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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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FabianJ
Inventar
#14870 erstellt: 27. Mai 2015, 00:00
Auch bei dem traditionelleren, an Wagner orientierten Gesang habe ich oft so meine Schwierigkeiten. Von den Gurre-Liedern kann ich mir beispielsweise kaum mehr als ein, zwei am Stück anhören. Das klingt für mich einfach zu wuchtig und dick aufgetragen. Ab gut, diese Wirkung würde bei mir bei Wagners Musik wohl auch auftreten. Ich bin halt kein großer Opernliebhaber.

Mit den Gesang im op. 10-Quartett kann ich mich dagegen gut anfreunden. Die emotionalen Ausbrüche kommen mir hier nicht so übertrieben vor und es ist deshalb für mich angenehmer zu hören.

Mit Pierrot Lunaire hatte ich mich (in größeren Abständen) schon ein paar Male anzufreunden versucht. Etwa mit diversen Aufnahmen bei YouTube oder zuletzt auch mit einer alten Aufnahme von 1940 mit Erika Stiedry-Wagner als Vokalistin und dem Komponisten selbst als Dirigenten. So richtig anfreunden konnte ich mich mit diesem Werk bislang nicht. Ich werde es sicher wieder versuchen. Vielleicht bin ich einfach noch nicht auf die für mich passende Aufnahme gestoßen...


Soeben lauschte ich noch:
jpc.de
Frank Martin (1890-1974)
Petite symphonie concertante (1944/45)
Eva Guibentif (Harfe), Christiane Jaccottet (Cembalo), Ursula Ruttimann (Klavier) - Orchester: Orchestre de la Suisse Romande - Dirigent: Armin Jordan

Dieses neoklassizistische Werk bietet schöne Melodien und klingt wunderbar farbig und elegant. Es alles andere als ein extrovertiert-lautes Werk, sondern im Gegenteil emotional eher zurückgenommen und ein bisschen verspielt. Auch wenn dies keine Musik ist, die ich mir jeden Tag anhören könnte, so hat sie mir heute sehr gut gefallen.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 27. Mai 2015, 00:06 bearbeitet]
op111
Moderator
#14871 erstellt: 28. Mai 2015, 14:07
Nicht ganz so sperriger Stoff wie Schönbergs op. 7

Bedrich Smetana (1824-1884)
Streichquartette Nr.1 & 2
+Fibich: Streichquartett A-Dur

Talich Quartet
La Dolce Volta, DDD, 2003

Aufnahme: Studio Arco Diva , Prag 03/2003
Ton: Václav Roubal, Karel Soukenik
jpc.de



edit: Die Homepage gibt ein anderes Studio / Aufnahmeort ? an als das Booklet: "Recorded at Domovina Studio, Prague"


[Beitrag von op111 am 28. Mai 2015, 17:04 bearbeitet]
spawnsen
Inventar
#14872 erstellt: 28. Mai 2015, 20:30
jpc.de

Bei mir gibt’s heute eine neue Anschaffung einer meiner Lieblingssinfonien zu hören. Mein Eindruck dieser – von der Fachpresse hoch gelobten – Einspielung ist divergent: In Sachen Aufnahmequalität gibt es insgesamt nichts zu meckern, alles top. Genial wie weit weg die Hörner spielen, während vorne gleichzeitig so viel passiert.

Zur Interpretation: Beim ersten Satz bin ich normalerweise voll dabei: Tempo, Spritzigkeit, Emotion. Bei dieser Einspielung fehlt mir aber einfach das Tempo (Länge erster Satz: über 16 Minuten!)! Im Vergleich zu den mir bisher gehörten Einspielungen (u. a. Zinman, Furtwängler, Zender) schleppt sich alles irgendwie dahin; der Funke will bei mir nicht so richtig überspringen. Wie die gesamte Einspielung ist auch der zweite und der dritte Satz vergleichsweise langsamer eingespielt, hier passt das aber deutlich besser für meinen Geschmack, zumal Hengelbrock an den richtigen Stelle zulegt. Trotzdem muss ich sagen, dass mich die Neuanschaffung nicht so richtig überzeugt hat.
FabianJ
Inventar
#14873 erstellt: 28. Mai 2015, 23:14
jpc.de

Diese Schachtel mit 4 CDs voll Vokal- und Instrumentalstücken aus dem spätmittelalterlichen Chantilly Codex trudelte gestern hier ein. Sie wurde mir von Michael (arnaoutchot) empfohlen.

Eben kam ich endlich mal zum Anhören des einen oder anderen Stücks des ersten Silberlings. Vom unsterblichen Anonymus abgesehen, waren mir die auf dieser CD enthaltenen Komponisten nicht einmal vom Namen her bekannt. Auch das Ferrara Ensemble kannte ich nur vom Namen her.

Die angehörten Stücke (ca. 1/2 CD) haben mir jedenfalls sehr gut gefallen, waren sehr stimmungsvoll und die Begleitinstrumente zu den Vokalwerken kamen auch überaus geschmackvoll zum Einsatz. Falls die weitere Musik ähnlich interessant bleibt, dann wäre dieses CD-Set eine substantielle Bereicherung meiner Sammlung, zumal ich aus der Ars subtilior-Epoche ohnehin noch so gut wie nichts kannte. Danke dafür!

Vom Stil her erinnert es mich entfernt an das „Mille Bonjours !"-Album vom Ensemble „Diabolus in Musica" mit Chansons von Guillaume Dufay. Dessen Werke sind jedoch deutlich später entstanden. Auch jenes Album gefällt mir ausgesprochen gut.

Das war jedenfalls ein guter Tipp.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
arnaoutchot
Moderator
#14874 erstellt: 29. Mai 2015, 09:29
Freut mich ! Ich bin leider auch noch nicht ganz durch durch die Box. Aber mir hat das bisher gehörte auch sehr gut gefallen. Musik von einer Reinheit, Klarheit und Eleganz, wie sie sich später kaum mehr findet ...
op111
Moderator
#14875 erstellt: 29. Mai 2015, 10:53
Zu Schubert D944, NDR SO, Hengelbrock:

spawnsen (Beitrag #14872) schrieb:
Bei dieser Einspielung fehlt mir aber einfach das Tempo (Länge erster Satz: über 16 Minuten!) ... muss ich sagen, dass mich die Neuanschaffung nicht so richtig überzeugt hat.

