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Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)

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Cowen
Stammgast
#20535 erstellt: 18. Apr 2019, 21:33
Bei mir ist es zum Abschluss des Tages die Sonate Nr. 32. Katchen spielt das beeindruckend. Einer seiner letzten Aufnahmen aus dem Jahr 1968. Auch die Technik ist in meinen Ohren auf einem sehr guten Niveau. Von daher, nicht nur für Franz unbedingt empfehlenswert.
Kommt gut in den Karfreitag, Martin
bluezzbastardzz
Ist häufiger hier
#20536 erstellt: 19. Apr 2019, 07:26
Heute schien mir Philippe Herreweghe mit Bachs Oster-Oratorium und Bruckners 7. Sinfonie als Start in den Karfreitag angemessen:

https://www.deezer.com/album/46610852
https://www.deezer.com/album/46598942

Beim Bruckner ist seine organische Interpretation interessant, alles sehr flüssig, nichts aufgesetztes, über-dramatisches - trotzdem nicht langweilig.


[Beitrag von bluezzbastardzz am 19. Apr 2019, 07:29 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#20537 erstellt: 19. Apr 2019, 09:52
Ich höre seit heute Morgen die Berliozaufnahmen von Davis, die wir hier weiter oben schon diskutiert haben und zu denen Andreas nach Erwerb immer mal wieder Eindrücke geschildert hat.

amazon.de

Habe sie jetzt bei meinem Streamingdienst gefunden, scheine vorher nicht richtig gesucht zu haben. Bisher Symphonie fantastique, jetzt gerade die Verdammnis des Faust, bin gerade im 3. Akt angekommen.

@Michael und Franz: Eure Beschreibung „hallig“ und „diffus“ kann ich im Moment so nicht heraushören. Wenn du von distanziert sprichst Michael, dann kann ich das schon eher zuordnen. Könnte mir auch mehr Direktheit vorstellen. Allerdings geht es nicht soweit, dass ich das als echtes Handicap der Aufnahmen, soweit ich sie bisher gehört habe, beschreiben würde. Die Tempi erlebe ich ebenfalls als vollkommen okay Franz. Mir wäre gar nicht sofort aufgefallen, dass die Symphonie fantastique etwas langsamer ist als bei der Aufnahme von 1974. Fiel mir also nicht störend auf. Beim Faust gibt es bei den Zeiten keine erwähnenswerten Unterschiede in den Tempi.

Die Sänger und der Chor in dieser neuen Aufnahme sind sehr gut besetzt. Und insgesamt gilt, dass Davis einfach ein Händchen für Berlioz hat und hier wieder ein ausgezeichnetes Dirigat an den Tag legt. Das LSO folgt ihm vortrefflich. Das einzige was mich stört, aber das ist Jammern auf hohem Niveau, ist das Mitsummen (von Davis), dass immer mal wieder hörbar wird. Keine Angst, nicht annähernd so häufig und so laut, wie man das von Gould kennt. Und trotzdem immer mal wieder vernehmbar und dann nervig.

Insgesamt muss ich aber nach den ersten Eindrücken sagen, wer nach einer sehr guten Aufnahme von Berliozwerken sucht, dem kann man hier nur zusprechen. Und wenn man dann noch auf den (derzeitigen) Preis schaut, gleitet der Finger wie von selbst auf den Bestellknopf.

Das ihr, Michael und Franz, hier nicht zugreifen wollt, kann ich sofort verstehen. Wer die alten Aufnahmen hat, braucht sich die neuen nicht noch zusätzlich ins Regal stellen, Hardcoresammler mal ausgenommen.

Was mich noch interessieren würde, und da bitte ich euch um euren Rat, ich habe noch keinen SACD-Player. Laufen die 6 SACDs trotzdem bei mir. Bei den meisten ist das ja so. Die explizite Bezeichnung Hybrid verunsichert mich hier aber.


[Beitrag von Cowen am 19. Apr 2019, 09:53 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#20538 erstellt: 19. Apr 2019, 10:02
Freut mich, dass dir dieser Berlioz auch zusagt, Martin. Höre gerade Te Deum.
Dass was ich an Halligkeit in der Grande Messe des morts entdeckt habe, spreche ich übrigens dem Aufführungsort und nicht der Aufnahmetechnik zu. In diesem Sinne halte ich dies für authentisch und auch fürs Hören nicht schädlich.

Cowen (Beitrag #20537) schrieb:
Was mich noch interessieren würde, und da bitte ich euch um euren Rat, ich habe noch keinen SACD-Player.

Wenn du dir einen anschaffst, lohnt sich vor allem ein surroundfähiges Gerät. Die Klangunterschiede bzw. das etwas andere Potenzial sind ansonsten nicht feststellbar oder bestenfalls marginal.

Cowen (Beitrag #20537) schrieb:
Laufen die 6 SACDs trotzdem bei mir. Bei den meisten ist das ja so. Die explizite Bezeichnung Hybrid verunsichert mich hier aber.

Fast alle SACDs wirst du auf einem CD-Player abspielen können, diese hier komplett auch.
Cowen
Stammgast
#20539 erstellt: 19. Apr 2019, 10:10

Hörstoff (Beitrag #20538) schrieb:
... Fast alle SACDs wirst du auf einem CD-Player abspielen können, diese hier komplett auch.
:prost

Das ist gut zu hören, dann werde ich bestellen.

Apropos bestellen. Wer an den Erwerb der Soltibox gedacht und bisher noch gezögert hat, sollte jetzt zugreifen. Bei A... wird sie gerade für 99,99 Euro angeboten.
Ich hatte sie schon meinem Vater geschenkt und hatte eigentlich die Einstellung, wenn sie bei einem in der Familie steht, reicht das. Konnte heute Morgen aber nicht widerstehen. Und jetzt auch noch Davis.
Wie gesagt, ich reich dann bei Zeiten mal den Hut rum.


