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Was hört Ihr gerade jetzt ? (JAZZ)

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dietmar_
Inventar
#16416 erstellt: 27. Dez 2017, 23:01

DigiDig (Beitrag #16415) schrieb:
Bei mir lief eben gerade als Premiere Anouar Brahem mit Blue Maqams. ...
Obwohl das Album hier schon oft gelobt wurde, habe ich zeitweise sogar überlegt völlig unvoreingenommen in das Konzert zu gehen und mir das Album nicht vorher zu kaufen. Irgendwie war die Zeit dafür noch nicht reif und genau das ist es, was dem Album entgegengebracht werden sollte und was alle Musiker auf dem Album besitzen - ganz viel Zeit...

Voreingenommen, das war ich wohl. Blue Maqams hat sich bei mir entwickelt – musste sich entwickeln, ich brauchte die Zeit. Zu Beginn war meine Begeisterung eher zurückhaltend. Vielleicht hatte ich zu sehr etwas wie „Thimar“ - meine bis dato liebste Brahem-Einspielung – erwartet? Doch mit jedem Durchlauf von Blue Maqams bin ich positiver gestimmt.

Holland und DeJohnette verstehen sich blind, das muss einen nicht wundern.
Django Bates ist die Überraschung dieser Aufnahme, so einfühlsam wie er hier spielt – von Earthworks aus den 90ern abgesehen, kenne ich ihn kaum … zuletzt hatte ich mich deutlich gegen eine Sgt. Pepper's Hommage entschieden. Und nun das, keine neonfarbene Satinuniform à la Fab Four, sondern selbstgestrickte Mütze.
Und Brahem spielt alles andere als folkloristische Lautenmusik.
Entwickelt sich bei mir zum „Album 2017“.


Ein weiterer wichtiger Kandidat dafür läuft gerade jetzt (CD 2):

binkermoses

Binker & Moses – Journey To the Mountain Of Forever
2017, Gearbox

CD 1 ein Sax-Drums-Duett, CD 2 mit zweitem Saxophone (Evan Parker!), Trompete, Harfe, Tabla und zweitem Schlagzeuger. Ja, mir gefällt wider erwarten diese Besetzung sehr.

Das Cover ist nur Anspielung an gewisse Fusion Cover Arts der 60er/70er Jahre.
andreas3
Inventar
#16417 erstellt: 28. Dez 2017, 00:57
Und hier nun die Dritte:

amazon.de

Romano / Sclavis / Texier / Le Querrec - African Flashback
Label Bleu 2005

Aldo Romano - drums, guitar
Louis Sclavis - clarinette, soprano saxophone
Henri Texier - double bass
Guy Le Querrec - Leica

10 Jahre nach carnet de routes und ca. 5 nach suite africaine hier das Dritte. Es hat sich gelohnt, dass die drei Musiker sich die Zeit zwischen den Alben genommen haben, musikalisch knüpft african flashback klar an die anderen an, aber die Musiker sind älter, reifer, klarer, konkreter geworden, und so erklingen sie hier doch mehr "sophisticated". Die Stücke sind greifbarer, packender, auch swingender geworden. Für mich ein klarer Fall: 5 Sterne.

Dem Album liegt wieder ein Bildband mit Fotos von aus Afrika aus den Jahren 1968 bis 1996 bei, die Aufnahmen sind allesamt schwarz-weiss, absolut sehenswert und zeigen wie die Musik die vielen Gesichter Afrikas. Alle drei Alben wurden im Gil Evans Studio in Amiens / Frankreich aufgenimmen, die können was!

Grüße!
dietmar_
Inventar
#16418 erstellt: 28. Dez 2017, 20:18

andreas3 (Beitrag #16417) schrieb:
amazon.de

Es hat sich gelohnt, dass die drei Musiker sich die Zeit zwischen den Alben genommen haben, musikalisch knüpft african flashback klar an die anderen an, aber die Musiker sind älter, reifer, klarer, konkreter geworden, und so erklingen sie hier doch mehr "sophisticated". Die Stücke sind greifbarer, packender, auch swingender geworden. Für mich ein klarer Fall: 5 Sterne.

Danke für das Feedback, Andreas. Ich habe wieder einmal den Fehler begangen davon auszugehen "kennste eine, kennste alle". Deshalb kommen die 2 Nachfolger jetzt auf den "Zettel" im Kopf.

Hier zum ersten Mal:

Art Pepper gettin' together

Art Pepper - Gettin' Together
1960, Contemporary, 1989, Fantasy

Wieder einmal, nach "Meets The Rhythm Section"mit einer Miles Davis Rhythmusgruppe, diesmal mit Wynton Kelly, Paul Chambers und Jimmy Cobb (10 Monate nach Kind Of Blue) und einem der Trompeter des Cool und West Coast: Conte Candoli.
Ozone
Inventar
#16419 erstellt: 29. Dez 2017, 08:52
amazon.de

The Millennium Promise Jazz Project - Promises Made

Entsprechend Discogs handelt es sich hierbei um Soul-Jazz aus dem Jahr 2008. Hervorragend geeignet etwas zu entschleunigen.
Don_Tomaso
Inventar
#16420 erstellt: 29. Dez 2017, 16:43
Nach längerer Zeit mal wieder:

amazon.de

Joe Lovano - From The Soul. Eine sehr schöne Platte, wie finde. Entspannter, melodiöser, moderner Jazz, cool und romantisch, locker und melancholisch, eine runde Sache.
Die Besetzung ist aber auch exquisit: Joe Lovano (ts, as, ss), Michel Petrucciani (p), Dave Holland (db), Ed Blackwell (dr).

Weiter gehts, eher “versehentlich“, mit

amazon.de

The Ornette Coleman Quartet - This is Our Music. Gar nicht mal soooo wild, sondern eher nachdenklich und gut zu hören. Mit Ornette Coleman (ts), Don Cherry (tp), Charlie Haden (db) und wieder Ed Blackwell (dr).

Ich seh schon, heute ist der Tag der länger nicht gehörten Platten.
arnaoutchot
Moderator
#16421 erstellt: 29. Dez 2017, 16:59

Don_Tomaso (Beitrag #16420) schrieb:
The Ornette Coleman Quartet - This is Our Music.


Ein Klassiker. Ich stelle die Shape of Jazz to Come ja sogar noch ein Treppenstüfchen höher ... erst mit der Free Jazz wird es dann wilder ...

jpc.de jpc.de


[Beitrag von arnaoutchot am 29. Dez 2017, 17:04 bearbeitet]
crim63
Inventar
#16422 erstellt: 29. Dez 2017, 21:04
Hallo !