(Nicht nur) im fono forum 01/2014 ist die CD nicht gerade günstig bewertet worden:
Musik 3/5, Klang 4/5
Die Furtwängler nacheifernden Beschleunigungen und Verlangsamungen wurden ebenso kritisiert wie der (unschubertische) Fernorchestereffekt des Beginns und die übertriebenen brachialen Akzente.
Ähnliches kann ich über die im ARD-Nachtkonzert gehörte NDR-Produktion sagen.
Ob das die auf CD veröffentlichte Version ist, vermag ich mangels CD nicht zu sagen.
spawnsen
Inventar
#14876 erstellt: 29. Mai 2015, 11:39
amazon.de

Heute vormittag eher etwas Leichtes des australischen Komponisten Graeme Koehne. Lebendig, erfrischend, locker. Einfach Toll. Das Motiv auf dem CD-Cover entspricht so ziemlich genau den Bildern, die man vor sich hat beim Hören: Friedliche Landschaften, Natur, Tiere. Bin zufällig auf die Werke von Koehne gestoßen, die durchaus mit populärer Score-Musik vergleichbar ist (gemeint ist allerdings nicht die mit viel "Bombast"), zumindest aber viele derer Elemente aufgreift.

@Franz:
Danke für die Ergänzung. Da habe ich dann vermutlich nur die positiven Beurteilungen erwischt. Konnte gestern Abend nochmals intensiv hören. Ich bleibe dabei: Teilweise sehr "bombastisch" und "effektvoll", an anderen Stellen aber doch sehr "schleppend" und - für mich - zu langsam eingespielt. Nicht rund. Ob es "unschubertisch" ist weiß ich nicht, dafür fehlt mir einerseits die Expertise, andererseits verfolge ich da immer den pragmatischen Ansatz und entscheide, quasi aus dem Bauch heraus, was mir gefällt.


Die Einspielung entstand übrigens, ich zitiere, "nicht in der heimatlichen Hamburger Laeiszhalle oder im NDR-Studio, sondern in der Musik- und Kongresshalle Lübeck [...]".

Gruß
Kai


[Beitrag von spawnsen am 29. Mai 2015, 11:40 bearbeitet]
op111
Moderator
#14877 erstellt: 29. Mai 2015, 19:31
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 8 (9) op. post. D944
Cleveland Orchestra
George Szell

EMI LP, A: 27,28. Apr. 1970, Severance Hall, Cleveland
Producer Peter E. Andry
Spieldauer ca. 50 min.
Schubert 9 Szell LP
Leider eine klirrende und knisternde EMI-Pressung (1980).
Die Aufnahme ist weder bombastisch noch effektbetont eher kammermusikalisch durchsichtig. Szell lässt wie seinerzeit üblich alle Wiederholungen aus. Dennoch kommt die A-Seite auf gefährliche 30 Minuten.


[Beitrag von op111 am 29. Mai 2015, 19:36 bearbeitet]
volschin
Inventar
#14878 erstellt: 30. Mai 2015, 08:06
Bei mir startet der Tag mit der Zenph Re-Performance von Glenn Goulds 1955-er Aufnahme der Goldberg-Variationen.

amazon.de

Ich bin vor kurzem darauf gestoßen und finde die Aufnahme toll, sie bietet einiges mehr an Klangfarben und akustischem Reiz, als die originale 1955-er Aufnahme.
Mancher mag jetzt "Frevel" rufen, aber ich finde das Konzept toll. Demnächst soll das Ganze statt mit Yamaha auch mit dem neuen Steinway Spirio laufen. Steinway hat Zenph gekauft. Ich bin gespannt, welche Re-Performances daraus entstehen, hoffentlich in Multichannel.


[Beitrag von volschin am 30. Mai 2015, 08:06 bearbeitet]
volschin
Inventar
#14879 erstellt: 30. Mai 2015, 10:48
Und da ich gerade so schön dabei war, habe ich mir gleich noch die Rachmaninoff Plays Rachmaninoff - Zenph Re-Performance besorgt.

jpc.de

Ich empfehle für besten Klang die HiRes-Ausgabe bei HDTracks.

Noch ein kleines Zitat zur Entstehung:

Basis waren die besten Einspielungen, die der große russische Komponist mit seinen eigenen Werken hinterlassen hat. Die Aufnahmen aus den Jahren 1921-1942 wurden digital eingelesen und konnten dank der ZENPH-Technik auf einem modernen, mit einer komplizierten Technik versehenen mechanischen Steinway originalgetreu wieder aufgenommen werden. Das Ergebnis ist verblüffend, kristallklar in bester Stereo- und Surround Fassung und klingt so, als hätte man Rachmaninoff im Jahre 2009 nochmal ins Studio gebeten.


Leider wurde die Surround-Fassung meines Wissens bisher nicht veröffentlicht.


[Beitrag von volschin am 30. Mai 2015, 11:21 bearbeitet]
FabianJ
Inventar
#14880 erstellt: 30. Mai 2015, 13:14
jpc.de
Henry Litolff (1818-1891)
Concerto Symphonique Nr. 3 Es-Dur op. 45 „National Hollandais"
Peter Donohoe (Klavier), BBC Scottish Symphony Orchestra, Andrew Litton (Dirigent)

Seit gut zwei Jahren hatte ich diese CD nicht mehr gehört. Gestern Abend, kurz vor dem zu Bett gehen, wollte ich dann einmal kurz in dieses Konzert reinhören. Die Musik hat mir dann jedoch so gut gefallen, dass ich mir dieses, bisweilen etwas plakative, aber dennoch mitreißende sinfonische Konzert nun zum zweiten Mal anhören musste.

