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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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dietmar_
Inventar
#18217 erstellt: 18. Jan 2019, 20:04
Ja, Mensch! So eine Resonanz zu Moncurs Evolution hätte ich jetzt nicht erwartet.

Kann auch durchaus sein, ich habe das zweite halbe Jahrhundert schon begonnen, meine Ohren sind sicher nicht mehr die besten.


wilder-Denker (Beitrag #18210) schrieb:
"Bessere Abmischungen" etc. sind relativ zu sehen .. es gibt Zeiten im Leben, da spielt nur noch Musik selbst eine Rolle (egal in welcher Qualität, die Aufnahme ist) .. und das ist gut so

Das entspricht ziemlich auch meiner Haltung.


Dualplattenspieler (Beitrag #18214) schrieb:

Grachan Moncur III - Evolution gehört und die vorliegende RVG-Ausgabe klang über meinen mittelprächtigen Sennheiser überdurchschnittlich gut.


Das mag am berühmt berüchtigten " Senni Schleier" liegen, der die prägnante und oftmals beissende Schärfe der RVG rems evtl. abzudecken vermag. Die späten rems von 2008 eben nur bei passendem Equipment gemütlich. Hörversuche mit einem Beyerdynamic z.B.sollen schon zu blutenden Ohren geführt haben

Huuuuh! "Senni Schleier" ist eine neue Vokabel für mich. Für Beyerdynamic etc.habe ich kein Geld. Wenn ich entscheiden müsste 50 neue CDs oder einen entsprechenden Kopfhörer, würde ich die CDs wählen. Daher nur einen "Senni".


Nachtrag zum Thema RVG rem: Jetzt höre ich eine die imo vollkommen gelungen ist und mich schon immer begeistert hat, so das ich sogar das 89er Original McMaster verkauft hatte

R-1457965-1227025463.jpeg

Es gibt sie also doch. Die Gigolo fehlt mir tatsächlich noch.
Dualplattenspieler
Inventar
#18218 erstellt: 18. Jan 2019, 20:17
Nur zur Klarstellung: der Begriff Sennischleier ist nicht ultimativ negativ besetzt, im Gegenteil, es gibt sogar eine grosse Anhängerschaft ob dieses Phänomens. Und preislich tun sich Beyers und Sennis eh nix
arnaoutchot
Moderator
#18219 erstellt: 18. Jan 2019, 20:22
Ich will das hier nicht OT führen, aber da wir nun mal ein HiFi-Forum sind: Es gibt Kopfhörer von Sennheiser, da schleiert nix. Das sind akustische Lupen, z.B. der in meinem Equipment im Profil. Aber genug davon, back to jazz ... it must schwing !
dietmar_
Inventar
#18220 erstellt: 18. Jan 2019, 20:38

Mr._Lovegrove (Beitrag #18215) schrieb:
Ich habe grade gelesen, dass ECM neue CDs aus der Touchstone Serie auflegt. Das ist insgesamt eine sehr sehr interessante Auswahl mit vielen Highlights, die es lange nicht gab.


arnaoutchot (Beitrag #18216) schrieb:
Da sind sehr gute Sachen dabei, die es lange nicht mehr oder noch nie auf CD gab (Barre Phillips - Mountainscapes gab es noch nie, wenn ich nicht irre). Zusätzlich ins Auge stachen mir Mike Nock - Ondas, Leo Smith - Divine Love, Mick Goodrick - In Pa(s)ing, Torn - Cloud about Mercury, Towner/Burton - Matchbook, Metheny - Watercolors. Alles sehr interessant.

Danke für den sehr interessanten Hinweis.
Mountainscapes, Ondas (habe ich auf LP, doch die hat Schaden genommen) interessieren mich sehr. Die Divine Love habe ich mir erst kürzlich zugelegt - empfehlenswert.
George Adams' Sound Suggestions, Kenny Wheelers Double,Double You fehlt mir auch.
grilli100
Stammgast
#18221 erstellt: 18. Jan 2019, 21:02
Bei mir war heute ein neues Schätzchen im Briefkasten
Ray Brown Trio - Summer Wind: live at the Loa



Jeff Hamilton, dr
Ray Brown, b
Gene Harris, p

Nicht zu wild und die live Atmosphäre ist gut eingefangen. Inkl. Handyklingeln im Bass Solo von Ray im 2. Lied
Schöne Platte, gefällt mir.
dietmar_
Inventar
#18222 erstellt: 18. Jan 2019, 21:08
... George Adams - Sound Suggestions, Mike Nock - Ondas und Mick Goodridge - In Pas(s)ing habe ich eben bestellt. *freu*


arnaoutchot (Beitrag #18219) schrieb:
Ich will das hier nicht OT führen, aber da wir nun mal ein HiFi-Forum sind: Es gibt Kopfhörer von Sennheiser, da schleiert nix. Das sind akustische Lupen, z.B. der in meinem Equipment im Profil. Aber genug davon, back to jazz ... it must schwing ! ;)

War das eben zu sehr OT, Michael?
Also mein (mittelprächtiger) Kopfhörer Sennheiser HD 598 SE kostete um die 200 (240?) Euro. Für mich hat es Grenzen, was ich für's Equipment ausgeben möchte und kann.
Ich frage jetzt nicht, was "akustische Lupen" sind. Neinneinnein.
Schönen Abend. Jetzt gibt's Rouladen und Musik dazu.
wilder-Denker
Stammgast
#18223 erstellt: 18. Jan 2019, 23:01

dietmar_ (Beitrag #18222) schrieb:
Jetzt gibt's Rouladen und Musik dazu. :prost


Mahlzeit .. hier schmurgelt gerade noch 'ne "Wilde Sau" zum Einklang des bevorstehenden Wochenendes

------

Die musikalische Unterhaltung, kommt von Jamie Saft, dem ich auf div. US-Radiokanälen begegnet bin .. hier dann gar mit "Iggy Pop" (nicht erschrecken und der Reihe nach):

a0882054101_10
Jamie Saft, Steve Swallow, Bobby Previte, (Iggy Pop) - Loneliness Road

Drums – Bobby Previte
Electric Bass – Steve Swallow
Piano, Organ – Jamie Saft
Vocals – Iggy Pop

Herr Saft wäre zumindest optisch ganz schnell ZZ-Top zuzuordnen, aber er ist recht vielfältig unterwegs (auch wenn er hierzulande wohl nicht so wirklich wahrgenommen wird?) .. zumindest diese Aufnahme präsentiert klassisches Jazz-Trio mit Unterhaltungswert und dem Gast-Vokalisten "Iggy Pop" (den ich eigentlich mag, ABER der mich auch lange davon abhielt dieses Album zu hören, ist ja nicht gerade als Jazzer bekannt. Ist er auch nicht, aber die drei Stücke mit ihm passen - wunderlicherweise - trotzdem in die Setlist) .. somit alles gut, entspannt und "trotzdem" schön

