Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

@ sebbo 76
Ja, das sehe ich auch so. Zudem hat Whirlwind eine informative Homepage.
Übrigens werde ich mir in nächster Zeit Janischs Doppel-CD "Paradigm Shift" holen.
Gruss Christoph
Bei mir läuft gerade unauffälliger Mainstream mit einem schönen Saxofon von Emanuele Cisi.
Emanuele Cisi featuring Eric Reed "clear days, windy nights" (abeat 2015)
Emanuele Cisi, ts
Eric Reed, p
Vincenzo Florio, b
Adam Pache, dr
Humberto Amesquita, trb (2 tracks)

Hier noch etwas weiter mit Keith Jarrett: Tokyo Solo October 2002 - ECM DVD-Video dts 5.1 2006. Jarrett mit einer sehr schönen knapp zweistündigen Performance aus Tokyo, besonders das Ende des ersten Teils gehört in seiner lyrischen Schönheit zum besten, was ich von Jarrett solo kenne. Klanglich ist die - mir bekannte einzige - Mehrkanalaufnahme von ECM hervorragend. Es gibt zwar auch Trioaufnahmen aus Japan auf DVD, die haben aber alle nur einen Stereo-Ton. Jarrett singt immer wieder mal mit, ist aber ansonsten relativ still.

Tja, die Jarrett wäre für mich auch interessant. Um die vernünftig hören und sehen zu können, müsste ich aber noch ganz schon aufrüsten.

Naja, bei mir lief gerade die hier (in Stereo über Kopfhörer):



Pat Metheny Group – Offramp

Nachdem am Wochenende meine Pat Metheny Konzertkarte für seine Tour im Oktober 2017 eingetroffen ist, werde ich ihn jetzt wohl wieder häufiger aufgelegen.

Bei Pat Metheny scheiden sich ja auch dies Geister. Für die einen der Gegenwarts-Jazzgitarrist für die anderen spielt er Kaufhausmusik. Dabei hat Metheny ja auch mit Alben wie "Zero Tolerance for Silence" oder der hier kürzlich angesprochen "Song X" gezeigt, dass er auch anderes kann, damit dann aber auch wieder seine Fans verschreckt.

Das Album "Offramp" ist mit Sicherheit kein Geheimtipp mehr. Aber, wie ich finde, eines der wichtigsten und einflussreichsten Jazz Alben der 80er Jahre.
Herausragend ist hier auch die Arbeit von Lyle Mays, den ich für einen der am meisten unterschätzen Pianisten/Keyboardern halte. Feine, reichhaltige Melodien hinterlegt mit ausgetüftelten Sounds und darüber legt Pat Metheny seinen Guitar Synthesizer. Typisch für die 80er, aber nichts für Hardboper oder Akustik-Klangpuristen.
Meist sind die Stücke der Pat Metheny Group ja eher kompositorisch angelegt. Das ist auch hier der Fall, aber mit dem Eröffnungsstück "Barcarole" und dem Titelstück "Offramp" sind hier auch zwei recht freie Stücke dabei, was die Scheibe in Summe sehr abwechslungsreich macht. Das fast als Outtro wirkende Schlussstück "The Bat part II" rundet das Album schließlich ab.

DigiDig (Beitrag #14516) schrieb:

Pat Metheny Group – Offramp

Ja, schöne Platte, habe ich beim Erscheinen 1982 (? - hab jetzt nicht nachgeschaut) viel gehört. War auch eine meiner ersten CDs, da war die Auswahl noch nicht so gross . Gut dazu passen die First Circle oder die damalige Live-Platte Travels. Aber die kennst Du sicherlich.

Oha, Jarrett würde ich nicht mal in 0.5 hören

arnaoutchot (Beitrag #14517) schrieb:

DigiDig (Beitrag #14516) schrieb: Pat Metheny Group – Offramp Ja, schöne Platte, habe ich beim Erscheinen 1982 (? - hab jetzt nicht nachgeschaut) viel gehört. War auch eine meiner ersten CDs, da war die Auswahl noch nicht so gross . Gut dazu passen die First Circle oder die damalige Live-Platte Travels. Aber die kennst Du sicherlich.

