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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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vampula
Stammgast
#20823 erstellt: 30. Aug 2021, 16:45
Al Di Meola,da fällt mir doch noch ein Concert ein 81
Klick


[Beitrag von vampula am 30. Aug 2021, 16:47 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20824 erstellt: 30. Aug 2021, 16:50

Mr._Lovegrove (Beitrag #20822) schrieb:
Immerhin haben attraktive Frauen auf Covern von Al Di Meola durchaus Tradition.


Tja, wenn man musikalisch nicht überzeugt, muss halt "sex sells" ran ...


Mr._Lovegrove (Beitrag #20822) schrieb:
... ein paar Jahre später für sein auch hervorragendes Album "Flesh on flesh" nochmals aufgenommen.


Ach, es gibt hervorragende Alben von Aldi ?

Ich freue mich schon auf Deine Vorstellung des Albums ... 😎 🥊


[Beitrag von arnaoutchot am 30. Aug 2021, 16:55 bearbeitet]
crim63
Inventar
#20825 erstellt: 30. Aug 2021, 18:49
Hallo !

Nach der "Tirami Su" bin ich mit Al Di recht dünn aufgestellt, da bin ich ja gespannt was da kommt mit der "Kiss my Axe" und der
"World Sinfonia" erst recht. Michael diese Platten kannst Du schon mal bei Dir im Plattenladen reservieren.....

Gruß Maik
PS; Michael, Du bist doch eigentlich auch ein Freund der guten Gitarre und Al Di spielt gut...


[Beitrag von crim63 am 30. Aug 2021, 18:52 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20826 erstellt: 30. Aug 2021, 19:04

crim63 (Beitrag #20825) schrieb:
Michael diese Platten kannst Du schon mal bei Dir im Plattenladen reservieren..... ;)


Ich schaue, was sich machen lässt. Mit Vinyl in beiden Fällen wird es aber schwierig ... es gab zwar Vinyl-Erstveröffentlichungen, aber die sind inzwischen recht teuer geworden. Oder die ESA-Ausgabe der Kiss My Axe, da wird es richtig teuer ... https://www.discogs.com/Al-Di-Meola-Kiss-My-Axe/release/3630998


PS; Michael, Du bist doch eigentlich auch ein Freund der guten Gitarre und Al Di spielt gut...


Naja, eher spielte ... aber ich will mich erst äussern, wenn Michael (Lovegrove) vorgelegt hat ...
crim63
Inventar
#20827 erstellt: 30. Aug 2021, 19:13
oh bei den Preisen.......ich habe gerade Schnappatmung....

Gruß Maik
HansFehr
Inventar
#20828 erstellt: 30. Aug 2021, 19:38
Dieses Album löst jetzt hier doch etwas aus.

Ich sehe es so, vieles was Al Di Meola gemacht hat, wirkt billig. Das hat nichts mit seinem Gitarrenspiel zu tun.

Allein schon die Platten-Covers. Dann die Songtitel. Erotic Interlude, zum Beispiel. Für mich schlimmer noch, diese Gesangseinlagen...
wilder-Denker
Stammgast
#20829 erstellt: 30. Aug 2021, 20:28

HansFehr (Beitrag #20828) schrieb:
Dieses Album löst jetzt hier doch etwas aus.


... das finde ich gerade recht spannend, zeigt es doch das Interesse der Mitleser hier. Als Assoziation im Wortspiel zu "Kiss my Axe" hatte ich spontan auch eher Careful with that Axe, Eugene im Sinn, und bei Meola (die Cover waren wirklich keine Glanzlichter) hätte ich persönlich eher zur "Suite - Golden Dawn" (Land of the Midnight Sun gegriffen ... ABER hei, das bin NUR ICH .. mich erfreut der Ansatz eines Interessenaustausches hier und ich halte mich gerne (heute tatsächlich absichtlich) mit meinen Lauschungen (Free trifft eh kaum auf Interesse) zurück, und zwar ganz ohne Gram (aber so hast du das vermutlich auch nicht gemeint?)

... weiter so, jedem viel Spaß bei "seiner" Musik, sonst gibt es rein gar nichts was von Bedeutung wäre ...

(es fehlt ein echtes Musik-Emoji hier)
Mr._Lovegrove
Inventar
#20830 erstellt: 31. Aug 2021, 04:20
Mit meiner Einschätzung zu Al müsst ihr euch bis heute abend gedulden.

Hier spielt jetzt der großartige Jürgen Friedrich auf (lange nicht gehört):
jpc.de
Jürgen Friedrich
Pollock 2010

Es ist wirklich schade, dass der hauptsächlich als Professor arbeitende Friedrich sich auf Platten so rar macht. Gerade mal zwei handvoll Alben zählt seine Diskographie. Dabei ist er nicht nur ein fantastischer Pianist mit einem großen Abstraktionsvermögen, sondern ein ebenso großartiger Komponist. Auf "Pollock" definiert er das Wort Kontemplation in einer Vollkommenheit aus, die mich immer wieder erstaunt. In seinem angestammten Trio mit John Hébert am Bass und Tony Moreno am Kit führt er den Hörer in sein Inneres und letztlich in das Innere von jedem selbst. Die Stücke bewegen sich in eine Art Trance oder meinetwegen auch in eine Schattenwelt der Jazzabstraktion. Dort erhascht man ein Thema, hier ein kleines Solo, aber klassischer Jazzswing ist das weniger, sondern eher eine surreale Interpretation dessen.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 31. Aug 2021, 04:21 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#20831 erstellt: 02. Sep 2021, 16:44
Ich bin gerade dabei, meine Akte Audiophil zum letzten Mal aufzufrischen und zu erweitern und auf der Suche nach neuem Stoff habe ich mich an eine fantastische Version von "Puttin' on the Ritz" von Fred Astaire erinnert, die auf irgendeinem Sampler in meiner Sammlung drauf ist.
Diese Monoaufnahme aus dem Dezember 1952 steht für mich seitdem absolut unbesiegt auf dem Einkanalthron! Passend dazu habe ich nun gebraucht die Doppelbox von Verve aus dem Jahre 1988 gekauft:

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Fred Astaire
The Astaire Story
Bass – Ray Brown
Drums – Alvin Stoller
Guitar – Barney Kessel
Piano – Oscar Peterson
Tap Dance – Fred Astaire
Tenor Saxophone – Flip Phillips
Trumpet – Charlie Shavers
Vocals – Fred Astaire

