute da abliefert. Sehr breitbandig und differenziert und trotz des geistlichen Charakters eine dennoch (eher) kurzweilige Einspielung. Empfehlung.




[Beitrag von Hörstoff am 19. Sep 2021, 09:25 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#26079 erstellt: 20. Sep 2021, 14:07
jpc.de
John Adams (geb. 1947)
Violinkonzert
+Corigliano: Chaconne aus "The Red Violin"
+Enescu: Rumänische Rhapsodie Nr. 1
+Waxman: Tristan & Isolde-Fantasie

Chloe Hanslip, Charles Owen, Royal Philharmonic Orchestra, Leonard Slatkin
Naxos, DDD, 2005

Für jemanden wie mich, der mit "Minimalismus" bisher so gut wie gar nix am Hut hat(te), bleibt nach Anhören des Violinkonzerts von John Adams die Erkenntnis "ja, das ist mal was Anderes". Zumindest ein recht eigener Weg und nicht die hundertste Reproduktion der immergleichen kompositorischen Ideen und Ansätze (ja, die Widersprüchlichkeit ist mir bewusst... ). Das Konzert erscheint mir im Solopart nicht ohne, wird aber trotz des Anspruchs von Chloe Hanslip sehr gut gemeistert. Von den Interpreten her eine ungewöhnliche Naxos-Produktion, denn zumeist setzt man dort ja eher selten auf Stars der Szene oder "große" Orchester.

Viele Grüße
Frank
arnaoutchot
Moderator
#26080 erstellt: 20. Sep 2021, 16:37
Hier Zufallsfund Ottorino Respighi - The Complete Orchestral Music - Orchestra Sinfonica di Roma / Francesco La Vecchia - Brilliant 8CD 2015. Ich bin zwar bekanntlich kein grosser Fan von Brilliant, aber das ist eine Eigenproduktion, das Orchester scheint mir für Respighi gut geeignet zu sein und ist klanglich in Aufnahmen von 2012 und 2013 gut eingefangen. Mir geht es primär um die weniger bekannten Sachen wie das Concerto gregoriano oder das Concerto in modo misolidio, die Gassenhauer der Römischen Trilogie sind natürlich auch vertreten. Lohnt sich.

Darüber hinaus - man wird es kaum glauben - beschäftige ich mich aktuell immer wieder mit Wagner, speziell Parsifal, siehe die auf dem Stapel oben liegende Box. Mehr dazu, wenn ich noch mehr verschiedene Aufnahmen gehört habe. Welche sollte ich unbedingt noch hören ? (Knappertsbusch 1951, 1962 und Solti habe ich).

IMG_2816D
Hüb'
Moderator
#26081 erstellt: 20. Sep 2021, 16:51
Ich finde die La Vecchia-Totale gelungen und gut geeignet.
Für Hurwitz waren es allerdings "discs from hell".
arnaoutchot
Moderator
#26082 erstellt: 20. Sep 2021, 17:09

Hüb' (Beitrag #26081) schrieb:
Für Hurwitz waren es allerdings "discs from hell". :D


Naja, diesen Ami-Musik-Clown nehme ich schon lange nicht mehr ernst ...

Edit: Bei Respighi ist es recht einfach. Bei den Pini della Via Appia aus den Pini di Roma muss mir an einer bestimmten Stelle ein Schauer den Rücken herunterlaufen, sonst taugt die Aufnahme nichts. Ich werde es testen ... ... Minuten später: Getestet, klappt, Schauer da. Wen dieser Gänsehautmoment interessiert: Es ist die Stelle, an der das grandiose Thema leise in den tiefen Bläsern beginnt, quasi wie eine Musik zu einem Film, in dem die römische Armee aus der Ferne heranrückt und am Schluss des Stückes glorios vorbeizieht. Das ist gut gesteigert bei La Vecchia.


[Beitrag von arnaoutchot am 20. Sep 2021, 17:57 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#26083 erstellt: 20. Sep 2021, 20:09
Ich meine allerdings auch aus dem deutschsprachigen Raum einen eher durchwachsenen Testbericht zu der Respighi-Box gelesen zu haben. Aber was spielt das schon für eine Rolle? Wenn es Dir gefällt, reicht das ja wohl!

Mit Chloë Hanslips Einspielung lernte ich John Adams Violinkonzert kennen und schätzen. Eine schöne Einspielung und ein gelungenes Album. Dann lernte ich allerdings die, ein paar Beiträge vorher eingestellte Einspielung mit Leila Josefowicz kennen. Seitdem greife ich bei diesem Werk eigentlich fast nur noch zu dieser Einspielung. Es wird einfach ungeheuer packend musiziert.

Einen Nachteil hat die Josefowicz-Aufnahme aber: Es ist das einzige Werk auf dem Album. Gut 33 Minuten sind halt nicht besonders viel. Für mich hat sich der Erwerb dennoch gelohnt, aber das wird sicher nicht jeder so sehen.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
klutzkopp
Inventar
#26084 erstellt: 20. Sep 2021, 20:12

Naja, diesen Ami-Musik-Clown nehme ich schon lange nicht mehr ernst


Er sich selbst aber auch nicht ganz. Ist jedenfalls mein Eindruck wenn ich seine YT-Videos sehe.
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