Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

Thelonius Monk with John Coltrane Jazzland Records 1961


Thelonious Monk — piano
John Coltrane — tenor saxophone
Ray Copeland — trumpet on "Off Minor" and "Epistrophy"
Gigi Gryce — alto saxophone on "Off Minor" and "Epistrophy"
Coleman Hawkins — tenor saxophone on "Off Minor" and "Epistrophy"
Wilbur Ware — bass
Shadow Wilson — drums on "Ruby, My Dear," "Trinkle, Tinkle," and "Nutty"
Art Blakey — drums on "Off Minor" and "Epistrophy"

Die Platte ist eine Zusammenstellung von Aufnahmen aus drei Sessions, die etwa 4 Jahre vor Veröffentlichung aufgenommen wurden, klingt aber trotzdem sehr homogen. Sie lebt natürlich von den beiden kongenialen Protagonisten. Ich hab das Werk schon sehr lange, und es oft aufgelegt. Gehört sicher nicht zum Avantgardistischsten, das Monk und Coltrane jeweils auf die Beine gestellt haben, bietet aber einen guten und niemals langweiligen Zugang zum Werk der Beiden.

Hier lässt es gerade der alte Mann teil-live richtig krachen:



Klaus Doldinger's Passport - En Route. Wenn man seinen Sound mag: Geil. Gut, dass ich ihn mag. Da wird gejamt, das sich die Balken biegen.

Eben zum ersten Hören gekommen ... es ist mal wieder unglaublich, was APO aus einer 66 Jahre alten Aufnahme heraus zu holen vermag



Duke Ellington And His Orchestra ‎– Masterpieces By Ellington
Label: Analogue Productions ‎– APJ 4418, Columbia Masterworks ‎– ML 4418
Format: Vinyl, LP, Album, Reissue, Remastered, Mono, 200 Gram, Gatefold
Land: US Veröffentlicht: Dec 2014
Genre: Jazz

Bass – Wendell Marshall
Drums – Sonny Greer
Horn – Mercer Ellington
Piano – Billy Strayhorn, Duke Ellington
Saxophone – Jimmy Hamilton, Johnny Hodges, Paul Gonzales*, Russel Procope*
Trombone – Lawrence Brown, Quentin Jackson, Tyree Glenn
Trumpet – Andrew Ford (3), William Anderson*, Harold Baker, Nelson Williams, Ray Nance
Vocals [Vocalist] – Yvonne*

Bei mir neu, gerade gehört und sehr angetan:
Burak Bedikyan "awakening" (Steeple Chase Look Out 2016)
Burak Bedikyan, p
Loren Stillman, as
Ugonna Okegwo, b
Donald Edwards, dr
Eigenkompositionen im Post Bop - Stil. Bedikyan spielt sehr angenehm gruppendienlich als Teamplayer, in keiner Weise im Vordergrund, so dass die anderen Cracks wunderbar zum Zuge kommen. Mir gefällt eigentlich alles, die Kompositionen und Arrangements, die Besetzung, die Aufnahme. Also: Tip von mir.
Gruss Christoph

Und jetzt, Altsaxofon, Bass, Schlagzeug, live, ein intensives Konzert, Jazz in seiner reinsten Form: Toll!
John O`Gallagher Trio "Live in Brooklyn" (Whirlwind 2016)
John O`Gallagher, as
Johannes Weidenmueller, b
Mark Ferber, dr

Mr. Lovegrove schrieb:

Aber dafür habe ich endlich endlich diese hier: amazon.de Masqualero Bande à Part Acoustic Bass, Electric Bass – Arild Andersen Drums, Percussion – Jon Christensen Piano, Electric Piano, DX 7 Synthesizer – Jon Balke Tenor Saxophone, Soprano Saxophone – Tore Brunborg Trumpet – Nils Petter Molvaer

Kam heute an und überzeugt mich auf der ganzen Linie, interessant was bei den fünf Musikern als gemeinsamer Nenner herauskommt. Die Komposition von Christensen/Molvaer Sort of und Balkes Bali sowie Nyl sind außergewöhnlich, wie mir überhaupt Jon Balke sehr gut gefällt, ihm fehlt völlig der Pathos der viele Pianisten umgibt. Brunborg ist mir bislang nie begegnet, er passt hervorragend in die Runde. Musikalisch und klanglich herausragend, da gebe ich dir Recht, danke für den Tipp!