So richtig Jazz ist das nicht, eher brillantes Entertainment, aber auf Grund der Besetzung passt es auch wunderbar in diesen Thread.
Und wo kriegt man schon über drei Dutzend Klassiker und Standards interpretiert von einem der größten Entertainer aller Zeiten, begleitet von u.a. einem der größten Pianisten der Jazzgeschichte? Dazu auch noch einige zu hörende Tanzeinlagen?
Als Bonus winkt einem zudem eine der fantastischsten Monoaufnahmen der Musikgeschichte. Die Konsistenz ist zwar nicht durchgängig gleich, weil man damals Aufnahmesetups für jeden Tag immer wieder neu justieren mußte, und es rauscht auch ganz ordentlich. Jedoch wird das alles entschädigt durch eine unvergleichliche Studioatmosphäre und, ja, Räumlichkeit und Tiefenstaffelung, sowie eine brutale Dynamik. Astaire steht zwar auch balancetechnisch weit im Vordergrund, aber die Stimme hat so viel Samt und Körper, so viel Kraft, Wahnsinn!
Gibts auch bei Spotify und reinhören lohnt sich allemal.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 02. Sep 2021, 16:45 bearbeitet]
Hörstoff
Inventar
#20832 erstellt: 05. Sep 2021, 15:43
Acoustic Triangle haben sich bereits eine starke Reputation im Jazz erarbeitet. Die Briten gibt's bereits seit über 20 Jahren (als Musikband).
http://www.audio-b.com/acoustictriangle/

Hier ist die Scheibe Catalyst aus 2003 rezensiert, die lockeren Unterhaltungswert bietet. Es hängt halt auch von der Stimmung ab. Der Guardian hat 3 von 5 Sterne vergeben. Dieser Einschätzung schließe ich mich an.


arnaoutchot
Moderator
#20833 erstellt: 06. Sep 2021, 18:37
Hier ein Mitbringsel aus dem Laden heute: The Eleventh House with Larry Coryell - Vanguard 1974/2001. Das gefällt mir gerade wider Erwarten recht gut, druckvoller Jazz-Rock aus 1974 mit Randy Brecker (tp), Mike Lawrence (tp), Larry Coryell (g), Mike Mandel (p, syn), Danny Trifan (b) und Alphonse Mouzon (dr). Gerade Letzterer treibt die Truppe mit seinem Schlagzeug an. Und dass mit Yin ein Stück von Wolfgang Dauner gecovert wird, freut mich umso mehr.

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arnaoutchot
Moderator
#20834 erstellt: 08. Sep 2021, 16:22
John Coltrane - Stellar Regions - Impulse 1967/1995. Eine von Alice Coltrane posthum veröffentlichte Platte aus dem Todesjahr von Coltrane. Im Gegensatz zur offiziell letzten Platte Expression zeigt sie verschiedene wieder deutlich harmonischere Wege, in die sich Coltrane hätte entwickeln können, wenn es sein früher Tod nicht vereitelt hätte. Sehr hörenswert.

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arnaoutchot
Moderator
#20835 erstellt: 10. Sep 2021, 18:20
Soliloqui hier ... hört keiner mehr Jazz ? Ich schon. Heute im Laden über das hier gestolpert, das schon länger auf meiner geistigen Wunschliste stand. Chick Corea & Origin - A Week at the Blue Note - Stretch 6CD 1998. Die vollständige Dokumentation des Auftritts von Corea mit dem Quintett Origin im Blue Note. Ohne Nachbearbeitung, direkt und warts'n'all. Corea ist hier nicht der Star, sondern fügt sich gut in die Gruppe ein. Musikalisch durchaus fortschrittlicher Modern Jazz, ohne Coreas sonst beliebten Latin Touch oder sein zeitgleiches Gefrickel mit der Electric Band. Sehr gut (und das sage ich als jemand, der Corea sonst durchaus skeptisch gegenüber steht).

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Mr._Lovegrove
Inventar
#20836 erstellt: 11. Sep 2021, 06:23
Na, du bist nicht allein! Ich höre fortwährend Jazz. So wie diese hier:

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Lyle Mays
Fictionary 1993
Bass – Marc Johnson
Drums – Jack DeJohnette
Piano – Lyle Mays
Producer – Pat Metheny

Methenys Bruder im Geiste und Keyboarder überrascht auf der Platte und wieder auch nicht. Einerseits ist das Album eine astreine und völlig unverwässerte Pianotrio- Platte mit zwei großartigen Mitmusikern, andererseits bekommt man in vielerlei Hinsicht den typischen Lyle Mays Sound zu hören, den man schon von Methenys Platten kennt. Auschweifende große Melodiebögen und diese auch in der Metheny Group zu hörende Adaption des Blues in etwas manchmal arg pathetisches.
Dennoch ist die Platte keine reine Übersetzung dieses Habitus in ein Trioformat, sondern eher eine Variation dessen und eine Neuformung dieser Grundideen. Das ist dann auch die große Stärke von Mays. Er bleibt sich selbst stilistisch treu und erschafft dennoch durch diese Neuformung eine hochunterhaltsame und spannende Platte, auf der er selbst nie in Attackestellung geht, aber immer geschmeidig und einfach nur voller Eleganz spielt. Wer Attacke möchte, der konzentriere sich auf Jack DeJohnette, der hier keine Gefangenen macht und Mays fordernd Konter bietet und extrem dynamisch aufspielt.
wilder-Denker
Stammgast
#20837 erstellt: 13. Sep 2021, 19:19
... auch hier ist noch ein - wenn schon, dann doch meist - kontinuierlich hörender Jazz-Freund unterwegs .. lediglich Zeiten der Abwesenheit von "Strom" unterbrechen den Fluss

Habe heute mal wieder lesen müssen, dass ein weiterer Vertreter des Jazz (wie ich ihn mag) von uns gegangen ist: Jemeel Moondoc .. so ist es mir danach, ihm auch entsprechend zu gedenken.

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Jemeel Moondoc & William Parker - New World Pygmies

... man könnte sicherlich andere Werke, die ich heute auch gelauscht habe, hier präsentieren .. als Freund der Zwiegespräche (und auch von Parker) ist diese Aufnahme jedoch ein persönlicher Liebling von mir. Freunden von eher "kompletten" Besetzungen seien bspw. eher die Muntu Recordings nahe gelegt oder auch Zookeeper's House.