... das Wochenende kann kommen // Gruß


[Beitrag von wilder-Denker am 18. Jan 2019, 23:02 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#18224 erstellt: 19. Jan 2019, 00:04

wilder-Denker (Beitrag #18223) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #18222) schrieb:
Jetzt gibt's Rouladen und Musik dazu. :prost


Mahlzeit .. hier schmurgelt gerade noch 'ne "Wilde Sau" zum Einklang des bevorstehenden Wochenendes

------

Die musikalische Unterhaltung, kommt von Jamie Saft, dem ich auf div. US-Radiokanälen begegnet bin .. hier dann gar mit "Iggy Pop" (nicht erschrecken und der Reihe nach):

a0882054101_10
Jamie Saft, Steve Swallow, Bobby Previte, (Iggy Pop) - Loneliness Road

Drums – Bobby Previte
Electric Bass – Steve Swallow
Piano, Organ – Jamie Saft
Vocals – Iggy Pop

Herr Saft wäre zumindest optisch ganz schnell ZZ-Top zuzuordnen, aber er ist recht vielfältig unterwegs (auch wenn er hierzulande wohl nicht so wirklich wahrgenommen wird?) .. zumindest diese Aufnahme präsentiert klassisches Jazz-Trio mit Unterhaltungswert und dem Gast-Vokalisten "Iggy Pop" (den ich eigentlich mag, ABER der mich auch lange davon abhielt dieses Album zu hören, ist ja nicht gerade als Jazzer bekannt. Ist er auch nicht, aber die drei Stücke mit ihm passen - wunderlicherweise - trotzdem in die Setlist) .. somit alles gut, entspannt und "trotzdem" schön

... das Wochenende kann kommen // Gruß :prost

Mahlzeit Ich hatte diese Album auch einmal in der Hand, habe es dann aus dem selben Grund wieder zurückgestellt.

... Und dann noch Steve Swallow.
mp3-p0
Hat sich gelöscht
#18225 erstellt: 19. Jan 2019, 01:51
@wilder-Denker

Geiles Album...höre mir's grade über KH an. Das kommt morgen nochmal über LS.


@all

Sehr interessante Alben werden hier vorgestellt, bin richtig auf den Fred hier gestoßen zu sein.
Mr._Lovegrove
Inventar
#18226 erstellt: 19. Jan 2019, 10:20
@mp3-p0: Willkommen bei den Jazzern! HIer ist man immer richtig!
@arnaoutchot: Ja, akustische Lupe ist wohl der passende Begriff. Ich hatte mal einen HD 590 und im Vergleich zu meinem jetzigen Sony MDR 7510 Studiomonitor war der alles andere als neutral, aber dennoch OK.
So, nun aber weiter mit "Schwing". Passend zum Begriff auch gleich vom richtigen Label:
amazon.de
Wayne Shorter
Juju Blue Note 1964, Ron McMaster- CD

Bass – Reginald Workman
Drums – Elvin Jones
Piano – McCoy Tyner
Tenor Saxophone, Written-By – Wayne Shorter

Ich kann gar nicht beziffern, welche Shorter- Scheibe auf Blue Note die beste ist. Ach was, die sind alle so überragend, dass man sie eh alle haben muß. Und bei "JuJu" vermag ich sagen zu können, dass hier sogar die RVG- Edition noch ertragbar ist.
Über die Musik verliere ich kaum Worte, Shorter Oeuvre auf Blue Note zählt zum besten, was der Contemporary Jazz in den 60ern hervorgebracht hat. Bis heute klingt das zeitlos, stilbildend und modern.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 19. Jan 2019, 10:22 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#18227 erstellt: 19. Jan 2019, 14:10
Mein Samstag beginnt fröhlich:

coming home jamaica

Art Ensemble of Chicago - Coming Home Jamaica
Birdology / Warner 1995

Lester Bowie - trumpet, fluegelhorn, bass drum
Roscoe Mitchell - soprano-, alto-, tenor-, baritone sax, sopranino, flutes, piccolo, bamboo sax, percussion
Malachi Favors - bass, percussion
Famoudo Don Moye - drums, conga, percussion

Bahnamous Bowie - keyboards on tr. 5


Zum Quartett geschrumpft, da Saxophonist Joseph Jarman sich aus dem aktiven Musikerleben zurückgezogen hatte, nehmen die Vier sich hier die Wurzeln des Jazz vor. Nicht durch Standards, sondern Egenkompositionen, die exemplarisch vom New Orleans Beerdigungslied bis zum Rock´n Roll die typischen Stilmittel aufweisen, aber den gleichen anarchistischen Freigeist zeigen, für den das Ensemble berühmt ist. Hervorragend aufgenommen in Jamaica ist diese Scheibe vom ersten bis zum letzten Takt: Fantastisch!
Mr._Lovegrove
Inventar
#18228 erstellt: 20. Jan 2019, 12:42
Hier läuft mal was genreübergreifendes, ist aber so tief im Jazz verwurzelt, dass es hier passt:
amazon.de
Madlib
Shades Of Blue - Madlib invades Blue Note

Der kalifornische DJ und Hip Hop Produzent hat sich 2003 mit dem ganz offiziellen Segen von Blue Note durch deren Katalog gewühlt und eine astreine Sampel- Remix- Hip Hop- Jazz Scheibe produziert, die fast ohne Rap und Vocals auskommt und in meinen Augen noch deutlich interessanter und kreativer klingt, als der US3 Klassiker "Hand on the torch". Madlib sampelt nicht einfach, er erschafft eine interessante Mischung aus Sampling und Remix, belässt viele der Klassiker in ihren Melodien und Themen, zerlegt manche und setzt sie neu zusammen, nimmt sich aber auch neue Beats und formt so einen äußerst einzigartigen Cocktail aus Jazz und Hip Hop. Wer ein offenes Ohr hat, wird hier überrascht werden.
PLOS
Inventar
#18229 erstellt: 20. Jan 2019, 13:57
Moin

zum Kaffee und zur Erbauung der Familie gibt es ein wenig Free, Noise, whatever...

