Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

arnaoutchot (Beitrag #20722) schrieb:

... und weil es so schön war, noch Isao Suzuki Trio - Black Orpheus - Three Blind Mice XRCD 1976. Hier Suzuki mit Tsuyoshi Yamamoto (p, e-p) und Donald Bailey (dr) im Trio. Geht auf dem hohen Niveau der Blow Up weiter, durch das E-Piano von Yamamoto wird es noch ein Stück mehr funky.

Die Black Orpheus habe ich ja "nur" als SACD.....werde ich aber noch mal auf Bühne, Räumlichkeit und vor Allem die Körperlichkeit der Rhythmusgruppe überprüfen.....

@Lovegrove:
Klar, nicht immer billig, das Ganze. Da ist egal, ob es als Vinyl oder Polycarbonat daher kommt.
Aber: In jedem Fall feinster Hörstoff, der alle Euros oder Yen wert ist.

etwas ganz ruhiges ...

Bohren & Der Club Of Gore ‎– Sunset Mission
Label:[PIAS] ‎– PIASD5013LP
Format:2 × Vinyl, LP, Album, Reissue
Land:Germany
Veröffentlicht:11 Nov 2016
Genre:Electronic, Jazz
Stil:Dark Jazz

avi5720 (Beitrag #20725) schrieb:

Yes
Reinhard Hoffmann Innovative Audio

Walter, genau
wegen der steht im Keller eine komplett aufgebaute Paradise

Gruss
/torsten

Trio San - Be Bop (SACD Venus)

Hier läuft auch Triojazz (ausnahmsweise mal) und ich bin sehr überrascht:

Kenny Drew Trio
Dark Beauty, 1975

Bass – Niels-Henning Ørsted Pedersen
Drums – Albert "Tootie" Heath*
Piano – Kenny Drew

Diese drei passen einfach wunderbar zusammen. Ich höre selten mal Pianotrios, da mir einfach die Bläser fehlen und auch die Ausdrucksmöglichkeiten in einiger Hinsicht als zu limitiert erscheinen, aber Kenny Drew & Co. zuzuhören ist ein Heidenspaß. Der Pianist hat einen äußerst vollmundigen und lebendigen, teils rasanten Zugriff, den Ørsted Pedersen mit swingene Kreativität beantwortet und kontert. Tootie Heath an den Fellen ist das Salz in der Suppe und treibt die beiden vor sich her. Hier spielen drei virtuose Swingmeister klassischen Mainstreamjazz auf einem sehr sehr hohen Unterhaltungsniveau. Das einzige, was mich etwas stört, ist der etwas arg trockene und extrem gedämpfte Drumsound, der typisch nach 70er Jahre klingt.

Hier Helge Schneider - Die Reaktion - The Last Jazz, Vol. 2 - Railroad Tracks 2021. Schneider ist ein begnadeter Instrumentalist, und das auf etlichen Instrumenten. Ein Stück wie Straight & Hyde hätte Thelonious Monk Achtung abgerungen, das als Single B-Side ausgekoppelte The Tadd Walk ist grandioser Hard Bop. Warum er das bei einer erklärten Jazz-Platte dann aber beispielsweise immer wieder mit Albernheiten wie der Single A-Seite Mondscheinelise oder einem sich mir nicht erschliessenden Hörspiel Nordic Walking etc. torpedieren muss, werde ich mit meinem offensichtlich humoristisch begrenzten Horizont nie verstehen ... Der Grossteil der Jazz-Stücke ist wirklich gut !

Einige TBM darf ich auch als mein Eigentum nennen.

Sehr gut produzierte Musik

Schöne Sammlung ! Noch schöner als Zeigen wäre entsprechend dem Threadtitel etwas davon zu hören.

Angeregt davon hab ich noch eine Isao Suzuki - Ako's Dream - tbm XRCD 1976/1998 hergeholt. Hier im Sextett mit Kazumi Watanabe und Kazumasa Akiyama an den Gitarren und Tsuyoshi Yamamoto an den Keyboards, der Meister selbst spielt nur (gezupftes) Cello. Durch Watanabes Easy-Listening-Gitarre und Yamamotos tw. unpassenden Synthesizerwölkchen eher ein dünneres Brett. Mit 35 Minuten Laufzeit auch ein kurzes Vergnügen. Aber zum Kaffee geht es ...