Ja, genau von 1982.
Die First Circle habe ich. Finde ich aber eher schwach gegenüber der "Offramp" und der erste "Pat Metheny Group" von 1978.
Die "Travels" fehlt mir allerdings noch, hatte ich aber schon ein paar Mal in den Händen und viel gutes drüber gehört.
Sehr gut ist noch die "Bright Size Life" mit einem wunderbaren Jaco Pastorius
Hier ein Bild:

Pat Metheny - Bright Size Life

Pat Metheny (g)
Jaco Pastorius (b)
Bob Moses (dr)

Jaco Pastorius ist mit Pat Metheny übrigens auch zusammen auf Joni Mitchells Live Album "Shadows and Light" zu hören (aber das gehört hier vielleicht weniger hin).

Mr._Lovegrove (Beitrag #14518) schrieb:

Oha, Jarrett würde ich nicht mal in 0.5 hören :prost

Ja, das kann ich nachvollziehen, auch wenn ich Jarrett teilweise mag. Wie ich schon mal schrieb:

DigiDig (Beitrag #14487) schrieb:

Nun, über Keith Jarrett gehen die Meinungen sicherlich auseinander.

Mr._Lovegrove (Beitrag #14518) schrieb:

Oha, Jarrett würde ich nicht mal in 0.5 hören :prost

Tja, schade für Dich, da versäumst Du was ! Ich denke, ich werde jetzt nur für Dich hier mal meine komplette Jarrett-Sammlung durchhörend vorstellen, das sind mit Sicherheit deutlich über 50 Platten ....

Jetzt hab ich aber das Stichwort von DigiDig aufgegriffen und eine etwas spätere Pat Metheny aufgelegt, die ich mal kurz angespielt hatte, aber noch nie so richtig komplett angehört habe: Secret Story - Nonesuch Collector's Edition 2CD 1992/2007. Lockerer sehr harmonischer World Jazz mit illustren Gästen wie Charlie Haden und Nana Vasconcelos (gut) und dem London Orchestra (weniger gut). Fliesst aber gerade recht hübsch hier. Man muss sich ja nicht immer mit "Zero Tolerance for Silence" quälen.



@DigiDig: Ich denke, ich hab rd. 20 Metheny-Platten. Das hier sind die, die ich am besten finde:

1976: Bright Size Life
1977: Watercolors
1978: Pat Metheny Group
1979: New Chautauqua
1979: American Garage
1980: 80/81
1983: Travels
1984: Rejoicing
1997: Beyond the Missouri Sky (Short Stories)
2003: One Quiet Night
2008: Day Trip
2012: Unity Band

Die Song X finde ich übrigens recht gut, ist aber eigentlich eine Ornette-Coleman-Platte. Seine Noise-Platten wie Zero Tolerance oder die Zusammenarbeit mit Derek Bailey (Sign of Four) sind masochistisch, im Falle der Zero Tolerance wohl auch einfach nur Vertragserfüllung ...

@arnaoutchot, okay, danke für die Tipps. Ich denke, da hab ich noch Lücken:
1980: 80/81
1983: Travels
1984: Rejoicing
1997: Beyond the Missouri Sky (Short Stories)
2003: One Quiet Night
Der Rest ist auch in meinem Regal vorhanden.
Mal schauen, ob ich meine Sammlung bis zu seinem Konzert im Oktober 2017 aufbessern kann.

Ja, viel Glück. Schönes Avatar übrigens mit einem HD800, wenn ich das richtig erkenne. Schönes Teil ! Stülpe ich mir auch ab und an über (siehe mein Equipment im Profil).

Ich habe Metheny zuletzt im Duo mit Charlie Haden live gesehen, das war sehr schön.

Gruss Michael

Gerade diese hier, schöne Abwechslung zum üblichen Weihnachtsgedudel.

Die sind aber auch außerhalb der Adventszeit sehr gut.