Last Exit:

1399F070-6C05-4634-9871-4B2C0B17445B

Last Exit (1986)

amazon.de

Köln (1990)
arnaoutchot
Moderator
#18230 erstellt: 20. Jan 2019, 14:28
Die arme Familie. Getreu dem Motto: Was sind die Grundlagen eines glücklichen Lebens ? Taube Nachbarn, stumme Kinder und eine blinde Ehefrau ...
PLOS
Inventar
#18231 erstellt: 20. Jan 2019, 17:33
mir wurde dann mit Nachdruck der KH „empfohlen“
Hörstoff
Inventar
#18232 erstellt: 20. Jan 2019, 19:43
Braunschweiger Funkjazz:

amazon.de
dietmar_
Inventar
#18233 erstellt: 20. Jan 2019, 20:44
delmark 417

Joseph Jarman ‎– As If It Were The Seasons
1968, 1998, Delmark Records

Joseph Jarman starb am 9. Januar. Mitgründer des AACM und quasi des Art Ensemble of Chicago.
andreas3
Inventar
#18234 erstellt: 20. Jan 2019, 22:38
Guten Abend!

humilitas

Carsten Dahl Experience - Humilitas
Storyville 2010

Carsten Dahl - grand piano, percussion
Jesper Zeuthen - alto sax
Nils "Bosse" Davidsen - bass
Stefan Pasborg - drums

Es beginnt mit einem hymnischen Intro aus Sax, Piano, gestrichenem Bass, Cymbals, um abzuschwellen und unversehens in eine recht wilde Up-Tempo- Nummer zu münden. Saxophonist Jesper Zeuthen überzeugt auf Anhieb, auch Bass und Drums präzise und kraftvoll. Carsten Dahl ist von seiner Zusammenarbeit mit Arild Andersen bekannt, aus meiner Sicht viel zu wenig beachtet in der deutschen Pianoszene.
Im Verlauf des Albums über 10 Stücke wirds teils ruhiger, teils wilder mit Verbeugung zum Free, experimentell, und immer sehr gut und mit viel Gespür fürs Dramaturgische umgesetzt.

Auch der Klang überzeugt, die Aufnahmen fanden im November 2008 im Osloer Rainbow Studio statt und wurden von Jan Erik Kongshaug erstellt. Dahl in den liner- notes: The God Of Sound.

Nix gegen Wollny und Co., aber Dahl hat ein etwas anderes Verständnis vom Jazz, hört mal rein!
andreas3
Inventar
#18235 erstellt: 20. Jan 2019, 22:59
dietmar schrieb:


Joseph Jarman starb am 9. Januar. Mitgründer des AACM und quasi des Art Ensemble of Chicago.


Geboren im September 1937, ein großes Jazzer- Leben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Jarman
Mr._Lovegrove
Inventar
#18236 erstellt: 21. Jan 2019, 10:26

andreas3 (Beitrag #18234) schrieb:

Carsten Dahl Experience - Humilitas
Storyville 2010

Danke für diesen grandiosen Tipp! Das ist in allen Belangen eine ganz große Scheibe. Und mit deiner Meinung zu Dahls Verständnis vom Jazz gebe ich dir recht. Er verknüpft tiefstgreifende melancholische Poesie mit dem rechten Swing, hat Jarrett inhaliert ohne ihn wieder auszuatmen und zählt auch insgesamt zu den größten Pianisten unserer Zeit. Keine Spur von Wollnys anstrengender Verkopftheit und trotzdem genauso anspruchsvoll.
Klanglich ordne ich das Album in die Kategorie "besser geht es nicht" ein. Das ist die Kunst des JEK minus die Hallorgien von Manfred Eicher; ein Pianoklang vom anderen Stern.
Besitzer von Ron Olsens CD greifen hier bitte blind zu! Für alle anderen ist das die beste Ersatzdroge.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 21. Jan 2019, 10:27 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#18237 erstellt: 21. Jan 2019, 20:10
Freut mich wenns gefällt, Dahl ist sicher nicht jedermanns Sache..
You want more? Mow here is more:

under the rainbow

Carsten Dahl - Under The Rainbow
Storyville 2013

Carsten Dahl - piano
Arild Andersen - bass
Jon Christensen - drums

Diese Trioaufnahme stammt ebenfalls aus dem Osloer Rainbow, und wieder von Kongshaug aufgenommen. Und auch hier kann Dahl mich voll überzeugen, die Mischung aus Konzept und Improvisation, die Filigranarbeit Christensens, Andersens famoser Bass, und Dahls ungeheure Fantasie und auch Fingerfertigkeit am Flügel, da gerate ich ins Schwärmen..
Carsten Dahl ist übrigens Professor am Rhythmic Music Conservatory in Kopenhagen.

Grüße!
arnaoutchot
Moderator
#18238 erstellt: 21. Jan 2019, 23:01
Da habt ihr mich wieder neugierig gemacht mit dem Carsten Dahl ... kenne ich (noch) nicht, könnte aber mein Geschmack sein. Sehe gerade, dass es hier eine 5CD-Box gibt, die einiges bündelt ... hmm ... melde mich gleich noch mit etwas Zahnschärferem auch aus Skandinavien zurück.

jpc.de
Eigentlich
Stammgast
#18239 erstellt: 21. Jan 2019, 23:42
Auch von mir ein Danke für den Tipp mit Carsten Dahl.
Was ich allerdings nicht verstehe hier, ist das Wollny Gebashe.
War ja neulich schon in Zusammenhang mit anderen Künstler.

Ich persönlich find Wollny ok und vieles andere deutlich anstrengender. Verkopft??
arnaoutchot
Moderator
#18240 erstellt: 22. Jan 2019, 00:11

Eigentlich (Beitrag #18239) schrieb:
Wollny Gebashe.


Ja, das kann ich ehrlich gesagt auch nicht ganz nachvollziehen. Ich habe nur drei Platten von Wollny (Weltentraum, Nachtfahrten und Oslo) und habe daher keinen kompletten Überblick über sein Werk, aber die drei Platten haben mir gut gefallen. Natürlich ist er irgendwo in einer germanischen klassischen Musikkultur verankert, was man übelmeinend zu einer etwas verkopften Angangsweise aufbauschen kann, aber ich denke, es ist schon musikalisch Schlechteres aus Deutschland gekommen.

Hier aber Feuer in der Scheue: Fire! Orchestra - Ritual - Rune Grammofon 2016. Mats Gustafssons nordisches etwa 20-köpfiges Free-Jazz-Orchester, featuring Johan Berthling (b), Andreas Werlin (dr), Jonas Kullhammar (braithophone, bass sax, slide sax), Mette Rasmussen (as), Susana Santos Silva (tp) u.v.m. und die Sängerinnen Mariam Wallentin & Sofia Jernberg. Vertont werden in einem knapp einstündigen Werk Gedichte des norwegischen Schriftstellers Erik Lindegren. Musikalisch ist das - wie man von Gustafsson kennen dürfte - eine Mischung aus wildem Free Jazz, Noise, aber meist mit einem pulsierenden Beat. Ich finde es kreativ, abwechslungsreich und amüsant. Ich habe hier die 2LP & CD-Ausgabe, verlinkt ist die CD.

amazon.de
dietmar_
Inventar
#18241 erstellt: 22. Jan 2019, 00:21

Eigentlich (Beitrag #18239) schrieb:
Was ich allerdings nicht verstehe hier, ist das Wollny Gebashe.
War ja neulich schon in Zusammenhang mit anderen Künstler.

