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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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dktr_faust
Inventar
#14970 erstellt: 21. Jun 2015, 19:00
Nachdem ich -dank diverser Unterbrechungen - den halben Tag gebraucht hab um mit der 3. Sinfonie fertig zu werden, hab ich mir jetztaus obiger Aufnahme noch die zweite Sinfonie angehört. Ich stimme Prokofjew zu, dass man der Melodie beziehungsweise den Themen aufgrund der vielen Figuren nur schwer folgen kann. Da die Sinfonie von der letzten Klaviersonate von Beethoven inspiriert sein soll, bin ich nun hierbei gelandet:

jpc.de
Ludwig van Beethoven
Klaviersonate Nummer 32 op. 111 in c
Igor Levit
Sony, DDD, 2013

Grüße
FabianJ
Inventar
#14971 erstellt: 21. Jun 2015, 22:24
jpc.de
Arnold Schönberg (1874-1951)
Violinkonzert op. 36
Hilary Hahn (Violine) - Schwedischen Radio-Sinfonieorchester - Dirigent: Esa-Pekka Salonen

Bei mir ist der Funke bei diesem Werk erst beim zweiten Anhören so langsam übergesprungen. Nun bin ich recht angetan von diesem Konzert. Obwohl es natürlich deutlich moderner klingt als etwa Brahms' Violinkonzert, so scheint das Spätromantische doch noch durch. Wer mit Alban Bergs Violinkonzert etwas anfangen kann, für den könnte es sich lohnen, auch mal in Schönbergs Violinkonzert hineinzuhören.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
volschin
Inventar
#14972 erstellt: 21. Jun 2015, 22:40
Für mich die schönste Aufnahme dieser Werke.
Hörbert
Inventar
#14973 erstellt: 22. Jun 2015, 09:29
Hallo!

Da hast du dir in der Tat eine der besten modernen Aufnahmen herausgepickt, hätte Salonen das Orchester nur noch einen Hauch besser im Griff wäre es wohl eine "Referenzaufnahme" geworden das Spiel von Hilary Hahn ist jedenfalls über jeden Zweifel erhaben.

Zum Vergleich empfehle ich die eine ältere Aufnahme die ich aus diesem Anlass aktuell in den Player getan habe:

jpc.de

MFG Günther
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#14974 erstellt: 22. Jun 2015, 10:03
Hahn ist großartig. Mir hat auch die Zusammenarbeit mit Hauschka sehr gut gefallen
Silfra


[Beitrag von Leon_der_Profi_5080 am 22. Jun 2015, 10:04 bearbeitet]
volschin
Inventar
#14975 erstellt: 22. Jun 2015, 10:40
Hilary hahn war im letzten Jahr auch zu Gast bei den Berliner Philharmonikern. Wunderschöne Performance von

Henri Vieuxtemps
Konzert für Violine und Orchester Nr. 4 d-Moll


Konzert

Dort gibt es auch das Pauseninterview mit ihr (ohne Abo), dass ich sehr interessant und sympathisch finde.
arnaoutchot
Moderator
#14976 erstellt: 22. Jun 2015, 13:47
Ist ja schön, dass es so viel positive Resonanz zu Hilary Hahn gibt, vor einigen Jahren war hier eher Hahn-Bashing angesagt ... Ich fand die Aufnahmen mit ihr eigentlich immer interessant und habe eine ganze Menge davon. Den Schönberg werde ich mir auf Eure Anregung hin mal anhören.
Hörbert
Inventar
#14977 erstellt: 22. Jun 2015, 15:06
Hallo!

Hilary Hahns Interpretation ist m.E. ein Schritt in die richtige Richtung, wenn man die Dodekaphonie aus dem Ghetto herausholen will in das sie gesteckt wurde sollte man schließlich nicht ihre Besonderheiten betonen sondern ihre Gemeinsamkeit mit der Vorläufermusik in deren Tradition sie steht herausarbeiten.

Aktuell im Player:

jpc.de

Ebenfalls ein Werk aus der reichhaltigen Violinliteratur des 20 Jahrunderts stellt Madernas Violinkonzert das daß nicht weniger anhörenswert ist als das Schönbergs.

MFG Günther
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#14978 erstellt: 22. Jun 2015, 21:40
Und mal wieder einmal mehr, Bruckner

jpc.de

Wie schon berichtet, kann ich nicht so substanzielle Berichte schreiben wie einige andere hier. Dennoch, auch diese Aufnahme ist eine Bereicherung, auch wenn ich persönlich Kurt Sanderling mit seiner Aufnahme vorziehe. Mag vielleicht auch daran liegen, dass Frau Young die Urversion aufführt.

jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#14979 erstellt: 22. Jun 2015, 21:57

FabianJ (Beitrag #14971) schrieb:
Arnold Schönberg (1874-1951) - Violinkonzert op. 36 - Hilary Hahn (Violine) - Schwedischen Radio-Sinfonieorchester - Dirigent: Esa-Pekka Salonen

Bei mir ist der Funke bei diesem Werk erst beim zweiten Anhören so langsam übergesprungen. Nun bin ich recht angetan von diesem Konzert. Obwohl es natürlich deutlich moderner klingt als etwa Brahms' Violinkonzert, so scheint das Spätromantische doch noch durch. Wer mit Alban Bergs Violinkonzert etwas anfangen kann, für den könnte es sich lohnen, auch mal in Schönbergs Violinkonzert hineinzuhören.


Nun hab ich mir Schönberg auch mal aufgelegt. Da muss ich mich nun mal ggf. als Banause outen, aber mit Spätromantik hat es für mich nichts mehr zu tun. Ich finde es ziemlich anstrengend ... der Sibelius gefällt mir sehr gut. Klanglich sind beide exquisit. Liegt sicherlich an mir, dass ich mit Schönberg nichts anfangen kann ...
FabianJ
Inventar
#14980 erstellt: 22. Jun 2015, 22:26
Man muss ja auch nicht alles mögen. Ich kann z. B. mit Schönbergs dritten Streichquartett oder dem Pierrot Lunaire bislang auch noch nicht viel anfangen, dafür aber mit anderen Werken.