[Beitrag von Cowen am 19. Apr 2019, 10:11 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#20540 erstellt: 19. Apr 2019, 10:49

Cowen (Beitrag #20539) schrieb:
Apropos bestellen. Wer an den Erwerb der Soltibox gedacht und bisher noch gezögert hat, sollte jetzt zugreifen. Bei A... wird sie gerade für 99,99 Euro angeboten.

Netter Hinweis. Als Surroundhörer zögere ich allerdings bei jeder auch noch so guten Gelegenheit, alte Zweikanalaufnahmen zu erwerben: vorhandene (Hör-)Zeit gibt es nur einmal!
Solti finde ich auch toll, genieße die Musik allerdings dann lieber mit Bild auf DVD.
op111
Moderator
#20541 erstellt: 19. Apr 2019, 11:57
Hallo Andreas,


Hörstoff (Beitrag #20534) schrieb:
Anhand der Berlioz-Gesamteinspielung von Davis und dem LSO kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen, Die Klangdarbietung ist hervorragend plastisch, lebendig und präzise.


Das ist vielleicht auch eine Frage der persönlichen Hörsozialisation und Preferenzen.
Ich habe schon immer die direkt und durchsichtig mikrofonierten Aufnahmen geschätzt (Juilliard Quartet, George Szell) und mir demnach auch in der Philharmonie Plätze mit hohem Direktschallanteil gesichert.
Die Verfolgung der Verschiedenstimmigkeit bei Mahlers Werken z.B. ist mir wichtiger als der pauschale Mischklang.

Vielleicht ist der Surroundeinduck beim LSO auch direkter als die Stereoperspektive.

Hörstoff
Inventar
#20542 erstellt: 19. Apr 2019, 12:14
Mag sein.

Dieser Rachmaninow ist meiner Meinung nach mindestens gewöhnungsbedürftig.
Indem der eigentlich sehr dynamische Gergiew und das renommierte LSO zusammenkommen, was kommt da heraus? Eine überwiegend recht langsame tonale Walze, in der der russische Bär relativ häufig seinen Winterschlaf zu halten scheint. Gelegentlich scheint eine kleine angelsächsische Parade auf, das ist dann schon eher lustig.

Eines ist sicher: dem geschätzten Käufer bleiben diese Aufnahmen erhalten, wenn er sie nicht mutwillig beschädigt. Neben den SACDs (natürlich hybrid) finden sich die Werke noch einmal komplett auf einer Pure Audio Blu-ray Disc wieder. Für alle Ewigkeit...

jpc.de
Der Klang an sich ist übrigens meiner Meinung nach sehr gut.


[Beitrag von Hörstoff am 19. Apr 2019, 12:17 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20543 erstellt: 19. Apr 2019, 12:38

Cowen (Beitrag #20537) schrieb:
@Michael und Franz: Eure Beschreibung „hallig“ und „diffus“ kann ich im Moment so nicht heraushören. Wenn du von distanziert sprichst Michael, dann kann ich das schon eher zuordnen.


Die meisten LSO-Aufnahmen, die ich gehört habe, fand ich wenig direkt und schwammig. Es haben kaum welche in meiner Sammlung überlebt. Und ich rede immer von Mehrkanal. Ich habe noch die Mahler #3 & 6 mit Gergiev, die lege ich demnächst nochmals auf. Ich bekomme in den nächsten Tagen einen neuen SACD-Player, da werde ich sicherlich ein paar SACDs auflegen ...

@Martin: Betreffend SACD-Player: Wenn Du tatsächlich an einem Mehrkanal-Player und idealerweise an einem Universalplayer interessiert bist, der auch Blu Ray und DVD-Audio spielt, dann solltest Du nicht mehr allzu lange warten. Die Hersteller verabschieden sich zunehmend vom Bau dieser Geräte. Nun hat auch Oppo als einer der führenden Hersteller in diesem Bereich angekündigt, keine Universalplayer mehr herzustellen. Insofern habe ich mir noch einen letzten UDP 203 von Oppo gesichert, quasi in Reserve ...

Ich höre leider aktuell Jazz ...
Cowen
Stammgast
#20544 erstellt: 19. Apr 2019, 12:56

arnaoutchot (Beitrag #20543) schrieb:
... @Martin: Betreffend SACD-Player: ...

Danke für den Hinweis Michael.


Ich höre leider aktuell Jazz ... ;)

Enjoy it.

Ich bin mittlerweile nach der Grande Messe des morts bei Les Troyens angelangt. Gefällt weiterhin alles sehr gut. Kompleter Berliozvormittag, Wahnsinn. Muss gleich mal Pause machen. Sonst kann ich auf einmal noch ganz intuitiv und ohne Lernaufwand französisch.


Edit: Muss euch beizeiten noch von weiterem Boxenerwerb berichten, über die ich mich sehr freue. Sind mir vor die Füße gefallen, wie Michael so schön sagen würde. Weiteres, wenn Sie da sind.


[Beitrag von Cowen am 19. Apr 2019, 13:01 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20545 erstellt: 19. Apr 2019, 13:13
Da bin ich gespannt ! Du bist ja noch ein grösseres Boxen-Luder als ich in den letzten Monaten !

Das mit Solti ist ja der Hammer, das ist ja weniger als €1 pro CD ... da muss man ja zuschlagen . Und "alte Zweikanalaufnahmen", wie oben von Hörstoff bezeichnet, muss man bei Solti relativieren. Sie gehören trotz ihres teilweisen Alters mit zu den besten Zweikanalaufnahmen, die ich kenne. Nichts gegen gute Surround-Aufnahmen, aber ich bin inzwischen selektiver geworden und muss nichts in Surround haben, was es nicht wert ist.
Hörstoff
Inventar
#20546 erstellt: 19. Apr 2019, 13:26

Cowen (Beitrag #20544) schrieb:
Muss gleich mal Pause machen. Sonst kann ich auf einmal noch ganz intuitiv und ohne Lernaufwand französisch.

Du bist ein sehr begabter Mensch, Martin.
Ich höre übrigens immer noch den Rachmaninow weiter, da ich die Berlioz-SACDs durchhabe. Weiterhin eher dezent, gefällt mir aber immer besser.


