Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

DigiDig (Beitrag #14613) schrieb:

Gut, nun kann ich mir kein vollständiges Urteil erlauben, weil ich zu den noch verbleibenden 30min nichts sagen kann. Vielleicht wäre hier ja noch ein völliger Wandel eingetreten und es wäre interessant geworden.

Nun, da kann ich Dich beruhigen, bis zum Ende hat sich nichts anderes weltbewegendes ereignet. Da ich ein sorgfältiger Mensch bin, habe ich mir aber den neu erschienen Sampler Bohren for Beginners bestellt. Irgendwo fand ich es interessant genug, dass ich gerne mal einen Überblick über das Werk dieser deutschen Band bekommen würde. Es gehört zumindest zum eigenständigsten, was ich aus Deutschland in diesem zumindest jazzverwandten Bereich gehört habe. Ich werde berichten.

moontrane (Beitrag #14606) schrieb:

Bei mir läuft eine interessante Veröffentlichung des Pianisten Orrin Evans. Tarbaby "The End of Fear" (Posi-Tone 2010) Orrin Evans, p

Christoph,
kommt es mir nur so vor oder hörst du in letzter Zeit eher freiere Sachen? Das kannte ich bisher so gar nicht von dir. Von Tarbaby gibt es auch eine bei Rogue Art. >>>

...
Bei mir lief
Rob Mazurek Exploding Star Orchestra Featuring Roscoe Mitchell
Matter Anti-Matter - Sixty-Three Moons Of Jupiter & Electronic Works ebenfalls vom Rogue Art Label. Zwei CDs, die unterschiedlicher nicht sein können. Auf CD 1 das Exploding Star Orchestra live aus Sao Paulo – Sao Paulo Underground bzw. das Chicago Underground Collective rekrutierten sich wohl daraus? - mit Roscoe Mitchell, Chad Taylor, Steve Swell, John Herndon, Matana Roberts und Jason Adasiewicz, auf CD 2 elektronisches von Mazurek. Diese Arbeiten haben sich mir nach dem ersten Hören gar nicht erschlossen. Bin schon nicht der große Elektronikfreund in der Musik, aber ich kenne dennoch Leute, die mich mehr zu fesseln wissen.

Das Konzert aus Sao Paulo in 15-köpfiger Besetzung featured by Roscoe Mitchell. Bläser, mindestens 3 Schlagzeuge, Voices. Das bleibt immer Materie.

Und man versteht auch gleich den Titel: die Elektronik als Antimaterie, also ich verstehe das zumindest.

Dazwischen, bei „Ganymede and the Ice Parade“, ein Kommentar meiner Frau, nach dem sie schon kräftig mit den Augen rollen musste, „die können ja auch mit Melodie.“ Brasilien/Südamerika lässt grüßen.

DigiDig (Beitrag #14613) schrieb:

Brad Mehldau Solo in Hochform. Die knapp 20min Version der Radiohead Klassikers "Paranoid Android" ist unerreicht! :hail

Klasse das! Lange nicht gehört.

Hallo Dietmar,
gut beobachtet, stellenweise höre ich etwas freiere Sachen, wobei "Tarbaby" noch recht harmlos daherkommt.
Ich habe eine Neuerwerbung des Schweden Linus Lindblom "Sanctuary" (Hoob Records), die mich schwer enttäuscht hat. Ein akustisches Saxofon-Quartett, exzellent produziert und musikalisch enttäuschend. Ganz flache Improvisationen, bei denen Lundblom langweilige Tonfolgen abspielt, kein Feuer, keine Überraschung, blutarm. "Sanctuary" wurde bei "All About Jazz" positiv besprochen - naja.
Dann habe ich die neue von Rich Perry "Mood" (Steeple Chase). Die reisst mich auch nicht gerade vom Hocker. Balladen, toll gespielt, sehr gut produziert, aber auch irgendwie ein paar Mal zu oft gehört.
Da muss man zwangsläufig mal was schräges hören.
Jetzt läuft bei mir eine englische Aufnahme des Trompeters Guy Barker "Soundtrack" (Provocateur 2002).
Guy Barker, tr
Rosario Giuliani, as
Denys Baptiste, ts
Barnaby Dickinson, trb
Jim Watson, p, hammond orgel
Orlando LeFleming, b
Sebastiaan De Krom, dr
Diese Aufnahme hat wirklich Drive, durch die vier Bläser fast Big Band Charakter. Straffe, aber abwechslungsreiche Arrangements. Macht Spass, ist natürlich Post Bop.

arnaoutchot (Beitrag #14604) schrieb:

... Hier aber immer noch weiter mit Brad Mehldau - Art of the Trio Vol. 1 - Warner 1996. Ich komme aktuell nicht davon los. Diese Platte hier ist übrigens auch klanglich ein Muster für die perfekte Aufnahme eines Piano-Trios ...

