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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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Son_of_Mother
Hat sich gelöscht
#20673 erstellt: 22. Mai 2021, 21:39
Gateway Trio: John Abercrombie / Dave Holland / Jack DeJohnette - Live in Umea 1996

vampula
Stammgast
#20674 erstellt: 23. Mai 2021, 09:51
so heute Morgen mal viel Bass und noch mehr Gitarre
Jonas Hellborg & Shawn Lane - Temporal Analogues Of Paradise
Jonas_Hellborg_&_Shawn_Lane_-_1996_-_Temporal_Analogues_of_Paradise
mit dem viel zu früh Verstorbenen und göttlichen Shawn Lane.
Anekdote am Rande,angeblich soll es Bill Gibson(ZZ TOP) vom Barhocker gehauen haben als er Shawn zum erstenmal Live hörte.Wenn`s stimmt,egal.


[Beitrag von vampula am 23. Mai 2021, 09:58 bearbeitet]
HansFehr
Inventar
#20675 erstellt: 25. Mai 2021, 15:48
Ich spiele das wieder mal. Eine Vinyl von 2008. Woher ich die habe, weiß ich nicht mehr.

Es steht ja morgen am 26. Mai der Geburtstag des Meisters an. 95.

Miles Davis - Birth Of The Cool

Mr._Lovegrove
Inventar
#20676 erstellt: 26. Mai 2021, 06:16
Und zu Ehren von Miles Davis habe ich gleich mal eine wunderschöne, jedoch hier viel zu selten gespielte Scheibe aufgelegt:
jpc.de
Miles Davis
Seven steps to heaven 1963

Bass – Ron Carter
Drums [Cal.] – Frank Butler
Drums [N.Y.] – Anthony Williams
Piano [Cal.] – Victor Feldman
Piano [N.Y.] – Herbie Hancock
Tenor Saxophone – George Coleman
Trumpet – Miles Davis
Dominos
Stammgast
#20677 erstellt: 26. Mai 2021, 06:57

vampula (Beitrag #20674) schrieb:
so heute Morgen mal viel Bass und noch mehr Gitarre
Jonas Hellborg & Shawn Lane - Temporal Analogues Of Paradise


Besitze die Scheibe ebenfalls, erst gestern noch gehört.
Vergesse aber nicht das Drummermonster Jeff Sipe zu erwähnen
Wirklich ein "Tier" am Drumset, mag ihn sehr gerne, und habe noch diverse andere Aufnahmen wo er sein bestes gibt

Gruß
Dominos
Stammgast
#20678 erstellt: 26. Mai 2021, 07:25
Dann bei mir gestern noch eine ausgezeichnete Scheibe vom McCoy Tyner Trio von 1962

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McCoy Tyner, Piano
Henry Grimes, Bass
Roy Haynes, Drums

in feiner Qualität von Impulse

Gruß
vampula
Stammgast
#20679 erstellt: 26. Mai 2021, 08:07

Vergesse aber nicht das Drummermonster Jeff Sipe zu erwähnen

ganz klar.sorry
arnaoutchot
Moderator
#20680 erstellt: 26. Mai 2021, 09:01
Bei Miles geht es mir ähnlich wie beim Jubilar Bob Dylan: Ich weiss gar nicht, was ich auflegen soll. Deswegen eine Kompilation gestreamt, gerade Time After Time aus der You're Under Arrest (1985) ... das Stück ist leicht kitschig, die Platte als Ganze ist eine der schlechtesten von Miles Davis, das Cover mit der Waffe grenzwertig, aber das Stück passt für mich gerade irgendwie ...

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vampula
Stammgast
#20681 erstellt: 26. Mai 2021, 12:13
habe gerade auch mal den Miles am Laser
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daraus Hannibal mit den komischen Steeldrums dazwischen,
im nachinein für mich eine schwierige Platte


[Beitrag von vampula am 26. Mai 2021, 12:14 bearbeitet]
Son_of_Mother
Hat sich gelöscht
#20682 erstellt: 26. Mai 2021, 20:56
Nach dem guten, alten Miles etwas Dark Jazz (über Spotify)

Manet - Devour

Manet - Devour
Smartos_Bln
Ist häufiger hier
#20683 erstellt: 29. Mai 2021, 11:51
Jazziger Regge. Fetter Tiefbass und dennoch "handgezupft", dazu perlende Klavierläufe von Monty Alexander.

Ernest Rangline - Below the Bassline

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Mr._Lovegrove
Inventar
#20684 erstellt: 30. Mai 2021, 08:21
Fast genau zwei Jahre nach Erwerb der CDs (ich hatte die damals auch gleich erwähnt) habe ich sie mal rausgeholt um sie endlich mal richtig durchzuhören:
img-20190507-073050_941389
Hank Mobley
Mobley's Second Message, Prestige

Bass – Doug Watkins
Drums – Art Taylor
Piano – Walter Bishop
Tenor Saxophone – Hank Mobley
Trumpet – Kenny Dorham

Recorded July 27, 1956

Message #2, Savoy

Bass – Doug Watkins
Drums – Art Taylor (Titel: A1, A2), Kenny Clarke (Titel: B1 to B3)
Piano – Barry Harris (2) (Titel: B1 to B3), Hank Jones (Titel: A1, A2)
Tenor Saxophone – Hank Mobley
Trumpet – Donald Byrd (Titel: B1 to B3), Lee Morgan (Titel: A1, A2)