RIP Jemeel and thanks for y' contribution
vampula
Stammgast
#20838 erstellt: 14. Sep 2021, 07:54
der Postbote war heute früh dran
Soft Machine
NDR Jazz Workshop 1973
s-l500 (2)
erstklassig
arnaoutchot
Moderator
#20839 erstellt: 14. Sep 2021, 15:49
Hier zwei vokale Jazz-Platten. Eine davon für mich missglückt, eine überraschend gut. Missglückt ist Flora Purim - Butterfly Dreams - Milestone 1973. Trotz superben Musikern (Joe Henderson, George Duke, Stanley Clarke, Airto Moreira) ist das Geträllere von Frau Purim für mich nicht auszuhalten . Wenn sie jemand will, genügt PM. Klanglich ist die Keepnews Collection sehr gut ! - Wer hätte gedacht, dass ein Treffen in 1960 des cool-versnobten Dave Brubeck Quartets mit dem urigen Blues-Shouter "Mr. Five by Five" Jimmy Rushing irgendetwas Brauchbares ergibt ? Wenn man diese Platte hört, wird man eines Besseren belehrt ... das ist hoch vergnüglich und spannend ... 👍

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Um mich von der echten Vokalistin zu erholen, einer, der durch sein Instrument singt: Albert Mangelsdorff - Solo - MPS 2CD 2008. Die schon länger von mir gesuchte Kompilation fasst die Alben Trombirds (1972), Tromboneliness (1976) und Solo (1982) zusammen. Unmöglich, bei dem Blues of a Cellar Lark still sitzen zu bleiben ... Genial !

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[Beitrag von arnaoutchot am 14. Sep 2021, 18:12 bearbeitet]
the_slider
Ist häufiger hier
#20840 erstellt: 14. Sep 2021, 18:39
Hi,
hab mir heute meine neueste Scheibe von Lucky Thompson reingezogen:
Paris 1956 with Dave Pochonet All-Stars
LThompson_JazzAnthology30JA5215
Wunderschöner Modern Jazz mit ein paar neuen Gesichtern
wilder-Denker
Stammgast
#20841 erstellt: 14. Sep 2021, 19:09

arnaoutchot (Beitrag #20839) schrieb:
Um mich von der echten Vokalistin zu erholen, einer, der durch sein Instrument singt: Albert Mangelsdorff - Solo - MPS 2CD 2008. Die schon länger von mir gesuchte Kompilation fasst die Alben Trombirds (1972), Tromboneliness (1976) und Solo (1982) zusammen. Unmöglich, bei dem Blues of a Cellar Lark still sitzen zu bleiben ... Genial !


... wow, ein kleines wenig neidisch bin ich da schon auf deinen Fund .. die Trombirds hatte ich vor ewiger Zeit mal hören können, die anderen kenne ich gar nicht, bin mir aber recht sicher ob der musikalischen Juwelen (neben dem Rioja)

-----

Hier mal wieder "Krach" à la Ich geb Gas, ich will Spass:

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The Ames Room - In St Johann (2013)

Will Guthrie - drums
Clayton Thomas - double bass
Jean-Luc Guionnet - alto sax

... bin etwas unterwegs in Sachen Guionnet und habe neben aktuellen Solo-Veröffentlichungen u.a. diese - auf ihre Weise geniale - Trio-Live gefunden .. 40 Minuten musikalischer WorkOut vom Feinsten, wenn man dessen gewillt ist .. wer ist/war Flora Purim

... bei Interesse, hier ein Radio-Stream von Sam Weinberg bzgl. meines Protagonisten Kpiss.FM, wo es durchaus auch andere nette Sachen zum Stöbern gibt.

// Gruß


[Beitrag von wilder-Denker am 14. Sep 2021, 19:15 bearbeitet]
DOPIERDALACZ
Gesperrt
#20842 erstellt: 14. Sep 2021, 20:24

wilder-Denker (Beitrag #20841) schrieb:


Hier mal wieder "Krach" à la Ich geb Gas, ich will Spass




3 Bauarbeiter nehmen ein komplettes Haus in 40 Min auseinander.
arnaoutchot
Moderator
#20843 erstellt: 14. Sep 2021, 20:36

wilder-Denker (Beitrag #20841) schrieb:
... wow, ein kleines wenig neidisch bin ich da schon auf deinen Fund .. die Trombirds hatte ich vor ewiger Zeit mal hören können, die anderen kenne ich gar nicht, bin mir aber recht sicher ob der musikalischen Juwelen (neben dem Rioja)


Der 🍎 hat sie alle 3 lossless im Stream ... sag Bescheid, wenn ich helfen kann Hier gerade im Stream Mangelsdorff - Pastorius - Mouzon - Trilogue Live - MPS 1977. Komischerweise bin ich mit dieser Platte noch nie so recht warm geworden, deswegen habe ich sie auch nie physisch gehabt. Mouzon und Pastorius sind instrumentell Super-Egos, mir fehlt da das Zusammenspiel, es klingt, als spielten alle drei gleichzeitig Soli ...

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wilder-Denker
Stammgast
#20844 erstellt: 14. Sep 2021, 21:01

DOPIERDALACZ (Beitrag #20842) schrieb:
3 Bauarbeiter nehmen ein komplettes Haus in 40 Min auseinander.


... soweit ok .. ich sehe es aber eher wie, es wird ein Baumhaus mit tollem Ausblick errichtet, aber wenn wir uns tatsächlich unterhalten wollen, was vermitteln eigentlich Cannibal Corpse bzgl. De- / Konstruktion, besteht da irgendein Unterschied - Ich frage das tatsächlich nicht als Affront, sondern aus reinem Interesse und am Verstehen-wollen (hier dann dieser Metal-Buben?

@Michael: ich vergesse so oft die Streamer in meinem Abo, aber tatsächlich konnte ich die Albert Mangelsdorff - Solo auch dort finden ... Danke!


// Gruß


[Beitrag von wilder-Denker am 14. Sep 2021, 21:02 bearbeitet]
vampula
Stammgast
#20845 erstellt: 15. Sep 2021, 04:10
OT.

was vermitteln eigentlich Cannibal Corpse bzgl. De- / Konstruktion

Stilistische Merkmale der Band sind komplexe Liedstrukturen, unvermittelte Tempo- und Taktwechsel.
laut Wiki
Mr._Lovegrove
Inventar
#20846 erstellt: 15. Sep 2021, 04:43
Nicht zu vergessen, die lyrischen und verschachtelten Texte!

Hier läuft in der Tat was lyrisches, wenn auch ohne Gesang. Michael hatte sie mal im ECM Thread erwähnt.