Vol 1 - 3 sind bestellt, ich bin gespannt.

Mein Album für den 4. Advent in Anlehnung an Brad Mehldau:


Fred Hersch - Songs Without Words von 2001

Beim ersten Song "Aria" ist ganz klar zu erkennen, wer Brad Mehldaus Lehrer war. Der hämmernde Anschlag in der linken Hand und dazu die Melodie mit der rechten erinnern ganz klar an Mehldau. Naja, das kommt ja auch nicht von ungefähr. Eigentlich müsste ich auch sagen Mehldau erinnert an Hersch...

Diese dreier CD Box passt einfach wunderschön in den 4 Advent und wird sich heute bei mir wahrscheinlich auf den Tag verteilen.

Die erste CD beinhaltet Eigenkompositionen von Fred Hersch, die zweite Jazz Standards und die dritte Songs von Cole Porter.
Fred Hersch ist meist alleine am Klavier zu hören, auf einigen Stücken wird er von unterschiedlichen Gastmusikern begleitet.

Übrigens gibt und gab es die CDs nie einzeln. Schade nur, das dieses Box Set inzwischen schwer zu haben ist:
discogs

Wie schon oft erwähnt machen mich Platten zur Zeit ganz wuschig die irgendwie mit Paris 1969 zu tun haben. BYG Actuel....

.....keine BYG Actuel, aber Paris 1970, ursprünglich auf dem französischen America-Label, meine neue LP ist auf Inner City.



Das Art Ensemble dieser Jahre hat immer, äh, gewissen Underground-Rock Touch, augenzwinkernd knöpft man sich auch schon mal Dixieland vor. Das ist alles irgendwie leicht seltsam, lässt sich aber mit viel Spaß hören. Angst vor ausufernden Free-Getröte braucht man nicht zu haben, auch wenn das manchmal auch aufblitzt....übrigens mit Harp. Mund-Harmonika. Erstaunlich "altmodische" Blues-Session. Super!

Leicht seltsam auch die hier:




Paris 1969. Auch nicht gerade ein Free-Gewitter, eher entspannt. Gemütliche Vocals die offensichtlich ein brasilianisches Volkslied trällern. Eher smoothe Soli. Die Kompositionen des Leaders auf Seite zwo gehen da schon mehr zur Sache. Aber auch hier nicht gerade Radikalinski-Mucke. Eher so gut zu hörender "Free Bop". Wobei "Free" hier eher den Verzicht auf komplizierte Akkord-Wechsel meint.

Ich kann augenblicklich gar nicht genug von diesem Kram bekommen.

Liebe Grüße

Carsten

Und noch eine BYG Actuel. Paris 1969. Mit der Bande die sich offensichtlich wohl fühlte im Paris dieser Tage: Sunny Murray, Archie Shepp, Grachan Moncur III plus französischen Mitmusikern.

Das ist jetzt durchaus Free Jazz, allerdings mit Hinweisen auf Afrika (Vocals) und somit eher feierlich als wild. Okay, doch wild: "Brotherhood", zwote Seite, erstes Stück. Der Leader war ja kürzlich Thema hier....

http://4.bp.blogspot...B-%2BA%2B(front).jpg

Schöne LP.

Liebe Grüße

Carsten

Nachdem ich die letzen zwei Tage praktisch nur die Anatoli Wapirow gehört habe, die mich teilweise
verrückt gemacht hat, bleibe ich im ehemaligen Ostblock und wechsle nach Polen:

Komeda Quintet
Astigmatic
Auch so ein verlorenes Meisterstück moderner Jazzkunst aus dem Osten der 1960er. Der legendäre und sehr einflußreiche Krysztof Komeda spielt hier im Quintet Kontext drei seiner eigenen Kompositionen.
Dieses Album gibt es sogar auf CD.
Man beachte übrigens den Rechtschreibfehler auf dem Cover....

Mr._Lovegrove (Beitrag #14621) schrieb:

Auch so ein verlorenes Meisterstück moderner Jazzkunst aus dem Osten der 1960er. Der legendäre und sehr einflußreiche Krysztof Komeda spielt hier im Quintet Kontext drei seiner eigenen Kompositionen...

