Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Ari Brown "Ultimate Frontier" (Delmark 1996)
"Lester Bowie`s Gumbo Stew" heißt das beste Stück auf dieser CD. Ari Brown bläst schön schräg und intensiv, ansonsten höre ich mehr Mainstream-Bop. Auf einem Stück spielt Ari Brown Piano mit Bass und Schlagzeugbegleitung. Kann man, muß man nicht unbedingt haben.
Ari Brown, ts, as, ss, p, fl
Kirk Brown, p
Yosef ben Israel, b
Avreeayl Ra, dr
Dr, Cus & Enoch, perc

Nach 2.5 Stunden Crosslauf, anschliessender äusserer und innerer Pflege, genügt mir derzeit ein Saxophon und der Blick in den Sternenhimmel:



Matana Roberts - Always (RelativePitch, 2015)


... Solo-Sax von Frau Roberts (der ein oder andere kennt ja vielleicht die COIN COIN-Projekte), frei fliessend aber niemals ausufernd. Gefühlvoll, warmes Spiel zum Dahingleiten, sofern einem eben ein Saxophon alleine ausreicht.

Ob das wirklich Jazz ist kann bezweifelt werden aber macht gerade zu meinem Gitarren abend echt Laune.

Immer noch Sternenhimmel, Getränk hat "Betriebstemperatur" erreicht und das Saxophon darf gerne begleitet werden:



KonstruKt & Peter Brötzmann ‎– Dolunay (Re:konstruKt, 2011)

Peter Brötzmann - Alto Saxophone, Tenor Saxophone, Clarinet
Korhan Argüden - Drums
Umut Çağlar - Guitar
Özün Usta - Percussion
Korhan Futacı - Tenor Saxophone, Baritone Saxophone


... Konstrukt ist ein türkisches FreeJazz-Ensemble, was durchaus einen gewissen Stellenwert unter den Freunden solcher Musik inne hat. Neben Konstrukt "pur" gab/gibt es auch immer wieder Treffen (Sessions) mit Gleichgesinnten wie bspw. Joe McPhee oder hier Peter Brötzmann. Meines Erachtens recht lohnenswerte Zusammenkünfte im "Dialog der Kulturen" hinsichtlich der Grundlage freier, improvisierter Musik .. für Brötzmann-Freunde auf jeden Fall eine Empfehlung, für diejenigen die es lieber "ruhiger" mögen eher nicht

Reinhören via Soundcloud

John McLaughlin - My Goal´s Beyond
Douglas Rec. 1971

John McLaughlin - acoustic guitar
Charlie Haden - bass
Dave Liebman - soprano sax, flute
Jerry Goodman - violin
Billy Cobham - drums
Airto Moreira - percussion
Badal Roy - tabla
Mahalakshmi - tamboura

John McLaughlin spielt hier ausschließlich akustische Gitarre, was im Jazz (abgesehen vom Zigeunerjazz) eine Neuerung darstellte. Die Platte ist zweigeteilt: Auf der ersten Seite zwei lange Stücke (peace 1/ peace 2) mit oben genannter Besetzung, die indisch geprägt sind und von Hadens bass getragen werden. Auf der B- Seite spielt McLaughlin mit sich selbst Gitarrenduette, hier und da ertönt mal ein Glöckchen, ein Gong oder eins von Cobhams Becken. Neben zwei Eigenkompositionen interpretiert er auf hohem Niveau Miles Davis´ Blue in Green, Mingus´ Goodbye Pork Pie Hat oder Coreas Waltz for Bill Evans. Die B- Seite ist m.Mg. nach das eigentlich aufregende, virtuos aber weit weg vom späteren Shakti- speed.

Und noch mal Gitarre der 70er, ebenfalls kein Jazzrock:



Larry Coryell - The restful mind
Vanguard 1974

Larry Coryell - ac. and el. guitar
Ralph Towner - ac. guitar, piano
Glen Moore - ac. bass
Collin Walcott - tabla, congas, percussion

Coryell hat hier neben eigenen Stücken auch zwei von Robert de Visee (Sarabande, Menuett No.2) und eins von Maurice Ravel (Pavane for a dead princess) interpretiert und zeigt hauptsächlich auf der akustischen Gitarre zum teil aberwitzig schnelle Improvisationen, unterstützt von Towner ergibt sich hochinteressante und eher ungewöhnliche Gitarrenmusik.

