Gehe zu Seite: |vorherige| Erste .. 100 .. 200 .. 260 . 270 . 280 . 290 . 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 . 310 . 320 . 330 . 340 .. 400 .. Letzte |nächste|

Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

+A -A
Autor
Beitrag
Vollker_Racho
Inventar
#14763 erstellt: 04. Jan 2017, 20:51
Was in Berlin abgeht ist ja auch nicht mehr normal - von daher war das nicht die schlechteste Entscheidung...
silverfast
Ist häufiger hier
#14764 erstellt: 04. Jan 2017, 21:39
moinsen,
zur zeit king the new sceneFolder (55) sowie john abercrombie nights
blueminotaur
Stammgast
#14765 erstellt: 04. Jan 2017, 22:52
Heute Abend

jpc.de

Anat Fort Trio & Gianluigi Trovesi - Birdwatching

Anat Fort - piano
Gianluigi Trovesi - alto clarinet
Gary Wang - double bass
Roland Schneider - drums

ECM 2015

Lyrische Quartettmusik, die nach Aussage der israelischen Pianistin Anat Fort durch Bewegungen in der Natur inspiriert wurde -gut nachvollziehbar.
Ich hab mir die Musik zugelegt nach einem sehr sehr schönen Konzert von Trovesi vor kleinem Publikum in Lübeck. Dort wurde er begleitet von einem -sehr guten- lokalen Trio, und spielte näher an den musiklalischen Wurzeln seiner italienischen Heimat. Beides hat seine Faszination. Mittlerweile gehört "Birdwatching" zu meinen sehr geschätzten Platten, wenn ich die Ruhe habe, mich ganz auf die Musik einzulassen. Nichts zum nebenher Laufen lassen. Selbst das Tippen ist eigentlich schon zu viel...

OT: Wer mal -wie bei dem genannten Konzert- drei Meter von den unverstärkten Instrumenten entfernt gesessen und den Dynamikumfang z. B eines gut gespielten Schlagzeugs erfahren hat, weiß, dass auch die teuersten Anlagen dem nicht annähernd gerecht werden in der Wiedergabe. Ist manchmal gut, so auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zu werden... :-)
arnaoutchot
Moderator
#14766 erstellt: 04. Jan 2017, 23:08
Hier Michael Wollny Trio - Weltentraum - ACT 2013 - 180 Gramm High Fidelity Pressing. Die Stücke basieren auf Kompositionen von Alban Berg, Guillaume de Machaut, Paul Hindemith, Wolfgang Rihm, Edgard Varèse etc.). Wirklich eine wichtige Neuentdeckung für mich, nach den beeindruckenden Nachtfahrten (die ich zuerst hörte, obwohl sie später entstanden) eine weitere tolle Piano-Trio-Platte ! Die Vinylpressung ist sehr gut, klingt sehr ausgewogen.

P1070201
arnaoutchot
Moderator
#14767 erstellt: 04. Jan 2017, 23:39
Gefolgt von einer ziemlich seltenen ECM-Platte: Hajo Weber / Ulrich Ingenbold - Winterreise - ECM 1982. Ein Gitarrenduo, das nur diese eine Platte machte, die auch nie auf CD erschien, und die danach offensichtlich wieder in der Versenkung verschwand. Schöne sphärische, für ECM typische Gitarrenimprovisationen. Hörenswert !

P1070202
blueminotaur
Stammgast
#14768 erstellt: 04. Jan 2017, 23:41
Es folgt eine meiner Lieblings-Piano-Solo-Platten:

amazon.de


Ray Bryant - Alone with the Blues

Ray Bryant - piano

Der Titel sagt schon, worum es geht -Blues. Im Unterschied zu einigen seiner Trio-Platten hat Bryant hier -dem Thema angemessen- einen sehr erdigen und robusten Anschlag, und ein sehr "blaues" Timing. Keine notenreich zur Schau getragene Virtuosität, vielleicht etwas sperrig, aber deswegen -für mich- um so besser.
blueminotaur
Stammgast
#14769 erstellt: 04. Jan 2017, 23:47

arnaoutchot (Beitrag #14767) schrieb:
Gefolgt von einer ziemlich seltenen ECM-Platte: Hajo Weber / Ulrich Ingenbold - Winterreise - ECM 1982. Ein Gitarrenduo, das nur diese eine Platte machte, die auch nie auf CD erschien, und die danach offensichtlich wieder in der Versenkung verschwand. Schöne sphärische, für ECM typische Gitarrenimprovisationen. Hörenswert !



Interessant -noch nie von gehört. Das geht aber nicht in Richtung Kolbe und Illenberger?
arnaoutchot
Moderator
#14770 erstellt: 04. Jan 2017, 23:57
Nein, gar nicht, Kolbe & Illenberger würde ich eher einen folkigen Hintergrund zuordnen, dieses Duo ist schon eher jazzorientiert. Ziemlich eigenständig. Aber halt einfach vergessen ...

Weiter ging es noch mit Keith Jarrett/Gary Peacock/Jack de Johnette: Standards Live - ECM 1985. Irgendwo vor vielen Jahren schrieb hier im Forum mal ein Toningenieur, dass diese für ihn die perfekte Live-Aufnahme aller Zeiten sei. Ich habe LP und CD davon, die beide auf nahezu unglaublich hohem Niveau spielen. Sicherlich eine Referenz in Sachen Aufnahme eines Piano Trios. Inhaltlich ist es ebenfalls sehr hochwertig, allerdings bekommen die Jarrett-Hasser hier voll ihr Futter: Er singt, stöhnt und grunzt, dass es eine wahre Freude ist.