Das ist zuletzt so durchgesickert. Es gab durchaus auch schon positive Reaktionen auf Wollny. Man sollte das nicht zu ernst nehmen, es gibt hier auch Jarrett-/Garbarek-/etc.-Freunde, die werden auch am Leben gelassen.


wilder-Denker (Beitrag #18129) schrieb:
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Sun Ra Trio - God Is More Than Love Can Ever Be



Hier jetzt endlich das Sun Ra Trio mit der 1979er Aufnahme God Is More Than Love Can Ever Be.
Ich bin ziemlich begeistert von wilder-Denkers Entdeckung/Hinweis - noch einmal Danke dafür. Dass Herman Poole Blount das kann, blitzt oft bei seinen Alben durch, eigentlich habe ich mir das immer gewünscht, dass es so eine Kombination im "klassischen" Klaviertrioformat mit ihm gibt. Sein Œuvre an sich kann einen fast erschlagen, habe so etwa 15 Alben - inklusive der Zusammenarbeit mit Walt Dickerson - von ihm und dennoch das Gefühl einen verschwindend geringen Teil seines Outputs zu kennen. So spannend das alles ist, so interessant sein Spiel im Trio. Ich mag das sehr. Ich mag auch, wenn SR seine Wurzeln zeigt und Swing spielt. Das gibt es hier allerdings nicht. Sun Ra überrascht hier nicht durch etwas komplett anderes - warum auch? - doch wirkt diese Musik mit Klavier, Bass, Schlagzeug aufregend und anders.

Seine Mitspieler waren mir bis dato (fast) unbekannt. Vom Drummer Samarai Celestial findet man eigentlich nur Hinweise im Zusammenhang mit Sun Ra, den Bassisten Hayes Burnett "kenne" ich nur ganz am Rande von den Wildflower Sessions aus Sam Rivers Loft.

Schöne Entdeckung!
Mr._Lovegrove
Inventar
#18242 erstellt: 22. Jan 2019, 10:22

Eigentlich (Beitrag #18239) schrieb:

Ich persönlich find Wollny ok und vieles andere deutlich anstrengender. Verkopft??


Ich bashe niemanden (ausser Till Brönner!). Ich habe nur oft eine sehr restriktive und klare Meinung, die ich inhaltlich zumindest nicht hinterm Berg halte. Und ich glaube kaum, dass hier irgendjemand systematisch einen Künstler ohne Grund angreifen will und wird. Das ist hier ist ja auch zu einem Diskussionsfaden geworden, in dem leidenschaftliche Jazzhörer unterschiedlichster Coloeur sich austauschen. Und sicher gibt es gewisse Musiker, die stärker polarisieren als andere. Jarrett, Garbarek z.B. Und da ich ja zu den Garbarek- Freunden zähle, aber auch zu einem kritischen Musikhörer mit dem Vermögen, etwas von der anderen Seite zu sehen, kann ich diejenigen z.B. gut verstehen, die den halt nicht mögen. Aber davon lebt doch der Diskurs und letztlich unsere Leidenschaft - von Geschmack, Empfindung und daraus resultierender Positionierung. Und ich muß ganz klar sagen, dass mir Wollnys Verständnis von Jazz nicht gefällt. Es ist in sofern verkopft, als dass ihm der Swing und der Groove fehlen und er oft sehr gewollt und akademisch klingt. Es ist nicht verkopft im Sinne eines komplexen Anspruchs der Musik an sich; es ist sein Spielstil. In Sachen verkopfter Musik gibt es tatsächlich schwerere Aufgaben für das Gehirn. Ich beiße mir z.B. immer wieder die Zähne an Heiner Stadler aus.

Ich finde aber auch, dass wir solch eine "Bashing"- Diskussion jetzt nicht vom Stapel lassen sollten. Dies ist schließlich ein "Was hört ihr gerade?" Thread und deshalb läuft hier jetzt swingender, unverkopfter Mainstreamjazz vom allerfeinsten:
amazon.de
The Great Jazz Trio
July 6 th - Live at Birdland NY 2007

Bass – John Patitucci
Drums – Omar Hakim
Piano – Hank Jones

Hank Jones´ langlebiges Trioprojekt erklingt hier in forscher, moderner Besetzung mit zwei Universalwaffen des Jazz und der Musik an sich. Das swingt und groovt wie die Hölle und macht unheimlich viel Spaß. Man hört, das Hakim nicht nur Jazz macht, aber genau das ist einer der unterhaltsamen Punkte dieser hervorragenden Livescheibe. Auch klanglich ist das ganz weit vorne. Es gibt auch noch eine Aufnahme vom Vortag mit anderem Tracklisting.

EDIT: Ich muss mich nach oben korrigieren. Die Aufnahme zählt garantiert zu den besten Liveaufnahmen aller Zeiten. Wenn man auf einen vollformatigen, extrem direkten und attackierenden Sound ohne große Gnade steht, ist man hier genau richtig. Ich habe schon sehr lange nicht so ein klangliches Feuerwerk gehört. Der Kopfhörer explodiert ja fast.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 22. Jan 2019, 13:11 bearbeitet]
grilli100
Stammgast
#18243 erstellt: 23. Jan 2019, 00:14
The Great Jazz Trio, July 6 th - Live at Birdland NY 2007 gefällt mir auch gut. War glaube ich ein Tipp aus dem Audiophilen Jazz Tread (Michael?).
Musikalisch nur zu 90% meins, klanglich bin ich 100% dabei
arnaoutchot
Moderator
#18244 erstellt: 23. Jan 2019, 00:20

grilli100 (Beitrag #18243) schrieb:
War glaube ich ein Tipp aus dem Audiophilen Jazz Tread (Michael?).


Absolut, da gehören die beiden Abende auch hin. Vor allem in der MCh-Version der SACDs ...
Dualplattenspieler
Inventar
#18245 erstellt: 23. Jan 2019, 16:52

dietmar_ (Beitrag #18224) schrieb:


Ich hatte diese Album auch einmal in der Hand, habe es dann aus dem selben Grund wieder zurückgestellt.

... Und dann noch Steve Swallow.


Sehe ich jetzt erst Hast Du etwas gegen ihn? Was??