Ich habe heute mal eine meiner Lieblings-Jazz-Scheiben aufgelegt. Warum das so ist, kann ich auch nicht genau sagen.
Wahrscheinlich liegt's an der sauber eingespielten Musik, alles feine Songs und wenn dann Seite 2 loslegt hält es einen fast nicht mehr auf dem Sitz.
Ich sag nur Take Five, zum ersten mal 1960 erschienen, hier in einer 16min. Fassung, 13 Jahre seit der ersten VÖ.
Dieses gute Live Album endet mit einer X-ten Zugabe aufgenommen in Rotterdam, lt. Brubeck hat er dieses Stück seit 20 Jahren nicht gespielt,
wie er drauf kam weiß er auch nicht mehr und es war ein Gaudi - Sweet Georgia Brown
Seiner Mitspieler sind natürlich auch nicht zu verachten, ich hoffe man siehts auf der Platte.

 Dave Brubeck

Dave Brubeck ‎/ We're All Together Again For The First Time / 1973 / Atlantic ‎/ ATL 40 489

Gruß Maik


[Beitrag von crim63 am 29. Dez 2017, 21:06 bearbeitet]
arnaoutchot
Moderator
#16423 erstellt: 31. Dez 2017, 12:29
@Maik: Deine Brubeck-Platte kommt mir bekannt vor, aber ich habe sie nicht mehr ? ... weiss gar nicht, wo die hingekommen ist. Die war gut.

Zum Jahresabschluss bei mir noch etwas nur ein bisschen Jazziges: Gianmaria Testa - En Studio - The Complete Studio Recordings 1995-2011 (Le Chant du Monde 2017). Testa ist ein italienischer Liedermacher, dessen Begleitung und Arrangements oftmals einen mehr oder weniger starken Jazz-Touch haben. Er selbst ist leider letztes Jahr im frühen Alter von nur 58 Jahren verstorben. Ich hatte den Namen zwar auf dem Schirm, u.a. weil er auch oft in audiophilen Listen auftaucht, aber bislang nie etwas bewusst von ihm gehört. Das änderte sich nun und ich habe mir dann gleich die (preiswerte) Box seiner kompletten sieben Studio-Alben gegönnt. Die beschäftigt mich nun schon ein paar Tage. Sehr schön ! Wer italienische Songs mit leichtem Jazz-Touch in hervorragender Klangqualität mag, der sollte hier mal reinhören. Guter Start ist die erste Platte Montgolfières.

Ich wünsche vorsorglich allen hier schon mal einen guten Rutsch und ein gesundes und jazziges Neues Jahr.

jpc.de
Ichbinsnicht0815
Ist häufiger hier
#16424 erstellt: 31. Dez 2017, 18:43
Mr._Lovegrove
Inventar
#16425 erstellt: 01. Jan 2018, 19:45
Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr!
Und es geht gleich modern und beschwingt los bei mir:
jpc.de
Chico Hamilton
A Different Journey
dietmar_
Inventar
#16426 erstellt: 01. Jan 2018, 23:25
Ein gutes neues Jahr euch Allen!

An interessanten Produktionen war das ein spannendes Jahr für ECM, doch fällt ECM designmäßig nicht mehr viel ein (besonders die Serie des Coverdesigns mit Muthspiel, R. Mitchell, Snetberger, Taborn, Guidi ist so schlecht wie noch nie).

Aber hier fast eine Dublette:

Emerald-Tears GlaucoVenierMiniatures

1977 von B. Wojirsch und 2016 von Sascha Kleis. Zufall? Unaufmerksamkeit? Doch ganz anders?

Aber beide Alben sind großartig. (edit:) Und beide Alben sind solo eingespielt.


[Beitrag von dietmar_ am 01. Jan 2018, 23:26 bearbeitet]
crim63
Inventar
#16427 erstellt: 01. Jan 2018, 23:38
Hallo !

Ich wüsche Euch auch noch alles gute für dieses Jahr und bleibt weiterhin alle so schön neugierig auf Neues und Unbekanntes.
Einer meiner Leitsätze soll Euch noch begleiten :
Musik - Was wäre die Welt ohne diesen wunderbaren Lärm
in diesem Sinne
Gruß Maik
DigiDig
Stammgast
#16428 erstellt: 02. Jan 2018, 20:44
Wenn auch mit kleiner Verspätung möchte ich ebenfalls allen hier noch ein frohes neues Jahr wünschen!


dietmar_ (Beitrag #16426) schrieb:
An interessanten Produktionen war das ein spannendes Jahr für ECM, doch fällt ECM designmäßig nicht mehr viel ein (besonders die Serie des Coverdesigns mit Muthspiel, R. Mitchell, Snetberger, Taborn, Guidi ist so schlecht wie noch nie).

Aber hier fast eine Dublette:

Emerald-Tears GlaucoVenierMiniatures

1977 von B. Wojirsch und 2016 von Sascha Kleis. Zufall? Unaufmerksamkeit? Doch ganz anders?


Tja, ich glaube ein bisschen von allem.
Da stimme ich Dir zu, @Dietmar. ECM versucht ja schon seit Jahrzehnten, Cover auf den Markt zu bringen, die optisch sofort dem Label zugeordnet werden können. Bei der Anzahl an Alben, die ECM inzwischen an den Tag legt, bleiben Wiederholungen nicht aus. Schauen wir zum Beispiel auf die vielen einfarbigen Alben, auf denen nur in unterschiedlichen Schriftarten Musiker und Albumtitel zu sehen sind. Aber es gibt natürlich auch sehr viel positive Beispiele....

ACT versucht es ja mit dem gleichen Spielchen. Hier sticht immer wieder der weiße Hintergrund der Albumcover ins Auge. Dann kommen auch solche Sachen dabei raus wie z. B. bei der neuen Bugge: Weißer Engel auf weißem Grund.

Da lob ich mir doch etwas Klassisches (mit Bezug auf das Cover), wie das hier:

jpc.de

Marc Copland - Nightfall (2017)

Marc Copland (p)
Coverdesign*: Vincent van Gogh - Sternennacht über der Rhone (1888)

Ich konnte dann nach dem Erwerb der Alone von ihm ( Beitrag 16378) doch nicht die Finger von diesem Album lassen. Ja, und sie passen auch einfach wunderbar zusammen!