Über einen Beitrag von Martin2, welcher vor längerer Zeit über seine Höreindrücke zu einer Box mit weniger bekannten, romantischen Klavierkonzerten schrieb, wurde ich auf diesen Komponisten aufmerksam.

In der Zeit kurz nach dem Kauf des Albums hatte mir dieses Werk zwar nicht missfallen, aber so mitgerissen wie gestern und heute hatte es mich damals noch nicht. Wie sich Stimmungen und Geschmäcker doch wandeln können...

Mit freundlichem Gruß
Fabian
arnaoutchot
Moderator
#14881 erstellt: 30. Mai 2015, 19:03

volschin (Beitrag #14878) schrieb:
Bei mir startet der Tag mit der Zenph Re-Performance von Glenn Goulds 1955-er Aufnahme der Goldberg-Variationen. Ich bin vor kurzem darauf gestoßen und finde die Aufnahme toll, sie bietet einiges mehr an Klangfarben und akustischem Reiz, als die originale 1955-er Aufnahme.


Ja, ein interessantes Projekt, ich habe auch Gould und Rachmaninov. Du kennst sicherlich auch die Art-Tatum-Aufnahme, die aber mehr in den Jazz-Bereich gehört ?

amazon.de


Bei mir gerade beschwingte Tänze aus Opern: Exotic Dances from the Opera - Eiji Oue / Minnesota Orchestra - Reference Recordings SACD Stereo 1996/2009. Neben den bekannteren "Tanz der sieben Schleier" aus Strauss' Salome oder Tchaikovsky's Hopak werden durchaus selten gehörte Werke dargebracht (Henri Rabaud - Dances from Marouf, Cobbler of Cairo oder Anton Rubinsteins Ballettmusik aus "The Demon" u.v.m.). Klanglich machen die Aufnahmen von Reference Recordings ihrem Namen alle Ehre ...

jpc.de
volschin
Inventar
#14882 erstellt: 30. Mai 2015, 19:18

arnaoutchot (Beitrag #14881) schrieb:
Du kennst sicherlich auch die Art-Tatum-Aufnahme, die aber mehr in den Jazz-Bereich gehört ?

Nein, kenne ich noch nicht und das gebrauchte Medimops-Angebot für 6,45€+Versand war jetzt für eine SACD zu verlockend. Vielen Dank.
arnaoutchot
Moderator
#14883 erstellt: 30. Mai 2015, 20:01
Freut mich. Dann darfst Du Dich auf das vermutlich hochvirtuoseste Klavierspiel gefasst machen, das man je gehört hat. Der ebenfalls sehr gute Jazz-Pianist Fats Waller sagte: "I play piano, but tonight God is in the house ...", als er bei einem Tatum-Konzert anwesend war. Selbst Horowitz soll vor Tatum den Hut gezogen haben. Auf der oben gezeigten SACD spielt er die "Humoresque" von Dvorak und etliche Jazz-Klassiker, deswegen dürfen wir hier kurz darüber plaudern.
Klassikkonsument
Inventar
#14884 erstellt: 31. Mai 2015, 04:44
Vielleicht muss es doch nicht immer LaSalle / Margaret Price sein:

jpc.de

Arnold Schönberg (1874 - 1951): Streichquartett Nr. 2 fis-moll op. 10

Quatuor Diotima, Sandrine Piau (naïve, 2010).
arnaoutchot
Moderator
#14885 erstellt: 31. Mai 2015, 10:34

Klassikkonsument (Beitrag #14858) schrieb:
Pictures at a Mondrian Exhibition


Zu der von Dir genannten CD fiel mir noch diese ein, die in eine ähnliche Richtung geht: Edvard Lieber: Music to Paintings - Concord USA 1996. Lieber vertont Bilder von abstrakten Expressionisten wie de Kooning, Pollock und Kline für Piano solo.

amazon.de


Gestern Abend hörte ich noch das hier: Guillaume Dufay - Missa Sancti Jacobi - Capella Pratensis - Ricercar 2001. Eine traumhaft schöne Messe, in der die Stimmen mit einer Klarheit und Logik ineinanderfliessen, wie ich es nur selten gehört habe. Fabian, die hast Du als Dufay-Fan sicherlich ? - Ich habe die Aufnahme nun in der "La Polyphonie Flamande"-Box.

IMG_2407


Gerade eben das Ensemble Galileo mit "From the Isles to the Courts". Sehr ruhige und differenzierte Darbietung dieses weiblichen Quintetts, das zwischen keltischen Folk-Einflüssen und klassischer Musik changiert ("La Folia"-Variations, Cantigas aus dem Buch von Alfonso X, Elisabeth de la Guerre, Turlough O'Carolan). Die Telarc-Mehrkanal-SACD tut klanglich ihr übriges zu dieser fein ziselierten Musik.

amazon.de
Martin2
Inventar
#14886 erstellt: 31. Mai 2015, 19:26
amazon.de

Haydn mit Walter Klien, sehr schön und die 38. Klaviersonate, die bisher ein Stiefkind war, ist doch ganz hörenswert.

amazon.de

Hörte die 2. Sinfonie, kein Lieblingswerk von mir, klanglich faszinierend, aber melodisch meistens nicht fesselnd, trotzdem mal hörenswert.
FabianJ
Inventar
#14887 erstellt: 01. Jun 2015, 10:05

arnaoutchot (Beitrag #14885) schrieb:

Gestern Abend hörte ich noch das hier: Guillaume Dufay - Missa Sancti Jacobi - Capella Pratensis - Ricercar 2001. Eine traumhaft schöne Messe, in der die Stimmen mit einer Klarheit und Logik ineinanderfliessen, wie ich es nur selten gehört habe. Fabian, die hast Du als Dufay-Fan sicherlich ? - Ich habe die Aufnahme nun in der "La Polyphonie Flamande"-Box.


Von dieser Messe habe ich die Aufnahme des Binchois Consorts. Die Tonschnipsel zu der Aufnahme der Ricercar-Box klingen aber auch sehr interessant und vor allem anders als die mir bekannte Einspielung. Die Box scheint inzwischen wieder teurer geworden zu sein, aber auch zum normalen Preis finde ich sie nicht zu teuer. Im Moment habe ich eigentlich noch genug „um die Ohren"*, für größere Neuanschaffungen ist es mir da noch etwas früh.