Hier wieder Lee

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Lee Morgan Quintet ‎– Take Twelve

Bob Cranshaw b, Louis Hayes dr, Barry Harris p, Clifford Jordan ts
Aussergewöhnliche Tempi bei Raggedy Ann und Second's Best machen das Album allein schhon hörenswert, dazu noch ein gefühlvoller waltz, wenn's dann auch noch mit Clifford Jordan ist, was will man mehr
Micha_L
Stammgast
#18246 erstellt: 23. Jan 2019, 19:16
Music Revelation Ensemble - Elec.Jazz (1990)



Drums – Cornell Rochester
Electric Bass – Amin Ali
Guitar – James Blood Ulmer
Tenor Saxophone – David Murray

https://www.discogs....Jazz/release/1076037
dietmar_
Inventar
#18247 erstellt: 23. Jan 2019, 20:10

Dualplattenspieler (Beitrag #18245) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #18224) schrieb:


Ich hatte diese Album auch einmal in der Hand, habe es dann aus dem selben Grund wieder zurückgestellt.

... Und dann noch Steve Swallow.


Sehe ich jetzt erst Hast Du etwas gegen ihn? Was??

Nein, nein, gar nicht, das war missverständlich. Ich mag ihn sehr.
Eine der schönsten Konzerterinnerungen überhaupt erlebte ich mit Carla Bley, Andy Sheppard und ihm vor ein paar Jahren beim Festival in Middelburg/NL. Auch wenn der anrührende Moment eher von Carlas Spiel kam, ist er mir durchaus nah. Ich mag sein „gitarriges“ Bassspiel.
Dualplattenspieler
Inventar
#18248 erstellt: 24. Jan 2019, 10:12

dietmar_ (Beitrag #18247) schrieb:



Nein, nein, gar nicht, das war missverständlich. Ich mag ihn sehr.
.


Na da bin ich beruhigt, schliesslich ist Basra eines deiner / meiner / unserer Lieblingsalben
Ich mag auch sein Bassgitarrenspiel, wenn's denn passt wie z.B. mit Carla Bley und Andy Sheppard (Trio oder auch The Lost Chords mit Paolo Fresu) Ich habe ihn jedoch auch einmal mit Steve Kuhn im Trio gesehen (den drummer habe ich vergessen) und da passte das in meinen Ohren überhaupt nicht bei den vorwiegenden uptempi Stücken und ich musste die ganze Zeit denken, "verdammt, warum spielt er nicht upright?"

so wie jetzt hier bei mir

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Steve Kuhn Trio ‎– Three Waves
aus 1966 und wie auf Basra wieder mit LaRoca und seinem famosen Besenspiel (da fällt das Vinylknistern nicht so auf )
Gibt es übrigens dank FeshSounds auch wieder als CD günstig
dietmar_
Inventar
#18249 erstellt: 24. Jan 2019, 11:21

Dualplattenspieler (Beitrag #18248) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #18247) schrieb:



Nein, nein, gar nicht, das war missverständlich. Ich mag ihn sehr.


Na da bin ich beruhigt, schliesslich ist Basra eines deiner / meiner / unserer Lieblingsalben

Das hast du dir gut und richtig gemerkt.


Ich mag auch sein Bassgitarrenspiel, wenn's denn passt wie z.B. mit Carla Bley und Andy Sheppard (Trio oder auch The Lost Chords mit Paolo Fresu) Ich habe ihn jedoch auch einmal mit Steve Kuhn im Trio gesehen (den drummer habe ich vergessen) und da passte das in meinen Ohren überhaupt nicht bei den vorwiegenden uptempi Stücken und ich musste die ganze Zeit denken, "verdammt, warum spielt er nicht upright?"

Sicher, es muss passen. Zuerst hörte ich ihn (bewusst) auf den Owl-Aufnahmen mit Jimmy Giuffre und Paul Bley - The Life Of A Trio: Saturday bzw. Sunday. Live habe ich ihn nur mit dem Carla Bley Trio gesehen und da passte es.


[...]

Steve Kuhn Trio ‎– Three Waves
aus 1966 und wie auf Basra wieder mit LaRoca und seinem famosen Besenspiel (da fällt das Vinylknistern nicht so auf )
Gibt es übrigens dank FeshSounds auch wieder als CD günstig

Dieses Album muss dann wohl auch irgendwann einmal her.
arnaoutchot
Moderator
#18250 erstellt: 24. Jan 2019, 14:51
Hier sind drei brandneue Touchstone-Ausgaben von ECM eingetroffen. Die erste höre ich gerade, die beiden anderen folgen noch. Mick Goodrick - In Pas(s)ing - ECM 1979/2019 (ECM 1139). Das war eine echte Lücke in meiner Sammlung. Ich behaupte, dass ich von den ersten zweihundert ECM Veröffentlichungen (1000 - 1200) nahezu alle kenne und mehr als einhundert davon als LP oder CD habe. Diese ging irgendwie an mir vorbei, wohl auch weil Goodrick als Musiker ja kaum bekannt wurde (eher als Pädagoge, er schrieb ein Gitarren-Lehrbuch). Diese Aufnahme ist allerdings wirklich bemerkenswert, auch wegen der hochkarätigen Musiker (John Surman (ss, bs, b-cl), Eddie Gomez (b), Jack DeJohnette (dr)). Eher ruhiger, typisch sphärischer ECM-Klang mit eigenständigem Gitarrenton.

jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#18251 erstellt: 24. Jan 2019, 16:40
Eine weitere Platte aus den ersten 200, die ich bislang nie hatte (aber früher schon mal gehört hatte) ist Leo Smith - Divine Love - ECM 1979/2019 (ECM 1143). Smith (tp, fl-h, perc) stammt aus dem AACM-Umfeld. Hier im kreativen Trio mit Dwight Andrews (fl, b-cl, ts, mbira) und Bobby Naughton (vib, mar). Auf einem Stück ist Charlie Haden (b) dabei, auf einem weiteren Lester Bowie und Kenny Wheeler (beide tp). Ich würde es mal als kreativ-lyrischen Free Jazz bezeichnen. Wer mit dem Art Ensemble etwas anfangen kann, sollte mal reinhören. Die Platte war mW auch Bestandteil der kürzlich erschienenen Art-Ensemble-Kompilation.

jpc.de
dietmar_
Inventar
#18252 erstellt: 24. Jan 2019, 19:12

arnaoutchot (Beitrag #18250) schrieb:
Hier sind drei brandneue Touchstone-Ausgaben von ECM eingetroffen. Die erste höre ich gerade, die beiden anderen folgen noch. Mick Goodrick - In Pas(s)ing - ECM 1979/2019 (ECM 1139).
[...]
allerdings wirklich bemerkenswert, auch wegen der hochkarätigen Musiker (John Surman (ss, bs, b-cl), Eddie Gomez (b), Jack DeJohnette (dr)). Eher ruhiger, typisch sphärischer ECM-Klang mit eigenständigem Gitarrenton.


arnaoutchot (Beitrag #18251) schrieb:
Eine weitere Platte aus den ersten 200, die ich bislang nie hatte (aber früher schon mal gehört hatte) ist Leo Smith - Divine Love - ECM 1979/2019 (ECM 1143). Smith (tp, fl-h, perc) stammt aus dem AACM-Umfeld. Hier im kreativen Trio mit Dwight Andrews (fl, b-cl, ts, mbira) und Bobby Naughton (vib, mar). Auf einem Stück ist Charlie Haden (b) dabei, auf einem weiteren Lester Bowie und Kenny Wheeler (beide tp).