Edit: ok, die war so kurz, also noch eine ... Isao Suzuki Quartet + 2 - Orang-Utan - tbm 1975/2013. Hier noch ein deutlich freieres jazzigeres Umfeld, v.a. im Titelstück, geprägt durch Kenji Mori (as, b-cl, fl) und eine Doppel-Bass-Besetzung mit Suzuki und Osamu Kawakami. Watanabe ist auch dabei, aber hier noch erstaunlich weniger gefällig als ein Jahr später. Erstaunlich ist die enorme Vielseitigkeit von Suzuki und seinen Gruppen.

heute Mittag eine schöne Darstellung der Klavier-Jazz-Trio Musik.
Kenny Barron - The Moment 1992

Hauptsächlich Standards und ein paar Kenny Originale.
Es gibt wirklich ein paar magische Momente.

DOPIERDALACZ (Beitrag #20728) schrieb:

Trio San - Be Bop

Sehr schön, kannte ich noch gar nicht. Später wird reingehorcht. Auf Venus Records machte mich an dieser Stelle und vor geraumer Zeit Arnaoutchot aufmerksam. Seitdem pflege ich meine Playlist auf Spotify. Wenn Ihr mal vorbeischauen wollt: Jazz on Venus Records.

Gute Idee ! Venus haben die meisten Streamer im Angebot. Three Blind Mice leider nicht.

Deswegen mache ich mal weiter, war heute früh ja recht nett. Isao Suzuki Quartet +1 - Blue City - tbm SACD Stereo 1974/2006. Nach der Blow Up wahrscheinlich die zweitbeste/-bekannte Suzuki-Platte. Wieder Watanabe an der Gitarre, Kunihiko Sugano am Klavier. Treibender Modern Jazz, der Meister an Bass und Cello. Klanglich ist das 2006er DSD-Mastering sehr gut.



Edit: ok, eine letzte Suzuki noch, das sind dann alle, die ich aktuell von ihm auf tbm habe (habe mir aber heute noch eine bestellt ). Isao Suzuki Quartet + 1 - All Right ! - tbm Blu-spec CD 1974/2014. Das ist eine Mixed Bag, Suzuki probierte hier viel aus, er ist neben Bass und Cello auch am E-Piano, Hammond-Orgel und Vibraharp zu hören. Leider singt er sogar selbst auf einem Track. Watanabe ist - wie immer dabei - macht die Sache aber gut. Kein Must Have, aber mit starken Tracks. Die Blow Up, Blue City und Black Orpheus sind aber die besten von ihm.

arnaoutchot (Beitrag #20730) schrieb:

Hier Helge Schneider - Die Reaktion - The Last Jazz, Vol. 2 - Railroad Tracks 2021. Schneider ist ein begnadeter Instrumentalist, und das auf etlichen Instrumenten. Ein Stück wie Straight & Hyde hätte Thelonious Monk Achtung abgerungen, das als Single B-Side ausgekoppelte The Tadd Walk ist grandioser Hard Bop. Warum er das bei einer erklärten Jazz-Platte dann aber beispielsweise immer wieder mit Albernheiten wie der Single A-Seite Mondscheinelise oder einem sich mir nicht erschliessenden Hörspiel Nordic Walking etc. torpedieren muss, werde ich mit meinem offensichtlich humoristisch begrenzten Horizont nie verstehen ... Der Grossteil der Jazz-Stücke ist wirklich gut !

Die Platte habe ich mir auch sofort bestellt. Ich kenne Helge persönlich und kann nur sagen, er kann nicht anders und muss einfach immer ein wenig rum blödeln, dass aber im positiven Sinne. Helge ist wirklich ein sehr sympathischer Mensch.