IMG_4123 (1)


[Beitrag von arnaoutchot am 05. Jan 2017, 00:21 bearbeitet]
blueminotaur
Stammgast
#14771 erstellt: 05. Jan 2017, 00:01
Dann ist gut. Vielleicht find ich ja irgendwo eine Hörprobe...
arnaoutchot
Moderator
#14772 erstellt: 05. Jan 2017, 00:24
Hier gibt es einen Track davon: https://www.youtube.com/watch?v=mT8lb8sy-LQ
blueminotaur
Stammgast
#14773 erstellt: 05. Jan 2017, 00:30
Super, Danke! Wenn "Play Jazz" auf NDRinfo vorbei ist, seh ich mir das an!
blueminotaur
Stammgast
#14774 erstellt: 05. Jan 2017, 01:25

arnaoutchot (Beitrag #14770) schrieb:
Weiter ging es noch mit Keith Jarrett/Gary Peacock/Jack de Johnette: Standards Live - ECM 1985. Irgendwo vor vielen Jahren schrieb hier im Forum mal ein Toningenieur, dass diese für ihn die perfekte Live-Aufnahme aller Zeiten sei. Ich habe LP und CD davon, die beide auf nahezu unglaublich hohem Niveau spielen. Sicherlich eine Referenz in Sachen Aufnahme eines Piano Trios. Inhaltlich ist es ebenfalls sehr hochwertig, allerdings bekommen die Jarrett-Hasser hier voll ihr Futter: Er singt, stöhnt und grunzt, dass es eine wahre Freude ist.

Ich steh da ja drauf


arnaoutchot (Beitrag #14770) schrieb:
Nein, gar nicht, Kolbe & Illenberger würde ich eher einen folkigen Hintergrund zuordnen, dieses Duo ist schon eher jazzorientiert. Ziemlich eigenständig. Aber halt einfach vergessen ...


Erstaunlich. Wie kann sowas einfach untergehen? Ich schau mich mal um...

Nachdem ich durch eine lesenswerte Würdigung der Lokalpresse (Lübecker Nachrichten) an den 75. Geburtstag von John McLaughlin heute erinnert wurde, läuft zum Abschluss des Tages

Inner Mounting Flame

Leider leise, da schon spät...
chriss71
Inventar
#14775 erstellt: 05. Jan 2017, 01:51
@blueminotaur: Zwei Schurken, ein Gedanke... Auch bei mir gerade im Player, aber in CD (1997 Master Sound Japan)

Mahavishnu - Birds of Fire

blueminotaur
Stammgast
#14776 erstellt: 05. Jan 2017, 02:01
Cheers!
chriss71
Inventar
#14777 erstellt: 05. Jan 2017, 02:18
...und nachher dann gleich... Mahavishnu Orchestra - The Inner Mounting Flame (MFSL)

Mahavishnu Orchestra - Inner Mounting Flame
Ich denke mal, über die ersten zwei Mahavishnu Scheiben muss man nicht wirklich was schreiben. Jazzrock at it's best.

blueminotaur
Stammgast
#14778 erstellt: 05. Jan 2017, 02:30
Für mich ist das Live-Album "Between Nothingness and Eternity" die Krönung. Absolut unvergleichlich, eins der 1000 Alben für die Insel für mich.
Mein Exemplar ist eine Bandaufnahme von der LP meines Bruders, digitalisiert über eine billige Soundkarte, und dann gebrannt auf CD. Bisschen Lagerfeuer in der Einlaufrille, aber das spielt dann auch keine Rolle mehr
Diese Platte muss tatsächlich brachial laut gehört werden -zuhause geht das leider nicht oft. Aber im Auto, wenn mal wieder Stau ist: "Sister Andrea"...

Einfach grandios.


[Beitrag von blueminotaur am 05. Jan 2017, 02:34 bearbeitet]
moontrane
Stammgast
#14779 erstellt: 05. Jan 2017, 10:36
Morgens zum Wachwerden:
Intensives Altsaxofon im klassischen Quartett mit Reminiszenzen an Rollins, Coltrane, Brecker.
Rosario Giuliani "Luggage" (Dreyfus 2001)
Rosario Gliuliani, as
Pietro Lusso, p
Pietro Cancaglini, b
Lorenzo Tucci, dr
amazon.de
Micha_L
Stammgast
#14780 erstellt: 05. Jan 2017, 16:34

blueminotaur (Beitrag #14778) schrieb:
Für mich ist das Live-Album "Between Nothingness and Eternity" die Krönung.


Für mich auch.

Und dazu eine frohe Botschaft

Die restlichen Stücke dieses legendären Konzerts gibt es seit einiger Zeit auf CD.
Zwar in einer Box zusammen mit den Alben des originalen Mahavishnu Orchestra.
Aber dafür ist die Bonus Disc "Unreleased Tracks from Between Nothingness & Eternity" erste Klasse, musikalisch und remastertechnisch.

Siehe hier:

002930d8

002930ec
chriss71
Inventar
#14781 erstellt: 05. Jan 2017, 17:06
@Micha_L: Kurze Frage, in dieser Box handelt es sich bei den Studio Alben um welches Remastering? Stehen irgendwelche Credits drinnen? Rein gefühlsmäßig würde ich das Wilder Remaster annehmen. Diese "Unreleased Tracks from Between Nothingness & Eternity" CD remixed oder remastered und wenn ja von wem?



[Beitrag von chriss71 am 05. Jan 2017, 17:06 bearbeitet]
Micha_L
Stammgast
#14782 erstellt: 05. Jan 2017, 17:25
Hallo Chris,

Produzenten der gesamten Box sind Richard Seidel & Bob Belden.

Mastering: Mark Wilder & Maria Triana, Battery Studios, NYC

Musikalische Konsultation CD 4 und 5: Gregg Bendian.

Ich finde, daß die Bonus-CD einen Tick (noch) besser klingt als die Anderen.....aber trotzdem wie gewohnt (im positiven Sinn).

Nebenbei gesagt ist der Meister gestern 75 geworden, fühlt sich gesundheitlich gut und "kann einfach nicht aufhören".
Gut für ihn und für uns.