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Katrin Krimsky/Trevor Watts
Stella Malu 1981

Piano – Katrina Krimsky
Soprano Saxophone, Alto Saxophone – Trevor Watts

Neben einigen Duoplatten- Klassiker im ECM Katalog ("Matchbook", "Chrystal Silence") findet sich u.a. diese vergessene Aufnahme, die aber inhaltlich durchaus mit den großen Namen mithalten kann. Die in Russland geborene Amerikanerin Krimsky und der Engländer Watts sind dabei so extrem unterschiedliche Spielcharaktere und doch passen sie so wunderbar zusammen. Krimsky als klassisch studierter Pianistin stehen sämtliche Mittel von Technik aber auch u.a. romantischer Ausdrucksweise und malerischer Mittel zur Verfügung, die sie hier auch extensiv nutzt. Dabei spielt sie nie verkitscht, sondern nutzt eine oftmals impressionistische, manchmal aber auch kräftigere Farbpalette, die sowohl eigenständig stehen kann, aber auch als Untergrund für einen erstaunlich anpassaungsfähigebn Trevor Watts dient. Der als Freejazzer bekannt gewordene Saxophonist schafft in der Tat einen erstaunlichen Spagat. Er versteckt seine freie Herkunft gar nicht, sondern spielt eine entschleunigte und richtiggehend poetische Variante dieser.
Und so lebt dieses Zusammenspiel von der erstaunlichen Harmonie zweier sehr entgegengesetzter Stilisten und Musiker.
wilder-Denker
Stammgast
#20847 erstellt: 15. Sep 2021, 17:26
... auch hier Saxophone & Piano aus einer heute erschienenen (zumindest der Download ist bereits verfügbar) wunderbaren Box für Freunde von Zwiegesprächen:

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Ivo Perelman - Brass & Ivory Tales (9 CDs)

... zum Anlass seines 60ten hat das polnische Label Fundacja Słuchaj eine limitierte Box mit neun Studio-Sessions von Perelman mit jeweils namhaften Vertretern des Tastenspiels herausgebracht, eine Kombi, die er bekannterweise besonders mag. Als Einstieg in die Box habe ich mir jetzt die Session mit Agustí Fernández herausgepickt und bin mehr als happy, dass da noch weitere folgen werden .. vorweg gefühlt ist diese Sammlung - zumindest für mich - ein echter Knaller

// Gruß
Hörstoff
Inventar
#20848 erstellt: 15. Sep 2021, 19:11
Beim Andrew Cyrille Quartet entsteht trotz "nur" einer Stereowiedergabe das Gefühl einer enormen räumlichen Öffnung und einer breitbandigen differenzierten Wiedergabe.

The News ist ein audiophiler Leckerbissen.

amazon.de


[Beitrag von Hörstoff am 15. Sep 2021, 19:11 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#20849 erstellt: 16. Sep 2021, 05:52
Das werde ich mir heute auch mal anhören.

Hier aber eine positive Überraschung in mehrfacher Hinsicht:

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Lee Ritenour
Stolen Moments
1990

Acoustic Bass – John Patitucci
Acoustic Guitar – Mitch Holder
Drums – Harvey Mason
Piano, Electric Piano – Alan Broadbent
Guitar, Producer – Lee Ritenour
Tenor Saxophone – Ernie Watts

Im Jazzrock- Thread ist Lee Ritenour einem ja öfters über den Weg gelaufen und hat gemischte Eindrücke hinterlassen. Ich persönlich empfand seine Fusionsachen eher langweilig. Doch dieses reine Jazzalbum hier (und das hatte arnaoutchot ja auch schon absolut korrekt herausgestellt) ist ganz hervorragend. Einige seiner Mitstreiter auf der Platte kennt man zwar auch eher aus Fusionkreisen, aber hier machen sämtliche Beteiligte auch als Mainstreamjazzer eine exzellente Figur. Einzig Ernie Watts etwas enervierendes Solo auf Oliver Nelsons "Stolen Moments" empfinde ich als irgendwie unpassend, aber ansonsten pendelt die Band extrem stilvoll zwischen lässigem, modernen Uptempo und feingliedrigen Balladen, auf denen Ernie Watts mir serwohl gefällt; und natürlich Ritenour selbst! Er erweist sich hier als verdienter Erbe Wes Montgomerys und unterfüttert diesen Sound mit seinem ureigenen Stil.
Zudem diese Live-to-two-track- Aufnahme auch klanglich völlig unangreifbar ist. Mit ihrer luftigen Transparenz, dem exzellenten Stereomix und feindynamischsten Abstufungen zählt sie zu den besten ihrer Art.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 16. Sep 2021, 05:54 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20850 erstellt: 16. Sep 2021, 07:05
Ja, Ritenour kam in den 1990ern dann mit wieder stärkeren Platten zurück, aber eher auf der Jazzseite.

Hier eine merkwürdige Platte: Mangelsdorff - Hampel - Kühn - Favre: Solo Now, MPS 1976. Ich habe auch die Vinyl-LP, die ist aber aktuell nicht mit Genuss hörbar, weil sie furchtbar knackst (wohl mal nass abgespielt, muss sie mal professionell waschen lassen). Aber ich habe sie beim Streamer entdeckt. Merkwürdig, weil die Massgabe der Aufnahme wohl war: Lasst uns ja nicht zusammen spielen ! Auch beim letzten und einzigen Stück Ringelvier, bei dem alle vier spielen, tasten die Musiker nur vorsichtig die Räume zwischen sich ab. Am besten gefällt mir noch Mangelsdorffs Solo Ant Steps on Elephant's Toe.

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Gomphus_sp.
Inventar
#20851 erstellt: 16. Sep 2021, 08:36
Guten Morgen

Michael, kann es sein, das du meine Solo Now hast? Denn die hatte ich auch mal. Gebraucht aus zweiter Hand gekauft, war sie furchtbar am knacksen. Damals habe ich meine Platten noch nass abgespielt. Das half bei der Solo Now aber nicht viel. Habe ich abgegeben. Du schreibst ...


Auch beim letzten und einzigen Stück Ringelvier, bei dem alle vier spielen, tasten die Musiker nur vorsichtig die Räume zwischen sich ab.


... ich hatte damals den Eindruck, das Mangelsdorff, Hampel, Kühn und Favre auch bei ihren Solo Stücken zurückhaltend waren

Gruß Heiko
arnaoutchot
Moderator
#20852 erstellt: 16. Sep 2021, 09:45

Gomphus_sp. (Beitrag #20851) schrieb:
Michael, kann es sein, das du meine Solo Now hast?