Nun habe ich auch nicht geschrieben, dass sein Violinkonzert ein spätromantisches Konzert wäre, aber irgendwie kann man doch heraushören, dass diese Musik und deren Komponist von dort hergekommen ist. Es ist sicher im Vergleich zu vielen „richtigen" spätromantischen Violinkonzerten zu Anfang anstrengender zu hören, aber zumindest für mich war es das Wert. Man muss sich schon ein bisschen einhören.

Den Sibelius von Hilary Hahn kenne ich bislang noch nicht, aber mir gefällt ihre Aufnahme des Strawinsky-Konzerts. Das Brahms-Konzert gefällt mir mit ihr ebenfalls gut, aber bei diesem Werk ist die Konkurrenz stark. Mir gefällt da etwa die Aufnahme mit Isabelle Faust noch etwas besser.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
volschin
Inventar
#14981 erstellt: 22. Jun 2015, 22:45
Kirill Petrenko heißt seit heute der neue Chefdirigent der Berliner Philharmoniker ab 2018. Für mich bisher ein Noname. Hat jemand von Euch Empfehlungen mit guten Aufnahmen von ihm?
Hörbert
Inventar
#14982 erstellt: 23. Jun 2015, 07:34
Hallo!

@arnaoutchot

Na ja, Schönbergs Violinkonzert und auch ganz allgemein die großen dodekaphonischen Werke dieser Zeit haben natürlich eine etwas fremdartig anmutente Musiksprache mit der man erst vertraut werden muß bevor man sie genau so genießen kann wie die Werke der Spätromantik. Aber der Schritt ist auch nicht weiter als der von Hayden und Mozart zu den Werken Anton Bruckners und Gustav Mahlers respektive zu den Werken von Richard Strauss.

Aktuell im Player:

jpc.de

Daraus passend zum Thema die Metamorphosen für 23 Solostreicher in einer alten Karajan-Interpretation.

MFG Günther
Pilotcutter
Administrator
#14983 erstellt: 23. Jun 2015, 09:59

die großen dodekaphonischen Werke dieser Zeit haben natürlich eine etwas fremdartig anmutente Musiksprache mit der man erst vertraut werden muß bevor man sie genau so genießen kann wie die Werke der Spätromantik. Aber der Schritt ist auch nicht weiter als der von Hayden und Mozart zu den Werken Anton Bruckners und Gustav Mahlers


Naja ob sich die sog. dodekaphonischen Werke so "stufenlos" gegenüber den klassischen Epochen darstellen lassen, bezweifle ich allerdings. Innerhalb des tonalen Ordnungssystems, was die 400 Jahre Musikgeschichte ausmacht, gibt es schon genug "fremdartig anmutende Musiksprache". Die Dodekaphonie allerdings scheint mir persönlich eine Polemik all dessen zu sein. Das solch eine solche Kompositionstechnik irgendwann einmal kommen musste, ist mir schon klar und die tonale Struktur ist für mich auch kein musikalisches Naturgesetz der Ästhetik. Die Zwölftontechnik ist mir allerdings zu rudimentär mathematisch als dass sie irgendeine Konsequenz oder einen Sachverhalt vermittelt. Mit der Neuen Musik und dem Bruch der Tradition per se habe ich keine Probleme; bei der Dodekaphonie jedoch vermisse ich bis jetzt allerdings sehr die der Musik grundeigene Komponente der Vermittlung und Mitteilung an mich als Hörer - was ja nuneinmal Musiksprache ausmacht.
Polemisch würde ich einwerfen, ich lese auch keine "Ikossi tessera logos" Literatur, also keinen "Vierundzwanzigbuchstabentechnik" Roman.

Aber so ist sie nuneinmal, unsere Musik, unsere Klassik

Im Büro läuft

amazon.de

Werke von George Gershwin
Joshua Bell, Violine,
John Williams, dirigent und Pianist
London Symphony Orchestra
DDD Sony 1998


Gruß. Olaf
WolfgangZ
Inventar
#14984 erstellt: 23. Jun 2015, 11:09

Die Zwölftontechnik ist mir allerdings zu rudimentär mathematisch als dass sie irgendeine Konsequenz oder einen Sachverhalt vermittelt.


Meines Erachtens liegt der Clou in der Variation, im Spiel, in der Aufweichung des Rigiden. Man denke an Berg und sein Violinkonzert und an das Riesenspektrum zwischen Frank Martin und Rolf Liebermann, an Webern, den ich kaum je mit Schönberg verwechseln kann - man denke letztlich auch an Joseph Matthias Hauer.

Entscheidend ist wohl, wie eng ich das Prinzip dieser Technik definiere. Die Technik per se vermittelt wohl keine "Konsequenz oder einen Sachverhalt", das vermitteln die Alberti-Bässe aber auch nicht oder die Rondo-Form.

Oder war das jetzt gemein bzw. wie der Vergleich zwischen der Wurst und dem alten Ehepaar. Es braucht immer zwei zum Zubinden. Späßle gmacht, erbärmliches. ?

Wolfgang
Pilotcutter
Administrator
#14985 erstellt: 23. Jun 2015, 14:13
Es war gemeint, dass ich, seit ich hier schreibe, ein Verfechter der wahrnehmbaren Darstellung und Vermittlung der Kunst innerhalb der klassischen Musik bin. Darstellung und Vermittlung sind für mich in der Kunst unabdingbar und dafür: sollte der Komponist Töne, sagen wir, zur freien Verfügung haben. Ein dodekaphonisches oder serielles System oder Korsett macht da (für mich) keinen Sinn. Oder taugt die Dodekaphonie oder der serielle Stil zu irgendeiner Darstellung oder Vermittlung der Kunst oder gibt es gar eine Musik, die ohne Zwölftontechnik nicht auskommt?