[Beitrag von Micha_L am 05. Jan 2017, 17:35 bearbeitet]
chriss71
Inventar
#14783 erstellt: 05. Jan 2017, 17:36

Micha_L (Beitrag #14782) schrieb:
Mastering: Mark Wilder & Maria Triana, Battery Studios, NYC


Hab ich mir gedacht, dass heißt die "Unreleased Tracks from Between Nothingness & Eternity" ist kein Remix, sondern ein Remastering von Mark Wilder, korrekt?

arnaoutchot
Moderator
#14784 erstellt: 05. Jan 2017, 17:54
Ich hatte die Between Nothingness auf LP aus den 1970ern und erinnere noch, dass das ziemlich scheusslich klang. Als CD habe ich mir das nie gekauft. Ist das jetzt besser geworden ? Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich auch die Lost Trident Sessions noch nie gehört habe ... Für mich waren die beiden regulären Studioplatten immer das Mass aller Dinge.


[Beitrag von arnaoutchot am 05. Jan 2017, 17:57 bearbeitet]
chriss71
Inventar
#14785 erstellt: 05. Jan 2017, 17:58

arnaoutchot (Beitrag #14784) schrieb:
Ich hatte die Between Nothingness auf LP aus den 1970ern und erinnere noch, dass das ziemlich scheusslich klang. Als CD habe ich mir das nie gekauft. Ist das jetzt besser geworden ?


Deswegen frage ich ja so penetrant nach... (auch wenn ich als Klangfetischist verschrien bin... )



[Beitrag von chriss71 am 05. Jan 2017, 17:59 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#14786 erstellt: 05. Jan 2017, 18:04
Naja, wenn ich das recht erinnere, war das auf der LP weit entfernt von erbsenzählerischem Klangfetischismus. Das war unhörbar schrill und matschig. Wie bei einem Live-Konzert aus dem Central Park ja nicht soo verwunderlich. Wahrscheinlich muss man es wie blueminotaur von einer Bandaufnahme der LP rippen, dann kann man es zumindest laut hören ...
moontrane
Stammgast
#14787 erstellt: 05. Jan 2017, 19:17
Ich mache mit dem deutschen Saxofonisten Johannes Ludwig weiter.
Johannes Ludwig "The Druid`s Song" (nagel heyer 2012)
Johannes Ludwig, as
Johannes Enders, ts
Volker Engelberth, p, electric piano
Max Leiß, b
Mareike Wiening, dr
Eigenkompositionen von Ludwig, mit Energie und Schwung, absolut hörenswerter Gegenwartsjazz,
Nicht schräg, aber auch kein Mainstream, swingt.
Gruss Christoph
amazon.de
blueminotaur
Stammgast
#14788 erstellt: 05. Jan 2017, 22:33

arnaoutchot (Beitrag #14786) schrieb:
...Das war unhörbar schrill und matschig. Wie bei einem Live-Konzert aus dem Central Park ja nicht soo verwunderlich...


Vielleicht war Dein Tonabnehmer damals auch eher "basic"?

Im Ernst: so schlimm find ich die Aufnahme nicht. Klar, bisschen übersteuert manchmal, aber Bass und die Höhen vom Schlagzeug kommen eigentlich gut und definiert. Bei der Gitarre ist ja schwer einzuschätzen, was der Aufnahmetechnik anzulasten ist, und was an Verzerrungen gewollt war.

Aber möglicherweise bin ich an der Stelle auch einfach nur Fanboy...
blueminotaur
Stammgast
#14789 erstellt: 05. Jan 2017, 23:17
amazon.de

The Leaders - Slipping and Sliding

Arthur Blythe - as
Lester Bowie - tpt
Chico Freeman - ts
Kirk Lightsey - piano, fl
Cecil McBee - bass
Don Moye - drums

1994

(Vor-)letzte Platte einer Art All-Star-Band des Jazz der späten 80er/frühen 90er. Ich schätze jeden einzelnen der Musiker (gut: Kirk Lightsey kannte ich nicht) für seine individuelle Musik -das muss nicht notwendigerweise in der Summe auch was Tolles ergeben. Tut es aber

Bisher habe ich nur dieses Album der Band. Gibt also noch Aufgaben im Leben.
blueminotaur
Stammgast
#14790 erstellt: 06. Jan 2017, 01:42
jpc.de

Charles Mingus - Oh Yeah


Charles Mingus – piano and vocals
Rahsaan Roland Kirk – flute, siren, tenor saxophone, manzello, and strich
Booker Ervin – tenor saxophone
Jimmy Knepper – trombone
Doug Watkins – bass
Dannie Richmond – drums

Atlantic 1962

Mingus mal nicht am Bass, sondern am Piano und vokalistisch unterwegs. Ein teils wilder Stilmix, der in Summe sehr faszinierend ist -damals auf jeden Fall Avantgarde.
moontrane
Stammgast
#14791 erstellt: 06. Jan 2017, 10:38
Morgen zusammen,
Anfang der 90er reiste ein Wikinger nach New York und nahm ein hörenswertes Mainstream-Album mit Standards und Eigenkompositionen auf. Sein kraftvolles Saxofon und die exzellenten Mitspieler, Mulgrew Miller am Piano, Peter Washington am Bass und Billy Drummond am Schlagzeug machen das Ganze rund.
Tomas Franck Quartet "Tomas Franck in New York" (Criss Cross 1991)
amazon.de
*papamann*
Stammgast
#14792 erstellt: 06. Jan 2017, 15:32
Ich bin noch da!

Allerdings findet jazziges zur Zeit nur durch Hip Hop mein Ohr.

Das allerdings könnte auch den Jazz-Fan interessieren:

A Tribe Called Quest

Das war eine Bomben Hip Hop Formation aus New York in den 9Ts. Und jetzt haben sie ein sagenhaftes neues Album veröffenlicht.

Der Link ist allerdings 9Ts. Und der Bassist ist kein geringerer als Ron Carter!

Keine Angst, jetzt kommen keine unzähligen Beiträge über Hip Hop-Tracks die sich Jazz-Schnipseln bedienen.

Der Bass des Links ist eben nicht gesampelt, da spielt ein echter Ron Carter! Also mir gefällts!