Grüße,
Flo

Hier als LP Rip ein großartiges ECM Lost Gem aus 1976:

Jack DeJohnette
Untitled
Ich bin noch gar nicht ganz durch, aber die Scheibe ist brillant. Die Truppe (zu der Warren Bernhardt (!) gehört), pendelt zwischen flüssigem, auch mal ruhigem Jazz und freieren Improvisationen. Das ist so schön anzuhören und eine typische ECM ihrer Zeit, wurde aber leider nei auf CD veröffentlicht.
Dafür gibt es die hier wundersamerweise immer noch auf CD:

Herbert Joos
Daybreak
Zwar nicht direkt eine ECM, sonderm eine JAPO Veröffentlichung, die über ECM vertrieben wird, aber das ist schon schwieriges Zeug. Kammerorchester plus Joos an der Solotrompete ist wahrhaftig kein Mainstream.

Hallo zusammen,
was haben meine entzündeten Augen da gestern gelesen? Unser Webmaster, der hochgeschätzte arnaoutchot, aka Michael, besitzt mehr als 50 Keith Jarrett Aufnahmen. Wow !!
Respekt, das ist konsequent.
Zeigt mir aber auch, wie unterschiedlich Jazzhörer gestrickt sind. Ich besitze nämlich 1, in Worten: eine, und das ist eine Quintett-Aufnahme ("Expectations").
Scheinbar bewege ich mich musikalisch in einem anderen Universum.
Wenn Jazz-Piano, dann bin ich Fan von Monk.
Die Aufnahme, die ich gerade höre, hört sich mit ihren schrägen, bluesigen Tonfolgen auch "Monkisch" an.
Leicht schräg, aber tadellos hörbar und hörenswert.
Loren Stillman "the brothers breakfast" (Steeple Chase 2006)
Loren Stillman, as
Vic Juris, g
Gary Versace, org
Jeff Hirshfield, dr


Euch allen einen schönen Abend!

moontrane (Beitrag #14526) schrieb:

arnaoutchot, aka Michael, besitzt mehr als 50 Keith Jarrett Aufnahmen. Wow !!!

Danke für die Blumen. Ich denke, dass ich ungefähr auf diese Zahl käme. In Scheiben ist das noch viel mehr, da sind ja Klötze wie die Sun Bear Concertos oder die Live at the Blue Note dabei. Ich zähle natürlich auch alle Kollaborationen und einiges weniges aus dem Klassik-Bereich dazu. Ich bin weit davon entfernt, ein blinder Jarrett-Fanboy zu sein. Mir sind seine arrogante Art und manche seiner verschrobeneren Projekte bekannt. Aber dennoch gibt es viele Platten, denen ich meinen Respekt aussprechen muss, vor allem natürlich einige seiner Solowerke und das grandiose Trio mit Peacock und deJohnette. Bei letzterem gebe ich zu, dass es bei ECM überdokumentiert ist, aber das ist wahrscheinlich mehr Schuld des Labels als von Jarrett. Insgesamt fallen aber auch 50 Jarrett-Platten in meinem Gesamtbestand von mehr als 2000 Jazz-Tonträgern nicht wirklich auf. Und nichts gegen Monk ... ein Gigant.

Die "Expectations" von Jarrett hab ich nicht mal ...

Guten Abend in die Runde,

2000 ist ne Nummer, Michael du scheinst gut sortiert zu sein..

Stichwort Piano- Trio, mag ich durchaus, und meinen derzeitigen Über- Favorit hatte ich beim ersten Hören hier vorgestellt. Inzwischen ist sie bei den drei derzeit meistgehörten, und ich kann sie nur wärmstens empfehlen:



Arild Andersen - The Triangle
ECM 2004

Arild Andersen - double bass
Vassilis Tsabropoulos - piano
John Marshall - drums

Tja, es scheint hier einige Sammler-Heavyweights zu geben.
Glaube ich dir Michael, dass du nicht unkritisch alles von Jarrett angehäuft hast. Dann wärst du ja auch dreistellig aufgestellt.
So, ich höre jetzt auch einen Pianisten: Kevin Hays "Go Round" (Blue Note 1995).
Das ist eine Sextett-Aufnahme mit abwechslungsreichen Kompositionen von Hays.
Kevin Hays, p, electric piano
Steve Hall, ts
Seamus Blake, ts, ss
Doug Weiss, b
Billy Hart, dr
Daniel Sadownick, perc