Übrigens doppeltes Glück: Die Schallplatte spielt sauber und neuwertig, und war preislich nicht abgehoben.

Das Zusammenspiel von sax/flügelhorn ist nordisch by nature sozusagen,ja fast lyrisch schön.Muss ich wohl auch mal auf die Suche gehen.

Hier jetzt ein crossover von bop zu free oder vielleicht besser ein gelungener Integrationsversuch dieser Stilrichtungen mit dem brachialen Rashied Ali und erneut mit dem - damals nooooch viel jüngeren - Josh Evans. Wenn man bedenkt dass der drummer schon mit solch hard core Veteranen wie Brötzmann und Parker werkelte ist diese Lieveaufnahme fast historisch zu nennen. Und qualitativ top zudem

Rashied Ali Quintet - Live In Europe auf Survival Records

Hier läuft gerade mein persönlicher Platz 1 in der Rubrik Bester Neuzugang 2016. Die Wahl fiel nicht leicht, ich habe sie hier auch mal vorgestellt, sie wird mit jedem Hören besser..



Uli Beckerhoff - Secret Obsession
Nabel 1991

Uli Beckerhoff - trumpet
John Abercrombie - guitar
Arild Andersen - bass
John Marshall - drums

Endlich ist die letzte CD meiner kleine Polish Jazz Bestellung eingetroffen.



Die drei Wochen Wartezeit haben sich aber gelohnt. Super Aufmachung, Top Klang, na und musikalisch sowieso…
Das einzige Problem, das ich habe, sind die Namen der Musiker. Ich habe keine Ahnung, wie die richtig ausgesprochen werden.

Gerade läuft „Laboratorium – Quasimodo“ von 1979.

Wie Mr. Lovegrove zu dem Album schon mal treffend bemerkte:

Mr._Lovegrove (Beitrag #14904) schrieb:

Sehr geschmeidige Angelegenheit.

Dazu empfehle ich einen geschmeidigen Whisky: Edradour 10Jahre
Zumindest gibt es den gerade bei mir.

Die Laboratorium und das Zbigniew Namyslowski Quartett waren hier ja schon zu sehen. Die Adam Makowicz (links im Bild) noch nicht. Darum werde ich mich zu dem Album bestimmt später nochmal melden.

andreas3 (Beitrag #15069) schrieb:

Mr. Lovegrove schrieb: Aber dafür habe ich endlich endlich diese hier: amazon.de Masqualero Bande à Part Acoustic Bass, Electric Bass – Arild Andersen Drums, Percussion – Jon Christensen Piano, Electric Piano, DX 7 Synthesizer – Jon Balke Tenor Saxophone, Soprano Saxophone – Tore Brunborg Trumpet – Nils Petter Molvaer

Das Album ist mir hier natürlich auch schon ins Auge gesprungen.
Ich habe es jetzt als 44,1kHz/16Bit Download bei Qobuz entdeckt.
Das wäre für mich zumindest eine Alternative zu einer teuren secondhand CD.
Steht auf meiner Liste. Erstmal bin ich aber noch gut versorgt.

DigiDig (Beitrag #15072) schrieb:

Wie Mr. Lovegrove zu dem Album schon mal treffend bemerkte: Mr._Lovegrove (Beitrag #14904) schrieb: Sehr geschmeidige Angelegenheit. Dazu empfehle ich einen geschmeidigen Whisky: Edradour 10Jahre Zumindest gibt es den gerade bei mir. .