Side A: Recorded November 7, 1956
Side B: Recorded July 23, 1956

Diese beiden Platten gehören einfach zusammen, eben weil sie teilweise aus terminlich nahegelegenen Sessions bei Rudy van Gelder stammen. Mobley wechselte anscheinend noch während des Jahres 1956 die Plattenfirma, denn wie man sieht ist die eine Scheibe bei Savoy und die andere dann bei Prestige erschienen. Doch das ist prinzipiell vollkommen egal, die Musik zählt. Und das ist hier ist Hard Bop vom allerfeinsten. Bei den Besetzungen kann allerdings auch kaum was schief gehen. Bei dieser Musik und vorallem deren Besetzung und Produktionsdaten merkt man auch, dass die Jazzwelt in New York trotz der konkurrienderen Labels doch irgendwie familiär war. Die Scheiben hätten so auch auf Blue Note erscheinen können (das Cover der oberen ist ja sogar von Reid Miles gestalten!) und sind demnach für jeden Jazzfan dieser Ära, der vornehmlich nach diesem Label schaut, einen Lauscher wert.
Mr._Lovegrove
Inventar
#20685 erstellt: 08. Jun 2021, 06:27
Hier läuft seit Tagen eine ganz famose Entdeckung:
jpc.de
Rudolph Johnson
Spring Rain, 1971

Bass – Reggie Johnson
Drums – Ray Pounds
Piano – John Barns
Tenor Saxophone – Rudolph Johnson

Real Gone Jazz hat just eine Reihe von Rereleases mit den ersten Alben des Black Jazz Labels veröffentlicht. Darunter auch diese fantastische Platte hier. Es ist die vierte Veröffentlichung des Labels, das Pianist Gene Russell und Percussionist Dick Schory gegründet hatten, um eine Alternative zu den damals gängigen Labels zu bieten. Es gab 20 Veröffentichungen bis 1975, die allesamt das einzigartige (und sogar geschützte) Labeldesign besaßen. Viele Davon bewegen sich eher im Bereich Soujazz und Funkjazz, aber es gibt eben auch Gene Russells eigene Trioplatten und dieses Album.
Johnsons Musik pendelt zwischen hochmodernem Mainstreamjazz und souligem Material. Er selber ist ein famoser Spieler, dessen Ton so ganz anders tönt; dicht und leicht angerauht und dennoch auch lyrisch und kaum mal aggressiv, aber immer unter Spannung. Aber auch der Rest des Quartetts spielt sehr gut auf, speziell Ray Pounds am Drumkit gefällt mit geschickten Licks und geschmeidigem Groove.
Auffällig ist auch der Klang. Die Scheibe hat zwar Patina angesetzt, aber da hier auf Hall nahezu verzichtet wurde und Russell als Produzent zudem ein schönes Stereobild entwarf, klingt die Platte in Bezug darauf aber auch in Bezug auf Durchzeichnung und Transparenz immer noch recht frisch. Der Klavierklang ist dabei wirklich erstaunlich gut, nur Johnsons Saxophon wurde nicht ganz optimal abgenommen, aber insgesamt ist das für sein Alter ein herausragender Klang.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 08. Jun 2021, 17:01 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20686 erstellt: 11. Jun 2021, 18:25
Hier passend zum schönen Wetter: Stan Getz - The Bossa Nova Years 1962-64 - Verve 4CD 1989. Diese relativ alte CD-Box mit den Dennis-Drake-Masters ist klanglich superb, viele der späteren High-End-Masterings haben die Sache nicht besser, nur anders gemacht, und man hat alle Getz-Bossa-Aufnahmen zusammen. Ich habe statt eines Caipirinha einen eiskalten Riesling aus dem Rheingau im Glas, der tut es auch ...

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andreas3
Inventar
#20687 erstellt: 11. Jun 2021, 21:32
Kürzlich entdeckt, Rypdal und Cobham hätte ich jetzt nicht zusammen vermutet:



Jazz Festival Viersen 1994

Terje Rypdal - guitar
Victor Bailey - bass
Billy Cobham - drums

Macht mir gerade großen Spaß.
Son_of_Mother
Hat sich gelöscht
#20688 erstellt: 11. Jun 2021, 22:44
Mir auch....
andreas3
Inventar
#20689 erstellt: 11. Jun 2021, 22:52
Mr._Lovegrove
Inventar
#20690 erstellt: 12. Jun 2021, 09:14
Ich konnte diese Woche endlich wieder meinen Stammdealer besuchen; ohne Test und Trara, halt mit Maske und Listeneintrag. War das eine Erholung. So ganz nebenbei hat er mir aber wirklich gruselige Geschichten erzählt von Menschen, die sich in seinem Laden nicht benehmen konnten bezüglich der Corona- Auflagen und anderer Dinge. Dabei ist so ein Laden doch eine Oase der positiven Vibes. Da gehe ich hin, um mich zu entspannen, um vielleicht mit anderen über Musik zu quatschen und die Welt da draußen mal zu vergessen. Na ja, das nur nebenbei.
Auf jeden Fall habe ich mich selbst reichlich beschenkt:
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von oben nach unten:

Clifford Jordan - Four Play, DIW 1990
Eine bärenstarke Modern Mainstream Session in einer traumhaften Besetzung, in der mich am meisten James Williams am Piano beeindruckt, obwohl Jordan selbst natürlich auch absolut liefert. Auch die größtenteils neuen Kompositionen können voll überzeugen.

Robin Eubanks - Karma, JMT 1991
Mit der werde ich noch nicht ganz warm. Die habe ich blind mitgenommen, da mir die Mischung aus Interpret, Erscheinungsjahr und Label zusagten. Eubanks und seine vielen Mitstreiter pendeln sehr offen zwischen Hip Hop Jazzfunk, Latin, Avantgarde und modernem Jazz. Das ganze wurde in ein sehr zeitgemäßes und auffälliges Klangbild gekleidet und bedarf noch einiger Anläufe.