Interessant! Wie ich gesehen habe kann man sich dieses Album auch auf YouTube anhören.
Komeda Quintet
Da werde ich einmal reinhören.

Auf Komeda, der ja auch viele Filmmusiken für Roman Polanski geschrieben hat, bin ich vor kurzem über einen anderen, aktuellen polnischen Pianisten gestoßen:

Leszek Możdżer - Komeda von 2011

Ein Piano Solo Album, welches sich immer mehr zu meinem Favoriten entwickelt. Możdżer interpretiert hier Stücke seines Landmannes Krysztof Komeda.

sebbo76 (Beitrag #14603) schrieb:

Branford Marsalis Quartet - Eternal Für mich immer noch eins der schönsten Jazzalben überhaupt. :hail

Ich hoere es genauso....einfach genial diese Scheibe vom Branford.

Eine Platte, die noch recht neu bei mir ist:



Don Cherry - Art Déco. Mit Don Cherry (t), James Clay (ts), Charlie Haden (db), Billy Higgins (dr). Eine exquisite Besetzung, wie ich finde, und eine sehr interessante Musik, die bis heute ganz unverschlackt und klar wirkt. Auch klasse aufgenommen. War für mich anfangs nicht ganz einfach, denn die Platte braucht Zuwendung. Heute habe ich endlich mal Zeit, sie mir in Ruhe anzuhören.

@ Don Tomaso
Interessante Aufnahme, die du da vorstellst, Thomas, sollte man sich vielleicht mal zulegen.
Bei mir läuft ein Live-Konzert aus Budapest mit tadellosem Post Bop: auch in Ungarn wird Blues gespielt.
Kompositionen alle von Kristof Bacso, sehr gute Aufnahmequalität.
Kristof Bacso Quartet "Nocturne" (BMC 2012)
Kristof Bacso, ts, ss
Kornel Fekete-Kovacs, tr, flh
Matyas Szandai, b
Ferenc Nemeth, dr
Kalman Olah, p ( 3 tracks)


Euch allen noch einen schönen Abend.
Gruss Christoph

Don_tomaso schrieb:

Don Cherry - Art Déco

moontrane schrieb:

sollte man sich vielleicht mal zulegen

Unbedingt! Sie läuft gerade mal wieder und mir gefällt die sparsame Art der damals (1988) bereits "alten Hasen" sehr. Keiner muss mehr was beweisen, die verstehen sich blind, hören gut zu und haben Spaß. Klanglich von Rudy van Geldern sehr präsent und gut geordnet aufgenommen.

@ andreas 3
Gut, überredet.
Bei mir läuft jetzt eine frühere von Orrin Evans.
Orrin Evans Ortet "justin time" (CrissCross 1997)
Orrin Evans, p
John Swana, tr
Tim Warfield, ts
Rodney Whitaker, b
Byron Landaham, dr
Eine der zahlreichen hörenswerten CrissCross Veröffentlichungen, das Label, das schon als "Blue Note" der Gegenwart bezeichnet wurde. Hier hört man vier Eigenkompositionen von Evans und fünf Standards.
Muss man nicht unbedingt haben, kann man aber gut hören. Anspieltip: der Titeltrack "Justin Time"

moontrane (Beitrag #14625) schrieb:

@ Don Tomaso Interessante Aufnahme, die du da vorstellst, Thomas, sollte man sich vielleicht mal zulegen. ...

Da kann ich mich Andreas nur anschliessen...
Hier läuft gerade ein Klassiker:



John Coltrane - Ballads. Mit John Coltrane (TS), McCoy Tyner (p), Jimmy Garrison (b), Elvin Jones (dr).

Don Cherry - Art Déco

Genau: unbedingt! Alles was Thomas und Andreas dazu schreiben, kann ich nur unterstreichen. Einzig hinzufügen möchte ich noch, dass James Clay für mich damals eine Entdeckung war. ... Allerdings habe ich mit/von ihm auch noch keine bessere Arbeit als auf Art Deco gefunden.

Jetzt läuft die auch mal wieder hier.



edit:
richtig zitieren kann schwierig sein.
Keine Ahnung, warum es jetzt nach gefühlten 10 Versuchen nicht klappt? Ich geb's auf.
Kleine Unterstützung ... arnaoutchot

Yeah! Die "Ballads" von John Coltrane ist in der Tat so was von Klassiker.