Grüße, Andreas

Eines meiner Lieblingsalben, sehr melodisch und entspannend. Klanglich sehr ausgewogen, die einzelnen Instrumente stehen perfekt im Raum.
FLAC 16/44.1 kHz

Artist: Makoto Takenaka & Bruce Gertz
Album: Hibiki
Genre: Mainstream Jazz, Cool
Label: Bambi Records

Angeregt von einem Telefonat mit einem Jazz-Fan aus dem Thread hier habe ich mir eine der für mich zehn wichtigsten Jazzplatten aller Zeiten hergeholt: John Coltrane - Giant Steps - 1959. Hier im Vergleich die MFSL-Stereo-Ausgabe von 1994 und die japanische SHM-SACD in Mono von 2011. Beide Ausgaben haben ihren Reiz. Die Mono-Aufnahme stellt das Horn von Coltrane in den absoluten Mittelpunkt, ist trocken und druckvoll, aber natürlich wenig räumlich. Die MFSL ist satt und ausgewogen, aber einen Tick (zu) weich in den Bässen. Heute habe ich die MFSL leicht bevorzugt, das kann aber stimmungsabhängig sein. Auf jeden Fall ein Meisterwerk !

War früher auch mein absolutes Lieblingsalbum von Coltrane. Er hat ja wirklich unzählige top Platten rausgebracht. Bei mir war die Entwicklung so, dass ich irgendwann lieber seine etwas späteren Werke gehört habe. My Favorite Things, Africa Brass, Love Supreme, Ole Coltrane, Crescent, oder was auch auch eine schöne Zusammenarbeit war, war die mit Cecil Taylor und Kenny Dorham. Die Hard Bop Alben von ihm habe ich etwas überhört. Die Alben wo er Modal und soften Free Jazz gespielt hat, gefallen mir inzwischen deutlich besser. Auf jeden Fall für mich einer der 2 bedeutendsten Jazz Saxophonist.

Ja, klar, natürlich ging es ebenso stark weiter ... hier gibt es auch einen separaten Thread zu dem Meister.

Verrätst Du uns auch die Nummer 2 der für Dich bedeutendsten Saxophonisten ?

Ich höre ihn auch selten. Es ist nicht mal meine persönliche Einschätzung, da ich gar nicht so gerne Bop höre und lieber die Saxophonisten der späten Fünfziger und Sechziger Jahre schätze. Charlie Parker wird aber allgemein geschätzt.
Wollte nur höflich sein.

backgammon666 (Beitrag #20741) schrieb:

.....und lieber die Saxophonisten der späten Fünfziger und Sechziger Jahre schätze. Charlie Parker wird aber allgemein geschätzt. :angel

Für mich gehört auch Zoot Sims dazu.

Bei der Gelegenheit gleich mal Zoot Sims at Ronnie Scott's aufgelegt. Gute Live Aufnahme.
Die Anzahl der Saxophonisten war hoch und deren Ausstoß an Platten auch. Teilweise unfassbar wieviel l Platten die pro Jahr aufgenommen haben.

Ich höre Coltrane wirklich selten. So sehr sich seinen Einfluß auf den Jazz und auch sein Wichtigkeit sehe, so anstrengend ist seine Musik manchmal. Aber ich ackere ich mich dennoch gerade durch das Buch "A Love Supreme" von Ashley Kahn. Genau wie in "Kind of Blue" zeichnet der US-Autor auch hier die Entstehung des Albums, ihre Vorgeschichte und ihre Einflüsse haarfein und hervorragend analysiert nach.

sehr schwierig ist für mich der Zugang zu dieser Scheibe(geht mir halt so) habe sie mal als Beifang erhalten
John Coltrane / Archie Shepp ‎– New Thing At Newport 1966

Mit seinen späten Free Jazz Aufnahmen kann ich auch wenig bis gar nichts anfangen. Aber der Jazz ist für mich so eine Art Reise und vielleicht finde ich auch dazu irgendwann den Zugang. Kann es mir allerdings auch nur schwer vorstellen.