DigiDig (Beitrag #14516) schrieb:

..., bei mir lief gerade die hier (in Stereo über Kopfhörer): Pat Metheny Group – Offramp ... Bei Pat Metheny scheiden sich ja auch dies Geister. Für die einen der Gegenwarts-Jazzgitarrist für die anderen spielt er Kaufhausmusik. Dabei hat Metheny ja auch mit Alben wie "Zero Tolerance for Silence" oder der hier kürzlich angesprochen "Song X" gezeigt, dass er auch anderes kann, damit dann aber auch wieder seine Fans verschreckt. Das Album "Offramp" ist mit Sicherheit kein Geheimtipp mehr. Aber, wie ich finde, eines der wichtigsten und einflussreichsten Jazz Alben der 80er Jahre. Herausragend ist hier auch die Arbeit von Lyle Mays, den ich für einen der am meisten unterschätzen Pianisten/Keyboardern halte. Feine, reichhaltige Melodien hinterlegt mit ausgetüftelten Sounds und darüber legt Pat Metheny seinen Guitar Synthesizer. Typisch für die 80er, aber nichts für Hardboper oder Akustik-Klangpuristen. Meist sind die Stücke der Pat Metheny Group ja eher kompositorisch angelegt. Das ist auch hier der Fall, aber mit dem Eröffnungsstück "Barcarole" und dem Titelstück "Offramp" sind hier auch zwei recht freie Stücke dabei, was die Scheibe in Summe sehr abwechslungsreich macht. Das fast als Outtro wirkende Schlussstück "The Bat part II" rundet das Album schließlich ab.

Liegt hier auch gerade auf, und, da meine Frau auf dem Weihnachtsmarkt weilt, etwas lauter über die Harbetse. Die Platte wollte ich schon lange haben, kenne sie noch aus Vinyl-Zeiten von einem Freund, sie war mir nur immer etwas teuer. Kürzlich gab es ein Angebot unter 10 Euro beim großen Fluss. Schönes Teil.
Von der Pat Metheney Group wurde ja schon "American Garage" erwähnt, ebenfalls ganz klar ein Tip und mir fast noch ein wenig lieber als "Offramp".

@Andreas3: auf diese Platte von Arild Andersen warte ich auch schon eine Weile. Ich habe sie glaube ich schon im Oktober bestellt, zusamen mit "Achirana", Ende des Jahres soll sie nun kommen. Freu ich mich drauf. Bei "Achirana" ist ja, bei gleicher Besetzung, Tsabropoulos der Leader. Wenn dir die "Triangle" gefällt, könnte das Yelena-Eckemoff-Trio, "Glass Song", ebenfalls mit Andersen und Marshall, was für dich sein. Ebenfalls sehr komponiert, mit Andersen als Lead-Bassist, oder wie immer man das nennen soll. Ganz großes Tennis. Kommt nachher mal wieder drauf. Und dazu ein Westmalle Triple

Hier gerade auf dem Dreher

Avishai Cohen - From Darkness

Avishai Cohen Bass
Nitai Hershkovits Piano
Daniel Dor Drums

Hier läuft gerade zum wiederholten male eine der besten Liveplatten der Jazzgeschichte:

Joe Henderson Quintet
At the Lighthouse
Auch wenn Henderson danach noch mehr als ein halbes Dutzend wahnsinnig guter Platten in direkter Folge gemacht hat, hört man den Tenorgiganten hier auf seinem Höhepunkt. Das Quintet, in dem auch Woody Shaw eine heiße Trompete bläst, brilliert mit mal hitzigem, mal ruhig-dichtem, aber immer kongenialem Zusammenspiel. Höhepunkt ist das elfeinhalbminütige "If You're Not Part of the Solution, You're Part of the Problem". Ich mag Henderson ja schon lange und diese Scheibe zeigt in jeder Sekunde, dass er ein ganz großer war.

Bei mir läuft:




Darcy James Argue's Secret Society - Real Enemies

Schon die ersten beiden Alben von Darcy James Argue waren ganz großes Kino. Aber "Real Enemies" haut mich nun vollends aus den Socken. Wer auf modernen Big-Band-Sound steht, der MUSS hier zugreifen. Ganz ganz groß.