Auch in meiner kleinen Bestellung fand diese CD Berücksichtigung. Ich finde sie ganz wunderbar. Und das obwohl nicht so ein Jazzgitarrenfreund bin. Mir war Goodrick kein Begriff
{ - zumindest fast nicht: ich habe ihn auf Jack DeJohnette's Special Edition - Audio-Visualscapes die, so glaube ich, nur einmal gehört habe, die Synthie-Untermalung ging mir auf den Zeiger. Ich habe sie jetzt noch einmal aufgelegt, die ersten Minuten machen mich jetzt aber nicht hoffnungsvoller für einen Gesinnungswandel (... kleines edit: Audio-Visualscapes braucht Zeit, die hochkarätige Besetzung, neben DeJohnette und Goodrick, Greg Osby, Gary Thomas und Lonnie Plaxico, schafft hier durchaus Anhörbares ... bis zum Lieblingsalbum ist es aber noch ein weiter Weg ...)}.
Special Edition - Audio-Visualscapes

Die Divine Love kaufte ich erst kürzlich in der ursprünglichen CD-Version. Ich mag diese eher stille Musik recht gern.

Außerdem lag meinem Touchstone Päckchen noch George Adams – Sound Suggestions bei. Neben Adams, auf dem rechten Kanal, gibt es einen zweiten Tenoristen, Hans Sauer auf Links. Dazu nicht nur räumlich (ver-)mittelnd Kenny Wheeler, der den ruhenden Pol zwischen den beiden robusten Saxophonisten gibt. Wer Wheelers Alben aus den 70ern kennt und schätzt, kommt hier auch auf seine Kosten – vielleicht auch, weil 2 der 5 Titel von ihm stammen. Mich erstaunt, dass das dennoch harmoniert. Dazu PASSEN natürlich Dave Holland, Jack DeJohnette und auch Richie Beirach wie ein Anzug.

Auf einem Titel präsentiert sich Adams als Bluessänger, charmant, aber nötig finde ich das jetzt nicht, da gibt es bessere Bluessänger.

George Adams ? Sound Suggestions

1979, 2019, ECM


edit:
Außerdem als dritte CD dabei Mike Nock - Ondas, die ich allerdings schon auf LP kenne.
Wäre sie nicht sehr gut, hätte ich sie mir nicht auf CD besorgt (lange Jahre konnte man Ondas kaum auf CD erwerben, wenn dann zu überteuerten Preisen).


[Beitrag von dietmar_ am 24. Jan 2019, 19:21 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#18253 erstellt: 24. Jan 2019, 19:29
Die George Adams hatte ich auch auf einer etwas weiter gefassten Bestelliste. Aber man kann nicht alles haben. Daneben hatte ich noch Metheny/Watercolors (hab ich aber schon auf LP) und Torn/Cloud about Mercury (eine für ECM-Verhältnisse sehr weit in den Prog-Rock reichende Platte, mit Tony Levin und Bill Bruford / King Crimson) auf der Liste. Vielleicht in einer zweiten Runde ...

Nun noch die dritte im Bunde: Barre Phillips - Mountainscapes - ECM 1976/2019 (ECM 1076). Eine superbe Platte ! War eine meiner ersten ECM-LPs, obwohl ich damals sicherlich noch gar nicht reif für diese Musik war. Die achtteilige Suite ist düster und gerade der Synthesizer von Dieter Feichtner gibt dem ganzen einen teilweise ausserweltlichen Anstrich. Die Kernbesetzung ist das "Trio" mit Barre Phillips (b), John Surman (ss, bs, b-cl) und Stu Martin (dr). Auf dem letzten Stück ist auch noch John Abercrombie dabei. Es gab wohl mal eine CD-Ausgabe, aber die war auch schnell vergriffen. Hier für alle Mutigen jetzt die Touchstone-Ausgabe.

jpc.de


[Beitrag von arnaoutchot am 24. Jan 2019, 19:34 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#18254 erstellt: 24. Jan 2019, 19:40

arnaoutchot (Beitrag #18253) schrieb:
Die George Adams hatte ich auch auf einer etwas weiter gefassten Bestelliste. Aber man kann nicht alles haben. Vielleicht in einer zweiten Runde ...

Das Album ist einen Kauf wert.
Überlege tatsächlich auch über eine 2. Runde nach. Z.B. die

... Barre Phillips - Mountainscapes - ECM 1976/2019 (ECM 1076). Eine superbe Platte ! War eine meiner ersten ECM-LPs, obwohl ich damals sicherlich noch gar nicht reif für diese Musik war. Die achtteilige Suite ist düster und gerade der Synthesizer von Dieter Feichtner gibt dem ganzen einen teilweise ausserweltlichen Anstrich. Die Kernbesetzung ist das "Trio" mit Barre Phillips (b), John Surman (ss, bs, b-cl) und Stu Martin (dr). Auf dem letzten Stück ist auch noch John Abercrombie dabei.

Danke für diese Beschreibung. Eben betrieb ich noch Synthie-gebashe, tatsächlich fiel Mountainscapes aus meiner Liste wegen des Synthesizers. Vielleicht sollte ich es doch versuchen?
andreas3
Inventar
#18255 erstellt: 24. Jan 2019, 20:04
Ja das solltest du!

Bei mir wars ähnlich wie bei Michael: Ich hatte damals im Plattenladen in Three Day Moon reingehört und war vom ersten Stück mit seiner hypnotischen Bassline so angetan, dass ich sie direkt kaufte. Kurze Zeit später folgte Mountainscapes, die mir lange nicht gefallen wollte. Und gerade läuft sie, gereift wie ein guter Wein. Feichtner nervt nicht, Ehrenwort!
arnaoutchot
Moderator
#18256 erstellt: 24. Jan 2019, 20:31
Für mich hat der Synthesizer im Jazz auch nichts verloren, aber in diesem Fall ist es eindrucksvoll. Es geht hier mehr um die Schaffung von irrealen Klangwelten, als dass der Synthi tatsächlich als Soloinstrument in den Vordergrund tritt.