Zwei interessante Alben, McLaughlin und Coryell. Erstere kenne ich, allerdings mit anderem Cover. Coryell kenne ich nicht, klingt interessant. Leider war Coryells Output immer sehr schwankend, er muss wohl immer wieder die Finger nicht von Drogen wegbekommen haben, was auch seine ursprünglich geplante Mitwirkung im Super-Gitarren-Trio mit McLaughlin und Paco de Lucia vereitelte. Es kam dann Al Di Meola für ihn an Bord.

Eine seiner wirklich guten Soloplatten ist die Aufnahme für mood "Standing Ovation" , die hole ich mir gleich mal her ... wer erkennt das Wortspiel im Titel ?

Good morning sir,

scheint als ob John McLaughlin häufiger im Nachherein mit seinen Covers unzufrieden war, die Schallplatte hatte ein anderes (was mir übriges besser gefiel). Coryell war in den 70ern sehr bekannt, und dann hab ich nicht mehr viel gehört. Jedenfalls ein excellenter Gitarrero. The restful mind auf CD ist zumindest auf Amazon in absurde preisliche Höhen entrückt, auf Platte erschwinglich.

Spielt er ne Ovation?

Grüße in den trüben Morgen!

arnaoutchot (Beitrag #13267) schrieb:

wer erkennt das Wortspiel im Titel ?

Ich nicht. Aber wenn ich das Cover anschaue, ist es eine spezielle Form von Standing Ovation.

Dieses Album von und mit Coryell höre ich gerade. Das ist schon eine wunderbare Soundqualität.

Larry Coryell, Lenny White, Victor Bailey - Electric

arnaoutchot (Beitrag #13267) schrieb:

... wer erkennt das Wortspiel im Titel ?

Ohne die Platte zu kennen: ich vermute mal, dass er sich auf eine "stehende" Ovation-Gitarre stützt...

HansFehr (Beitrag #13269) schrieb:

Dieses Album von und mit Coryell höre ich gerade. Das ist schon eine wunderbare Soundqualität.

Nur schade dass Chesky sie nicht auch als Hybrid herausgebracht hat, wie sie es mit Traffic machten, aber Born Under A Bad Sign ist grossartig (Black Dog not so much )

Ich höre an diesem Wochenende szusagen immer das gleiche

Art Pepper . The Complete VVG Sessions

Momentan höre ich gerne akustische Gitarren:



Egberto Gismonti - Sol Do Meio Dia
ECM 1978

Egberto Gismonti - 8-string guitar, piano, kalimba, wood flute, voice
Ralph towner - 12-string guitar
Nana Vasconcelos - berimbao, percussion, voice
Collin Walcott - tabla
Jan Garbarek - soprano sax

Kein Bandprojekt, sondern eine Soloplatte mit Gästen. Man findet Solostücke, Duos, Trios und ein Quartett, auf dem Gismonti Flöte und Vasconcelos Percussions spielen, dann aber die beiden, Towner und Walcott zu viert auf Flaschen blasen! Eine introvertierte, ruhige aber doch interessante Produktion, die zum aufmerksamen Lauschen einlädt. Garbarek ist nur auf einem Stück vertreten.

Sherman Irby "Big Mama`s Biscuits" (Blue Note 1998)
Sherman Irby ist kein Hänfling: auf dem Cover zeigt er, wie er groß und stark geworden ist. Aus seinem starken Körper kommen auch entsprechende Töne: er spielt ein schönes Altsaxofon. Zum Munterwerden morgens ideal.
Sherman Irby, as
Gerald Cannon, b
Clifford Barbaro, dr
Ed Cherry, g
Dana Murray, dr, perc (2 tr.)
James Hurt, p (1 tr.)
Roy Hargrove, tr (1 tr.)

moontrane (Beitrag #13273) schrieb:

Sherman Irby "Big Mama`s Biscuits" (Blue Note 1998)

Ich bin erstaunt, dass Blue Note sich zu solch einem, äh, seltsamen Cover hat hinreißen
lassen. Nicht das es bei denen nicht schon früher Cover mit Essen drauf gegeben hätte
(Brother Jack McDuff - Down Home Style (1969)) , aber gerade Ende der 90er ging es im Jazz doch sehr kommerziell zu.
Wundert mich und steht einer Blue Note auch nicht.
Aber bei mir läuft zum Frühlingsanfang ein wunder- wunderschöner Klassiker:

Jan Garbarek/Bobo Stenson
Witchi-tai-to
Ohne Worte....