Heute abend brauche ich was unkonventionelles: No Reduce "Jaywalkin" (nwog 2012)
Christoph Irniger, ts
Dave Gisler, g
Raffaele Bossard, b
Nasheet Waits, dr
Wirklich ungewöhnliche Songstrukturen, ein wenig schräg, aber nicht wild, muss man sich "reinhören".
Ist aber kein Free Jazz. Kompositionen von Irniger, Gisler und Bossard zu gleichen Teilen. Waits sorgt für differenzierte Rhythmen.

Und ich lasse noch mehr frische Luft rein:
Eva Novoa "Butterflies and Zebras" (Fresh Sound New Talent 2016)
Michael Attias, as
Eva Novoa, p, electric piano
Max Johnson, b
Jeff Davis. dr
Ich zitiere George Harris aus seiner Besprechung in "jazzweekly":
"What if Thelonius Monk went left of center in his career and embraced Free Jazz? ...
A real original approach to freeing up Bebop while still retaining its core sphere."
Findet ihr in ganzer Länge auf der Homepage von Fresh Sound New Talent.

Ich hab lang überlegt wo ich es posten soll und finde hier passt es am wenigsten nicht, also müsst ihr da jetzt durch:



The Roots - Do You Want More?!!!??! (1994)



Achtung: Sprechgesang.

edit:
Rückseite gefunden:

XdeathrowX (Beitrag #14537) schrieb:

Ich hab lang überlegt wo ich es posten soll und finde hier passt es am wenigsten nicht..

Öhm, nimm mich

Ich möchte ja nicht zur Diskussion einladen, nur mitteilen was ich höre. Und schnöder HipHop wird dem Ganzen doch wohl nicht gerecht.

Ich möchte ja nicht zur Diskussion einladen

also wenn du sowas hier einstellst ist doch schon mit Diskussion zu rechnen..

müsst ihr da jetzt durch

ging ziemlich schnell.

Also The Roots finde ich ziemlich cool. Es gibt eine großartige Zusammenarbeit mit Elvis Costello, echt lecker!

Jazz höre ich augenblicklich eher wenig. Als Nachlieferung kam heute die hier auf Vinyl:



Reissue auf Pure Pleasure, ursprünglich "Randy Weston's Music - Little Niles (United Artists UAL 4011). Oktober 1958. Auf dem Bild erkennt man unten die Mitspieler.

Tolle Platte. Voller Energie. Ständig Breaks mit danach völlig anderem Groove. Erinnert mich irgendwie an frühe Sun Ra Platten und auch an Ellington. Randy Weston kannte ich bis jetzt nur dem Namen nach. Auf der "Live In San Francisco" von Cannonball wird er lobend erwähnt...."Hi-Fly"....

Mal geforscht: interessantes Zeug hat der Mann veranstaltet über die Jahre, zum Teil schwer zu beschaffen.

Na ja, die hier habe ich ja jetzt erstmal........

Liebe Grüße

Carsten

Da fällt mir eine schöne Piano-Session in einem Hotel in Marrakech von Weston ein. Das habe ich sehr entspannt in Erinnerung, aber schon länger nicht mehr gehört. Randy Weston - Marrakech in the Cool of the Evening - Gitanes Jazz 1992.

@ Mr. Lovegrove bezüglich der Joe Henderson Live-Scheibe:

"If You're Not Part of the Solution, You're Part of the Problem" ist ja mal ein Statement!

@ arnaoutchot: Passt! Randy Weston hat, so lese ich, einiges für die Verbindung Jazz und Afrika unternommen. Sehr interessanter Mann. Ich stehe ja auf solche Versuche, und oft gehen sie herrlich schief. Siehe die unfassbaren "Orgy in Rhythm"-Platten von Art Blakey. Was ein verrückter Quark! Das die nicht ständig lieferbar gehalten werden kann ich gut verstehen.

Ohne arrogant wirken zu wollen. Art Blakey darf alles! Aber diese Platten sind irgendwie....äh, grotesk.