Möglich, wenngleich ein grosser Zufall. Ich habe sie tatsächlich aus einem grösseren Konvolut mit gebrauchten Jazz-Platten aus der Zeit. Da waren auch noch andere Mangelsdorff-Platten dabei. Wie die dann allerdings nach Bayern gekommen wären, weiss ich nicht. Ich denke, ich mache mir nicht mehr die Mühe des Reinigens, sondern werde sie in den Laden zurückbringen.
Mr._Lovegrove
Inventar
#20853 erstellt: 16. Sep 2021, 11:55
Hier was interessantes von der Fraktion "Hören und Sehen":

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Das Weimarer Dreieck des zeitgenössischen Jazz

Eine DVD der jazzwerkstatt, deren Inhalt von Ulli Blobel, seines Zeichens angesehener Musikproduzent und bis 2012 Verantsalter des Festivals "Jazzwerkstatt Peitz", produziert wurde.
Eines vorneweg: Diese DVD richtet sich in meinen Augen eher an den erfahrenen Jazzliebhaber. Das Thema ist sehr speziell, wenn auch extrem interessant. Auch Freunde von spannend und modern gestaltenen HD- Produktionen sollten besser hart im Nehmen sein, den rein qualitativ entspricht der Film nicht annähernd seinem Entstehungsjahr 2008, sondern wirkt eher wie eine amateurhafte Handkameraproduktion.
Hier zählt halt der Inhalt und, begleitet von einem umfangreichen Booklet und einer Audio CD, reißt der bekannte Jazzjournalist Bert Noglik in kurzen und klugen Statements die Geschichte der drei Jazzhauptstädte Europas, Berlin, Paris und Warschau an. Davor gibt es jeweils einen durch Impressionen der jeweiligen Städte ergänzten Videomitschnitt je eines Livestückes vom Friedrich Schönfeld Trio feat. Ekkerhard Jost und Zbigniew Namyslowski, dann Tomasz Stanko sowie zum Schluss Marc Ducret. Diese drei Acts bildeten 2007 das titelgebende Dreieck eines Konzertes in Berlin. Wie das ganze zum "Weimarer Dreieck des zeitgenössischen Jazz" wurde, erklärt das Booklet.
Nogliks Statements haben den Free- und zeitgenössischen Jazz und seine Historie in diesen Städten als Basis. Man erfährt in den kurzen Statements einiges darüber und ist danach in der Tat schlauer.
Auf der Audio CD schließlich wird eine etwa 35- minütige Radiogesprächsrunde geführt von Ulf Drechsel und mit u.a Bert Noglik, Ekkehard Jost und eben Ulli Blobel als Gästen von zwei Stücken von Friedrich Schönfeld umrahmt.
Für Freunde des modernen europäischen Jazz, die tiefer in die Materie eintauchen wollen, ein interessantes Paket, für den allgemeinen Jazzfan, der von hochwertigem Bildmaterial und aufwendig gestaltenen Netflix- Dokus verwöhnt ist, eher nicht.
Mr._Lovegrove
Inventar
#20854 erstellt: 17. Sep 2021, 06:13
Puh, ich hätte noch so viel Zeugs zu hören, aber jetzt gerade eben zieht es mich zu einem Klassiker:
jpc.de
Miles Davis
E.S.P.

Braucht aber keine Worte mehr....
Dominos
Stammgast
#20855 erstellt: 17. Sep 2021, 07:28
Mark White - Live at Warsaw Jazz Festival

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Mark White ist ein international anerkannter Gitarrist, Pädagoge und Session-Mann. White hat als Jazzgitarrist in den USA in so unterschiedlichen musikalischen Umgebungen gearbeitet wie: George Russell's Living Time Orchestra, Gil Evans, John McNeil, Paul Broadnax, Herb Pomeroy, Larry Monroe, Victor Mendoza, Ken Peplowski, Ken Hadley Big Band, John Allmark Jazz Orchestra, Boston Pops, Bebop Guitars, Boston Musica Viva und Last Trip. Zusätzlich zu Whites Auftritten verfügt er über umfangreiche Studio- und Produktions-Credits, darunter Aufnahmen für Blue Note, King, MMC Records, Heineken Jazz Festival und Grescotmar Ltd.-Produktionen.

White war als Jazz-Künstler in unzähligen Konzerthallen und Festivals in den USA und Kanada zu sehen, darunter auch Auftritte im Lincoln Center. Einige Höhepunkte von mehr als fünfzehn internationalen Jazz-Auftritten sind das Umbria Jazz Festival, Settembre Musicale, Tokyo Music Joy, Mare de Augusto und das Heineken Jazz Festival in Puerto Rico. White hat auch an über fünfzig Aufführungen und Master Clinics für das renommierte Berklee College of Music teilgenommen, wo er derzeit Senior Professor für Gitarre ist.

White hat einen BA- und Master-Abschluss in Musik vom New England Conservatory und hat bei Joe Negri, Joe Pass, Jack Wilkins, Gene Bertoncini und Charlie Banacos studiert. Als 30-jähriger Veteran der Jazzmusikausbildung hat White eine lebendige Autorschaft in der Musikausbildung genossen und vier Bücher bei verschiedenen Verlagen veröffentlicht, darunter: " Bach Chorales for Guitar Quartet ", " Advanced Reading Etudes for Guitar ", " The Practical Jazz Guitarist " und " Jazzgitarrengriffbrett-Navigation -Von Bach bis Bebop”.

Quelle: markwhiteguitar.com

Mark White - Guitar
Victor Mendoza - Vibes
Marty Ballou - Bass
Jon Muzilla - Drums

Schöne Interpretationen von Miles Davis "Blue in Green" und "Eigthy One"
Klanglich auch auf hohem Niveau, gefällt mir und wird regelmässig gehört.

Gruß


[Beitrag von Dominos am 17. Sep 2021, 07:30 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#20856 erstellt: 18. Sep 2021, 06:58
Hier heute morgen nochmal Pat Metheny:

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Pat Metheny Group
Quartet, 1996
Acoustic Bass, Bass – Steve Rodby
Autoharp, Harmonium, Electric Piano, Piano, Clavinet, Celesta – Lyle Mays
Drums, Percussion – Paul Wertico
Electric Guitar, Acoustic Guitar – Pat Metheny