Es gibt doch diese lustigen "die zehn für die Insel"-Geschichten. Was würde man wählen?

Bei dieser Scheibe würde ich zumindest ehrfürchtig eine Weile verharren. Ob ich die mit nehme.

Ach nee, doch die "Sun Ship"! Quatsch, Wenn Coltrane dann eine wo "India" drauf ist.


Alles gut, nur so Gedanken. Weil meine Frau gerade fragte ob alles in Ordnung ist. Das wäre Klassik. Ob ich sie nerven will....

Intro von Bill Evans auf der hier:



Waltz For Debbie. Sie hat recht. Das Intro erinnert eher an romantisches Klavier.

Aber dann......

Jazz lebt. Das ist schön. Klasse Thread unser "was hört ihr gerade". Klare Sache und damit hopp!

Liebe Grüße

Carsten

"Was hört ihr gerade jetzt?"

Eine der geilsten "Deep Jazz" Sampler ever!

http://www.grooves.land/images/cover/219/800/f7k5r86n.j31

Ich hatte das Glück beide Doppep-LPs zu ergattern und vor allem das dicke Hard-Cover Buch dazu.

Die beste Musik der Welt. Zumindest für mich. I am alles andere as the Maßstab.

Die erste "Gang Of Four", british Post-Punk, gehört dazu. Anderer Stil, irgendwie erstaunlich selbe Haltung. Eben auch in den Grooves.

Wie immer nur Gedanken. Und begeisterte Ohren.

Let The Music Play!

Carsten

Es geht um Aufrichtigkeit sagt meine Frau gerade.

Dafür bekommt sie einen lieben Backen-Kuss.

*papamann* (Beitrag #14632) schrieb:

Dafür bekommt sie einen lieben Backen-Kuss.

Nimm die Wange, Rest ist nicht öffentlich.


Hier läuft jetzt:



Ken Peplowski Quartet - Memories Of You

Bass – Gary Mazzaroppi
Clarinet – Ken Peplowski
Drums – Jeff Brillinger
Piano – Ted Rosenthal
Tenor Saxophone – Ken Peplowski

Ich verweile seit Tagen in Polen - zumindest jazzmäßig.
Heute morgen läuft:

The Andrzej Kurylewicz Quintet
10+8
Ich habe noch ein paar andere polnische Sachen aus der Zeit vorliegen. Und so unterschiedlich die sind, so kreativ zeigt sich die polnische Jazzszene der damaligen Zeit. In der Tendenz gelagert zwischen Moderne und Avantgarde hört man aber immer, wie hochgebildet diese Musiker waren und das der klassische Hintergrund ihrer Ausbildung immer auch eine große Rolle spielt.

Ich muss meiner Begeisterung Ausdruck verleihen! Gerade liegt mal wieder dieser schöne Fund aus den ECM-Katakomben im Player (virtuell ):



Keith Jarrett - Sleeper. Mit Keith Jarrett (p),... Ach, lest doch selbst! Steht ja druff.
Was für eine endgeile Scheibe ist das! Jarrett swingt viel und singt wenig, Garbarek haut Melodien raus wie die leibhaftige Jukebox und Christensen und Danielsson lassen von zart bis hart nichts anbrennen. Klar, für den eingefleischten Jarrett- oder Garbarek-Hasser - soll es ja geben - ist das nichts.
Auch wenn ich dafür gesteinigt werde: Die wäre bei mir auf der Insel dabei, da ist kein Ausfall drauf.

Zunächst muss ich noch meinen Bericht über den Höreindruck von Branford Marsalis - Eternal - Marsalis Music 2005 nachholen, hab ich schon gestern gehört. Das ist wirklich eine sehr schöne Platte, da kann ich den Vorrednern nicht widersprechen. Sehr zurückgenommen, und trotzdem verschiedene Perspektiven beleuchtend. Herausragend fand ich die lange Version von Billie Holidays Gloomy Sunday und den Schleicher Dinner for One Please, James, der auch ohne aufzufallen auf einer Ben-Webster-Platte untergekommen wäre. Aber auch die anderen Stücke sind sehr gut, lediglich das Titelstück am Schluss vielleicht etwas zu lang. Klanglich ist es exquisit. Also auch von mir eine uneingeschränkte Empfehlung.