Jazz & Whisky = gmH (genau mein Humor)

Der heutige MOrgen beginnt mit einem absoluten Klassiker:

Horace Silver
Song for my father (bei mir natürlich als Ron McMaster)

Lucia Cadotsch - Speak Low

Lucia Cadotsch voice
Otis Sandsjö tenorsaxophone
Petter Eldh double bass

Mein Favorit des vergangenen Jahres. An Schönheit kaum zu überbieten, aber dennoch ungeschliffen und mit Ecken und Kanten. Gespielt werden Klassiker von Holiday bis Simone. Sandsjö am Tenorsaxophone ist einfach nur spektakulär.

Mr._Lovegrove (Beitrag #15075) schrieb:

Song for my father (bei mir natürlich als Ron McMaster)

der wohl krasseste Beweis wie fies die RVG's sein können. Dennoch hoffe ich auf eine SACD von AP ähnlich der Blowin' The Blues Away.

Hier weiter mit Josh Evans -Hope And Despair (dann ist auch erst einmal gut )



schöne Erinnerung an die Vorstellung damals im Smalls mit Abraham Burton ts; David Bryant p; Rashaan Carter b; und dem "MuppetTier" Eric McPherson an den sticks. Where meint Ari Hoenig ist ein Verrückter, sollte sich den hier anschauen(-hören)

hier toben sich gerade drei junge Briten aus:

GoGo Penguin - Man made object

Dualplattenspieler (Beitrag #15077) schrieb:

Mr._Lovegrove (Beitrag #15075) schrieb: Song for my father (bei mir natürlich als Ron McMaster) der wohl krasseste Beweis wie fies die RVG's sein können. Dennoch hoffe ich auf eine SACD von AP ähnlich der Blowin' The Blues Away.

Beste Version vom diesem Knalleralbum ist der HDTracks Download aus 2012 remastered von Alan Yoshida (der, der auch die XRCD's von Blue Note remastered hat).

Kauflink

Mr._Lovegrove (Beitrag #13661) schrieb:

Ich habe gerade mal in die hoch aufgelösten Schnipsel bei Sieveking-Sound reingehört und muß sagen, dass mir dieser Mix von "Cafe Blue" ausserordentlich gefällt. Ich finde zwar gerade die großzügigen Hallfahnen des original Mixes sehr gut, aber diese Variante ist insgesamt von ebenbürtiger Qualität. Geht auf die Wishlist.

Gibt es übrigens gerade über eBay bei einem Anbieter für 23,95 €. Mal sehen, wie lange der Vorrat reicht. Ich habe zugeschlagen.

Dualplattenspieler (Beitrag #15077) schrieb:

der wohl krasseste Beweis wie fies die RVG's sein können. Dennoch hoffe ich auf eine SACD von AP ähnlich der Blowin' The Blues Away.

Gut dass Du hoffst ... ich habe aber schon lange nichts mehr von einer Fortsetzung der APO-SACD-Reihe von Blue-Note-Klassikern gehört. Ich vermute, dass das nur noch per HiRez-Download fortgeführt wird. Siehe Anmerkung von Chriss. Leider.

@ Dualplattenspieler
Hab gerade ein paar Schnipsel von Josh Evans "Hope and Despair" gehört. Trifft meinen Geschmack: danke für den Tip!
Muss aber auch ein bisschen auf die Bremse treten, habe zur Zeit ca. 12 CD`s bestellt.
Gruss Christoph

arnaoutchot (Beitrag #15081) schrieb:

Gut dass Du hoffst ... ich habe aber schon lange nichts mehr von einer Fortsetzung der APO-SACD-Reihe von Blue-Note-Klassikern gehört. Ich vermute, dass das nur noch per HiRez-Download fortgeführt wird. Siehe Anmerkung von Chriss. Leider. :.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und vielmehr ist es auch nicht denn ich hatte mal Chad Kassem über die Situation SACD befragt und er hat auch nicht viel Hoffnung machen wollen/können, im Gegenteil, seien die Bestände schon limitiert. Insofern dürfte Chriss Recht behalten und ich alter Sack muss sehen wie so ein download in meinen CD Player passt