Ich habe noch einen Nachtrag zu liefern. In spontaner Kauflust landete letztens endlich
diese hier im Einkaufskorb:

Bill Evans Trio
You must believe in spring
Bill Evans (p)
Eddie Gomez (b)
Eliot Zigmund (dr)

Eigentlich wäre alleine schon die absolut phänomenale Klangqualitat dieser Aufnahme das Geld wert,
aber die steht hier überhaupt nicht auch nur einen Deut im Vordergrund. Das betone ich dieses Mal ganz klar!

Dieses Trio spielt ausserhalb jeglicher Vergleichbarkeit. Bill Evans ist zwar hörbar von seinem schwankenden
Leben gezeichnet und manchmal verliert er sich. Doch zumeist hört man einen Pianisten, der faktisch nicht nur das
Klavierspielen geliebt hat und das Pianotrio insbesondere, sondern der beides quasi war! Dieses Spiel
hat nichts mehr mit irgendeiner ausgereiften Spielkultur, Virtuosität oder Gestaltungskunst zu tun (alle drei
Attribute erfüllte Evans sowieso), sondern hier erklingt diese Art von Unendlichkeit und tiefgründiger Schönheit,
die ich zumindest allenfalls nur noch von "Kind of Blue" kenne und ansonsten von keiner anderen Jazzscheibe.
Es mag sein, dass seine frühen Alben mit dem klassischen Trio Evans-Motian-LaFaro die wichtigeren, weil stilprägenden
Alben in Evans Diskographie sind, aber "You must believe in spring" ist ganz sicher seine großartigste.

andreas3 (Beitrag #13268) schrieb:

Spielt er ne Ovation?

Ja, richtig, er stützt sich auf seine stehende "Ovation"-Gitarre.

@ Mr Lovegrove
Und was sagst du zu diesem Cover ?
Das ist ja wohl nicht mehr zu toppen.
Wobei die Musik auf dieser LP meiner Erinnerung nach gar nicht schlecht ist. Habe ich vor 25 Jahren mal gehört...
Gruß Christoph

Wieso, das Auto ist doch toll!?! Ein Ferrari 365 GTB/4 Daytona mit V12 und den seltenen Plexiglasscheinwerferabdeckungen.

Nun, die Musik von Jack Bruce ist auch interessant, ganz schön zahnscharf, und echter Jazz und nicht - wie eher zu erwarten - Jazz-Rock. Sollte man mal gehört haben.

Hier eine Platte zwischen den Stühlen von früher Barockmusik und Jazz: Michel Godard - Monteverdi - A Trace of Grace - Carpe Diem 2011. Ein Jazz-Trio trifft auf ein Trio der Barockmusik: Michel Godard (serpent, b), Gavino Murgia (sax, voice), Steve Swallow (e-b) // Guillemette Laurens (voc), Fanny Paccoud (violin), Bruno Helstroffer (theorbo). Die Linien vermischen sich, plötzlich swingen die Violine und die Theorbe über Themen von Monteverdi, während Godard oder Swallow auf ihren tiefen Instrumenten klassische Linien spielen. Faszinierend ! Klanglich auf Referenzniveau in der Abbaye de Noirlac aufgenommen.

Manu Katchè - Unstatic

Ich fühle mich einmal mehr bestens unterhalten. Aufnahmequalität ist sowieso vom Feinsten. Daumen hoch für sein neues Album.

@moontrane: Danke für den Tipp, hatte ich als alter Jack-Bruce-Fan gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt. Ist bestellt, zusammen mit "Songs For A Tailor".
@sebbo: Manu Katché ist notiert. Klingt interessant.

Hier läuft gerade



The Bill Frisell Band - Lookout For Hope. Mit Bill Frisell (g, banjo), Hank Roberts (c, voc), Kermit Driscoll (b), Joey Baron (dr). Eine abwechslungsreiche Platte, nicht wirklich wild, aber auch kein anämischer Schönklang, in gewohnt gutem ECM-Sound (Mastering: James Farber).
Vorsicht: Mit Cello!

OK, Mr Lovegrove, dann wollen wir dich mal fordern als Autoexperten: vor welcher Kiste posiert Roy Haynes hier ? Roy Haynes "Praise" (Dreyfus 1998)
Die Musik ist PostBop mit prominenter Besetzung. Trotzdem würde ich sie nur durchschnittlich bewerten.
Roy Haynes, dr
David Sanchez, ts
Kenny Garrett, as, ss
Graham Haynes, flh, cornet
David Kikoski, p
Dwayne Burno, b
Daniel Moreneo, perc

Gitarristen und Autos bzw. Strassen sind hier das Thema. Pat Metheny - New Chauatauqua - ECM 1978 ist mE Metheny's schönste Soloplatte und läuft hier gerade.