The Bob Thiele Collective
Sunrise Sunset, Red Baron 1990
Produzent Bob Thiele stellte unter seinem Namen eine fantastische Truppe zusammen, und wer die Namen liest, denkt wohl eher Free Jazz oder modernes Zeug abseits von geradelinigen Melodien. Doch Pustekuchen, das ist eine astreine Balladenplatte voller Standards! Und die vier Herren spielen diese zillionfach aufgenommen Klassiker so stilvoll und schön und doch so charakterstark. Nur Bob Thieles Art der Produktion ist gewöhnungsbedürftig. Die Scheibe klingt arg brillant und "glänzt" mit einem Füllhorn an Hallfahnen. Thiele wollte wohl die gute alte Zeit der Produktionen der 50er und 60er aufleben lassen, als ja Hall auch üblich war. Aber er übertrieb in meinen Augen etwas. Dennoch eine wunderbare Angelegeneheit.

Dizzy Gillespie and Stan Getz
Diz and Getz, Verve 1955
Die habe ich gesehen und sofort genommen. Da muß man gar nicht reinhören, da weiß man, was drin ist. Größtenteils im Dezember 1953 in L.A. aufgenommen (die Ausnahme bildet das Stück "One Alone", welches im Mai 1954 mit anderer Rhythmusbesetzung und ohne Getz in New York aufgenommen wurde) treffen hier zwei so unterschiedliche Spielcharaktere aufeinander, die doch so gut zusammenpassen. Der eher unterkühlte Getz, der den Westcoastsound von früh auf mitgeprägt hatte und Dizzy Gillespie, der heißeste Trompetenspieler der Erdkugel plus Ray Brown (b), Oscar Peterson (p) und Max Roach (dr) zeigen in einzigartiger Weise auf, dass Jazz grenzenlos ist. Cool und Bebop, dazu Peterson leuchtender Swing am Klavier, das fügt sich hier so absolut zusammen, als wäre es das normalste der Welt.

David Murray Quartett + 1
Fast Life, DIW 1993
Das Beste kommt immer zum Schluß! Murray hatte ich oben ja schon mal bei Bob Thiele, aber die hier ist eine ganze Ecke besser. Hier zeigt der Meister der Avantgarde und einer der größten Charakterköpfe des Saxophons wie man im modernen Jazz Zugänglichkeit und Eigenwilligkeit perfekt kombiniert. Die Kompositionen, teils aus seiner Hand, sind teil moderner Mainstream, aber wie das Quartett (mit Branford Marsalis als Gast auf zwei Stücken) diese Eingängigkeit inhaliert, ihre Bestandteile zerlegt und dann extrahiert, das ist absolut erstaunlich und packt einen ab dem ersten Takt. Murray scheut sich auch nicht vor ganz freien Passagen, doch bleibt er mindestens immer der kantige Avantgardist, als den man ihn so schätzt.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 12. Jun 2021, 09:17 bearbeitet]
Carsten-Bochum
Stammgast
#20691 erstellt: 12. Jun 2021, 10:25
Helge Schneider - es rappelt im Karton.
Reichlich Jazz


[Beitrag von Carsten-Bochum am 12. Jun 2021, 10:26 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#20692 erstellt: 14. Jun 2021, 22:55
Neu auf meinem Plattenteller:

back to basics

Christoph Spendel Trio - Back To Basics
Blue Flame Jazz 1987

Christoph Spendel - piano
Thomas Heidepriem - bass
Kurt Billker - drums

Der Name ist Programm, hier werden Miles Davis´s All Blues, Sonny Rollins´ Pent Up House oder Herbie Hancock´s Dolphin Dance dargeboten neben Stücken von Spendel und einem von Heidepriem, und alles fügt sich zu einem gelungenen und unterhaltsamen Album zusammen. Beachtlich wie Spendel das Feeling der alten Zeit aufgreift und ihm neues Leben verleiht. Wobei ich gerade beim Hören ganz vergessen hatte, dass die Platte ja auch schon 34 Jahre alt ist, kam mir so frisch vor. Tja..
Mr._Lovegrove
Inventar
#20693 erstellt: 19. Jun 2021, 07:57
Heute morgen brauchte ich mal ein paar relaxte Klassiker aus den 60ern:
jpc.de
Jim Hall
It's nice to be with you
Bass – Jimmy Woode
Drums – Daniel Humair
Guitar – Jim Hall

Die Scheibe ist schon seit ewigen Jahren einer meiner Favoriten. Joachim Ernst Berendt hat dieses wunderbare und warme Album in exzellenter Qualität produziert. Jim Hall und sein Trio bieten eine überaus intime und fast schon introvertierte Performance, die wie ein ganz persönliches Heimkonzert erscheint. Wundervoll!

jpc.de
Modern Jazz Quartet
Pyramid
Bass – Percy Heath
Drums – Connie Kay
Piano – John Lewis
Vibraphone – Milt Jackson

Ich hatte früher immer das Gefühl, dass die Musik des MJQ zu geradlinig und kantenfrei ist, aber ich habe mich geirrt. Natürlich klingt das oberflächlich alles extrem elegant und schön, aber wenn man tiefer hineinhört, dann entdeckt man eine unglaubliche Rafinesse und Komplexität, die wahrer Maeister ihres Faches aufzeigen. Jackson ist ein wahnsinnig guter Atmosphärengestalter und brilliert mit einem einzigartigen Swing. Lewis zählt ja bekanntlicherweise zu den ganz großen Denkern des Jazzpianos und seine Spielintelligenz und Kompetenz dringt in jedem Takt durch.
Hörstoff
Inventar
#20694 erstellt: 19. Jun 2021, 18:29
Hier gerade feinster audiophiler (Surround-)Jazz aus Norwegen.