Beste Grüße

Carsten

Edid: Die "Oh Yeah!" von Mingus habe ich auf Vinyl. Ein irres Album. "Oh Lord Don't Let Them Drop That Atomic Bomb on Me". Weisste Bescheid! Klasse!


[Beitrag von *papamann* am 06. Jan 2017, 16:55 bearbeitet]
moontrane
Stammgast
#14793 erstellt: 06. Jan 2017, 18:14
Bei mir spielt gerade Carlos Garnett, der unter anderem auch bei Miles mitgespielt hat.
Auf diesem schönen Album hört man deutliche Coltrane-Anklänge. Auch der Pianist Carlton Holmes erinnert an McCoy Tyner. Dazu spielt die Rhythmus-Gruppe Latino inspiriert.
Wer Coltrane mag, sollte mal reinhören. Anspieltip: "Catch me if you can".
Carlos Garnett "Fuego en mi Alma - Fire in my Soul" (High Note 1996)
Carlos Garnett, ts
Carlton Holmes, p
Brad Jones, b
Shingo Okudaira, dr
Neil Clarke, perc
amazon.de
moontrane
Stammgast
#14794 erstellt: 06. Jan 2017, 19:12
Es folgt ein Ausflug in freiere Gefilde.
Angelika Niescier Florian Weber "NYC Five" (Intakt 2016)
Angelika Niescier, as
Ralph Alessi, tr
Florian Weber, p
Christopher Tordini, b
Tyshawn Sorey, dr
Völlig klischeefreie Musik, ziemlich frei, stellenweise etwas sperrig, aber tadellos hörbar, sehr lebendig, sehr gute Klangqualität. Für mich eine der besten Veröffentlichung des vergangenen Jahres.
jpc.de
Igelfrau
Inventar
#14795 erstellt: 06. Jan 2017, 19:48


Adam Ben Ezra - Can't Stop Running

Adam Ben Ezra: Double-Bass, Vocals, Klavier, Klarinette
Gilad Dobrecky: Percussion
Adam Ben Amitai: Gitarrenkunst

Besonders das Können von Ezra am Saiteninstrument weiß zu begeistern und ist z.B. hier bei YT als Solo des Track 1 zu verfolgen. Das ganze Album ist hier bei Bandcamp zu lauschen und beziehen.
Micha_L
Stammgast
#14796 erstellt: 06. Jan 2017, 20:13

chriss71 (Beitrag #14785) schrieb:

arnaoutchot (Beitrag #14784) schrieb:
Ich hatte die Between Nothingness auf LP aus den 1970ern und erinnere noch, dass das ziemlich scheusslich klang. Als CD habe ich mir das nie gekauft. Ist das jetzt besser geworden ?


Deswegen frage ich ja so penetrant nach... (auch wenn ich als Klangfetischist verschrien bin... )

:prost


Nee, die haben das wirklich gut hinbekommen. Macht auch klanglich Spaß, das zu hören.
Keine Verschlimmbesserung. Highend wird keiner erwarten.

Ich weiß nicht in wiefern das subjektiv ist. Ich fand die LP damals klanglich auch nicht gut. Aber an dieser CD-Edition habe ich nichts auszusetzen.
Zu nervigen Hörvergleichen habe ich deswegen keine Lust.


[Beitrag von Micha_L am 06. Jan 2017, 20:18 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#14797 erstellt: 06. Jan 2017, 20:45

Igelfrau (Beitrag #14795) schrieb:

Ab (spätestens) 2'06 kratzt sich der Hund sehr schön synchron zum Bass. Aber auch sonst schönes perkussives Basssolo.
dietmar_
Inventar
#14798 erstellt: 06. Jan 2017, 20:57
Nachweihnachtlich habe ich mir nach ewigen Jahren wieder einen Kopfhörer geleistet. Jetzt beginne ich neu/anders (?) zu hören - auch Sachen, die schon länger in meinem Besitz sind.

Noch nicht sehr lange steht diese CD bei mir:

vijay-iyer-wadada-leo-smith

Vijay Iyer & Wadada Leo Smith – A Cosmic Rhythm With Each Stroke
2016, ECM

Nur Trompete und Klavier, Fender Rhodes, Elektronik. Oberflächlich gedacht, ordne ich die letzten beiden Instrumente gerne mal unter 'verzichtbar' ein. Doch in diesen Kontext gehört das hinein.

Habe in letzter Zeit öfter Wadada gehört und merkwürdigerweise fällt mir zu seinen Produktion immer das Verb „konzentriert“ ein. Vielleicht mangelt es mir auch an Worten? Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass der Mann in den letzten Jahren sehr fleißig ist. Spannende Sachen entstehen dabei, unter anderem diesem Album mit dem viel jüngeren Iyer.
An seinen 4 CDs umfassenden „Ten Freedom Summers“ arbeite ich mich immer mal wieder ab, „America's National Parks“ liegen hier ganz neu, ähnlich komplex, hoffentlich später dazu mehr.

Iyer ist sicher auch ein heißer Anwärter für den Titel „Bester zeitgenössischer Jazzpianist“ - bisher ging in diesem Thread die Urkunde immer nur an Herrn Mehldau. Nur mal so eingeworfen, weil ich es mit solchen Kategorisierungen gar nicht so habe.