* Naja, Coverdesign ist natürlich nicht ganz richtig. Es wurde lediglich ein Bildausschnitt aus dem besagten Bild von van Gogh für das Coverdesign genutzt.
arnaoutchot
Moderator
#16429 erstellt: 02. Jan 2018, 22:52
Hier Peter Brötzmann & ICI Ensemble - Beautiful Lies - NEOS Jazz SACD MCh 2016. Brötzmann in einem Tentet mit dem Münchner International Composers & Improvisers (ICI) Ensemble. Natürlich drängt sich ein Vergleich mit Brötzmanns eigenem amerikanischen Tentet auf, das deutlich wilder und kakophonischer aufspielt als die Münchner. Hier hat das Ensemble über weite Strecken fast die Intimität eines zeitgenössischen Kammerensembles. Die hervorragende Klangqualität der Mehrkanal-SACD (wieviele SACDs im Bereich des Free Jazz gibt es schon ?) tut ihr übriges. Interessante Lauschung, wenngleich es anspruchsvoll bleibt.

PS: Das Objekt auf dem Cover ist von Brötzmann und heisst "Joystick".

amazon.de
crim63
Inventar
#16430 erstellt: 02. Jan 2018, 23:56
Hallo !

Ich habe heute mal wieder eine Metheny aufgelegt, gut anzuhören ist sie allemal, aber so ganz glücklich hat sie mich nicht gemacht.
Es kam mir so vor als würde ich vieles von anderen Alben kennen, Wiederholungen also.
Das vorgänger Album ( The Falcon And The Snowman ) und der Nachfolger ( Letter from Home ) habe ich glaube erst im Dezember erworben
und da sind wohl dann Ähnlichkeiten zu dieser, STILL live ( talking ) gegeben, durch die zeitliche Nähe.
Die älteren Sachen oder auch Solo gefallen mir besser, da sind mehr Ideen drin.

Pat Metheney Group Sl(t)

Pat Metheny Group ‎/ Still Life (Talking) / 1987 / Geffen Records ‎/ 924 145-1

Gruß Maik
andreas3
Inventar
#16431 erstellt: 03. Jan 2018, 00:31
Mr.Lovegrove (Beitrag #16405) schrieb:

Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest und wohlklingende Geschenke.


Tja, Michael, mit dem Wünschen scheinst du Glück zu haben, beides eingetroffen!

Für mich gabs ein quadratisches Päckchen, gefüllt mit purem Vinyl..
Eine davon ist diese:

Andersen-Shimri

Arild Andersen - Shimri
ECM 1977

Arild Andersen - Bass
Juhani Aaltonen - Tenor/Soprano Sax, Flute
Lars Jansson - Piano
Pal Thowsen - Drums, Percussion

Zu der Zeit standen Garbarek und Jarrett in vielen Plattenregalen. Wenn ich Shimri heute im Vergleich dazu höre, hat sie bei mir klar die Nase vorn. Weil die vier bescheidener sind. Und das hört man, sie wollen nicht glänzen und Hallen füllen, verzichten daher auf eingängige, plakative Refrains, schöne Melodien und halsbrecherische Soli, keiner driftet ab. Hier wird zeitloser, eher ruhiger hochklassiger Jazz präsentiert von einer brillianten Band. Aaltonen spielt eine schöne Querflöte, gefällt aber auch am Sax.

Und:

Andersen greenblue

Arild Andersen Quartet - Green Shading Into Blue
ECM 1978

Arild Andersen - Bass
Juhani Aaltonen - Tenor/Soprano Sax, Flute
Lars Jansson - Piano, Moog Synth, String ensemble
Pal Thowsen - Drums, Percussion

Hier der Nachfolger in gleicher Besetzung. Eineinhalb Jahre liegen zwischen den Aufnahmen, und die vier scheinen viel getourt zu haben, was diesen Aufnahmen zugute kam: Sie gehen zum Teil etwas forscher zu Werke, souveräne Übergänge und Wechsel innerhalb der Stücke, viel Abwechslung. Mir gefällts! Beide Platten wurden in Oslo von Jan Erik Kongshaug meisterlich aufgenommen, die Instrumente sind klar, jederzeit präsent und klingen natürlich.
Moog und Strings werden dezent und geschmackvoll eingesetzt, was damals nicht selbstverständlich war..

Grüße!
arnaoutchot
Moderator
#16432 erstellt: 03. Jan 2018, 09:22
Hallo Andreas, sehr schöne Platten. Wenn es nicht unbedingt das vermutlich inzwischen rare Vinyl sein muss, so kann ich die Box Green in Blue empfehlen, die Deine beiden gezeigten plus Clouds in my Head enthält. Die steht hier bei mir.

jpc.de
Don_Tomaso
Inventar
#16433 erstellt: 03. Jan 2018, 20:35
Absolut empfehlenswerte Box! Die einzelnen CDs leider nur im weissen Pappschuber statt original-bedrucktem Cover, aber dafür ein sehr informatives Booklet. Und die CDs sind sowieso
Jazzy
Inventar
#16434 erstellt: 03. Jan 2018, 20:59
Ihr seid Schuld,eben bestellt
Zur Zeit höre ich Tartini,also nix für hier.
andreas3
Inventar
#16435 erstellt: 03. Jan 2018, 22:47
Nabend,

auf die Box wurde ich schon mal aufmerksam, ging aber (wohl irrtümlich) davon aus, es sei ein Zusammenschnitt und nicht die Original- CDs. Gleichzeitig habe ich mich gewundert, dass die Platten nicht auf CD erschienen sind.

Was auch wieder gut war, denn meine alte Liebe zu Schallplatten ist wieder erblüht

@arnaouchot: Die erste Clouds in my Head steht bereits länger im Plattenregal, alle drei gefallen mir ganz hervorragend!
@Jazzy: Gute Investition! Und mit der Schuld kann ich leben..

Weiter im Weihnachtspäckchen:

andersen lifelines
Arild Andersen - Lifelines
ECM 1981

Arild Andersen - Bass
Steve Dobrogosz - Piano
Kenny Wheeler - Fluegelhorn, Cornet
Paul Motian - Drums

Erst einmal gehört, auffällig war der große Einfluss von Paul Motian. Was widerum die enorme Vielfalt und Wandlungsfähigkeit von Andersen dokumentiert. Bis auf ein Stück von Dobrogosz (den ich bisher nicht kannte) sind alle Kompositionen von Andersen, aber die Musik geht in eine ganz andere Richtung als auf den beiden des nordischen Quartetts. Muss ich in Ruhe hören, dann werde ich die nochmal aufgreifen.