Helge Sunde (Komponist),
Helge Sunde/Norske Store Orkester: Denada,
The Act Company, SACD 2007.


amazon.de
Deep_Groove
Hat sich gelöscht
#20695 erstellt: 20. Jun 2021, 16:51
Ich habe heute früh das neue Album von Michael Wollny

Wollny - Parisien - Lefebvre - Lillinger ‎– XXXX

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per Steam angehört. Den Vergleich den Thomas Lindemann in der FAZ zu Bitches Brew zieht, konnte zumindest ich für mich nicht recht nachvollziehen.
Aber vielleicht erschließt sich dem geneigten Hörer dieses Werk erst mit dem Konsum der auf dem Cover abgebildeten Substanz…
HansFehr
Inventar
#20696 erstellt: 22. Jun 2021, 16:17
Etwas mehr anstrengen sollte ich mich schon...

Ich stelle dieses Album mit Live-Musik von 1982 hier rein. Stammt von 2017 oder eventuell sogar erst von diesem Jahr. Ich habe es gerade gestreamt. Die Empfehlung kaum heute in einem von mir geschätzten HiFi-Magazin. Eine Vielzahl von Musikern. Ich bin mit dem Abspielen noch nicht durch. Toller Sound jedenfalls.

Jaco Pastorius - Truth, Liberty & Soul

Sal
Inventar
#20697 erstellt: 23. Jun 2021, 17:42
arnaoutchot
Moderator
#20698 erstellt: 23. Jun 2021, 19:27
Hier mal wieder Keith Jarrett - At the Blue Note June 1994 - The Complete Recordings - ECM 6CD 1995. Vermutlich der Höhepunkt im Schaffen des Trios. Perfekt in jeder Hinsicht

Anmerkung: Habe die Box doppelt, falls jemand Interesse hat, bitte PM.

IMG_2338D
vampula
Stammgast
#20699 erstellt: 23. Jun 2021, 20:14
heute mal wieder gehört bei Spotify und
heute bestellt bei Bear Family
Clive Zanda
Clive Zanda Is Here With 'Dat Kinda Ting' - Calypsojazz Innovations 1975
clp1220-1
seit lange mal wieder eine LP, die erste Auflage gab es 350 mal.
Clive Zanda:Piano
Michael Georges:Bass
Michael Tobas:Drums
Ein absolutes Juwel,traditioneller Jazz bildet eine Symbiose mit Calypso Musik.
exAtelier
Stammgast
#20700 erstellt: 25. Jun 2021, 10:50
jpc.de

,,Das1974er-Teamwork des sensiblen Pianisten mit dem kunstvollen Saxofonisten und den einfühlsamen Rhythmikern Palle Danielsson (Bass) & Jon Christensen (Drums) ergab eine der besten ECM-LPs überhaupt - und eine der schönsten der Jazz-Geschichte." (Audio, Juli 2011)

Für meinen Geschmack spielt sich Herr Garbarek (leider) in einigen Stücken zu sehr in den Vordergund. Jarrett,Danielsson und Christensen
gefallen im Zusammenspiel.

Vielleicht muss ich die Scheibe auch noch mehrfach anhören, wer weiss ?

Habe übrigens die Originalausgabe von 1974 für 9,00 bei einem Plattenhändler in FFM erstanden. Gute Pressung und auch gute
Klangqualität.

Gruß
exAtelier
Don_Tomaso
Inventar
#20701 erstellt: 25. Jun 2021, 22:22
Das Europäische Quartett hat einige schöne Platten gemacht, neben „Belonging“ noch „My Song“ (Studio), „Nude Ants“, „Personal Mountain“ und „Sleeper“ (alle live). Die Live-Platten sind alle im selben Jahr aufgenommen, im Village Vanguard in New York und in Tokyo. Sehr ähnliches Repertoire, aber in der Interpretation ganz unterschiedlich. Wert ein Ohr.
Garbarek spielt nun mal die Lead-Stimme und steht vorne, so ist das, wenn Saxophon, Klavier, Bass und Drums zusammenspielen. Es ist spannend, sich anzuhören, wie Jarrett Garbarek etwa auf der „Sleeper“ immer wieder anheizt, ihm immer wieder neue Motive und Variationen hinwirft und wie Garbarek darauf einsteigt.
Die Platten vom European Quartet sind schon großes Tennis. Und durch die Bank hervorragend aufgenommen.
Mr._Lovegrove
Inventar
#20702 erstellt: 26. Jun 2021, 07:41
Wobei die Liveaufnahmen hier als wirklich deutlich besser zu benennen sind. Umfangreichen Besprechungen dazu findet man ja im ECM Thread.
arnaoutchot
Moderator
#20703 erstellt: 28. Jun 2021, 21:02
Hier ein köstliches Duo: Hank Jones & Tommy Flanagan - I'm All Smiles - MPS 1984. Jones und Flanagan auf zwei Grand Pianos live in der Konzerthalle Villingen. Zwei Altmeister, die sich die Bälle zuwerfen.