Das mit der Reise ist auf den Punkt getroffen. Aber es ist eine Reise ohne Ziel, sondern mit unendlich vielen Zwischenstationen. Und mit jedem Stopp kommt eine neue Erfahrung und man hört neue Dinge. Und wenn verschiedene Jazzstile verschiedene Länder oder Kontinente sind, dann dauert die Erforschung natürlich etwas. Und entweder, man erhascht einen erhellenden Moment oder auch nicht.
Und wenn Hard Bop oder Cool Jazz sich meinetwegen wie eine Südseeinsel mit viel Sonne und Strand geben, dann wäre der Free Jazz eher dichtes, struppiges Dschungelland mit ein paar Stachelsträuchern. Am Strand fühlt man sich recht schnell ein und auch wohl, im Waldgestrüpp muss man erstmal eine Lichtung finden, um zurecht zu kommen.
So empfinde ich das immer noch.

Mr._Lovegrove (Beitrag #20744) schrieb:

Ich höre Coltrane wirklich selten.

So so, Coltrane wird selten gehört oder nur bis zu einer bestimmten Phase seiner Entwicklung. Da muss ich wieder alles selber hören.

Habe die epochale The Classic Quartet - The Complete Impulse! Studio Recordings hergeholt. Die ordnet die Aufnahmen des Quartetts chronologisch, beginnend im April 1962. Danach kann man nahezu monatlich nachvollziehen, wie der Freiheitsgrad in Coltranes Spiel steigt. Ich bin gerade im Jahr 1964 eingestiegen, im Juni mit Crescent das Titelstück der gleichnamigen Impulse-Veröffentlichung, im Dezember bereits A Love Supreme. Alles, was ich zu Coltranes Entwicklung sagen kann, steht in dem oben verlinkten Thread zu Coltrane. Tut auf jeden Fall sehr gut, das mal wieder zu hören.

arnaoutchot (Beitrag #20748) schrieb:

Wie immer sehr exquisite Ausgaben bei Dir, Michael.

Die Favorite Things habe ich mir nun mal in einer englischen Reissue geordert, kommt aber erst am 10.09. Bis dahin verkürze ich die Wartezeit u.a. mit einer coolen Compilation, die als nettes Geschenk Einzug in mein bescheidenes Regal gehalten hat:



Various - Thriller Jazz
Verve Records ‎– 06024 9837439
Europe, 16 Sep 2006

Als Filmliebhaber gibt es hier für mich ein echte Fundgrube sehr gut eingespielter Film- und Serien-Titelmelodien.

CptWillard (Beitrag #20749) schrieb:

Fundgrube sehr gut eingespielter Film- und Serien-Titelmelodien.

Witzig - hier auch gerade Film:



Bass – Pierre Michelot
Drums – Kenny Clarke
Piano – René Urtreger
Tenor Saxophone – Barney Wilen
Trompete und Komposition – Miles Davis

Schon gut gemacht. Ohne Vorbereitung in ganz wenigen Stunden aufgenommen.

Auf CDs gibt es bis 26 Tracks. Nur die letzten zehn wurden für Ascenseur pour l’échafaud verwendet.

arnaoutchot (Beitrag #20748) schrieb:

So so, Coltrane wird selten gehört ... ... Da muss ich wieder alles selber hören.

... nein, musst du nicht ... irgendwer ist immer da, der mithört - Wenn ich auch den späten Coltrane heute am meisten schätze, mit Michaels (Mr._Lovegrove) Worten lieber im Waldgestrüpp die Lichtung suche, so denke ich bei deiner Impulse Classic Quartet gerade an Newport, New York, Alabama, 1963 Revisited als Live-Alternative ...

... wäre ich nicht gerade ganz woanders:



The COVID Tapes - Dave Rempis (Solos, Duos & Trios)

Dave Rempis – Solo (saxophones)
dann auch mit
Tomeka Reid – cello
Joshua Abrams – bass
Tim Daisy – drums
Tyler Damon - drums

... diese Zeit fordert jeden, im Bereich der Musik schaffen es manche notgedrungen ganz zurück zu den Wurzeln: hier ein wunderbares Beispiel ganz geerderter "Standards" mit viel Herzblut interpretiert. Ehrlich, bodenständig "frei" und mich zutiefst berührend


// Gruß

@Joerg: Klingt interessant, Rempis, werde ich mal reinhören.