*Um diese Formulierung mal falsch zu verwenden.

Zuletzt angehört:
jpc.de
Ottorino Respighi (1879-1936)
La boutique fantasque, P 120
Orchestre Philharmonique Royal de Liège (Konzertmeisterin: Marian Taché) - Dirigent: John Neschling

Das ist sehr farbenfrohe Musik, bei welcher auf eine ebenso entspannt wie abwechslungsreich klingende Ouvertüre unterschiedliche Tänze, von der Tarantella und der Mazurka bis zum Walzer, als mehr-minütige Orchesterwerke abwechslungsreich umgesetzt werden. Hat mir gut gefallen, wobei ich die brasilianischen Impressionen noch interessanter finde. Klanglich gefällt mir die Scheibe ebenfalls sehr gut (Stereo-Fassung).

Musik die Spaß macht und nicht übermäßig anstrengend ist. Ab und an höre ich mir so etwas gerne an.

Litolffs Concerto Symphonique Nr. 5 hörte ich mir gestern ebenfalls an. Dieses Werk fand ich jedoch nicht so spannend wie das dritte sinfonische Konzert. Die einzelnen Sätze fangen alle sehr vielversprechend an, konnten mich aber kaum bis zu deren Ende fesseln. Meine Aufmerksamkeit wanderte ein paar Minuten nach dem Satzbeginn immer woanders hin. Vielleicht kenne ich dieses Werk noch nicht gut genug oder ich war nicht in der richtigen Stimmung dafür, aber bislang ziehe ich die Nr. 3 deutlich vor.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
arnaoutchot
Moderator
#14888 erstellt: 01. Jun 2015, 20:36

FabianJ (Beitrag #14887) schrieb:
Die Tonschnipsel zu der Aufnahme der Ricercar-Box klingen aber auch sehr interessant und vor allem anders als die mir bekannte Einspielung. Die Box scheint inzwischen wieder teurer geworden zu sein, aber auch zum normalen Preis finde ich sie nicht zu teuer.


Ja, die Boxen sind sehr schön aufgemacht, um ehrlich zu sein, mit das Schönste was ich in diesem Bereich besitze. Quasi ein Album im eigentlichen Sinn des Wortes mit einem Buch und etwas Musik ... Der Sonderpreis galt nur im Jubiläumsmonat April (mit 35% Rabatt, 1% für jedes Jahr des Bestehens). Wie gesagt, die Bestellungen beim Label direkt beinhalten bereits den Versand. Ich denke, ich werde mit diesen beiden noch weitermachen (Link zu jpc wegen Info, beim Label sind sie 10 Euro billger):

jpc.de jpc.de
FabianJ
Inventar
#14889 erstellt: 01. Jun 2015, 21:37
Also die CD-Bücher von Jordi Savall/Alia Vox machen optisch auch etwas her. Lediglich beim Einpflegen in meine Computer-Musiksammlung ist es praktischer, beim Taggen der Dateien in ein entnehmbares CD-Heftchen zu schauen, als mit dem Ellenbogen das Buch aufzuhalten, während die Informationen in den Computer eintippt.
arnaoutchot
Moderator
#14890 erstellt: 01. Jun 2015, 21:45

FabianJ (Beitrag #14889) schrieb:
Also die CD-Bücher von Jordi Savall/Alia Vox machen optisch auch etwas her.


Das stimmt. Da hab ich auch ein paar ... Dein Ripp-Problem hab ich aber glücklicherweise nicht, ich höre noch altmodisch Musik von Platte ...

... aktuell die Chinesin Yim Wan mit Scarlatti-Sonaten auf einer asiatischen "One-Point 5.6 MHz DSD Recording Silver-Alloy Analogue Quality CD" Klanglich ist der Fazioli-Flügel erste Sahne.

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arnaoutchot
Moderator
#14891 erstellt: 01. Jun 2015, 22:27
Weiter geht es mit einer eher harmlos aussehenden CD, die es klanglich aber in sich hat. La Follia Salzburg - Music in Austria before Mozart, namentlich Stücke von Biber, Schmelzer, Caldara und Fux - Vacuum Tube Logic USA 1992. Dieses Label produzierte Aufnahmen ausschliesslich auf analogem Röhrenequipment ohne jegliche Equalisation. Die Musiker scheinen lokale österreichische Profis zu sein, die Namen sagen mir nichts. Aber sehr eindrucksvoll !

MI0001043308
FabianJ
Inventar
#14892 erstellt: 02. Jun 2015, 12:02
Diese CD hatte ich kürzlich im Rahmen der „Phoenix Edition"-Lagerräumung von JPC für knapp 4 Euro erbeutet:
amazon.de
Arnold Schönberg (1874-1951)
Streichquartett Nr. 2 fis-Moll op. 10
Petersen-Quartett: Conrad Muck (1. Violine), Daniel Bell (2. Violine), Friedemann Weigle (Bratsche), Henry-David Varema (Violoncello) - mit Christine Schäfer (Sopran)

Verglichen mit meiner anderen Aufnahme dieses Quartetts, der des aron quartetts mit Anna Maria Pammer, dauert diese nicht ganz 3 Minuten länger. Allerdings kommt mir das beim Anhören nicht als zu lang vor. Mir ist es zunächst gar nicht aufgefallen. Von der instrumentalen Seite sagen mir beide Aufnahmen sehr zu, vom Gesang her würde ich der Aufnahme mit Frau Schäfer leicht den Vorzug geben. Sie kommt mir einfach noch ein wenig überzeugender rüber.