Cowen (Beitrag #20544) schrieb:
Edit: Muss euch beizeiten noch von weiterem Boxenerwerb berichten, über die ich mich sehr freue. Sind mir vor die Füße gefallen, wie Michael so schön sagen würde. Weiteres, wenn Sie da sind.

Unbedingt! Verrate doch schon einmal das Modell.


arnaoutchot (Beitrag #20543) schrieb:
@Martin: Betreffend SACD-Player: Wenn Du tatsächlich an einem Mehrkanal-Player und idealerweise an einem Universalplayer interessiert bist, der auch Blu Ray und DVD-Audio spielt, dann solltest Du nicht mehr allzu lange warten.

Das würde ich eher entspannt sehen. Ich denke derzeit ist es tatsächlich klug, sich einen UHD-Player mit einem Analogausgang zu sichern. Ich habe auch in den letzten Jahren mit innerem Kopfschütteln festgestellt, dass einige sündteure SACD-Player neu erschienen sind, aber fast nur mit Stereoausgang.
Wenn du aber von vornherein auf einen AVD-Boliden mit interner Wandlung setzt (das kann ich nicht, meine Geräte sind analog), dann findest du auch in Zukunft weiterhin HDMI-Geräte, die mit einem digitalen Verbindungskabel an den Surroundverstärker angeschlossen werden können.
Ich höre übrigens mit dem Oppo UDP-205 und bin sehr zufrieden. Sehr souveränes Klangbild, kaum mehr erhältliches Gerät.
Cowen
Stammgast
#20547 erstellt: 19. Apr 2019, 18:10

arnaoutchot (Beitrag #20545) schrieb:
... Du bist ja noch ein grösseres Boxen-Luder als ich in den letzten Monaten ! ...

Den Gedanken hatte ich auch schon. Aber ich glaube, da habe ich noch ein paar Klicks frei.

@Andreas: Nein, wird noch nichts verraten.

Jetzt gerade wieder Katchen mit Diabelli Variationen von Beethoven. Davon sind zwei Einspielungen in der Box. Ich höre die ältere, die er im Januar 1953 aufgenommen hat.
Hörstoff
Inventar
#20548 erstellt: 19. Apr 2019, 18:36

Cowen (Beitrag #20533) schrieb:
Tunnicliff kenne ich nicht, aber bei Lipkind habe ich eine besondere Erfahrung gemacht. Als ich die ersten Stücke der Aufnahme hörte, war ich begeistert.

Mir ist gerade danach, deshalb höre ich Tunnicliffes Bach-Cello. Vermutlich ist ein bisschen Einstimmung darauf nicht schlecht, um auch die andere der beiden Tonträger am Stück durchzuhören.
Richard Tunnicliffe ist wirklich gut, vermutllich finde ich seine Interpretation etwas besser.




[Beitrag von Hörstoff am 19. Apr 2019, 18:39 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#20549 erstellt: 19. Apr 2019, 21:36
Zum Abschluss des Abends Beethoven, Sonate Nr. 23 (Appassionata). Gestartet bin ich mit der Interpretation von Katchen, großartig. Dann bin ich über Gilels, Schiff, Takacs, Kempff ... na ihr wisst schon ... verschiedene durchgegangen. Gerade höre ich nochmal Arrau, den ich neben anderen, ganz besonders wunderbar finde.
Hörstoff
Inventar
#20550 erstellt: 19. Apr 2019, 21:49
Schön. Ich bin gerade in Sibelius' 6. versunken - mit Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern. Hörenswert. Gute Nacht derweil.
Cowen
Stammgast
#20551 erstellt: 19. Apr 2019, 22:12
Kann noch nicht so ganz von diesem wunderbaren Tag lassen. Deshalb nochmal die Fantasie in C-Dur (Wanderer) von Franz Schubert mit Katchen. Startet trivial melodisch und entwickelt sich dann zu einem fesselnden Klavierdrama. Sehr schön, auch Katchens Spiel.
So, danach aber wirklich ins Bett. Gute Nacht miteinander.
arnaoutchot
Moderator
#20552 erstellt: 20. Apr 2019, 11:15
@Martin: Das wollte ich Dir gestern noch ans Herz legen, weil Du so begeistert warst von Pierino Gamba. Seine Aufnahme einiger Rossini Ouvertüren mit dem LSO aus 1960 ist sehr spritzig und lebendig. Ich habe die XRCD-Ausgabe, aber die alte Decca SXL klingt auch fein. Kann man sicherlich irgendwo streamen.

amazon.de
Agon
Hat sich gelöscht
#20553 erstellt: 20. Apr 2019, 13:18
Diese phänomenalen und vermutlich unübertroffenen Rossini-Ouvertüren mit Piero Gamba und dem LSO gibt es mittlerweile auch auf "Australian Eloquence":

jpc.de
Cowen
Stammgast
#20554 erstellt: 20. Apr 2019, 14:08

arnaoutchot (Beitrag #20552) schrieb:
... Pierino Gamba. Seine Aufnahme einiger Rossini Ouvertüren mit dem LSO aus 1960 ist sehr spritzig und lebendig. Ich habe die XRCD-Ausgabe, aber die alte Decca SXL klingt auch fein. Kann man sicherlich irgendwo streamen. ...

Danke dafür Michael, höre ich mir mal an.

Agon: Diese phänomenalen und vermutlich unübertroffenen Rossini-Ouvertüren mit Piero Gamba und dem LSO gibt es mittlerweile auch auf "Australian Eloquence" ...

Da scheint ihr den gleichen Gedanken gehabt zu haben, danke dafür Agon. Leider kennt Spotify diese Aufnahme nicht oder versteht sie gut vor mir zu verstecken.
frankbln
Stammgast
#20555 erstellt: 20. Apr 2019, 14:39

Cowen (Beitrag #20554) schrieb:
... Pierino Gamba ... Rossini Ouvertüren mit dem LSO aus 1960 ....Leider kennt Spotify diese Aufnahme nicht oder versteht sie gut vor mir zu verstecken. :prost


Bei Qobuz ist das Album unter Pierino Gamba gelistet. Aber es gibt ihn auch als Piero Gamba .... mit einem anderen Album ....