... gefolgt von einer weiteren luftigen Metheny-Platte, "Watercolors", hier im Quartett mit Eberhard Weber (b), Lyle Mays (p) und Dan Gottileb (dr), ECM 1977. Einfach schön.



.... und schliesslich noch der Erstling auf ECM: "Bright Size Life", ECM 1976, im Trio mit Jaco Pastorius (e-b) und Bob Moses (dr) ... fast schon ein Klassiker heute. Jetzt ist es aber auch wieder gut mit Metheny ...

moontrane (Beitrag #13282) schrieb:

OK, Mr Lovegrove, dann wollen wir dich mal fordern als Autoexperten: vor welcher Kiste posiert Roy Haynes hier ?

Das ist ein Bricklin! Seltener als ein De Lorean!

Bei swingt es gerade wie Hölle!

Barney Kessel
To swing or not to swing Vol. 3
Habe ich nur auf HDD, aber gerade mal ausgegraben. Großartig!

Zur neuen Manu Katché: Hab gerade mal die Schnipsel angehört. Ist typisch Katché.
Er folgt seinem Stil der ECM Scheiben: Gelassener, manchmal etwas gediegener Großstadt-Jazz
in superbem Klanggewand. Er hat ja nun auch viele High End Studios durch: Rainbow, La Buissonne,
Avatar und nun Studio Ferber. Mir gefällts aber.

Und noch eine schöne Sonntagsmusik:



Steve Eliovson - Dawn Dance
ECM 1981

Steve Eliovson - ac. guitars
Collin Walcott - percussion

Seit Jahren eine meiner Liebling. Eliovson spielt genial, baut herrlich beschwingte Stimmungen auf, immer locker, auch bei schnellen Passagen. Er spielt eingängig, aber doch innovativ und abwechslungsreich. Sein Spiel hat Walcott hörbar beflügelt, auch wenn er auf einigen Stücken nur ein Glöckchen schlägt, die Becken rauschen lässt oder die Triangel klingt. Aus meiner Sicht eine audiophile Kostbarkeit.

@ Mr Lovegrove
Mann, du bist ein echter Autoexperte.
Laut Wikipedia wurden vom Bricklin ca. 2000 Exemplare gebaut. Wer den kennt, hat wirklich Ahnung.
Gruß Christoph

Nachtrag:

Auf der Suche nach anderen Aufnahmen von Eliovson wurde ich nicht fündig, dieser geniale Musiker und Komponist hat wohl tatsächlich nur dieses eine Album auf ECM veröffentlicht und verschwand wieder wo er herkam, aus dem Nichts ins Nichts..

Was ich fand war das:

http://manafonistas.de/2012/07/09/what-happened-to-steve-eliovson/

Manchmal gibts seltsame Schicksale.

Danke fürs recherchieren. Interessant und ein wenig melancholisch. Es sind nicht alle "Gewinner". Weitermachen muss man trotzdem.

moontrane (Beitrag #13287) schrieb:

Mann, du bist ein echter Autoexperte.

Ja, hatte als Kind nichts anderes zu tun
Bei mir sind vier Schweizer zu Gange:

Hellmüller's 4
L'envoi
Ich war mal eine Zeit lang im Bemusterungsverteiler von metarecords. Da kamen ein paar wirklich interessante
Scheiben aus unserem Nachbarland, obwohl das Label seinen Stammsitz in Nürnberg hat. Modern, ungewöhnlich, mutig.

Hier ein Direktschnitt: Heinz Sauer / Bob Degen - Ellingtonia Revisited - L + R Direct to Disc 1980. Heinz Sauer ist vermutlich der unterbewertetste deutsche Saxophonist der Nachkriegszeit. Superbe Duo-Platte mit Bob Degen (p) zum Thema Ellington. Klanglich kaum Luft nach oben.

Sauer habe ich vor kurzem mit Wollny gehört,wirklich sehr gut!