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Sal
Inventar
#20704 erstellt: 28. Jun 2021, 21:16
Markus Stockhausen - Wild Live:

Wild Live Cover

Hat was von Popcorn - sehr luftig, viel Platz zwischen den musikalischen Ideen, aufgefüllt mit Loop-Spielereien und trotzdem will man mehr
- trotz 3 CD´s. Laut Plattencover an drei Tagen spontan eingespielt.
Für mich als jemandem, dessen prägenden Jahre in Bonn waren, auch eine Art Erinnerung ans Fernweh am Rhein, "Wild Life wurde in den Hansahaus Studios in Bonn - Beuel aufgenommen. Wäre "Wild Life" 1986 und nicht 2020 herausgekommen, ich hätte die Provinzialität der "Neuen Deutsche Welle" und anderen 80er-Kram mit dieser Platte aus meinen Ohren gespült.
Dafür gab es damals die "Continuum".

Sehr viel komprimierter der Life-Mitschnitt des WDR:
https://www.youtube.com/watch?v=-oHX7UFcdeU
Wäre als vierte CD nicht schlecht gewesen...


[Beitrag von Sal am 28. Jun 2021, 21:20 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#20705 erstellt: 30. Jun 2021, 18:35
Hier John Coltrane - Both Directions at Once - The Lost Album - Impulse 1963/2018. Das wollte ich schon lange nochmals hören, heute endlich so weit. Bekanntlich eine Session am Nachmittag des 6. März 1963 im Rudy-van-Gelder-Studio in Englewood Cliffs. Abends war das Quartett im Birdland gebucht, insofern gab es ein hartes Ende der Aufnahmesession. Am nächsten Tag kehrte das Quartett zurück, um die deutlich anders gelagerte Session mit dem Sänger Johnny Hartman aufzunehmen, die auch offiziell erschien.

Warum diese inhaltlich hervorragenden Aufnahmen nie für eine offizielle Veröffentlichung in Betracht gezogen wurden wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Vermutlich einfach zu viel gute Musik, die zu dieser Zeit von Coltrane aufgenommen wurde, und nach wenigen Monaten im folgenden Jahr hatte sich sein Stil schon so geändert, dass es eigentlich nicht mehr passend schien. Coltrane missfielen Veröffentlichungen, die nicht seine aktuelle Musik widerspiegelten.

Klanglich sind leider nur die Mono-Audition-Tapes aus Coltranes Privatbesitz übriggeblieben, die Stereo-Masters der unveröffentlichten Aufnahmen wurden beim Verkauf von Impulse an ABC und Umzug der kompletten Firma nach Los Angeles wohl in den 1970ern vernichtet. Man kann es gut hören, aber es ist natürlich nicht auf dem Level der offiziellen Impulse-Veröffentlichungen.

Nichtsdestotrotz eine wunderbarer Fund aus dem hervorragenden Jahr 1963 !

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Mr._Lovegrove
Inventar
#20706 erstellt: 04. Jul 2021, 08:29
Ich habe die CD hier auch im Regal stehen. Ich hatte sie zwar mal gehört, aber zu einer genaueren Analyse hat es immer noch nicht gereicht. Ich fands ganz gut, aber aus den Socken gehauen hatte es micht irgendwie nicht. Irgendwann kommt der Tag, wo ich die mal detaillierter hören werde.

Hier läuft ein Download aus der aktuellen Geschenkaktion von Qobuz. Die haben aktuell 10 Compilations zum freien Runterladen in ihrem Store stehen. Ich habe mir u.a. diese hier geholt:
9782849070123_600
Stan Getz
Stan Getz - Jérémy Soudant
Aufnahmen von 1948-1952

Der französische Künstler Jérémy Soudant hat mit der Musik hier nichts zu tun, er ist der Künstler des Covers und des Booklets.
Unabhängig der Bilder erklingen hier frühe Aufnahmen des Westcoast Jazzstars, die jeder Freund dieser Musikszene kennen sollte. Jedes einzelne Stück kann hier als frühe Definition von Cool Jazz genommen werde; obwohl ich persönlich den Cool Jazz entgegen der jahrzehntelangen Meinung vieler Jazzexperten nicht als Stil ansehe. Doch abseits aller Theorie schält sich schon bei diesen frühen Aufnahmen heraus, welch außergewöhnlicher Saxophonist Getz schon in jungen Jahren war und wie anders er sein Instrument definierte.
BD Music hat diese ganzen Monoaufnahnmen in meinen Augen zwar recht hart entrauscht, aber dennoch ist die Klangqualität sehr gut.
Gomphus_sp.
Inventar
#20707 erstellt: 10. Jul 2021, 17:39
Eben im "Rotierenden Vinyl Thread" gepostet, möchte ich euch Liebhaber der Jazz Musik nun
auch diese Doppel Langspielplatte, dessen 2. Platte ich eben aufgelegt habe, näher bringen.

b42.

Roscoe Mitchell with Craig Taborn and Kikanju Baku ~ Conversations USA, 2014
Roscoe Mitchell, den man vom "Art Ensemble of Chicago" kennt, bildet hier mit seinen zwei
Mitstreitern ein Ensemble, das sich der Freien Improvisation widmet. Zeitgenössische Elemente
und der Verzicht von harmonischen Passagen herrschen hier vor. Von Anfang bis Ende geht es
hier disharmonisch und zerstörerisch zu. Die Musik, will sagen Klanggebilde sind nervenaufreibend.
Die Platten sollten nicht gehört werden, wenn man mit der Partnerin/Partner gemütlich auf der Couch
sitzend Kaffee trinken will. Ein Riesen Streit könnte die Folge sein.