@Andreas: Ja, die Three Day Moon ist auch eine starke Scheibe. Das erinnert schon fast an die Jams von Grateful Dead. In den 1970ern war ECM irgendwie doch noch spannender als heute ... oder liegt es an mir ?
dietmar_
Inventar
#18257 erstellt: 24. Jan 2019, 20:49

andreas3 (Beitrag #18255) schrieb:
Ja das solltest du!

Bei mir wars ähnlich wie bei Michael: Ich hatte damals im Plattenladen in Three Day Moon reingehört und war vom ersten Stück mit seiner hypnotischen Bassline so angetan, dass ich sie direkt kaufte. Kurze Zeit später folgte Mountainscapes, die mir lange nicht gefallen wollte. Und gerade läuft sie, gereift wie ein guter Wein. Feichtner nervt nicht, Ehrenwort!


arnaoutchot (Beitrag #18256) schrieb:
Für mich hat der Synthesizer im Jazz auch nichts verloren, aber in diesem Fall ist es eindrucksvoll. Es geht hier mehr um die Schaffung von irrealen Klangwelten, als dass der Synthi tatsächlich als Soloinstrument in den Vordergrund tritt.


Barre's Mountainscapes ist bestellt - neben Paul Bley's Ballads und Wheeler's Double, Double You.
Three Day Moon kenne ich auch nicht. Ich bin längst nicht so versiert in Sachen ECM wie ihr Beiden.
An eurer Meinung liegt mir, damit kann ich was anfangen, jetzt ist bestellt. Gut so.

@Andreas: Ja, die Three Day Moon ist auch eine starke Scheibe. [...] In den 1970ern war ECM irgendwie doch noch spannender als heute ... oder liegt es an mir ? :?

Ach, Three Day Moon ist auch mit Feichtner ...
Ich bin mit den aktuelleren ECM Produktionen deutlich wärmer geworden, als ich es seit Jahren war (2017/18 habe ich überdurchsschnittlich viel ECM bestellt, für meine bescheidenen Verhältnisse). Ich spreche jetzt von der Zeit in der ich deren Alben bewusst wahrnahm, einmal von Ausnahmen abgesehen ab den späten 90ern. Das liegt bestimmt an mir.

...
Jetzt muss ich erst einmal in Videos reinhören von Sängerinnen, die Freitag oder Samstag in der Jazzschmiede auftreten. Meine Frau und ich wollen schon längst einmal wieder "ins Konzert", doch das hiesige derzeitige Programm scheint nicht so 100%-ig nach unserem Geschmack (oder wir haben keine Zeit).

Aber Ende März kommen immerhin Richie Beirach, Bob Mintzer und Kurt Rosenwinkel. Blöderweise 3 Konzerte innerhalb von 8 Tagen, das ist für uns nicht zu schaffen.


[Beitrag von dietmar_ am 24. Jan 2019, 20:53 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#18258 erstellt: 25. Jan 2019, 00:00
Hier läuft sie gerade:

three day moon

Barre Phillips - Three Day Moon
ECM 1978

Barre Phillips - bass
Terje Rypdal - guitar
Dieter Feichtner - synthesizer
Trilok Gurtu - tabla, percussion

Hier, zwei Jahre nach Mountainscapes, noch psychedelischer, da ist Rypdal der Richtige. Und Trilok Gurtu würzt das Ganze. Lecker!

arnaoutchot schrieb:


In den 1970ern war ECM irgendwie doch noch spannender als heute ... oder liegt es an mir ?


Nö, liegt nicht an dir, imho war in den 70ern die gesamte Musik spannender als heute, da war Fusion in alle Richtungen angesagt, alles ausprobiert, in Frage gestellt, neu definiert. Nicht nur im Jazz, in allen Musikrichtungen suchte man Neuland, und die Filter der Musikindustrie waren offen dafür. Heute machen die Majors ihren Mainstream mit Verkaufsgarantie, wirklich unerhörtes / bislang ungehörtes ist selten und meistens im Eigenverlag oder auf kleinen Labels.

Tja, und Synthy im Jazz: Wenn ich an Nils Petter Molvaer, Weather Report oder Bugge Wesseltoft denke, komme ich zu anderen Ergebnissen.
Und noch, ich hatte ihn schonmal vorgestellt, als Positivbeispiel: Aydin Esen, hat auch mit Dave Liebman musiziert.

Grüße!
arnaoutchot
Moderator
#18259 erstellt: 25. Jan 2019, 00:30
Mal sehen, da muss ich meine ja heute auch noch auf den Teller hieven ...

Für alle Freude von Phillips und Solo-Bass im Besonderen empfehle ich wärmstens seine neueste Platte End to End ! Ein würdiges Alterswerk.

IMG_4664
Mr._Lovegrove
Inventar
#18260 erstellt: 25. Jan 2019, 13:20
Die Mick Goodrick und die John Abercrombie werden den Weg auch in meine Sammlung machen. Zur zweiten Hälfte des Jahres kommen ja nochmal 25 Alben hinzu. Welche konnte ich aber nicht herausfinden. Vielleicht ja Double Images "Dawn"...? Die Hoffnung stirbt zuletzt.
dietmar_
Inventar
#18261 erstellt: 25. Jan 2019, 18:15

Mr._Lovegrove (Beitrag #18260) schrieb:
Zur zweiten Hälfte des Jahres kommen ja nochmal 25 Alben hinzu. Welche konnte ich aber nicht herausfinden. Vielleicht ja Double Images "Dawn"...? Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Dawn wäre auch mein Wunsch.


Hier ein Erstdurchlauf mit einem anderen ECM Album:

struggle continues 1

Dewey Redman Quartet - The Struggle Continues
1982, 2007, ECM

Mit Charles Eubanks (p), Mark Helias (b) und Ed Blackwell (dr).
Was mir noch nie bei ECM Alben/CDs aufgefallen ist, dass es einene Hinweis auf ein Remastering gibt: im Booklet " 24 bit/192 kHz remastering from original analog sources"
arnaoutchot
Moderator
#18262 erstellt: 25. Jan 2019, 18:22

dietmar_ (Beitrag #18261) schrieb:
Dawn wäre auch mein Wunsch.


Die würde ich auch nochmals nehmen, obwohl ich sie als Vinyl-Platte ja schon habe. Aber die knackst leider auch nach Wäsche immer noch etwas, was bei solcher Musik störend ist.