Liebe Grüße

Carsten

Hier läuft gerade eine tolle Mainstreamscheibe von 1965:

Jimmy Heath
On The Trail

GoGo Penguin - V2.0

Erst der zweite durchlauf diese Scheibe von GoGo Pengiun. Sehr energiegelande Musik. Ziehtz mich durchaus in den Bann.

@ Mr Lovegrove
Habe heute morgen bei Jimmy Heath reingehört: Von diesem Saxofonisten habe ich persönlich leider gar nichts bei mir im Schrank. Schande über mich ...
Bei mir läuft Pierrick Pedron "Kubic`s Monk" (Act 2012)
Pierrick Pedron, as
Thomas Bramerie, b
Frank Agulhon, dr
Ambrose Akinmusire, tr (3 tracks)
11 Kompositionen von Monk, hervorragend nachempfunden, für mich 9 von 10 Punkten.
Phil Woods äussert sein Lob auf dem Innencover der CD:
"This CD is a wonderful tribute to the music of Thelonius Monk. Pierrick and his band put a fresh treatment on these classics; rhythmically vital and brimming with fresh young energy and ideas. It went on my iTunes
immidiately. Get it and put on yours and groove! Highly recommended!"

Mulatu Astatke & The Heliocentrics - Inspiration Information 3

Kürzlich bekam ich ein Päckchen mit folgenden Inhalt:



Ahmad Jamal - Impulse 2-on-1: Tranquility / Outertimeinnerspace
Ahmad Jamal - Impulse 2-on-1: Poinciana Revisited / Freeflight (siehe auch Beitrag #14497)

Zwei CDs mit in Summe 4 Classic Alben die zwischen 1968 und 1972 entstanden sind.

Ahmad Jamal gehört ja auch zu den Pianisten, die einen sehr hohen Wiedererkennungswert haben. Kurz angespielt: "Jawoll, das ist er!". Ich finde, das liegt vor allem an seiner eigenen, sehr dynamischen Anschlaghärte. Mir fällt so auf Anhieb kein Jazzpianist ein, der die Anschlagdynamik des Klaviers voller ausschöpft als er.

Aktuell läuft gerade die „Tranquility“. Das einziger Studioalbum aus dieser 4er Serie. Es ist 1968, zwei Jahre vor meiner sehr geschätzten „The Awakening“, entstanden. Vom ersten Eindruck würde ich sagen ist die "Tranquility" auf ähnlichem Niveau. Ein Vergleich liegt mir aber fern, dafür kenne ich die "The Awakening" zu gut und diese noch zu schlecht.

Als durchaus konträre und duetlich verdichtetere Ergänzung zu "At the Lighthouse" läuft jetzt:

Joe Henderson
In Japan
Henderson im Quartettkontext mit drei japanischen Musikern. Das hier ist deutlich komprimierter und spontaner, als die Lighthouse Aufnahme, wirkt aber weniger wie ein ausgefeilter Austritt, sondern eben wie die heiße Session, die es auch war.
Rauh, hitzig und pur.

Als kleinen Tipp: es wird das Konzert von Avishai Cohen (Bassist) im BR
ausgestrahlt:
https://www.br-klassik.de/programm/radio/ausstrahlung-883094.html

Ich konnte das Konzert in Nürnberg im Opernhaus miterleben und war schlichtweg überwältigt. Die aktuelle
Formation des Trios ist genial. Den Percussionist Itamar Doari muss man mal gesehen haben.
Die Leute haben mit den Füssen auf den Boden getrampelt um eine Zugabe zu bekommen.
Das war ziemlich lustig, weil einige Gäste in Opernmanier im schwarzen Anzug ankamen und recht irritiert ausschauten.

VG Siggi

Hier laufen gerade herrlich schöne, nordische melancholische "Frühlings"lieder.
Bewegend, sehnsüchtig und meditativ vorgetragen.
Erstaunlich, aber auf eine widersprüchliche Art und Weise finde ich dieses Album gerade jetzt sehr passend.
Ein Frühjahrserwachen zum dritten Advent...