Grüße!
arnaoutchot
Moderator
#16436 erstellt: 03. Jan 2018, 23:43

andreas3 (Beitrag #16435) schrieb:
Was auch wieder gut war, denn meine alte Liebe zu Schallplatten ist wieder erblüht


Dagegen kann man nichts sagen ! Gerade ECM verbreitet bei mir auf Vinyl auch nach wie vor eine unnachahmliche Aura, gut dass ich von meinen rd. 150 ECM-LPs nie gross etwas weggegeben habe (oder gegen CDs getauscht, wie ich es bei einigen Rock-Acts gemacht habe) ...
andreas3
Inventar
#16437 erstellt: 03. Jan 2018, 23:58
Ja, irgendwie sonderbar. Ich kann wirklich nicht behaupten, dass Platten besser klingen, ist wohl eher der emotionale Faktor. Aber sie klingen saugut!
Ich kann mich erinnern, dass bei der Entwicklung von Drumcomputern später ein "human factor" eingebaut wurde, der den höchstpräzisen Rhythmus ein wenig verschlampte, wodurch das weniger klinisch klingen sollte. Vielleicht ist es auch bei den Platten das "nur fast Perfekte" was dem Hörer reizvoll erscheint.

Sorry for OT!
dietmar_
Inventar
#16438 erstellt: 04. Jan 2018, 20:27
fresh heat 1

Gunter Hampel New York Orchestra - Fresh Heat: Live At Sweet Basil Volume 1
1985, 1993 Birth Records

Habe länger nach diesem Album gesucht. Hampel leitet eine 15 Personen Band, u.a . mit Marvin "Smitty" Smith, Bill Frisell, Curtis Fowlkes, Stephen Haynes, Thomas Keyserling, Perry Robinson und Jeanne Lee, seiner Frau. Vielschichtig, viele Töne, großer Klangkörper. Wächst noch.
_

Im Eigenverlag erschienen, als Beigabe ein Zettelchen mit Bestellinformationen, Gunter Hampels damalige Konto- und Adressangaben in Göttingen. "BIRTH 039 CD : FRESH HEAT / NY Orch. DM 29,90 ... POSTVERSANDPREISE : in Deutschland inclusive Versandkosten.Außerhalb von D. plus DM 5 je Sendung ... POSTGIRO ... " - süß, heute ein wenig antiquiert wirkend, dabei sind das "nur" 25 Jahre.


[Beitrag von dietmar_ am 04. Jan 2018, 20:29 bearbeitet]
Jürmker
Neuling
#16439 erstellt: 04. Jan 2018, 22:39

Gruß
Uli
andreas3
Inventar
#16440 erstellt: 05. Jan 2018, 00:50
Guten Abend,

heute kam ich dazu die oben erwähnte Lifelines in Ruhe zu hören, sie ist weniger eingängig, weniger melodiös und mit mehr "Ecken und Kanten", sprich freier und mit viel Spielraum für Improvisationen. Überraschend gut gefällt mir Steve Dobrogosz, der seinem Flügel Flügel verleiht. Tatsächlich sorgt Paul Motian für american feeling im besten Sinne. Der Unterschied zu "echten" amerikanischen Aufnahmen dieser Zeit ist der superbe Klang.

Womit wir beim Thema wären: Vor einiger Zeit habe ich zwei Soloplatten von Ron Carter vorgestellt, musikalisch gelobt, klanglich verrissen. Um so schöner, dass im Weihnachtspäckchen eine echte Perle wartete, eine der größten Rhythm Sections des Jazz:

carter.plane

Ron Carter - Third Plane
JVC 1977

Ron Carter - bass
Herbie Hancock - piano
Tony Williams - drums

Das swingt! Die Drei verstehen sich blind, Hancock und Williams überlassen Carter gerne mal die Solostimme. Genial wie sie ihr Spiel minimieren, während Carter sein Thema immer neu variiert, um dann wieder mit enormer Kraft loszulegen. Drei Stücke von Carter, je eins von Hancock und Williams, und Stella By Starlight, was sie ja auch schon mit Miles spielten.

Und klanglich? Auch die Japaner steckten das Heimatland des Jazz aufnahmetechnisch locker in die Tasche..

Grüße!
chriss71
Inventar
#16441 erstellt: 05. Jan 2018, 01:00
Interessantes Cover... Meine alte OJC "Yellow" sieht so aus...
Ron Carter Third Plane

Mit was hast du deine Version verglichen?



[Beitrag von chriss71 am 05. Jan 2018, 01:01 bearbeitet]
andreas3
Inventar
#16442 erstellt: 05. Jan 2018, 01:23
Hallo Chriss,

du hast Recht, es ist die gleiche Aufnahme aus San Francisco und nicht aus Japan, Irrtum meinerseits. Ich besitze die CD mit deinem Cover bereits, wie ich gerade festgestellt habe. Allerdings wurde die LP in Japan gepresst und von JVC gelabelt.
Ob sie remastered wurde kann ich dem Cover nicht entnehmen. Bei Gelegenheit werde ich CD und Platte mal vergleichen.

Klanglich verglichen mit Yellow and Green von Carter (1976). Dazwischen liegt ne kleine Welt.

Grüße!


[Beitrag von andreas3 am 05. Jan 2018, 01:27 bearbeitet]
chriss71
Inventar
#16443 erstellt: 05. Jan 2018, 01:44
Danke für die Rückmeldung...

Mit "Yellow" in Anführungszeichen habe ich diese Version gemeint...
Ron Carter Third Plane Yellow Spine

Das sind in den meisten Fällen die OJC CD's mit dem besten Mastering... (deswegen werden sie zumeist als OJC Yellow bezeichnet)



[Beitrag von chriss71 am 05. Jan 2018, 01:45 bearbeitet]
dietmar_
Inventar
#16444 erstellt: 05. Jan 2018, 09:38
... die („Yellow“), wenn meine Erinnerung nicht trügt, ich immer als ziemlich gut klingend abgespeichert habe.
chriss71
Inventar
#16445 erstellt: 05. Jan 2018, 12:01
Recht du hast...

Dualplattenspieler
Inventar
#16446 erstellt: 05. Jan 2018, 14:05

dietmar_ (Beitrag #16438) schrieb:


Gunter Hampel New York Orchestra - Fresh Heat: Live At Sweet Basil Volume 1
1985, 1993 Birth Records

.