Jedenfalls hat der Kopfhörer geholfen dieses Album neu wahrzunehmen.
blueminotaur
Stammgast
#14799 erstellt: 07. Jan 2017, 00:19
jpc.de

Chico Freeman - Tradition in Transition

Tenor Saxophone – Chico Freeman
Trumpet – Wallace Roney
Piano – Clyde Criner, Jack DeJohnette
Bass – Cecil McBee
Drums – Jack DeJohnette, Billy Hart

1982

Der Name des Albums beschreibt ziemlich gut, worum es geht: Tradition im Wandel. In wechselnden Konstellationen bauen die Musiker um den Saxophonisten Freeman Brücken aus dem traditionellen Jazz in die Moderne -innerhalb der Stücke. Melodiöse, teilweise marschähnliche Kompositionen lösen sich in recht freie Improvisationen der Bläser auf, untermalt von einer groovenden Rhythmusgruppe, bis auch diese plötzlich frei improvisiert -um kurze Zeit später wieder alle unter dem Dach der Komposition zu vereinen. Sehr abwechslungsreich und fesselnd, niemals anstrengend: einfach ein Vergnügen, der Musik zuzuhören.
DigiDig
Stammgast
#14800 erstellt: 07. Jan 2017, 02:22

dietmar_ (Beitrag #14798) schrieb:
Iyer ist sicher auch ein heißer Anwärter für den Titel „Bester zeitgenössischer Jazzpianist“ - bisher ging in diesem Thread die Urkunde immer nur an Herrn Mehldau. Nur mal so eingeworfen, weil ich es mit solchen Kategorisierungen gar nicht so habe.


Ja, Vijay Iyer ist ein erstklassiger Pianist. Vor einigen Jahren habe ich ihn mal auf dem Überjazz-Festival in HH gesehen. Er war mir zu dem Zeitpunkt noch völlig unbekannt und hat mich sofort begeistert. Später sah ich ihn dann nochmal live. Seit er zu ECM gewechselt ist, habe ich ihn irgendwie aus den Augen verloren. Daran sollte ich arbeiten...

Bei mir vor der Nachtruhe noch etwas ruhiges:
jpc.de
Miles Davis - In A Silent Way

Gut, zu dem Album brauch ich dann glaube ich wirklich nichts sagen.
dietmar_
Inventar
#14801 erstellt: 07. Jan 2017, 11:50

DigiDig (Beitrag #14800) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #14798) schrieb:
Iyer ist sicher auch ein heißer Anwärter für den Titel „Bester zeitgenössischer Jazzpianist“ - bisher ging in diesem Thread die Urkunde immer nur an Herrn Mehldau. Nur mal so eingeworfen, weil ich es mit solchen Kategorisierungen gar nicht so habe.


Ja, Vijay Iyer ist ein erstklassiger Pianist. Vor einigen Jahren habe ich ihn mal auf dem Überjazz-Festival in HH gesehen. Er war mir zu dem Zeitpunkt noch völlig unbekannt und hat mich sofort begeistert. Später sah ich ihn dann nochmal live. Seit er zu ECM gewechselt ist, habe ich ihn irgendwie aus den Augen verloren. Daran sollte ich arbeiten...

Meines Wissens hat Iyer derzeit seinen meisten Output bei Pi Recordings.
Insgesamt gesehen ein beachtenswertes Label mit spannenden Produktionen zeitgenössischen Jazz, u.a. Steve Lehman, Tyshawn Sorey oder Rudresh Mahanthappa.

Mir ging es mit Iyer übrigens genau so, ich verlor ihn einige Zeit ein wenig aus den Au... nee Ohren.
Micha_L
Stammgast
#14802 erstellt: 07. Jan 2017, 12:26
Aus einer speziellen Ecke des Spektrums eine Neuerscheinung:

0614427982827

Ein Videodazu: https://www.youtube.com/watch?v=6mrcrVTMbMs
moontrane
Stammgast
#14803 erstellt: 07. Jan 2017, 14:42
@ Dietmar
Hallo Dietmar,
aus euren Pianisten-Diskussionen halte ich mich raus.
Aber bei Pi-Recordings habe ich Rudresh Mahanthappa "Code Book" gesehen.
Da würde ich mal reinhören ...
Gefällt mir ausserordentlich.
Gruss Christoph
Bei mir läuft gerade Post-Bop mit Carlos Garnett "Under Nubian Skies" (High Note 1999).
Sehr von Coltrane beeinflusstes schönes Saxofon. Anspieltip: "Under Nubian Skies"
(Die Cover-Grafik fällt gegenüber der Musik deutlich ab.)
Carlos Garnett, ts
Russell Gunn, tr
Carlton Holmes, p
Brad Jones, b
Shingo Okudaira, dr
amazon.de
*papamann*
Stammgast
#14804 erstellt: 07. Jan 2017, 18:52
....immer noch US-Hip Hop mit Jazz-Bezug. Ich werde mir eine entsprechende Frisur gönnen....

....ha, eine Blue Note war trotzdem im letzten Paket. Vinyl. Scheint rar zu sein, ich finde auf die schnelle kein Bild.

Ich staune! High Life! Musik aus Nigeria mit Musikern von dort die in die Staaten gingen.. Aufgenommen von Rudy van Gelder, Englewood Cliffs, NJ, am 25. April 1963. Alles wie immer. Blue Note 4136.

Der einzige mir bekannte Musiker ist Ahmed Abdul-Malik am Bass. Von dem gibt es auch Platten auf Prestige / New Jazz die sich ebenfalls afrikanischem widmen.

Herrlicher Nachmittag! Bester Kontrast zum Hip Hop aber klassischer Blue Note-Sound ist es auch nicht. Wobei doch, aber eben keine Musik die man eigentlich mit Blue Note verbindet: High Life! Oder Highlife wie man das wohl heute richtig schreibt.

Da staunt man erstmal das sowas auf Blue Note erschien. Die Musik gefällt mir richtig gut. Allerdings bietet meine kleine Sammlung afrikanischer Jazz-angehauchter Musik ganz andere Knaller. Aber das hier ist 1963! Klasse!

Ernsthaft, kennt diese Scheibe einer der Blue Note Fans?

Beste Grüße

Carsten
dietmar_
Inventar
#14805 erstellt: 07. Jan 2017, 23:01
Heute 3 Liveaufnahmen aus den Jahren 1961, 1968 und 1976:

51xsTxy-s5L

Bill Evans – The Complete Village Vanguard Recordings, 1961, CD 3: Evening Set 3
1961, Riverside, 2005, 20bit K2
{mein Cover ist ohne diesen grauen Rand}

61PRFH3CjqL._SL1206_

Bill Evans – Live At Art D'Lugoff's Top Of The Gate
1968, 2012, Resonance Records, Erstveröffentlichung, CD 2: Second Set

Es scheint, als wenn das Klavier in Art D'Lugoffs Top Of The Gate verstimmt war, zumindest in deutlich schlechterer Verfassung war als das Klavier 1961 im Village Vanguard.