Bei mir findet sich das Album als CD 43 in der Decca Sound - The analogue years. Gekoppelt mit dem Violinkonzert von Mendelssohn. Violinist ist Ruggiero Ricci.

CD läuft. Ich finde die Interpretation der Ouvertüren auch sehr hörenswert.

Die Box ist im Gegensatz zu anderen Decca Sound Boxen gerade nicht zu einem vernünftigen Preis zu haben..

Habt ein schönes langes Wochenende.

Franco
Cowen
Stammgast
#20556 erstellt: 20. Apr 2019, 14:49
Habe die CD von Michael mittlerweile durchgehört. Aufnahme und Dirigat sind bemerkenswert, bin ich bei euch. Die Musik ist nicht so meins. Danke nochmal für die Erwähnung.


Ich habe gerade Philip Glass mit dem 2. Violinkonzert auf den Ohren. Mag ich sehr gerne, schleicht sich immer wieder in meine Playlist.

amazon.de
Agon
Hat sich gelöscht
#20557 erstellt: 20. Apr 2019, 16:33
Maurice Ravel:

Daphnis et Chloé (Gesamtaufnahme)

The Cleveland Orchestra and Chorus,

Lorin Maazel, Ltg.

(Decca/Australian Eloquence, 7/1974)

jpc.de

Sicher eine von Maazels besten Einspielungen. Das Stück liegt Ihm und der Decca-Klang tut sein Übriges.
frankbln
Stammgast
#20558 erstellt: 20. Apr 2019, 18:03
Da eben von Herrn Maazel die Rede war, habe ich einmal geschaut, was denn meine Sammlung so hergibt. Hängengeblieben bin ich dann bei der Sinfonie Nr. 1 von Jean Sibelius. Die befindet sich mit der Karelia-Suite und der 4. Sinfonie auch in der Decca Sound-The analogue years-Box.

Die Aufnahme entstand 1963 und dies ist auch das Jahr der Erstveröffentlichung. Aufnahmeort war der Sofiensaal in Wien. Den kennen wir ja schon von der Solti-Box. Die ist übrigens bei Amazon Nr. 12 der Verkaufscharts Klassik. Respekt.

Es dürfte das erste Mal sein, dass ich diese Sinfonie in Gänze durchgehört habe, wenn auch nur am PC mit einem Teufel Motiv 3. Aber ich werde sie auch auf der großen Anlage laufen lassen.

Interessant sind die auf Amazon nachlesbaren sehr unterschiedlichen Auffassungen zum Sibelius-Zyklus von Maazel. Da mir die erste Sinfonie als solche gefallen hat, und ich auch noch Einspielungen mit Askenazy, Bernstein und Davis habe, werde ich wohl einen österlichen Vergleichsmarathon starten

Hier das Cover einer älteren GA-Veröffentlichung. Mittlerweile gibt es auch eine remasterte Ausgabe inklusive Blu-ray (ohne Surround, nur 24/96)

amazon.de
amazon.de


Happy Easter


[Beitrag von frankbln am 20. Apr 2019, 18:04 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#20559 erstellt: 20. Apr 2019, 23:14
Vor dem "Insbettgehen" noch eine Neueinspielung der beiden Cellokonzerte von Haydn.

jpc.de

Joseph Haydn (1732-1809)
Cellokonzerte Nr.1 & 2
CD
+Vivaldi: Cellokonzert RV 547
Künstler: Christoph Croise, Eurasian Soloists Chamber Orchestra, Sherniyaz Mussakhan
Label: Avie, DDD, 2018
Erscheinungstermin: 5.4.2019

Der schweizerische Cellist Christoph Croisé macht seine Sache gut. Der Ton ist eher schlank, ich mag es eigentlich ganz gerne "fetter". Trotzdem ein engagierter Vortrag, der hörenswert ist. Das Konzert von Vivaldi hebe ich mir für morgen auf.
Gute Nacht zusammen
Cowen
Stammgast
#20560 erstellt: 21. Apr 2019, 09:37
Heute Morgen was aufregend Neues. Und zwar die dritte Einspielung vom Ensemble Esperanza. Ich habe letztes Jahr schon Mal über sie und ihre zweite CD hier berichtet. (s. #17909)

amazon.de

Jetzt also nach „Nordic Suites“ und „Southern Tunes“ „Western Moods“. In welche Himmelsrichtung die dann irgendwann mal erscheinende vierte Produktion gehen wird, dürfte ein lösbares Rätsel sein.

Zunächst: Ich brauche euch in einer bestimmten Haltung beim Hören dieser CD. Nicht die Augen geschlossene konzentrierte Haltung in Erwartung einer weiteren Sternstunde der Seriösität in der klassischen Musik. Da werdet ihr nicht so richtig auf eure Kosten kommen, auch wenn kompetentes Spiel ein absolutes Markenzeichen dieses Ensembles und dieser Aufnahme ist.

Geboten wird ein buntes Programm verschiedenster Komponisten, Werke von Alan Hovhaness, George Gershwin, Duke Ellington, Victor Herbert, Samuel Barber und Aaron Jay Kernis. Und diesmal darüber hinaus sogar mit Adaptionen von Stücken von Jimi Hendrix und den Rolling Stones sowie des Saxophonisten und Komponisten Daniel Schnyder. Insbesondere bei den letztgenannten bleiben es natürlich Stücke, die eigentlich für einen anderen Zusammenhang geschrieben wurden. Aber lasst euch nicht abschrecken, das hat nichts mit James Last oder Andre Rieu zu tun. Hier wird sehr gekonnt, engagiert und hörenswert übertragen.