Bugge Wesseltoft (p), Henning Kraggerud (v, va) - Last Spring

Aufgenommen von Jan Erik Kongshaug am 22 & 23 Nov. 2011 im Rainbow Studio (Oslo).

Gestern habe ich mir die hier gegeben:

Joe McPhee
Nation Time
Junge, Junge, da geht es so derbe zur Sache, da ist mir fast der Kopfhörer abgeflogen! Mitten in die beginnende Jazzrockzeit (1971) bläst McPhee dieses krasse Monster in die Welt.
@Papamann: Falls du sie noch nicht kennst, ich glaube, die gefällt dir!

....so wird das sein!

Name ist bekannt, diese Scheibe nicht. Ich liebe ja die hier:



Mit Clifford Thornton an der Posaune. Von dem wiederum ist die hier im Regal:

https://images.hhv.de/catalog/new_shop_968x968/00044/44574.jpg Warum da kein "direktes" Bild erscheint weiß ich leider nicht.

Auf jeden Fall bester Krawall in bewegten Zeiten....

....derartiges kann ich natürlich auch nicht immer hören, aber wenn ist es immer ein drei- bis viertägiger Komplett-Rausch.



Liebe Grüße

Carsten

Joe Mc Phee ?
Manno, seid ihr hart drauf.
Aber manchmal muss das eben sein.
Ich bin heute morgen mit einer Blues-Scheibe aufgestanden ( 3.30):
Joey Baron "Down Home" (Intuition 1997)
Arhur Blythe, as
Ron Carter, b
Bill Frisell, g
Joey Baron, dr
Blythe hält sich hier sehr zurück, improvisiert kaum, spielt eigentlich nur die Songlinien. Dafür sorgen Frisell, Carter und Baron für einen knochentrockenen Rhythmus, Carter spielt hier die tiefen Bass-Töne.
Wunderbar! Die Raumtemparatur steigt, leichter Staub liegt in der Luft.

Miroslav Vitous – Emergence
1985, ECM

Eine Solobassaufnahme die ich wirklich gerne höre. Die funktioniert auch, wenn man nicht so am „Spezialistentum“ hängt, glaube ich, weil Vitous mit sehr flüssigem Spiel überzeugt. Geboten werden u.a. „Variations on Spanish Themes (Inspired by Miles Davis' and Gil Evans' Sketches of Spain and Joaquin Rodrigo)“.


Ganz anders diese hier:



Peter Ind - Time For Improvisation: Rhythm Bass Lines For Jazz Improvisation
1967, Wave, ?

Inds Aufnahme wirkt eher wie ein Basslehrwerk. Er spielt die reinen Basslinien überwiegend bekannter Standards wie „Mean To Me“ oder „All The Things You Are“.

Ich bin eher zufällig über diese CD gestolpert. Interessant vielleicht die Tatsache, dass die Aufnahme 1967 auf LP erschienen ist (laut Text im Booklet) – allgemein als erste Basssolo-Platte gilt Barre Phillips' „Journal Violone“, ein Jahr später erschienen!


edit:
Auch im Spezialthread "Solobass" eingestellt:
http://www.hifi-foru...=1075&postID=115#115

Dietmar, danke, vorbildlich ! Die "Emergence" fand ich auch sehr gut.

@ moontrane, von wegen "hart drauf"...

Ja. Da hat ja jeder so seinen Jazz-Stiefel. Nicht zuletzt deswegen stehe ich auf Jazz. Auseinandersetzung, ein hohes Gut wie ich finde. Je länger ich der Entwicklung dieser Musik mit diesem Tonträger-Virus verfalle um so mehr liebe ich Scheiben bei denen erst mal genau gar nichts klar ist. Die gibt es eben auch von Duke Ellington....die mit Mingus und Roach als Beispiel. Oder, gottverdammt geile Scheiße von Chick Webb! Kicher...einfach nicht zu glauben was da auf der Bühne abging!