Heinz Sauer live zu erleben ist ein Highlight!
Ich hatte leider nicht das Vergnügen: als Schichtarbeiter bin ich meist außen vor.
Ich habe aber kürzlich über meinen Dealer eine feine Live-Aufnahme erworben, die selbst bei Amazon nicht aufgeführt ist.
Heinz Sauer Daniel Erdmann 4tet "Special Relativity" 6.6.2013 Live at Kesselhaus Berlin (Jazzdor Series 03)
Heinz Sauer, ts
Daniel Erdmann, p
Johannes Fink, b
Christophe Marguet, dr

Ich kann leider keine Abbildung des Covers liefern. Bitte um Nachsicht ...
Gruß Christoph

Dieses hier ?

Gerade frisch reingekommen:



Keith Jarrett Trio - Still Live. Mit Keith Jarrett (p), Gary Peacock (db), Jack DeJohnette (dr). Ungewöhnlich für KJ: Es sind fast nur Standards auf diese Doppel-CD. Klanglich top und musikalisch wird zwar nicht die Hütte eingerissen, aber spannend ist das allemal. Bis auf das Gesinge.

@ arnaoutchot
Starke Leistung, Michael!
Darf man fragen, wo du die erworben hast ?
Gruß Christoph

moontrane (Beitrag #13296) schrieb:

Darf man fragen, wo du die erworben hast ?

Ich hab sie nicht erworben. Ich hab mir nur das Bild "geliehen" ...

@ arnaoutchot
Ok, Ok, den Erwerb dieses Tonträgers kann ich auf jeden Fall empfehlen. War ein tolles Konzert mit Musikern auf Augenhöhe in sehr guter Aufnahmequalität.
Für Sauer-Fans Pflicht.
Bei bandcamp könnt ihr reinhören.

... hmm, Sauer hab ich hier auch noch - im Zusammenspiel mit Mangelsdorff - in der Sammlung, müßte ich mal raussuchen

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Derzeit jedoch zarte Improvisation von:



Heddy Boubaker / Hernani Faustino – Domino Doubles (re : konstruKt, 2011)

Heddy Boubaker - alto and bass saxophone
Hernani Faustino - double bass


... freie, improvisierte Musik der (ganz) ruhigen Art, die recht viel Raum lässt. Weder brachiale Attacken, noch fliessende Melodien zum Dahinschmelzen .. (Noten)Pausen werden bewusst eingearbeitet, man hört/reagiert aufeinander und lässt es wirken .. so entstehen durchaus intime "lauschige" Momente (ihr wisst ja, von wem es gehört wird)

wilder-Denker (Beitrag #13299) schrieb:

... hmm, Sauer hab ich hier auch noch - im Zusammenspiel mit Mangelsdorff - in der Sammlung, müßte ich mal raussuchen

Dann schau mal, ob Du diese hier findest, die ist hochexquisit ... "Now Jazz Ramwong" von 1964 ...



Heddy und Hernani klingt auch interessant, hab ich noch nie davon gehört. Bass-Saxophon ist immer gut.

Bei mir läuft der zweite Neuzugang des Abends, inspitiert durch die "Standing Ovations" ff.:



Larry Coryell - Spaces Revisited. Mit Larry Coryell (g), Billy Cobham (dr), Bireli Lagrene (g), Richard Bona (b). Feine Besetzung, die Musik von besinnlich bis verfrickelt, gefällt. Sehr gut produziert. Danke für den Tip, ich hatte nämlich vorher von Larry Coryell noch nichts gehört. Aber auch Richard Bona ist sensationell am Bass!

Das ist das Original aus den frühen 1970ern, Larry Coryell - Spaces, mit der Traumbesetzung siehe Cover. Leider wurde ich beim Hören nie ganz den Eindruck los, dass die Musiker etweas unter ihrem Potential bleiben.

arnaoutchot (Beitrag #13300) schrieb:

Dann schau mal, ob Du diese hier findest, die ist hochexquisit ... "Now Jazz Ramwong" von 1964 ...