Ihr kennt diese Stimmungen. Man will nicht konzentriert Musik hören und doch soll etwas laufen, das catcht. Voila, hier seid ihr richtig. Aufmerksam hören ist übrigens nicht ausgeschlossen. Dann werdet ihr mit Tönen aus einem Klangkörper belohnt, der es auf`s Ausgezeichnetste versteht, einen auch in banalen Zusammenhängen wie „Greensleeves“ in den Bann zu ziehen. Und wenn „In a Sentimentale Mood“ das Tenor Saxophon loslegt, dann geht selbst einem „Nicht-Jazzer“ wie mir das Herz auf. Selbst schon tausendmal durchgenudelten Klassikhits wie Barbers Adagio kann man hier Besonderes abgewinnen.

Erwähnt werden muss unbedingt noch die Aufnahmetechnik, die eine wichtige Rolle in dieser Verführung spielt. Sie ist ausgezeichnet. Und ich wage mal die Prognose, dass auch unsere Surroundinteressierten hier beim Hören die Ohren spitzen und auf ihre Kosten kommen.
In diesem Sinne ein gelassenes und frohes Osterfest euch allen


[Beitrag von Cowen am 21. Apr 2019, 14:50 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20561 erstellt: 21. Apr 2019, 12:12
Hallo Martin, danke für den Tipp, das klingt interessant ! Und ja: Frohe Ostern an alle !


[Beitrag von arnaoutchot am 21. Apr 2019, 12:13 bearbeitet]
Karl_Retter
Stammgast
#20562 erstellt: 21. Apr 2019, 13:36
hallo Hifi Freude;
ich hatte das Glück am Karfreitag einer Chorprobe in der Michaelis Kirche Schwäbisch Hall beizuwohnen.
25 köpfiger gemischter Chor, 2 Tenöre, und ein kleineres Orchester incl. Flöte Querflöte,Orgel ec. Alles ohne Mikrofone und Lautsprecher
Um es gleich vorweg zu nehmen, ich habe noch nie eine derartige Reinheit, Orientierung und Staffelung gehört. Wer sich für high end Lautsprecher interessiert sollte sich so etwas zuvor mal anhören.

frohe Ostern
Karl
Hörstoff
Inventar
#20563 erstellt: 21. Apr 2019, 15:04
Von mir auch frohe Ostern an alle, die das feiern.

Zu deiner Anmerkung, Karl: ja, ich finde auch, dass es hilft, unverstärkte Livemusik als Referenz in Erinnerung zu haben. Aber doch auch nur bedingt: Klangerinnerungen sind kurzzeitig und Raumeinflüsse für egal welche Lautsprecher meist enorm. Es hilft auch, selbst Musik zu machen und Bühneneindrücke zu erleben.

Anbei eine Alternative zu Ostern - oder ein Additiv: ein richtig guter Piazzolla, künstlerisch wie klanglich.

amazon.de

Viva el tango Piazzolla!

Gruß Andreas


[Beitrag von Hörstoff am 21. Apr 2019, 15:10 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#20564 erstellt: 22. Apr 2019, 10:13
Zum Frühstück aus der Katchen-Box Pictures at an Exhibition von Mussorgsky, gefolgt von Liszt mit dem Mephisto Walzer Nr. 1, dem VII Funérailles aus dem Klavierzyklus Harmonies poétiques et religieuses sowie der Ungarischen Rhapsodie Nr.12. Zum Abschluss Mily Alexejewitsch Balakirev mit der orientalischen Fantasie Islamey, von dem und der ich ehrlich gesagt vorher noch nie etwas gehört habe, das aber, darf man Wikipedia glauben, aufgrund seiner technischen Anforderungen lange Zeit als das schwierigste Stück überhaupt galt.

amazon.de

Katchen war gerade 24 als er am 18. Dezember 1950 Mussorgsky in den West Hamstead Studios der Decca in London einspielte. Die anderen Stücke wurden im Mai 1953 und Oktober 1954 an gleicher Stelle aufgenommen.

Das Booklet gibt Auskunft, dass Katchen, was Studioaufnahmen anging, zwiegespalten war. Auf der einen Seite mochte er die konzentrierte Atmosphäre. Auf der anderen Seite war er ein Naturtalent der öffentlichen Darbietung, der es liebte, vor Publikum zu spielen. Und der oft diese Atmosphäre brauchte, um in besonderer Weise in den Ausdruck zu kommen, die ihm die Kälte des Studios so nicht ermöglichte: „So gab ich schließlich auf und lud dreißig Freunde ein und spielte also mehr oder minder live, und nach einer Stunde etwa hatten sich die Hörer etwas aufgewärmt und ich war in der Lage die Stücke so zu spielen, wie ich das normalerweise im Konzert getan hätte.“

Bei dieser Einspielung ist von diesem Fremdeln im Studio zum Glück nichts zu spüren. Alle Aufnahmen zeugen von einer Innigkeit und Spielintensität die beeindruckt. Die Anforderungen an Technik und Virtuosität sind beachtlich. Katchen zeigt sich davon völlig unbeeindruckt. Selbst die schwierigsten Passagen werden in völliger Klarheit und Kontrolle vorgetragen, die einem Respekt abverlangt.

Die Aufnahmen sind Mono und trotzdem möchte ich die Technik als gut bis sehr gut beschreiben. Keinesfalls stören sie den Musikgenuss. Mussorgsky beginnt etwas flach/dünn und kalt vom Klangbild, wird dann aber immer wärmer und voller. Insgesamt 77.31, die bei mir einfach so duchgelaufen sind und die mich die gesamte Zeit in den Bann gezogen haben.
Guten Morgen miteinander
Cowen
Stammgast
#20565 erstellt: 22. Apr 2019, 11:59
Nachdem ich weitere CDs aus der Box gehört habe (Chopin, Mendelssohn, Franck, jetzt gerade Tchaikovskys 1. Klavierkonzert) habe ich beschlossen, ich höre auf, darüber zu berichten und lasse es bei der pauschalen Beschreibung und Einschätzung: MUSS MAN HABEN!.

Wir hatten einen denkbar ungünstigen Start mit den Klavierkonzerten von Mozart und Schumann (die ich aber beizeiten nochmal nachhören werde). Nun entpuppt sich diese Box aber immer mehr als wahre Schatzkiste, die ich jedem Klassikinteressiertem, der Klavierspiel in seinen unterschiedlichen Formen mag, nur wärmstens ans Herz legen kann.