Ich möchte jedoch beide Aufnahmen nicht missen. Ohne andere Vergleichsaufnahmen zu kennen, denke ich, dass man mit beiden Aufnahmen zufrieden sein kann. (Natürlich nur, wenn man mit der Musik an sich etwas anfangen kann. ;))

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 02. Jun 2015, 12:03 bearbeitet]
Leon_der_Profi_5080
Hat sich gelöscht
#14893 erstellt: 02. Jun 2015, 12:26
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Eine sehr schöne CD.
Die Stücke sind diesesmal jedoch melancholischer und schwermütiger, als die vorherigen fünf CD´s.
Laut der Pianistin, mit der ich bei Twitter schon ein paarmal gesprochen habe, ist das Raff-Klavierwerk damit abgeschlossen.
Klassikkonsument
Inventar
#14894 erstellt: 03. Jun 2015, 22:24
Gestern schon mal und gleich schon wieder:

jpc.de

W.A. Mozart (1756 - 1791): Klavierkonzert Nr. 22 Es-dur KV 482

David Greilsammer, Suedama Ensemble (naïve, 2009).

Kennengelernt habe ich das Konzert mit Zacharias / Staatskapelle Dresden / Zinman. Außerdem habe ich noch Schiff / Camerata Academica / Végh.
Greilsammer, der sich HIP-inspiriert von einem sehr kleinen Ensemble begleiten lässt, spielt überdurchschnittlich schnell und mit einem relativ leisen Non-legato-Spiel. Also wohl einer dieser Versuche, sich auf dem modernen Flügel dem historischen Hammerflügel anzunähern. Auf jeden Fall schön wie er in der Kadenz des 3. Satzes, die sentimal-melancholische Stimmung des Einschubs wieder aufgreift.
Klassikkonsument
Inventar
#14895 erstellt: 03. Jun 2015, 23:56
amazon.de

György Ligeti (1923 - 2006): Klavierkonzert

Ueli Wiget (Klavier), Ensemble Modern, Peter Eötvös (Sony, 1990).
FabianJ
Inventar
#14896 erstellt: 04. Jun 2015, 10:17
jpc.de
Ernst von Dohnányi (1877-1960)
Variationen über ein Kinderlied C-Dur op. 25
Ernst von Dohnányi (Klavier) - Royal Philharmonic Orchestra - Dirigent: Sir Adrian Boult

(Aufnahme: September 1956, No. 1 Studio, Abbey Road, London)

Ein sehr unterhaltsamer und humorvoller Variationszyklus. Auf eine mehr-minütige, wuchtige und einen vom Stil her an Richard Wagner denken lassende Einleitung wird die Musik dann leiser. Hierbei wird jedoch weiterhin Spannung aufgebaut. Nach einer Generalpause setzt schließlich das Klavier an und spielt die Melodie von einem uns allen bekannten Kinder- bzw. Weihnachtslied.

Wie schon die Einleitung, so spielen auch die Variationen mit Anspielungen an bekannte Komponisten.

Diese Einspielung mit dem Komponisten am Klavier hat mir sehr gut gefallen. Ob es für eine Aufnahme von 1956 unbedingt eine SACD hätte sein müssen, sei mal dahingestellt. Die Aufnahme klingt für ihr Alter aber gar nicht mal schlecht und amüsant ist dieses Werk ohnehin.

Mit freundlichem Gruß
Fabian


[Beitrag von FabianJ am 04. Jun 2015, 10:19 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#14897 erstellt: 04. Jun 2015, 10:52

FabianJ (Beitrag #14896) schrieb:
Ob es für eine Aufnahme von 1956 unbedingt eine SACD hätte sein müssen, sei mal dahingestellt. Die Aufnahme klingt für ihr Alter aber gar nicht mal schlecht und amüsant ist dieses Werk ohnehin.


Scheint ja sogar auf MCh hochgemixt worden zu sein ... oder war das eine Dreikanal-Aufnahme ? Dohnanyi sagt mir ehrlich gesagt gar nichts, Deine Beschreibung klingt aber interessant !

Ich habe gestern zufällig ein paar CDs aus der japanischen Denon One-Point-Recordings-Serie aus dem Second Hand gefischt. Diese Aufnahmen um 1990 herum sind schon immer noch eindrucksvoll in ihrer Natürlichkeit und brillanten Räumlichkeit. Höre gerade den Händel unten rechts, inhaltlich mit Feuerwerksmusik, Alexanderfest und einem Orgel- und Trompetenkonzert eher "Greatest Hits", aber klanglich ist die Aufnahme der La Stravaganza Köln unter Andrew Manze sehr fein. Leider finde ich die CDs nicht mal mehr als vergriffene Raritäten bei den Online-Händlern.

IMG_2591
volschin
Inventar
#14898 erstellt: 04. Jun 2015, 13:50

arnaoutchot (Beitrag #14897) schrieb:
Dohnanyi sagt mir ehrlich gesagt gar nichts,

Ich hoffe das bezog sich nur auf Ernst von Dohnanyi. Die Dohnanyi's sind ja eine durchaus prominente Familie.
Klaus von Dohnanyi - ehemaliger Hamburger Bürgermeister, Bruder Christoph einer der bekannten zeitgenössischen Dirgitenten, Vater Hans einer der bekannten Verschwörer der 20. Juli und mit der Schwester von Bonhoeffer verheiratet, und schließlich Großvater Ernst, um den es hier geht.
arnaoutchot
Moderator
#14899 erstellt: 04. Jun 2015, 16:59
Ja, das bezog sich auf den Komponisten Ernst von Dohnanyi. Der Dirigent Christoph und Bürgermeister Klaus sagen mir was.
FabianJ
Inventar
#14900 erstellt: 04. Jun 2015, 17:56
Der geringe Bekanntheitsgrad von Ernst von Dohnányi liegt wohl unter anderem daran, dass er im Vergleich zu anderen bedeutenden, ungarischen Komponisten seiner Generation, also Bartók und Kodály, der von seiner Musiksprache her konservativste gewesen ist. Zum anderen wohl auch daran, dass er sich gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nach Österreich abgesetzt hat. Auch wenn dies wohl nicht vorrangig aus politischen Gründen geschah, haben ihm das die neuen Machthaber übel genommen. Und im Westen hatte man es in den Nachkriegsjahrzehnten als Komponist mit vergleichsweise konservativer Tonsprache wohl auch nicht sonderlich leicht.