Ich bin erstaunt und erfreut, wie unpathetisch und unkitschig Metheny auf dieser Platte klingt. Seit dem Interview mit Rick Beato sehe ich den Gitarristen auch mit einem etwas anderen Auge und dieser neue Blickwinkel wird hier bestätigt. Sicher gibt es auch hier wieder den einen oder anderen Gitarrensynthie- Ausflug, aber abgesehen davon klingt diese Musik großenteils sehr konzentriert und fokussiert, aber eben oft nicht wie die Frühwerke der Group. Die Stücke sind teils wesentlich komplexer und weniger rockig/poppig, sie spiegeln die Weiterentwicklung Methenys als Gitarristen und Komponisten sehr transparent wieder. Das Quartet klingt exzellent eingespielt und setzt sich in virtuoser Weise sowohl mit klassischerem Gitarrenjazz als auch mit atonalen Experimenten auseinander. Ganz exzellent!
vampula
Stammgast
#20857 erstellt: 18. Sep 2021, 15:16
heute Mittag gelauscht
Abdullah Ibrahim – Banyana Enja Records
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Piano, Soprano Saxophone, Vocals, Composed By – Abdullah Ibrahim
Drums – Roy Brooks
Bass – Cecil McBee
klasse
arnaoutchot
Moderator
#20858 erstellt: 19. Sep 2021, 08:34
Hier hörtechnischer Start in eine neue Box: Willem Breuker Kollektief - Out of the Box - BVHAAST 11CD 2017. Zusammenstellung nach Breukers Tod mit einem Überblick über das Werk des Kollektiefs von den frühen 1970ern bis zum letzten Konzert im Dezember 2012 (bereits ohne Willem, der verfügt hatte, dass der Name WBK nur bis Ende 2012 verwendet werde dürfe). Ich habe ein paar Platten des Kollektiefs und habe es auch einige Male live gesehen, aber entdecke trotzdem viel Neues in der Box, v.a. bislang unveröffentlichte Live-Konzerte (Umea 1978, Angoulême 1980 und eben das Happy End genannte Abschiedskonzert aus 2012). Immer wieder beeindruckend ist die unglaubliche Disziplin des Kollektiefs, die teilweise komplexen Kompositionen auch aus dem Klassik-Bereich überzeugend darzubringen. Mir fallen da als einziges vergleichbares Ensemble nur Zappa's grössere Bands ein.

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Weiter ging es dann am Nachmittag mit zwei neueren Sachen: Zuerst das schwedische Septett The Way Ahead: Bells, Ghosts and Other Saints - clean feed 2017 (rechts). Mats Åleklint (tb) und Matthias Ståhl (vib) waren mir von Martin Küchens Bands wie Angles bekannt. Am Schluss kommen sie zu der Ayler Hommage, die der Titel verspricht, vorher ist es teilweise mir etwas zu verkopfter freier Jazz ... muss ich nochmals in Ruhe hören.

Erdiger und schwergewichtiger kommt James Brandon Lewis' Red Lily Quartet: Jesup Wagon - Tao Forms 2020 daher (links). Die Besetzung Lewis (ts), Kirk Knuffke (cnt), William Parker (b), Chris Hoffman (cello) und Chad Taylor (dr) verspricht schon viel, und das wird gehalten. Ich schrieb es hier schon, Lewis scheint mir einer der interessantesten neuen Saxophonisten auf der Szene zu sein. Gewidmet ist die Platte Dr. George Washington Carver, einem schwarzen Botaniker, Chemiker und Agrarforscher in den Südstaaten der USA im späten 19. Jahrhundert. Der Jesup Wagon ist eine von ihm begründete mobile Landwirtschaftssschule der damaligen Zeit. Mehr bei Interesse hier https://de.wikipedia.org/wiki/George_Washington_Carver. Da soll man noch sagen, man lerne nichts mit modernen Jazz-Platten ... Musikalisch grossartig !

Jetzt nochmals zurück zu Willem, die Box ist superb ... jedem zu empfehlen, der mit Breuker etwas anfangen kann !

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[Beitrag von arnaoutchot am 19. Sep 2021, 16:44 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#20859 erstellt: 19. Sep 2021, 20:22

arnaoutchot (Beitrag #20858) schrieb:
Willem Breuker Kollektief - Out of the Box


... mal wieder ein Schatz von dir, Michael - Diese Box scheint tatsächlich nicht bei den Streamern (meinen!) verfügbar, aber ich muss mal nochmals genauer schauen, ob da vielleicht inhaltlich irgendwelche Überschneidungen bestehen .. jedenfalls Breuker & Kollektief sind absolut klasse.


arnaoutchot (Beitrag #20858) schrieb:
James Brandon Lewis' Red Lily Quartet: Jesup Wagon


... bin zwar nicht per se ein Fan von Brandon Lewis, aber diese Aufnahme habe ich auch schon mehrfach gehört, weil sie mich einfach mitnimmt statt nur fragend stehend zu lassen.

---------

Hier ist seit ein paar Tagen klar, dass auch mein zweiter Anlauf dieses Jahr Brötzmann live erleben zu wollen aus gesundheitlichen Gründen abgesagt worden ist .. so schade, ich hoffe sehr, dass es eher C19-Vorsorge, statt ernsthafter Erkrankung zu schulden ist

Der Veranstalter des Festivals, welches eigentlich auch nachträglich Peters 80ten gewidmet ist, hat u.a. jetzt Joe McPhee gewinnen können .. keine Frage, auch einen Grund zur Freude ...

... und da es mir gerade tatsächlich sehr nach Live-Musik dürstelt und ich durchaus zu mehr als Free (Hauptsache authentisch) zu begeistern bin, hab ich mir noch etwas "Schwing" gebucht:

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Umlaut Big Band plays Mary Lou Williams

... tatsächlich "big" inkl. Kammerorchester erspare ich mir die Aufzählung der Mitstreiter. Hier wird tatsächlich recht fein die Geschichte des Genres aufbereitet, ohne diese irgendwie verändern zu wollen, das macht auch genau soo Spass. Aus persönlichem Anlass will ich etwas feiern, und zu diesem Anlass wird es einen Ausflug in die "beinahe" Nachbarstadt geben Philharmonie de Paris ... all that's Jazz



[Beitrag von wilder-Denker am 19. Sep 2021, 20:30 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20860 erstellt: 20. Sep 2021, 08:05
Hallo Joerg, der Reihe nach: 1) Die Breuker Kollektief Box scheint es tatsächlich nicht bei den Streamern zu geben. Die ersten fünf der elf CDs bestehen weitgehend aus bekanntem Material (das sich dann auch streamen lässt), die CDs 6-11 sind unveröffentlichte Live-Konzerte und die Musik des Kollektiefs zu Murnaus Faust-Film. 2) Schade, das mit Brötzmann zu hören. Ich nehme an, das betrifft das geplante Festival in Saarbrücken ? 3) Neidisch blicke ich auf das geplante Konzert in Paris. Besonders Marsalis hätte ich auch zu gerne mal live gesehen. Viel Glück, dass es stattfindet und viel Spass. 4) Die Umlaut Big Band streame ich gerade an, sehr gut !


[Beitrag von arnaoutchot am 20. Sep 2021, 08:38 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#20861 erstellt: 20. Sep 2021, 09:04
Michael (und natürlich auch andere Interessierte): Ich hatte gestern noch eine Zusammenstellung deiner Breuker-Box gefunden, das ist tatsächlich eine geballte Ladung Breuker - Einiges davon habe ich oder kann man streamen, der Rest für den eifrigen Sammler auf jeden Fall als Box mit Booklet ein tolles Stück Hardware .. obwohl hart im Nehmen, aber diese 11 CDs am Stück würde ich vermutlich auch nicht schaffen

Ja, Peters Absage betrifft dieses Mal Saarbrücken .. vor einigen Wochen war es Lissabon. Ich hoffe wirklich er ist nicht derbe krank, etwas schwächeln darf man mit 80 auf jeden Fall.