Bei Discogs könnt ihr es nachlesen, aber ich möchte doch noch mal die Musiker nennen:

Roscoe Mitchell - Flöten und Saxophone
Kikanju Baku - Schlagzeug und Percussion
Craig Taborn - Klavier, Orgel und Synthesizer
Mr._Lovegrove
Inventar
#20708 erstellt: 11. Jul 2021, 07:23
Hier noch ein Neuzulauf aus einer Grabbelkiste:
IMG_20210711_070128[1]
Milt Jackson, Coleman Hawkins
Bean Bags
Bass – Eddie Jones
Drums – Connie Kay
Guitar – Kenny Burrell
Piano – Tommy Flanagan
Tenor Saxophone – Coleman Hawkins
Vibraphone – Milt Jackson

Das Internet weist für diese exzellente Aufnahme seltsamerweise verschiedene Erscheinungsjahre aus. Discogs spricht von 1959, der Wiki Eintrag von 1960. Das Aufnahmedatum hingegen steht fest, es war der 12.09.1958. Und alle Beteiligten hatten an diesem Tag hörbar Lust auf eine gelungene Aufnahme, denn dieses Sextett- Album zählt zu den gelungensten Mainstreamplatten ihrer Zeit. Man bekommt viel Blues zu hören, aber der wird immer so sophisticated und mit lustvoller Coolness dargeboten wie es nur wahre Größen vollbringen können.
Und Hawkins und Jackson sind das ideale Solistenpaar. Der "Erfinder des Saxophons" und "Bags" ergänzen sich einfach ideal und zeigen in jedem Takt ihre Einzigartigkeit. Und dann sind die beiden auch noch flankiert von einer erweiterten Rhythmussektion der Extraklasse. Flanagan und Burrell bekommen bei zwei Giganten an der Front zwar nur wenig Solistenzeit, aber zusammen mit Connie Kay und Eddie Jones leisten sie wesentlich mehr als nur die Abarbeitung von Akkorden ab, sondern begleiten groovy, swingend und intelligent.
In der Flut von großen Klassiker, die diese Zeit hervorgebracht hat, hat diese Platte wohl nicht mehr jeder auf dem Schirm. Ich kannte sie vorher auch nicht, wußte nicht mal von ihrer Existenz, aber nun kann ich sie jedem nur wärmstens empfehlen, der auf mainstreamigen Jazz dieser Ära mit dem gewissen Extra steht.
arnaoutchot
Moderator
#20709 erstellt: 11. Jul 2021, 10:12
Hier in den letzten Tagen zwei Solo-Piano-Platten am Start, die beide sehr gut sind und bei denen ich eine gewisse Verbindung heraushörte.

Keith Jarrett - Paris (ECM 1990) ist eine der besten Solo-Performances von Jarrett aus 1988, knapp 40 Minuten lang (plus zwei Zugaben). Jarrett ist hier (noch) auf dem Höhepunkt seiner Kunst, das ist fokussiert, melodisch und rhythmisch ausgefeilt, fliesst ohne Unterbrechung und immer nachvollziehbar. Grossartig !

Leonid Chizhik ist ein russischer Klavierprofessor, der aktuell an den Konservatorien von München und Weimar unterrichtet. Seine Spezialität sind ausgedehnte Improvisationen über Themen aus der Folklore verschiedener Länder. Auf Sakura (Eigenverlag 2011, aufgenommen live 2006) zieht er Lieder aus Russland, Türkei, Deutschland und eben das bekannte Titelstück aus Japan heran. Wie er aus den meist simplen Vorlagen grosse Bögen entwickelt, die weitgehend harmonisch und melodisch bleiben, erinnerte mich an seinen Kollegen oben aus den USA. Sehr hörenswert, wenn man das mag ! Klanglich auch fein, remastert von Christoph Stickel, der auch für ECM arbeitet.

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Mr._Lovegrove
Inventar
#20710 erstellt: 16. Jul 2021, 06:04
Hier war ich am letzten Sonntag nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder auf einem Flohmarkt und habe prompt einen netten Fang ins Netz geholt:

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Bennie Wallace
Mystic Bridge, 1982

Bennie Wallace
The Art of Saxophone, 1987

Joe Nay
Message, 1987

Die "Mystic Bridge" (die ursprünglich als "The Benny Wallace Trio & Chick Corea" veröffentlicht wurde) kannte ich schon. Die ist einfach herrlich. Aber das 1987er Album überzeugt auch mit herzhaftem Swing und kernigem modernen Mainstreamjazz in exzellenter Klangqualität.
Joe Nay kannte ich als Schlagzeuger im Michael Naura Quartett und eine CD mit diesem Drummer auf Jeton, das konnte nur gut sein und ist es auch. Aber Nay und seine Mannen flippen hier nicht aus oder machen auf audiophile Langeweile. Nein, es ist eine geschmeidige und klassische groovende Jazzsession mit hervorragenden Soli und einem modernen Grundduktus.
Mr._Lovegrove
Inventar
#20711 erstellt: 20. Jul 2021, 08:44
Hier heute morgen eine Scheibe, die man in der Stereoplay in den 90ern wohl zur "Perfekten" erklärt hätte:

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Paquito D'Rivera
Reunion 1991

Alto Saxophone, Clarinet – Paquito D'Rivera
Bass – David Finck
Drums, Percussion – Mark Walker
Guitar – Fareed Haque
Percussion, Bongos – Giovanni Hidalgo
Piano – Danilo Perez
Trumpet, Flugelhorn – Arturo Sandoval