@moontrane: der Stapel meiner noch nicht gehörten CDs hatte die 100 cm Höhe bereits Weihnachten überschritten. Und dann ist da immer diese Stimme die sagt "..mal wieder Miles hören..." Irgendwann hatten wir hier mal fast Alle an so einer Clean Feed Lagerräumung teilgenommen (war das letztes Jahr?) davon habe ich immer noch nicht alles gehört

Und dann muss man ja auch immer noch mal arbeiten und so....


PS: falls es interessiert: auf utube gibt es den Kanal von Watashi, u.a. mit Josh Evans eigenen Big Band und Celebrating Wayne Shorter aus dem vergangenen Jahr im Dizzy's (ist auch mein hand clapping drauf )

Freddie Hubbard - Open Sesame

Freddie Hubbard: trumpet
Tina Brooks: tenor saxophone
McCoy Tyner: piano
Sam Jones: bass
Clifford Jarvis: drums

Um Freddie Hubbard hatte ich mich in der Vergangenheit noch nicht sonderlich bemüht. Nachdem aber ein aktueller Trompeter (ich meine, es sei Till Brönner gewesen) in einem Radio-Interview auf die einzigartige Spieltechnik von Hubbard hinwies, wurde ich neugierig und will das mal ändern. Den Anfang macht Hubbards Debüt-Album "Open Sesame" von 1960. Und in der Tat ist das eine ganz großartige Platte. Hubbard verfügt nicht nur über eine bewundernswerte Technik, sondern auch viel Musikalität und Power in seinem hellklingenden Spiel. Auch der mir bislang völlig unbekannte Saxophonist Tina Brooks überzeugt. Über die anderen Mitwirkenden muss man nicht viel sagen.

blueminotaur (Beitrag #15084) schrieb:

Auch der mir bislang völlig unbekannte Saxophonist Tina Brooks überzeugt.

Tina Brooks' True Blue würde ich für einen unverzichtbaren Klassiker des Blue-Note-Katalogs halten. Gibt es auch als AudioWave-XRCD. Den Hubbard übrigens auch ...

Morten Schantz - Godspeed

Morten Schantz: Fender Rhodes; Electric Piano; Sequential Prophet 6; Roland Juno 60; Moog Sub 37; Korg MS-20 mini; Korg Volca Keys; Solina String Ensemble; Waldorf Streichfett; Arturia Beatstep Pro; Upright Piano & handclaps;
Marius Neset: soprano and tenor saxophones; Korg MS-10 bass synth on “Martial Arts”; rhodes solo; handclaps;
Anton Eger: drums, percussion & handclaps.

arnaoutchot (Beitrag #15085) schrieb:

Tina Brooks' True Blue würde ich für einen unverzichtbaren Klassiker des Blue-Note-Katalogs halten. Gibt es auch als AudioWave-XRCD. Den Hubbard übrigens auch ...

Cool, Danke!

Hier neu eingetroffen: Miles Davis - Miles in the Sky - Columbia/MFSL UDSACD Stereo 1968/2015. Weiter mit dem Wahnsinn, schon vorhandene Platten als MFSL-Ausgaben zum wiederholten Mal zu kaufen . Die hohe Qualität der Musik und das runde und warme Mastering entschuldigen das aber für mich ...




Zuvor habe ich mich mit der Between Nothingness and Eternity des Mahavishnu Orchestras aus der Complete-Columbia-Recordings-Box befasst. Wir hatten die Diskussion ja weiter oben schon, ich kenne sie nur in Form von mässig klingendem Vinyl, das aber schon in den 1980ern von mir ging. Ich muss zugeben, klanglich ist das jetzt deutlich besser, kann man gut hören. Die ersten beiden Stücke sind auch tatsächlich Hammerstücke, das lange Dream zerfasert mE zu stark. Mit den Additional Live-Tracks auf der weiteren CD muss ich mich noch beschäftigen.