Tolle Perle Dietmar. Die Suche , resp. Findung der SB Aufnahmen lohnt imo immer. Grossartig was die Litoff's in nur einer Dekade an Jazzdokumenten in diesem fantastischen Club entstehen liessen. .
Mr._Lovegrove
Inventar
#16447 erstellt: 05. Jan 2018, 14:55
Ich höre gerade nach langer Zeit diese hier:
amazon.de
Abe Rabade
Open Doors

Der portugiesische Pianist und Komponist erschuf hier einen einmalig geschmeidigen Sound, der trotz aller Komplexität unglaublich gut ins Ohr geht. Die Kompositionen sind offen, licht und weitläufig, aber nicht im Sinne von Free, sondern im Sinne einer schwelgerischen bis leicht melancholischen Stimmung. Ausserdem habe ich weder davor noch danach einen so perfekt harmonisch klingenden Bläsersatz gehört. Rabade selber ist ein stilistisch ausgereifter Pianist, der sowohl als Solist, als auch als intelligenter Begleiter besticht. Das ist eine der ganz wenigen Scheiben des neuen Jahrtausends, die bei mir ganz oben stehen.
dietmar_
Inventar
#16448 erstellt: 05. Jan 2018, 17:19

Dualplattenspieler (Beitrag #16446) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #16438) schrieb:


Gunter Hampel New York Orchestra - Fresh Heat: Live At Sweet Basil Volume 1
1985, 1993 Birth Records

.


Tolle Perle Dietmar. Die Suche , resp. Findung der SB Aufnahmen lohnt imo immer. Grossartig was die Litoff's in nur einer Dekade an Jazzdokumenten in diesem fantastischen Club entstehen liessen. .

Kurz überlegt, ich glaube ich kenne und habe nur die Aufnahmen von Mal Waldron (1987) und Gil Evans‘ Monday Night Orchestra (1984) aus dem Sweet Basil. Die Waldron ist sehr gut, mit der Evans bin ich nicht so recht warm geworden, wird Zeit das einmal wieder zu überprüfen.
dietmar_
Inventar
#16449 erstellt: 05. Jan 2018, 20:56
Roy Haynes Quartet ? Out Of The Afternoon

Roy Haynes Quartet – Out Of The Afternoon
1962, Impulase, 1996, MCA/GRP

Das quasi Trio - mW spielen die nur hier zusammen? - Haynes-Flanagan-Grimes + der immer (oft?) ein bisschen lustig klingende Roland Kirk. Eine Session die mir viel Freude macht und die natürlich von Power und Weitsicht und Können eines Roy Haynes lebt, trotz Kirk ist er der Dreh- und Angelpunkt.

Auch so'n Fall für „viel zu lange nicht gehört“.
DigiDig
Stammgast
#16450 erstellt: 07. Jan 2018, 00:16
Wow! Das hier hat mich gerade total umgehauen:


Tigran Hamasyan au Montreal Jazz Festival

Zugegebenermaßen stehe ich im Moment auf Solo Piano mehr denn je, da kam mir das hier sehr gelegen. Beim ersten Stück war ich sogar versucht abzuschalten, weil mich sein "Singsang" sehr irritierte. Tatsächlich bedarf dieser auch einer gewissen Eingewöhnungszeit, ebenso wie sein „perkussionsartiges Mitsummen“, aber sein Klavierspiel ist einfach phantastisch und die Kombination sehr interessant.
Ich denke, dass Tigran Hamasyan bald ganz vorn in der Liga mitspielen wird – wenn dies nicht bereits jetzt schon der Fall ist.
arnaoutchot
Moderator
#16451 erstellt: 07. Jan 2018, 12:42
Gestern hab ich mal diese CD eingelegt, die zugegeben schon geraume Zeit bei mir lag, ich aber nie Lust hatte, sie aufzulegen, weil mich der etwas käsige Titel und die Bach-Verjazzungen nicht so wirklich anzogen. Hildegard Pohl Trio - Swing it, Mr. Bach - 2015. Wäre aber ein Fehler gewesen. Die "wilde Hilde", wie sie sich selbst auch gerne mal nennt, ist eine Pianistin aus dem Bereichen Jazz und Klassik aus meiner Heimat Nürnberg. Zusammen mit den Lokalgrössen Yogo Pausch (dr) und Norbert Meyer-Venus (b) hat sie eine wirklich hörenswerte Platte gemacht. Natürlich kommt einem der Übervater Loussier mit Play Bach in den Sinn, aber Hilde ist erfrischend anders und kommt auch mal von Jazz-Klassikern zu Stücken wie Bach's Bounce oder Lullaby of Bachland. Ausserdem ist das Trio gleichberechtigt und gibt Bass und Schlagzeug viel Raum. Klanglich ist es top. Wer so etwas mag, wird hier vermutlich nicht enttäuscht.

jpc.de
Dualplattenspieler
Inventar
#16452 erstellt: 07. Jan 2018, 15:44

Mr._Lovegrove (Beitrag #16447) schrieb:
Ich höre gerade nach langer Zeit diese hier:
amazon.de
Abe Rabade
Open Doors

... einmalig geschmeidigen Sound, der trotz aller Komplexität unglaublich gut ins Ohr geht. Die Kompositionen sind offen, licht und weitläufig, aber nicht im Das ist eine der ganz wenigen Scheiben des neuen Jahrtausends, die bei mir ganz oben stehen.



Hmm, die verstaubte bisher bei mir. Muss ich wohl mal wieder unter diesem (deinem) neuen Eindruck einlegen Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Zum brunch gab's bei uns - angeregt durch Dietmar's Sweet Basil Vorlage -
Chris Connor - Lover Come Back to Me
MI0000068496

Mit vollem Bauch konnte ich gerade noch dieses Schätzchen auf den Dreher legen und die Ohrmuscheln überstülpen

Cecil McBee Sextet With Chico Freeman ‎– Compassion
R-1257432-1362780913-8466.jpeg

die gehörte im vergangenen Jahr zu meinen ersten Vinylneuanschaffungen nachdem mich die Seuche erwischt hatte. Die Percussionssequenzensind selbst beim blossen Zuhören schweisstreibend, das opening auf dem Titelsong ist ein Muss für Bassliebhaber auf welches dann ein grandioses Zusammenspiel von Freeman mit Joe Gardner folgt.
dietmar_
Inventar
#16453 erstellt: 10. Jan 2018, 10:04

Dualplattenspieler (Beitrag #16452) schrieb:
Zum brunch gab's bei uns - angeregt durch Dietmar's Sweet Basil Vorlage -
Chris Connor - Lover Come Back to Me

Es gibt offensichtlich eine ganze Reihe von Tondokumenten aus dem Sweet Basil. Die Chris Connor ist mir auch unbekannt.