Jetzt gerade aber gerade hier mal wieder Brad Mehldau Trio - Blues and Ballads - Nonesuch 2012&2014/2016. Die neueste des Trios, zusammengestellt aus Tracks aufgenommen in 2012 & 2014. Der Titel ist eigentlich etwas irreführend, weder ist es richtiger Blues noch sind die Balladen diesmal in der Mehrzahl. Alles Fremdkompositionen, von Cole Porter über Charlie Parker zu den Beatles ist wieder alles dabei. Man merkt, wie Mehldau nach wie vor bemüht ist, sich zu probieren. Ich denke, das wird eine weitere Hörsession erfordern, um es richtig zu erfassen. Klanglich auf dem hohen Niveau seiner anderen Aufnahmen.

'n Abend!



Florian Pellissier Quintet ‎– Cap de Bonne Espérance
Label: Heavenly Sweetness ‎– HS136CD
Format:CD, Album (Promo)
Land: France
Veröffentlicht: 2016
Genre: Jazz
Stil: Contemporary Jazz

n'Abend, Herr Rille. Was führt Dich in den Jazzkeller ? Und CDs ? Na na ...

Ein echter Kracher:

Mr._Lovegrove (Beitrag #14621) schrieb:

Komeda Quintet Astigmatic Auch so ein verlorenes Meisterstück moderner Jazzkunst aus dem Osten der 1960er. Der legendäre und sehr einflußreiche Krysztof Komeda spielt hier im Quintet Kontext drei seiner eigenen Kompositionen. Dieses Album gibt es sogar auf CD...

Ich habe mir das Album auf YouTube angehört und ich muss sagen: "Weltklasse!"
Es hat mich beim ersten Hören schwer beeindruckt. Das zweite Mal werde ich mir das Album aber nicht über YouTube anhören (CD Bestellung läuft).
Hervorragender europäischer Jazz, den ich (wenn ich es nicht besser wüsste) viel später als Mitte der 60er Jahre eingeordnet hätte.
Danke für den Tipp, @Mr._Lovegrove


Ach ja, und noch was anderes:

Don_Tomaso (Beitrag #14635) schrieb:

Keith Jarrett - Sleeper ...Klar, für den eingefleischten Jarrett- oder Garbarek-Hasser - soll es ja geben - ist das nichts.

Wo gibt's die denn? Aber nicht hier - oder? Kann ich mir gar nicht vorstellen.

Ich hab ja dieses ganze Polenzeugs bisher auch nur als mp3, aber ein Freund von mir wohnt in Polen und über den kriege ich jetzt ein halbes Dutzend CDs aus der "Polish Jazz" Reihe relativ günstig besorgt. Da sind fantastische Sachen dabei.

DigiDig (Beitrag #14639) schrieb:

... Ach ja, und noch was anderes: Don_Tomaso (Beitrag #14635) schrieb: Keith Jarrett - Sleeper ...Klar, für den eingefleischten Jarrett- oder Garbarek-Hasser - soll es ja geben - ist das nichts. Wo gibt's die denn? Aber nicht hier - oder? Kann ich mir gar nicht vorstellen.

Neeee, wo denkst du hin? Also wirklich!

Habe gerade mal in die Brad-Mehldau-Trio-Scheiben reingehört, schon geil!

arnaoutchot (Beitrag #14638) schrieb:

n'Abend, Herr Rille. Was führt Dich in den Jazzkeller ? Und CDs ? Na na ... ;)

Hier soll's guten Whiskey geben. Und für Platten in den Jazzkeller schleppen war ich zu schwach Du greifst auf Reisen ja auch gerne zum handlichen Tonträger Aktuell lege ich aber ... oben auf

Richtiiiiich



Blair Athol - Highland Whisky

Format: Flasche
Land: Schottland
Genre: Single Malt 2002
direkt in der Destillerie gekauft ...


Dazu, direkt bei discogs gekauft - wieder einen Dank an Michael



Earl Klugh ‎– Finger Paintings
Label: Mobile Fidelity Sound Lab ‎– MFSL 1-025 Serie: Original Master Recording –
Format: Vinyl, LP, Album, Reissue, Remastered
Land: US Veröffentlicht: Mar 1980
Genre: Jazz, Funk / Soul

Du hattest Recht, die ist klanglich ein Knaller!

Snowbo (Beitrag #14643) schrieb:

Blair Athol

Wußte gar nicht, dass der Tony einemeigene Inselgruppe hat! Und die liegt bei Schottland?