Hier weiter mit Jazz auf dem japanischen Label Venus Records. Ein inzwischen gigantischer Katalog, von dem allerdings gefühlt mindestens die Hälfte für mich schon eher auf der gefällig-seichten Seite angesiedelt ist. Aber dass Produzent Tetsu Haras Herz durchaus für die echten Jazzer schlägt, zeigt nicht nur der Beginn seines Labels mit einer Aufnahme von Pharoah Sanders, sondern auch Ausschnitte aus diesem Sampler hier: Archie Shepp, Marion Brown, Barney Wilen, Lee Konitz, Denny Zeitlin oder Steve Kuhn etc. sind hier mit Stücken aus Venus-Aufnahmen vertreten. Und der labeleigene Venus Hyper Magnum Sound mag diskussionswürdig sein, ich mag ihn.

arnaoutchot (Beitrag #20753) schrieb:

@Joerg: Klingt interessant, Rempis, werde ich mal reinhören.

... für einen schnellen, aber beherzten Einstieg bieten sich durchaus das Eröffnungsstück McPhee's Knox und bspw. der Gassenhauer "Just a Gigolo" an

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Venus Records sagt mir nur entfernt etwas, aber immerhin ein wenig Japan (wenn auch in Form des Protagonisten) ist hier gerade auch am Start:



Resting In the Heart of Green Shade


Patrick Shiroishi - alto, soprano & tenor saxophones

... ich sitze gerade hier und blättere stolz in einer handsignierten Ausgabe von Brötzmanns "Along the Way", dazu o.g. Album und mir fallen die Worte eines Rezensenten ein, der sinngemäß sagte "Eine Möglichkeit, sich Shiroishi zu nähern, besteht darin, ihn wie Peter Brötzmann zu betrachten, einen Musiker, der so viel zu sagen hat, dessen Kunst sich aktiv mit der Welt auseinandersetzt und der durch Improvisation tiefe Verbindungen schafft" ... wie wahr und passend das ist eröffnet sich mir gerade, nach längerer Zeit mal wieder zuhause, die Jukebox angeworfen und zufrieden lauschend unterwegs. Dass ich mich bevorzugt in freieren Klangräumen bewege ist ja hinlänglich bekannt

// Gruß

Eine Empfehlung für alle Sax & Bass Fans

Tony Overwater - Over The Rainbow 🌈

Es wäre schön, wenn du im Sinne der Suchfunktion noch Interpret und Albumname dazu schreiben würdest. Thanx!
Hier läuft mal wieder eine meiner absoluten Lieblingsscheiben, zu der ich nichts mehr schreiben muß:

Carsten Dahl
The Sign

DU magst mitsingende Pianisten? Da schau her!

Edit: Schbässle. Läuft gerade auf A... Ich bin aber eh ein Fan von Arild Andersen, der wie gewohnt groß und knurrig tönt. Der Drummer, Patrice Heral, sagte mir bis hierher nichts, sehr interessant. Und Dahl ist natürlich auch gut, er ist mir nur manchmal zu „frei“. Und hörbar von KJ inspiriert.

Nein, mag ich nicht. Aber bei Dahl ist der Störfaktor minimal. Das ist bei dem bekanntesten aller Johlepianisten ja anders. Da stört ja auch die Musik.

Da bin ich ganz bei dir. Jeden Zuhörer, der so atonal rumquengelt, würde KJ wahrscheinlich höchstpersönlich aus einem Konzert rausschmeißen...
Aber bot, eine schöne Platte. Danke für den Tipp.

Hier frisch aus Japan eingetroffen: Tsuyoshi Yamamoto Trio - Misty for Direct Cutting - Direct to DSD 11.2 MHz Recording - Somethin' Cool Japan MQA-CD 2021. Die alten Herren wollten es nochmals wissen und liessen sich Anfang 2021 nochmals ins Studio locken, um einen Direktschnitt von vier "Hits" Yamamotos aufzunehmen. Gleichzeitig liess man einen extrem hochauflösenden DSD-Recorder mitlaufen, das Ganze als MQA-CD codieren und noch zwei Tracks Bonus hinzugeben. Der Direktschnitt ist obwohl erst vor wenigen Wochen erschienen und schon so gut wie vergriffen, die CD gibt es noch. Aber auch die sechs Titel bringen es gerade mal auf eine halbe Stunde Laufzeit ...