Im August 1990 in den Tonstudios Bauerin Ludwigsburg von Johannes Wohlleben aufgenommen, kann man die Platte getrost als perfekt bezeichnen. Kubas Saxophonlegende D'Rivera umgarnt sich hier mit einer kleinen Schar exzellenter Musiker, die zumeist auch aus dem Umfeld des Latinjazz oder aber anderer Fusionen stammen. Als Spezialgast hat D'Rivera schließlich die andere große Cubanjazz- Legende Arturo Sandoval eingeladen und ab geht die Luzi. Erfreulicherweise hat man sich zumeist Originals gewidmet, die eine modernere Seite des Latinjazz aufzeigen und nicht ein Jota nach altbackener Revue klingen. Die einzigen beiden Fremdkompositionen sind Dizzy Gillespies "Tanga" und das unverwüstliche "Body and Soul", aus welchem Sandoval und Perez ein hochintimes Trompeten/Piano- Duo machen und den Song so ganz neu erstrahlen lassen.
Ansonsten ist Action angesagt, und eine Band, die "die Hütte abreißt", bzw. das Tonstudio. Am besten gefällt mir eigentlich, dass die Truppe die Balance zwischen Latin und Jazz exquisit getroffen hat und beide Seiten äußerst harmonisch und organisch miteinander verbindet.
Und das ist die ganze Session auch noch brillant aufgenommen worden. Wohlleben hat hier alles richtig gemacht, lässt genau den richtigen Anteil an Raum durchschimmern, hat alle Instrumente exakt und transparent angefangen und dann auch den Gesamtklang auch noch ausgezeichnet ausbalanciert. So geht audiophile Tonkunst!


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 20. Jul 2021, 08:44 bearbeitet]
Rille65
Inventar
#20712 erstellt: 24. Jul 2021, 15:04
Hallo in die Runde! Lazy rainy Saturday - perfektes Wetter für Jazz. Bei mir spielt ein Trio auf, dass es leider nur zu einer einzigen Veröffentlichung gebracht hat. Jammerschade!

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Bass – Jimmy Woode
Drums – Charly Antolini
Piano – Dirk Raufeisen

Grüße in die erlauchte Runde!
Don_Tomaso
Inventar
#20713 erstellt: 25. Jul 2021, 19:03
Hallo zurück! Die Platte habe ich auch, schönes Teil.
Rille65
Inventar
#20714 erstellt: 25. Jul 2021, 20:00
Nun treibend-swingende Klänge aus einem der südlichen Nachbarländer. Das mit dem Käse. Ich vermeide den Begriff Altherren-Jazz, dafür spielen die drei doch zu frisch auf.

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Cojazz ‎– Schmidlin/Scherrer/Peter
Label: TCB Records (2) ‎– TCB 89102
Format: CD, Album, Reissue
Land: Switzerland
Veröffentlicht: 2011 [1989]

Alto Saxophone, Piano – Andy Scherrer
Bass – Erich Peter (leider auch schon tot)
Drum – Peter Schmidlin
HansFehr
Inventar
#20715 erstellt: 25. Jul 2021, 22:10
Natürlich sind es alte Herren. Wie etwas zuvor in einem anderen Thread hier die Landsleute Franco Ambrosetti und Pierre Favre.
Mr._Lovegrove
Inventar
#20716 erstellt: 28. Jul 2021, 08:32
Hier drehen sich gerade einige SteeplChase Produktionen aus mehreren Jahrzehnten. Das meiste davon ist wirklich guter Mainstream- Jazz mit teils großen Namen. Das gefällt mir nicht alles gleich gut, aber es sind auch ein paar echte Highlight darunter; z.B. diese hier:
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Clifford Jordan and the Magic Triangle
Firm Roots, 1975

Bass – Sam Jones
Drums – Billy Higgins
Piano – Cedar Walton
Tenor Saxophone, Flute – Clifford Jordan

Man traf sich am 18. April 1975 bei Tontechniker Heinz Gärtig im legendären Trixi Tonstudio in München und nahm dieses Brett von einem swingenden Modernjazzalbum an diesem einen Tag auf. Es entstanden so viele Stücke, dass es ein Jahr später mit "The Highest Mountain" einen zweiten Teil der Session als Album gab.
Und die vier Herren lassen nix anbrennen und legen im Titelstück gleich mal einen veritablen Jazz- Flächenbrand, den Billy Higgins und Sam Jones immerzu mit einem Höllengroove weiter anfachen. Und doch wirkt das nicht hektisch oder anstrengend, sondern durch einen kongenial agierenden Clifford Jordan und die sparsamen Akkorde von Cedar Walton einfach nur herrlich groovy.
Und abgesehen vom zweiten Stück "Angel in the night", einer zunächst fast schon sphärischen und schließlich dem Titel entsprechend schwebenden Ballade von nächtlicher Schönheit swingt und groovt sich das Quartett durch brillanten Modernjazz. Es werden ausschließlich Originals geboten, die abwechselnd von allen vier Mitgliedern beigesteuert wurden und trotz unterschiedlicher Gewichtung immer in einem zugänglichen melodischen und harmonischen Mittelfeld landen. In diesem toben sich die vier allerdings hörbar lustvoll und inspiriert aus und zeigen ihre ganze Klasse.
Tontechniker Heinz Gärtig und Produzent Nils Winther haben die Hallmaschine hier Gott sei Dank einfach nicht angemacht und das Quartett ganz direkt und trocken abgenommen. Die Becken und das Schlagzeugblech wurden etwas arg höhenlastig und dominant abgemischt, ansonsten ist der Klang erdig, warm und vorallem dicht und mit genau dem rechten Trockengrad.