[Beitrag von Cowen am 22. Apr 2019, 12:14 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#20566 erstellt: 22. Apr 2019, 12:40
Viel Spaß mit Julius Katchen, Martin. Ich muss das Box-Set nicht haben, aber du weißt schon: bin kein Herden- oder Rudelmensch.

Bei mir laufen gerade schön ausgeglichene Orgelkonzerte, u. a. mit Camille Saint-Saëns 3. Sinfonie und mit Samuel Barbers Toccata Festival. Christian Schmitt und das Sinfonie-Rundfunkorchester Saarbrücken 2003.

amazon.de
Die Klangsphäre habe ich bei mir neu definiert: der Centerlautsprecher ist heruntergenommen und auf "None" gesetzt, jetzt dient er nur noch als HH-Resonator. Die Phasierung ist jetzt noch etwas besser, die Standlautsprecher können sich in ihrer ganzen Pracht entfalten. Zu empfehlen, wenn diese relativ eng beieinander stehen.

Schönen Tag noch.


[Beitrag von Hörstoff am 22. Apr 2019, 12:41 bearbeitet]
Cowen
Stammgast
#20567 erstellt: 23. Apr 2019, 07:00

Hörstoff (Beitrag #20566) schrieb:
Viel Spaß mit Julius Katchen, Martin. Ich muss das Box-Set nicht haben, aber du weißt schon: bin kein Herden- oder Rudelmensch. ...

Schon klar. War auch nicht als Aufruf zum Autonomieverlust gemeint Andreas, mehr als Hinweis auf die von mir eingeschätzte Qualität der Box. Darfst weiter deine Kreise ziehen als einsamer Wolf.
Hüb'
Moderator
#20568 erstellt: 23. Apr 2019, 08:03

Karl_Retter (Beitrag #20562) schrieb:
Alles ohne Mikrofone und Lautsprecher (...) Wer sich für high end Lautsprecher interessiert sollte sich so etwas zuvor mal anhören.

Hallo Karl und herzlich willkommen hier im Klassik-Subforum!

Bei Live-Aufführungen klassischer Musik ist es allerdings üblich, dass keine Verstärkung erfolgt.
Grundsätzlich sind "Live" und "Konserve" zwei recht unterschiedliche Dinge.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 23. Apr 2019, 10:39 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#20569 erstellt: 23. Apr 2019, 10:37
Richard Strauss:

- Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28

- Don Juan op. 20


Philharmonia Orchestra,

Herbert von Karajan, Ltg.

(Testament/Columbia, 12/1951; Kingsway Hall, London; Legge/Larter)

jpc.de
FabianJ
Inventar
#20570 erstellt: 23. Apr 2019, 11:51
Herzlich Willkommen hier im Forum, Karl!

Im Moment höre ich gerade:
jpc.de
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Johannes-Passion, BWV 245 (4. Fassung, 1749)
Cantus Cölln, Konrad Junghänel (Leitung)
Aufnahme: Mai 2011, St. Osdag, Mandelsloh (Deutschland)

Besser spät als nie!

Mit den Passionen Bachs kann ich, im Gegensatz zu der Instrumentalmusik, bislang nicht so viel anfangen. Da liegen mir etwa die Oratorien Händels und Haydns näher. Jetzt mal ein neuer Anlauf. Hin und wieder revidiert man ja mit wachsender Hörerfahrung seine frühere Meinung.

Ich hoffe, Ihr hattet ebenfalls ein paar schöne Feiertage!

Mit freundlichem Gruß
Fabian
Hüb'
Moderator
#20571 erstellt: 23. Apr 2019, 11:59
Bei mir wird gegeigt:

jpc.de

Tasmin Little gehört für mich zu den überzeugensten, "reiferen" Violinistinnen und liefert gemeinsam mit Martin Roscoe auch in dieser Chandos-Produktion hervorragende Einspielungen dieses belgisch-französischen Repertoires. Gerade die feine Lekeu-Sonate hört man (leider) nicht allzu häufig.

Viele Grüße
Frank
Hörstoff
Inventar
#20572 erstellt: 23. Apr 2019, 20:09
Ich habe hier eine Opernempfehlung: King Priam von Michael Tippett, dargeboten von Rodney Macann, Sarah Walker, Howard Haskin, Kent Opera Chorus & Orchestra, Roger Norrington.
Arthaus 1985, sehr gutes Stereo.

Die trojanische Tragödie aus der Innenperspektive des Machtzirkels der antiken Stadt. Ohne Pomp und glitzernde Staffagen, dafür aber literarisch und akustisch interessant.

jpc.de
Cowen
Stammgast
#20573 erstellt: 23. Apr 2019, 21:16
Ich habe gerade Mahlers 5. mit Solti und den Chicago gehört und bin begeistert. War ich das, der gesagt hat, dass er Mahler nicht mag? Großartige Musik!
op111
Moderator
#20574 erstellt: 24. Apr 2019, 08:45
Mal ein Griff in die seltener gespielten Regionen des Regals:

Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Symphonie Nr. 9
Charlotte Margiono, Birgit Remmert, Rudolf Schasching, Robert Holl,
Chamber Orchestra of Europe,
Nikolaus Harnoncourt
Teldec, DDD, 1990
jpc.de

Hervorragend gespielt und aufgenommen.
Besonders im letzten Satz überzeugt die gute Balance, bei der das Orchester mal nicht in den Hintergrund gedrängt wird.



[Beitrag von op111 am 24. Apr 2019, 15:34 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#20575 erstellt: 24. Apr 2019, 08:57
Hi,

bei mir

jpc.de

Allan Petterson ist anstrengend - und ich kann verstehen, dass viele Hörer seine Musik ablehnen. Anderseits finde ich seine Sinfonien aber interessant und sehr wohltuend anders. Mich sprechen sie jedenfalls an, wobei man den (vermeintlich?) ziellosen Fluss seiner Werke natürlich abkönnen, vielleicht sogar ertragen können muss. Hervorragende Interpretation und Klangqualität. Mit Lindberg am Pult des Norrköping Symphony Orchestras entsteht gerade wohl ein neuer Referenz-Zyklus, der nach meinen bisherigen Eindrücken die CPO-GA in Sachen Homogenität und Klangqualität übertreffen dürfte.