@ Dualplattenspieler
Ein Türmchen von 100 cm: ich bin beeindruckt.
Da kann ich nun doch nicht mithalten.

@ XDeathrowX
Für meinen Geschmack ist bei Morten Schantz zuviel Elektronik am Start. Und dann hört sich das auch nach Fusion an. Und schon bin ich raus ... (trotz Marius Neset..)

Gruss Christoph

Ich habe eine Neuerscheinung von Fresh Sound New Talent, die mir nicht so richtig zusagt. Denn auch hier zwirbeln die Synthis und produzieren flächige langweilige Töne. Zum Glück nicht durchweg, aber phasenweise. Ich werde in den nächsten Wochen noch ein wenig reinhören, aber richtig glücklich werde ich damit nicht.
Carlos Falanga "Quasar" (Fresh Sound New Talent 2016)
Cesar Joaniquet, tenor sax
Jordi Matas, g
Marco Mezquida, piano and synth
Jaume LLombart, fender rhodes and synth
Marko Lohikarl, double bass
Carlos Falanga, drums and composition

moontrane (Beitrag #15089) schrieb:

@ Dualplattenspieler Ein Türmchen von 100 cm: ich bin beeindruckt. Da kann ich nun doch nicht mithalten.

ist auch nichts was ein Mithalten hervorrufen sollte! Bin zuweilen eher peinlich berührt von meinem eigenen Kaufverhalten zumal wenn - wie ich heute morgen mal wieder feststelle - ich Doppelte eingekauft habe weil ich den Überblick verliere.
Mein amzon prime läuft in 2 Tagen aus, vielleicht hilft's?

hier
Misha Tsiganov: Spring Feelings


sehr schöne Interaktion von Alex Sipiagin tp mit Seamus Blake sax und Altmeisters Glawischniggs Bass gefällt besser als der stadardmässige Opus 5 basser Boris Kozlov.

arnaoutchot (Beitrag #15088) schrieb:

.............habe ich mich mit der Between Nothingness and Eternity des Mahavishnu Orchestras aus der Complete-Columbia-Recordings-Box befasst. Wir hatten die Diskussion ja weiter oben schon, ich kenne sie nur in Form von mässig klingendem Vinyl, das aber schon in den 1980ern von mir ging. Ich muss zugeben, klanglich ist das jetzt deutlich besser, kann man gut hören. Die ersten beiden Stücke sind auch tatsächlich Hammerstücke, das lange Dream zerfasert mE zu stark. Mit den Additional Live-Tracks auf der weiteren CD muss ich mich noch beschäftigen.

Gratuliere: Die nur in dieser Box zu habende Bonus-CD mit der übrigen "Between....."-Liveperformance klingt nach meinem Empfinden noch einen Tick besser.
Mal sehen, was Du demnächst dazu meinst.....

@ Dualplattenspieler
Bist aber nicht der einzigste, der doppelt bestellt.
Bin eben auch nicht mehr der jüngste.
Egal. Ein typischer Sammler-Fehler ist wahrscheinlich die Oberflächlichkeit, will sagen, man wird den einzelnen Musikern aufgrund des Überflusses nicht gerecht, man hört ungenügend, man gibt der Musik nicht genug Zeit. Andererseits macht man dann auch wieder schöne Entdeckungen im eigenen Bestand.
So zum Beispiel jetzt mal wieder gehört:
Stephan-Max Wirth Experience "The Inner Draft" (bosrecords 2014)
Stephan -Max Wirth, ts, ss
Jaap Berends, g
Bub Boelens, b
Florian Hoefnagels, dr
Eine sehr gute Rhythmusgruppe bildet das Fundament, auf dem Wirth und Berends ihre Songs entwickeln.
Die Kompositionen sind von Wirth, die elektrische Gitarre, oft verzerrt, spielt gleichberechtigt neben dem Sax. Die Songs haben einen ganz eigenen Charakter. Besonders gelungen die Interpretation des Liedes der Geschundenen: "Die Moorsoldaten".