... wäre doch gelacht, Albert (&Co) .. GEFUNDEN



Albert Mangelsdorff Quintet ‎– Now Jazz Ramwong (bei mir ReIssue: L+R, 1993)

Heinz Sauer - Tenor Saxophone
Albert Mangelsdorff - Trombone
Günter Kronberg - Alto Saxophone
Günter Lenz - Bass
Ralf Hübner - Drums


... wahrlich ein Kontrast zur vorher gehörten Boubaker/Faustino, aber ist ja schliesslich auch ne ganz andere Ecke des Jazz .. das rüttelt dann erstmal wieder wach, das eröffnete Titelstück lädt beinahe zum Tanz ein, Blue Fanfare startet mit Albert - wie man ihn mag - und entwickelt ein unglaublichen Bläser-Drive auf Lenz/Hübners Teppich .. wirklich tolle (bei mir beinahe vergessene Musik), den Jazzfreunden hier auf jeden Fall empfohlen

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Nebenbei noch zu Boubaker/Faustino: Boubaker habe ich persönlich mehrfach in der Provence kennengelernt/getroffen .. er ist ein "gemütlicher/freigeistiger" Mensch mit Vorliebe für Jazz (Bass & Sax), Malerei und "Savoir-Vivre" und würde sich vermutlich in seiner Bescheidenheit nichtmal als Musiker bezeichnen // Faustino, portugiesischer Bassist, u.a. bekannt durch das RED-Trio oder durch Zusammenarbeit mit Irabagon oder Lotte Anker, durchaus ein Name unter den aktiven "Freien"

arnaoutchot (Beitrag #13302) schrieb:

Das ist das Original aus den frühen 1970ern, Larry Coryell - Spaces, ...

Ja, die hatte ich auch schon "in den Fingern". Nun ist die "Revisited" ja kein Remake der "Spaces", sondern eher ein Wiedersehen mit Billy und ein Treffen mit den beiden Neuen... Ist jedenfalls ein schöne, schnelle Platte, das richtige zum Entspannen. Lohnt sich, mal ein Ohr zu riskieren.

Und noch ein Gitarrist der 80er:



Steve Tibbetts - Exploded View
ECM 1986

Steve Tibbetts - guitars, kalimba, tapes
Marc Anderson - congas, steel drum, percussion, berimbao

Marc Hughes - bass
Marcus Wise - tabla
Claudia Schmidt - voice
Bruce Henry - voice
Jan Reimer - voice

Steve Tibbets hat sicherlich in seiner Jugend gerne Hendrix gehört, und neben akustischer Gitarre greift er gerne zur elektrischen und lasst es krachen.
Durchgehend begleitet von Anderson, während Bass, Tabla und die (textlosen) Stimmen nicht auf allen Stücken dabei sind.

Zur Abwechslung läuft jetzt ein Klaviertrio, und was für eins :



Paul Bley - Not Two, Not One
ECM 1999

Paul Bley - piano
Gary Peacock - double bass
Paul Motian - drums

Nicht minder spannend ist diese Aufnahme:



Craig Taborn Trio - Chants
ECM 2013

Graig Taborn - piano
Thomas Morgan - double bass
Gerald Cleaver - drums

Der Titel ist Programm:

Thomas Siffling Trio
Cruisen
Auf eine sehr relaxte, aber dennoch nie oberflächliche Art und Weise schwebt Sifflings Trio
zwischen Pop und Jazz. Das ist richtig gut!

Falls es jemanden interessiert: Das Auto ist ein Jaguar E-Type V12 Roadster.

Mein Morgen begann schön:



Oregon - Prime
CAM 2005

Paul McCandles - oboe, bass clarinet, soprano sax
Ralph Towner - classical and 12-string guitars, piano
Glen Moore - double bass
Mark Walker - drums, percussion

Zu ihrem 35. Geburtstag im Jahr 2005 veröffentlichten Oregon ein Meisterwerk, auf dem sie musikalisch Bilanz zogen und ein traumwandlerisches Zusammenspiel an den Tag legen, das mich immer wieder begeistert. McCandles brilliert in fast jedem Stück mit einem Solo, Moore hat viel Raum um seinen historischen Contrabass (ein Klotz- Bass Baujahr 1715!) in den Vordergrund zu spielen, er bringt auch mal wieder ein eigenes Stück für Bass und Perkussion (Hoedown). Towner hat wieder herrliche Gitarren- und Klavierlinien parat, und Walker hat sich mit seiner Mischung aus Schlagzeug, Djembes und vielfältiger Percussion zum perfekten vierten Mann etabliert. Perfekte Musik und perfekte Aufnahme, ein absolutes Highlight.

Danke für diese interessante Vorstellung, ein gebrauchtes Exemplar für EUR 4 zzgl. Porto ist gerade in meinen Besitz übergegangen ... Vom italienischen CAM Jazz Label hab ich schon viele sehr gute Aufnahmen gehört.

Vielleicht magst Du mal Deine Top 3 der "Oregon"- Platten hier vorstellen, wenn ich recht erinnere, bist Du da relativ komplett ...