Diese von mir gern als "Deep Jazz" gefeierte Abteilung macht mich glücklich. Die Hintergründe (USA), der Diskurs mit (damals) herrschenden Stilen, das für- und wider jenes seltsamen Getröte, die Cover-Kunst, die Liner-Notes, die AACM und andere Kollektive, der Bürgerrecht-Diskurs, die Verbindung zu Soul und Funk (und zu Hip Hop), Mingus' "Fables Of Faubus" und nach zu forschen was diese Komposition bedeutet und warum sie schlicht nötig war.....

....mich fasziniert das einfach. Jazz ist der Botschafter für eine bessere Welt, ich glaube bis heute daran.

In ziemlich gruseligen Zeiten, aber gut, wir reden hier über Tonträger und deren Schöpfer.

Und ich bin nicht komplett durchgeschossen. Um einfach tollen Jazz zu hören lief während meiner Zeilen dieses irgendwie fummelige aber schöne Album vom dicken Cannonball mit ständig breiten Bill Evans mit der Modern Jazz Quartet Riddim-Section. Weit entfernt verwirrender New Thing Diskussion aber nicht gerade billiger Main-Stream......gutes Vinyl als "wieder da" auf Wax Time, eigentlich eine Riverside von 1962.




Keine Angst Kinder, mir geht es bestens. Sind wie immer nur so Gedanken.

Liebe Grüße

Carsten

*papamann* (Beitrag #14557) schrieb:

....mich fasziniert das einfach. Jazz ist der Botschafter für eine bessere Welt, ich glaube bis heute daran. In ziemlich gruseligen Zeiten, aber gut, wir reden hier über Tonträger und deren Schöpfer.

Also besser kann man das einfach nicht sagen!!!
Bei mir läuft zum wiedrholten Male eine meiner ab sofortigen Favoriten aus den 60ern:

Pete La Roca
Turkish Women At Bath
Ich mag ja diesen Modern Jazz der 60er, der eher etwas abgründiger und düsterer klingt. Und die Scheibe trifft diesen Nerv perfekt. La Roca schafft es, noch zugänglich zu bleiben, aber treibt es schon dolle. Und dann dieses arabesquen Sachen, diese unvermittelten Drumsoli, die vom blutjungen Chick Corea einfach kongenial umspült werden. Das wird sicher einer meiner Alltime Favs werden.

Mr._Lovegrove (Beitrag #14558) schrieb:

Pete La Roca Turkish Women At Bath - Das wird sicher einer meiner Alltime Favs werden.

Upps, und die kenne ich noch nicht mal ... Kommt auf die Liste ...

arnaoutchot (Beitrag #14559) schrieb:

Mr._Lovegrove (Beitrag #14558) schrieb: Pete La Roca Turkish Women At Bath - Das wird sicher einer meiner Alltime Favs werden. Upps, und die kenne ich noch nicht mal ... Kommt auf die Liste ...

Unbedingt!


Hier 2 Lieblingsalben mit Wayne Shorter - Herbie Hancock und Reggie Workman sind auch auf beiden Platten dabei:



Lee Morgan - Search for the New Land
1964, Blue Note, 1988

Lee Morgan - tp
Wayne Shorter - ts
Grant Green - g
Herbie Hancock - p
Reggie Workman - b
Billy Higgins - dr



Wayne Shorter - Adam's Apple
1966, Blue Note, 2003

Wayne Shorter - ts
Herbie Hancock - p
Reggie Workman - b
Joe Chambers - dr

Erwähnen möchte ich den Drummer Joe Chambers, der, so scheint mir, immer ein wenig vernachlässigt wird, dabei ist er (nicht nur) an einer ganzen Reihe großartiger Blue Note Aufnahmen maßgeblich beteiligt.

Was Joe Chambers anbetrifft, sprichst du mir aus der Seele, Dietmar.
Ein ganz hervorragendes Album ist zum Beispiel dieses:
Joe Chambers "Mirrors" (Blue Note 1998)
Vincent Herring, ts
Eddie Henderson, tr
Mulgrew Miller, p
Ira Coleman, b
Joe Chambers, dr, vib
Meiner Meinung nach ein "must-have".
Gruss Christoph

Die steht hier auch herum, doch sehe ich das Album nicht ganz vorne, muss ich sagen.
Vielleicht war meine Erwartung damals zu hoch?
Aber gut ist das auf jeden Fall.