Auf Paris freue ich mich inzwischen jeden Tag etwas mehr, das wird - sofern es stattfindet - mal etwas Feines. Meine Begleitung wird mir dankbar sein, wenn es nicht zum Free Jazz geht .. die Stadt an sich, fast ein Heimspiel, mit der schnellsten Zugverbindung in 1'51 zu erreichen (wesentlich schneller als bspw. Nürnberg)

Musik, noch keine, kommt später ...


// Gruß
arnaoutchot
Moderator
#20862 erstellt: 20. Sep 2021, 14:45

wilder-Denker (Beitrag #20861) schrieb:
.. obwohl hart im Nehmen, aber diese 11 CDs am Stück würde ich vermutlich auch nicht schaffen ;)


Ich glaube, so ist das auch nicht gedacht, dass man die 11 prall gefüllten CDs hintereinander am Stück hört ...
wilder-Denker
Stammgast
#20863 erstellt: 20. Sep 2021, 19:20
@Michael: du weisst, dass Langstreckengeher bisweilen etwas bekloppt bzw. verbissen sind .. sonst geht nix

-----

... ich war heute etwas auf der Suche nach Material zum Erstellen einer allgemein verträglichen Playlist zwecks bevorstehenden Besuchs aus Übersee, welche aber auch irgendwie noch verträglich mit meinem Geschmack sein soll. Zwei Aufnahmen sind mir fürs erste eindrücklich (wider Erwarten) besonders aufgefallen. Erstens Wyntons Bruder Branford Marsalis - Live at Grace Cathedral (Solo Sax, 2014) und Till Brönner, Dieter Ilg - Nightfall (Zwiegespräch, 2018) .. beide nicht nur, aber auch unter audiophilen Gesichtspunkten besonders bemerkenswert.

Da ich aber eben auch meine etwas freiere Betrachtung brauche, aktuell Joe McPhee (wenn auch in anderer Besetzung wie er hier nächste Woche erwartet wird), eine schöne Improv:

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Blue Reality Quartet! (released 2021)

Michael Marcus – Woodwinds
Joe McPhee – Woodwinds
Jay Rosen – Percussion
Warren Smith – Percussion

... wunderbar entspannt, wenn auch frei und improvisiert .. hier sind Könner am Werk, auch wenn sie sicherlich nicht jedermanns Nerv treffen. Für mich passt das bestens und McPhee habe ich selten soo "leise spielend" gehört.


// Gruß


[Beitrag von wilder-Denker am 20. Sep 2021, 19:23 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#20864 erstellt: 20. Sep 2021, 19:52
... und schon wieder eine weiter: ich war mir beinahe sicher diese schonmal vorgestellt zu haben (die Suche gibt mir allerdings keinen Treffer)

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Dyads (2019/21)

Peter Formanek - Tenor Saxophone, Clarinet
Michael Formanek - Double Bass

... Vater & Sohn, eindrücklich in Harmonie musizierend .. passt von der Stimmungslage gut zum Blue Reality Quartet oben und zum Ausklang meines Tages.

// Gruß
HansFehr
Inventar
#20865 erstellt: 22. Sep 2021, 08:51
Jetzt höre ich ausnahmsweise Vocals!

Der 30. Todestag von Miles Davis steht bevor. Auf diesem Album ist der Förderer von Shirley Horn als Sideman in der feinen Ballade im Titelstück zu hören. Veröffentlicht 1991.

Shirley Horn - You Won't Forget Me

arnaoutchot
Moderator
#20866 erstellt: 24. Sep 2021, 07:43
Hier gerade die neueste Platte des Marcin Wasilewski Trio - En Attendant - ECM 2019 (per Streaming). Ich mag das Trio, aber das ist schon sehr verhalten und hingehaucht ... auch die Version von Riders on the Storm. Frühere Platten des Trios hatten für mich mehr innere Spannung. Und ja, ich habe es immer wieder gesagt, eine Platte wird meist nicht besser, nur weil sie länger ist, aber eine Spielzeit von nur knapp über 40 Minuten überrascht mich dann schon etwas ...

jpc.de
M_A
Stammgast
#20867 erstellt: 24. Sep 2021, 09:28
Gute Zusammenfassung, wenig spannend trifft es. MIr ging es beim Hören ähnlich, aber wahrscheinlich hätte ich mich nicht getraut, das so zu schreiben. Ich gehe dann eher davon aus, dass ich von Jazz zu wenig Ahnung habe, um die Feinheiten zu verstehen.

Gruß
M A
wilder-Denker
Stammgast
#20868 erstellt: 24. Sep 2021, 20:30
... von Spannung mag ich heute gar nicht reden, eher "wie ist mir warm ums Herz" - Bin mal wieder in leider Vergangenem unterwegs, aber erfreue mich um so mehr am Genre: Steve Lacy

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Steve Lacy - Roswell Rudd Quartet / Early & Late

Steve Lacy - soprano saxophone
Roswell Rudd - trombone
Bob Cunningham / Jean-Jacques Avenel - bass
Dennis Charles / John Betsch - drums

... Lacy / Rudd .. sie spielten zu Lebzeiten gerne zusammen, hier Aufnahmen aus '62 bis hin zur Jahrtausendwende. Es bedarf eigentlich keiner weiteren Worte, unsere bevorzugte Musikgattung (hier im Thread!) ist allerfeinst dargeboten .. wem fehlt da irgendwas?

und zur Vervollständigung meiner Sammlung (heute als Hardware aus Granada eingetroffen):

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Steve Lacy - Free For A Minute

... Link zum Label ... eine wunderbare Comp u.a. mit Mitstreitern wie Enrico Rava, Paul Motian, Karl Berger (als vermutlich bekannteste Vertreter) ... musikalisch ein bunter Mix aus Lacys Schaffen, soundtechnisch manchmal nicht ganz perfekt, aber stört mich absolut nicht .. im Gegenteil, erfreue mich eines wunderbaren Zeitdokuments und habe gleich mal Nachschub geordert .. die Musik macht es


// Gruß
arnaoutchot
Moderator
#20869 erstellt: 25. Sep 2021, 05:37
Hmm ... Steve Lacy war mit dem, was ich von ihm gehört habe, oftmals schwierig bei mir ... deswegen habe ich ihn wenig verfolgt und kenne nur wenig.