Ich kenne bislang mit der Serenade für Streichtrio (1902) ein eher frühes und mit den Kinderlied-Variationen (1914) ein Werk aus sein mittleren Schaffensphase. Beide klingen für ihre Entstehungszeit nicht sonderlich modern. So hört man beim Streichtrio noch Brahms aus Ferne winken und die Tonsprache der Variationen gehen nicht weit darüber hinaus. Dazu muss ich anmerken, dass meine Einschätzung allein aus dem Höreindruck heraus entstand und dieser kann ja durchaus täuschen.

Aber ob nun progressiv oder nicht - für mich ist Beides wundervolle Musik.

Zum ersten Mal stieß ich auch erst vor wenigen Wochen auf diesen Komponisten. Damals hatte Hüb' sich in diesem Thread zu einer CD mit Kammermusik von ihm geäußert. Einige Wochen später kam dann seine Serenade als „Beifang" zu einer Aufnahme von Schönbergs Streichtrio in meine Sammlung.
volschin
Inventar
#14901 erstellt: 04. Jun 2015, 18:48
Noch eine Empfehlung zu Ernst von Dohnanyi: Sämtliche Werke für Soloklavier

amazon.de

amazon.de

Ich finde das ist das, was von ihm durchaus hörenswert ist.
Originalaufnahmen kannte ich bisher von ihm noch nicht. Und seine Nicht-Piano-Kompositionen reißen mich nicht vom Hocker, wo ich mal reingehört habe.
volschin
Inventar
#14902 erstellt: 04. Jun 2015, 18:53
Und wie das manchmal so ist, findet man beim Raussuchen bei Amazon noch ein Stück, dass auf den Wunschzettel kommt.

2015 frisch erschien Vol 3.
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[Beitrag von volschin am 04. Jun 2015, 18:53 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#14903 erstellt: 04. Jun 2015, 22:22
Mein Lieblingsstück von Dohnanyi ist das Sextett für Klarinette, Horn, Klavier und Vl, Va, Vc. Es gibt mehrere sehr gute Aufnahmen, u.a. die bei Naxos (hinter dem eigentümlichen Namen verbirgt sich ein recht illustres Ensemble). Es gibt auch noch ein frühes Klavierquintett, das Brahms' Beifall gefunden hat. Insgesamt ist Dohnanyi, wie schon gesagt wurde, weit konservativer als zB Bartok. Eher wie Rachmaninoff oder Korngold.
FabianJ
Inventar
#14904 erstellt: 06. Jun 2015, 13:36
Ernst von Dohnányis Konzertstück D-Dur op. 12 - ein einsätziges Cellokonzert - finde ich in der Einspielung von János Starker und dem Philharmonia Orchestra unter Walter Süsskind ebenfalls sehr hörenswert. Dieses befindet sich als zweites Werk mit auf der oben von mir bereits verlinkten SACD. Obwohl die Werke auf diesem Album, laut Booklet, in etwa zur selben Zeit am selben Ort (September 1956 in den Abbey Road Studios) aufgenommen wurden, fällt das Konzertstück im Vergleich zu den Kinderlied-Variationen klanglich doch etwas ab. Es klingt ein bisschen so, als ob Solist und Orchester hinter einem Bühnenvorhang spielen würden.

Musikalisch haben mich Werk und Interpretation jedoch voll überzeugt. Es ist ein überaus hörenswertes, spätromantisches Konzert und Cellist sowie Orchester sind hörbar engagiert bei der Sache. Da kann ich auch die klanglichen Defizite ganz gut verkraften.

Auf das Sextett und die Klaviermusik bin ich nun neugierig. Da muss ich bei Gelegenheit auch mal hineinhören.
_ _ _

Zuletzt angehört:
amazon.de
Arnold Schönberg (1874-1951)
Streichquartett Nr. 3 op. 30
aron quartett: Ludwig Müller (Violine), Barna Kobori (Violine), Georg Hamann (Bratsche), Christophe Pantillon (Violoncello)

Nachdem ich mir dieses Werk nun ein Mal angehört habe, lässt es mich doch etwas ratlos zurück. Mein erster Höreindruck von Schönbergs dritten Streichquartett ist ähnlich wie bei dem einen oder anderen Werk seines Schülers Anton Webern. Es klingt zwar nicht uninteressant, lässt mich (von Teilen des Adagios abgesehen) auf emotionaler Ebene aber bislang völlig kalt.

Mal schauen wie das bei den weiteren Hördurchgängen sein wird.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
FabianJ
Inventar
#14905 erstellt: 07. Jun 2015, 00:58
Nach einer recht unterhaltsamen Dokumentation über Jean-Philippe Rameau, welche vorhin auf arte lief, bin ich auf den Geschmack gekommen:
amazon.de
Jean-Philippe Rameau (1683-1764)
Quam dilecta
Solisten: Sophie Daneman (Sopran), Noémi Rime (Sopran), Paul Agnew (Haute-Contre), Nicolas Rivenq (Tenor und Bariton), Nicolas Cavallier (Bass) - Orchester und Chor: Les Arts Florissants - Leitung: William Christie

William Christies CD mit den Grands Motets von Mondonville höre ich mir zwar häufiger an als diese, aber auch die von Rameau wissen zu gefallen und klingen in dieser Aufnahme erhaben und spritzig zugleich.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Klassikkonsument
Inventar
#14906 erstellt: 08. Jun 2015, 02:41

FabianJ (Beitrag #14904) schrieb:
Arnold Schönberg (1874-1951)
Streichquartett Nr. 3 op. 30
aron quartett: Ludwig Müller (Violine), Barna Kobori (Violine), Georg Hamann (Bratsche), Christophe Pantillon (Violoncello)

Nachdem ich mir dieses Werk nun ein Mal angehört habe, lässt es mich doch etwas ratlos zurück. Mein erster Höreindruck von Schönbergs dritten Streichquartett ist ähnlich wie bei dem einen oder anderen Werk seines Schülers Anton Webern. Es klingt zwar nicht uninteressant, lässt mich (von Teilen des Adagios abgesehen) auf emotionaler Ebene aber bislang völlig kalt.