Cecil McBee Sextet With Chico Freeman ‎– Compassion
R-1257432-1362780913-8466.jpeg

die gehörte im vergangenen Jahr zu meinen ersten Vinylneuanschaffungen nachdem mich die Seuche erwischt hatte. Die Percussionssequenzensind selbst beim blossen Zuhören schweisstreibend, das opening auf dem Titelsong ist ein Muss für Bassliebhaber auf welches dann ein grandioses Zusammenspiel von Freeman mit Joe Gardner folgt.

Die Compassion interessiert mich schon länger - erst recht nach deiner Beschreibung -, ist aber nicht einfach dranzukommen. Und weil immer noch kein Plattenabspielgerät da ist, wohl auch ein unmögliches Unterfangen?
Dualplattenspieler
Inventar
#16454 erstellt: 10. Jan 2018, 13:50

dietmar_ (Beitrag #16453) schrieb:


Die Compassion interessiert mich schon länger - erst recht nach deiner Beschreibung -, ist aber nicht einfach dranzukommen. Und weil immer noch kein Plattenabspielgerät da ist, wohl auch ein unmögliches Unterfangen?



Ja ich fürchte das ist es wohl. Ich hatte seinerzeit bei Enja angefragt ob es nicht sinnvoll wäre diese sowie Music From The Source (die ist mindestens so gut) als 24bit re-release aufzulegen, hatte aber keine zufriedenstellende Reaktion erhalten und griff dann zu Vinyl

Zur Chris Connor: die ist als CD zu erhalten (auch sehr günstig jedenfalls in USA), lohnenswert IMO denn da sitzt Fred Hersch an den Tasten. Etwas erweitertes Personal dann auf Chris In Person mit Kenny Burrell, aufgenommen "nur" 20 Jahre früher und ein paar hundert Meter weiter nördlich im VVG.
Die Stimme erinnert mich an Sarah Vaughn gepaart mit Marilyn
andreas3
Inventar
#16455 erstellt: 10. Jan 2018, 23:11
Guten Abend,

statt Schallplatten hätte ich mir zu Weihnachten besser Zeit zum Hören gewünscht, leider kommt die Erkenntnis zu spät..

Zu Coltrane konnte ich mich nie richtig durchringen. Das mag daran liegen, dass ein wohlmeinender Freund mir vor Jahrzehnten mal was auf Kassette aufnahm, was mich damals reichlich (über-) forderte. Ebenfalls ein Fehler, wie ich feststelle, diese beiden gefallen mir heute auf Anhieb außerordentlich gut:

coltrane brass

John Coltrane - Africa / Brass
Impulse 1961

Obwohl auf dem Cover JC Quartet steht, handelt es sich um eine 20- köpfige Band, bestehend aus John Coltrane am Tenor- und Sopransaxophon, McCoy Tyner am Piano, Reggie Workman am Bass und Elvin Jones am Schlagzeug. Laut Wikipedia war es damals allerdings bereits das JC- Quintet, da Art Davis als zweiter Bassist dazugehörte. Und dazu kamen dann 15 Bläser: 2 Trompeten, Posaune, 5 Waldhörner, Tuba, 3 Euphonien, 2 Baritonsaxophone sowie Eric Dolphy an Altsax, Klarinette, Flöte. Dolphy war auch für die Arrangements verantwortlich, die er gemeinsam mit Coltrane und Tyner entwickelte, Ein Geniestreich sage ich mal. Auch heute noch. Bzw. heute erst recht!

coltrane soul

John Coltrane - Soultrane
Prestige 1958

John Coltrane - tenor sax
Red Garland - piano
Paul Chambers - bass
Arthur Taylor - drums

Hier ists wirklich ein Quartett, Coltrane hatte sich mit dem bereits bestehenden Red Garland Trio zusammengetan. Wobei Coltrane, Garland und Chambers gleichzeitig Mitglieder des Miles Davis Sextet waren. Äußerst kreative Zeiten waren das, Coltrane spielte in den Jahren 1957 und 1958 angeblich 15 LPs ein! Musikalisch m.Mg. nach über jeden Zweifel erhaben, zeitlos aktuell auch nach 60 Jahren.
Dualplattenspieler
Inventar
#16456 erstellt: 11. Jan 2018, 13:41

andreas3 (Beitrag #16455) schrieb:
Guten Abend,

statt Schallplatten hätte ich mir zu Weihnachten besser Zeit zum Hören gewünscht, leider kommt die Erkenntnis zu spät..
Zu Coltrane konnte ich mich nie richtig durchringen.


2 statements die es in sich haben schön dass Du anscheinend für beide eine zumindest kurzfristige Lösung parat zu haben scheinsts

Zu Chris Connor hatte ich geschrieben dass sie mich an eine Mischung aus Sarah Vaugh und Marilyn erinnere. Das tut dieses Fräulein auch und ich empfehle jedem sie live zu erleben
MI0004287904

Cecile McLorin Salvant - Dreams and Daggers

Die live takes wurden (Parallele zuChris Connor) im VVG aufgenommen und die Interaktion mit dem Publikum ist einfach herrlich. Mit den Studiotakes stehe ich auf Kriegsfuss, nicht weil ich sie nicht mögen würde, sondern weil sie den Fluss dieses Live Erlebnisses schlichtweg stören. Schade, es wäre besser gewesen die CD's zu trennnen, jetzt muss ich jedesmal die Abspielreihenfolge am Player eingeben. Gut dass ich die nicht auf Vinyl gekauft habe
andreas3
Inventar
#16457 erstellt: 12. Jan 2018, 00:43
@ Dualplattenspieler: Schön ausgedrückt, danke!