Format: Flasche Land: Schottland Genre: Single Malt 2002 direkt in der Destillerie gekauft

Gestern kam ich nicht richtig zum hören. Nun aber, da der Bigos im Ofen steht und die Küche kein völliges Schlachtfeld mehr ist, läuft sie:



Brad Mehldau - The Art of the Trio, Vol 1. Mit Brad Mehldau (p), Larry Gernadier (db), Jorge Rossy (dr). Himmel hilf!
Ich kann kaum glauben, wie geil diese Scheibe ist! Das geht ja sowas von zur Sache, ich bin leicht sprachlos. Die Jungs geben Gas! Das Teilchen braucht ein wenig Dampf, sprich Lautstärke, um so richtig in Fahrt zu kommen, aber dann... Bei dem Cover könnte man ja denken, das sei besinnliche Kerzenschein-Musik, dem ist aber gar nicht so.
Ihr seht, ich bin entzückt. Und Vol 2 und Vol 3 harren auch noch der Lauschung.

Kannte ich nicht, nicht mal den Namen. Hat mir ein Forumant geschenkt. Damit ich bloß nicht muckele wenn die Moderation mich mal wieder ausbremst.

Das ist eine tolle Scheibe! Jazz-Gitarristen überfordern mich oft, der Knabe hier ist allerdings ziemlich cool. Richtig fett sind die die Stücke mit J.R. Monterose am Tenor. Auch einer um den ich mal kümmern müßte....der Leader, Rene Thomas, ist Belgier und lebte fünf Jahre in Montreal. Einen Deal für ein Album und ein Lob von Sonny Rollins....yeah!

Sub-Label von Riverside, Jazzland 27 vom 7/8. September 1960.

Es gibt "Ruby, My Dear" von Monk, "Milestones" von Miles Davis und drei Stücke von J.R.Monterose. Sehr schön das alles, groovt! Und nicht zu knapp. Der Drummer (Albert Heath) möchte kochen! Und dieser Monterose....voll geil!

(Für den Sammler interessant: es gibt "OJC"s die auch auf "Fresh Sound" aus Spanien erschienen sind. War mir bis heute gar nicht bewusst.) Und es gibt sie sogar derzeit auf Vinyl, allerdings schweineteuer.

Wird ja wohl noch sagen dürfen. Nicht wahr, beste Moderation? Schweineteuer jetzt.

Liebe Grüße

Carsten

@Don Tomaso & papamann :

beides sehr gute Tipps, eben rein gelauscht und für kaufenswert befunden ... Danke!



Mir ist heute nach einem sehr(!) langen Arbeitstag eher nach "pfiffigem" und swingigen Jazz, der mich nicht einlullt..



Bennie Green ‎– Bennie Green
Label: Bainbridge Records ‎– BT 1046
Format: Vinyl, LP, Album, Reissue
Land: US Veröffentlicht: 1981
Genre: Jazz Stil: Bop

Bass – George Tucker
Bongos – Joseph Gorgas
Drums – Alfred Dreares*
Piano – Sonny Clark
Tenor Saxophone – Jimmy Forrest
Trombone – Bennie Green

Ewig nicht gehört und macht richtig Laune

Was denn...sogar ohne sich mit Single Malt dabei zuzulöten?

Boah! GROOVE!!!!!



Ganz falsches Bild. Hier als schnöder Vinyl-Reissue für schlappe 12 €. Klingt toll!

Auch wieder so eine Lücke: der Bassist, Mr. Victor Sproles. Der spielt super! Groove-Sau!

Und überhaupt sind diese den Hard Bop bis zur Grenze lotenden Blue Note sowieso der Knaller.


Die hier ist ja eher noch ....klassisch aber man riecht schon das Verscharchtheit nicht länger gefragt ist.

Coole Scheisse. So was sagt man hier nicht, aber es bleibt coole Scheisse.

Wenn ich einmal sterbe habe ich hoffentlich alle Blue Note der entscheidenden Jahre zumindest gefeiert. Sammeln ist ein anderer Schnack.

*papamann* (Beitrag #14646) schrieb:

Wird ja wohl noch sagen dürfen. Nicht wahr, beste Moderation? Schweineteuer jetzt.

Hier in diesem Thread habe ich kein Problem damit, Du kannst gerne ein Preisurteil mit abgeben. Ist sogar hilfreich, denke ich.