Die Aufteilung der Instrumente im Raum ist im VV auch klarer abgebildet und anders positioniert: im VV 1961 links bass + drums, rechts piano, im Top Of The Gate 1968 links drums und piano (mittig?), rechts bass.

Marty Morell war im Oktober 1968 noch ganz neu in Evans' Trio, das spürt man auch, erst recht im Vergleich mit dem versierten Spiel Paul Motians 1961, Morell blieb dann dort bis 1974, mW so lang wie kein anderer Schlagzeuger bei Evans.

Der große Live-Klassiker bleibt natürlich von den '68er Aufnahmen unerreicht, dennoch ist die gebotene Darbietung aus dem Top Of The Gate von sehr hoher Qualität, top eben. Dem geschaffenen Klang, wenn man die Umstände berücksichtigt, gebührt mein Respekt. Ein junger Kerl namens George Klabin hat für den Sender WKCR-FM mit einem „very heavy (50+ pounds) Crown two-track tape recorder“ und 4 Mikrophonen aufgenommen. Das ist natürlich nicht audiophil, aber ich höre es mit Vergnügen über die Anlage und ohne Weh über Kopfhörer.

Schöne Aufnahmen, schönes Zeitdokument des BE Trios an einem Wendepunkt.

Und ...

71XVSPn2qOL._SL1324_

Jazz At The Pawnshop – 30th anniversary – The Complete 3 SACD Collection + DVD
1976, 2006, Proprius Music, SACD 1

Ich höre aus Ermangelung eines SACD Players die CD-Spur der Hybrid-SACD. Hybrid sei dank, was wären wir nur ohne Hybride in diesen Zeiten.

Der erwartete Quantensprung vom Village Vanguard zum Pawnshop (Stampen) ist das jetzt nicht. Die Raumathmo - so fern man das denn schätzt, ich gehöre zu denen - finde ich im VV fast schöner eingefangen. „Das Gesamte“ kommt aus dem Stampen aber natürlicher an mein Ohr. Da war schon große Begeisterung im Raum, an der man manchmal im VV zweifeln mag. Aber egal, auch das machen Zeitdokumente aus.

Und natürlich muss ich erwähnen, dass dort good old Mainstream gespielt wird, weniger modern als die fast 16 Jahre älteren Sessions aus dem VV, die sicher damals "in der Zeit" waren. Desmonds "Take Five" ist vermutlich das mit Abstand modernste gebotene Stück? Aber Vorsicht, das ist keineswegs altbacken, besonders"Take Five" kommt sehr lebendig daher! Alte Leute Jazz ist anders – wobei wenn ich hier Richtung Herrn Cyrille auf meinem Tische liegend schiele – ach, lassen wir diese Art von Diskussion lieber.
Es ist wiederum auch das Schöne bei den Aufnahmen aus dem Stampen, Titel wie der "Limehouse Blues", "Over The Rainbow" oder "Struttin' With Some Barbeque" werden mit absoluter Freude und Können präsentiert. Zwei heiße Nächte waren das damals um Nikolaus 1976, viel heißer als es je ein Bill Evans schüren konnte.

Lars Erstrands Vibraphone ist grandios eingefangen, egal wie laut ich drehe, da klirrt nichts.
Arne Domnérus und Bengt Hallberg gehören sicher zu den besten Europäern ihres Faches, Bass toll, Schlagzeug ... ich möchte euch nicht langweilen.

Manchmal wünsche ich mir tatsächlich ein paar Jahrzehnte früher ausgewachsen gewesen zu sein. Was würde ich drum geben damals im Vanguard zugegen gewesen zu sein – ach, Coltrane im gleichen Jahr dort, wir hatten das hier schon. Ob ich in den mitt-70ern zur Fusion bekehrt worden wär' oder zum Free oder Bewahrender des Mainstream? Ist mir eigentlich auch egal. Spannend war's. Zum Glück ist es heute immer noch spannend.
arnaoutchot
Moderator
#14806 erstellt: 07. Jan 2017, 23:12
Dietmar, schön geschrieben, wie neulich schon gesagt, ich wäre dabei gewesen ! 1961 war ich aber noch nicht auf der Welt ... melde mich morgen ausführlicher.
dietmar_
Inventar
#14807 erstellt: 07. Jan 2017, 23:20

moontrane (Beitrag #14803) schrieb:
@ Dietmar
Hallo Dietmar,
aus euren Pianisten-Diskussionen halte ich mich raus.

Is' ja keine Diskussion. Mach' ruhig mit.

Aber bei Pi-Recordings habe ich Rudresh Mahanthappa "Code Book" gesehen.
Da würde ich mal reinhören ...

Ich sage nur: Steve Lehman!

Bei mir läuft gerade Post-Bop mit Carlos Garnett

Von Herrn Garnett habe ich hier noch etwas rumstehen, aus dem 70ern. Müsste papamann gefallen. Carlos Garnett - Black Love, auf Muse erschienen, eine ungewöhnliche Black Power Musik für dieses Label. U. A. mit der ganz jungen Dee Dee Bridgewater, mit Mtume, Buster Williams, Billy Hart.


*papamann* (Beitrag #14804) schrieb:
....ha, eine Blue Note war trotzdem im letzten Paket. Vinyl. Scheint rar zu sein, ich finde auf die schnelle kein Bild.

Ich staune! High Life! Musik aus Nigeria mit Musikern von dort die in die Staaten gingen.. Aufgenommen von Rudy van Gelder, Englewood Cliffs, NJ, am 25. April 1963. Alles wie immer. Blue Note 4136.

Der einzige mir bekannte Musiker ist Ahmed Abdul-Malik am Bass. Von dem gibt es auch Platten auf Prestige / New Jazz die sich ebenfalls afrikanischem widmen.