Nun, natürlich ist das Altherren-Trio-Jazz, aber klanglich wirklich fein. Sehr ausgewogen und natürlich. Einen MQA-Decoder habe ich nicht, ich höre nur die normale RBCD. Was mich allerdings massiv stört, ist ein kleines Detail: Yamamotos Klavier ist auf einer Taste leicht verstimmt ! Das darf doch bei so einer Produktion nicht sein ! Mich würde interessieren, ob jemand hier das auch hört oder ob mein Gehör spinnt ? Die Platte kann man auch streamen.

Dazu einen recht ordentlichen St. Laurent aus dem Burgenland, da gibt es bei einem beliebten Discounter mit A ... mehrere Flaschen für deutlich weniger Geld als die CD





... das war ein schnelles Vergnügen ! Zur Beruhigung anschliessend ein älteres Yamamoto Trio mit Midnight Sun - tbm 1978 / Craftman Records Japan 2020. Rauher, das Klavier nicht so fein wie oben, aber dafür nicht verstimmt ...

arnaoutchot (Beitrag #20760) schrieb:

Tsuyoshi Yamamoto Trio - Misty for Direct Cutting ... Yamamotos Klavier ist auf einer Taste leicht verstimmt ! ... Mich würde interessieren, ob jemand hier das auch hört oder ob mein Gehör spinnt ? Die Platte kann man auch streamen.

... wo hast du denn den Stream entdeckt? - Wegen MQA hätte ich spontan auf Tidal getippt, aber dort leider nicht gefunden, auch bei Qobuz nicht (die streamen aber auch kein MQA). Als Freund der schrägen Töne hätte ich doch glatt mal die "Verstimmung" gesucht und vermutlich als "das muss so" eingestuft

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Hier sind auch teilweise etwas ältere Herren zugange, aber da wo das Tsuyoshi Yamamoto Trio eher ein sicheres Brett für einen gemütlichen Abend (mit nem Roten) sind, ist das hier eher ein Abenteuerspielplatz (mit nem weissen Muscadet) für Gewillte



Georg Graewe & Sonic Fiction Orchestra | Fortschritt und Vergnügen

Georg Graewe — piano
Peter Herbert — bass
Wolfgang Reisinger — drums
Frank Gratkowski — clarinet
Maria Gstättner — bassoon
Sara Kowal — harp
Martin Siewert — guitar
Joanna Lewis — violin
Laura Strobl — viola
Asja Valcic — cello
Els Vandeweyer – vibes, percussion

... 2020 live in Wien aufgenommen schöpft Graewe das breite Klangspektrum "seines" Orchesters köstlich aus. Intro mit präparierten (!!! .. das muss so ) Klavier, Rauschen, kurze Opernstimme, Streicher, Fagott und Klarinette uvm ... ein Baukasten, letztendlich aber zusammenhängende Kompositionen mit zahlreichen Highlights, die zu wiederholenden Entdeckungsreisen einladen ... klasse!

// Gruß

wilder-Denker (Beitrag #20761) schrieb:

... wo hast du denn den Stream entdeckt? - Wegen MQA hätte ich spontan auf Tidal getippt, aber dort leider nicht gefunden, auch bei Qobuz nicht

Bei meinem Haus- und Hofanbieter mit dem Apfel 🍎. Allerdings "nur" in lossless. Wie gesagt, es geht auch nicht um das feinste Detail, sondern um den Klavierklang. Ich finde es, wenn ich den Titel Misty for Direct Cutting eingebe.

arnaoutchot (Beitrag #20762) schrieb:

Bei meinem Haus- und Hofanbieter mit dem Apfel 🍎.