Viele Grüße
Frank
Agon
Hat sich gelöscht
#20576 erstellt: 24. Apr 2019, 11:32
Benjamin Britten:

Sinfonische Suite aus "Gloriana" op. 53a

Robert Murray, Tenor

BBC Philharmonic,

Edward Gardner, Ltg.


(Chandos, 7/2010)

jpc.de

Faszinierendes, prächtiges und farbintensives Werk.
Hörstoff
Inventar
#20577 erstellt: 24. Apr 2019, 12:10

Cowen (Beitrag #20567) schrieb:
Darfst weiter deine Kreise ziehen als einsamer Wolf.

Fake News. Wenn ich einen Wolf sehe, nehme ich eine Axt zur Hand.
Momentan höre ich auch mal wieder Mahlers 5. Sinfonie, die hochgepriesene Fassung von Gergievs LSO.
Lässt sich ganz gut an.

amazon.de

EDIT: der Hang von Gergievs LSO zur prononcierten, etwas weniger schnellen Interpretation ist hier - wie auch beim Rachmaninow - gut hörbar. Gergiev und das LSO - dies war offenbar ein befruchtendes Musikerverhältnis.
https://lsolive.lso.co.uk/collections/gergiev


[Beitrag von Hörstoff am 24. Apr 2019, 12:32 bearbeitet]
WolfgangZ
Inventar
#20578 erstellt: 24. Apr 2019, 13:15
Allan Pettersson


Mit Lindberg am Pult des Norrköping Symphony Orchestras entsteht gerade wohl ein neuer Referenz-Zyklus, der nach meinen bisherigen Eindrücken die CPO-GA in Sachen Homogenität und Klangqualität übertreffen dürfte.


Den cpo-Zyklus habe ich mir einst zusammengekauft, von der neuen und noch nicht ganz kompletten Gesamtaufnahme besitze ich drei CDs und werde sie wohl auch vervollständigen. Schön langsam ...

Klanglich ist Lindberg sicher überzeugender und ich würde Dir auch gar nicht widersprechen, was die Homogenität anbelangt. Andererseits schätze ich eine gewisse Schärfe bei den cpo-Einspielungen. Als Beispiel dient mir die Sechste, bei der äußerst komplexen Dreizehnten sehe ich keine so großen Unterschiede.

Man wird also beide Zyklen gut verwerten können, fürchte ich!

Ich habe als Pensionist jetzt endlich Zeit und will möglichst viel über Pettersson auch lesen. Dann erfährt man schnell, wie sich sein Stil entwickelt und dass es (natürlich) schon gewisse Strukturprinzipien gibt. Seltsamerweise erkennt man auch immer mehr das Tonale hinter dem nicht mehr Tonalen, Leitmotivik und innere Zusammenhänge. Am Prinzip des Mäanderns, Frank, das du ja erwähnst, ändert das nicht zwangsläufig etwas. Wahrscheinlich habe ich auch vor Jahren hier im Forum schon mal gesagt, dass ich in den Achtziger Jahren die Musik mehrfach im Rundfunk als etwas Rätselhaft-Gigantisches und Undurchdringbares erfahren habe, aber noch nicht die Voraussetzungen hatte, die Musik für mich festzuhalten.

Dieses Ur-Erlebnis ist jetzt naturgemäß dahin. Es bleibt eine ganz leicht, aber ganz merkwürdig wehmütige Erinnerung. Das gesegnete, das verfluchte Leben! Wie überall zitiert wird. Nein, nicht übertreiben!

Was Deine Kammermusikbegeisterung anbelangt, so wirst Du möglicherweise bei Pettersson nicht so richtig fündig. Nur falls Du an Vollständigkeit denkst. Meinerseits ist der Pettersson jetzt tatsächlich vollständig - nur alle verfügbaren Einspielungen brauche ich dann doch nicht. Aber sogar den Barfuß-Liedern kann ich viel abgewinnen, vor allem demjenigen, welches die Basis für das zweite Violinkonzert bildet. Nur hat das noch nichts mit der Klangsprache des späteren Pettersson zu tun.

Doch, ich höre Pettersson bemerkenswert oft und schätze diesen Eigenbrödler einer vergrübelten tonal-atonalen Nachromantik sehr!

Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 24. Apr 2019, 13:16 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#20579 erstellt: 24. Apr 2019, 14:45
Huuh, jetzt wird's rätselhaft-philosophisch.
Gut so!

WolfgangZ (Beitrag #20578) schrieb:
Doch, ich höre Pettersson bemerkenswert oft und schätze diesen Eigenbrödler einer vergrübelten tonal-atonalen Nachromantik sehr!

Ja, Lindbergs Pettersson ist mehr als einen Versuch wert. Ich habe meinen freien Tag genutzt und mich bei A... versündigt. Da gibt es so einen Händler aus UK - echt gute Preise (unter dem Gesichtspunkt Brexit: noch).
Hüb'
Moderator
#20580 erstellt: 24. Apr 2019, 16:09
Hallo Wolfgang,

danke Dir für Deinen einmal mehr kenntnisreichen, treffenden Beitrag!
Zum Glück besitze ich den CPO-Würfel.

Ich bin ganz bei Dir, dass man bei Petterson bei ausreichender Befassung Strukturen wird ausfindig machen. Vielleicht muss man die Noten zur Hand nehmen.

Dieses Ur-Erlebnis ist jetzt naturgemäß dahin. Es bleibt eine ganz leicht, aber ganz merkwürdig wehmütige Erinnerung. Das gesegnete, das verfluchte Leben! Wie überall zitiert wird.

Ist man erst einmal hinter das "Geheimnis" gekommen, schwindet die Faszination. Gut möglich. Ich bin zum Glück noch nicht so weit.