Den Remastering-Hinweis hab ich schon ab und an gesehen, ich glaube in den weissen Reissue-Boxen ist er auch drin. Nun, 24/192-Mastering von Analogbändern ist heute eher Standard, denke ich. Bei ECM sollte so wenig wie möglich herumgemastert werden, die meisten analogen Originalaufnahmen der 1970er sind auch heute noch state of the art. Das wird man nicht wesentlich verbessern können.
dietmar_
Inventar
#18263 erstellt: 25. Jan 2019, 19:25

arnaoutchot (Beitrag #18262) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #18261) schrieb:
Dawn wäre auch mein Wunsch.


Die würde ich auch nochmals nehmen, obwohl ich sie als Vinyl-Platte ja schon habe. Aber die knackst leider auch nach Wäsche immer noch etwas, was bei solcher Musik störend ist.

Ich habe auch die LP und trotz Wäsche das gleiche "Problem".

Den Remastering-Hinweis hab ich schon ab und an gesehen, ich glaube in den weissen Reissue-Boxen ist er auch drin. Nun, 24/192-Mastering von Analogbändern ist heute eher Standard, denke ich. Bei ECM sollte so wenig wie möglich herumgemastert werden, die meisten analogen Originalaufnahmen der 1970er sind auch heute noch state of the art. Das wird man nicht wesentlich verbessern können.

In den Booklets der weißen Boxen von Steve Kuhn, Codona und Garbarek - ja, ihr lest richtig - konnte ich den Hinweis jedenfalls nicht finden.
Ich habe den Remastering Hinweis jetzt auch nicht als "Verbesserung" eingeordnet. Ich sehe das auch so, an den ananlogen Originalaufnahmen muss man nicht herumdoktern.
andreas3
Inventar
#18264 erstellt: 25. Jan 2019, 20:12
Guten Abend,

hier sind ja wieder interessante Sachen aufgetaucht, Leo Smith, George Adams und Dewey Redman sind direkt auf der Liste gelandet.

Bei mir läuft nochmals Carsten Dahl. Ich erwähne sie auch, weil sie durchaus "anders" ist als die beiden bisher vorgestellten:

the sign

Carsten Dahl - The Sign
Sundance 2002

Carsten Dahl - Grand piano, marimba, vibes
Arild Andersen - double bass
Patrice Heral - drums, percussion, voice, live electronics

Leise, verträumt, romantisch, sphärisch, ethnisch.. Dahl zeigt sich von seiner kosmopolitischen Seite. Und hat mit Arild Andersen und Patrice Heral zwei Musiker auf gleicher Wellenlänge. Großartig, klanglich ebenbürtig mit guten ECM aufgenommen im Sun Studio Stockholm.

Im Nachsatz möchte ich mein Statement zu den 70ern ergänzen: Natürlich sind auch in den 80ern bis heute und auch davor bereits einzigartige Alben entstanden, keine Frage. Und speziell im Jazz sehe ich natürlich stetige Entwicklung. Was sich ja nicht wiederspricht.

wilder-Denker
Stammgast
#18265 erstellt: 25. Jan 2019, 23:56
... uieeh, hier war ja die letzten Tage einiges los. Ein Interpret "Carsten Dahl" erscheint mir vollkommen neu auf dem Schirm, werde ich bei Gelegenheit mal reinhören, zu "Barre Phillips" könnte ich mich durchaus auch mal äussern und arnaoutchots Lauschung des Fire! Orchestra kann ich nur doppel-dicke unterstreichen (das ist ja genau mein Ding)

... weil es gerade passt:


dietmar_ (Beitrag #18241) schrieb:

Hier jetzt endlich das Sun Ra Trio mit der 1979er Aufnahme God Is More Than Love Can Ever Be.
Ich bin ziemlich begeistert von wilder-Denkers Entdeckung/Hinweis - noch einmal Danke dafür.


a0832832151_10
Sun Ra - Monorails and Satellites Vols. 1, 2 and 3

... wurde gerade heute released, Sun Ra solo am Piano .. Aufnahmen sind von '66 und leider von nicht all zu berauschender Aufnahmequalität. ABER mit Wechsel von Kopfhörer zum Bluetooth-Kofferadio (so à la KW-Weltempfänger, immerhin funkt der Meister ja aus dem Universum) wird es dann mehr als erträglich .. ich bin sehr begeistert dem eigentlich, von großen Orchestern bekannten, Geist derart reduziert folgen zu dürfen .. das schreit für mich nach Wiederholung und weiterer "Beschäftigung".

Er selbst sagt: "I have always thought orchestra. I play that way, even when playing the piano."


That's it
Mr._Lovegrove
Inventar
#18266 erstellt: 26. Jan 2019, 10:29

andreas3 (Beitrag #18264) schrieb:

Carsten Dahl - The Sign

Dieses grandiose Album hat es als eines der ganz wenigen Alben der jazzigen "Neuzeit" (1990er aufwärts) in meine Allzeit- Favoritenliste gebracht; und dort sogar ziemlich weit nach oben. Alleine schon "East of Lez" mit einem unglaublichen Patrice Héral ist das Geld wert. Aber auch die Trioversion von "Hyperborean" ist großartig; besser noch als Andersens Originalfassung. Und der Rest ist so, wie Andreas es beschrieben hat.
Dualplattenspieler
Inventar
#18267 erstellt: 26. Jan 2019, 12:48
Beim aufräumen, aus dem Stapel "kann eigentlich weg weil wohl nie gehört":

R-9341415-1478909537-7764.jpeg
Eric Kloss & The Rhythm Section

und

PRCD-24217-2
Eric Kloss ‎– Sky Shadows / In The Land Of The Giants

So kann man sich irren
Das ist der blanke Wahn. Ich musste erst einmal kugeln um meine Wissenslücke über diesen Mann zu füllen: ein blinder 16 jähriger, erstes Album bei Prestige, keiner weiss warum und wie es dazu kam. Plötzlich war er da. Und wie.

Die obere compilation besteht aus den Alben To Hear Is To See mit Dave Holland, Jack DeJohnette und Chick Corea
sowie Consciousness! zusätzlich mit Pat Martino an der Gitarre. Ein wahrer Parforceritt, angelegt irgendwo zwischen Miles' Second Great Quintet und electric Period nur eben ohne Trompete.
Die untere compliation besteht aus den angegebenen Alben mit Bob Cranshaw b, Jack DeJohnette dr, Pat Martino git, Jaki Byard p und beinhaltet u.a. eine Wahnsinnsversion von So What, wie oben auch ohne Trompete, dafür aber mit einem losgelassenen Booker Ervin

Die gehen aber so was von fix wieder zurück ins Regal wo sie bleiben (wenn sie nicht gerade gespielt werden, was wohl ab jetzt häufiger sein dürfte)
Ich weiss nicht einmal wann ich die gekauft hatte


[Beitrag von Dualplattenspieler am 26. Jan 2019, 12:49 bearbeitet]
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