Vorhin lief was neues:



Klaus Doldinger's Passport - Doldinger. Mit den Gästen Udo Lindenberg, Sasha, Max Mutzke, Helge Schneider und Nils Landgren. Mutzke singt ordendlich, Schneider orgelt ebenso und Landgren bläst die Posaune, jeweils auf einem Stück. Sasha hätte ich jetzt nicht umbedingt gebraucht und Lindenbergs genuschelten Humorbeitrag "Der Greis ist heiss" bedecken wir mal lieber mit dem Mantel des Schweigens. Ich weiss, dass er auf "Passport" getrommelt hat, ist auch eine nette Scheibe, doch er wurde dann durch Curt Cress mehr als angemessen ersetzt. Dabei hätte es von mir aus auch gut sein können.
Sonst schon eine schöne Platte. Ich mag Doldinger einfach.

Hier Heinz Sauer & Michael Wollny - Don't Explain - Live in Concert - ACT 2012. Faszinierende Duo-Aufnahme des damals 80-jährigen Sauer mit dem jungen Wollny mit einigen Interpretationen, die zeigen, dass es im Jazz doch immer noch Möglichkeiten gibt, etwas Neues zu machen. Klanglich sehr gut.

Es läuft Maynard Ferguson - Conquistador aus dem Jahr 1977.



Maynard Ferguson - Conquistador

@ arnaoutchot
Sauer/Wollny sind sicher gut zusammen, glaube ich sofort. Aber Duo-Aufnahmen sind nicht meine Sache.

Nachdem ich von Carlos Falanga "Quasar" ein wenig enttäuscht bin (siehe oben: flache Melodien und völlig überflüssiger Synthie-Einsatz), habe ich gleich die entsprechende Gegenmedizin vorgeholt:
Steve Lehman Octet "Travail, Transformation, and Flow" (PI Recordings 2009)
Hier wird freier und intensiver gespielt, vorhersehbare Melodien gibt es glücklicherweise nicht, Lehman, Mark Shim und der Drummer Tyshawn Sorey sorgen für ordentlich Druck. Eine schöne unorthodoxe Aufnahme, die man sicher nicht immer hören kann, aber nach einer Überdosis flacher Melodien kommt sie gut.
Steve Lehman, as
Mark Shim, ts
Jonathan Finlayson, tr
Tim Albright, trb
Chris Dingman, vib
Jose Davila, tub
Drew Gress, b
Tyshawn Sorey, dr

Zum Thema Duo läuft von HDD die Live Conversation - Wolfgang Lackerschmid und Günther Lenz.

Für Vibraphone Fans ein Muss
Ich sehe (höre) Wolfgang Lackerschmid auch immer gerne Live.

Happy Sunday

moontrane (Beitrag #15096) schrieb:

@ arnaoutchot - Sauer/Wollny sind sicher gut zusammen, glaube ich sofort. Aber Duo-Aufnahmen sind nicht meine Sache.

Hmm ... so kategorisch würde ich es nicht sehen, aber ich verstehe was Du meinst. Duo-Konstellationen eines monophonen Soloinstruments und Klavier sind zumindest "anspruchsvoll".

@ Peter (hifi raptor): Dann kannst Du mit dieser sehr schönen Scheibe weitermachen. Ich bin kein besonderer Baker-Fan, aber die mag ich. "Ballads for Two" - Baker/Lackerschmidt.