Ich tue mich mit dem 3. Streichquartett immer noch schwer. Meine letzten Versuche liegen allerdings auch schon wieder einige Zeit zurück.
Hörbert
Inventar
#14907 erstellt: 08. Jun 2015, 11:23
Hallo!

Aktuell im Player:

jpc.de

Inspieriert durch diesen Thread habe ich mal wieder das 3. Streichquartett von AS mit meiner derzeit bevorzugten Quartett aufgelegt.

@FabianJ


......Es klingt zwar nicht uninteressant, lässt mich (von Teilen des Adagios abgesehen) auf emotionaler Ebene aber bislang völlig kalt......


Nach meiner Meinung ist das eine reine Frage der Hörgewohnheit b.z.w. der Vertrautheit mit dieser Art Musik, Ganz ähnlich dürfte es einem eingefleischen Hörer von aktueller Popmusik gehen wenn du ihm ein anerkannt emotional aufgeladenes Werk der Frühklassik vorspielst, er wird eine ganze Weile brauchen um mit der Musik respektive ihrer Sprache warmzuwerden. (Guter Wille immer vorrausgesetzt)

Ich denke mal daß die wenigsten Hörer von dodekaphonischer Musik und der späteren seriellen Musik ohne Eiongewöhnungsprozess damit etwas anfangen können, mir ist z.B. in den dreissig Jahren in denen ich solche Werke höre nur ein einziger Fall untergekommen bei dem eine Person auf Anhieb mit dieser Musik etwas anfangen konnte und praktisch von einem Tag zum anderen jede andere Art Musik für eine ganze Weile einfach vom "Speisezettel" gestrichen hat um sich voll und ganz dieser Art Musik zu widmen.

MFG Günther
FabianJ
Inventar
#14908 erstellt: 08. Jun 2015, 23:32
Für längere Zeit ausschließlich diese Art von Musik zu hören, kann ich mir derzeit auch schwer vorstellen. Das gilt jedoch auch für jede andere Musik. Es gibt halt so viel schöne Musik und mir ist ferner auch nicht jeden Tag danach, Musik zu hören, welche ein solches Maß an Konzentration erfordert wie etwa Schönbergs drittes oder auch erstes Streichquartett.

Was Zwölftonmusik betrifft, gibt es aber auch Werke, die mich unmittelbarer Ansprechen als es dieses Quartett derzeit (noch?) tut. So etwa Alban Bergs Violinkonzert. Auch damit hatte ich beim Anhören noch Probleme, aber inzwischen höre ich es sehr gern.

Ich werde mir Schönbergs drittes Streichquartett aber sicher noch das eine oder andere Mal gönnen. Vielleicht springt bei mir der Funke ja noch über. Im zweiten und dritten Anlauf hat sich mein Ersteindruck aber noch nicht geändert. An seinem Streichtrio hatte ich jedenfalls nicht so lange „zu knabbern". Mal schauen...

Mit freundlichem Gruß
Fabian
op111
Moderator
#14909 erstellt: 09. Jun 2015, 08:59
Gestern
Bedrich Smetana (1824-1884)
Mein Vaterland
Wiener Philharmoniker,
Nikolaus Harnoncourt
RCA, DDD/LA, 2001 A.: Teldex Studios (kompiliert aus mehreren Live-Aufnahmen)
jpc.de

Fabelhaft schon der Anfang mit den antiphonischen Harfen.
Sehr durchsichtiges Klangbild.
Ein wenig zu leise kommen für meinen Geschmack die Streicher rüber.
Auch der Baßbereich könnte stärker sein.


[Beitrag von op111 am 09. Jun 2015, 08:59 bearbeitet]
volschin
Inventar
#14910 erstellt: 09. Jun 2015, 15:47
Kennt jemand schon die Schubert-Aufnahme von Harnoncourt mit den Berliner Philharmonikern?
jpc.de
Joachim49
Inventar
#14911 erstellt: 09. Jun 2015, 23:54
jpc.de
Hieraus die wunderbare, leider nur 10 minütige Kantate "Misera noi, misera patria" (Hob XXIVa7) von Joseph Haydn. Ich hätte ein Vermögen darauf gewettet, dass es (unbekannte) Musik von Mozart war, etwa eine Konzertarie.
op111
Moderator
#14912 erstellt: 10. Jun 2015, 08:43
Bedrich Smetana (1824-1884)
Mein Vaterland (incl."Die Moldau")
Boston Symphony Orchestra,
Rafael Kubelik
DGG, ADD '71
jpc.de
Nach der konturenscharfen Harnoncourt-Aufnahme fällt die alte Aufnahme aus der halligen Bostoner Symphony Hall klanglich schon deutlich ab.
Diffuses Klangbild, Verfärbungen und eingeschänkte Dynamik. Die hohen Streicher sind deutlich lauter als bei der RCA-Aufnahme. Leider wurden die Harfen in Vysehrad nicht antiphonisch angeordnet.
Tobias_Kühne
Schaut ab und zu mal vorbei
#14913 erstellt: 10. Jun 2015, 08:52
Le Royaume Oublié - La tragédie Cathare

von Jordi Savall

amazon.de


https://www.youtube.com/watch?v=kcj7BczYl1I
FabianJ
Inventar
#14914 erstellt: 10. Jun 2015, 10:21

volschin (Beitrag #14910) schrieb:
Kennt jemand schon die Schubert-Aufnahme von Harnoncourt mit den Berliner Philharmonikern?


Harnoncourts ältere Gesamtaufnahme der Sinfonien mit dem Concertgebouw-Orchester wurde hier im Forum schon positiv erwähnt. Wobei daraus wohl die Aufnahme der Großen C-Dur-Sinfonie nicht immer so positiv aufgenommen wurde. Selbst gehört habe ich aber weder diesen Zyklus noch den mit den Berliner Philharmonikern.
_ _ _

Im Moment ist mir wieder nach ein wenig Rameau:
jpc.de
Jean-Philippe Rameau (1683-1764)
Suite aus „Castor et Pollux“
L’Orfeo Barockorchester, Michi Gaigg (Leitung)

Bei mir allerdings nicht in dieser Wiederveröffentlichung, sondern der Phoenix-Edition-Ausgabe.