Die Technik per se vermittelt wohl keine "Konsequenz oder einen Sachverhalt", das vermitteln die Alberti-Bässe aber auch nicht oder die Rondo-Form.

Ich meine die Technik am Ende der Komposition, was dabei herauskommt. Alberti-Bässe sind gebrochene Akkorde und Bestandteil jedes Klavierunterrichts und die Rondo Form vermittelt wozu sie eingesetzt wird, d.h. auch, ich kann ein Rondo erkennen.
Kurzum, erkennt man die Zwölftontechnik in einem Stück und wird durch sie irgendetwas anders vermittelt als in freier atonaler Technik ?

Ich bin wirklich kein weichgespülter "Die Moldau" Hörer, hänge auch nicht an der Sonatenhauptsatzform und kann mit einigen Vertretern der Neuen Musik, vom Expressionismus bis zu Messiaens Chronochromie durchaus etwas anfangen. Vielleicht sollte wir auch mal wieder ein (dodekaphonisches) Stück zusammen hören?

Gruß. Olaf


[Beitrag von Pilotcutter am 23. Jun 2015, 14:15 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#14986 erstellt: 23. Jun 2015, 14:41
Hallo!

Nun, es gab ja etliche Zwolftonsysteme dazu Mischformen und unterschiedliche Ansätze der Integration dieser Technik in den tradionellen Formen, -Schönbergs Violinkonzert ist im übrigen so ein Versuch diese Kompositionstechnik mit einer der tradionellen Formen zu verbinden.

Natürlich ist es kein Merkmal der dodekaphonischen Kompositionstechnik daß sie sich von den tradionellen Formen oder vom tradionellem Ausdruck unterscheiden soll, hier geht es vielmehr darum ein System zu nutzen das bestimmten Regeln gehorcht,

@Pilotcutter

Möglicherweise magst du einfach speziell Schönbergs Musik nicht beziehungsweise ist seine Musiksprache für dich aussagelos respektive unverständlich.

Aktuell im Player:

jpc.de

Daraus die 7.Symphonie die ebenfalls in dodekaphonischer Kompositionstechnik geschrieben ist aber sich einer vollig anderen Ausdrucksweise bedient. Möglicherweise hat Paul von Klenau auch Alban Bergs Kompositionsweise beeinflußt, angeblich existiert hier ein Briefwechsel anläßlich Bergs letzter Komposition, -des bekannten Violinkonzertes-.

MFG Günther
WolfgangZ
Inventar
#14987 erstellt: 23. Jun 2015, 14:43
Es ist schwer zu beschreiben, doch für mich liegt ein gewisser Reiz allein in der Reinheit des Konzepts Zwölftonmusik per se, vielleicht vergleichbar mit den Prinzipien im Wohltemperierten Klavier oder der Kunst der Fuge. Aber ich verstehe schon Olafs Haltung und stehe ihr keineswegs fern.

Mal wieder was (Dodekaphonisches) zusammen hören - sehr gerne!


Kurzum, erkennt man die Zwölftontechnik in einem Stück und wird durch sie irgendetwas anders vermittelt als in freier atonaler Technik ?


Ersteres bedarf möglicherweise der Hilfestellung, dürfte dann aber bis zu einem gewissen Grad durchaus zu leisten sein. Eine nicht geringe Leistung verlangt auch das genaue Erkennen der Materialverarbeitung in einem Sonatensatz beziehungsweise - und damit wären wir wieder bei meinem Beitrag zuvor - das jeweils Neuartige im Detail der Aufweichung, denn erst dann wird mir die schöpferische Leistung im Verlauf der Lebensleistung unserer Klassiker (im engeren und im weiteren Sinne) bewusst - siehe ein spätes Streichquartett von Haydn, eine späte Sinfonie von Mozart, auch die Jugendwerke im Quartettschaffen Schuberts im Einzelnen und im Vergleich zu den wenigen Spätwerken, siehe den ganzen Beethoven im Grunde genommen. Das sind eher beliebige Beispiele. Aber eine quasi naive Hörüberraschung diesbezüglich wird sich eher im Nachhinein einstellen (und dann ist sie nicht mehr naiv) oder eben quasi intuitiv. Letzteres kennzeichnet dann die ganz große Literatur.

Zweiteres stellt meines Erachtens eine unendlich schwierige Frage dar ... Was bedeutet in der Musik Vermittlung ...

Wolfgang

EDIT: Günther Hörbert hat gesagt, was ich auch noch gerne gesagt hätte.


[Beitrag von WolfgangZ am 23. Jun 2015, 14:44 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#14988 erstellt: 23. Jun 2015, 16:17
Es geht mir gar nicht um (mein) Gefallen und ich habe ja zu Schönbergs Violinkonzert selbst ja nichts geschrieben.
Die CD Hahn/Schönberg Violinkonzert habe ich und ich werde es mir demnächst einmal anhören und dazu an dieser Stelle schreiben.


WolfgangZ (Beitrag #14987) schrieb:
Zweiteres stellt meines Erachtens eine unendlich schwierige Frage dar ... Was bedeutet in der Musik Vermittlung ...


Ist es zu sehr aus der Luft gegriffen, wenn ich dem Schönberg eine Portion, sagen wir, Eigennutz - im Gegensatz zur Vermittlung - vorwerfe?
Die klassische Musik, die ich durchweg höre beinhaltet für mich eine, sagen wir, sinnstiftende Vermittlung. Das kann ein aussermusikalisches Thema als auch ein expressionistisches sein oder nur die Schönheit der Musik selbst. Ich meine diese "sinnstiftende Vermittlung" kann bei der Zwölftontechnik nur mminimal vorhanden sein, wenn der Künstler denn derart eingeschränkt ist.