Lange nicht gehört:



Joe Lovano - From the soul
Blue Note 1991

Joe Lovano - tenor, alto, soprano saxes
Michel Petrucciani - piano
Dave Holland - bass
Ed Blackwell - drums

Für mich sind Aufnahmen mit Ed Blackwell immer ein Genuss, kein anderer hat so selbstverständlich immer wieder die afrikanischen Wurzeln in sein Schlagzeugspiel eingebaut, genial. Und die anderen spielen auf Augenhöhe, schönes Album, auch klanglich.

Nachdem mir Bill Frisell noch ein wenig zu nervig war, läuft jetzt



Mathias Eick - The Door. Ruhige und lyrische Musik des Trompeters und Gitarristen Eick, unterstützt von Jon Balke, Audun Erlien und Audun Kleive. Ruhig, aber eben nicht langweilig, das ist das Schöne. Natürlich kein Hard-Bop dass die Wände wackeln, dafür gibts andere.

andreas3 (Beitrag #15099) schrieb:

Joe Lovano - From the soul Blue Note 1991

Grossartige Platte. Ich würde so weit gehen, zu sagen, dass es für mich die beste Lovano-Platte ist ! (ich kenne aber nicht alle).

Hier etwas, was ich bislang nie bewusst gehört habe: Trio of Doom - s/t. John McLaughlin (g), Jaco Pastorius (e-b), Tony Williams (dr). Die Super-Group wurde für ein Jazz-Festival in Havanna 1979 zusammengestellt und nahm danach das kurze Live-Programm auch nochmals im Studio auf. Aber dort scheinen die grossen Egos der Musiker schon nicht mehr in Deckung gekommen sein und die Band brach schnell auseinander. Richtigen Genuss kann ich bei der Musik nicht empfinden, ist mir zu frickelig ...

@arnaoutchot
die Ballads for Two habe ich leider nicht.
Dafür läuft die Hurry Up And Wait:

Die hat er seinerzeit live in der Unterfahrt in MUC vorgestellt.
Happy Sunday

P.S. Es gibt auch noch die - nicht in meiner Sammlung
feat. Larry Coryell / Chet Baker / Buster Williams / Tony Williams

@ andreas3 @ arnaoutchot
Bezüglich Joe Lovano würde ich mal bei der 2016er Blue Note Veröffentlichung "live at Newport" reinhören.
Die gefällt mir ausserordentlich ...
Gruss Christoph

andreas3 (Beitrag #15099) schrieb:

Joe Lovano - From the soul Blue Note 1991 Joe Lovano - tenor, alto, soprano saxes Michel Petrucciani - piano Dave Holland - bass Ed Blackwell - drums Für mich sind Aufnahmen mit Ed Blackwell immer ein Genuss, kein anderer hat so selbstverständlich immer wieder die afrikanischen Wurzeln in sein Schlagzeugspiel eingebaut, genial. Und die anderen spielen auf Augenhöhe, schönes Album, auch klanglich.

Auch hier wird in letzter Zeit gerne Ed Blackwell gehört.

Ich bin nicht so ein großer Lovano Freund - er hat sich in seiner mittlerweile recht langen Karriere auch einige Male ziemlich verstolpert (Stichwort: Caruso) -, aber From The Soul halte auch ich für eines seiner Besten.

Hier ein unberechtigt vernachlässigtes Album meinerseits Old and New Dreams - A Tribute to Blackwell:



1987, Black Saint, 1990

Ist zwar "Tribute" betitelt, aber Blackwell spielt schon mit. Live in Atlanta, ein nach ihm benanntes Festival.
Ist sicher nicht das Beste dieser Band, aber gut. Und Blackwell ist sowieso immer großartig.

So auch hier, fast aus der gleichen Zeit:



Wadada Leo Smith and Ed Blackwell - The Blue Mountain's Sun Drummer
1986, 2010, Kabell

Als nächste liegen hier die beiden Chet Baker/Wolfgang Lackerschmid auf'm Stapel. Besonders die Duo Session ist großartig - musikalisch und klanglich der Hammer!