Gar nicht schweineteuer, dafür aber saugut*):



Brad Mehldau - The Art Of The Trio, Vol 3. Mit Brad Mehldau (p), Larry Grenadier (db), Jorge Rossy (dr). Hält das Niveau, das Vol 1 und Vol 2 schon sehr hoch gelegt hatten. Diese drei Platten von Brad Mehldaus Trio sind ja nicht nur grandios gespielt, sondern auch superb aufgenommen. Das Set Vol 1 - 3 betrachte ich als mein ganz persönliches Weihnachtsgeschenk für einen sehr lieben Menschen.




*)Sorry für den Kalauer....

Weiter gehts:



Brad Mehldau Trio - Day Is Done. Mit Brad Mehldau (p), Larry Grenadier (db, Jeff Ballard (dr). Keine Ahnung, warum ich die Scheibe so lange hab im Schrank verstauben lassen, seit ich sie gekauft hatte. Irgendwie kam sie erst nicht so richtig an bei mir. Jetzt, geprept durch die Art-Of-The-Trio-Scheiben, merke ich erst, wie klasse auch diese Aufnahme mit dem etwas umgestellten Trio, Ballard statt Rossy an den Drums), ist.

Second Hand! Soeben! Vinyl! Durch die Bank tolle Scheiben. Man kennt sie, hier auch auf CD im Regal.





Die Brown/Roach ist aber sowas von "frisch aufgespielt nun also!" Miles Davis hat wohl wichtigere Platten gemacht. Die "Dig" entäuscht aber keineswegs.

Dann noch, leider kein Bild, die "Album Album" von Jack De Johnette auf ECM von 1984. Von dem kenne ich nichts entäuschendes. Auch nicht auf ECM. Diese Platte kocht eher altmodisch. Ich staune. Um dann bei "New Orleans Strut" sogar einen Drum-Computer (!) nutzt. Irre.

Und neu als fette Pressung auf Pure Pleasure eine die ich schon wegen des Covers unbedingt auf Vinyl wollte. Schlappe 25 €.




Musikalisch sowieso für mich eine der tollsten Jazz-Platten überhaupt.

Liebe Grüße

Carsten

Nach dem hier von J. R. Monterose und Blue Note die Rede war, fielen mir 2 Alben ein:

Sein einziges Album für BN als Leader (mW), u.a. mit dem tollen Ira Sullivan, neben Horace Silver, Wilbur Ware und Philly Joe Jones. Und natürlich 'Round About Midnight at the Cafe Bohemia von Kenny Dorham - neben JRM außerdem Bobby Timmons (p), Kenny Burrell (g), Sam Jones (b) und Arthur Edgehill (dr).

Ich mag beide Alben sehr, die Aufnahmen aus dem Cafe Bohemia halte ich für eine der besten Livesessions im Jazz überhaupt!

Hier J. R. Monterose, October 21, 1956, 1994, Blue Note 1536, Connoisseur Series
und Kenny Dorham - The Complete 'Round About Midnight At The Café Bohemia, May 31, 1956, Blue Note 1524, 2002 (RVG)



Nach dem der Hype um Mehldau hier andauert, habe ich mal geschaut, was ich denn so finde. Wenig. Die Day Is Done habe ich ziemlich klasse in Erinnerung. Aber wie alle anderen 2 bis 4: ewig nicht gehört. Das wären die hier auch schon erwähnte Solo-Scheibe Live In Tokyo, die ich durchaus sehr schätze und natürlich Live mit Grenadier und Ballard. In Erinnerung sind mir auch sehr die Trio-Live-Sessions mit Lee Konitz und Charlie Haden Another Shade Of Blue und Alone Together und deutlich später im Quartett plus Paul Motian Live At Birdland. Letztere erreichte mich damals deutlich weniger anhaltend, vielleicht weil Konitz nicht mehr alle Kräfte beisammen hatte ... oder mein Fokus war ein anderer? Ich müsste diese und die anderen genannten mal wieder anhören - und vielleicht auch endlich mal die Art of the Trio Alben. Jedenfalls danke für das kollektive Insistieren.
Mehldaus Entwicklung, etwa der letzten 10 Jahre, habe ich kaum noch verfolgt.

Ach ja, Lloyd und Shorter fallen mir noch ein.

Mein Gott, diese Cover....

die J.R. Monterose habe ich auf Vinyl. Laut Liner-Notes seine erste LP als Leader überhaupt. Der Gute hat einen tollen Ton. Tricky Themen wie ich finde.

...und hier epochales mit ihm!



Auch so ein Cover.....

Liebe Grüße

Carsten

Zum Thema Cover.