...

Da staunt man erstmal das sowas auf Blue Note erschien. Die Musik gefällt mir richtig gut. Allerdings bietet meine kleine Sammlung afrikanischer Jazz-angehauchter Musik ganz andere Knaller. Aber das hier ist 1963! Klasse!

Ernsthaft, kennt diese Scheibe einer der Blue Note Fans?

Ich habe diese CD aus der Connoisseur Serie:

51XY9dnzHIL

Solomon Ilori And His Afro-Drum Ensemble - African High Life
von 1963. Drei Bonustitel vom Oktober 1964 (bis 2006 unveröffentlicht)), u.a. mit Donald Byrd, Hubert Laws, Bob Cranshaw und Elvin Jones, und teils afrikanisch klingenden Namen finde ich tatsächlich spannender als das eigentliche Album. Das kommt auch bei mir selten vor.

Und habe das Gefühl, diese meinst du, Carsten?


[Beitrag von dietmar_ am 07. Jan 2017, 23:22 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#14808 erstellt: 07. Jan 2017, 23:23

arnaoutchot (Beitrag #14806) schrieb:
Dietmar, schön geschrieben, wie neulich schon gesagt, ich wäre dabei gewesen ! 1961 war ich aber noch nicht auf der Welt ... melde mich morgen ausführlicher. :prost

Gerne.
1961 war ich auch höchstens in weiter Ferne angedacht.
moontrane
Stammgast
#14809 erstellt: 08. Jan 2017, 10:25
Morgen Dietmar,
bravo, bravo, sehr kompetenter und anschaulicher Beitrag.
Die 60er Jahre als Erwachsener erleben zu können, ist ein faszinierender Gedanke. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass man in den Jahren die Explosion der Rock-Musik mitgemacht hätte. Obwohl natürlich die Blue Note Alben, Coltrane und Davis auch explodiert sind, am besten wäre man in beiden Musikrichtungen am Ball geblieben.
Was Steve Lehman betrifft, ich habe die hochgelobte Pi-Aufnahme "Mise en Abime" und finde keinen rechten Zugang. Aber ich versuche es demnächst noch einmal.
Bei mir laufen die Garnett-Tage weiter.
Heute morgen mit der Wiederauferstehung: Carlos Garnett "Resurgence" (Muse 1996)
Aufgenommen von Rudy van Gelder, vielleicht die beste der drei Comeback-Alben.
Carlos Garnett, ts
Carlton Holmes, p
Brad Jones, b
Steve Neil, b
Taru Alexander, dr
Shingo Okudaira, dr
Neil Caine, perc
amazon.de
Hier scheitert mal wieder die Cover-Abbildung via Amazon. Bitte um Nachsicht...
Gruss Christoph
moontrane
Stammgast
#14810 erstellt: 08. Jan 2017, 12:12
Jetzt habe ich mir noch mal Steve Lehman rausgeholt.
Steve Lehman Octet "Mise en Abime" (Pi Recordings 2014)
Steve Lehman, as
Jonathan Finlayson, tr
Mark Shim, ts
Tim Albright, trb
Chris Dingman, vib
Jose Davila, tub
Drew Gress, b
Tyshawn Sorey, dr
Nachdem ich in den letzten Wochen regelmässig auch freiere Musik gehört habe, gefällt sie mir jetzt auch.
Sie ist abwechslungsreich, es gibt viel ungewohntes zu hören, ist wahrscheinlich nicht immer angesagt (aufstehen morgens würde ich damit nicht). Man braucht die Bereitschaft, sich auf schräge Töne einzulassen. Dann ist sie amüsant und hörenswert.
amazon.de
dietmar_
Inventar
#14811 erstellt: 08. Jan 2017, 16:11

moontrane (Beitrag #14810) schrieb:
Steve Lehman Octet "Mise en Abime" (Pi Recordings 2014)
...
Nachdem ich in den letzten Wochen regelmässig auch freiere Musik gehört habe, gefällt sie mir jetzt auch.
...
amazon.de

Hallo Christoph,
bei mir war es der umgekehrte Weg. Ich sah das Oktett bei unserem leider letzten Festivalbesuch 2015 in Middelburg/NL und war vollkommen begeistert. Da musste dann auch Mise en Abîme her, das ich schon sehr mag. Auch wenn ich zugeben muss, dass mich das Liveerlebnis mehr geflasht hat.

Klar, das ist nicht einfach zu konsumieren, am meisten beeindruckt mich vielleicht, wie das Oktett als Ganzes agiert, sehr druckvoll auch. Lässt mich zumindest immer unruhig wippen. Deswegen für mich nicht unbedingt die Musik, die ich als Begleitung Richtung Schlaf auswählen würde.
Hier laufen daraus die zwei Bud Powell Hommagen, die muss man da auch erst einmal erkennen.

IMG_8970


moontrane (Beitrag #14809) schrieb:
Morgen Dietmar,
bravo, bravo, sehr kompetenter und anschaulicher Beitrag.
Die 60er Jahre als Erwachsener erleben zu können, ist ein faszinierender Gedanke. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass man in den Jahren die Explosion der Rock-Musik mitgemacht hätte. Obwohl natürlich die Blue Note Alben, Coltrane und Davis auch explodiert sind, am besten wäre man in beiden Musikrichtungen am Ball geblieben.

Danke für die Blumen.

Tja, wenn man das wüsste, ob man sich in anderen Epochen so oder so entschieden hätte? Das ist heute auch nicht einfacher - und das meine ich gar nicht einmal nur auf die Musik bezogen. Ich denke, es hängt auch viel damit zusammen in welchem Kontext man aufwächst. Dass man als 16 Jähriger in Berlin oder New York über andere Dinge stolpern kann als - wie bei mir - in einer 40.000 Einwohner-Stadt, ist recht wahrscheinlich.
Wenn ich zumindest meine Entwicklung zur Musik nachvollziehe, war ich nie der Was-ist-denn-gerade-aktuell-Hörer. NDW, Wave oder so habe ich damals nur auf irgendwelchen Dorfdiscos mit der Flasche Bier in der Hand über mich ergehen lassen, blühte aber auf, wenn dort "Baba O'Riley" von The Who anlief.
Deshalb vermute ich eher, dass ich die eine oder andere Welle über mich schwappen lassen hätte, ohne meinen "Nichtbegeistert-Thron" zu verlassen. Selbst wenn ich die "Kind Of Blue" schon lange schätze und (als CD) habe, hat es noch lange gedauert bis mich der Jazz infizierte.