Bei mir läuft:

Johnathan Blake - The Seventh Hour

Ein wirklich feines (Debüt-)Album des Schlagzeugers Johnathan Blake mit einer All-Star-Truppe die sich wie das Who is Who des Modern-Jazz liest. Als da wären:

Johnathan Blake - drums
Jaleel Shaw - alto sax (all tracks except 3, 4, 8 & 10)
Mark Turner - tenor sax (all tracks except 5)
Kevin Hays - piano, Fender Rhodes (all tracks except 1, 5, 6 &10)
Ben Street - bass
Tom Harrell - trumpet, flugelhorn (tracks 3 & 5)
Grégoire Maret - harmonica (tracks 1 & 10)
Robert Glasper - piano, Fender Rhodes (tracks 1, 5 & 10)
Tim Warfield - tenor sax (track

@ dietmar
Hallo Dietmar, was Joe Lovano angeht, habe ich das Gefühl, das er am besten ist, wenn er vor Publikum spielt. Live im Village Vanguard und nun live at Newport ...

@ sebbo 76
"The Eleventh Hour" ist wirklich ein Highlight.

Gruss Christoph

Jazz-Funk at it's best - ein eher vergessener Künstler.
Eumir Deodato, es kann sein das ihn Bossa Nova Fans besser bekannt ist.
Hier die "Artistry". Die Scheiben waren früher nur über Japan für viel Asche zu bekommen, oder man war in USA unterwegs.

arnaoutchot (Beitrag #15098) schrieb:

...Ich bin kein besonderer Baker-Fan, aber die mag ich. "Ballads for Two" - Baker/Lackerschmidt.

Hab ich als LP -und noch nicht den rechten Zugang gefunden. Lange nicht gehört, ich werd mal wieder einen Versuch wagen.

Hier werden ja heute die Bälle gewechselt wie auf dem Tennis-Court ... schön, so soll das sein !

Weiter in Neuexplorationen: Julia Kadel Trio - Über und Unter - Blue Note 2016. Die gerade mal 30 Jahre alte Berliner Pianistin erscheint mit ihrem Trio auf dem Blue-Note-Label, und zwar schon mit ihrer zweiten Platte. Umso erstaunlicher, dass sie sich dabei nicht an gängige amerikanische Vorbilder festmachen lässt, ihre eigenkomponierten Titel sind fast alle in deutsch. Inhaltlich sind es kurze fokussierte Tracks, die teilweise eine enorme Power aufweisen, in 50 Minuten bringt sie 15 Tracks unter. Diese Tracks sind klar definierte Bilder, lange Improvisationen finden nicht statt. Sie wird naheliegend mit Wollny verglichen, nun, das kann ich nur schwer kommentieren, als dass ich das Gesamtwerk Wollnys zu wenig kenne. Auf jeden Fall sehr interessant !

Roberto Fonseca - ABUC

arnaoutchot (Beitrag #15109) schrieb:

Weiter in Neuexplorationen: Julia Kadel Trio - Über und Unter - Blue Note 2016.

Ein fantastisches Album. Gehört sicherlich zu meinen meistgehörten Alben des vergangenen Jahres.

Bei mir läuft nun:



Stan Getz - Captain Marvel

Getz hat ja so einige Klassiker in seiner langen Karriere abgeliefert, aber dieser hier gehört für mich zu seinen besten.

arnaoutchot (Beitrag #15101) schrieb:

Hier etwas, was ich bislang nie bewusst gehört habe: Trio of Doom - s/t. John McLaughlin (g), Jaco Pastorius (e-b), Tony Williams (dr).

Aber immerhin hast Du sie gehört. Ich habe bisher noch nicht einmal von dessen Existenz gewusst.

arnaoutchot (Beitrag #15101) schrieb:

---Richtigen Genuss kann ich bei der Musik nicht empfinden, ist mir zu frickelig ...

Schade eigentlich. Die Besetzung kling sehr vielversprechend und ich hätte die Scheibe schon fast auf meine Liste gesetzt.