Musiksprache mit der man erst vertraut werden muß bevor man sie genau so genießen kann wie die Werke der Spätromantik.


Das kann ich mir schon vorstellen, dass man mit Schönberg vertraut werden und seine Musik als solche genießen kann, was ja auch eine "Vermittlung" ist (Wellness- und Filmmusik hat ja auch ihre Vermittlung ohne intellektuelle Anschauung) aber was soll eine Kunst, bei der ein unbegrenztes Universum von Tönen- und Themen-Material vor einem liegt, man es aber nur auf ein Minimum eingeschränkt nutzen darf.

Kurzum, ich halte die Zwölftontechnik für ein extremistisches Experiment innerhalb der Musikgeschichte und ihre Vermittlung halte ich eher für musiksoziologisch als hier und heute praktisch hör- und erfahrbar.



[Beitrag von Pilotcutter am 23. Jun 2015, 16:36 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#14989 erstellt: 23. Jun 2015, 18:18
Hallo!


......aber was soll eine Kunst, bei der ein unbegrenztes Universum von Tönen- und Themen-Material vor einem liegt, man es aber nur auf ein Minimum eingeschränkt nutzen darf.
.........


Aber das ist doch bei tonaler Musik nicht anders,hier wird noch nichts mehr und nichts weniger getan als das ein Regelsatz gegen einen anderen getauscht wird.

Dazu kommt das hier wie da der Regelsatz ohnehin gebeugt wird wie es der Komponist gerade braucht und selbst die Ersteller der Regelsätze halten sich weder sklavisch daran noch forden sie es auch nur.

Weiterhin wirst du -hier wie da-,immer feststellen können das die inviduelle Tonsprache des jeweiligen 'Komponisten sowie sein Ausdruckswillen für das jeweilöige Werg prägenders sind als die gewählte Kompositionstechnik, bezogen auf Schönbergs Violöinkonzert heißt das also daß Schönberg so klingen will nicht das es zwangsläufig so klingen muß, -ein Blick auf Komponisten die vergleichbare Techniken verwendet haben macht das deutlich, das es auch möglich ist mit einer gänzlich anderen Kompositionstechnik zu einem Ergebniss zu kommen das der Musiksprache Schönbergs näher ist als der eines Spätromantischen Werkes sollte ebenfalls klar sein, genau hier zeigt sich doch die Hand des Komponisten. So klingt z.B. Stravinsky immer wie Stravinsky, -auch in seinen späten dodekaphonischen Werken-, ach ja, auch wenn es nicht allgemein bekannt ist so ist z.B. auch Shostakovics 15 Symphonier ein teilweise dodekaphonisches Werk dem eine Zwölftonreihe zugrundeliegt.

Aber genug davon bevor ich vollends ins OT abgleite.

Aktuell im Player:

jpc.de

Daraus das dritte Streichquartett.

MFG Günther
Pilotcutter
Administrator
#14990 erstellt: 23. Jun 2015, 18:59

Hörbert (Beitrag #14989) schrieb:
Aber das ist doch bei tonaler Musik nicht anders,hier wird noch nichts mehr und nichts weniger getan als das ein Regelsatz gegen einen anderen getauscht wird.


Ähhhm, also für die Musik ist das kein Regeltausch sondern ein Paradigmenwechsel Wenn ein Ton nicht aus musikalischen sondern aus mathematischen Gründen auf der Linie steht und er nicht wiederholt werden darf bis alle anderen auch dort gestanden haben entspricht das eher dem Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsgesetz als dem Gesetz der Musik.

Wie dem auch sei, ich höre schon einmal Hilary Hahn aus folgender Box:

amazon.de


amazon.de

Violinkonzerte von Edgar Meyer und Samuel Barber
Hilary Hahn
The Saint Paul Chamber Orchestra
Hugh Wolff


Ich höre sie zum ersten Mal aber das sind Violinkonzerte die mich sogleich und förmlich anspringen.

Gruß. Olaf
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#14991 erstellt: 23. Jun 2015, 22:50
Hörbert
Inventar
#14992 erstellt: 24. Jun 2015, 09:32
Hallo!

@Pilotcutter


........Ähhhm, also für die Musik ist das kein Regeltausch sondern ein Paradigmenwechsel........


Du meinst das WiederholungsverboT?

Gerade um die Ausdrucksmöglichkeiten und ständige Wiederholungen zu vermeiden wurde diese Regel eingeführt da die damalige Entwicklung der diatonischen Musik und der freien Atonalität zur Banalisierung tendierte. Warum sollte das oder auch nur die emanzipation der Dissonanzen hinderlicher oder matematischer sein als die Forderung der diatonischen Musik über Dominanten und Subdominanten zur Tonika zurückzukehren oder Dissonanzen zwingend aufzulösen?

Der ganze Rest scheint mir eher eine Frage des Personenstils des jeweiligen Komponisten zu sein. -Oder auch beim Rezeptienten der persönlichen Hörgewohnheit-. Dazu kommt natürlich noch die Frage der Interpretation dieser Werke, wenn man sich z.B. nur einmal die Interpretation von Weberns Variationen für Klavier Op. 27 in der Interpretation von Peter Stadeln von 1948 anhört wird man recht schnell begreifen warum hier die Perspektive ds Interpreten mindestens genau so eine wichtige Rolle spielt wie z.B. bei diversen Barockwerken die auch schlichtweg wie aus einem Baukasten stammend klingen können falls der Interpret eine entsprechende Perspektive einnimmt.

Sollte dir die Interpretatin von Peter Stadeln nicht zugänglich sein kann auch der Blick aus einer gewendeten Perspektive recht hilfreich sein,-es bietet z.B. keinerlei Probleme die späten Streichquartette Beethovens so zu interpretieren daß durch eine geschärfte Präsentation der Dissonanzen und durch eine Betonung des Kontrapunktes ein gleichsam "modernes " Bild dieser Werke entsteht-. Hier sei auf die GA der Beethoven-Streichquartette des Juilliard-Quartetts von 1968-1970 verwiesen.