Die tolle Aufnahme von Rebels Suite „Les Élémens", mit seinem stilistisch im Bereich der Barockmusik wohl einzigartigen ersten Satz, war für mich zunächst der interessantere Teil dieser Aufnahme. Die herrlich schwungvolle und farbige Orchestersuite zu Rameaus Oper „Castor et Pollux" steht dem aber nicht nach. Beide Suiten sind äußerst mitreißend musiziert.

Mit freundlichem Gruß
Fabian
arnaoutchot
Moderator
#14915 erstellt: 10. Jun 2015, 17:09
Ich bin heute in den frühen Morgenstunden deutscher Zeit von Shanghai nach Singapur geflogen. Dabei hat mich das hier im Bordprogramm sehr positiv überrascht:

image

Ich bin eigentlich kein uneingeschränkter Fan von Arvo Pärt, vieles von dem wenigen, was ich kenne, kommt mir zu esoterisch und/oder schwermütig daher, aber diese Vokalwerke fand ich sehr faszinierend in ihrer Verbindung von mittelalterlicher Form und behutsamen Modernismen. Ein Teil mag auch an der hervorragenden und glasklaren Intonation der Tallis Scholars liegen. Ich denke, diese Aufnahme werde ich mir nach meiner Rückkehr mal bestellen. Fabian, ich könnte mir vorstellen, dass das auch was für Dich ist ...

Hier ist ein ganz interessantes Video dazu ... http://m.youtube.com/watch?v=qvysA0whCUU


[Beitrag von arnaoutchot am 10. Jun 2015, 17:16 bearbeitet]
op111
Moderator
#14916 erstellt: 10. Jun 2015, 17:54
Pärt höre ich selten und wenn, dann in geringer Dosierung, mir gefällt z.B. das
Te Deum (für 3 Chöre, Klavier, Streicher, Windharfe)

z.B. in dieser gelungenen Aufnahme:
Chor des Bayerischen Rundfunks,
Münchner Rundfunkorchester,
Peter Dijkstra
BRKlassik, DDD, 2014
jpc.de



[Beitrag von op111 am 10. Jun 2015, 17:55 bearbeitet]
volschin
Inventar
#14917 erstellt: 10. Jun 2015, 18:25

arnaoutchot (Beitrag #14915) schrieb:
Ich bin eigentlich kein uneingeschränkter Fan von Arvo Pärt, vieles von dem wenigen, was ich kenne, kommt mir zu esoterisch und/oder schwermütig daher, aber diese Vokalwerke fand ich sehr faszinierend in ihrer Verbindung von mittelalterlicher Form und behutsamen Modernismen. Ein Teil mag auch an der hervorragenden und glasklaren Intonation der Tallis Scholars liegen. Ich denke, diese Aufnahme werde ich mir nach meiner Rückkehr mal bestellen. Fabian, ich könnte mir vorstellen, dass das auch was für Dich ist ...

Hier ist ein ganz interessantes Video dazu ... http://m.youtube.com/watch?v=qvysA0whCUU

Ich freue mich immer über die super Anregungen hier.
Für alle Freunde des HiRes Studio Masters oder Multichannel, zu denen arnaoutchot ja auch gehört, noch den Link zur entsprechenden Quelle
FabianJ
Inventar
#14918 erstellt: 10. Jun 2015, 20:40
Bei Renaissance-Musik mache ich persönlich um die Tallis Scholars eher einen Bogen. Nicht dass sie nicht singen könnten. Das können sie schon ganz hervorragend, aber leider ist das dann oft so, dass die Sopranistinnen dermaßen dominant sind, dass die tieferen Stimmlagen kaum dagegen ankommen. Einerseits ist das bei Musik, welche für gewöhnlich mit der Tenorstimme im Zentrum konzipiert wurde, eher unpraktisch, wenn die tieferen Stimmlagen in den Hintergrund gedrängt werden. Und, so toll die Soprane auch singen mögen, wird mir das auf Dauer etwas monoton.

Aber Musik eines noch lebenden Komponisten bekommt das Ensemble bestimmt besser hin. Vorher möchte ich aber erst einmal in das Album hineinhören, ob die Musik an sich was für mich ist. (Bislang habe ich lediglich ein Stück von Arvo Pärt in meiner Sammlung und zwar „Da Pacem Domine", historisch informiert gesungen u. a. von der La Capella Reial de Catalunya unter Jordi Savall. :D)

Aus diesem Anlass höre ich gleich mal...
jpc.de
Arvo Pärt (* 1935)
Da Pacem Domine
La Capella Reial de Catalunya, Le Concert des Nations - Leitung: Jordi Savall

Mit freundlichem Gruß
Fabian
volschin
Inventar
#14919 erstellt: 10. Jun 2015, 20:52

FabianJ (Beitrag #14918) schrieb:
... Bislang habe ich lediglich ein Stück von Arvo Pärt in meiner Sammlung und zwar „Da Pacem Domine", historisch informiert gesungen u. a. von der La Capella Reial de Catalunya unter Jordi Savall. :D

Habe ich den Smiley nicht richtig verstanden, aber ich überlege gerade krampfhaft, was man bei einem zeitgenössischen Komponisten "historisch informiert" singen muss?
Da scheint mir dieser Hype-Begriff etwas überstrapaziert.
FabianJ
Inventar
#14920 erstellt: 10. Jun 2015, 20:59
Na mit ohne Vibrato natürlich, mit Darmseiten und auch sonst mit dem Instrumentarium des 18. Jahrhunderts. Also so wie Komponisten wie Part, Reich oder Gubaidulina ihre Werke damals auch aufgeführt hätten!

Da zeigt es sich mal wieder. Ironie lässt sich in Schriftform schwieriger ausdrücken als mündlich. Selbst wenn man extra einen grinsenden Smiley hinten dranhängt!

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