Dem Vinyl-Fan winkt eine Serie die mich ganz wuschig macht. Und zwar gibt es Klassiker ohne Original-Hülle sondern mit Fotos von Jean-Pierre Leloir. Der Knabe hat wundervolle Bilder unserer Helden zu verantworten.

Also bei Platten die ich noch nicht habe werde ich wohl die eine odere andere kaufen. Bezahlbar.

Hier ein Beispiel von Original und Fälschung:





Tja....irgendwie coole Idee.

Hallo zusammen,
nachdem Rene Thomas hier seinen "Guitar Groove" gegeben hat, habe ich mir gerade ein Konzert von 1974 mit holländischen Musikern angehört.
rene thomas "hommage a´... rene thomas" (Timeless 1994)
Rene Thomas, g
Rob Franken, electric piano
Koos Serierse, b
Louis Debis, dr
Das erste up-Tempo Stück ist ein absoluter Knaller und lohnt alleine schon den Kauf. Die folgende drei Stücke, alle um die 10 Minuten, sind ruhiger, aber auch gut, vor allem das letzte "Round about Midnight".
Gitarrenfreunde machen hier nichts falsch. Die holländischen Musiker sind auch klasse.

dietmar_ (Beitrag #14654) schrieb:

... im Quartett plus Paul Motian Live At Birdland. Letztere erreichte mich damals deutlich weniger anhaltend, vielleicht weil Konitz nicht mehr alle Kräfte beisammen hatte ... oder mein Fokus war ein anderer? Ich müsste diese und die anderen genannten mal wieder anhören - und vielleicht auch endlich mal die Art of the Trio Alben. Jedenfalls danke für das kollektive Insistieren. ;)

Sehe ich genauso, die Live at Birdland finde ich auch - trotz der hervorragenden Musiker - etwas sehr gesetzt und lahm ...

Ich denke, der Output von Mehldau ist beachtlich und man muss wählerisch sein. Ich habe mich durch einen Teil der fünf Art of the Trio Volumes gearbeitet, gerade die Vol. 5, die dann auch zwei CDs umfasst, wiederholt sich inhaltlich dann schon ein bisschen. Auch die neue erst vorgestern hier vorgestellte "Blues and Ballads" war jetzt nicht so wirklich bahnbrechend neu. Aber insgesamt ein bereits jetzt beachtliches Werk, und der Mann ist ja erst Mitte 40.

*papamann* (Beitrag #14656) schrieb:

Dem Vinyl-Fan winkt eine Serie die mich ganz wuschig macht. Und zwar gibt es Klassiker ohne Original-Hülle sondern mit Fotos von Jean-Pierre Leloir. Der Knabe hat wundervolle Bilder unserer Helden zu verantworten. ... Tja....irgendwie coole Idee.

Tja, ich weiss nicht. Ich finde das Originalcover der Giant Steps sehr gelungen, es passt in seiner Kraft und seinem Blickwinkel von unten doch sehr gut zu den gigantischen Schritten, die Coltrane auf seiner gleichnamigen Platte unternahm. Sei mir nicht böse, aber den Schnappschuss von Coltrane aus dem Hotelzimmer finde ich dagegen schwach ... also wegen dem Cover würde ich diese Platte bestimmt nicht kaufen. Ich weiss aber nicht, wie die anderen Cover sind.

Na ja, jedenfalls sollte ich Mehldau wieder mehr in meinen Fokus rücken. Dafür ist er einfach zu gut, auch wenn ich nur ältere Aufnahmen von ihm kenne. Schließlich ist die mehrfach wiederholte Meinung "bester aktueller Pianist" auch an mein Auge gedrungen ... an mein Ohr noch nicht.
Wir werden hören.

Da muß jetzt natürlich die hier herhalten!







Stimmt schon, ein bisschen merkwürdig ist die Idee durchaus.

Übrigens, trotz dem geschmacklosesten Cover unter der Sonne, ein Jazz-Feuerwerk. Meine Fresse!

Liebe Grüße

Carsten

Diese französische Produktion von 1963 schiebe ich gleich hinterher.
Rene Thomas "Meeting Mr. Thomas" (Gitanes 2001)
Jacques Pelzer, as, fl
Lou Bennett, org
Rene Thomas, g
Gilbert Rovere, Benoit Quersin, b
Carles Bellonzi, dr
Nur 38 Minuten, also damaliges LP-Format, intensiv swingende Session. Höre ich am liebsten morgens zum Munterwerden - das funktioniert.
Der Gitarrensound von Thomas ist wirklich einzigartig ..