Ich denke also der Vorwurf:


.......musikalischen sondern aus mathematischen Gründen auf der Linie steht und er nicht wiederholt werden darf bis alle anderen auch dort gestanden haben entspricht das eher dem Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsgesetz als dem Gesetz der Musik........


Ist bei Lichte besehen nicht haltbar.

Aktuell im Player:

jpc.de

Brahms Klarinettensonaten stellen eines seiner Spätwerke dar und waren unmittelbares Vorbild für Max Regers Sonaten die allerdings weit über Brahms Werke hinausgehen.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 24. Jun 2015, 09:33 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#14993 erstellt: 24. Jun 2015, 21:47
jpc.de
Arnold Schönberg (1874-1951)
Variationen für Orchester, op. 31
Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan (Dirigent)

Ein äußerst farbiges Orchesterwerk voller wechselnder Stimmungen. Meines Erachtens nach erfordert das Stück beim Anhören auch nicht ganz so viel Konzentration wie das andere Werke des Komponisten bisweilen tun. Eine Besonderheit ist der Einsatz eines Flexatons in einer der Variationen. Dadurch klingt diese noch einen Tick exotischer.

Fazit: Ziemlich kurzweilig.

Mit freundlichem Gruß

Fabian
Hörbert
Inventar
#14994 erstellt: 24. Jun 2015, 22:15
Hallo!

Na ja Karajans Interpretation der Variationen ist ohne wenn und aber eines seiner Glanzstücke ich habe die Interpretation als Gegenstück zu der bekannten Interpretation von Boulez.

Obwohl Boulez in manchem schlüssiger ist erreichte er bei weitem nicht die Orpuleng von Karajanz Aufnahme.Auch Karajans Interpretation baut auf ihre Art eine Brücke zwischen alt und neu.

Aktuell im Player:

jpc.de

Daraus Korngolds wohl bekanntestes Werk, -sein Violinkonzert-.

MFG Günther
op111
Moderator
#14995 erstellt: 24. Jun 2015, 22:16
Eine Besonderheit der Karajan-Aufnahme der Variationen ist nicht so offensichtlich, Karajan hat die einzelnen Variationen in unterschiedlichen Sitzordnungen aufgenommen um eine optimale Transparenz zu erzielen.
Das ist sicher nicht die schlechteste Aufnahme der Variationen.
op111
Moderator
#14996 erstellt: 24. Jun 2015, 22:20
Eine der besten Planeten-Aufnahmen mit auch heute noch akzeptablem Klang:
Gustav Holst (1874-1934)
The Planets op.32
+Strauss: Also sprach Zarathustra
Boston Symphony Orchestra,
Wilhelm Steinberg

DGG, ADD, 1971 Toning.: Günter Hermanns
jpc.de


[Beitrag von op111 am 24. Jun 2015, 22:21 bearbeitet]
op111
Moderator
#14997 erstellt: 24. Jun 2015, 22:29
Atemberaubend gute Aufnahme von Korngolds leider recht erfolgloser Sinfonie
Erich Wolfgang Korngold (1897-1957)
Symphonie Fis-Dur op.40 (1951)
+Viel Lärm um nichts op. 11
Strasbourg SO,
Marc Albrecht

Pentatone, DDD, 2010
jpc.de
Ungekürzte Version.
Hervorragender (voller, durchsichtiger) Klang.
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#14998 erstellt: 24. Jun 2015, 22:50
jpc.de

Von den "Planeten" finde ich diese Aufnahme extrem gut.

Gerade im Player läuft aber jpc.de

Wird sehr selten im Forum gezeigt, was ich nicht verstehen kann. Wunderbar umangestrengt zu hören.


[Beitrag von cello_perfekt am 24. Jun 2015, 22:52 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#14999 erstellt: 24. Jun 2015, 22:53
Hallo!

Ach ja, ein Kritiker nannte Korngolds Musik einmal den letzten tiefen Atemzug des alten Wiens bevor es endgültig verschied.

Zumindestens seine drei Streichquartette kingenn wirklich danach:

jpc.de

Daraus das Klavierqintett.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 24. Jun 2015, 22:53 bearbeitet]
op111
Moderator
#15000 erstellt: 24. Jun 2015, 22:59

cello_perfekt (Beitrag #14998) schrieb:
VW: A London Symphony
Wird sehr selten im Forum gezeigt, was ich nicht verstehen kann.
Wird aber dennoch gern gehört, zumindest von mir.
arnaoutchot
Moderator
#15001 erstellt: 24. Jun 2015, 23:00

op111 (Beitrag #14997) schrieb:
Atemberaubend gute Aufnahme von Korngolds leider recht erfolgloser Sinfonie :prost


Danke für den Hinweis. Dem gehe ich gerne mal nach ... Gruss aus Wien, wo ich gerade bin


[Beitrag von arnaoutchot am 24. Jun 2015, 23:01 bearbeitet]
op111
Moderator
#15002 erstellt: 24. Jun 2015, 23:14
Vielleicht kannst du so das dahingeschiedene Wien zumindest akustisch wiederbeleben.
Da lohnt ein Besuch in der Kalksburg...
arnaoutchot
Moderator
#15003 erstellt: 25. Jun 2015, 19:50
Leider wie immer viel zu wenig Zeit ... seufz ! Wenigstens war ich gestern Abend bei einem schönen Heurigen in Heiligenstadt direkt neben dem Beethoven-Haus, in dem Ludwig 1817 Teile der 9. Symphonie schrieb. Wer mal musikalische Geschichte und ein nettes Weinlokal in Wien verbinden will, der sollte sich das hier anschauen: http://www.pfarrplatz.at/de/beethovenhaus/beethovenhaus.html Der Gemischte Satz von Mayer war exquisit ! (und hier rede ich nicht von Musik )

Nun bin ich aber schon wieder daheim (dank Air Berlin durfte ich heute auch eine gute Stunde in Düsseldorf verbringen, weil es ihnen gefiel, den Direktflieger von Wien nach Nürnberg heute morgen mal wieder zu streichen und mich auf den Wien - Düsseldorf - Nürnberg -Flug zu buchen ... ).