Heute war diese dran:

mjq concorde

The Modern Jazz Quartet - Concorde
Prestige 1955

Milt Jackson - vibes
John Lewis - piano
Percy Heath - bass
Connie Kay - drums

Sehr gepflegte Unterhaltung, im positiven Sinn, auch heute noch. Man kann kaum die Füße ruhig halten, ein abwechslungsreiches Repertoire inklusive Gershwin- Medley, von bluesig bis wild. Heath und Kay sorgen für konstanten Swing, Jackson und Lewis sind gut eingespielt aufeinander und werfen sich die Bälle zu. Die hat mir gerade noch gefehlt..
Dualplattenspieler
Inventar
#16458 erstellt: 12. Jan 2018, 11:57

Dualplattenspieler (Beitrag #16452) schrieb:

Mr._Lovegrove (Beitrag #16447) schrieb:
Ich höre gerade nach langer Zeit diese hier:

Abe Rabade
Open Doors


... einmalig geschmeidigen Sound, der trotz aller Komplexität unglaublich gut ins Ohr geht. Die Kompositionen sind offen, licht und weitläufig, aber nicht im Das ist eine der ganz wenigen Scheiben des neuen Jahrtausends, die bei mir ganz oben stehen.



Hmm, die verstaubte bisher bei mir. Muss ich wohl mal wieder unter diesem (deinem) neuen Eindruck einlegen Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht.



Nee, ich bleibe dabei, die geht mir nicht ein, so sind's halt die Geschmäcker. Falls jemand Interesse haben sollte, bitte PN
dietmar_
Inventar
#16459 erstellt: 12. Jan 2018, 11:57

Dualplattenspieler (Beitrag #16454) schrieb:

dietmar_ (Beitrag #16453) schrieb:


Die Compassion interessiert mich schon länger - erst recht nach deiner Beschreibung -, ist aber nicht einfach dranzukommen. Und weil immer noch kein Plattenabspielgerät da ist, wohl auch ein unmögliches Unterfangen?



Ja ich fürchte das ist es wohl. Ich hatte seinerzeit bei Enja angefragt ob es nicht sinnvoll wäre diese sowie Music From The Source (die ist mindestens so gut) als 24bit re-release aufzulegen, hatte aber keine zufriedenstellende Reaktion erhalten und griff dann zu Vinyl

Ich doktere ja schon seit recht langer Zeit herum mir wieder ein Schalllattenabspielgerät anzuschaffen. Ich weiß aber nicht so recht, wie ich das anstelle? Welche Marke/Modell? Woher? Gerne auch gebraucht? Falls jemand einen Tipp hat, ich suche ein gutes Einsteigergerät, was mich finanziell nicht allzu sehr vom CD- - vielleicht dann auch- LP-Kauf abhält.


Zur Chris Connor: die ist als CD zu erhalten (auch sehr günstig jedenfalls in USA), lohnenswert IMO denn da sitzt Fred Hersch an den Tasten. Etwas erweitertes Personal dann auf Chris In Person mit Kenny Burrell, aufgenommen "nur" 20 Jahre früher und ein paar hundert Meter weiter nördlich im VVG.
Die Stimme erinnert mich an Sarah Vaughn gepaart mit Marilyn :.

Connor kenne ich bisher kaum, meist nur Sachen, die ich im Internet/Ju-Tube etc. aufgeschnappt habe, ich mage ihre Coolness aber schon gern.

Hier wurde gestern Abend auch gesungen:

sheila-jordan-sheila

Sheila Jordan & Arild Andersen - Sheila
1977, SteepleChase, 1985

Sheila, ihr erst zweites Album nach ihrem Debüt bei Blue Note (1962), das sie auch nur in Duetten (b/g), maximal im Trio einspielte. Ich glaube, die erste und einzige (?) klassische Blue Note Platte auf der Gesang im Vordergrund steht.

Hier auf SteepleChase nur mit Arild Andersen, der hier im Thread ja gut gelitten ist. Schöne Aufnahme, bei der sein Bass auch gut zur Geltung kommt. Sheila Jordan muss man mögen, kann mir schon vorstellen, dass nicht jeder mit ihrer Stimme kann. Ich kann gut mit ihr und erinnere mich auch noch gerne an ihr Konzert vor ein paar Jahren, bei der die alte Dame mit so viel Charme, Witz und Gelassenheit auf der Bühne stand, nicht immer im Ton sicher, aber mit ungeheurem Timing.
dietmar_
Inventar
#16460 erstellt: 12. Jan 2018, 12:03

The Modern Jazz Quartet

Die sind bei mir auch "ewige Baustelle". Ich bin nie so richtig warm mit denen geworden. Immer schien mir das zu akademisch, zu geleckt. Dabei mag ich jeden einzelnen der Musiker gerne, höre sie alle gerne in anderen Kontexten. Ich vermute, ich habe da zu viele Vorurteile. Sollte die bei Gelegenheit abbauen.
arnaoutchot
Moderator
#16461 erstellt: 12. Jan 2018, 12:23
Da geht es mir ähnlich. Hier hatte ich in diesem Thread mal die Pyramid als mögliche gut geeignete Einstiegsplatte genannt.

Die Live-Platten sind auch ganz gut (Blues at Carnegie Hall, European Concert) und geringfügig freier in der Imporvisation.
arnaoutchot
Moderator
#16462 erstellt: 12. Jan 2018, 12:42

dietmar_ (Beitrag #16459) schrieb:
[Ich doktere ja schon seit recht langer Zeit herum mir wieder ein Schalllattenabspielgerät anzuschaffen. Ich weiß aber nicht so recht, wie ich das anstelle? Welche Marke/Modell? Woher? Gerne auch gebraucht? Falls jemand einen Tipp hat, ich suche ein gutes Einsteigergerät, was mich finanziell nicht allzu sehr vom CD- - vielleicht dann auch- LP-Kauf abhält.


So so ... noch ein Rückkehrer Blättere doch mal im Stereo/Analogtechnik-Teil dieses wunderbaren Forums, da werden Fragen wie die Deinen nahezu täglich gestellt. Nur eine kleine persönliche Anmerkung von Jazzer zu Jazzer : Aus meiner Sicht ist das ganze Vinylgedöns aktuell völlig overhyped, was zur Folge hat, dass es auf der Playerseite neuen Plastikschrott oder überteuerte Gebrauchtgeräte gibt und auf der "Softwareseite" speziell die neuen Platten presstechnisch sehr unterschiedlicher Qualität und jedenfalls preislich auf der hohen Seite sind. Du steigst also auf dem Höhepunkt einer (aus meiner Sicht) Blase ein ...
dietmar_
Inventar
#16463 erstellt: 12. Jan 2018, 13:41

arnaoutchot (Beitrag #16461) schrieb:
Da geht es mir ähnlich. Hier hatte ich in diesem Thread mal die Pyramid als mögliche gut geeignete Einstiegsplatte genannt.