Ob der Kleinstadtjunge - dann früher geboren - in den 60er/frühen70ern vom Modalen Jazz, Free Jazz, Fusion oder Psychedelic Rock begeistert gewesen wäre, wage ich zu bezweifeln (wenn schon letzteres, schließlich mochte/mag ich Doors, Pink Floyd, Byrds, Jefferson Airplane und Hendrix). Da prasselte in jenen Jahren auch ganz schön was auf die interessierten Hörer ein, das war gar nicht einfach zu selektieren. Und letztlich selektiert doch jeder. Jemand der immer Jahrzehnte zu spät Miles und Coltrane, Beatles und Woodstock hört, ist wohl eher ein altmodischer?

Echt schrecklich finde ich es, dass meine Eltern, um Jahrgang '35, gar nichts von Rock 'n' Roll mitbekommen haben. Ich muss wohl eingestehen, dass sie eben genau wie ich in einer Kleinstadt lebten, dass anderes wie Arbeit, Kinder, Hausbau wichtiger war und damit selbst einen Elvis nur am Rande wahrgenommen haben werden? Da weiß ich mehr von Herrn Presley, dafür weniger von Heintje, Roy Black oder Boney M - M tobte dann in den 70ern unter meinem Kinderzimmer in der Kellerbar.

Ich vermute aber, hier im Thread gibt es einige, denen Chartplazierungen "was-ist-in?" meist schnurz waren? Gerade Entwicklungen unter Konsumenten sind vielleicht eher selten, wenn man nicht schon vom Elternhaus da etwas mitbekam?

Auweiha, mein Geschwaffel! Bin schon seit Anfang 17 krank, habe wohl Kommunikationsbedarf oder das Codein produziert zuviel Morphin in meiner Leber? Peace!





edit:
Satz (Eltern) umgestellt.
+ Tippfehler, Smiley


[Beitrag von dietmar_ am 08. Jan 2017, 16:22 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#14812 erstellt: 08. Jan 2017, 16:47
Seufz, es geht 2017 weiter:

Nat Hentoff starb gestern, 91 jährig.

arnaoutchot
Moderator
#14813 erstellt: 08. Jan 2017, 16:52
Na, dann erst mal gute Besserung, Dietmar.

Schade um Nat Hentoff, aber ich denke er hatte ein erfülltes und langes Leben. Jetzt kann mal jemand das Arbeitszimmer aufräumen (sorry, ich weiss, pietätlos ...)

Das Steve Lehmann Octet wurde hier schon früher vorgestellt, ich hab es auf meiner geistigen Hörliste ...

Hier aber etwas neues Kapitales und höchst Vergnügliches: Deep Schrott - The Dark Side of Deep Schrott Vol. 2 - poise 2016. Deep Schrott sind bekanntlich das erste Bass-Saxophon-Quartett des Universums und das wird immer besser ! Diesmal gibt es Stücke von Albert Ayler, Hanns Eisler, Tool, Meat Puppets, AC/DC und Franz Schubert neben Eigenkompositionen des Quartetts. Allen gemein ist der sonore Klang der vier Bass-Saxophon-Ungetüme, mit denen sie neben markerschütternd dunklen Sounds auch lyrisch zarte Kantilenen hervorbringen. Für alle Interessierten ein sicherer Tipp !

jpc.de


[Beitrag von arnaoutchot am 08. Jan 2017, 16:54 bearbeitet]
Suche:
Gehe zu Seite: |vorherige| Erste .. 100 .. 200 .. 260 . 270 . 280 . 290 . 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 . 310 . 320 . 330 . 340 .. 400 .. Letzte |nächste|
Das könnte Dich auch interessieren:
Was hört Ihr gerade jetzt? (Smooth-Jazz !)
BladeRunner-UR am 02.08.2020  –  Letzte Antwort am 29.12.2021  –  16 Beiträge
Wie hört ihr JAZZ?
cambridga am 30.08.2004  –  Letzte Antwort am 06.09.2004  –  9 Beiträge
Was seht und hört Ihr gerade jetzt? JazzDVDs
ugoria am 29.01.2005  –  Letzte Antwort am 21.05.2005  –  22 Beiträge
Was hört Ihr gerade jetzt? (Blues !)
Detektordeibel am 20.11.2009  –  Letzte Antwort am 01.04.2024  –  900 Beiträge
Was hört Ihr gerade jetzt? (Jazzrock&FUSION)
Detektordeibel am 15.12.2012  –  Letzte Antwort am 20.07.2013  –  15 Beiträge
.worüber hört Ihr eigentlich.
*papamann* am 13.08.2010  –  Letzte Antwort am 05.09.2010  –  6 Beiträge
Eure Live Jazz Erfahrungen
LyleFinster am 27.02.2005  –  Letzte Antwort am 20.03.2005  –  15 Beiträge
Blues goes round - Welchen Blues hört/fühlt Ihr gerade?
Fugazi3 am 21.11.2004  –  Letzte Antwort am 21.01.2008  –  198 Beiträge
Was haltet Ihr von Jazz und Lyrik, Dichtung und Jazz?
Torquato am 12.12.2004  –  Letzte Antwort am 19.12.2004  –  8 Beiträge
Suche guten Jazz
Eskrima am 12.10.2012  –  Letzte Antwort am 31.10.2012  –  8 Beiträge

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.708 ( Heute: 11 )
  • Neuestes Mitgliedgune
  • Gesamtzahl an Themen1.551.048
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.536.764