... ok, da hätte ich ja auch selbst drauf kommen können, aber dann muss ich meine Nachforschung leider etwas zurückstellen ... obwohl ich ja auch mit Apfel unterwegs bin, so meide ich eher deren Streaming-Dienste (die "verstümmeln" mir immer mein tadellos sauberes System und lassen sich nicht in roon integrieren)

// Gruß

Da hier einige den Yamamoto achten, zeige ich meine besonderen RARs (kaum zu bekommen in dieser Ausführung)... heute komplett durchgehört

TSUYOSHI YAMAMOTO TRIO - Midnight Sugar TBM XRCD24

TSUYOSHI YAMAMOTO TRIO - Way We Were TBM XRCD24






TSUYOSHI YAMAMOTO TRIO - Falling In Love With Love

... frei nach dem Motto "hör auf die Musik (Notation) zu spielen, sondern sei die Musik" eine weiteres Werk nach meinem Geschmack:



Susana Santos Silva & Torbjörn Zetterberg | Tomorrow

Susana Santos Silva - trumpet
Torbjörn Zetterberg - double bass

... beide hatte ich ja schon öfter mal erwähnt. Susana namentlich zu finden (per Suchfunktion), Torbjörn eher als Mitstreiter z.B. beim Jonas Kullhammar Quartett oder den div. Basement Sessions ... die beiden sind nicht nur musikalisch ein Paar, legen mit Tomorrow ihre zweite Veröffentlich als Duo vor, welches Live in einer Kirche in Stockholm aufgenommen wurde und entwickeln sich kontinuierlich ... herausgekommen ist m.E. viel mehr als ein reines Zwiegespräch, eher eine perfekte Verbindung, die es erlaubt sich einfach mal zurückzulehnen / fallen lassen und durchzuatmen (den Raum zu spüren) ... quasi Yoga für Ohr und Seele

Edit:
@DOPIERDALACZ: ... das könnte Futter für die Harbeth's sein


// Gruß

Danke für den Tipp, höre es mir bestimmt an.

Hier läuft gerade zum Start in einen wettermäßig schönen Morgen:

Claudio Roditti
Light In The Dark 2004

Bass – Jean-Louis Rassinfosse
Piano – Klaus Ignatzek
Trumpet, Flugelhorn, Vocals – Claudio Roditi

Jazz ohne Schlagzeug ist für mich immer so eine Sache, aber dieses Trio macht das einfach wunderbar. Das erinnert rein formell an einige später Chet Baker Platten, jedoch legen die drei hier wesentlich mehr Pfeffer auf den Braten und solieren und swingen herzhaft und lebendig. Roditi singt leider auch mal, aber selbst das macht er mit einer charmanten Ehrlichkeit.
Rassinfosse am Bass nutzt die Situation ohne Schlagmann hervorragend und präsentiert sich als rhythmisch pointierender Gestalter, der mit einem griffsicheren und angriffslustigen Klaus Ignatzek seine Spielchen treibt.
Aber all das geschieht immer noch in einer son wunderschönen und sonnenhaften Atmosphäre, die neben viel guter Laune auch den richtigen Grad Entspannung vermittelt.

Mr._Lovegrove (Beitrag #20767) schrieb:

Jazz ohne Schlagzeug ist für mich immer so eine Sache, aber dieses Trio macht das einfach wunderbar.

Hier streamt gerade sozusagen das Gegenteil von "ohne Schlagzeug".....



Bass – Wolfgang Schmid
Drums – Charly Antolini
Percussion – Nippi Noya

Die berühmte Aufnahme dieses "Trios" ist in seiner Reduktion auf die Rhythmusgruppe, quasi als Selbstzweck, eine sehr spannende Geschichte, zumal für mich als bekennender Fan des Drumkits. Eine tiefergehende inhaltliche Würdigung ist sicherlich hier an dieser Stelle nicht notwendig.
Nur so viel von meiner subjektiven Seite: Antolini und der ebenfalls legendäre Nippy Noya brennen hier ein Perkussions- und Rhythmus-Feuerwerk ab, dass jedem ordinären Schlagzeugsolo jegliche Existenzberechtigung entzieht.