Die Live-Platten sind auch ganz gut (Blues at Carnegie Hall, European Concert) und geringfügig freier in der Imporvisation.

Ein paar Sachen sind mir natürlich schon bekannt, Django, Last Concert, dann habe ich noch die Legendary Profile - einmal gehört
Ich glaube, die Schere habe ich eher im Kopf, muss mich mal von deren Smokings gedanklich verabschieden.


arnaoutchot (Beitrag #16462) schrieb:
So so ... noch ein Rückkehrer Blättere doch mal im Stereo/Analogtechnik-Teil dieses wunderbaren Forums, da werden Fragen wie die Deinen nahezu täglich gestellt. Nur eine kleine persönliche Anmerkung von Jazzer zu Jazzer : Aus meiner Sicht ist das ganze Vinylgedöns aktuell völlig overhyped, was zur Folge hat, dass es auf der Playerseite neuen Plastikschrott oder überteuerte Gebrauchtgeräte gibt und auf der "Softwareseite" speziell die neuen Platten presstechnisch sehr unterschiedlicher Qualität und jedenfalls preislich auf der hohen Seite sind. Du steigst also auf dem Höhepunkt einer (aus meiner Sicht) Blase ein ... ;)

Na ja, irgendwann, auf dem Höhepunkt der CD-Blase, ging der Plattenspieler kaputt. Da stellte sich gar nicht die Frage, ob neu anschaffen.
Seit einigen Jahren überlege ich schon wieder ein Gerät anzuschaffen, fühle mich immer etwas überfordert mit dem "Was?/Woher?". Mich würde interessieren, wieder einmal die paar Platten zu hören, die ich hier habe. Desweiteren fällt mir immer mal auf, dass es gewisse Sachen nur auf LP gab/gibt, die teils sehr günstig angeboten werden. Und wenn ich auf Konzerten bin, stelle ich immer häufiger fest, dass die Künstler wieder verstärkt LPs anbieten, manchmal ausschließlich. Gegen die dort verlangten 15 maximal 20 € ist nicht wirklich etwas einzuwenden.

Mir ist durchaus bewusst, dass es da aktuell einen ziemlichen Hype um SuperduperReReleases gibt, halte mich dafür aber nicht für sehr anfällig.

Jedenfalls vielen Dank, Michael, für die zwei Ratschläge/Einschätzungen, ich werde mich auch im hiesigen Stereo/Analogtechnik-Teil umschauen.
arnaoutchot
Moderator
#16464 erstellt: 12. Jan 2018, 13:53
Ich verstehe Deine Argumente schon, war ja auch als Rat zur Vorsicht gemeint. Noch ein letzter Tipp: Manchmal kann es auch hilfreich sein, im Bekanntenkreis rumzuhören, ob noch jemand unbenutzte Plattenspieler eingelagert hat.
andreas3
Inventar
#16465 erstellt: 13. Jan 2018, 00:10
Hallo Dietmar, und Michael,

ergänzend sei angemerkt, dass ich mich ausschließlich vom Gebrauchtmarkt bediene, sprich in der großen Bucht angle und schon mal bei Gelegenheit in SH- Läden stöbere.
Meine Erfahrung der letzten zwei Jahre:

Jazzhörer gehen in der Regel pfleglich mit ihren Platten um.
Selbst Platten, die im Direktkauf für 40, 50, und mehr Euros angeboten werden, findet man mit etwas Glück und Geduld auch als Auktion für 12 bis 20.
In den Läden ziehen die Preise deutlich an, gesehen diesen Sommer in Straßburg: 15 bis 40 Eus für gebrauchte Jazzplatten.
Äußerst hilfreich, nein eigentlich Bedingung ist eine Möglichkeit zur Plattenwäsche.

Was deinen neuen Plattenspieler (Welcome on board! ) angeht: Hier im Forum gibts mehrere alteingesessene Mitglieder, die mit Akribie, viel Sachverstand und Freude alte Dreher restaurieren. Und wenn die Sammlung zu groß wird gibts hier schon mal feine Angebote zum fairen Preis. Lebenslanger Support inclusive. Starte mal ne Kaufanfrage im Analogteil.

Und zum Modern Jazz Quartet: Was mich dabei fasziniert ist die Perfektion des Zusammenspiels, wie eine Maschine, eine tolle Kombo. Die Kombination Klavier / Vibraphon ist schon speziell. Aber was die vier (zumindets auf der genannten Concorde) damit anstellen, die Dramaturgie in den Stücken und der Ablauf der Stücke auf der Platte, mir macht das einen Riesen- Spaß! Und mit 1955 meine älteste Jazzaufnahme, heute direkt als erstes gehört.

Danach zur Abwechslung:

amazon.de

Egberto Gismonti - Sanfona
ECM 1981

Platte 1:
Egberto Gismonti - piano, 10-string guitar, Indian organ, voice
Mauro Senise - soprano and alto sax, flute
Zeca Assumpcao - bass
Nene - drums, percussion

Platte 2:

Egberto Gismonti - solo

Der Brasilianer Gismonti hat eine Weile unter Indios im Regenwald gelebt. Was er dabei gehört und erfahren hat, spiegelt sich in seiner Musik wieder: Das ganze Spektrum zwischen sanft, leise, schwebend bis wild und schrill, Rhythmen jenseits von Samba und Brasiljazz, einzigartige Musik.

Grüße!


[Beitrag von andreas3 am 13. Jan 2018, 00:11 bearbeitet]
Mr._Lovegrove
Inventar
#16466 erstellt: 13. Jan 2018, 09:49
Ich komme zur Zeit nur auf meinen neuerlichen Busfahrten zum Musik hören und zum Kaufen gar nicht leider, da der Umzugsstress noch nicht vorbei ist und die Arbeit auch ruft.

Ich habe schon vor Jahren meinen Thorens und so gut wie alle LPs verkauft. Ich bin und bleibe ein reiner CD- Mensch. Ich bin in die Generation CD hinein gewachsen und mag das Medium. Ich persönlich habe auch keinen Bezug zu irgendeiner Art von nostalgischen oder retro- Gefühlen in Bezug auf Vinyl.

Sei's drum.

Jetzt gerade läuft meine ganz persönlich liebste ECM:
amazon.de
Ralph Towner
Solstice - Sound and Shadows

Obwohl die Besetzung die gleiche wie auf der ersten Solstice ist, so ist sie doch ganz anders; viel dichter, mystischer und konzentrierter. Für mich der Höhepunkt aller Beteiligten.
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