Trotz Poststreik, der meinen CD-Eingang in den letzten zwei bis drei Wochen völlig zum Erliegen brachte, drang ein Päckchen von jpc durch. Antonio Vivaldi - Le quattro stagioni & Il grosso mogul / Brescianello - Violin Concerto - Robin Peter Müller/La Folia Barockorchester - Stockfisch SACD Mehrkanal 2015. Nun wird kaum einer der Hörer und Leser in diesem Thread Mangel an "Vier Jahreszeiten"-Aufnahmen haben, und selbst als bekennender Stockfisch-Fan habe ich den Erwerb mit Blick auf die zahlreichen auch in audiophiler Hinsicht exquisiten vorhandenen Aufnahmen auch lange vor mir hergeschoben, aber nach Ansehen der interessanten Dokumentation in YouTube http://www.youtube.com/watch?v=a8aq-EhMZZM innerlich seufzend dann doch mal geklickt. Es wäre ein Fehler gewesen, das nicht zu tun !

Wie Robin Peter Müller und seine nur sieben Kombattanten dieses ausgelutschte Vivaldi-Stück entstauben, ist absolut hörenswert. Es wird immer wieder plakativ von "Musizieren auf der Stuhlkante" gesprochen, das hier ist das akustische Abbild davon. So skelettiert, detailliert, mit Mut zum Risiko und trotzdem schwungvoll und kraftvoll habe ich die Jahreszeiten noch nie gehört. Der 4.0-Mix von Hans-Jörg Mauksch tut sein Übriges. Wer eine audiophile Aufnahme der Jahreszeiten in packender Interpretation sucht, der wird aktuell nichts Besseres finden. Klanglich ebenbürtig und etwas stärker besetzt und damit milder ist vielleicht die TACET-SACD mit dem Polish Chamber Orchestra und Daniel Gaede an der Violine, aber aktuell tendiere ich zu dem deutschen La Folia Orchester ...

jpc.de
cello_perfekt
Hat sich gelöscht
#15004 erstellt: 25. Jun 2015, 23:03
jpc.de

Ich habe leider nur die CD-Version, die ich aber schon wunderschön finde.


[Beitrag von cello_perfekt am 25. Jun 2015, 23:04 bearbeitet]
volschin
Inventar
#15005 erstellt: 26. Jun 2015, 06:58
So hat da jeder seinen Favoriten.
Meiner ist Janine Jansens Aufnahme auf BD Pure Audio.

jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#15006 erstellt: 26. Jun 2015, 08:10

volschin (Beitrag #15005) schrieb:
So hat da jeder seinen Favoriten.


Nun, es gibt ja auch wahrlich genügend Aufnahmen davon, so dass jeder seinen Favoriten finden kann.

Neben den beiden oben gezeigten La Folia und Polish Chamber Orchestra als Mehrkanal-SACDs würde ich im Spitzenfeld der Stereo-CDs noch die Carmignola-Aufnahme auf Divox nennen, die ebenfalls klanglich hervorragend ist. Man muss nicht unbedingt die teure Gold-CD nehmen, die normale Ausgabe tut's auch. Abrunden kann man das dann noch mit einem Klassiker wie I Musici und Felix Ayo von 1959, dann hat man aber das Thema "Vier Jahreszeiten" erschöpfend behandelt. Für mich hat sich die Musik aber erstaunlich wenig abgenutzt, obwohl ich sie schon zigfach gehört habe.

jpc.de jpc.de
arnaoutchot
Moderator
#15007 erstellt: 26. Jun 2015, 11:48

cello_perfekt (Beitrag #14998) schrieb:
Vaughan Williams - London Symphony - Wird sehr selten im Forum gezeigt, was ich nicht verstehen kann. Wunderbar umangestrengt zu hören.


Danke für den Hinweis, habe ich mir heute mal mitgenommen. Wirklich schöne Musik, wenngleich es mich fast schon ein wenig an Filmmusik erinnert, aber RVW hatte wohl Bilder von London dabei im Kopf. Ich habe die Symphonien von Boult und Haitink, letzteren hatte ich heute am Start. Ich hab noch die EMI-Box, aber inhaltlich dürfte die Warner-Box das gleiche sein. Haitink klingt ein wenig besser, Boult ist dafür eine Spur "originaler" ... naja, man kann ja beide haben

jpc.de
volschin
Inventar
#15008 erstellt: 26. Jun 2015, 12:12

arnaoutchot (Beitrag #15006) schrieb:
Abrunden kann man das dann noch mit einem Klassiker wie I Musici und Felix Ayo von 1959, dann hat man aber das Thema "Vier Jahreszeiten" erschöpfend behandelt.

Alternativ auch diese SACD-Ausgabe aus 2005, die leider vergriffen ist.

dktr_faust
Inventar
#15009 erstellt: 26. Jun 2015, 18:57
Inspiriert durch die vor kurzem geführte Diskussion über Tchaikovskys Sinfonien hab ich mich auf die Suche nach einer passenden (vollständigen) Aufnahme gemacht und bin an einer Stelle fündig geworden, an die ich nicht gedacht habe:

Beim Kölner Gürzenich Orchester und Dimitrij Kitanjenko

Da es die z.Z. zu günstigem Kurs gibt hab ich mal zugeschlagen und bin (soweit ich seit gestern hören konnte) schwer begeistert:

jpc.de

Peter I. Tchaikovsky
Sinfonie Nr. 4 in f-Moll op. 36
Gürzenich Orchester Köln, Dimitrij Kitajenko
Ohems, SACD, 2014

Bei der 4. Sinfonie können die Kölner locker mit der bekannten Aufnahme von Mravinsky mithalten - zwar vielleicht nicht ganz so kompromisslos, dafür eher einen Hauch "erhaben" wie es sich für eine Sinfonie mit dem Schicksalsthema aber auch sehr gut macht.