CptWillard (Beitrag #20768) schrieb:

Antolini und der ebenfalls legendäre Nippy Noya brennen hier ein Perkussions- und Rhythmus-Feuerwerk ab, dass jedem ordinären Schlagzeugsolo jegliche Existenzberechtigung entzieht. :D

👍

Nippy Noya spielte auch bei Volker Kriegel. Heute im Laden Volker Kriegel - Missing Link - MPS/BASF Erstpressung 1972 entdeckt. Ging sofort an mich, ich hatte nur die Zweitpressung auf MPS. Die Erstpressung ist schöner aufgemacht (unbedruckte Rückseite). Die Platte ist fast 50 Jahre alt und Cover und Platten schauen aus wie neu. Musikalisch eine der Sternstunden des deutschen Jazz. Aber da sage ich nichts Neues ...

Glückwunsch mein Lieber zu diesem schönen Stück, diese Platte hast Du vor Jahren schon hier im Jazz Thread vorgestellt,
glaube ich mich noch zu erinnern, die hatte ich mir damals sogar auf eine Wunschliste notiert.

Gruß Maik

Danke. Ja, die Platte habe ich schon sehr lange, sie erschien aber erst 2003 erstmals als CD.

Hier noch ein Kuriosum: Jazz im ZDF - Ausschnitte aus einer exklusiven Live-Jazz-Gala im ZDF aus 1976. Eine illustre Gästeschar zieht hier auf: Nat Adderley, Stan Getz, Gerry Mulligan, Art Farmer, Wolfgang Dauner, Peter Herbolzheimer und auch Volker Kriegel. Das war ein früher Versuch, Jazz im Fernsehen als Thema zu etablieren. Naja, so wirklich geklappt hat das nicht. Die Platte ist aber erstaunlich unterhaltsam und auch klanglich gut. Anspieltipp Wolfgang Dauners Yin.

arnaoutchot (Beitrag #20769) schrieb:

Volker Kriegel - Missing Link ... Musikalisch eine der Sternstunden des deutschen Jazz. Aber da sage ich nichts Neues ...

... auch von mir einen Glückwunsch zur Befriedung eines Sammlerherzens, hast du dir verdient (zu irgendwas muss der "Nebenjob" schliesslich auch taugen) ... über den musikalischen Inhalt in Bezug zur Zeit seines Entstehens besteht keinerlei Zweifel (mit die schönsten Live-Erlebnisse an die ich mich aus dieser Zeit erinnern kann, waren mit Kriegel) ... somit bin ich da ganz bei dir und vollkommen "Lastic Plemon"

... mit der Antolini tue ich mich persönlich schon schwerer. Ich erinnere mich daran, dass Hifi-Dealer die seinerzeit nutzten um die Qualität irgendwelcher Boxentrümmer geneigten Interessenten zu präsentieren ... ich hatte schon damals das Problem damit, dass Antolini & Co zwar "Instrument können", aber leider ähnlich dem Niveau einer Musikschule mit talentierten Schülern, es mangelt mir komplett am Herzblut der eigentlichen Musik ... ein geliebter Zappa oder Velvet Underground klangen dann doch zuhause wieder ganz anders wie im Vorführraum .. heute kaum verwunderlich, so im Nachgang (man lernt dazu)

..........

Aus gegebenem Anlass habe ich den Blick ein wenig in Richtung Finnland geöffnet, ein Zufallsfund: Live-Mitschnitte des finnischen Labels "We Jazz" von einer "Miniinsel" in der Bucht des Hafens von Helsinki ... da wurde ich tatsächlich mal durchs gefrorene Eis hingeschippert, allerdings nicht zu diesen Aufnahmen(!), aber schön war es auch zu meinem Besuch ... eher eine Momentaufnahme mit dem Blick fürs Drumherum (Biergarten und so ...):



Lonna 2019

... diverse Acts, insgesamt interessant und kurzweilige Live-Eindrücke .. ich selbst habe mir mehrfach die Interpretation von Don Cherry's Art Deco durch das Antti Lötjönen Quintet East mit einem Schmunzeln zu Gemüte geführt ...