Hier aber zur früheren Morgenstunde nochmals ein Piano Trio, das mir wesentlich besser gefällt als die neue Wasilewski: Helge Lien Trio - Guzuguzu - ozella 2017. Der junge Norweger Lien liess sich hier von japanischer Musik beeinflussen, was auch die lautmalerischen Titel andeuten. Das ist spannend, einfallsreich und dennoch lyrisch. Finde ich bislang die beste Platte des Trios, habe aber nicht alle. Klanglich sind die ozella-Aufnahmen top und schöne Vinylausgaben gibt es auch.

R-10243133-1495964854-1799.jpeg
https://www.discogs.com/Helge-Lien-Trio-Guzuguzu/master/1189415
Mr._Lovegrove
Inventar
#20870 erstellt: 25. Sep 2021, 05:53
Pianotrio und Japan? Na da habe ich ja die richtige Platte auf der Anlage.
IMG_20210925_073725
Teru Sakamoto Trio
Fancy Jazz Piano
CTA 1983

Kazuyo Yamaguchi - Bass
Takahiro Suzuki - Drums
Teru Sakamoto - Piano

Der Name Sakamoto sagte mir bis zum zufälligen Fund dieser CD gar nichts und seine Diskographie ist auch recht klein (laut Disogs zumindest). Da ich ein faible für rare CDs habe, musste ich die natürlich haben (günstig war sie auch noch). Zudem es eine recht frühe Digitalaufnahme ist, die auch noch auf dem Sony PCM 1610 gemacht wurde, der 1980 auf den Markt kam.
Nun ist die Scheibe natürlich kein zweites "Midnight Sugar" geworden und Sakamoto ist auch kein Spieler auf Oscar Peterson Niveau, dazu fehlen ihm und seinem Trio die Strahlkraft und auch der Ideenreichtum. Nein, Sakamoto und seine Mannen bewegen sich eher auf Barjazzniveau. Hier wird relativ simpel und locker aufgespielt und man animiert dazu, die Scheibe im unauffälligen Hintergrund laufen zu lassen.
But so what? Klanglich macht das Album Spaß, es hat einen enormen Bass und wartet mit erstaunlicher Dynamik auf. Aber auch mit diesem typischen Klang ganz früher Volldigitalaufnahmen. Die Becken sind etwas harsch, alles erklingt etwas kalt.
Auf Grund des für so eine Trioaufnahme recht ungewöhnlichen Covers und des Japan- Raritätenbonus mag ich die CD auf jeden Fall.

EDIT:

arnaoutchot (Beitrag #20869) schrieb:
Hmm ... Steve Lacy war mit dem, was ich von ihm gehört habe, oftmals schwierig bei mir ...

Ich habe auf meiner Festplatte die "Anthem" von 1990 gefunden. Ich mußte sie leider nach kürzester Zeit wieder ausmachen. ICH konnte das nicht ertragen, aber mein Verhältnis zu Free Jazz ist ja bekannt.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 25. Sep 2021, 06:29 bearbeitet]
wilder-Denker
Stammgast
#20871 erstellt: 25. Sep 2021, 21:14

arnaoutchot (Beitrag #20869) schrieb:
Hmm ... Steve Lacy war mit dem, was ich von ihm gehört habe, oftmals schwierig bei mir ... deswegen habe ich ihn wenig verfolgt und kenne nur wenig.


... bei Gelegenheit und Bedarf gibt es da gerne mal "Nachhilfe", denn man sollte sein vielfältiges Schaffen durchaus im Ohr haben .. ich denke, das "wo einsteigen" ist die Frage, die der Hilfe bedarf .. derzeit hast du dir aber andere Spielwiesen ausgesucht und das ist natürlich vollkommen in Ordnung


Mr._Lovegrove (Beitrag #20870) schrieb:

Ich habe auf meiner Festplatte die "Anthem" von 1990 gefunden. Ich mußte sie leider nach kürzester Zeit wieder ausmachen. ICH konnte das nicht ertragen, aber mein Verhältnis zu Free Jazz ist ja bekannt. :X


... auch hier, für mein Ohr (und in deinem Fall als Nicht-Free Freund) der falsche Einstieg

... Lacy sollte man - wenn überhaupt Interesse besteht - von Anfang (spätestens 60/70er) belauschen, bspw. mit Don Cherry Evidence, oder z.B. seine "Interpretationen" von Monk, dann gaaanz langsam weiter zu dem Rest des Repertoires mit wahrlich namentlich Großen des Jazz .. die irr(t)en sicherlich nicht, falls doch: dann muss ich überdenken, ob doch "Fusion" nicht nur eine Spielwiese, sondern tatsächlich der wahre Jazz ist

Nichts für ungut, Kameraden .. aber ich hatte gerade das Gefühl, dass wahre "Grössen" kleingeredet werden (immerhin sind wir hier nicht in der Politik ) .. mein persönliches Empfinden mag aber auch nach einer 38 km-Wanderung heute etwas all zu sehr geerdet sein .. verzeiht mir bitte!



[Beitrag von wilder-Denker am 25. Sep 2021, 21:21 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#20872 erstellt: 26. Sep 2021, 07:46

wilder-Denker (Beitrag #20871) schrieb:

... auch hier, für mein Ohr (und in deinem Fall als Nicht-Free Freund) der falsche Einstieg

Ich wollte die Platte auch gar nicht als Einstieg nutzen, sondern hab nur mal geschaut, was ich von Lacy so habe. Ist halt aus Zufall die einzige Scheibe, die auf meiner Platte von ihm herumschwirrt. Womöglich folge ich deinem Rat nochmal.


wilder-Denker (Beitrag #20871) schrieb:

Nichts für ungut, Kameraden .. aber ich hatte gerade das Gefühl, dass wahre "Grössen" kleingeredet werden (immerhin sind wir hier nicht in der Politik ) .. mein persönliches Empfinden mag aber auch nach einer 38 km-Wanderung heute etwas all zu sehr geerdet sein .. verzeiht mir bitte!

Dir sei verziehen! Da ich von Lacy keine Ahnung habe, allenfalls grob um seine Bedeutung weiß und zudem mit Freejazz kaum was anfangen kann, kann ich den ja auch nicht kleinreden. Das kann ich mit Till Brönner machen, wenn du willst.
vampula
Stammgast
#20873 erstellt: 26. Sep 2021, 08:06
hier mal was neues in sachen FUSION
Trifecta - fragments 2021
OIP (2)
sowas ausgefuchstes habe ich selten gehört und klanglich Sahne.


[Beitrag von vampula am 26. Sep 2021, 08:09 bearbeitet]
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