[Beitrag von Mr._Lovegrove am 28. Jul 2021, 08:37 bearbeitet]
CptWillard
Stammgast
#20717 erstellt: 28. Jul 2021, 19:23
Hier mal wieder Jazz in Vinyl gepresst, statt in Silber- oder Goldfolie gebannt:

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Isao Suzuki Trio / Quartet ‎– Blow Up
Three Blind Mice ‎– TBM-15 TBM Super-Cut Analogue Disk
Japan, Re-Released 1995

Zum musikalischen Inhalt ist hier schon sicherlich ausreichend geschwelgt worden.

Die Pressung ist quasi dem Gault-Millau der Vinyl-Herstellung entsprungen. Ich besitze das eine oder andere Schmankerl auf Vinyl, aber abgesehen von der Finger Paintings in der UHQR-Version von MFSL, die als eine der bestklingenden Vinyl-Scheiben gilt, ist die TBM-Pressung aus der Super-Cut Series schon echt groß. Fast null Laufgeräusche, präzise Höhen und Bässe, dabei immer natürlich und klar, extrem gute Differenzierung der einzelnen Instrumente. Wer nicht so viel Geld für eine Erstpressung ausgeben möchte (oder diese damals schon beim Importeur des Vertrauens für eine Handvoll Yen geordert hatte), kommt mit dem Reissue aus 1995 sehr gut zurecht.
Mr._Lovegrove
Inventar
#20718 erstellt: 28. Jul 2021, 19:47
Puuh, wie gut, dass ich kein Vinylist (mehr) bin. Obwohl ich mir gut vorstellen kann, dass der Supercut mit jeglichen CD Varianten kurzen Prozess macht. Aber wenn man sowas in Serie sammelt, dreht man ja bald die Wurstscheiben zweimal um.
Gut, im CD Bereich gibts auch die eine oder andere ekelig teure Angelegenheit, aber von denen halte ich mich zumeist auch fern.
CptWillard
Stammgast
#20719 erstellt: 28. Jul 2021, 19:48
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The United Jazz+Rock Ensemble ‎– Teamwork
Mood Records ‎– 22999
Germany, 1978

Mein begrenztes Kritiker-Vokabular in Sachen Jazz läßt keine besonders sophistischen Äußerungen zu, nichtsdestotrotz kann ich sagen, dass die Herren Dauner, Mangelsdorff, Krieger & Co. eine äußerst süffige Melange aus Rock, Funk und Jazz zum Besten geben, sodass der bald im positivsten Sinne trunkene Hörer von energetisch aufgeladen bis angenehm relaxed diverse Moods (passend zum Label) durchleben kann. Eine spannende Scheibe, wie ich finde.
arnaoutchot
Moderator
#20720 erstellt: 28. Jul 2021, 19:57
Ist Deine Blow Up auf 45 rpm ? Denn ich meine, das ist die gleiche Platte wie in der tbm-Box hier, die ich vor einiger Zeit mal eingesackt habe ...


Hier ist mir zufällig und für einen gerade noch vertretbaren Preis ein Gralskelch der audiophilen Vinylkunst zugeflogen. The Three Blind Mice 45 Box - Sony/tbm Japan / BoxStar Records USA 2008 - 6LPs 45rpm - Mastered by Toru Kotetsu - Pressed at RTI USA. Die Box beinhaltet drei absolute Klassiker des Three-Blind-Mice-Katalogs, und zwar 2 x Tsuyoshi Yamamoto mit Midnight Sugar und Misty und Isao Suzuki mit Blow Up. Nun, der Inhalt ist bekannt, klanglich ist das von realistischer Abbildung und Präsenz überirdisch. Leider muss man recht viel aufstehen bei den 45rpm-Seiten ...

IMG_7168
https://www.discogs....-Box/release/4725058
CptWillard
Stammgast
#20721 erstellt: 28. Jul 2021, 20:20

arnaoutchot (Beitrag #20720) schrieb:
Ist Deine Blow Up auf 45 rpm ? Denn ich meine, das ist die gleiche Platte wie in der tbm-Box hier, die ich vor einiger Zeit mal eingesackt habe ...


Nein, Michael, meine Supercut läuft mit angenehmen 33 1/3 RPM. Das und der auch für den engagierten Sammler schon recht kernige Box-Preis läßt den Neid-Faktor auf moderatem Niveau vor sich hinsäuseln.
arnaoutchot
Moderator
#20722 erstellt: 28. Jul 2021, 22:05
Naja, das ist dann vermutlich schon ein audiophiler Abstieg und das Becken rechts hinten kann bei 33rpm gar nicht so körperhaft klingen wie bei 45rpm ...

Ich habe mir das Teil auch gerade mal hergeholt. Weil ich auf LP zu faul bin, die XRCD. Kann man klanglich gerade noch so hören. Aqua Marine oder das Titelstück sind solche Hammernummern.

IMG_2715D


... und weil es so schön war, noch Isao Suzuki Trio - Black Orpheus - Three Blind Mice XRCD 1976. Hier Suzuki mit Tsuyoshi Yamamoto (p, e-p) und Donald Bailey (dr) im Trio. Geht auf dem hohen Niveau der Blow Up weiter, durch das E-Piano von Yamamoto wird es noch ein Stück mehr funky.

IMG_2716


[Beitrag von arnaoutchot am 28. Jul 2021, 23:00 bearbeitet]
buggydevil_No5
Hat sich gelöscht
#20723 erstellt: 29. Jul 2021, 17:49

vampula (Beitrag #20674) schrieb:
so heute Morgen mal viel Bass und noch mehr Gitarre
Jonas Hellborg & Shawn Lane - Temporal Analogues Of Paradise


Moin,
habe diesen Tread jetzt auch mal entdeckt....
Und die genannte Empfehlung ist echt ein Hammer
Hatte ich gleich gestreamt.
Danke.
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