Dmitrij Kitajenko spannt im ersten Satz des Werks einen sehr überzeugenden architektonischen Bogen und musiziert insbesondere die lyrischen Passagen sehr liebevoll aus - mit einem wachen Auge für orchestrale Details; man höre etwa die enorm sensible Streicherbegleitung des träumerisch tändelnden Klarinettenthemas! Gleichwohl bleiben auch die dunklen Seiten dieses Seelendramas nicht unterbelichtet, und Kitajenko gelingt eine ebenso fulminant dramatische wie logisch aus dem Vorangegangenen entwickelte Schlusssteigerung.

(FONO FORUM, Januar 2014)

Dem ist von meiner Seite nichts hinzuzufügen.

Grüße
volschin
Inventar
#15010 erstellt: 26. Jun 2015, 20:03
Danke für die Info. Kitajenko habe ich ja damals in der Diskussion mit erwähnt, jedoch konnte leider keiner etwas zur Qualität der Interpretation sagen.
Jetzt nehme ich ihn nach Deiner Empfehlung mal mit auf meine Anschaffungsliste.

PS: Bis auf Nr. 7 bei JPC aktuell ja echt zum Schnäppchenpreis. Bestellt.


[Beitrag von volschin am 26. Jun 2015, 20:31 bearbeitet]
dktr_faust
Inventar
#15011 erstellt: 27. Jun 2015, 10:19
Freut mich wenn ich helfen konnte....Deinen Hinweis hab ich damals scheinbar nicht registriert . Die 7. hab ich auch nicht bestellt, die reizt mich aber erstmal auch nicht so.

Gestern habe ich noch den Anfang der Geschichte gehört:

jpc.de

Peter I. Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 1 in g-Moll op. 13
Gürzenich Orchester Köln, Dimitrij Kitajenko
Oehms, SACD, 2011

Auch die erste ist eine sehr schöne Sinfonie und auch sehr schön gespielt und mit Liebe aufgenommen - wenn man die Kölner Philharmonie kennt, dann meint man sogar die Eigenheiten des Raumes zu hören. Eine nette Dreingabe sind die Auszüge aus Schneewittchen.

Grüße
Schäferhund
Stammgast
#15012 erstellt: 27. Jun 2015, 10:49
hallo,

habe mir gestern mal bezüglich @arnaoutchots tip die "vier jahreszeiten" als cd bestellt (allerdings bei amazon, aber da geht der bilderlink leider nicht). bisher kannte bzw. hatte ich nur die dg mit pinnock, die ich allerdings auch nicht schlecht finde.

jpc.de

gruß andreas
arnaoutchot
Moderator
#15013 erstellt: 27. Jun 2015, 11:03

Schäferhund (Beitrag #15012) schrieb:
habe mir gestern mal bezüglich @arnaoutchots tip die "vier jahreszeiten" als cd bestellt


Da solltest Du nicht enttäuscht werden ! Viel Spass damit !
FabianJ
Inventar
#15014 erstellt: 27. Jun 2015, 11:11
Endlich Wochenende, endlich wieder etwas Zeit zum Musik hören!


op111 (Beitrag #14997) schrieb:
Atemberaubend gute Aufnahme von Korngolds leider recht erfolgloser Sinfonie
Erich Wolfgang Korngold (1897-1957)
Symphonie Fis-Dur op.40 (1951)
+Viel Lärm um nichts op. 11
Strasbourg SO,
Marc Albrecht

Pentatone, DDD, 2010
Ungekürzte Version.
Hervorragender (voller, durchsichtiger) Klang.
:prost


Diese Sinfonie gefällt mir in der Aufnahme mit Marc Albrecht ebenfalls sehr gut. (Zugegeben, ich kenne nur diese eine. ;)) Sie wird sicherlich seltener aufgenommen als Korngolds Violinkonzert, mich kann sie jedoch mehr mitreißen als dieses. Wer (nicht übermäßig moderne) Sinfonien des 20. Jahrhunderts schätzt, dem kann ich dieses Werk nur empfehlen.

Die Aufnahme war eine meiner ersten CD-Anschaffungen des Jahres und bislang auch noch eine der besten. Der „Füller" ist auch angenehm zu hören, aber für mich nicht so interessant wie die Sinfonie.

Im Moment höre ich:
jpc.de
Jean-Philippe Rameau (1683-1764)
Suite aus „Les Indes galantes" (1735)
Le Concert des Nations (Konzertmeister: Manfredo Kraemer) - Dirigent: Jordi Savall

Wie schon die Orchestersuite zu der Oper „Naïs", so ist auch diese Suite wieder ungemein beschwingt, farbig sowie abwechslungsreich und wird mitreißend gespielt.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 27. Jun 2015, 11:12 bearbeitet]
Klassikkonsument
Inventar
#15015 erstellt: 28. Jun 2015, 09:04
Mal wieder Robert Schumanns Kreisleriana op. 16 mit DDR-Star-Pianistin Annerose Schmidt.

jpc.de

(3 CD, Berlin Classics, 1973 oder 1974)

Den Eindruck, dass sie technisch vielleicht nicht ganz zur Weltspitze gehört, hatte ich bei einer Stelle in den Davidsbündlertänzen op. 9, die ich mit Charles Rosen kennengelernt und bereits oft gehört hatte. Aber, mein Gott, womöglich sagt das gar nicht so viel aus: Die Kreisleriana habe ich ja in Horowitz' später (?) CBS-/Sony-Aufnahme kennengelernt. Wie überrascht war ich dann Andras Schiffs Aufnahme (Teldec / Warner / Elatus) zu hören. Im ersten Stück hörte ich plötzlich eine Gegenstimme bzw. so rubatomäßige Impulse gegen den allgemeinen Takt, die ich bei Horowitz nicht höre. Spielt Schiff eine andere Fassung? Oder lässt Horowitz etwas unter den Tisch fallen? Bei Schmidt höre ich sie jedenfalls auch. Sie bringt dann bei der Toccata op. 7 den Bass nicht so schön deutlich raus wie Ivo Pogorelic (DG), aber der ist nicht nicht da.