Was Deine Kammermusikbegeisterung anbelangt, so wirst Du möglicherweise bei Pettersson nicht so richtig fündig. Nur falls Du an Vollständigkeit denkst.

Ne, in diesem Falle eher nicht. Das Wenige was es gibt, ist mittlerweile von meinem Wunschzettel wieder runter.

Viele Grüße
Frank
Agon
Hat sich gelöscht
#20581 erstellt: 24. Apr 2019, 16:58
Mein Interesse an Allan Pettersson ist mittlerweile ziemlich erloschen. In dieser Musik entdecke ich nichts für mich. Sie lässt mich kalt.

Nun:

W. A. Mozart:

Klaviersonate Nr. 9 a-moll KV 310

Klaviersonate Nr. 10 C-Dur KV 330


Valery Afanassiev, Klavier (Bösendorfer Imperial)

(Sony, 4/2016; Jesus-Christus-Kirche, Berlin)

jpc.de
Hörstoff
Inventar
#20582 erstellt: 24. Apr 2019, 18:04

Agon (Beitrag #20581) schrieb:
Mein Interesse an Allan Pettersson ist mittlerweile ziemlich erloschen. In dieser Musik entdecke ich nichts für mich. Sie lässt mich kalt.

Das kann ich für mich gar nicht nachvollziehen. Ich finde Pettersson hochspannend und möchte seine anderen Sinfonien kennenlernen.

Was Britten angeht: diesen schätze ich als Referenz, und zwar auf Dauer. Die von dir empfohlene CD hatte ich auch schon mehrfach im Einkaufskorb, aber bislang noch nicht freigeklickt. Ich denke, Britten hat eine dynamische, mitreißende Komponente, die auch sehr schön in seinen Divertimenti zur Geltung kommt. Die Aufnahme
amazon.de
(nicht nur) mit Britten ist sehr empfehlenswert.
Aber er hat auch diese virtuose, eigene Richtung, die beim Zuhören fasziniert und über die leichteren Divertimenti hinaus Spannungsbögen eröffnet.

Aktuell bin ich noch einmal bei Gavriel Lipkinds Bach angekommen und lerne seine Cello-Interpretationen weiter schätzen. Ich denke, diese Musik ist naturgemäß (kompositionsbedingt) kein Wirbelwind, jedoch ragt diese Interpretation aufgrund der tonalen Präzision sowie der harmonischen und konzentrierten Darbietung weit heraus. Im Vergleich mit Tunnicliffe liegt nun Lipkind vorne (quasi ein Kopf an Kopf-Rennen). Übrigens lässt sich Bach nicht unterstellen, dass diese Musik langsam ist, zumal ein großes Instrument bedient wird.
amazon.de

Wer sich diese 3 SACDs bestellt, erhält ein beeindruckendes Digipack aus schwarzer Pappe und edlem Papier. Beinahe lässt sich assoziieren, dass diese Musik direkt am See Genezareth aufgenommen wurde.


[Beitrag von Hörstoff am 24. Apr 2019, 18:07 bearbeitet]
Agon
Hat sich gelöscht
#20583 erstellt: 24. Apr 2019, 18:41
Tja, mit Pettersson ist es eben so eine Sache. Ich lege ihn nie freiwillig auf. Da besteht keine Anziehungskraft. Es gibt schon faszinierende Momente, aber das wars dann auch schon. Ich habe einige der Segerstam/BIS-CDs. Da müsste ich nochmal reinhören.
Hörstoff
Inventar
#20584 erstellt: 24. Apr 2019, 19:34
Vielleicht solltest du dir alternativ eine BIS-Aufnahme mit Lindberg anhören. Die 5. und die 7. Sinfonie finde ich sehr speziell und eindrücklich.
http://www.klassik-heute.com/4daction/www_medien_einzeln?id=22553
FabianJ
Inventar
#20585 erstellt: 24. Apr 2019, 20:27
Alter Schwede, so viele Pettersson-Hörer hier wie schon lange nicht mehr!

Dem schließe ich mich an:
jpc.de
Allan Pettersson (1911-1980)
Violinkonzert Nr. 2 (revidierte Fassung, 1977-1979)
Isabelle van Keulen (Violine) - Schwedisches Radio-Sinfonieorchester - Dirigent: Thomas Dausgaard
Live-Aufnahme: 26. - 27. März 1999, Berwaldhalle, Stockholm

Mein erster Eindruck gestern war, dass es mehr eine Sinfonie mit solistischer Violine ist als ein klassischen Violinkonzert, ähnlich wie etwa bei einigen der Konzerte von Brahms. Da hören die Ähnlichkeiten zu Brahms aber schon auf.

Ich muss mich da noch etwas reinhören.

Bei BIS erscheint die Tage eine neue Einspielung davon mit der Truppe um Christian Lindberg und großartigen Geiger Ulf Wallin als Solisten. Das kann eigentlich nur gut sein. Ob ich die Einspielung brauche, muss ich aber noch sehen...

Gibt es die Barfußlieder in der Klavierfassung eigentlich noch in einer guten Einspielung zu erwerben? Unter anderem auch weil diese in den Orchesterwerken des Komponisten „verwurstet" wurden, sind diese von Interesse... Ich finde jetzt nur eine Auswahl davon in einer von fremder Hand orchestrierten Fassung.

Mit freundlichem Gruß
Fabian

P. S.
Der Cellist Gavriel Lipkind sagt mir sonst so gar nichts, ich werde da auch mal reinschnuppern. Mein Maßstab bei den Cellosuiten ist bislang Steven Isserlis, dicht gefolgt von Pieter Wispelweys zweiter Einspielung. (Benjamin Brittens Cellosuiten sind im Übrigen ebenfalls hörenswert. Großartig finde ich da z. B. die neue Einspielung von Alexander Ramm, ein junger russischer Cellist, der mir vorher ebenfalls nichts sagte.)


[Beitrag von FabianJ am 24. Apr 2019, 20:35 bearbeitet]
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