Ansonsten eine schön direkte Aufnahme mit der Patina einer älteren Technik. Die Schmidt spielt engagiert mit relativ starken Temposchwankungen. Ich habe bislang nicht so viel übrig für ausgetüftelte Anschlagskultur, wobei ich der in Form von Aufnahmen von Schiff, Gilels & Sokolov immer wieder eine Chance geben werde.
So höre ich die Schmidt-Aufnahmen also recht gern. Aber andere mögen ihr Spiel für zu grob und technisch nicht perfekt halten.
arnaoutchot
Moderator
#15016 erstellt: 28. Jun 2015, 15:22

FabianJ (Beitrag #15014) schrieb:
Im Moment höre ich: Jean-Philippe Rameau (1683-1764) - Suite aus „Les Indes galantes" (1735)


Die habe ich mir auch schon geistig rausgelegt, muss ich auf Deine Anregung hin mal wieder hören. Savall veröffentlicht leider in so schneller Folge, dass ich nicht immer mit dem eingehenden Hören hinterherkomme ...


Hier gerade etwas ähnliches von einem Zeitgenossen Rameaus aus Böhmen: Jan Dismas Zelenka - The Capriccios ZWV 182-185 & 190 - Daniel Abraham / The Bach Sinfonia - Sono Luminus USA BluRay Audio 7.1 24/96 dts-HD MA, 2012. Beschwingt elegante Suiten, gespielt von einem jungen amerikanischen Ensemble in einer klanglich exquisiten Mehrkanalaufnahme. Einziges Caveat: Die recht präsenten Naturhörner können für empfindliche Ohren etwas "daneben" klingen ...

jpc.de
dktr_faust
Inventar
#15017 erstellt: 29. Jun 2015, 15:28
jpc.de

Antonin Dvorak
Sinfonie Nr. 9 in e-Moll op. 95
Malaysian Philharmonic Orchestra, Claus Peter Flor
BIS, DDD, 2012

Die Kombination hätte ich nicht auf dem Zettel für eine mitreisende Interpretation dieser Sinfonie gehabt....wäre eine Fehler gewesen sie CD nicht zu kaufen: sehr dynamisch und zügig musiziert ohne gleich gehetzt zu sein. Zum Vergleich hab ich eine Aufnahme mit Masur und dem NY Philharmonic, da kann diese Aufnahme leicht mithalten.

Grüße
volschin
Inventar
#15018 erstellt: 29. Jun 2015, 16:16
Sehr interessant. Ich muss sagen, seit Flor aus Berlin weg ist, ist er meinem Horizont entschwunden. Nach Malaysia also.

Ich werde mal reinhören und schauen, wie sich die Aufnahme gegen die Platzhirsche unserer Diskussion im April schlägt.
Hüb'
Moderator
#15019 erstellt: 29. Jun 2015, 16:28
Hallo,

seit längerer Abstinenz, auch mal wieder ein Beitrag von mir:

jpc.de

Max Bruch (1838-1920)
Symphonien Nr.1-3
+ Konzert op. 88a für 2 Klaviere & Orchester; Klavierstücke opp. 12 & 14

Gürzenich-Orchester Köln, James Conlon, (+ London Symphony Orchestra, Antal Dorati)
Warner (EMI), ADD/DDD, 1973/92

Bruchs bekanntestes und populärstes Werk ist sicher sein 1. Violinkonzert, wobei ich den Eindruck habe, dass auch hier die Präsenz mittlerweile etwas abnimmt, zumindest auf Tonträger. Die Sinfonien sind hingegen leidlich bekannt. Viele Aufnahmen existieren nicht. Mit einem wirklich "großen" Orchester ist mir nur die alte Masur-/Philips-Produktion mit dem Leipziger Gewandhausorchester geläufig - der Rest findet sich vielmehr auf Entdecker- und Nischenlabeln mit den korrespondierenden Orchestern (deren Qualität ich damit keinesfalls mindern mag!).
Einerseits sind die Werke durchaus gelungen und schön anzuhören, anderseits fehlt ihnen das Geniale, Meisterhafte - eben der Moment, der für eine Verhaftung im Gedächtnis sorgt. Conlon und das Gürzenich-Orchester sind gleichwohl die besten Anwälte "ihres" Max Bruch und holen heraus, was eben zu holen ist. Die preisgünstige Doppel-CD klingt zudem sehr gut, so dass, wer Musik dieser Epoche mag, hier bedenkenlos zugreifen sollte, so lange er hier nicht einen übermäßig genialen musikalischen Wurf erwartet.

Grüße
Frank
Archivo
Inventar
#15020 erstellt: 29. Jun 2015, 22:09
Vorweg der Hinweis, dass ich diesen Thread nicht entsprechend durchsucht habe...

Mich interessiert, warum dieser Thread nicht auch in den extra neugeschaffenen "Treffpunkt Musik" verschoben worden ist, denn dort würde er nach meiner Einschätzung der Absichten der Forumsleitung eigentlich hingehören - wie noch ein paar andere ähnlich gelagerte.

Ist es Nachlässigkeit, Gleichgültigkeit oder Willkür, dass manche der "Welche Musik läuft bei Euch gerade"-Threads verschoben werden, andere hingegen nicht?

Eine entsprechende Auskunft und Stellungnahme würde mich sehr interessieren.

LG, Ivo
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